Forgiveness is not for me von abgemeldet (Ich kann nicht hoffen, darf es nicht...) ================================================================================ Kapitel 6: VI. Standing Rain ---------------------------- Es tut mir leeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiid *weiße Fahne schwenk* *Kappi langsam vorschieb* *Kopf einzieht* Disclaimer: Figuren nix mir. Sendung nix mir. Geld nix mir. xD ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ VI. Standing Rain Gut, wenn kein größerer Einwand kommt, dann gibt’s jetzt eben Udon. Wenn ich genügend Fleisch, Ei und Gemüse mit koche dürfte es sogar zur Abwechslung mal an gesundes Essen rankommen. Wie hat Naruto eigentlich so lang nur durch Fertigramen überlebt?! Buah, allein beim Gedanken schüttelts mich schon. Nicht, dass ich Ramen generell was abgewinnen könnte… Mit etwas Glück kann ich ihn vielleicht für eine ausgewogene Ernährung begeistern. Wobei begeistern bei seinem momentanen Zustand den Nagel vielleicht nicht ganz auf den Kopf trifft. Ein Blick über meine Schulter verrät mir, dass er sich schon wieder eingeigelt hat. Ich wüsste zu gern, was in ihm vorgeht, aber ich zweifle, dass er darüber reden will. Innerlich muss ich seufzen. Wahrscheinlich würde er mich für verrückt erklären, wenn ich ihm sage, dass ich mir Sorgen mache. Schließlich bin ich DER Uchiha. Augen rollend schneide ich ein paar Möhren. DER Uchiha. Wer hat sich den Schwachsinn eigentlich einfallen lassen? Früher war ich zwar begeistert von meinem Ruf, aber das war noch eine andere Zeit. Eine Zeit in der ich ausschließlich an Rache gedacht habe, aber die interessiert mich nicht mehr. Lebendig wird auch keiner mehr, selbst wenn Itachi und ich uns noch weiter gegenseitig zu Tode jagen. Egal ist es mit natürlich nicht und sollte sich irgendwann die Möglichkeit ergeben, ist er fällig. Aber bis dahin ziehe ich es vor zu leben, statt der Vergangenheit hinterher zu rennen. Mittlerweile nervt mein Ruf mich nur noch. Besonders die Mädchen, die sich systematisch gegen mich zusammen gerottet haben. Allein wenn ich daran denke läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Was zum Teufel finden die bloß alle so toll an mir? Leise steht Naruto auf und geht langsam aus dem Raum, dabei stellt er eine ausdruckslose Miene zur Schau, die ich nicht besser hinbekommen würde. Wo will er denn hin? Solange dauert doch das Essen gar nicht mehr! Ich höre ihn die Treppe hochlaufen und durch irgendeine Tür verschwinden. Hoffentlich vergräbt er sich nicht wieder im Bett… Wenigstens hab ich eine gute Ausrede um ihn wieder runter zu holen, schließlich sind die Nudeln gleich durch. Ein wenig zu hektisch schlage ich ein Ei in die Suppe und sehe zu wie ein paar Schalenstücke auf den Boden des Topfes sinken. Ach verdammt. Fluchend versuche ich das Gröbste wieder rauszuangeln. Ich will ihn da oben nicht so lange allein lassen. Wer weiß was er noch anstellt. Im Moment traue ich ihm einfach viel zu viele selbst zerstörerische Aktionen zu. Genau wie bei der Mission. Wieso konnte er nicht ein verdammtes Mal das machen was man ihm sagt?! Nein, er muss wieder irgendeine Rettungsaktion starten und dabei selbst fast draufgehen! Nicht, dass ich ihm nicht dankbar wäre, aber was hätte es mir gebracht, wenn ich überlebt hätte und er gestorben wäre?! Nein, danke. Ich ziehe es vor, dass er überlebt. Von oben sind keine Geräusche zu vernehmen. Hat er sich also doch wieder ins Bett verzogen? Naja, ich hab hier aber auch nicht wirklich viel um einen Blinden zu beschäftigen… Vielleicht sollte ich ihm eins von diesen Büchern in Blindenschrift kaufen? Wobei er die ja auch gar nicht lesen kann. Ach egal, ich find schon was um ihn zu beschäftigen! Ich nehme den Topf von der Herdplatte und gehe Richtung Treppe. „Naruto? Essen ist fertig!