La nouvelle vie de Lady Oscar et sa famille von She-Ra (-ehemals Verdrehte Welten-) ================================================================================ Kapitel 14: Die Aussprache -------------------------- Während Oscar ihrem Vater gefolgt war, hatte Emilie André gesucht. Da ihre Tochter ihr mitgeteilt hatte, dass dieser hinausgegangen war, hatte sie sich etwas übergezogen und war ihm anschließend gefolgt. Ihr war bewusst, dass die Parkanlage groß war, jedoch hoffte sie innig, dass André nicht zu weit gegangen war. Aber nach ihren ersten paar Schritten, fiel ihr ein, wo ihr Gemahl Oscar und André gesehen hatte. Daher führte ihr Weg sie direkt zu ihrem Rosengarten. Von weitem konnte sie dort eine Gestalt hocken sehen. Mit sicheren Schritten ging sie zu ihm und sah, wie über die einzelnen Blütenblätter einer weißen Rose strich. „In diesem Jahr sind die Weißen, die schönsten im gesamten Garten.“ Überrascht sah André auf und so konnte Emilie seine leicht geröteten Augen sehen. Jedoch wischte er sich rasch über diese und erhob sich. „Madame? Ja, Ihr habt Recht. Sie sind wunderschön. Jedoch bitte ich Euch, dass Ihr wieder hineingeht. Ihr erkältet Euch.“ „Ich danke, dir. Deine Worte können auch für dich gelten. Lass uns lieber gemeinsam hineingehen.“ „Aber nein. Mir macht der Regen nichts aus. Zudem habe ich noch Aufgaben zu erledigen.“ „Du warst und bist immer sehr fleißig. Und ich würde mich freuen, wenn du mich hinein begeleiten würdest.“ Mit einem eindeutigen Blick sah sie ihn an. Dann trat sie an ihm vorbei und schnitt ein paar der Rosen ab. „Zudem müssen die Blumen in eine Vase.“ „Gewiss, Madame.“ André war bewusst, dass er Emilie nicht ewig aus dem Weg gehen konnte. So nahm er ihr höflich die Rosen ab und geleitete sie zurück zum Anwesen. Im Wintergarten legte er die frisch geschnittenen Rosen auf den Tisch. „Ich kann sonst noch etwas für Euch tun, Madame?“ Emilie legte ihren Mantel über eine Stuhllehne und sah zu ihm. „Geh dich bitte abtrocknen. Dann würde ich gerne einen Tee zu mir nehmen.“ „Wie Ihr wünscht.“ Er nickte leicht und verließ anschließend den Wintergarten. Nachdenklich ging er in sein Gemach. Dort trocknete er sich ab und zog sich etwas anderes an. Seine Gedanken kreisten um Oscar. Auf einer Seite war er traurig, dass Oscar ihm nicht gefolgt war. Auf der andern war er der Meinung, dass sie bestimmt zu Victor gegangen war. Dieser Gedanke verletzte ihn zusätzlich. Um seiner Wut Luft zu machen, warf er sein nasses Hemd in die nächste Ecke. Anschließend ging er hinunter in die Küche. Dort traf er auf seine Großmutter. Er teilte ihr mit, dass Madame de Jarjayes einen Tee wünschte. Sophie nickte und bereitete das gewünschte Getränk vor. André wartete bis sie ihm das fertige Tablett gab. Mit diesem ging er zu Oscars Mutter. „Madame? Euer Tee.“ „Ich danke dir.“ Emilie hatte die Rosen in der Vase drapierte und ließ sich nun am Tisch nieder. „Leiste mir bitte etwas Gesellschaft.“ André war es nicht recht, aber dennoch beugte er sich ihrem Wunsch und ließ sie ihr gegenüber nieder. Madame de Jarjayes nahm ihre Tasse und trank einen Schluck. „Was bewegt dich, André.“ „Madame?“ „Du hast mich verstanden. Hast du dich mit Oscar gestritten?“ Er wich ihrem Blick aus. „Nein, nicht direkt.“ „Was ist es dann? Wegen der Feier gestern?“ André biss sich auf die Lippen, als durch ihre Worte seine Erinnerungen wieder hochkamen. So nickte er leicht zur Antwort. „Was ist geschehen, dass du so verletzt bist?“ „Ich kann nicht, Madame. Bitte verzeiht mir.“ „Keine Angst, André. Deine Worte werden diesen Raum nicht verlassen. Nicht, wenn du es nicht willst.“ Es fiel ihm schwer, aber er wusste, dass er Oscars Mutter vertrauen schenken konnte. „Als ich sie gestern mit dem Grafen sah, so strahlend und dann… als sie ihm diesen Kuss gab…“ Nun verstand Emilie und sie lächelte. Sanft legte sie dabei ihre Hand auf die seine. „Sie hat sich bei ihm bedankt. Er wollte von der Verlobung Abstand nehmen. Für sie. Oscar hat ihm klar gemacht, dass sie ihn nicht liebt. Und er wollte nicht, dass sie traurig ist. Er will, genauso wie du, ihr Bestes. Das hat sie mir gestern Abend noch berichtet. Sie wollte es dir heute Morgen eigentlich mitteilen.