La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille von She-Ra (-ehemals Verdrehte Welten-) ================================================================================ Kapitel 15: Das Leben einer Frau -------------------------------- Dadurch, dass Victors Pferd lahmte, kamen sie nur langsam voran. Aber stören tat es beide nicht. Sie konnten daher die Zeit zusammen genießen. André hatte Oscars Hand ergriffen und strich ihr immer wieder mit dem Daumen über den Handrücken, was ein sanftes Lächeln bei ihr auslöste. Aber unterhalten taten die beiden sich nicht. Es waren nur Blicke, die sie sich immer wieder schenkten, die viel mehr als tausend Worte ausdrückten. Deutlich war es zu erkennen, wie glücklich die beiden waren. Oscar gewöhnte sich langsam daran, ihre Gefühle mehr zu zeigen, auch wenn es für sie vollkommen neu war. Aber ihr war bewusst geworden, wie André hatte leiden müssen in all den Jahren, wo er seine Gefühle für sie verborgen hatte. Jedoch hatte sie noch viel zu lernen. Oscars Wunsch war es, ihn auf ewig glücklich zu machen und das würde für sie bedeuten, dass sie sich ändern musste. Das dies nicht ganz mit Andrés Vorstellungen übereinstimmte, erahnte sie nicht. Als sie das Anwesen ihrer Eltern erreichten, brachten sie die Tiere in den Stall. Heute half auch Oscar mit ihren Schimmel zu versorgen. Anschließend beobachtete sie ihren André, wie er Girodels Tier ansah und ihm versuchte zu helfen. „Und was sagst du?“ „Er scheint sich nur die Bänder gedehnt zu haben. Die Knochen sind heile. Ein paar Tage Stallruhe und er ist wieder fit.“ „Das ist gut. Girodel wird es sicher freuen.“ „Das glaube ich auch. Wenn es gesund ist, bringe ich ihn zu ihm zurück.“ „Wenn du möchtest, werde ich dich gern begleiten.“ „Aber natürlich, Oscar. Ich bin für jeden Moment dankbar, in dem wir zusammen sein können.“ Seine Worte, verbunden mit seinem sanften Lächeln, ließen Oscars Augen erstrahlen. Es war soviel, was bei ihr durch ihn ausgelöst wurde und was sie lernen musste, zu verarbeiten. André merkte, dass es in ihr arbeitete. Aber er hatte gelernt. Ihm war klar geworden, dass sie zu ihm kommen und mit ihm reden würde, wenn sie etwas bewegte. „Ich werde vorgehen und schauen, ob Sophie uns einen Tee macht.“ „Tu das, Liebste.“ Lächelnd trat Oscar zu ihm und gab ihm einen zärtlichen Kuss, den er sanft erwiderte. Anschließend strich sie ihm über die Wange und verließ daraufhin den Stall. Oscars Schritt war leicht und fast schwebend. In der Eingangshalle lief sie ihrer Mutter beinah über die Füße. Fragend sah diese sie an. Aber entging ihr auch nicht, wie ihre Tochter strahlte. „Ihr habt alles klären können?“ „Ja, Maman. Es ist alles in Ordnung.“ „Das freut mich zu hören. Und was habt ihr nun vor?“ „Ich wollte zu Sophie und sie fragen, ob sie uns einen Tee macht.“ „In Ordnung. Aber wo ist André?“ „Er ist im Stall und versorgt Girodels Pferd.“ „Das Pferd des Grafen?“ Emilies Blick wurde besorgt. Oscar nickte und schilderte ihr in ein paar Worten was vorgefallen war. Dabei ließ sie auch nicht das begonnene Duell der Väter außen vor. Zuerst war ihre Mutter wirklich geschockt, aber als sie vernahm, dass alles eine gute Wende genommen hatte, war sie glücklich. Daher schloss sie ihre Tochter in die Arme. „Du glaubst nicht, wie viel Angst ich um euch hatte.“ „Tut mir leid. Das lag gewiss nicht in meiner Absicht.“ „Ich weiß, mein Kind. Aber nun komm. Wir gehen zusammen in die Küche.“ Oscar nickte und gemeinsam betraten sie kurz darauf Sophies kleines Reich. Die alte Dame sah auf und erkannte sofort ihre Herrschaften. „Wärst du so freundlich uns einen Tee zu machen, Sophie?“, fragte Oscar sie lächelnd. „Aber gewiss, Lady Oscar“, erwiderte diese ebenfalls mit einem Lächeln. Emilie und ihre Tochter nahmen an dem Küchentisch platz und sahen Sophie zu. Dabei begannen sie eine kleine Unterhaltung zuführen. „Mein Kind?“ „Ja, Maman?