Sasori vom rotem Sand von Sensko (Das Leben des Puppenmeisters) ================================================================================ Kapitel 3: Künstler ------------------- Puuuh, wieder eine Schreibsperre überunden. Ich hatte eigentlich vor, Deidaras ganze Ausbildung in ein Kapitel zu quetschen, aber das wäre viel zu lang geworden... Manche meiner treuen Leser (Ich liebe euch) werden vielleicht etwas enttäuscht sein, da diesem Kapitel jegliche Action fehlt. Ich bitte dennoch (wie immer) um jede Art von Kommentaren sowie Rechtschreibfehlermeldungen. Dunkel lag die Nacht über dem Land der Erde und eine undurchdringliche Wolkendecke verwehrte jedem Reisenden, der zum Himmel aufsah, den Anblick der Sterne. Nicht das viele Reisende unterwegs gewesen wären, denn obwohl die Regenzeit erst in einigen Wochen beginnen würde, goss es bereits in Strömen und wer konnte hatte sich an einen trockenen Ort geflüchtet. Aus einem hölzernen Schelter, der wenig mehr war als drei Wände und ein abgeschrägtes Dach, fiel Licht auf die Straße, das von einem kleinen Feuer im Inneren her rührte. Vier Gestalten hatten sich um die Flammen gruppiert, von denen drei weite schwarze Mäntel trugen, die mit roten Wolkenmotiven verziert waren. Das vierte Mitglied der Runde, ein magerer, langhaariger Junge von vielleicht 15 Jahren, der vollkommen durchnässt war und trotz des wärmenden Feuers zitterte, schaute abwechselnd zwischen den zwei ihm gegenübersitzenden Männern, die stumm eine karge Wegzehrung zu sich nahmen, und der massigen Erscheinung seines dritten Begleiters hin und her. Dieser hatte als einziger seinen breitkrempigen Hut nicht abgenommen und hielt seinen Blick starr auf den Jungen gerichtet. Auf einmal regte sich die Gestalt und wandte sich an einen seiner Kameraden, der nur wenige Jahre älter schien als der Junge. Die tiefe Stimme klang seltsam hohl. „Gib den Jungen deinen Mantel, Itachi. Wir sind nicht den ganzen Weg nach Iwagakure gekommen nur damit er uns jetzt an Unterkühlung stirbt.“ Ein rotes Paar Augen blitzte auf, als der Angesprochene aufsah. „Warum sollte ich das tun?“ „Kisame und ich sind beide zu groß, unsere Mäntel sind zu weit um ihn warm zu halten, jetzt tu was ich sage.“ Itachi schien unbeeindruckt. „Mit welchem Recht kommandiert Ihr mich herum Akasuna?“ „Ich bin älter als du und damit dein Sempai. Du wirst mir den nötigen Respekt erweisen. Jetzt gib ihm deinen Mantel.“ In der Stimme klang nun eine unverhohlene Drohung mit. „Streiten sich wie die Krähen ums Fleisch. Ich hätte mehr Haltung von euch erwartet, Sasori-san.“ Alle wandten die Köpfe und der Junge zuckte zusammen: In den tanzenden Flammen war das flackernde Bild eines Mannes erschienen und musterte die kleine Gruppe mit seltsam glühenden Augen. Sasori senkte unmerklich sein massiges Haupt. „Vergebt mir Leader-sama. Es wird nicht wieder vorkommen.“ Die Gestalt machte eine wegwerfende Geste. „Schon gut, Ihr wurdet provoziert.“ Dann wandte er sich an Itachi. „Akatsuki ist keine Bande dahergelaufener Straßenräuber. Ihr werdet den Anordnungen eines ranghöheren Mitgliedes Folge leisten.“ Wortlos zog Itachi seinen Mantel aus und warf ihn dem Jungen zu, der ihn ungeschickt auffing. Die Gestalt wandte sich an Jungen. „Wie ist dein Name?