La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille von She-Ra (-ehemals Verdrehte Welten-) ================================================================================ Kapitel 19: Ein langer Tag -------------------------- Die nächsten Tage verliefen ohne weitere Vorfälle. Oscar ging gewohnt ihrem Dienst nach und das tat ihr gut. Es waren für sie normale Handlungsabläufe, da sie seit Jahr und Tag nichts anderes getan hatte. Das einzige was sie vermisste, war André, der sie sonst immer begleitet hatte. Aber im Moment war er scheinbar anderweitig beschäftigt, dass sie ihn nur abends sah, oder früh, wenn sie zu ihrem Dienst aufbrach. Zuerst fiel ihr dies nicht direkt auf, aber als aus zwei Tagen über eine Woche wurde, fragte sie sich schon, was André den ganzen Tag trieb. Oscar musste sich zusammen reißen, um ihren Dienst weiter ordnungsgemäß zu verrichten, ohne das ihre Gedanken immer wieder fort schweiften. Abends versuchte sie André abzufangen und mit ihm zu reden, aber er kam meist nicht vor Mitternacht zurück, sodass sie längst schlief. Daher hoffte sie bald die Gelegenheit zu finden, wenn ihr Dienst für immer endete. Und schon in zwei Tagen sollte es soweit sein. Wirklich leicht fiel es Oscar nicht ihren Position abzugeben, aber es war ihr eigener Wunsch, wenn sie ein neues Leben mit ihrem André beginnen wollte. Und heute sollte es nun soweit sein. Sie wollte keine große Zeremonie, es sollte einfach von statten gehen. Daher hatte sie, als Girodel eintraf, die Garde Aufstellung und Haltung einnehmen lassen. Zuerst dachte Victor sich nichts dabei, auch wenn er schon etwas verwundert war. Daher parierte er neben seiner Kommandantin durch und begrüßte sie höflich. „Guten Morgen, Lady Oscar.“ „Guten Morgen, Girodel. Es freut mich, dass Ihr wieder gesund seid.“ „Vielen dank. Ich fühle mich auch wieder gut. Aber darf ich fragen, warum die gesamte königliche Garde Aufstellung genommen hat? Ist etwas geschehen?“ „Nein, es ist nichts geschehen. Dem Königspaar geht es gut und es ist friedlich. Ich habe die Garde antreten lassen, um Euch und ihnen etwas zu sagen. „Etwas zu sagen?“ „Ja, Ihr habt mich richtig verstanden, Graf. Während Eurer Abwesenheit habe ich mit der Königin gesprochen. Ich werde von meinem Posten zurücktreten und sie meinem fähigsten Mann überlassen. Und das seid Ihr, Graf.“ Die Gardisten bekamen große Augen und Ohren. Genau wie Girodel, konnten sie nicht glauben, was sie da hörten. Oscar konnte im Augenwinkel sehen, wie einige ihrer Männer das Glied verließen. Sofort fuhr sie diese im scharfen militärischen Ton an. „In Reih und Glied!“ Sofort zuckte die Gardisten zusammen und folgten ihrem Befehl. Girodel beobachtete dabei Oscar genau. „Dann hätte ich eine Bitte an Euch, Lady Oscar.“ „Gewiss, Girodel. Und die wäre?“ „Ich glaube, ich spreche nicht nur in meinem Namen, sondern auch in dem der Garde. Bitte macht noch eine letzte Inspektion.“ Bestätigend nickten alle Anwesenden, was Oscar ein Lächeln herauslockte. „In Ordnung. Dann werde ich dies gern tun.