“ Bei ihren Worten sah André auf. „Ist das wirklich wahr?“ „Aber ja. Ich würde dich nicht belügen.“ „Dann muss ich sofort zu ihr.“ „Sie ist nicht hier.“ „Wo ist sie dann, Madame?“ „Sie ist zum Grafen de Girodel geritten.“ „Aber warum? Wenn doch alles geklärt ist?“ „Nicht ganz. Hör mir bitte genau zu.“ Es fiel André nicht leicht, aber er nickte und lauschte dann ihren Worten. Sie berichtete von dem Gespräch mit ihrem Gemahl, dem Dokument und den Grund der Verlobung. „Und nun ist sie hinterher, um das Duell zu verhindern.“ Sofort sprang André auf. „Und ich muss ihr hinterher. Ich könnte es niemals ertragen, wenn ihr etwas geschehen sein sollte.“ Emilie nickte leicht und trank dann einen Schluck. „Tu das, mein Junge.“ André nickte ebenfalls, dann verließ er im Laufschritt das Haus, sattelte sein Pferd und folgte Oscar. //Oh, Oscar. Was war ich doch für ein Narr. Ich war so dumm. Ich hoffe, du verzeihst mir meine dumme Eifersucht.// Mittlerweile hatte er etwa die Hälfte der Strecke hinter sich gebracht, als er zwei Gestalten am Wegesrand stehen sah. Als er diese erreichte, verengten sich seine Augen etwas. Es war Oscar und auf deren Schoss war Girodels Kopf gebettet. „Oscar?“, kam es prüfend. „André. Endlich. Ich dachte, es würde niemand kommen. Girodels Pferd ist gestürzt und er hat sich verletzt. Er hat eine stark blutende Wunder am Hinterkopf.“ Als sie sprach, zog sie ihre Hand hervor, die deutliche Blutspuren aufwies. Sofort hellten sich Andrés Blick auf. „Ich werde sofort Hilfe holen.“ „Danke, André.“ Kurz nickte er und gab dann seinem Tier die Sporen. Oscar sah ihm hinterher, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte. //Bitte beeile dich, André.// Sie wurden von einem Aufstöhnen aus ihren Gedanken geholt. Ihr Blick fiel zurück auf den Grafen. „Os… Oscar…“, kam es matt. Die Lider des Grafen flatterten leicht und er hob seine Hand in Richtung seines Kopfes. „Ja, ich bin es. Bitte, bleibt ruhig liegen. Der Arzt ist auf dem Weg.“ „Der Arzt? Was… was ist geschehen?“ „Euer Pferd ist gestürzt und Ihr seid unglücklich gefallen.“ Wieder ertönte ein Stöhnen von ihm. „Ich erinnere mich nicht daran.“ „Shhht… sprecht nicht soviel. Ihr habt eine böse Wunde.“ „Aua“, erwiderte er prompt, als er diese berührte. Langsam öffnete er seine Augen und sah in ihr liebliches Antlitz. Dabei konnte er deutlich ihre Besorgnis in den Augen sehen. Dies veranlasste ihn seine Hand zu ihr auszustrecken und ihr über die Wange zu streichen. Für einen Moment lehnte Oscar sich dagegen, doch dann registrierte, wer dies tat. So löste sie sich von ihm und nahm seine Hand in die ihre. „Bleibt ruhig liegen. Gleich ist Hilfe da.“ „Ihr seit die größte Hilfe, allein wenn ich Euer Lächeln sehen darf.“ „Aber Girodel…“ „Verzeiht, wenn ich zu anmaßend war.“ „Shhht… es ist nichts geschehen.“ Inständig hoffte Oscar, dass André bald mit dem Arzt eintreffen würde. Scheinbar war Victor der Sturz nicht bekommen So wanderte ihr Blick umher. //Wo bleibst du nur, André?// „Lady Oscar?“ „Ja, Girodel?“ „Es tut mir leid, dass ich Euch so viele Unannehmlichkeiten bereitet habe.“ „Das ist nicht Eure Schuld. Unsere Väter haben einen Fehler begangen, aber sie haben ihn eingesehen. Es ist alles wieder in Ordnung.“ Kurz nickte Victor, doch dann verzog er schmerzverzerrt sein Gesicht. „Tut es sehr weh?“ „Ich hätte mich nicht bewegen sollen. Aber Ihr habt Recht. Dennoch hätte ich eine Frage an Euch.“ „Und die wäre?“ „Ihr sagtet, dass Ihr einen Anderen lieben würdet. Darf ich fragen wer?“ Da Victor seine Augen wieder geschlossen hatte, konnte er Oscars nachdenklichen Blick nicht sehen. „Das entspricht der Wahrheit. Nun… ich weiß nicht, ob ich es sagen soll…“ „Vertraut Ihr mir nicht?“ „Das ist es nicht, Girodel. Ich vertraue Euch, aber dennoch…“ Langsam öffnete er seine Augen und sah zu ihr hoch. Sein Blick war prüfend und zugleich musternd. „Ist es André?“, fragte er nun direkt. Sofort sah er, wie Oscars Blick sich veränderte. „Also habe ich Recht?