Russian Vampires von SleeplessAurora (Grausame Wege des Schicksals [Tala/Kai]) ================================================================================ Prolog: Erstes Treffen ---------------------- Hallo Leute! Der FF-Titel kommt euch bekannt vor? Kann sein! Ich habe nämlich vor 2 Jahren, wie schon in der Kurzbeschreibung zu lesen ist, diese FF geschrieben. Dann war sie aber auf einmal weg und ich habe mich nun, vor nicht allzu langer Zeit, dazu entschlossen, diese FF zu überarbeiten und erneut hochzustellen und hier ist sie nun wieder: Russian Vampires! Wer sie schon früher gelesen hat, kann sie jetzt in aller Ruhe nochmal lesen, falls noch Interesse besteht. Denn ich werde, denke ich, Einiges hinzufügen, was damals noch nicht vorhanden war. Der Prolog ist aber größtenteils derselbe geblieben. Also, ich wünsche allen Lesern viel Spaß beim Lesen der FF(auf das ich viele Kommis bekomme xD)!! 0.Prolog: Erstes Treffen „Mami?“ quengelte ein kleiner Junge mit graublauen Haaren auf der Rückbank eines Autos und lehnte sich vor zum Fahrer-/Beifahrersitz. „Was ist los, mein Schatz?“ die junge Frau sah ihren Sohn liebevoll vom Beifahrersitz aus an. „Wo fahren wir überhaupt hin?“ wollte der Kleine neugierig wissen, da er schon die ganze Fahrt lang rätselte, was ihr Ziel sein könnte. „Wir fahren nach Transsilvanien, mein Kleiner, dort machen wir eine Woche Ferien“ antwortete ihm seine Mutter und tätschelte ihm leicht den Kopf. „Aber gibt es da denn keine Vampire?“ fragte ihr Sohn nun ängstlich. „Keine Sorge, mein Sonnenschein. Es gibt keine Vampire, also fürchte dich nicht“ versuchte die 26-jährige ihn zu beruhigen, was jedoch nicht viel half, eher trat genau das Gegenteil ein. „Doch, es gibt sie! Das haben die Leute von ‚X-Faktor’ gesagt, da war nämlich ein Vampir in einer Geschichte und die ist wahr gewesen!“ protestierte der 8-jährige lautstark und mit den Händen gestikulierend. „Nun hör aber mal auf. Es sind nur Geschichten, nichts weiter. Es gibt keine Vampire und auch keine Werwölfe oder Sonstiges. Das sind alles nur Hirngespinste“ beharrte seine Mutter weiterhin auf ihrer Aussage, lächelte ihn aber immer noch freundlich an. „Da muss ich deiner Mutter Recht geben, Sohnemann“ schaltete sich jetzt auch der Vater des Jungen in das Gespräch mit ein. Dieser lehnte sich in seinem Sitz zurück, verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und schmollte erstmal eine Runde vor sich hin. Und es gab sie doch, dessen war sich der kleine Junge sicher, auch wenn ihm seine Eltern nicht zuhören, geschweige denn glauben wollten! Mit diesen letzten, trotzigen Gedanken des Kindes gewann die Müdigkeit stetig die Oberhand über seinen Körper, sodass es nicht mehr lange dauerte, bis der Schlaf es übermannte und mit sich ins Land der Träume führte. „Hey, mein Schatz. Aufstehen. Wir sind da“ versuchte die junge Mutter ihren Sohn mittels leichten Rüttelns an der Schulter zu wecken, da dieser jedoch tief und fest, sowie zufrieden weiterschlief hatte es bald keinen Zweck mehr. „Lass ihn lieber schlafen, Elina, Liebling, ich bringe ihn gleich hoch in sein Zimmer. Dort kann er sich dann ausschlafen und später zu uns rüberkommen, wenn er wieder wach ist“ wandte sich der Ehemann an seine Lebensgefährtin. „Ja. Ich glaube, dass es so das Beste sein wird, Valeri“ beinahe ohne große Mühe hob sie den Schlafenden vom Rücksitz des Autos und