“ Eine Halbe Minuten stehe ich einfach am Ende der Treppe und warte auf irgendeine Reaktion. Aber das Einzige was ich bekomme ist Stille. „Naruto?!“ Gespielt schnaufend stapfe ich die Treppe hoch, bleibe vor seinem Zimmer stehen und klopfe. Wieder keine Antwort. Was soll denn der Mist? „Sag mir nicht du bist schon wieder weggepennt!“ Ich reiße die Tür auf und starre in ein leeres Zimmer. Wo ist er denn abgeblieben? Mitten im Zimmer drehe ich mich einmal um mich selbst und schaue in jede Ecke. Es gibt hier keine Verstecke. Schnell gehe ich aus dem Raum und bleibe vor der Tür zum Bad stehen. „Hey, Naruto!“ Abgeschlossen. Also ist er da drin, was kein Grund ist nicht zu antworten. „Ich weiß dass du da drin bist! Jetzt komm endlich, das Essen wird kalt.“ „Ich hab keinen Hunger…“ Kommt es nach endlosen Sekunden leise unter der Tür durch. „Red keinen Mist. Ich hab bisher noch nie erlebt das du keinen Hunger hast!“ Die dicke Holztür lässt kaum Geräusche nach außen und ich muss meinen Kopf seitlich dagegen drücken um die leise Erwiderung hören zu können. Trotzdem bin ich mir nicht ganz sicher was er gesagt hat. Es klang ein bisschen als wollte er nichts essen. „Du musst was essen! Sonst wirst du nie gesund!“ Die Tür gibt keinen Millimeter nach als ich am Türgriff rüttle. Warum sind hier nur überall so massive Türen eingebaut?! „Jetzt komm da endlich raus!“ „Lass mich doch einfach in Ruhe…!“ Was macht er da drin?! Er klingt so traurig, dass es mir fast das Herz bricht. „Naruto?!“ Die Panik in meiner Stimme ist für mich ziemlich deutlich, aber möglicherweise kommt mir das auch nur so vor. „Was tust du da drin?!“ Plötzlich scheppert es laut. „Ich ritze mir gerade meine verdammten Pulsadern mit ner Rasierklinge auf! Jetzt zufrieden?!“, brüllt er mir entgegen, man hört ein sackendes Geräusch. Das war ein Witz… Das tut er nicht wirklich… Das war bestimmt nur ein Witz! Mein Kopf wiederholt dieses Mantra immer wieder, während mein Körper allerdings einen Schritt zurückgeht und schon zum Tritt ausholt. Noch bevor ich es selbst realisiert habe, bricht das Schloss aus seiner Halterung, was die Tür ungehindert aufschwingen lässt. Schnaufend stehe ich im Türrahmen und schaue mich suchend um. Da! Da sitzt er zwischen der Badewanne und dem Waschbecken an die Wand gedrängt, komplett ohne Blut. Gott sei Dank… Ich atme tief ein und versuche mich zu beruhigen. Es geht ihm gut, alles in Ordnung. Seine Augen sehen unfokussiert in meine Richtung, er scheint zu überlegen, was gerade passiert ist und schließlich springt er auf die Beine. „Sag mal bist du eigentlich völlig bescheuert?!“ Sein Gesicht ist zu einer wütenden Maske verzogen, die ich vielleicht ein oder zweimal in meinem Leben bei ihm gesehen habe. „Du kannst doch nicht einfach die Tür eintreten, nur weil ich keinen Bock hab raus zu kommen!“ „Ich kann die Tür eintreten sooft ich will! Schließlich ist das mein Haus, Baka!“, schnauze ich zurück bevor ich mich aufhalten kann. Oh verdammt! Warum schaff ich es bei Naruto nie die Klappe zu halten?! Bei jedem anderen klappts doch auch! „Schön für dich, wenn es dein Haus ist! Dann erklär mir doch mal warum zum Teufel ich hier sein muss, wenn ich nicht mal 5 Minuten irgendwo allein sein darf?! Glaubt ihr denn alle, dass ich zum Kleinkind mutiere, nur weil ich nichts mehr sehen kann?! Ich hab schon immer alleine auf mich aufgepasst und es hat bestens funktioniert! Ich brauche niemanden, der mich alle paar Sekunden kontrolliert nur weil ihr alle plötzlich auf die Idee gekommen seid, ich wäre depressiv und würde mir irgendwas antun, weil ich blind bin! Als ob es irgendetwas Neues für mich wäre nicht normal zu sein! Als ob es euch alle plötzlich kümmern würde, was aus mir wird! Lasst mich doch einfach in Ruhe!