Geheime Gedanken von abgemeldet (HPxDM) ================================================================================ Kapitel 1: Teil 1 ----------------- GEHEIME GEDANKEN «…» jemand denkt °°° hat zwei Bedeutungen. Entweder hört der Tagebucheintrag auf, oder es gibt einen Zeitsprung, das merkt ihr dann schon ^^ Langsam und vorsichtig wurde die dunkle Eichentür zu den Slytherinschlafsälen aufgeschoben und eine schwarz gekleidete Person trat leise ein. Die Lichter im Raum waren aus und die Vorhänge zugezogen. Es war toten still, da die Schüler beim Abendessen waren. Severus Snape, Professor für Zaubertränke, schritt eilig auf das Bett seines Lieblingsschülers, Draco Malfoy, zu. Seit Anfang des Jahres, fand er, benahm sich der blonde Slytherin merkwürdig. Natürlich war das keinem andern im ganzen Schloss aufgefallen, da der Grauäugige es verstand, eine perfekte Maske aus Eis und Arroganz zutragen. Doch der Lehrer war nicht dumm. Er kannte den Jungen besser als jeder andere hier, immerhin war er dessen Parte. Severus machte sich furchtbare Sorgen um seinen Schützling, da der sich sogar vor ihm immer mehr zurückzog. Nun hoffte der Tränkemeister hier vielleicht etwas zu finden, was ihm dieses Verhalten erklären könnte. Dass dies ein ziemlicher Vertrauensmissbrauch war, schob er ohne weitere Beachtung in eine kleine Ecke seines Kopfes. Immerhin bedeute ihm der Blondschopf soviel, wie ein eigener Sohn und er wollte endlich wissen, was ihn so zu bedrücken schien. Während Snape im Koffer des Malfoy-Erben herumwühlte und somit auf dem Boden kniete, fiel ihm ein kleines grüneingebundenes Buch unter dem Himmelbett auf. Mit einer hochgezogenen Augenbraue holte er es hervor und betrachtete es eingehend. «Ein Tagebuch? Von Draco?» Doch der Professor hat keine Zeit noch länger darüber nachzudenken, ein Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass die Schüler nun mit dem Essen fertig waren und jeden Augenblick wieder zurück sein müssten. Schnell schob er das Buch unter seinen weiten Umhang und verließ fast fluchtartig die Slytherinräume. Unter gar keinen Umständen wollte er seinem Patensohn begegnen, Seine Schuldgefühle waren jetzt schon riesig, aber es musste einfach sein. Endlich zurück in seinem Büro, ließ sich der Zaubertränkelehrer völlig erschöpft auf einem großen, dunkelgrünen Sessel nieder und verschloss mit einem Schlenker seines Zauberstabs das Zimmer. Erst dann atmete er erleichtert aus. Das kleine Büchlein wurde erneut betrachtet und dann, ganz ehrfürchtig als ob er einen Schatz in den Händen hielt, schlug Severus die erste Seite auf und begann darin zu lesen. Vorher kam ihm aber noch kurz der Gedanke, Draco nebenbei mal einen Zauber zuzeigen, mit dem man Sachen verschließen konnte. Kaum, dass er angefangen hatte, ließ sich ein kleines Schmunzeln auf den Gesichtszügen des Schwarzhaarigen nieder. «Ja, das gehört eindeutig Draco» 03.09.2006 Liebes Tagebuch, …irgendwie hört sich das doof an, so zu beginnen. Ich meine es ist doch total hirnrissig mit einem Buch zureden. So etwas machen doch nur gefühlsbetonte Mädchen, die etwas brauchen um sich auszuheulen. Na ja und eben auch ich. Verdammt! Wie kann ich denn nur so tief gesunken sein und ein Tagebuch anfangen? Ich bin schließlich schon 15! Wenn Dad das herausfindet, oder erst der Rest der Schule, bin ich tot. Wo war ich, ach ja genau ich wollt dir etwas über mein verkorkstes Leben erzählen, weil ich mich gerade wie ein Kleinkind benehme und dich unbedingt anfangen wollte. Frag bloß nicht wieso, ich weiß es selbst nicht. Ein Malfoy schreibt normalerweise kein Tagebuch, oder denkt über seine Gefühle nach… und da ist schon mein erstes Problem: Ich will gar kein Malfoy sein! Jetzt ist es raus. Ich kann es nur wiederholen, wenn Dad das jemals zu lesen bekommt, bin ich tot. Versteh mich nicht falsch, diese Macht alleine durch den Namen zu besitzen ist nicht schlecht, aber ich will einfach nicht mehr. In letzter Zeit fühle ich mich immer ausgelaugt, ständig werden neue Erwartungen an mich gestellt. Jeder der mich kennt, erwartet zum Beispiel dieses typische Malfoy-Auftreten, diesen gehässigen Blick und die blöden Kommentare. Ich weiß nicht ob ich lachen, oder weinen soll. Seit fünf Jahren spiele ich der ganzen Schule eine einzige, große Lüge vor und keiner hat es bis jetzt gemerkt. Mach ich das so gut, oder interessiert sich einfach niemand für mich? Aber ich denke es ist eher letzteres. Der Einzige der mich kennt ist Onkel Sev, aber worüber ich mir gerade wirklich Gedanken mache, da kann ich auch nicht mit ihm drüber reden. Er würde es wohl nicht verkraften. Es geht um die Person in die ich mich verliebt habe. Auch er hat meine Fassade noch immer nicht durchschaut und hasst mich zutiefst. Ja du hast ganz richtig gelesen, es ist ein Junge. Irgendein Problem damit? Aber wenn das meine einzige Sorge wäre, dann wäre ich ja glücklich. Nein, es ist ein ganz besonderer Junge. Ich glaube, ich fand ihn seit unserer ersten Begegnung schon toll und meine Gefühle haben sich in der weiteren Zeit nur gesteigert. Aber, wegen dieser verdammten Maske, die mein Vater mir aufgezwungen hat, bin ich bei ihm unten durch und es gibt nichts was ich dagegen tun kann. Dafür hasse ich meinen Vater. Traurig, oder? Schlimm, wenn ein Sohn seinen eigenen Vater nicht ausstehen kann, aber das ist ja auch nicht der einzige Grund dafür. Er ist ein furchtbarer und kalter Mann, egal was ich versuche, ich werde es ihm nie Recht machen können. Wenn er erfährt, dass ich schwul bin und dann auch noch in wen ich mich verliebt habe, dann bekomm ich ein riesiges Problem. Die Frage ob es wirklich Liebe ist, steht übrigens nicht mehr zu Debatte, das hab ich schon vor zwei Jahren herausgefunden. Ich muss nur an ihn denken und schon breitet sich ein Gefühl in mir aus, als ob ich Schmetterlinge verschluckt hätte. Die ganzen Ferien über konnte ich dieses Gefühl unter Kontrolle halten, doch kaum, dass ich ihn heute endlich wieder gesehen habe, ist meine ganze Selbstbeherrschung flöten gegangen. Wenn ich ihm doch nur ein einziges Mal meine andere Seite zeigen könnte. Doch wahrscheinlich würde er es mir sowie so nicht glauben, dafür war ich jetzt schon viel zulange so gehässig zu ihm. Seine Augen haben es mir verraten, diesen tiefgründigen Hass. Auch heute hab ich ihn schon wieder gesehen und innerlich hätte es mich fast zerrissen. Ich habe mich entschieden dieses Tagebuch anzufangen, damit ich mal ganz für mich allein über ihn nachdenken kann. Hier kann niemand entscheiden ob meine Gedanken richtig, oder falsch sind. Sie stehen unbewertet im Raum und ich fühle mich besser. Ja das ist es, ich merke schon wie alles was ich schreibe mich erleichtert. So, für meinen ersten Eintrag, war das ja schon gar nicht schlecht. Ich bin Stolz auf mich und denke ich werd es durchziehen, aber versprechen immer regelmäßig rein zu schreiben, kann ich dir leider nicht. Eben immer, wenn ich wieder zuviel über ihn nachdenke. Wer ER eigentlich ist, verrate ich dir das nächste Mal. Jetzt muss ich Schluss machen, denn ich höre schon Blaise die Treppe herauf kommen. Er ist die größte Tratschtante von ganz Hogwarts, darum darf er dich nie finden. Also mach es gut, bis dann. °°° Was der Tränkemeister gelesen hatte überraschte ihn relativ wenig. Auch der Fakt, dass Draco Tagebuch schrieb, störte ihn nicht weiter. Er wusste, dass der Slytherin ein eigentlich sehr emotionaler Mensch war. Sogar was der Junge über seinen Vater geschrieben hatte, war dem Professor bekannt. Seit Lucius auf die dunkle Seite gewechselt war, hatte er sich ziemlich verändert. Nur die Sache mit Dracos großer Liebe ließ Severus stutzen. Wer konnte das nur sein, wenn sein Patensohn ihm nichts erzählen wollte? Neugierig wollte der Schwarzhaarige schon weiter lesen, als ein Klopfen an seiner Tür, ihn wieder in die Realität holte und daran erinnerte, dass heute ja einer der Gryffindor Erstklässler bei ihm nacharbeiten musste. Etwas genervt klappte er das Buch zu und schob es sich erneut unter den Umhang, um danach die Türe zuöffnen und den ängstlichen Schüler in einer mordlüsternen Stimme herein zurufen. 