“ „Deidara, Sir.“ „Gut, Deidara, du wirst von nun an mit Leib und Seele Akatsuki verpflichtet sein und du wirst Akatsukis Ziele über alle deine persönlichen Bedürfnisse stellen. Ehre das Ziel, achte deine Kameraden, verstoße den Verräter. Das sind die Regeln von Akatsuki. Akzeptiert ihr diese Bedingungen?“ Für einen Moment sah es aus als würde Deidara widersprechen. Dann senkte er den Blick. „Ich akzeptiere.“ „Sehr gut. Wegen deiner… relativen Jugend wirst du zunächst eine Restausbildung erhalten, bevor du als vollständiges Mitglied gewertet wirst. Sasori-san, werdet ihr diese Aufgabe übernehmen?“ Wieder neigte Sasori unmerklich seinen Kopf. „Natürlich, Leader-sama.“ „Sehr gut. Zetsu wird euch mit allem versorgen, was ihr braucht. Ich erwarte regelmäßig über Deidaras Vorschritte informiert werden.“ Die Gestalt flimmerte und verschwand. Sasori wandte sich zum Ausgang. „Komm Junge.“ Vollkommen perplex sah Deidara auf. „Jetzt?“ „Natürlich jetzt.“, schnarrte Sasori ohne sich umzudrehen. „Es gibt keinen Grund, unnötig zu warten.“ Die massive Gestalt glitt aus der Tür und verschwand in den dichten Regenschlieren, einen verwirrten Deidara zurücklassend. Der Junge bemühte sich hastig in Itachis Mantel und bedachte dessen Besitzer mit einem letzten Blick. Der Schwarzhaarige verzog keine Miene, aber sein Partner, den Sasori Kisame genannt hatte, lachte und warf Deidara seinen Hut zu. „Nimm das Junge, du wirst nass werden. Gewöhn dich besser an Sasori-sans Eigenheiten, er hat soviel Geduld wie ein Blut witternder Hai.“ Deidara setzte den Hut auf lief hinaus in den Regen, verfolgt von Kisames donnernden Lachen und Itachis kalten Blick im Rücken spürend. Es war das Geräusch von gedämpften Stimmen, das ihn weckte. Kisame hatte Recht behalten: Das Wort Geduld schien nicht zum Wortschatz seines neuen Lehrers zu gehören. Ohne Pause war Sasori vor ihm hergetrottet, sodass die einzige bleibende Erinnerung der letzten Tage der breite Rücken seines neuen Meisters war. Sie hatten nicht gerastet und das, was Sasori als Wegzehrung bezeichnet hatte war mehr als dürftig gewesen. Er setzte sich auf und sah sich um: er lag auf einer Bank in einem großen, holzgetäfelten Raum. In der ihm gegenüberliegenden Wand befanden sich mehrere Fenster, durch die einige Sonnenstrahlen fielen, während der Rest des Raumes im Halbdunkel lag. Die Stimmen, die ihn geweckt hatten schienen von außen zu kommen und ließen auf eine größere Anzahl Menschen schließen, die sich anscheinend gelassen unterhielten, auch wenn er keine Worte verstehen konnte. „Ich sehe du bist endlich wach.“ Deidara fuhr herum und rappele sich auf: Hinter ihm saß ein rothaariger Junge, dem Anschein nach nicht älter als er selbst. So wie es aussah hatte er meditiert, denn er saß mit übergeschlagenen Beinen auf den Boden, eine dunkelblaue Kette aus Holzperlen in der Hand, an der ein runder Talisman befestigt war. Auch er trug einen Akatsukimantel, in dem er die Kette nun verschwinden ließ. „Hat auch lange genug gedauert. Ich musste dich die letzten paar Meilen bis hierher tragen. Wenn es so schlimm um deine Kondition bestellt ist, fürchte ich, dass es ein Fehler war dich als Mitglied in Betracht zu ziehen.