“ Naruto rast an mir vorbei und schlägt unsanft mit der Schulter, gegen den Türrahmen als er nach draußen geht. Wirklich zu interessieren scheint es ihn nicht und schon im nächsten Moment hört man eine Tür lautstark zuschlagen. Okay, das war… deutlich… und irgendwie fange ich an mich zu schämen. Vielleicht hätte ich ihn wirklich nicht so sehr nerven sollen, auch wenn die Versuchung so groß war. Nervös kaue ich auf meiner Unterlippe. Er hat ja Recht, er kann gut auf sich selbst aufpassen, sonst wäre er nie so alt geworden (nicht das 15 unbedingt alt wäre), aber er muss doch einsehen, das Blindheit alles verändert und er sich einfach nicht normal verhält! Er ist einfach nicht mehr der niedliche, kleine, quirlige Naruto von Früher… Hab ich ihn grad niedlich genannt?! Ich glaube, ich bekomme Kopfweh. Frustriert ziehe ich die kaputte Badtür notdürftig zu und muss mir eingestehen, dass ich wirklich komplett überreagiert habe. Das wars wohl für das Abendessen. Appetit hab ich mittlerweile auch keinen mehr. Mit einem letzten traurigen Blick in Richtung Gästezimmer, mache ich mich auf den Weg nach unten, um die Nudeln wenigstens zum Frischhalten in den Kühlschrank zu stellen. Heute ist echt nicht mein Tag… Heute ist wirklich nicht mein Tag. Ich liege im Bett und ziehe mir das Kissen fest über die Ohren. Gewitter. Ich hasse Gewitter. Abgrundtief. Und gerade jetzt donnert und blitzt es als würde es nie wieder aufhören. Scheißwetter! Auf dem Bauch liegend, drücke ich mir das Kissen enger an die Ohren, nicht zu letzt auch um das Zittern meiner Hände abzustellen, während ich versuche ganz normal weiter zu atmen. Das ist doch erbärmlich! Ich bin 15 Jahre alt! Fünfzehn! Und habe immer noch Angst vor Gewitter obwohl ich ganz genau weiß, dass es mir hier drinnen nichts tun kann. Der Blitz wird nicht extra durchs Fenster einschlagen, nur um mich zu erwischen! Nein, das ist Schwachsinn! Das ist nur elektrische Spannung, die sich als Gewitter entlädt! Nichtsweiter als Strom für eine Monsterglühbirne, also reiß dich endlich zusammen verdammt! Erschrocken quieke ich auf als wieder ein Donner durch das Zimmer rollt. Was soll ich denn auf einer Mission machen, wenn es gewittert?! Mich wie jetzt zitternd unter der Bettdecke vergraben? Allein beim Gedanken an eine solche Erniedrigung dreht sich mir alles um. Höchste Zeit mich daran zu gewöhnen. Angespannt stehe ich auf und mache mich auf in Richtung Küche. Jetzt erst mal Kakao mit vielen Marshmallows und dann… keine Ahnung. Ich könnte nachschauen wie es Naruto geht… andererseits wenn er wach wird kann ich mir wieder was anhören. Nein, danke. Jetzt erstmal Kakao für die Nerven. Als ich gerade auf der Treppe stehe, höre ich Schritte hinter mir und drehe mich leise um. Naruto kommt aus seinem Zimmer und tastet sich langsam den Gang in die entgegengesetzte Richtung lang. Am Ende dreht er sich schließlich nach rechts, geht die Treppe zum Dachboden entlang und verschwindet schließlich hinter der nächsten Ecke. Mein erster Impuls ist es ihm hinterher zu gehen. Ihn zu fragen wo er so spät hin will, warum er nicht schläft, ob alles in Ordnung ist… Aber dann würde er entweder denken ich würde sogar nachts vor seinem Zimmer Wache halten oder ich müsste ihm erklären warum ich bei Gewitter kein Auge zu bekomme. Nein. Ich lass ihn lieber noch ein paar Minuten in Ruhe und mach stattdessen für uns beide Kakao. Generell ist