10.09.06 Liebes Tagebuch, ich denke ich werd es einfach bei dieser Anschrift belassen. Hört sich zwar total furchtbar an, aber das ließt außer mir ja sowie so keiner. Außerdem hab ich einfach keine Lust mir irgendeinen anderen blöden Anfang auszudenken. Dazu bin ich nicht in der Stimmung. Die Woche war einfach nur ätzend. Ich mein es sind gerade mal ein paar Tage Schule und dieser Idiot von Gryffindor macht mich jetzt schon völlig fertig. Ja Herr Gott, es ist ein Gryffindor, soviel sag ich dir, aber das war es fürs Erste, denn ich hab jetzt wirklich keinen Bock über dieses hirnverbrannte, arrogante, widerliche, total niedliche, zuckersüße, sexy Arschloch nachzudenken. Hach, ich gebe es ja zu, er kann machen was er will, ich würde ihm alles vergeben. Alleine sein Anblick lässt mein Herz höher schlagen. Es freut mich jedes Mal wenn ich ihn nur sehe, obwohl er mich immer mit diesem gehässigen Blick begrüßt. Ok, ich darf nicht reden, denn an meinen verachtenden Gesichtsausdruck kommt er ja doch nicht ran. Aber ich mein es doch nicht so! Stopp, Stopp, Stopp ich werde sentimental! So etwas darf nicht passieren. Um wieder auf meine Woche zurückzukommen, sie war der reinste Horror. Ich hab versucht ihm aus dem Weg zugehen, was aber sehr schwierig ist, wenn man fast jede Stunde mit ihm zusammen hat! Wer hat sich diesen unintelligenten Stundenplan ausgedacht? Natürlich… kann ja nur dieser inkompetente Schulleiter gewesen sein. Da muss ich Vater wirklich Recht geben, etwas Schlimmeres hat Hogwarts noch nicht erlebt. Und als ob das schon alles gewesen wäre. Von wegen! Ich hab versucht ihn zuignorieren, doch sein idiotischer Freund musste ja gleich mal als allererstes auf mich zugehen und einen blöden Spruch bringen. Ich konnte doch gar nichts anderes machen, als kontern, oder? Ich mein es war jetzt nicht sonderlich nett, was ich gesagt habe, aber er ist doch selber Schuld. Ich kann doch nichts dafür, dass alle so etwas von mir verlangen. Ich will das doch wirklich nicht. Das musst du mir glauben… Ok jetzt dreh ich völlig durch! Ich versuche mich gerade vor einem Buch zurechtfertigen. Ein Malfoy rechtfertigt sich vor niemanden und damit basta!!!!!! Jedenfalls war am Ende wieder alles meine Schuld! Und ER hat mir, ob man es glaubt oder nicht, eine runter gehauen. Meine Wange schmerzt jetzt noch, dabei ist es schon drei Tage her. Du musst wissen, das liegt an dem Zauber den ich benutzt habe, um die Schwellung zu verstecken. Die Wunde verschwindet zwar, aber der Schmerz hält doppelt so lange. Hab ich aus einem von Onkel Sevs Büchern, ich glaub der wäre nicht so erfreut wenn er davon wüsste. Ich schweife schon wieder ab. Nach dem er zugehauen hat, stand ich gut 2 Minuten da ohne mich zurühren, doch dann hab ich Idiot meinen Zauberstab genommen und wollte ihn verhexen. Gott sei Dank kam in diesem Augenblick Professor McGonagall. Ich war noch nie zuvor so froh sie zusehen, obwohl ich jetzt zwei Wochen nachsitzen muss. Zumindest hat sie mich gestoppt und vor einem riesigen Fehler bewahrt. Wahrscheinlich hätte ich es mir nie verziehen, wenn ich ihm etwas angetan hätte, obwohl er es ja verdient hat. Es ist schließlich unverzeihlich einen Malfoy zuschlagen. Ich bin ein Aristokratensohn und so soll man mich gefälligst auch behandeln! Ich sitze gerade in unserem Schlafsaal. Es ist zwei Uhr Nachts und ich habe nichts Besseres zutun, als in diesem Buch zuschreiben. So kann ich meine super Noten natürlich nicht halten. Ich glaub ich mach für heute Schluss, jetzt hab ich mich wenigstens etwas abreagiert. Hoffentlich finde ich irgendwann noch eine Lösung für mein Problem. °°° Damit schloss der schwarzhaarige Mann das Buch und legte es auf seinen Nachttisch. Zwar wollte er endlich wissen, über wen sein Patensohn da ständig schwärmte, doch inzwischen war es auch bei ihm schon drei Uhr Morgens. Er hatte nach der Nacharbeit noch Nachtaufsicht gehabt und wollte wenigstens noch ein Kapitel lesen. Draco tat ihm einfach nur leid. Erstens weil er echtes Pech hatte und zweitens weil es wirklich gefährlich für ihn wäre, wenn eine falsche Person dieses Buch in die Finger bekommen sollte. Sicher hatte der Blondschopf längst mitbekommen, dass sein Buch weg war und schob schon Panik. Er musste ihm unbedingt etwas als Entschädigung besorgen. Mit diesem Gedanken löschte der Tränkemeister die Kerzen und schlief bald darauf ein. 15.09.06 Liebes Tagebuch, das wird ein sehr kurzer Eintrag, denn ich will eigentlich nur sagen: ICH LIEBE IHN!!!!!!!! Heute waren die Quidditch-Auswahlspiele für Gryffindor. Meinen so genannten Freunden hab ich gesagt, ich wolle sie ausspionieren, doch um ehrlich zu sein wollte ich nur IHN sehen. Es ist einfach atemberaubend, wie er sich so leicht und grazil durch die Luft bewegt. Nur seinetwegen bin ich Sucher in unserem Hausteam geworden. Das ist auch der Grund warum wir immer gegen Gryffindor verlieren! Ich kann mich einfach nicht konzentrieren, wenn ich ihn so fliegen sehe. Mein gesamtes Blut fließt dann meistens in andere Regionen und ich bin froh, dass ich gleich danach duschen darf. Es gibt niemanden, der ihm das Wasser reichen kann. Er ist mutig, zu allen (außer mir) freundlich, zäh und hat eigentlich nur gute Eigenschaften. Ewig könnte ich so weiter machen. Um es kurz zumachen, ich liebe einfach alles an ihm. Die Art wie er sich bewegt, wie er geht, wie er spricht, wie er manchmal so naiv in die Luft schaut und ohne Granger gar nichts verstehen würde. Ja ich gebe es zu. Ich finde alles an dem Gryffindor-Goldjungen mit Weltretterkomplex toll. ICH LIEBE HARRY POTTER!!!!!!!!!! °°° Vor Schreck hatte Severus das Buch fallen lassen und mit einem lauten Knall war es auf dem Boden aufgekommen. Der Tränkemeister konnte nicht glauben, was er da gerade gelesen hatte und stammelte leise einige Worte zusammen. Erst als er das Tagebuch wieder hochgehoben hatte, bemerkte er, dass es toten still in der Klasse geworden war. Er hatte den Erstklässlern eine Partnerarbeit gegeben und hatte einfach weiter gelesen. Wer konnte auch ahnen, dass die Wahrheit ihn SO schocken würde? Mit leicht geröteten Wangen funkelte er die Mädchen in der ersten Reihe, die zu tuscheln begonnen hatten, an. Schlagartig wurde es wieder still. „Wer die Aufgabe bis zum Ende der Stunde nicht fertig hat, wird mir einen zwei Seiten langen Aufsatz zu diesem Thema schreiben.