übergab ihn vorsichtig seinem Vater, welcher ihn sogleich die Stufen nach oben, in sein Zimmer brachte. Die Tür fiel so leise wie möglich ins Schloss. Schwerfällig hoben sich seine Lider, richtete sich sein Körper auf. Gähnend rieb er sich den letzten Rest Schlafsand aus den Augen, als ihm bewusst wurde, dass er gar nicht wusste, wo er überhaupt war. Wo mochte er denn nur sein? Langsam stieg er aus dem großen Doppelbett, in dem er bis dahin gelegen bzw. gesessen hatte und schaute sich erstmal in seiner neuen Umgebung um. Die dunkelroten Vorhänge vor den hohen Fenstern waren zugezogen, sodass nur die kleine Lampe auf dm Nachtschränkchen etwas Licht spendete. Außerdem befand sich gegenüber vom Bett eine große Kommode aus Eichenholz, auf welcher sich zwei lange, zu den Vorhängen und den Wänden passende, rote Kerzen befanden, die allerdings im Vergleich zur Kommode relativ neu sein mussten, da deren Dochte noch unangezündet aus dem Wachs ragten, wogegen sich auf dem Holz schon dünne Schichten von Staub angesammelt hatten. Dazu kam noch ein leicht unangenehmer Geruch, der verriet, dass das Zimmer nicht oft gelüftet worden war. Alles schön und gut, aber wo waren denn seine, Kais Eltern? Nach kurzem Grübeln fasste er sich doch noch ein Herz und überwand sich dazu, nach seinen Eltern zu suchen. Er öffnete die Tür, welche quietschte und gleich wieder ins Schloss fiel. Vorsichtig tatstete er sich immer weiter vor, den spärlich beleuchteten Flur entlang, am Ende des Ganges die Treppe hinab, die bei jedem Schritt, den die kleine Person tat, unbarmherzig knarrte, was dieser immerzu einen kleinen Schreck versetzte. Unten angekommen, fand er sich in einem zweiten Flur vor, aus dem vier Türen führten. Er trat gleich durch die erste, die ihm am nahesten schien. Augenscheinlich das Wohnzimmer, worauf einerseits die Einrichtung, wie Fernseher, Kamin und das alles hinwiesen, zum anderen war es die Größe des Zimmers. Kai schaute sich um, ob er nicht irgendwas finden konnte, das ihm bei seiner Suche nach seinen Eltern half. Das Parkett unter seinen Füßen knarrte ebenfalls ein wenig, als er durch den Raum streifte. Auf einem runden, niedrigen Glastisch erblickte der Junge ein eingerahmtes Foto: Es zeigte seine Eltern mit ihm auf dem Arm. Also kannten sie diesen Ort, diese Gewissheit hatte er schon mal. Ohrenbetäubendes Donnern und Grollen von draußen veranlassten Kai dazu, das Foto abrupt loszulassen und erschrocken wie er war, zusammenzuzucken. Das Glas bekam dem Klirren nach zu urteilen einen Sprung, was nicht weiter wahrgenommen wurde, da es in einem weiteren Donnern unterging, gefolgt von einem irgendwo einschlagenden Blitz, der für ein paar Sekunden das Zimmer erhellte. Ergo hatte draußen ein Gewitter zu toben begonnen. Der kleine Sohn wollte sich wieder dem Foto zuwenden, das er hatte fallen lassen, kniete sich schon hin, um es vom Boden aufzuheben, hielt dann jedoch mitten in seinem Vorhaben inne, als er bei einem erneuten Donnern und Blitzen einen langen schwarzen Schatten auf dem Parkett ausmachen konnte, der definitiv und ganz sicher nicht von ihm stammen konnte, dafür aber von Richtung Tür kam. Er bekam es mit der Panik zu tun, die seinen Körper beschlich, ihn lähmte, sodass er es nicht wagte aufzusehen. Wer oder was war da? Er schluckte nochmals hart, bevor er seinen Kopf in Richtung Tür wandte. Dort, im Türrahmen stand jemand. Der