Kakao eigentlich mein Patentrezept für und gegen alles, kann man nur hoffen, dass Naruto das genauso sieht. Während ich zwei Tassen aus einem Regal hole, den Kakao einfülle und schlussendlich die Milch unter kräftigem Rühren - sonst brennt sie wirklich immer an und manchmal sogar während dem Rühren – aufsetze, frage ich mich langsam ob es eine gute Idee war Naruto hierher zu holen. Schließlich ist er wirklich nicht gerade frei-… Es donnert und vor Schreck lasse ich fast den Löffel in den Topf fallen. Ich hasse Gewitter! Nach einer gefühlten Viertelstunde ist die Milch dann endlich heiß und ich kippe sie vorsichtig in die Tassen, immer auf das Gewitter horchend, damit ich den ganzen Inhalt nicht in der Küche verteile. So, jetzt nur noch die Marshmallows. Ich werfe in jede Tasse eine Hand voll rein, schnappe sie mir und mache mich auf den Weg nach oben. Das Gewitter klingt langsam ab – was auch Zeit wird nach den zwei schlaflosen Stunden – und mit ihm das Level meiner Panik. Na wenigstens Etwas. Auf der Treppe zum Dachboden trete ich etwas lauter auf um ihn nicht zu erschrecken, bleibe ansonsten aber still. Besser erstmal keinen Streit provozieren. Schließlich finde ich ihn an der Wand unter der Dachschrägen sitzend, den Kopf in den Nacken gelegt, als würde er durch das Fenster über ihm schauen. Stumm seufzend gehe ich langsam in seine Richtung. Es wäre mir viel lieber gewesen, wenn er sich nicht so na an einem Fenster positioniert hätte solange es gewittert, aber da muss ich jetzt wohl durch. Er hat seine Beine an sich gezogen und die Arme locker um sie gelegt. Alles in allem sieht er ziemlich entspannt aus, also hat er wohl keine Angst vor Gewittern und irgendwie bin ich froh, dass er mir nicht ins Gesicht sehen kann. Nicht, dass ich will das er blind ist und eigentlich müsste ich mich schon für den Gedanken schämen, aber irgendwie ist es beruhigend zu wissen, das er mein fahles Gesicht nicht sieht. Vorsichtig lasse ich mich neben ihm nieder und halte ihm eine Tasse direkt vors Gesicht. „Hier.“ Ich halte sie gut fest, damit er langsam danach tasten kann ohne sie sich über zu kippen. Schließlich hält er sie in beiden Händen und ich lehne mich ein Stück zurück gegen die Wand. So sitzen wir beide eine Weile da, während der Regen von draußen gegen das Fenster klatscht, trinken unseren Kakao und hängen still unseren eigenen Gedanken nach. Unwillkürlich schaue ich Naruto wieder an. Er sitzt hier wirklich so ruhig als wäre sein Leben völlig in Ordnung, als hätte er nicht einen ganzen Haufen Probleme am Hals. Mein Blick wandert zum Fenster, vielleicht mag er auch einfach nur den Regen oder viel eher die Natur an sich, wenn ich daran denke wie viele Pflanzen er in seiner Wohnung hatte, wie oft er allein im Wald war… Ich konnte der Natur noch nie etwas abgewinnen, genauso wenig wie solchen Dingen wie dem Sonnenaufgang. Es sind einfach nur Pflanzen, irgendwelches Getier und eben Lichtreflexe. Was fasziniert die Leute nur so daran? Ich hab nicht eine Zimmerpflanze und lebe trotzdem noch. Alle paar Monate lasse ich eine Meute Gärtner in den großen Garten hinterm Haus, damit er nicht total verkommt, aber das wars auch schon. Ich mag Bücher und funktionelle Dinge einfach lieber. Wahrscheinlich sollte ich Naruto einfach mal auf meinen Garten loslassen, vielleicht heitert ihn das ja etwas auf und ich erspare mir hysterische Grüner-Daumen-Freaks, die meinen Garten bemitleiden. Im Gedanken bin ich immer noch dabei Dünger aus den Gärtnern zu machen als ich Naruto reden höre. „Tut mir Leid.