Midnighttravel - Old Version von Moon-Cat (Das ist die Alte Version! xD) ================================================================================ Kapitel 1: Schock ----------------- Es war ein ungewöhnlicher Abend, an dem hastige Schritte durch die Gassen der sperrigen Container am Hafen hallten. Doch urplötzlich verharrten die Schritte. "Aber, aber! Ashley! Was hast du denn? Warum rennst du denn vor uns weg?", fragte Ty, der Anführer einer Gang, dich sich die "Bad-Devil-Boys", also kurz BDB, nannten. Sie bestand aus mindestens 15 Mitgliedern, soviel wusste Ashley. Im Moment waren jedoch nur fünf anwesend, plus Ty. "Ich habe kein Geld! Das wisst ihr ganz genau, also lasst mich in Ruhe!", rief sie aufgeregt und versuchte an einem der Container hoch zu klettern. Sie hörte ein leises Schnipsen hinter ihr und Jack, der stämmigste der fünf Männer, trat nach vorne und hielt sie an ihrem Fuß fest. "Was soll das verdammt nochmal?", fluchte sie und versuchte sich zu retten, doch da hatte sie keine Chance. Jack hätte sie wahrscheinlich wie eine Fliege zerquetschen können, ohne, dass sie sich wehren konnte. So war das immer schon mit diesen Leuten gewesen. "Was wollt ihr denn noch von mir? Ihr habt mir doch alles genommen! Mein Zuhause, meine Familie und mein Geld! Mehr kann ich euch nicht geben!", rief sie entrüstet und wurde gefesselte, obwohl sie sich sträubte. "Nun, deswegen habe ich bereits eine Lösung gefunden!", grinste er und fuhr zu seinen Männern herum. "Bindet sie mir an den Rücken, sobald ich mich hingesetzt habe! Wir werden sofort mit ihr aufbrechen!" Ashley wollte protestieren, doch Jack hatte ihr bereits einen Knebel in den Mund gebunden und hielt sie hoch in der Luft. "Alles aufsetzen!", rief Ty schließlich und Ashley wurde ihm hinten drauf gebunden. "Ich weiß schon, dass du mich hasst, das brauchst du mir später also nicht mehr vorhalten!", flüsterte er ihr zu. Sie warf ihm einen giftigen Blick zu und dachte sich: Warte nur, bis ich wieder sprechen kann! Dann kannst du dich auf was gefasst machen! Als sie losfuhren, fuhr Ty voraus und grinste seelenruhig dahin. Dir wird das Grinsen schon noch vergehen!, dachte sich Ashley und schloss die Augen, um sich zu beruhigen. Ty kicherte. Sie ist ja sooo süß, wenn sie sich aufregt! Ich wünschte nur, ich könnte sie mit zu mir nehmen! Aber das würde meinen Jungs ja auffallen! Ach schade! Ich hätt´ sie lieber bei mir daheim!, dachte er sich und seufzte. Als sie endlich vor dem Hauptquartier der BDB ankamen, wurde Ashley schnell von Tys Rücken genommen und Jack trug sie vor sich her. Sie erschrak bei dem Anblick des Hauses, vor dem sie angehalten hatten. Es war riesengroß und schien mehr ein Hotel zu sein. "Da staunst du was? Wir sind mehr, als nur die 15 Männer, die du damals gesehen hast!", meinte Frank, der Dieb unter den Fünf und grinste breit. "Redet nicht so lange, sondern bringt sie rein!", befahl Ty und ging voran. Alle anderen ihm hinterher. Das Gebäude war riesig. Eigentlich wollte Ashley etwas vom Innenraum mitbekommen, doch noch bevor sie in der Nähe der Tür waren, schnipste Ty wieder mit den Fingern und ihr wurden Augen verbunden. Niemand sagte etwas und sie konnte auch nicht fragen, immerhin, hatte sie den Knebel noch im Mund, aber sie versuchte sich zu wehren, was jedoch keinen Sinn hatte. Ty seufzte erleichtert auf und ging voran. Es war schade, dass er sie als Magd irgendwo verkaufen musste. Davor grauste ihm am meisten. Das Hauptquartier war riesig. Ty fand sich dort aber zurecht, als würde er schon sein ganzes Leben dort wohnen. Rechts führte eine große Wendeltreppe in den zweiten Stock, in dem die Männer von Ty ihre Quartiere hatten. Wenn man zur Tür hinein ging, stand man in einem großen Saal, der