“ „Wie deckst du dir, soll es weiter gehen?“ „Was meint Ihr?“ „Nun, die Verlobung mit dem Grafen ist gelöst. Dein Vater wird noch zum König gehen und ihm dieses mitteilen. Aber was geschieht dann? Ich mein, du und André, ihr liebt euch. Jedoch wie stellst du dir alles andere vor?“ „Ihr meint, meinen Dienst in der Garde?“ „Unter anderem, ja.“ „Darüber habe ich nachgedacht. Für André gebe ich sie gern auf. Es wird nicht leicht, aber ich tue es aus Liebe, Maman.“ Emilie de Jarjayes lächelte ihr Kind erleichtert an und Sophie hatte leichte Tränen in den Augen. „Und wann gedenkt ihr euch zu vermählen?“ Nun begannen die Wangen ihrer Tochter zu glühen und sie senkte verlegen ihren Blick auf ihre Hände. „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht und André auch noch nicht“, sprach sie leise. Sanft legte Emilie ihre Hand auf Oscar. Dabei lächelte sie. „Ihr seid jung und habt noch Zeit. Aber man sollte sich dennoch Gedanken darüber machen. Zudem wird dein Vater auch danach fragen.“ „Ich weiß, Maman“, erwiderte Oscar. Sophie stellte das hergerichtete Tablett vor Oscar und sah sie direkt an. „Ich bin der Meinung, dass Ihr, nun wo Ihr und mein Enkel sich gefunden haben, lernt eine Hausfrau zu sein.“ „Aber Sophie“, brachte Emilie ein. „Madame, ich meine es nicht böse. Aber Ihr wisst selber, irgendwann werden die beide außer Haus sein und Lady Oscar wird ihren Mann doch versorgen müssen. Daher bin ich der Ansicht, dass sie kochen, nähen, etc. lernen sollte.“ Nachdenklich sah Emilie das alte Kindermädchen an. Oscar beobachtete dabei die beiden Frauen mit leicht geweiteten Augen. „Kochen? Ich? Aber das kann nicht dein ernst sein, Sophie.“ „Und ob, Lady Oscar. Eure Mutter hat es ebenfalls gelernt. Es gehört zu den guten Tugenden einer Ehefrau.“ Daran hatte Oscar nicht gedacht. Jedoch wurde ihr klar, dass viele neue Dinge auf sie zukommen würden und sie merkte, dass ihr alle nicht ganz zu sagten. Aber für André würde sie es tun. So seufzte sie kurz und sah anschließend ihre Amme an. „Du hast Recht, Sophie. Dann bitte ich dich und Maman, es mir beizubringen.“ Andrés Großmutter klatschte vor Freunde in die Hände. „Das freut mich, Lady Oscar. Wenn Ihr Euren Tee eingenommen habt, können wir direkt mit der ersten Stunde beginnen.“ Bei diesen Worten schluckte Oscar hart. Dass es nun so schnell gehen würde, damit hatte sie nicht gerechnet. Emilie ahnte, wie es in ihrer Tochter aussehen musste, so legte sie ihren Arm um sie. „Du wirst es schaffen, mein Kind. Da bin ich mir sicher.“ „Ich danke, Euch für Euren Zuspruch, Maman.“ Madame de Jarjayes nickte und erhob sich. „Dann lass deinen André nicht warten. Zudem wird der Tee noch kalt. Ich werde mich nun etwas in den Salon begeben.“ Oscar stand ebenfalls auf und nickte. Anschließend bedankte sie sich bei Sophie und verließ anschließend mit dem Tablett die Küche. Ihr Weg führte sie zum Wintergarten. Auf dem Tisch an der großen Glasfront stellte sie das Tablett ab und sah die weißen Rosen, die ihre Mutter in einer schlichten Vase dorthin gestellt hatte. Oscar beugte sich ihnen entgegen, schloss ihre Augen und roch den süßlichen Duft. So fand André sie ein paar Minuten später. Lächelnd betrachtete er sie dabei, um sie nicht zu erschrecken. Aber sie hatte seine Schritte vernommen. Daher richtete sie sich auf und sah ihm lächelnd entgegen. Zur Begrüßung bekam er einen sanften Kuss, auf den er gerne einging. Dabei drückte er seine Oscar zärtlich an sich. Glücklich schmiegte sie sich an ihn und nahm dabei seinen herben Männerduft, der nach ihm und den Pferden roch, deutlich war. Es war ein Teil von ihm und sie verband es auf ewig mit ihm. Für sie war es etwas vollkommen vertrautes. So standen die beiden Verliebten in einer innigen Umarmung vor der großen Glasfront, in der sich langsam die untergehende Sonne drin spiegelte. Den Tee hatten sie fast vergessen. Aber Oscar erinnerte sich daran, dass Sophie ihr eine Lektion im Kochen gehen wollte. Also löste sie sich schweren Herzens von ihm. Er ahnte nicht, was nachher noch anstehen würde. Daher genoss er den Tee. Anschließend musste André sich von ihr verabschieden, da er noch einige Aufgaben hatte. Sie nickte kurz und ging mit dem Tablett zurück in die Küche. Sophie sah ihr entgegen und nahm ihr das Geschirr ab. „Dort vorn, habe ich Euch eine Schürze hingelegt, Lady Oscar.