“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ „Ich wollte dich heut Mittag nicht so anfahrn, ich war nur irgendwie…“, gegen Ende werde ich immer leiser. Ich weiß nicht wirklich was ich war, eigentlich fahre ich schon ziemlich lange niemanden mehr unkontrolliert an. Höchstens noch um ein bisschen meine Rolle aufrecht zu halten… „Schon okay.“, meint Sasuke nach einer Weile. „Ich habs wahrscheinlich wirklich ein bisschen übertrieben.“ Vorsichtig drehe ich die Tasse ein wenig in den Händen. Kakao. Echter, nicht dieses Instantzeug, das man mit Wasser macht, sondern richtiger mit Milch und Marshmallows. Kaum zu glauben, dass Sasuke so was in seinem Haus hat, ich hab ihn eigentlich immer für einen dieser Menschen gehalten, die alles Süße nicht leiden können und für ihr Leben gern Kaffee, schwarz trinken. „Warum bist du so spät noch wach?“, fragt er mich plötzlich und ich zucke nur mit den Schultern. Ich schlafe nie gut, besonders nicht mit Schuldgefühlen und dann hab ich den Regen gehört. Ich liebe den Regen, oder viel eher das Geräusch. Das tiefe Grollen eines Gewitters, das leise Schlagen der Tropfen gegen eine Fensterscheibe, das Pfeifen des Windes, wenn er durch die dichten Tropfen fährt… Wach sein ergibt sich da einfach irgendwie. „Und du?“, was bringt ihn dazu spät nachts noch mal aus dem Bett aufzustehen um Kakao zu machen? Ich höre ihn einen Schluck trinken bevor er schließlich antwortet. „Ich schlafe bei Gewitter nie.“ Heißt das er kann nicht oder er tut es bewusst nicht? Vielleicht mag er ja einfach keine Gewitter. Draußen wird es langsam wieder lauter, also ist der Regen für heute noch nicht vorbei. Es ist ungewöhnlich schön hier nicht so allein zu sitzen. Die Stimmung ist ruhig und ich fühle mich nicht so seltsam gehetzt wie sonst, wenn jemand anderes mit im Raum ist. Ich kann mich dunkel daran erinnern, dass es mit Sasuke früher immer so war. Es war immer irgendwie innerlich entspannt, sogar wenn wir uns angebrüllt haben, aber das hat sich alles auf einen Schlag geändert. Ich wünschte die Akatsuki hätten mich damals auf dem Dorfplatz umgebracht, statt das Halbe Dorf zu zerstören. Als sie verkündeten sie wollen das Fuchsmonster oder sie würden einen nach dem anderen töten, bis sie schließlich bei mir ankommen… Tsunade konnte sie zusammen mit den ANBU vertreiben, kurz bevor sie mich umgebracht oder vielleicht auch nur verschleppt hätten. Wäre ich kein Monster, wäre ich wohl verblutet, aber den Menschen, die mitbekommen hatten warum Akatsuki angegriffen hatte, war mein Zustand egal gewesen. Ich kann mich ziemlich deutlich an die entsetzten Gesichter erinnern, von denen ich im ersten Moment dachte es läge daran, dass mein Körper total Blutüberströmt war. Erst als ich verstand was genau sie Tsunade da zu brüllten, wurde mir klar was passiert war. Mein Punkt der Erkenntnis war, als sogar die nette rothaarige Krankenschwester, die sich manchmal mit mir unterhalten hat, wenn Tsunade mich wieder zu unnötigen Aufenthalten zwang, panisch aus dem Zimmer flüchtete. Sie hatte nicht gemerkt, dass ich aufgewacht war als sie den Tropf wechselte. Dumm wie ich war dachte ich wirklich ihre nervöse Haltung läge an meinem Zustand. Ich sehe manchmal noch ihren Blick vor mir als ich sie angegrinst habe. Als wäre ich ein Dämon aus der Hölle. Die Nachricht verbreitete sich rasend schnell im Dorf, noch bevor Tsunade auch nur anfangen konnte es zu stoppen, gab es schon lautstarken Protest aus den älteren Reihen. Von denen die solange über das geschwiegen hatten, was dann plötzlich ein offenes Geheimnis war. Sie wollten mich am liebsten hinrichten lassen und als ich die Zerstörung im Dorf sah, konnte ich es ihnen plötzlich nicht mehr verdenken… Alles…jeder war anders, ich war kein gern gesehener Kunde