mit Sofas, Tischen und Bänken vollgestellt war. Wenn man dann den Gang gerade aus weiter ging, kam man an vielen Türen vorbei. Das waren die Zimmer der Mägde, die sich um den Haushalt kümmerten. Schließlich konnte man sich für zwei Richtungen entscheiden. Wenn man nach rechts ging, kam man zur Küche und zum Waschraum. Ty und seine fünf Männer mit Ashley im Gepäck gingen nach links. Dort lag Tys Zimmer und ein paar kleine Zellen waren an seinem Zimmer angeschlossen. "Bringt sie rein! Dann könnt ihr gehen und ruht euch aus! Ein Bad wäre für euch auch angebracht!", befahl Ty und bekam einen Stoß von Larry versetzt. Die beiden lachten und alberten herum, als wären sie schon immer Freunde gewesen. "Genug! Komm geh mit!", sagte Jack, packte Larry am Kragen und zog ihn davon. Ty dankte ihm mit einem Nicken. „So, jetzt sind wir allein!“, sagte Ty und öffnete die Augenbinde von Ashley und wurde ihren Knebel auch gleich los. „Wow! Das is´ ja ´n richtiges Luxuszimmer!“, meinte Ashley und biss sich sofort auf die Unterlippe. Was rede ich denn da? Ich will ihn doch nicht um dieses Zimmer beneiden!, dachte sich Ashley und achtete genau auf Tys Reaktion. „Ja, für mich is´ es aber etwas ZU luxuriös! Ich hab´s nich´ gern so aufgepuscht“, murmelte er und lief auf einer der Zellentüren zu, die an seinem Zimmer angrenzten. Entsetzt starrte Ashley Ty hinterher und befürchtete das schlimmste. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er etwas ertappt und schob sie in die offene Zelle. „Es tut mir ja leid, aber so sind hier nun mal die Regeln, seid mein Uropa regiert hat. Sorry“, sagte er, machte ihre Fesseln ab und schloss die Tür hinter ihr zu. „Typisch Männer! Ich hasse es eingesperrt zu werden! Gott, wenn du mich hörst, dann bring mich hier bitte raus!“, flehte Ashley in den Himmel und hörte ein leises Lachen in der Kammer neben ihr. „Was gibt’s da zu Lachen, du Hanswurst?“, fragte sie ihn gekränkt und er sagte: „Ich zitiere: ´Gott kann drei Dinge: Leben schaffen, über das Leben wachen und die Atmosphäre bewegen. Gottes Atem erreicht uns hier unten als Wind. Das ist der Kamikaze`. Du hast anscheinend noch nie ´Kamikaze Kaito Jeanne´gelesen, wie?“ Verdutzt starrte sie in seine Giftgrünen Augen und versuchte dort irgendeinen Sinn an der Sache zu sehen, doch sie fand keinen. Er starrte auch ihr in die Augen und lächelte zärtlich, als sie sich errötet wegdrehte. „Du bist richtig süß!“, kicherte er und verzog sich schnell aus dem Zimmer. „Sagte er gerade süß?“, fragte Ashley sich leise und hörte, wie sich hinter ihr eine Tür öffnete. „Los, holt sie da drinnen raus und führt sie ein! Ich habe sie schließlich nicht umsonst mit hierher gebracht!“, hörte sie von dort aus Tys Stimme. „Schneller!“, befahl er in einem barschen Ton und zwei Mägde öffneten die Tür. „Das sind Tiffany und Clara! Sie werden dich bei deinem neuen Job einführen!“, sagte er, als er Ashleys verdutztes Gesicht sah. „Was für ein Job?“, fragte sie und er verzog sich nur grinsend aus dem Raum. Tiffany und Clara zogen Ashley an den Armen in eine Kammer und zogen sie um. Verstört und ziemlich verwirrt, ließ sie alles über sich ergehen und betrachtete sich schließlich im Spiegel. Sie hatte ein langes, schwarzes Kleid an und ihre Haare waren hochgesteckt, wie es die anderen hatten. Doch die andern beiden hatten keine schwarzen, sondern weiße Kleider an. Außerdem hatten sie Stöckelschuhe, Ashley aber hatte schwarze Stiefel an. Warum? Als sie das die Frauen fragen wollte, stürmte ein junger Mann herein und schob Ashley zurück in die Zelle. Ich dachte ich soll eingewiesen werden!, dachte sie sich und schaute den Mann verwirrt an. „Glotz nicht so! Befehl vom Chef!“, sagte er barsch und sie bleckte ihm die Zunge, als er sie wieder eingeschlossen hatte. „Und ihr raus!