“ Kaum hatte Oscar dies gesagt, gingen alle an ihre Position und sie war mehr als stolz auf ihre Männer, die genau zeigten, was in ihnen steckte. Sie würde sie vermissen, dass war Oscar bewusst. Aber vergessen würde sie die Garde niemals, sie war zum Teil wie eine Familie für sie geworden. Als die Inspektion endete und Oscar die Garde abtreten ließ, wandt Oscar sich an Girodel und bat ihn darum ihr zufolgen. Ihr Weg führte sie direkt zu der Königin Marie Antoinette. Diese wusste, was heut für ein Tag war und begrüßte beide lächelnd. Kurz sprach sie ein paar Takte zu Oscar, dann jedoch sah sie zu Girodel. Als er die Worte der Königin vernahm, als sie ihn zum Kommandanten der Garde beförderte, weiteten sich seine Augen. Er bedankte sich höflichst bei ihr. Anschließend konnte er sich mit Oscar zurückziehen. Als sich beide wieder auf dem Vorhof des Schlosses befanden, drehte Victor sich zu ihr und sah sie direkt an. „Die Beförderung habe ich Euch zu verdanken, nicht wahr?“ Lächelnd nickte Oscar und reichte ihm dabei ihre Hand. „Ja, ich habe es der Königin vorgeschlagen und sie hat bereitwillig zugestimmt. Ihr seid einfach der beste Mann für diesen Posten. Und ich weiß, dass Ihr und auch Euer Vater es sich immer gewünscht haben.“ Victor ergriff ihre Hand und drückte diese leicht. „Ich danke Euch dafür sehr, Lady Oscar. Aber zugleich bin ich traurig, dass Ihr uns verlasst.“ „Macht nicht so ein Gesicht, Girodel. Gewiss werde ich nicht mehr sooft hier in Versailles sein, aber Ihr und Eure Familie waren immer gern gesehene Gäste im Haus meiner Eltern und warum sollte sich dies nun ändern?“ „Dann werde ich, wenn ich es darf, Euch gern einmal besuchen. So werdet Ihr immer wissen, welche Fortschritte es mit der Garde gibt.“ „Das freut mich sehr. Aber nun werde ich nach Hause aufbrechen. Es ist spät.“ Victor nickte und salutierte anschließend ordnungsgemäß. Oscar erwiderte diese Geste. Dann ging sie zu ihrem Pferd und verließ Versailles. Ab jetzt war sie kein Offizier mehr, sondern nur noch eine Frau. Sie spürte, wie Druck von ihren Schultern abzufallen schien und sie fühlte sich freier. So erhöhte sie automatisch das Tempo, um nach Hause zugelangen. Oscar hatte André immer noch nicht mitteilen können, dass sie ab nun nicht mehr Kommandant der königlichen Garde war. Und Oscar hoffte, dass André sich darüber freuen würde. Nun hatten sie genug Zeit, um diese miteinander zu verbringen. Als Oscar das elterliche Anwesen erreichte, stellte sie mit Bedauern fest, dass André nicht da war. Wie jeden Tag. Traurig brachte sie ihr Pferd in den Stall und betrat anschließend das Haus. In ihrem Zimmer zog sie sich rasch um und suchte danach Sophie. Vielleicht wusste Andrés Großmutter, wo er sich befand. Jedoch ihr altes Kindermädchen konnte ihr nicht weiterhelfen. Auch ihre Mutter konnte ihre Fragen nicht beantworten. Das ließ Oscar seufzen. Ihren Vater brauchte sie nicht zufragen. Er hatte mal wieder in seinem Arbeitszimmer Quartier bezogen, da er, laut seiner Aussage, viele wichtige Entscheidungen zu treffen hatte. Also hieß das für jeden Anwesenden, dass er in keinster Weise gestört werden wollte. Nur ihre Mutter ließ er regelmäßig zu sich kommen, wenn sie ihm sein Essen oder den Tee brachte. So zog Oscar es vor, etwas im Garten spazieren zugehen und das schöne Wetter zu genießen. Wirklich half es ihr nicht auf andere Gedanken zukommen, denn diese waren wie immer bei André. //Wo bist du nur, Liebster? Ist etwas geschehen? Kannst oder willst du mit mir darüber nicht reden?