“ Seine Stimme war so eisig, als wolle er jeden Einzelnen, der ihm nicht gehorchte, meucheln. Sofort begannen alle wieder mit ihrer Arbeit und immer noch etwas neben der Spur, las Severus sich die Stelle in Dracos Aufzeichnungen wieder und wieder durch, bis die Stunde endlich vorbei war. In der nächsten Stunde hatte, der Slytherin-Hauslehrer die Gryffindor und Slytherin Sechstklässler und somit auch Draco und Potter. Letzterer wurde heute allerdings gänzlich von seinem Professor ignoriert. Dessen Aufmerksamkeit haftete ganz allein an Draco. Man sah dem Jungen die Nervosität zwar nicht an, doch Severus konnte sie spüren. Am liebsten hätte er seinen Patensohn nach dem Unterricht zu sich gerufen und ihm die Hölle heiß gemacht. Doch das wäre das Schlechteste gewesen, was er machen könnte. Erstens müsste er dann einräumen, das Tagebuch gelesen zuhaben und zweitens wollte er erst etwas genauer über die Gefühle von Draco zu Potter bescheid wissen. Sie schienen immerhin sehr ernst und tief zu sein und wenn es seinem Schützling so wichtig war, konnte er ihn deshalb doch nicht verurteilen. Kaum dass er die Doppelstunde hinter sich hatte verschwand der Zaubertränkelehrer ohne ein weiteres Wort mit wehendem Umhang aus der Klasse. Seine Schritte führten ihn auf direktem Wege zu seinen Gemächern, der Appetit war ihm gänzlich vergangen und er wollte unbedingt wissen was der Grauäugige sonst noch so alles in sein Tagebuch geschrieben hatte. 17.09.06 Liebes Tagebuch, juhu ich hab es geschafft!!!! Dieses Jahr bin ich Quidditch-Kapitän geworden. Harry hat so dumm aus der Wäsche geschaut. Natürlich ist auch er Kapitän seines Hauses, aber weder er noch seine Freunde haben damit gerechnet, dass ich es schaffe. Bis jetzt dachten sie, ich wäre nur wegen meinem Vater im Team, aber nun konnte ich es ihnen endlich zeigen! Ich fand es immer schon furchtbar, dass Harry denkt, dass ich ohne meinen Nachnamen nichts wäre. Seine Meinung ist mir die wichtigste von allen und genau darum, muss ich dieses Jahr gegen ihn gewinnen. Ich will ihm zeigen, dass es nicht mein Name sondern meine Person ist, die Herausforderungen bewältigen kann. So schwer kann es sowie so nicht werden, schließlich ist das Wiesel Torhüter. Also falls Harry den Schnatz doch schneller als ich fangen sollte (was leider sehr wahrscheinlich ist), kann ich noch als Teamführer und Taktiker glänzen. Oh man, ich bin echt genial! Hört sich jetzt vielleicht arrogant an, aber wenn ich es mir nicht ab und zu selber sage, tut es niemand. Ich habe übrigens gesehen, dass Harry für einen ganz kurzen Augenblick sogar ziemlich bewundernd zu mir aufgesehen hat, als die Kapitäne bekannt gegeben wurden. Ich weiß, es war nur für einen minimal kurzen Augenblick und wenn man ihn darauf ansprechen würde, würde er es abstreiten, doch ich habe es gesehen und das reicht mir völlig. Du weißt gar nicht, wie stolz mich das gemacht hat, keiner kann dieses super Gefühl auch nur erahnen. Es war mir nicht anzusehen, die Maske saß wie immer einfach perfekt und doch war es da. Nur selten hatte ich bis heute ein so starkes Glücksgefühl gespürt. Es war fantastisch. Am liebsten würde ich es Onkel Sev erzählen, doch erstmal muss ich mir überlegen, wie ich es ihm am besten beichten kann. Auf gar keinen Fall will ich es ihm verheimlichen, denn er ist der Einzige, der immer für mich da ist. Ich brauche nur die richtige Gelegenheit und die passenden Worte, damit er mich nicht gleich lyncht. Er war schon immer wie ein Vater für mich. Zwar kann er ganz schön streng sein und doch war er mir immer schon lieber, als mein echter Dad. Er hört mir zu, wenn es mir schlecht geht und ich kann mit jedem Problem zu ihm kommen. Diese enge Beziehung möchte ich nicht wegen eines Geheimnisses aufs Spiel setzen. Ich muss jetzt Schluss machen. Bye °°° Severus war gerührt. Anders konnte er es nicht ausdrücken und ob er es wahr haben wollte, oder nicht, er war Potter Dankbar, das er diese Wirkung auf seinen Schützling hatte. Alleine der Gedanke, dass der Blonde ihm von der Geschichte noch berichten wollte ließ ihn vor Stolz ein Stück wachsen. Er wusste zwar, dass ihm der Grauäugige vertraute, aber dass er ihm soviel bedeutete, hätte er beim besten Willen nicht geglaubt. 25.09.06 ich will nicht mehr! Wie konnte er mir so etwas nur antun? Ich verstehe es einfach nicht, er ist doch mein eigener Vater. Warum hat er das nur getan? Er wusste ganz genau, dass ich Angst hatte und trotzdem hat er mich zu dem Todessertreffen mitgenommen. Ich hatte meinen ganzen Mut zusammen genommen und Vater gesagt, dass ich nicht mitkommen wollte. Ich hatte wirklich geglaubt, er würde mich verstehen, hatte gedacht, er würde sich ein einziges Mal wie ein richtiger Vater verhalten und sich für mich entscheiden. Doch es war ein Irrtum! Nie werde ich diesen herzlosen, verachtenden Blick vergessen. Er hat gemeint, ich wäre nicht mehr sein Sohn, wenn ich nicht mitkommen würde und dass ich es bereuen würde. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie so eine Angst, wie in diesem Augenblick! Es war furchtbar, die Tränen konnte ich gerade so zurück drängen und natürlich bin ich dann mitgegangen. Was hätte ich denn auch anderes tun sollen? Wo könnte ich denn sonst hin? Und trotzdem fühle ich mich einfach nur schlecht. Als ob ich Harry damit in den Rücken gefallen bin. Ich weiß nicht, ob ich ihm jemals wieder in die Augenschauen kann. Ich liebe ihn so sehr und dann gehe ich einfach so zu einem Todessertreffen. Vater hatte meine Schultern gepackt und war mit mir appariert. . Es war ein seltsames Gefühl, doch ich hatte es kaum wahrgenommen. Mein einziger Wunsch war es, so schnell wie möglich wieder nach Hogwarts zukommen, zurück zu meinem Gryffindor. Schon als ich den Brief vor einer Woche bekommen hatte, in dem stand, dass ich das Wochenende in Malfoy-Manor verbringen sollte, wusste ich, dass etwas nicht stimmte. Als ich die Augen aufschlug, sah ich einen Friedhof. Es war eiskalt und das Licht des Mondes ließ die ganze Umgebung noch unheimlicher aussehen, als sie ohnehin schon war. Vereinzelte Schauer liefen mir über den Rücken und ich wollte einfach nur wieder zurück. Da stand er. Noch nie hatte ich den dunklen Lord vorher persönlich gesehen. Ein Erlebnis, das ich nicht wiederholen möchte. Seine roten Augen bohrten sich förmlich in mich hinein. Mein Vater schleifte mich grob zu ihm vor und zeigte mich stolz den anderen Todessern. Dann meinte Voldemort, dass es endlich ein neues Mitglied in seinen Reihen geben würde. Natürlich wusste ich, dass er mich meinte, aber ich wollte es einfach nicht wahr haben. Sie verlangten von mir, zu schwören, dass ich immer auf ihrer Seite bleiben würde und alles dafür tun würde Harry zu vernichten. Ich tat, wie mir geheißen wurde, aber innerlich habe ich mich dafür gehasst. Onkel Sev ist ein Heiliger, vorausschauend hatte er mir Oklumentik beigebracht und weder mein Vater noch der dunkle Lord haben irgendeinen Verdacht geschöpft. Dann nahm er meine Hand. Seine Haut war kalt, als ob mich ein Stück totes Fleisch berühren würde. Wie in Zeitlupe wurde sein Zauberstab gehoben und er sprach die Worte die mir das Mal auflegen würden. Meinen Körper durchzuckte ein unvorstellbarer Schmerz. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle und sackte einfach zusammen. Nur mit Mühe konnte ich einen Schrei unterdrücken. So saß ich auf dem Boden und keiner half mir. Trotz aller Vernunft hoffte ich, dass Dad mir aufhelfen würde, doch niemand war für mich da. Vorsichtig blickte ich nach oben, genau in seine verachtenden Augen. Noch nie in meinem gesamten Leben habe ich mich so verlassen gefühlt. Ich hörte Voldemort noch sagen, dass meine Reaktion normal wäre und dass ich gleich Ohnmächtig werden würde. Außerdem meinte er, dass wir die Prozedur in einigen Monaten wiederholen müssten, damit das Mal für immer hielt. Dann wurde alles schwarz um mich herum. Ich bin erst vor einigen Minuten im Slytherinschlafsaal aufgewacht. Was soll ich denn nur tun? Ich will kein Todesser werden, wollte es noch nie…gar nichts. Ich kann gar nichts machen, weil ich alleine bin. Wahrscheinlich werde ich mich meinem Schicksal ergeben müssen. Nun scheint Harry für mich in ungreifbare Ferne gerückt, nicht das ich vorher eine Chance bei ihm gehabt hätte. Aber wie gesagt, ändern kann ich es ja doch nicht, dafür bin ich einfach zu schwach. °°° Severus konnte sehen, dass das Papier nass geworden sein musste und wieder getrocknet war, denn es hatte einige leichte Wellen und die Tinte war an vielen Stellen verwischt und verlaufen. Draco musste geweint haben, als er diese Zeilen geschrieben hatte. Alleine bei diesem Gedanken breitete sich eine endlose Wut in dem Tränkemeister aus. Er hatte es nicht mitbekommen. Wieso nicht? Er hatte den Blondschopf doch jeden Tag gesehen und ihm war nicht mal aufgefallen, wie schlecht es ihm gegangen war. Und Lucius, wie konnte er seinem eigenen Sohn nur so etwas antun? Wütend warf der Professor das unschuldige Buch in eine Ecke und wollte es am liebsten verbrennen. Gott sei Dank erinnerte er sich früh genug daran, wem es eigentlich gehörte und hob es auch gleich schnell wieder auf. Was hätte der schwarzhaarige Mann nur dafür gegeben, bei seinem Patensohn zu sein, doch dieser Eintrag war ja schon einige Monate alt und ändern konnte er jetzt auch nichts mehr. Er hoffte nur, dass es dem Grauäugigen in der weitern Zeit besser gegangen war. Resignierend ließ er sich zurück auf seinen Stuhl vor dem Schreibtisch sinken. Noch hatte er einen Berg von Hausaufgaben zu korrigieren, die bis morgen fertig sein mussten. °°° Endlich konnte er weiter lesen! In den letzten zwei Tagen war der Tränkemeister mit den Nerven völlig am Ende gewesen, da sich immer etwas zwischen ihn und das Tagebuch geschoben hatte. Seine Laune war soweit in den Keller gegangen, dass er sogar Slytherins wegen Nichtigkeiten nachsitzen ließ. Man kann sich sicher gut vorstellen, wie es dann den anderen Häusern ergehen musste. Zwar wirkte Draco eigentlich relativ normal, doch wusste man bei dem Jungen ja nie. Und nun war es soweit, Severus hatte es geschafft, sich die nächste halbe Stunde nur für sich und das Buch zu reservieren. Freudig verschwand er im Raum der Wünsche, weil ihn hier wirklich niemand finden und stören würde. Schnell schlug er die Seiten auf und begann gespannt weiter zu lesen. 02.10.06 Liebes Tagebuch, sorry, dass ich letztes Mal so ausgerastet bin, aber ich war wirklich fertig. Nur langsam hab ich mich beruhigt, doch jetzt geht es mir wieder besser. Nichts hat sich für die anderen verändert, da natürlich keiner meinen „Ausflug“ mitbekommen hat. Das gibt mir Mut, dass sich die Sache vielleicht doch noch ändern wird. Von meiner Familie hab ich, Gott sei Dank auch nichts mehr gehört und mit ein bisschen Glück muss ich sie erst wieder sehen, wenn ich erneut zum Lord muss. Hoffentlich dauert das noch eine Weile. Ich denke aber insgesamt wird sich mein Schulleben dadurch nicht ändern. Harry schaut mich immer noch mit demselben verachtenden Blick an, aber ich bin darin sowie so besser als er. Hauptsache er hat nichts von allem mitbekommen, dann kann ich sogar diese Blicke ertragen. Vielleicht werde ich einfach Spion. Ich kann Dumbledore zwar nicht leiden, aber er ist immer noch besser als die Todesser! Es ist zwar gefährlich, aber dann kann ich endlich Harry helfen und wieder gut machen, wie ich ihn all die Jahre hier in Hogwarts behandelt habe. Trotzdem weiß ich, dass er immer unerreichbar für mich sein wird, aber das ist mir inzwischen egal. Hauptsache es geht ihm gut und ich sehe ihn mal Lächeln. Außerdem bin ich gar nicht so alleine, wie ich dachte. Onkel Sev ist für mich da und auch Pansy und Blaise, meine einzigen richtigen Freunde hier in Slytherin, versuchen mir so gut es geht zu helfen. °°° 20.11.06 Ich hab ein riesiges Problem! Ach tut mir übrigens leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde. Aber zurück zu meinen Sorgen. Ich glaub er hat es gesehen. Ich bin mir zwar nicht sicher, aber als ich mich heute nach dem Quidditchtraining in der Kapitänskabine umgezogen habe, ist Harry rein gekommen. Dieser Blick, er war so fassungslos. Rückwerts ist er wieder hinaus gestürmt. Am Anfang habe ich gedacht, er wäre einfach nur geschockt, mich halb nackt zusehen, aber es ist viel schlimmer. Denn als ich mich in dem großen Wandspiegel begutachtet habe, ist es mir aufgefallen. Das Mal! Man konnte es ganz deutlich sehen! Ich bin so tot, wenn das wirklich der Grund für diese panischen Augen war. Hatte ich in ihnen vielleicht Tränen gesehen? Egal, wie kann man so etwas denn der Schule erklären? Ich meine, Harry hasst mich. Er wird sicher als allererstes zum Direktor rennen. Damit ist mein Plan, Spion zu werden, gerade geplatzt. Verdammt! Ich dachte damit könnte ich mich gut bei ihm stellen, aber jetzt wird er doch sicher denken, dass die Spionidee nur eine Ausrede ist. Du weißt gar nicht, wie nervös ich bin. Hoffentlich kann sich der Gryffindor-Goldjunge ein einziges Mal zusammenreißen und nicht vorschnell handeln. Was soll ich denn jetzt machen? Ich verzweifle gleich! Am besten wird es sein abzuwarten, dabei ist Geduld nun wirklich nicht meine Stärke. Aber ich könnte Harry doch einen Brief schreiben. Vielleicht trifft er sich ja mit mir, aber die Chance ist echt mal gering. Na ja wir werden sehen. Machen kann ich ja eh nichts. °°° 22.11.06 Liebes Tagebuch, die Sache mit dem Brief hat sich erledigt. Ich kann es immer noch nicht fassen, aber Harry hat mir tatsächlich seine Eule geschickt. Er möchte sich heute Abend mit mir alleine treffen, keine anderen Slytherins und keine seiner Gefolgsleute. Ich bin echt sprachlos, er traut mir soweit, dass er wirklich alleine kommt. Zumindest hat er das ja geschrieben. Als ich den Zettel gelesen hatte, schlug mir das Herz bis zum Hals. Ganz alleine mit Harry Potter, ich glaub davon hab ich schon immer geträumt. Leider wird unser Treffen aber wahrscheinlich etwas anders verlaufen, als ich mir das sonst vorgestellt habe. In einer halben Stunde muss ich los, also bis dann. Ich verspreche Morgenfrüh gleich zuschreiben, was passiert ist. Hoffentlich glaubt er mir. Das ist meine einzige Chance ihm zuzeigen, das ich auf seiner Seite stehe. °°° Fortsetzung folgt...natürlich nur wenn ihr wollt ;) LG Mara91 Kapitel 2: Teil2 ---------------- So hier ist der zweite Teil meiner FF. Eigentlich soll hier dann auch der Schluss sein, aber wenn jemand ne Fortsetzung mödchte, schreib ich vllt. noch