Unbekannte trat ein wenig vor, hob die Hand und tastete mit ihr die Wand ab, so, als würde er etwas Bestimmtes suchen. Plötzlich durchflutete gleißendes Licht das große Zimmer, welches von dem imposanten Kronleuchter an der Decke kam. Kai kniff ein wenig erschrocken, aber auch wegen der plötzlichen Helle, die Augen zusammen und hielt sich schützend eine Hand vor diese. So bemerkte er nicht, dass der Unbekannte ins Zimmer trat und lächelnd auf ihn zuging. Vereinzelte Wassertropfen fielen dabei ab und zu auf das Parkett, wobei sie feuchte Spuren auf diesem hinterließen. Als Kai endlich aufschauen konnte, wich er erst mal scheu zurück, obwohl sein Gegenüber nur minimal größer als er zu sein schien. Dieser streckte ihm ohne irgendwelche Worte die Hand hin, um ihm vom Boden aufzuhelfen. Im ersten Moment hatte Kai diese freundliche Geste skeptisch betrachtet, nahm dann aber letztendlich doch dankend an, sodass er mit einem Ruck hochgezogen wurde. Eine Sekunde lang herrschte vollkommende Stille, wenn man von dem tosenden Gewitter absah, das draußen immer noch sein Unwesen trieb. „Wer bist... Was machst du hier?“ fragte der Junge mit den rubinroten Augen schließlich, als ihm die Stille zwischen ihnen unangenehm wurde. Außerdem wollte er wissen, was der ‚ungebetene’ Besuch hier denn suchte. Zudem ließ er die Hand des Jungen los. „Oh... entschuldige. Ich bin Tala, Tala Iwanov.“ stellte sich der Fremde vor „Und du bist bestimmt Kai, hab ich Recht?“ der Gefragte reagierte nicht sofort, da er zu beschäftigt damit gewesen war, die Person vor sich zu mustern. Seine völlig durchnässte Kleidung klebte ihm am ganzen Körper, genauso wie einige seiner feuerroten Haarsträhnen an seinem Gesicht klebten, somit aber seine schönen eisblauen Augen betonten. Umso verlegener war Kai dann auch, als er registriert hatte, dass er nach seinem Namen gefragt worden war. Zur Bestätigung bekam Tala nur ein kleines Nicken, nach dem Kai zur Seite schaute, wobei man, wenn man genau hinsah, einen leichten Rotschimmer um dessen Nase erkennen konnte. Dem rothaarigen Jungen fiel dies aber nicht auf, weswegen er damit fortfuhr zu erklären. „Deine Eltern sind bei uns und haben mir gesagt, dass sie dich endlich einmal mitgebracht haben, du aber oben in deinem Zimmer schlafen würdest. Mir war langweilig, deswegen dachte ich, ich komme kurz vorbei und schaue nach dir, ob du nicht schon wach bist und hab dich dann hier im Wohnzimmer gefunden“ während er die momentane Situation erklärte, lächelte er den anderen die ganze Zeit freundlich an. „Und... was machen meine Eltern bei euch?“ erkundigte Kai sich danach weiter. „Unsere Eltern sind früher zusammen zur Schule gegangen und haben sich lange nicht mehr gesehen. Deshalb feiern sie gerade ein wenig... komm, wir gehen lieber rüber. Sie warten bestimmt schon auf uns“ zum wiederholten Mal wurde dem Kleineren die Hand angeboten, welche jener zwar immer noch zögerlich, aber diesmal mit einem kleinen Lächeln annahm. Ohne ein weiteres Wort ließ er sich ruhig führen, fühlte sich bei Tala sogar irgendwie wohl. „Weißt du aber, was mich am meisten freut?“ fragte dieser, während sie den Flur zur Tür entlang schritten, wo sich Kai eine Regenjacke überzog, auch wenn diese nicht sonderlich helfen würde, so wie es draußen aus Kübeln goss. Er schüttelte nur den Kopf, da er keine Antwort auf die gestellte Frage wusste, die er aber gleich darauf bekam. „Dass du da bist!