Kimba Staffel 3 von Tachyoon (Vom Paradis in die Hölle) ================================================================================ Kapitel 33: ------------ (kimba, der weisse loewe; fsk 10; 3. edition - serie v1.0; by tachyoon) Dies ist die Serienfolge 31 zu "Kimba, der weiße Löwe". Fragen, Kommentare, Wünsche, Anregungen etc. an Felix.Horch@tachyoon.de ! Eine Übersicht und wichtige Informationen stehen im Prolog. Viel Spaß ========= Kimba, der weiße Löwe "Das Tor zurück" ======================================================= Kimba und der Subco waren beide schon über 24 Stunden wach gewesen und eine entsprechende Müdigkeit machte sich bereits in ihrem Gemüt breit. Dennoch saßen sie beide aufrecht und wachsam da, als die junge Elfe ihnen von der derzeitigen Situation in der Welt erzählte. - Nun, zumindest hörte der Subco genau zu, Kimba konnte nur versuchen zu erraten, von was gerade geredet wurde, da er die Sprache jener Welt nicht verstand. "Und genau der ist es, der jetzt durch das magische Tor am Weltenberg versucht, die Armee der Finsternis wieder zu erwecken. Wenn Harur dies gelingt, kann er damit durch ganz Wadrana eine Spur der Zerstörung ziehen und jeden Widerstand gegen seine Herrschaft brechen. - Sicher, es würde immer tapfere Rebellen geben, die ihm mal hier und mal dort Widerstand leisten könnten... aber für das gewöhnliche Volk würden wirklich harte Zeiten anbrechen." "Und das willst du ganz alleine schaffen?" fragte der Subco etwas irritiert. "Nein, natürlich nicht. Hier bin bloß ich mit meiner Kampfeinheit untergebracht - ich hab lediglich ein Einzelzimmer genommen, weil ich meine Ruhe haben wollte. Die anderen übernachten in den meisten übrigen Zimmern der 'Freundlicher Waldmensch'. Und wir sind bloß eine einzelne Einheit. Am Rande des Gebirges zum Weltenberg werden wir auf die Hauptstreitmacht treffen. Mit ihnen zusammen werden wir dann zum Weltenberg vorrücken." Kimba sah, wie die Augen des Subco einen sorgenvollen Ausdruck annahmen. "Erwartet ihr größeren Widerstand?" "Ja. Harur ist mit dem größten Teil seiner verbliebenen Armee dorthin gegangen. Es wird eine ziemlich große und brutale Schlacht werden." Sie schaute den Subco an und interpretierte seinen Gesichtsausdruck: "Ja, ich muss gehen. Schließlich steht das Schicksal dieser Welt auf dem Spiel. Und ich habe inzwischen gelernt, ganz gut auf mich selber aufzupassen." "Wir werden mit dir kommen und dir helfen," fasste der Subco den Entschluss. Obwohl Kimba durch die Mimik von Syjahna und dem Subco nur in etwa verstanden hatte worum es ging, konnte er sich schon vor der eigentlichen Erklärung des Subco denken, was er am Ende des Gespräches gesagt hatte. Aber er hatte auch nichts dagegen, zum einen, weil er sowieso nichts anderes vor hatte, zum anderen, weil sich so die Möglichkeit bot, zurückzukehren. - Zurück zu Rahja, die er mittlerweile als einzigen Grund sah, sich selbst nicht komplett aufzugeben. Wieder spürte er die Trauer und den Zorn in sich aufsteigen. Trauer um den Verlust zweier seiner engsten Freunde und Zorn auf sich selbst. Wieso hatte er die Gefahr, die ein solches Rennen barg, nicht erkannt und hatte abgelehnt? Letztlich war es seine Schuld. Seine Freunde hatten immer auf ihn gehört - na ja, fast immer - und sie waren vor allem deshalb mitgekommen, weil er selber zum großen Rennen gehen wollte. Wenn er nur ,nein' gesagt hätte, hätten sie sich niemals auf so eine weite Reise begeben. Sie wären noch am Leben. "Kimba... ?" Kimba schaut überrascht auf. Der Subco machte ein etwas merkwürdiges, sorgenvolles Gesicht. "Ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst abwesend..." "Nein, alles in Ordnung. Ich... hab nur nachgedacht." Am nächsten Morgen stellte Syjahna die beiden Neuankömmlinge der Gruppe vor - oder besser gesagt: der Einheit vor. Eine Gruppe wie bei der ersten Reise des Subco war gewöhnlich ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Aber das war diese Gruppe nicht: Sie bestand nur aus Elfen, bewaffneten Elfen. Es waren drei Bogenschützen, vier Leichtbewaffnete und zwei Schwerbewaffnete. Hinzu kam noch ein relativ zivil gekleideter Elf, der allem Anschein nach ein Kampfmagier war. Sie alle trugen dasselbe Symbol auf ihren Umhängen und Rüstungen: Das Symbol Erebas, des Königreiches der Waldelfen, aus dem auch Syjahna stammte. Der Weg führte die Gruppe weg von Rukawa und dem Berg, wo Kimba mit dem