“ „Muss das wirklich sein, Sophie?“, bat Oscar sie mit einem Augenaufschlag, mit dem sie ihre Amme hatte überreden können. Jedoch blieb dies heute ohne jegliche Wirkung. „Es ist besser. Zudem schützt es Eure Kleidung.“ Die alte Dame nahm die Schürze und band sie Oscar um. Diese seufzte und ließ Sophie gewähren. „Und womit beginnen wir nun?“ „Zuerst müssen wir das Gemüse putzen. Ich zeige Euch wie.“ Oscar sah ihrem ehemaligen Kindermädchen über die Schulter. Anschließend versuchte sie ihr Glück. Als alles gesäubert war, ging es ans Zerkleinern. Sophie gab ihr ein Messer mit dem sie die Kartoffeln würfeln sollte. Dabei sah sie ihrem Schützling genau zu. Daher sah sie deutlich, wie schwer Oscar sich damit tat. „Nein, Lady Oscar. Ein Küchenmesser ist kein Degen.“ „Mir wäre es lieber, wenn es einer wäre. Ich gebe ehrlich zu, dass ich mich lieber duellieren würde, als…“ „Ihr müsst es aber lernen. Und nun schaut mir noch einmal zu.“ Seufzend ergab Oscar sich in ihr Schicksal. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann hatte sie dennoch den Dreh raus. Es begann ihr sogar Spaß zu machen, auch wenn sie es sich kaum vorstellen konnte. Irgendwie zog sie Verbindungen zwischen ihrem normalen Training und dem klein schneiden des Gemüses. „Das macht Ihr sehr gut, Lady Oscar. Nun müssen wir den Topf mit Wasser füllen und ihn auf den Herd stellen. Anschließend muss dieser noch ordentlich eingeheizt werden.“ Oscar nickte verstehend und tat wie ihr geheißen. Dann musste sie etwas Geduld aufbringen bis das Wasser kochte. Anschließend zeigte ihr das Kindermädchen, wie sie nach und nach die einzelnen Zutaten hinein geben musste. „Wirklich sehr gut. Ihr lernt sehr schnell, Lady Oscar.“ „Vielen Dank, aber ich habe ja auch eine gute Lehrerin“, erwiderte sie mit einem Lächeln. „Ein Lehrer ist nur so gut, wie seine Schüler“, antwortete die alte Dame mit einem Zwinkern. „Aber nun müssen wir Eure Suppe probieren.“ Sie griff nach einem Löffel und reichte diesen Oscar. Dankend nahm sie ihn entgegen und kostete. „Da fehlt etwas.“ „Und was könnte es sein?“ „Vielleicht ein Gewürz?“ „Richtig. Hier ist Salz. Tut etwas davon hinein und probiert es nochmals.“ Abermals tat Oscar, wie Sophie es ihr nannte. Zuerst war sie zaghaft und gab nur ein paar Körner hinein. Aber sie schmeckte, dass es nicht genug war. Also wurde sie mutiger und kurz darauf war die Suppe gut. „Ich finde, dass es genau richtig ist.“ Sophie nahm einen neuen Löffel und probierte. „Ja, sehr gut. Und wie Ihr seht, habt Ihr nun Eure erste Lektion hinter Euch gebracht.“ Oscar nickte leicht, dann begann sie zu lächeln. „Das ist wahr und es war doch nicht so schwer, wie ich zuerst annahm. Ich danke dir, Sophie.“ „Kein dank, Lady Oscar. Wenn Ihr nun so freundlich wärt und den Tisch decken würdet?“ „Aber natürlich“, erwiderte Oscar und begann Geschirr aus dem Schrank zunehmen. Derweil trat Emilie in die Küche und sah zu den beiden. „Es riecht hier vorzüglich.“ „Oh, Madame. Ja, Eure Tochter hat die Suppe für heute Abend zubereitet.“ „Wirklich? Das freut mich zu hören.“ Emilie trat zum Herd und kostete die Suppe. Anschließend sprach sie ähnlich wie Sophie und Oscar freute sich darüber. „Da mein Gemahl heute nicht im Hause ist, wäre ich dafür, dass wir heute hier speisen“, schlug Madame de Jarjayes vor. „Aber, Madame?“, versuchte Sophie zu protestieren. „Nein, Sophie. Es ist hier doch gemütlich. Ich helfe Oscar mit dem Tischdecken und dann können wir gleich essen.