mehr bei Ichiraku, die Leute auf der Straße gifteten mich offen an, Sakura war plötzlich nur noch heuchlerisch und Sasuke redete eine sehr lange Zeit gar nicht mehr mit mir… Die einzigen die sich nicht wesentlich veränderten waren Kakashi, Iruka und Tsunade. Aber alle drei wussten es wohl vorher schon, denn schließlich ist Tsunade die Hokage, Kakashi mein Lehrer, der so etwas natürlich wissen muss, und Iruka… mir dreht sich der Magen um wenn ich daran denke… Ich habe seine Eltern auf dem Gewissen… Im Nachhinein wäre ich wirklich gerne damals bei dem Angriff gestorben, wo ich noch nicht wusste wie schnell jede noch so hart erkämpfte Freundschaft, jedes bisschen Anerkennung im Sand verlaufen kann… Natürlich wusste ich schon vorher was ich war, nur wenn es kein anderer wusste… wenn es nur ein paar Blicke von manchen Leuten waren… es war so leicht sich einzureden normal zu sein, so leicht zu denken alles würde gut werden, wenn ich nur stark genug werde um das Dorf zu beschützen. Aber letztendlich kann man einfach nicht ändern was man ist, denn irgendwann holt es einen wieder ein. Der Kakao in meinen Händen wird langsam kalt und ich trinke schnell die letzten Schlucke solange er noch ein wenig warm ist. Es war wirklich nett von Sasuke, mir einen mitzubringen… Eigentlich habe ich dass nicht verdient... „Findest du es wirklich so schrecklich hier zu sein?“ Die leise Frage schüchtert mich schon ziemlich ein. Ich hätte mich benehmen sollen, statt Sasuke auch noch auf die Nerven zu gehen. Es tut mir so leid, es war doch keine Absicht ihn so anzufahren! „Nein…“, flüstere ich leise und wundere mich selbst, wie wahr sich diese Aussage anfühlt. Mag ich es etwa am Ende hier eingesperrt zu sein? „Was ist es dann?“ Er klingt zurückhaltend. Naja, wahrscheinlich redet er fast genauso oft wie ich über solche Sachen, also gar nicht. In der Ferne grollt es leise und ich denke kurz darüber nach. Ja, warum habe ich ihn dann so angefahren? Meine Antwort darauf ist eigentlich klar, aber wie drückt man so etwas aus? Besonders ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Eigentlich möchte ich auch gar nicht drüber reden, trotzdem höre ich mich leise antworten. „Ich… mag es nicht… abhängig zu sein.“ Gegen Ende werde ich immer leiser und frage mich warum ich das gerade gesagt habe. Im nächsten Moment donnert es lautstark über uns, zerreißt damit die Stille und keine Millisekunde darauf quietscht es plötzlich aus Sasukes Richtung. Was war denn das? Das klang fast als… „Hast du Schluckauf?“ Ich höre wie er die Tasse klackernd auf den Boden stellt und sich räuspert. „Mach dich nicht lächerlich.“ Murmelt er nur und fährt dann etwas lauter fort. „Du bist aber nicht abhängig von mir. Wir wohnen nur beide hier und ich passe auf, dass du nicht den Orangensaft mit dem Waschmittel verwechselst, dass ist aber auch schon alles.“ Er meint das ziemlich überzeugt, aber so ist es nicht, deswegen schüttle ich nur den Kopf. „Was?!“ „So ist das nicht. Ich wohne in deinem Haus und ich kann hier nichts alleine machen. Ich bin so was nicht gewohnt…“ Langsam schäme ich mich wirklich. So darüber zu reden, macht mir nur deutlicher bewusst wie wenig ich hier hin gehöre. Ich muss allein sein. Für meine Aufgabe muss ich doch allein sein…. „Was nicht gewohnt?“ Warum nur quetscht er mich so darüber aus? Warum interessiert ihn das so sehr? Ich will nicht darüber reden! Deshalb lüge ich diesmal bewusst und sage doch zum Teil die Wahrheit. „Ich bin es nicht gewohnt, dass dauernd irgendwer um mich rum ist.“ „Ich weiß, was du meinst.“, gibt er mir leise zurück. Bitte was? Ich schüttle wieder den Kopf. „Du hast es nie so erlebt.