“ In Deidara erwachte der Trotz. „Wenn Ihr so denkt, warum habt Ihr mich dann nicht einfach liegen gelassen? Warum sollte ich mich eurer dämlichen Organisation überhaupt anschließen wollen?“ Sasori verzog keine Miene. „Ich habe dich aus drei Gründen nicht zurückgelassen: Erstens habe ich Pein-sama mein Wort gegeben dich auszubilden. Zweitens stehe ich in deiner Schuld.“ Deidara war so verblüfft, dass er seinen Zorn vergaß. „Ihr in meiner Schuld? Wie das?“ Sasori erhob sich und öffnete eine Schiebetür, hinter der ein großer, mit Wasser gefüllter Holzbottich und die massige Gestalt der Puppe, in der sich der Akatsuki bisher verborgen hatte zum Vorschein kamen. „Mit Ausnahme von Pein-sama und Zetsu kennt keiner in Akatsuki mein Gesicht. Ich habe viel Energie darauf verwendet, diesen Zustand aufrecht zu erhalten und ich bin dir dankbar dafür, dass du Kisame und Itachi nichts über die Beschaffenheit meines…wahren Körpers erzählt hast.“ Deidara sah zu der Puppe hinüber. „Ihr habt sie repariert?“ „Sensei?“, fügte er rasch hinzu, als sich Sasoris Miene ärgerlich verzog. „Du wirst mich zukünftig mit Sasori no Danna ansprechen. Und ja, ich habe sie repariert. Hiruko ist nun um einiges resistenter. Dein kleiner Trick wird kein zweites Mal funktionieren.“ Der Rothaarige deutete auf den Bottich. „Genug geredet. Zieh dich aus und wasch dich.“ Deidara verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr könnt draußen warten, Danna. Ich kann mich alleine waschen.“ Sasori seufzte. Dann schoss etwas unter seine Mantel hervor, traf Deidara hart gegen die Brust und schleuderte ihn über die Kante in den Bottich. Deidara hatte erwartet, dass das Wasser Kalt sein würde, aber das stimmte nicht: Es war eisig! Prustend und nach Luft schnappend durchbrach er die Oberfläche. Sasori stand mit schief gelegtem Kopf vor dem Bottich und beobachtete ihn abfällig. Ein Metallseil, dessen stachelbewehrtes Ende drohend vor Deidaras Gesicht schwebte, wand sich etwa in Hüfthöhe aus dem Mantel des Akatsuki heraus und hing wie eine Schlange zischen den beiden in der Luft. „Muss ich dir erst die Knochen brechen bis du mich ernst nimmst?“ Deidara hob abwehrend die Arme. „Nein! Ich wollte nur..“ „Du wolltest nur aus dem Fenster springen, sobald ich den Raum verlassen hätte. Halt mich nicht zum Narren, Junge. Du bist viel zu durchschaubar.“ „Dasselbe gilt für euch.“ Die Worte waren heraus bevor Deidara überhaupt bemerkt hatte, dass er den Mund aufgemacht hatte. Sasoris Augen verengten sich. „Inwiefern?“ Deidara schluckte. „Nun, eurer ganzes Auftreten. Ihr besteht darauf Danna genannt zu werden, Ihr redet euren Anführer mit Pein-sama an, Ihr habt auf euren Rang als Sempai bestanden. Ihr redet wie ein alter Mann. Das heißt, dass ihr entweder sehr alt sein müsst, oder von so einer Person erzogen wurdet. In beiden Fällen könnt ihr unmöglich so jung sein, wie Ihr ausseht.“ Als Sasori sprach, war seine Stimme leise, fast ein Flüstern. Dennoch schwang eine unmissverständliche Drohung mit. „Und zu welcher Schlussfolgerung führt dich das?