“ Etwas beschämt senkte die junge Frau ihren Blick. „Ist es so eindeutig?“, sprach sie leise. „Nicht direkt. Aber ich hätte es ahnen müssen. Er war immer in Eurer Nähe. Und Ihr seit ein bezauberndes Wesen.“ Er hob leicht ihr Kinn an, damit sie ihn direkt ansehen musste. „Ich habe in Euch immer die Frau gesehen, die Ihr seid.“ Deutlich erkannte er, wie die Röte sich in Oscars Wangen schlich und dies ließ ihn lächeln. „Es steht Euch.“ Kurz weiteten sich ihre Augen, als sie es hörte. „Ich…“ Jedoch wurden ihre Worte gestoppt, als sie das Donnern von galoppierenden Hufen und die Räder einer Kutsche hörte. Dies ließ sie sofort gänzlich aufsehen. Es war André, der den Arzt dabei hatte. Kaum das er sie erreicht hatte, sprang er von seinem Pferd und lief zu ihr. „Verzeih, dass es gedauert hat. Aber es ging nicht schneller. Durch den Regen sind viele Wege sehr durchgeweicht“, kam es schwer atmend. „Schon in Ordnung.“ Sie erhob sich, als der Arzt mit einem Helfer zu ihr kam, um Girodel zu versorgen. Daher trat sie zu André. Dieser schloss sie in seine Arme, ohne weiter darüber nachzudenken. Dabei sah er sie an und bemerkte ihre Röte. „Was hast du?“ „Ich? Mit mir ist alles in Ordnung.“ „Aber warum die zarte Röte?“ Oscar strich sich leicht über die Wange und spürte die davon ausgehende Wärme. „Girodel machte mir ein Kompliment“, gab sie leise zu. Prüfend sah André sie daraufhin an. Etwas Eifersucht machte sich wieder in ihm breit, jedoch hatte er sie nun besser unter Kontrolle. Zudem wusste er, dass seine Oscar ihn ebenfalls liebte und er niemals an ihren Gefühlen musste. „Ich verstehe. Ich hoffe, ich kann solche dir ebenfalls geben.“ „Aber das musst du nicht.“ „Und wenn ich es möchte? Ich finde, dir steht diese zarte Verfärbung deiner Wangen.“ Seine Worte hatten zur Folge, dass ihre Röte noch stärker zunahm. Oscar war so etwas einfach nicht gewohnt und konnte daher damit nicht umgehen. Sanft hob er, wie zuvor Victor ihr Kinn an. Zärtlich lächelte er sie dabei an. Dann neigte er sich zu ihr und gab ihr einen zarten Kuss. Oscar war etwas überrascht, dass André dies vor Zuschauern tat, spannte sie kurz ihren Körper an. Dies hatte zur Folge, dass André den Kuss löste. „Was hast du, Liebste?“, sprach er leise. „Verzeih. Ich wollte dich nicht verärgern.“ „Das hast du nicht. Aber dich bewegt doch etwas“, kam es ohne Vorwurf. „Ich glaube, es ist einfach noch zu neu für mich. Es hat nichts mit dir zu tun. Ich bin sehr gern bei dir und ich genieße deine Nähe.“ Zärtlich strich er ihr über die Wange. „Du brauchst nicht weiter zu sagen. Ich verstehe was du meinst. Du solltest mir eher verzeihen, dass ich dich damit überfallen habe. Zugleich wollte ich mich auch entschuldigen. Ich war von Eifersucht zerfressen und habe dir nicht zuhören wollen. Niemals wieder wollte ich deine Gefühle anzweifeln. Ich…“ Oscar stoppte seine Worte, indem sie ihre Finger auf seine Lippen legte. „Vergeben und vergessen. Ich hoffe, du verzeihst mir, dass ich dir nicht nachgehen konnte.“ Sanft küsste André ihre Finger, dann löste er diese und hielt sie fest. „Ich habe mit deiner Mutter gesprochen. Sie hat mir alles erklärt. Und ich verstehe es und bin dir auch nicht böse.“ Nun lächelte Oscar richtig, stellte sich auf ihre Zehenspitzen und gab ihm einen zwar kurzen aber außerordentlich zärtlichen Kuss. „Wir werden auf einander hören, nicht wahr?“ „Ja, das werden wir.“ Sanft drückte er seine Oscar noch mal an sich, dann wendeten sie sich in Girodels Richtung. Der Arzt hatte ihn versorgt und nun half er ihm, zusammen mit seinem Helfer, in die Kutsche. André löste sich von Oscar und half den beiden. Der Arzt dankte ihm kurz. „Wir werden ihn nach Hause bringen. Soweit ist er stabil und es droht keine Gefahr.“ „Vielen Dank, Doktor.“ Dieser nickte den beiden zu und ließ dann die Kutsche abfahren. Oscar und André sahen dieser hinterher. Anschließend stiegen sie auf ihre Pferde und nahmen Victors Tier an die Hand und ritten langsam nach Hause. Auf dem Heimweg lächelten sie sich immer wieder an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)