// Immer mehr Fragen kreisten durch Oscars Kopf, auf die sie einfach keine Antwort fand. So beschloss sie heute wieder auf ihn zu warten. Nach dem Abendessen ging sie auf ihr Zimmer. Dort setzte sie sich ans Fenster und sah hinaus. Von hier aus konnte sie das Tor des Anwesens sehen und somit würde ihr nicht entgehen, wenn André heimkehrte. Die Stunden vergingen, ohne dass Oscar ihren Liebsten entdeckte. Sie sah nur das Rege Treiben einiger Angestellter. Aber kein Anzeichen von André. Seufzend lehnte Oscar ihren Kopf an das Fenster und schloss für einen Moment die Augen. Jedoch wurde aus diesem mehrer Stunden, da sie vor Erschöpfung eingenickt war. Erst als der Mond bereits aufging, erwachte sie. Für einen Moment musste Oscar sich orientieren. Dann entsann sie sich, warum sie noch auf der Fensterbank saß. //Ist er wieder da? Habe ich ihn vielleicht verpasst?// Diese Gedanken bewirkten, dass sie aufstand und sich kurz streckte. Anschließend verließ sie leise ihr Gemach. Da es bereits dunkel im Hause war, konnte Oscar annehmen, dass bereits alle zu Bett gegangen waren. Auch das Arbeitszimmer ihres Vaters war bereits dunkel. So schlich Oscar durch das Gebäude herüber zum Angestelltentrakt, ohne dass jemand dies bemerkte. Als sie Andrés Zimmer erreichte, schlug ihr Herz wild. Ein paar Mal atmete sie tief ein und aus, um wieder ruhiger zu werden. Erst dann klopfte sie zaghaft an. Aber eine Reaktion blieb aus. So wiederholte Oscar es kurz darauf. Jedoch ohne das sich etwas tat. Zögernd legte sie die Hand auf die Türklinke und öffnete langsam, ohne das die Tür knarrte, diese. Das Zimmer, welches indirekt vom Mond erhellt wurde, lag verlassen vor ihr. Als Oscar feststellte, dass André noch immer nicht zurückgekehrt war, seufzte sie leise. Kurz zögerte sie, dann jedoch betrat sie sein Zimmer und schloss beinahe lautlos die Tür. Sie wollte mit ihm reden und wenn sie es bei Tage nicht konnte, dann musste es halt in der Nacht sein. Eigentlich kannte Oscar sein Zimmer. Es war schlicht und einfach gehalten und reichte vollkommen für einen jungen Mann. Aber dennoch war es für Oscar auf einmal etwas Besonderes. Es war sein Zimmer. Sie hatte sogar den Eindruck, als würde sie ihn leicht riechen können. Zuerst ging sie langsam durch den Raum und ließ diesen fast auf sie wirken. Bei seinem Bett aber, blieb sie stehen. Hier also schlief er jede Nacht und Oscar konnte nicht anders und ließ sich vorsichtig auf diesem nieder. Seine Matraze war etwas weicher als die seine, aber sonst konnte sie keinen wirklichen Unterschied feststellen. Leicht strich sie über sein Kopfkissen, was sie geradezu magisch anzog. Oscar konnte sich kaum dagegen wehren und wenn sie ehrlich zu sich war, wollte sie es auch nicht. Sie folgte dem Drang in die weichen Daunen zu sinken. Dabei schloss sie ihre Augen und konnte auf einmal Andrés Geruch noch verstärkter wahrnehmen. Dies löste ein sanftes Lächeln aus und sie vergrub anschließend ihr Gesicht weiter in sein Kissen. //Ach, André. Lass mich bitte nicht mehr so lange warten//, bat sie ihn in ihren Gedanken. Jedoch über diese schlief Oscar tief und fest ein. Dabei träumte sie lächelnd von ihrem Liebsten. André ahnte davon nichts. Vollkommen erschöpft, war er weit nach Mitternacht erst zurückgekehrt. Da er sich im Stall, wie auch im Haus, blind auskannte, brauchte er keine Kerze entzünden. Hinter vorgehaltener Hand gähnte André ausgiebig, als er die scheinbar endlosen Gänge zu seinem Zimmer entlang ging. Kurz vor seiner Tür streckte er sich noch einmal ausgiebig, um anschließend seine Tür zu öffnen und sein Zimmer zu betreten. Zuerst bemerkte er Oscar nicht, daher zog er in Ruhe sein Hemd aus und warf es über einen nahen Stuhl. Anschließend trat er zu seiner Waschschüssel und reinigte seine Hände und sein Gesicht. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, drehte er sich zu seinem Bett und erstarrte. Seine Augen weiteten sich und er zwickte sich leicht. Lag dort wirklich sein Engel? André wagte sich nicht nur einen Schritt zugehen, geschweige den überhaupt zu atmen. Was tat sie hier nur? Auch wenn sie nun ein Paar waren, konnte es dennoch schlimme Folgen haben, wenn man Oscar hier fand. André mochte sich gar nicht ausmalen, wie ihr Vater, der General, reagieren würde. So schluckte er leicht und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Das erste, was er dann tat, war sein Hemd wieder überzustreifen. Anschließend trat er auf Zehenspitzen zu seinem Bett und kniete sich neben das Kopfende auf den Boden. Von hier aus, konnte er Oscars Schlaf am besten beobachten. //Sie ist wirklich ein Engel.// Leise seufzte er bei diesem Gedanken und strich ihr vorsichtig eine Locke aus ihrem Gesicht. Scheinbar gelang ihm dies, ohne das Oscar es bemerkte, aber André täuschte sich. In dem Moment, als er sich erhoben wollte, schlug sie langsam ihre Augen auf. „André? Bist… bist du endlich wieder da?“, kam es leise. „Shhht… ja, ich bin wieder hier. Aber was tust du hier? Solltest du nicht in deinem Bett sein?“, erwiderte er sanft. Noch etwas verschlafen richtete Oscar sich auf und sah zu ihm. „Eigentlich schon, aber ich wollte dich sehen und ich wollte bzw. muss mit dir reden, André.“ Überrascht sah er sie an. „Aber das zu nachtschlafender Stunde? Du weißt, wenn dein Vater uns hier sieht…“ Oscar nickte kurz und rieb sich den Schlaf aus den Augenwinkeln. „Ich weiß. Gewiss hätte ich auch bis zum Tage warten können. Aber immer, wenn ich mit dir reden wollte, warst du nicht da.“ „Es tut mir leid, aber ich habe im Moment sehr viel zu tun.“ „Und darf ich fragen wo? Ich sehe dich kaum noch und ich mache mir Sorgen.“ Sanft strich er ihr über die Wange. „Aber, das brauchst du nicht Oscar. Bald habe ich wieder sehr viel Zeit für dich. Das verspreche ich dir, so wahr, wie ich nun hier bei dir bin.“ Musternd sah Oscar ihn an. Dabei bemerkte sie, dass sein Hemd offen stand und sofort spürte sie, wie es leicht in ihr zu Kribbeln begann. Ohne dass ihr Liebster es merkte, schluckte sie unauffällig. Deutlich spürte sie seine Anziehungskraft auf sich, der sie sich kaum noch widersetzen konnte. „Hast du etwas, Liebste?“, fragte André, als er ihren abwesenden Blick bemerkte. „Verzeih? Ja, etwas. Wie soll ich sagen?“ Oscar erhob sich und trat etwas näher auf ihn zu. „Das wollte ich dir eigentlich schon seit Tagen berichten. Heute habe ich meinen Dienst in der Garde quittiert.“ „Du hast was, Oscar? Ich dachte, dass wäre dein ein und alles?“, erwiderte André mit großen Augen. „Nicht mehr. Du bist alles was ich brauche und für dich habe ich es getan. Ich möchte nur noch als Frau an deiner Seite leben und ich möchte nicht, dass du Angst um mich haben musst. Verstehst du?“ André ergriff ihre Hände und küsste diese zärtlich. „Deine Entscheidung ehrt mich, Liebste. Aber glaube mir, niemals hätte ich dich dazu gezwungen, da ich wusste, wie viel dir an der Garde liegt“, kam es ohne Vorwurf. „Aber dennoch freut es mich sehr.“ Oscar beobachtete ihn und begann immer mehr zu Lächeln. „Wirklich, Liebster?“ André sah ihr in die wunderschönen Augen und nickte. Dabei ließ er ihre Hände los und zog sie zu sich, um sie zur Antwort zärtlich zu küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)