“ Trotz seiner Furcht musste Deidara unwillkürlich grinsen. „Nun ja, Ihr müsst eine Mölichkeit gefunden haben, den Alterungsprozess zu stoppen und nachdem zu schließen, was ich über euch weiß“, er machte eine Geste die Hiruko und das Stahlseil einschloss, „Würde ich sagen Ihr seid eine Puppe.“ Für einen Moment regte sich Sasori überhaupt nicht, dann schlug die Metallspitze urplötzlich zu. Deidara schloss die Augen, auf einen plötzlichen Schmerz gefasst, doch nichts geschah. Er öffnete die Augen und bemerkte, dass Sasori Itachis Mantel und die darunterliegenden Kleider von oben bis unten aufgeschlitzt hatte, ohne die Haut darunter auch nur zu anzukratzen. „Zieh sie aus.“ Diesmal gehorchte Deidara und stand nun nackt in dem Bottich, während Sasori bedächtig um ihn herumging und ihn musterte. „Ziemlich mager“, bemerkte er mit einem Blick auf den Oberkörper des Jungen. „Aber das ist nicht zu tragisch. Ich nehme an, dass dein Taijutsu sehr zu wünschen übrig lässt?“ Deidara nickte, wobei er versuchte das Klappern seiner Zähne zu unterdrücken. „Ja, Danna. Ich bin auf Fernkampf spezialisiert.“ Sasori nickt knapp und deutete dann auf die Münder, die sich in Deidaras Handflächen und in der linken Seite seiner Brust befanden. „Ich nehme an, dass diese…Merkmale etwas mit deinen Techniken zu tun haben.“ Wieder nickte Deidara. „Ich benutze sie um Ton mit Chakra anzureichern. Anschließend forme ich Skulpturen, die ich dann kontrollieren und mit einem Handzeichen detonieren lassen kann.“ Sasori deutete auf den Mund in Deidaras Brust. „Würde das bei dem hier keinen Schaden an deinen Organen anrichten?“ Deidara senkte den Blick. „Das tut es, Danna.“ „Dann wirst du ihn nicht mehr benutzen.“, stellte der Puppenspieler trocken fest. „Sobald wir die Zeit dazu haben, werde ich ein Siegel anbringen.“ Dann warf er Deidara eine Bürste und ein Stück Seife zu. „Jetzt wasch dich.“ Nachdem Deidara sich gewaschen, neue Kleider angezogen und ein kleines Mahl zu sich genommen hatte, brachen sie auf, wobei Sasori abermals in Hiruko verbarg. Als sie bereits eine Weile unterwegs waren, fragte Deidara: „Wohin gehen wir eigentlich, Sasori no Danna?“ „Zu meinem Domizil.“, antworte Sasori. „Dort werde ich dich ausbilden, wie ich es Pein-sama versichert habe. Wir werden in etwa drei Tagen dort sein.“ Es folgten einige Minuten des Schweigens, dann ergriff Deidara erneut das Wort. „Danna, Ihr habt gesagt, dass es drei Gründe gab warum Ihr mich nicht zurückgelassen habt. Was war der dritte Grund?“ Sasori gab ein grollendes Geräusch von sich und Deidara brauchte einen Moment bis er begriff, dass sein Meister lachte. „Als wir dich in Iwagakure aufgesucht haben, hast du dich selbst als Künstler bezeichnet.“ Hirokus Kopf drehte sich und sah den Jungen an. „Sag mir Deidara, was ist deine Auffassung von Kunst?“ Wie immer kommt hier die Bitte um Kommentare und Verbesserungsvorschläge So leid es mir tut, neigt sich der Sasori Epos langsam dem Ende zu... Das nächste Kapitel wird noch etwas Klarheit über die Zeit zwischen Sasoris Verschinden aus Suna und seinem Eintreten in Akatsuki schaffen, danach kommt das große Finale, gefolgt von einem kleinen Epilog, der letzte Fragen klärt. Bis bald Euer Sensko Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)