“ Und plötzlich wird seine Stimme kalt. „Wie es ist wenn man allein ist? Wenn man mit keinem reden kann? Oh, doch das weiß ich.“ „Du hast keine Ahnung wie das ist.“, murmle ich vor mich hin, während ich gegen die Gedanken an die Leute aus dem Dorf ankämpfe. Er musste so etwas nie durch machen. Er kann das nicht wissen. „Die habe ich sehr wohl. Ich weiß wovon ich rede.“, meint Sasuke nur, die Stimme immer noch emotionslos. „Ach und woher willst du das wissen?!“ Ich weiß nicht warum es mich so wütend macht. Warum glaubt er, ausgerechnet er, der von allen geliebt und bewundert wird, zu wissen wie es mir geht? Wie es sich anfühlt ausgestoßen zu sein? „Als was bezeichnest du es denn, dass mein ganzer Clan, meine ganze Familie ausgelöscht wurde?“ Auf einmal wird es wieder furchtbar still zwischen uns. Man hört nur noch den Regen, der aufs Dach fällt. Mir ist es wahrscheinlich unangenehmer als ihm. Daran habe ich nicht gedacht, aber es ist trotzdem nicht das Gleiche. Die Stille drückt richtig auf den Ohren und ich stehe auf um wieder nach unten zu gehen. Kurz vor der Treppe hält Sasuke mich auf, natürlich habe ich ihn kommen hören, aber es ist mir ziemlich egal. Auch wenn man es eigentlich nicht vergleichen kann, er hat mich für den Moment Schach matt gesetzt. Doch mit dem was er jetzt tut hätte ich nicht gerechnet. Seine Arme schlingen sich von hinten um mich, ganz fest und ich kann seinen Atem im Nacken spüren. Ein kleiner Schauer läuft mir den Rücken runter, aber ein angenehmer. „Warum versuchst du immer mit allem alleine klar zu kommen?“, fragt es an meinem Ohr. Ganz leise, wie ein Friedensangebot. Ich gehe nicht darauf ein. Statt ruhig zu sein antworte ich. „Weil ich letztendlich alleine bin.“ Ich lehne mich nicht gegen ihn, egal ob es schön ist oder nicht. Ich bleibe stur stehen, ganz gerade, den Kopf in Richtung Treppe gedreht. Ich will keinen Trost, sondern einfach nur einen Augenblick alleine seien. Alles wieder runterschlucken und weiter machen wie bisher. Leider scheint Sasuke das anders zu sehen. Er nimmt mich in den Arm. So richtig. Er dreht mich um und legt beide Arme um mich, drückt mich fest gegen sich. Ich kann seinen Herzschlag ganz nah an meinem Ohr hören und ich kann mich nicht daran erinnern wann ich jemals so in den Arm genommen wurde. Das Gefühl, das sich in mir ausbreitet ist wunderschön, warm, geborgen, sicher. Ich weiß nicht wie man es beschreiben kann. Es fühlt sich einfach nah an. Ich drücke mich von selbst enger gegen ihn, weil es sich so gut anfühlt. Am liebsten würde ich weinen, dabei weiß ich nicht mal wieso. Es kommt einfach über mich, aber ich unterdrücke es. Es ist falsch was hier passiert, es ist nicht richtig. Warum passiert es dann? Warum soll es nicht aufhören? „Nein, jetzt nicht mehr.“ ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ *muffel* Heut is einfach nicht mein Tag ~.~ Bei sowas kann ich sasu voll nachvollziehen Eigentlich sollte hier noch die Erklärung hin warum des so spät kommt aba die füg ich jetzt nachträglich hinzu, bin auf den verdammten übernehmen knopf gekommen bevor ich fertig war... Also die Kurzform der erklärung is, das ich umgezogen bin und vom 23.10-7.11 kein inet hatte, das danach war dann halt wieder blöd weil ich nicht zu potte kam xP Leider muss ich auch sagen das das nächste kappi wohl wieder auf sich warten lassen wird, weil die kursarbeiten zeit wieder angefangen hat und ich tierisch lernen muss. Welche depp in meinem hirn is eigentlich auf die idee gekommen mathe-LK zu nehmen? xD naja, ion diesem sinne es tut mir leid .__. hoffentlich gefällts euch trotzdem lg Shiro-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)