eine^^ Viel Spaß GEHEIME GEDANKEN TEIL II 23.11.06 Liebes Tagebuch, unfassbar, was ich erlebt habe! Mit allem hätte ich gerechnet, aber nicht damit. Ich dachte, er würde schreien, wütend sein, mich verachtend anblicken, aber nichts davon war der Fall. Harry stand ganz alleine vor der Hütte des Wildhüters. Ich glaub der muss einen Auftrag für Dumbledore erledigen, oder so. Sein Blick war irgendwie traurig und im selben Augenblick hatte ich wieder die schlimmsten Schuldgefühle. Natürlich habe ich mir nichts anmerken lassen. Betont lässig bin ich zu ihm hin geschlendert und hab ihn nur abwertend betrachtet. Er war der Erste, der sprach. Seine Stimme war leise und ich konnte das Zittern darin ganz genau hören. Er fragte mich, was ich mir dabei gedacht habe und ob ich so wie mein Vater wäre. Dazu hat er dann noch gefragt, ob er mich so falsch eingeschätzt hatte. Ich muss ehrlich zugeben, ich war sprachlos. Aber nicht lange, ich wollte gerade zu meiner Erklärung ansetzen, als Harry mich schon wieder zum schweigen brachte. Er sagte, dass er mir nur mit einem Zauber trauen könnte und reichte mir Veritaserum. Ich wusste nicht wieso, aber ich trank es. Wahrscheinlich einfach um Harry von mir zu überzeugen. Und dann begannen die Fragen. Wie ich an das Mal gekommen war, ob ich hinter dem dunklen Lord stand und so weiter und so weiter. Am Ende sah mein Gryffindor richtig erleichtert aus. Für mich war das so befreiend, doch als ich gerade gehen wollte, hielt er mich zurück. Dann kam es. Er fragte warum ich immer eine Maske tragen würde. Er meinte, dass auch er das ab und zu tun würde und mich durchschaut hatte. Ich wollte es nicht, aber ich antwortete. Erzählte ihm von meinem kalten Vater und meiner restlichen furchtbaren Familie und dann geschah es. Einzelne Tränen liefen über meine Wangen. Es war erleichternd mit jemandem darüber zusprechen, aber gleichzeitig kam all das hoch, was ich sonst immer verdrängen konnte. Harry kam auf mich zu und streichelte vorsichtig über meinen Rücken um mich zu beruhigen. Es half. Es fühlte sich so gut an, diese Wärme war unbeschreiblich schön und ich genoss es zutiefst. Dann lehnte er sich näher zu mir und flüsterte seine letzte Frage direkt in mein Ohr. „Was denkst du über mich?“ Mit aller Kraft versuchte ich die Worte für mich zu behalten, doch vergebens. Es sprudelte einfach aus mir heraus. Ich wurde immer hektischer. Erzählte ihm, wie ich ihn schon immer um seinen Mut bewundert hatte, wie eifersüchtig ich auf seine vielen Freunde war, wie leid er mir wegen seiner schweren Bürde tat und auch dass ich ihn lieben würde. Im selben Moment schlug ich mir meine Hand vor den Mund. Ich dachte, er wäre geschockt und würde mich anschreien. Mich beschimpfen, wie ekelhaft ich doch wäre, aber nichts dergleichen geschah. Nein, er lächelte. Das war das Einzige, was er tat, bevor er meinen Kopf etwas drehte und seine weichen Lippen auf die meinen drückte. Ein unglaubliches Glücksgefühl durchströmte meinen ganzen Körper und als wir uns wieder von einander trennten, starrte ich Harry einfach nur an. Er grinste immer noch und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Wir müssen uns unbedingt öfters treffen.“ Das waren seine letzten Worte, damit hauchte er mir noch einen Kuss auf die Stirn, schwang sich auf seinen Besen und verschwand. Nun liege ich schon seit gut zwei Stunden in meinem Bett und kann einfach an nichts anderes mehr denken. Es ist übrigens schon 4 Uhr Morgens. Was wird Harry jetzt wohl machen. Hoffentlich hat er seine Worte ernst gemeint und meldet sich bei mir. Noch vor einigen Stunden hätte ich so etwas nie für möglich gehalten, doch es ist Realität. Das Schönste, das mir je geschehen ist. Bin jetzt echt müde. Gute Nacht! °°° Severus klappte das Buch zu. Er musste erst einmal verdauen, was er da gerade gelesen hatte. Doch seltsamer Weise fiel ihm das gar nicht so schwer. Der einzige Gedanke, der sich in ihm eingenistet hatte war, dass Draco glücklich war. Den Tränkmeister interessierte nicht, wer dafür verantwortlich war. Hauptsache seinem „kleinen“ Schützling ging es gut. Erleichtert steckte er das Buch in seinen Mantel und verließ den Raum der Wünsche. Die halbe Stunde war um, aber so schnell wie möglich würde er weiter lesen. 24.11.06 Liebes Tagebuch, es ist einfach unglaublich! Ich konnte den ganzen Tag an nichts anderes, als an Harry denken. Wir hatten heute Pflege magischer Geschöpfe mit den Gryffindors. Kaum das Harry mich gesehen hatte, ließ er gleich einen blöden Spruch los. Am Anfang war ich deswegen ziemlich verwirrt und offen gesagt auch etwas traurig, aber lange hat dieses Gefühl nicht angehalten. Schnell habe ich verstanden, dass die anderen ja nichts bemerken dürfen und bin auch gleich mit eingestiegen. Als wir begonnen hatten uns anzuschreien, ist er einfach an mir vorbeigestürmt und hat mich angerempelt. In diesem Augenblick fühlte ich, seine Hand kurz in meine Jackentasche gleiten. Erst habe ich mich gar nicht getraut hinein zufassen, doch als mich keiner mehr beobachtete, konnte ich einen kleinen Zettel aus der Tasche fischen. Darauf stand, dass sich mein Gryffindor freuen würde, mich wieder zusehen und dass wir uns später in der Eulerei treffen sollen. Gott, ich bin echt furchtbar aufgeregt. Als ich heute Morgen aufgewacht bin, habe ich für einen kurzen Moment geglaubt, dass alles nur ein Traum war, aber in wenigen Stunden werde ich ihn erneut treffen. Es wundert mich, dass Blaise noch nicht von meinem lauten Herzschlag wach geworden ist. Es hört gar nicht mehr auf zu rasen. Mit jedem Augenblick, den ich länger warten muss, wird es schlimmer. Hoffentlich bekomme ich überhaupt ein Wort heraus, wenn ich vor ihm stehe. Verdammt, ich muss gerade daran denken, wie mein Dad schauen würde, wenn er etwas davon wüsste. Ich glaube, dann würde er mich endgültig verstoßen. Seltsamer Weise fühle ich mich deshalb aber nicht mal schlecht. Ich mochte meine Familie noch nie sonderlich und wenn ich dafür bei Harry bleiben kann, ist mir das auch recht. Ich hör jetzt auf, muss auch gleich los. Bis bald, vielleicht auch schon bis morgen. °°° 25.11.06 Heyho Tagebuch, das war der beste Abend in meinem ganzen Leben. Ich hab das Gefühl, dass seine Lippen seit letztem Mal noch weicher und sinnlicher geworden sind. Er ist echt unglaublich. Ich war etwas vor ihm in der Eulerei und hab dort gewartet. Auf einmal ging langsam die Türe auf und Harry trat vorsichtig ein. Kaum dass er mich gesehen hatte, erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. Ich dachte, ich sterbe vor Freude. Ich meine, in meinen kühnsten Träumen hätte ich nie geglaubt, dass ich der Grund für Harrys Lächeln sein könnte. Es war so offen und ehrlich, man kann einfach nicht anders, als sich zu verlieben. Und diese Augen, wie sie mich angefunkelt haben. Diese Smaragde sehe ich nun immer vor mir, wenn ich meine Augen schließe. Mit ein paar schnellen Schritten stand er plötzlich vor mir und drückte mich an sich. Wir redeten über alles Mögliche, irgendwie war das tierisch befreiend. Ich habe mich lange nicht mehr so wohl, leicht und vor allem sorglos gefühlt. Erst als es schon langsam zu dämmern begann, verabschiedeten wir uns. Zwar haben wir noch keine Lösung für mein Problem mit dem