“ „Wie Ihr wünscht.“, antwortete Sophie ergeben. Mit geübtem Griff half Emilie ihrer Tochter mit dem Eindecken. Dabei erklärte sie ihr, wie das Besteck, die Gläser und auch die Teller zu liegen hatte. Oscar hörte genau zu und versuchte es sich zu merken. Als sie fertig waren, löste sie ihre Schürze und hängte sie ordentlich an den dafür vorgesehenen Platz. In dem Moment betrat André die Küche. Er hatte Oscar gesucht, aber nicht finden können. Nun war er mehr als überrascht sie hier mit ihrer Mutter und Sophie zu sehen. So blieb er für einen Moment erstarrt im Türrahmen stehen. Lächelnd sah seine Oscar ihm entgegen. Aber als er sich nicht rührte, trat sie auf ihn zu und gab ihn, zum ersten Mal in Anwesenheit anderer, einen kurzen aber sanften Kuss. Dabei schlug ihr Herz zum Zerbersten schnell. Aber sie hatte keine Angst. Sie wusste, dass sie ihrer Mutter und Sophie vertrauen konnte. André hatte damit nicht gerechnet und war daher im ersten Moment mehr als überrascht, aber Oscars Nähe und ihre Zärtlichkeit ließen ihn wieder entspannen. Daher erwiderte er sanft ihren Kuss. „Komm, es gibt Abendessen. Du hast bestimmt Hunger“, sprach Oscar sanft und nahm ihn bei der Hand. „Ja, den habe ich“, erwiderte er und ließ sich von ihr zum Tisch führen. Da bemerkte er, dass für vier Personen eingedeckt war und so wurde sein Blick fragend. Emilie hatte die ganze Zeit, seit der Begrüßung durch ihre Tochter gelächelt. Nun trat sie mit der Suppenschüssel zum Tisch. „Wir essen heute gemeinsam hier. Und ich hoffe, es wird dir schmecken. Oscar hat die Suppe gekocht.“ Mit diesen Worten stellte sie die Schüssel ab und setzte sich anschließend hin. Auch Sophie und Oscar ließen sich nieder. André sah Madame de Jarjayes mit großen Augen an. Dann schluckte er unmerklich und sah auf die dampfende Schüssel. Es roch hervorragend, jedoch konnte er es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Oscar gekocht hatte. Schweigend ließ er sich seinen Teller füllen und etwas abwartend sah er anschließend in die Runde. Emilie und Sophie wünschten einen guten Appetit. Oscar lächelte ihn abwartend an. So kam er nicht drum herum, die Suppe zu probieren. Mit fast spitzen Zähnen kostete er vorsichtig die Suppe. Aber seine Vorahnung, dass die Suppe versalzen sein konnte oder nach nichts schmeckte, bewahrheitete sich nicht. „Sie ist wirklich köstlich“, sprach er mit ehrlichem Blick und einem Lächeln in Oscars Richtung. „Lady Oscar ist auch eine hervorragende Schülerin“, kommentierte seine Großmutter. „Und mit der Zeit, wird sie noch mehr lernen. Schließlich willst du später doch gut versorgt sein, du Nimmersatt.“ „Aber, Großmutter!“, versuchte André zu protestieren. „So viel esse ich gar nicht.“ „Und ob, mein Lieber“, kam es trocken zurück. André wusste, dass es eine sinnlose Diskussion geben würde, so hielt er es für besser zu schweigen und dafür die köstliche Suppe zu sich zunehmen. Dabei machte er sich Gedanken über die ganze Szenerie. //Daran habe ich gar nicht gedacht. Oscar und ich werden nicht ewig hier bleiben können. Und das mein Engel so gut kochen kann, hätte ich nicht für mich möglich gehalten. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass sie jemals kochen wird.// Innerlich konnte er sich, bei der Vorstellung, dass Oscar eine perfekte Hausfrau abgeben würde, nicht verkneifen. Und er war mehr als gespannt, was in den nächsten Tagen noch geschehen würde, als er von seiner Großmutter erfuhr, dass seine Oscar weiter unterwiesen werden sollte. Auf einer Seite tat Oscar ihm leid, weil er genau wusste, wie streng seine Großmutter war. Aber auf der Anderen, war er stolz auf seinen blonden Engel, die scheinbar dies alles nur für ihn tat. So wurde ihm bewusst, was es für eine Auswirkung nicht nur auf ihn, sondern auch auf Oscar hatte, seitdem sie nun ganz offen zu einander stehen konnten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)