“, fuhr er die andern zwei an, die sofort mit eingezogenem Kopf und hochrot aus dem Zimmer traten. „Oh Gott, in was für einen Laden bin ich hier nur geraten?“, fragte sich Ashley und lehnte sich gegen die Wand. „Ich hab dir doch schon mal gesagt, dass er dir nicht antworten kann!“, hörte sie eine Stimme von der anderen Seite sagen und sie rannte sofort zu dem vergitterten Fenster hinüber, um den Übeltäter zu sehen. „WAS HAST DU MIT MIR VOR??“, fragte sie ihn laut und entdeckte ein breites Grinsen auf Tys Gesicht. „Das wirst du schon noch früh genug erfahren!“, sagte er nur und lief gemächlich auf seinen Kamin zu, in dem das Feuer bereits knisterte. „Ich will es aber jetzt wissen! Warum bin ich so anders angezogen wie die Mädchen, die mit mir im Zimmer waren?!“, fragte sie weiter und entdeckte, wie sich Tys Pupillen zu einem Schlitz zogen. „Das geht dich nichts an!“, antwortete er wütend und warf ein Holzscheit ins Feuer. Ashley seufzte und kniete sich auf den Boden. „Sag doch gleich, wenn ich nur als Menschenopfer für irgend so einen Gott, den ihr liebt geopfert werde!“, sagte sie und hörte schallendes Gelächter aus dem Zimmer nebenan. „Was is’?“, fragte sie gereizt und stand wieder kerzengerade im Raum. Ty verzog seinen Mund zu einem breiten Grinsen und lachte: „Ich habe dir doch gesagt, dass Gott auf Bitten und Flehen nicht antwortet, also wird er auch nicht auf Menschenopfer anspringen! Hahaha! Du bist wirklich ziemlich naiv! Ich dachte ich hätte die richtige erwischt, weil du ja so mutig warst und dich gegen uns gewehrt hast, aber, dass du dann so reagierst, das hätte ich nicht gedacht!“ Verdattert starrte Ashley Ty an, der sich lachend in seinen Sessel warf und sie anschaute. „Wozu bin ich sonst hier? Als Lustobjekt eurer Begierden oder was?“, fragte sie verwirrt und Ty lachte nur noch lauter. Doch plötzlich unterbrach er sein Gelächter und antwortete mit ernstem Blick: „Ja, du bist endlich drauf gekommen! Ich dachte du wärst schneller und wüsstest es gleich.“ Geschockt fiel Ashley auf den Boden und stotterte wirres Zeug vor sich hin. Ty stand mit einem breiten Grinsen auf und lief auf die Zelle zu. Jetzt hab ich sie wohl sehr geschockt!, dachte er sich und grinste nur noch breiter. Als er die Zellentür öffnete, zog er Ashley auf und lächelte ihr ins verwirrte Gesicht. „Das war doch nicht so gemeint!“, sagte er und ging zum Sessel, Ashley auf dem Arm haltend. Dann ließ er sich hinein fallen und strich ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. „W… Wie dann?“, fragte sie stotternd und schaute ihn an. Er ist eigentlich voll süß! Ich wünschte ich wäre ihm auf eine andere Weise begegnet!, dachte Ashley und wurde leicht rot, als er sie kurz auf die Wange küsste. Dann stand er auf, stellte sie vor sich und umarmte sie schnell. „Leute!!“, rief er und man konnte getrampelt vor der Tür hören. „Tut mir leid, du wirst als Sklavin auf einem Sklavenschwarzmarkt verkauft. Ich hätte dich ja gern behalten, aber so verlangt es eben das Gesetz unserer Schicht. Die Menschen, die wir wegen ihren Schulden mitnehmen müssen, müssen auf dem Sklavenmarkt verkauft werden. Entschuldigung“, sagte er und küsste sie noch einmal auf die Stirn. Die Tür wurde aufgerissen und Jack, Larry und Frank kamen herein, die Drei, die sie schon kannte. „Bringt sie in den Wagen! Dies Mal will ich aber dabei sein, wenn meine kleinen Damen versteigert werden!“, lachte er und hatte wieder den bösen Ausdruck in seinen Augen, wie vorher. Sie versuchte zu fliehen, doch ihre Beine bewegten sich nicht mehr, sie konnten nicht mehr standhalten. Mit geweiteten Augen sackte sie zusammen. Sie war ohnmächtig geworden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)