dunklen Lord und meinem Dad gefunden, aber ich bin mir sicher, dass bekommen wir auch noch in den Griff. Ich habe noch maximal zwei Stunden zu schlafen und diese Zeit werde ich jetzt voll ausnutzen. Warum schreibe ich eigentlich auch immer zu den unmöglichsten Zeiten in mein Tagebuch? Na ja, so merkt es wenigstens keiner. Also bis irgendwann mal. Ciao °°° Kopfschüttelnd schlug Severus die Seiten des Buchs zusammen. Sein Patensohn hörte sich wirklich wie so ein verliebtes Teenager-Girl an. Aber wenn er sich dabei wohl fühlte, dann sollte es eben so sein. Dem Lehrer für Zaubertränke wollte nur immer noch nicht in den Kopf gehen, warum es ausgerechnet Harry Potter war, dem der Malfoy-Erbe sein Herz geschenkt hatte. «Aber Moment mal, der Tagebucheintrag ist doch schon ziemlich alt, sind die beiden seitdem etwa zusammen?!?» Bei diesem Gedanken schüttelte es den Schwarzhaarigen leicht. «Und ich hab das echt nicht gemerkt. Was bin ich nur für ein Pate? Mal schauen was ich sonst noch so nicht mitbekommen habe.» Gedankenverloren blätterte Severus in dem Tagebuch herum. Viel würde es nicht mehr zum lesen geben, aber mit ein bisschen Glück noch genug für zwei, drei Tage. 01.12.06 Liebes Tagebuch, ist das Leben nicht schön? Ich glaub ich hab noch nie so viel gegrinst wie in dieser Woche. Die Anderen schauen mich schon alle richtig blöd an. Ist mir aber egal. Jedes Mal, wenn Harry und ich uns auf dem Gang begegnen machen wir uns absichtlich noch blöder an, als früher. Doch immer wenn wir uns dann trennen, kann ich für einen kurzen Augenblick mit meinen Augen ein Lächeln auf seinem Gesicht erhaschen. Ein verliebter Draco, ich glaube, das hätte niemand von mir erwartet. Seit unserem ersten Treffen, hab ich Harry fast jeden Abend gesehen. Ich weiß nicht wie, aber ich schaffe es Schule, lernen, essen, schlafen und ihn unter einen Hut zubekommen. Nicht zu vergessen die Schönheitspflege. Ich sollte einen Preis bekommen! Die Frage ist nur von wem. Meine Eltern würden mich erschlagen und die restliche Schule wäre wohl einfach nur geschockt. Aber ich brauche die anderen sowie so nicht. Ach übrigens es hat endlich angefangen zu schneien. Ich liebe den Schnee, Winter ist sowie so die schönste Jahreszeit!!!!! Blaise nervt schon, er möchte unbedingt mit mir auf die Ländereien. Wenn ich kein Malfoy wäre und er nicht wüsste, dass ich nicht darf, dann würde es sicher in einer Schneeballschlacht enden. Aber natürlich ziemt sich das für jemanden wie mich nicht… Letztes Jahr sind wir einfach heimlich übers Wochenende weg, weil meine Eltern hier in der Nähe ein Ferienhaus haben, es aber nie benutzen. Da hatten wir dann unsere Schlacht. Hört sich jetzt wahrscheinlich ziemlich kindisch an, aber es hat wirklich riesigen Spaß gemacht. Ab und zu brauche ich diese Auszeit einfach, bin schließlich auch nur ein Mensch. Ich mach dann jetzt Schluss. Bye °°° 23.12.06 Liebes Tagebuch, endlich sind Weihnachtsferien. Ich hab mich schon so darauf gefreut!!!! Es sind kaum Schüler in Hogwarts, sogar Blaise, Pansy, das Wiesel und Granger sind weg. Harry wurde auch eingeladen mit den Weasleys zufeiern, aber er hat dankend abgelehnt. Nur ich alleine kenne den Grund dafür, nämlich Mich!!!! Ich weiß zwar nicht, wie er die anderen überzeugen konnte, ihn hier alleine zulassen, aber ich bin einfach froh, dass er es geschafft hat. Aus Slytherin sind etwa 12 Schüler da und die meisten davon sind in den unteren drei Klassen. Keiner von ihnen würde auch nur wagen mir nachzuspionieren, folglich haben Harry und ich freie Bahn. Da bei ihm mehr Schüler geblieben sind, wird er sich höchstwahrscheinlich mit dem Tarnumhang zu mir schleichen und wir werden in meinem Zimmer unsere Ruhe haben. Von meinen Eltern wurde ich nicht einmal gefragt, ob ich über die Feiertage kommen möchte. Um ehrlich zu sein, hatte mich das die letzten Jahre über richtig fertig gemacht. Zwar haben sie mir immer massenweise teure Geschenke geschickt, aber es war nie das Selbe, als mal ein bisschen Liebe zu bekommen. Dieses Jahr ist es mir aber egal, denn schöner könnte ich es zuhause sowie so nicht haben. Außerdem hab ich hier ja Onkel Sev, mit dem wird es sicher auch noch lustig. Ha, ich sitze hier im Gemeinschaftsraum und habe gemerkt, wie eben Harry den Raum betreten mit seinem Tarnumhang hat. Er ist gleichzeitig mit einem Erstklässler hereingekommen, aber trotzdem habe ich es mitbekommen. Wie? Ist doch logisch, wenn man jemanden wirklich liebt, dann spürt man seine Aura einfach. Ich höre dann mal auf, hab schließlich gleich wesentlich besseres zutun. Ciao °°° 01.01.07 Liebes Tagebuch, es waren die besten Ferien, die ich je hatte! Wir haben so viel unternommen, dass ich nicht mal Zeit fand dir zuschreiben. Gerade heute war es echt schön. Harry wollte mir unbedingt zeigen, wie die Muggel Neujahr feiern. Zuerst war ich ja noch ziemlich skeptisch, aber ich muss ehrlich gestehen, dass es atemberaubend schön war! Hätte nie gedacht, dass Muggel so etwas hinbekommen. Ganz genau wie in einem romantischen Kitschfilm! Wir saßen in einem Park, dort kamen keine anderen Lichter hin, es war also stockfinster. Doch dann plötzlich um 00.00 Uhr schossen überall Raketen in die Luft. So etwas habe ich noch nicht gesehen, hier in der Zaubererwelt wird Silvester ja nicht so richtig gefeiert. Einfach unglaublich und in diesem Augenblick zog Harry mich zu sich und küsste mich. Jedes Mal verspüre ich erneut dieses Kribbeln, das meinen ganzen Körper durchströmt. Ein unglaublich schönes Gefühl, das ich nie wieder missen möchte. Aber vor allem Harrys Hände sind der absolute Wahnsinn, sie schienen wirklich überall zu sein und dann hat er… Ne das erzähl ich jetzt nicht weiter *sabber* sonst fall ich gleich wieder über ihn her!!! Es ist nun vier Uhr Morgens und mein Gryffindor und ich sind seit nicht mal einer halben Stunde wieder da. Harry schläft schon, da dachte ich, es wäre eine gute Gelegenheit dir zuschreiben. Mehr gibt es eigentlich nicht zusagen, zumindest fällt mir gerade nichts ein. Könnte an der Müdigkeit liegen. Also gute Nacht °°° 14.01.07 Oh man, hab ich vielleicht Kopfschmerzen. Nie wieder werde ich mich so besaufen! Wie konnte ich nur auf so eine schwachsinnige Idee kommen? Liebes Tagebuch, du musst wissen, Harry und ich hatten in der letzten Woche kaum Zeit uns zutreffen, keine Ahnung wieso. Aber ich denke, jetzt wo die Schule wieder begonnen hat, war wieder viel zu lernen und auch die anderen haben Harry voll und ganz beschlagnahmt. Auf jeden Fall war ich deshalb ziemlich mies gelaunt und zu allem Überfluss hat mir dann noch mein Dad bescheid gegeben, dass ich bald wieder zum dunklen Lord müsste. Kannst du dir vorstellen, wie mich gestern alles angekotzt hat? Schon gut so redet ein Malfoy nicht, aber das ist mir gerade ziemlich egal. Zumindest hab ich mir dann Blaise geschnappt und wir sind in die drei Besen abgehauen. Wie ich dahin gekommen bin? Na ja, ich kenne eben den einen oder anderen Geheimgang. Dort hat mich dann auch keiner davon abgehalten, mir die Kante zugeben. Schließlich bin ich ja ein Malfoy, dem schlägt man keinen Wunsch ab. Ich sagte doch, der Name hat schon seine Vorteile. Vor drei Stunden hat mich Blaise erst wieder in die Schlafsäle geschleift. Ich glaub es wird