“ der minimal Kleinere stoppte kurz in seiner Bewegung. „Deine Eltern haben immer wieder von dir erzählt, als sie bei uns waren, haben dich aber nie mitgebracht, weil sie meinten, dass du noch zu klein wärest, um so eine lange Reise zu machen, oder so was. Deswegen hab ich mich oft gelangweilt und einsam gefühlt. Rausgehen durfte ich damals nämlich nicht, weil ich häufig krank war“ erklärte Tala, was er damit sagen wollte, während der Graublauhaarige sich weiter anzog. Talas Worte machten irgendwie... glücklich? Zufrieden? Stolz? Wahrscheinlich eine Mischung aus allem. Jedenfalls brachten sie ihn dazu, schüchtern zu lächeln. „Danke“ war das Einzige, was ihm dazu einfiel. „Äh... bitte... und jetzt komm, wir gehen“ Tala nahm Kai erneut lächelnd an die Hand und öffnete die Tür, um hinaus zu gehen. Kai nickte nur stumm, aber fröhlich und lief mit seinem neuen Freund zum benachbarten Grundstück, wo sie beide schon von ihren Eltern erwartet wurden. *~*~*~* Kai öffnete seine Augen und die Bilder verschwanden augenblicklich vor seinem geistigen Auge. Die roten Rubine schauten in pechschwarze Dunkelheit, ohne einen genauen Punkt zu haben. Es war nur ein Traum gewesen, eine Erinnerung... „... aus meinem Leben als Kind“ beendete Kai seinen Gedankengang laut, bevor er sich langsam aus seiner liegenden Position erhob, die Decke zur Seite schlug und die Beine aus dem Bett schwang, jedoch auf diesem sitzen blieb und sich erstmal mit den Händen über das Gesicht fuhr. Sein Kopf pochte unaufhörlich, als würde er gleich zerspringen wollen. Auch das Massieren der Schläfen brachte nicht sonderlich viel, wie Kai resigniert feststellen musste. Es half ja doch alles nichts. Mit dieser neu gewonnenen Erkenntnis stand er gänzlich vom Bett auf und zog die großen Vorhänge vor den Fenstern beiseite, sodass das freche Sonnenlicht in sein Zimmer dringen konnte, welches ihn für einige Momente blendete. Größere Beachtung schenkte er dem fröhlichen Herbstmorgen mit seinem leisen Vogelgezwitscher und den einen oder anderen fliegenden Blättern nicht. Zu sehr war er dafür in seine Gedanken versunken, die er zu ordnen versuchte. Ganze zehn Jahre war es nun schon her, seit diesem einen verregneten Tag, an dem er Tala zum ersten Mal getroffen hatte. Eine lange Zeit... Damals hatte sein rothaariger Freund ihm jedoch versprochen, ihm sooft wie möglich Briefe zu schreiben, damit er auf dem Laufenden bliebe, was bei ihm denn so passierte. Doch irgendwann hörten selbst die Briefe auf und er wusste keine plausible Erklärung dafür, sooft er sich auch den Kopf darüber zerbrochen hatte und irgendwann hatte er schließlich aufgegeben, nachdem auf seine fragenden Briefe ebenfalls keine Antwort gefolgt war und es einfach akzeptiert, auch wenn es ihm schwer gefallen war. Umso mehr freute er sich eigentlich über den vergangenen Traum, aber... wieso kam er gerade jetzt? Nach zehn Jahren? Nachdenklich zog er sich ein Kleidungsstück nach dem anderen an und stattete dem Bad einen kleinen Besuch ab, um sich für den Tag fertig zu machen, bevor er sein Zimmer verließ und die Treppen ins Esszimmer herunterstieg. Er wusste nicht genau, was es war, doch irgendwas sagte ihm in seinem Innern, dass an diesem Tag, der jedem anderen zu gleichen schien, etwas Bedeutendes passieren würde. Nur was? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)