mir für immer ein Rätsel bleiben, wie er das geschafft hat, ohne dass jemand wach geworden ist. Ich habe versucht zu schlafen, aber eigentlich musste ich die letzte Stunde fast durchgehen über der Toilette verbringen. Einmal und nie wieder. Aber das sagen ja doch alle. Da ich nun nicht mehr schlafen konnte, hab ich mir gedacht, ich schreib dir mal wieder. Das schlimmste ist, dass ich Onkel Sev nicht mal nach einem Schmerzmittel fragen kann. Der würde mich umbringen, wenn er erfahren würde, was passiert ist und Blaise gleich mit dazu. Wie soll ich den Tag nur überstehen und dann auch noch ohne, dass jemand etwas mitbekommt? Es muss gehen, irgendwie. Ach, quatsch ich habe mich vertan. Das wirklich Schlimmste ist, dass ich meinem schwarzhaarigen Freund von mir und Harry erzählt habe. Sonderbarerweise hat ihn das aber wenig gestört, er sah sogar fast so aus, als ob er es schon gewusst hätte. Zumindest hat er mir keinen Vorwurf gemacht. Eigentlich hat Blaise den ganzen Abend sehr wenig gesagt, nur gegrinst und gemeint, dass die Liebe überall hinfallen kann. Selbst hat er auch fast nichts getrunken, sondern mir nur zugesehen, er wusste wohl schon vorher, wie das Ganze enden würde. War allerdings auch nicht schwer zu erraten. Blaise wird mich nicht verraten, da bin ich von überzeugt! Er ist der beste Freund, den ich habe. Es ist inzwischen schon sieben Uhr, oh man, ich habe keine Lust. Na ja, dann stehe ich mal auf. Also bis bald… °°° Severus konnte sich nicht mehr halten und brach in lautes Gelächter aus. Etwas, das sehr untypisch für den sonst so schlecht gelaunten Lehrer war. Er konnte sich ganz genau an den Tag des letzten Eintrags erinnern. Draco hatte wirklich nicht gut ausgesehen und einmal musste er während der Stunde auf die Toilette rennen. Erzählt hatte er allen, dass er einfach Krank geworden war, doch das hatte ihm sein Pate sowie so nicht abgekauft. Jetzt kannte der den Grund und amüsierte sich königlich. Ja, ja da musste jeder früher oder später mal durch, allerdings fand es der Tränkemeister schade, das Ganze nur am Rande mitbekommen zuhaben. 15.01.07 Liebes Tagebuch, habe leider nicht viel Zeit, es wird also nur ein kurzer Eintrag. Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich Granger zu Dank verpflichtet bin. Harry konnte seine Klappe auch nicht halten, als sie ihn das letzte Mal erwischt hatte, als er heimlich zu mir verschwinden wollte. Zumindest weiß das Wiesel aber noch nichts. Auf jeden Fall haben die beiden gestern mitbekommen, wie es mir ging und Hermine, ja ich rede sie jetzt mit Vornamen an, hat mir ein Mittel gegen die Übelkeit gegeben. Dieser besorgte Blick von Harry war ja so süß. Er hat mich die ganze Zeit gemustert und sicherlich fünf oder sechs Mal gefragt, ob er mir etwas Gutes tun kann. Ich wäre ihm fast um den Hals gefallen, so glücklich war ich. Und noch etwas ist gestern schönes passiert. Ich habe eine neue Nachricht von meinem Dad bekommen. Irgendetwas ist bei einem Plan von Voldemort schief gegangen und nun wird es vielleicht sogar noch ein ganzes Jahr dauern, bis ich zu einem von ihnen werde. Hab zwar keine Ahnung was genau passiert ist, aber eigentlich sind mir die Details sowie so egal. Bis dahin wird mir und Harry schon irgendetwas einfallen, ich sehe der Zukunft ganz positiv entgegen. Oh man, hätte ich das vorher gewusst, wäre ich doch nie saufen gegangen! Muss jetzt ganz schnell Schluss machen, ich hab den Eintrag nur in einer zehn Minuten Pause verfasst und es hat soeben geläutet. Ciao °°° 29.01.07 Liebes Tagebuch, nur noch ein paar Tage, dann ist es endlich so weit. Am 02.02. habe ich Geburtstag. Endlich 16!!!! Ich freu mich schon tierisch. Es ist ein Samstag und Harry hat versprochen, dass er sich den ganzen Tag Zeit nimmt. Super, nicht? Ach ja nun weiß auch das Wiesel, sorry ich meine Ron, von Harry und mir. Wie er es herausgefunden hat, bleibt mir ein Rätsle. Harry hat mir das Versprechen abgenommen, ihn ab jetzt in Ruhe zu lassen, dafür akzeptiert Weasley auch unsere Beziehung. Ich bin so froh, dass ich nicht dabei war, als er es erfahren hat, sonst wäre er mir wahrscheinlich an die Gurgel gegangen. Harry hat mir erzählt, dass Weasley furchtbar herumgeschrieen hat und Hermine ihn erst beruhigen musste. Er ist immer noch etwas beleidigt mit den zweien, aber sie sind sich sicher, dass er sich bald beruhigen wird. Dann will Harry uns auch mal vorstellen. Wenn das mal gut geht… Jetzt muss ich mir eigentlich nur noch überlegen, wie ich Onkel Sev von dem ganzen erzähle. Wer weiß, vielleicht hat das Schicksal ja ein Einsehen und übernimmt es für mich. Das war es dann auch schon wieder. Bye °°° 03.02.07 Liebes Tagebuch, es war gestern ein so wundervoller Tag! Harry hat mich schon früh geweckt. ( mit Tarnumhang und dann hinter den Vorhängen meines Himmelbettes) Alle anderen haben noch geschlafen und im ersten Moment dachte ich, ich bring ihn um. Doch als ich dann dieses traumhafte Lächeln gesehen habe und er mir auch noch mit dieser engelsgleichen Stimme einen schönen Geburtstag gewünscht hat, war es um mich geschehen. Leidenschaftlich haben wir uns geküsst, es war einfach fantastisch. Ja, ich weiß. Man merkt sofort, dass ich verliebt bin. Details schreib ich jetzt lieber nicht, sonst bekomme ich noch Lust auf mehr und mein Gryffindor ist leider gerade nicht in der Nähe. Wir lagen danach mindestens eine Stunde an einander gekuschelt in meinem Bett und haben noch ein bisschen gedöst. Als wir aus dem Schlafsaal schlichen, war der Rest immer noch in den Betten und hat von all dem nichts mitbekommen. Endlich draußen angelangt, wurde Harry plötzlich etwas rötlich um die Wangen, drückte mir eine kleine Schatulle in die Hand und drehte sich hastig weg. Mein Herz raste wie verrückt und als ich die Schatulle öffnete, kam ein kleiner silberner Anhänger in Schlangenform, mit zwei winzigen Smaragden für die Augen, zum Vorschein. Der musste wirklich ein Vermögen gekostet haben, aber selbst wenn das nicht so ist, bin ich überglücklich. Besonders süß fand ich aber vor allem, dass Harry die ganze Sache so peinlich war. Ich schloss ihn von hinten in eine Umarmung und streichelte durch sein verwuscheltes, schwarzes Haar. Mehr hätte ich mir zum Geburtstag gar nicht wünschen können. Den restlichen Tag verbrachten wir eigentlich nur im Raum der Wünsche. Da hatten wir unsere Ruhe, es war super gemütlich und sogar etwas zum futtern war da. Toll, nicht? Was wir da jetzt genau gemacht haben, sag ich dir nicht. Kannst ja raten, so etwas muss ich schließlich nicht aufschreiben, denn diesen Tag werde ich sowie so nie vergessen! Erst als es schon lange dunkel geworden war, schlichen wir jeder wieder zurück in den eigenen Schlafsaal. So gut wie an diesem Abend hab ich schon lange nicht mehr geschlafen. Vorhin allerdings musste ich mir eine Standpauke von Pansy anhören. Auch sie hatte ein Geschenk für mich und hat mich gestern anscheinend überall erfolglos gesucht. Gott sei Dank ist heute Sonntag, da kann ich jetzt noch etwas ausspannen und später sehe ich vielleicht Harry. Also, Ciao °°° Severus schluckte. Wollte er wirklich wissen, was sein Patensohn und Potter im Raum der Wünsche gemacht hatten? Nein, definitiv wollte er niemals Einzelheiten erfahren! Der Hauslehrer schüttelte sich, als seine Fantasie begann mit ihm durchzugehen. Trotzdem kam er aber mal wieder nicht umhin, zu bemerken, wie anders Draco sich verhielt, wenn er in sein Tagebuch schrieb. Jeder Leser musste, denken, dass er einen aufgeweckten, lustigen und zumindest bisschen gefühlsbetonten Jungen vor sich hatte. Niemand, wäre auch nur Ansatzweise auf die Idee gekommen, dass es sich hierbei um die Einträge von Draco Malfoy, den ungekrönten Eisprinzen von Slytherin, handelte. Natürlich fand es der Zaubertränkelehrer sehr schade, dass es Draco verwehrt blieb, sich so auch in seinem normalen Umfeld zuzeigen, aber immer hin konnte er sich hier etwas aussprechen. Außerdem musste Severus gezwungener maßen zugeben, dass auch der Gryffindor-Goldjunge das Verhalten seines Dracos positiv beeinflusste, auch wenn man es normalerweise nicht sah. 11.02.07 Liebes Tagebuch, gestern war mal wieder eins dieser Hogsmead-Wochenenden. Harry und ich hatten uns in einem Pub etwas außerhalb verabredet. Ich hatte Blaise und Pansy dabei, der ich inzwischen auch alles gebeichtet habe und Harry wollte Ron und Hermine mitnehmen. Wir dachten, es wäre eine gute Gelegenheit sich unter einander mal vorzustellen. Kannst du dir ausmalen, wie nervös ich war? Ich hab mich wie ein Junge gefühlt, der zu den Eltern seiner Freundin eingeladen ist und sie von sich überzeugen muss. Wir saßen schon eine ganze Weile an einem Tisch, als die drei Gryffindors herein kamen. Ich dachte, mein Herz zerspringt gleich, so hat es gerast. Keine Ahnung wieso, aber es war mir wichtig, mich mit Ron zu verstehen. Hermine hatte ich ja schon einmal getroffen, aber danach sind wir uns auch nicht mehr über den Weg gelaufen. Dann war der Moment gekommen, die drei standen vor unserem Tisch und Ron sah mich nur abschätzend an. Ich war mir schon ziemlich sicher, dass ich die Sache vergessen könnte, doch in diesem Augenblick streckte er mir etwas zögerlich seine Hand entgegen. Am Anfang habe ich es erst gar nicht glauben können und ihn nur etwas verpeilt angestarrt. Als er mich so verwirrt gesehen hat, breitete sich ein breites Grinsen in seinem Gesicht aus. Plötzlich war das Eis gebrochen und wir begannen uns ganz normal zu unterhalten. Ich weiß nicht wie Harry, dass hinbekommen hat, doch ich muss ihm wirklich meine Bewunderung aussprächen, schließlich hat mich der Rotschopf vor einigen Tagen noch schier gehasst. Da war auch sicher eine menge Überredungskunst von Hermine nötig, schließlich sieht selbst ein Blinder, dass Ron auf sie steht. Harry ist nach unserem Ausflug übrigens noch mit zu mir gekommen und Blaise, Pansys, Hermine und Ron scheinen sich auch einigermaßen gut zu verstehen. Dazu muss man allerdings wissen, dass meine beiden Freunde nie etwas gegen die Gryffindors gehabt haben und sie nur wegen meinen Familienproblemen wie Dreck behandelt haben. Die zwei sind eben wahre Freunde. Oh, ich sehe, dass mein Gryffindor gerade aufwacht. Schaut er niedlich aus!!!! Ich bin echt froh über den Stillezauber, den wir über das Himmelbett gelegt haben und natürlich auch, dass mich alle gut genug kennen und keiner einfach die Vorhänge ohne meine Erlaubnis öffnet ; ). Also schönen Tag noch… °°° Der Tränkemeister war kaum fertig mit dem Eintrag, da fiel ihm auf, dass er soeben die bisher letzte, beschriebene Seite des Buches gelesen hatte. Nun musste er sich überlegen, was er mit dem gewonnen Wissen machen wollte...Kurzer Hand nahm Severus eine Feder und schrieb einige Zeilen an seinen Patensohn. «Mal schauen wie er darauf reagiert.» In der Zwischenzeit: „Verdammt, das kann doch wohl nicht wahr sein!“ Panisch warf Draco Malfoy alle seine Klamotten aus dem Koffer, da er etwas suchte. Nach einer Weile merkte er allerdings, dass das wohl überhaupt keinen Sinn hatte. Vor Wut und Frustration war er schon den Tränen nahe, stopfte alles wieder zurück und raufte sich die Haare. „Dray, jetzt komm mal wieder runter. Irgendwo wird es schon sein.“ „Ha, du kannst gut reden! Du bist ja auch nicht tot, wenn jemand falsches das Buch liest! Das heißt, wahrscheinlich schon.“ Resignierend schüttelte Harry den Kopf und begann seinem Freund bei der unmöglichen Suche zu helfen. Er wusste von vorne herein, dass es völlig sinnlos war. Das Buch war jetzt schon seit über einer Woche weg und bis jetzt hatte sich noch niemand deswegen gemeldet. Sie hatten das Zimmer sicher schon tausendmal durchsucht. Es war einfach sinnlos. In seine Gedanken versunken merkte es Harry nicht, als plötzlich eine Eule durch das offene Fenster geflogen kam und auf Dracos Schulter landete. Dieser nahm ihr einen kleinen Brief ab, entfaltete ihn und las schnell die paar Sätze. Auf einmal wurde er kreidebleich. „Sev...Severus will, dass…das ich zu ihm komme. Er sagt, es geht um etwas, dass ich verloren habe.“ Harry schluckte schwer. «Bitte lass es etwas anderes sein!» °°° Etwas verwirrt und leicht beängstigt betrat der Blondschopf das Büro seines Patenonkels. „Du…du wolltest mich sprechen?“ Doch plötzlich verstummte der Junge abrupt. Severus war nicht aus seinem Sessel aufgestanden, sondern grinste seinen Schützling von dort aus an und wedelte mit dessen Tagebuch. Der war noch weißer als normal und stotterte: „Hast du es etwa gelesen?“ Die Frage woher sein Lehrer das Buch hatte, schien ihm völlig egal zu sein. Panik machte sich in ihm breit und sie verstärkte sich deutlich, als er ein Nicken zur Antwort bekam. Plötzlich wusste er nicht mehr was er machen sollte und es sprudelte einfach so aus ihm heraus. „Onkel Sev es tut mir so leid! Ich konnte nichts dagegen machen und ich wollte es dir sagen, ich schwöre! Ich wusste nur nicht, wie ich es am Besten machen könnte und…“ Doch der Redeschwall des Jungen wurde unterbrochen, als Severus aufgestanden war und einen Finger auf dessen Mund gelegt hatte. „Es ist ok Draco. Ich verstehe dich und ich bin froh, dass du dein Glück gefunden hast, auch wenn ich nicht verstehe, wie es ausgerechnet bei Potter sein kann.“ Tränen der Erleichterung begannen sich einen Weg aus den Augen des jungen Malfoy-Erben zubahnen. Er drückte sein Gesicht an die Brust seines Paten und flüsterte kaum hörbar. „Danke.“ An der Tür stehend, sah Harry sich die Szene an und grinste leicht. Für einen kurzen Augenblick war ihm das Herz stehen geblieben, als er das kleine Büchlein, von dem Draco ihm erzählt hatte, auf Snapes Schoß gesehen hatte. Doch es schien ja alles in Ordnung zu sein. Er lächelte den Tränkemeister, der ihn anblickte, noch einmal kurz zu und ließ die beiden Slytherin dann alleine. Nicht das die Stimmung des Giftmischers doch noch umschlug. ^^^^^^^^^^^^^^^ So das war es! Ein plötzliches Ende, aber na ja hoffe ihr fandet es trotzdem ok ^^“ Ach ich weiß, es ist ziemlich kitschig geworden, aber zurzeit brauch ich das einfach (sonst hab ich so viel Stress) es war entspannend so etwas zu schreiben. Würde mich über Kommis freuen!!!!!!!!! Bye Mara91 P.S. Draco würde ja theoretisch jetzt weiter in seinem Tagebuch schreiben, also wenn ihr wollt, kann ich auch ne Vorsetzung schreiben. Müsst mir nur bescheid sagen. (am besten durch einen Kommi;))sagt dann einfach, das ihr bei ner Fortsetzung ne ENS wollt, sonst vergess ich das xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)