Subco angekommen war. Es ging über eine große Ebene, die von den Einheimischen 'Trentan - Ebene' genannt wurde und ein riesiges Waldgebiet darstellte. Im nördlichen Teil dieser Ebene befand sich der See der Molugen, dessen Ausläufer sich bis in die Mitte des Tales erstreckten. An den Ufern dieses Sees machten sie abends schließlich halt und Syjahna und der Subco nutzten diese Gelegenheit, um die alten Zeiten vor dem unglückseligen Marsch in Rehas Festung wieder aufleben zu lassen. Sie standen einige hundert Meter vom Lagerplatz entfernt und schwangen die Kampfstäbe. Der Subco hatte erst ein paar Minuten gebraucht, um wieder in Form zu kommen, doch dann konnte er geschickt unter ihre Schlägen hinwegtauchen und über die Fußfeger springen, die sie hier und da ohne jede Vorwarnung anbrachte. "Wie ich sehe, hast du nichts verlernt," lächelte ihn Syjahna in einer kurzen Pause an. "Die Grundlagen hast du inzwischen verstanden, nun kommen wir zum schwierigeren Teil..." Der Subco verstand zunächst nicht, was sie meinte. Anfangs sah es auch tatsächlich nur nach einem ganz banalen Angriff aus: Ein halb durchgezogener Angriffsschlag von rechts oben aus, gefolgt von einem schnellen Stoß nach vorne, den der Subco recht leicht abwehren konnte und anschließen der Versuch eines horizontalen Pressschlages, der ebenfalls leicht vom Subco geblockt werden konnte. Doch dann hielt Syjahna plötzlich inne. Das leicht überlegene Grinsen, das ihr über die Lippen huschte, schien nichts gutes zu verheißen, das wusste der Subco bereits vor dem folgenden Angriff. Doch dann verstand er klar und eindeutig, als Syjahnas Augen kurz hell aufleuchteten und er mehrere Meter nach hinten durch die Luft geschleudert wurde. Nur mit Mühe konnte er die typische 'Drei-Punkte-Landung', also beide Hände und die Nase vorweg, verhindern. Der Aufschlag war trotzdem recht unsanft und er blieb leicht benommen liegen. "Autsch...," meinte der Subco schließlich und schaute zu der jungen Elfenkriegerin hoch, die mittlerweile neben ihm stand. "Eine sehr effektive Attacke, wenn man schnell genug zwischen reinem Kampfdenken und dem magischen Denken wechseln kann," erklärte sie und setzte sich neben ihn. "Du bist wirklich sehr viel besser geworden seit damals...," bemerkte der Subco und wurde nachdenklich. "Aber irgendwie hast du dich äußerlich in der ganzen Zeit weitaus weniger verändert, als ich gedacht hätte... warte mal... wie viele Jahre ist das her, seit ich das letzte Mal hier war?" "Genau 3 lange Jahre... und vier Monate... und 22 Tage." Der Subco staunte nicht schlecht. Das waren einige Jahrzehnte weniger, als er erwartet hatte. Offenbar ging die Zeit in dieser Welt anders. Andererseits war er in der 'echten' Welt genau so lange verschwunden geblieben, wie er sich in der fremden aufgehalten hatte. "Du wirkst so abwesend... stimmt etwas nicht?" fragte sie ihn. "Ich denke nur gerade an die Zeit, die bis heute vergangen ist. Da sind eine Menge Dinge geschehen." Syjahna nickte. Dann rutschte sie ganz nah an ihn ran und legte ihren Arm und ihn. "Ich habe eine ganze Menge gelernt in dieser Zeit. Willst du mal hören, was ich nach Rehas Festung so gemacht habe?" "Gerne," sagte der Subco und sah Syjahna liebevoll an. Sie hätte ihm sowieso nicht die Wahl gelassen, aber das war auch nicht weiter schlimm - schließlich wollte er es wirklich hören. "Nun, zunächst einmal blieb ich in Khira Zhakum und ließ mich vom dortigen Arzt langsam wieder gesund pflegen. Dann traf die Nachricht ein, dass die Schlacht um Rehas Festung etliche Gruppen gekostet hatte und ich hatte schreckliche Angst um dich. Die Suchtruppen fanden dann einige aus unserer damaligen Gruppe tot in den Ruinen liegen. Da wusste ich, dass auch du in größter Gefahr geschwebt hast. Aber da sie nie deine Leiche gefunden hatten, weigerte ich mich zu glauben, dass du tatsächlich getötet worden warst. Ich erhielt kurz darauf den Befehl von unserem Heerführer, dass ich mich mit einer anderen Gruppen auf den Weg zurück nach Hause machen sollte, um unsere Grenzen zu verteidigen. Einige große Horden an Skelettkriegern waren nämlich in unser Reich eingedrungen und griffen unsere Siedlungen an. Einige Male traf ich mit meiner Gruppe auf Skelettkrieger und wir konnten sie jedes Mal besiegen. Doch eines Tages gerieten wir in einen Hinterhalt und wurden von einer Übermacht an Orks, Skelettkriegern und Albtraumbäumen angegriffen. Mit hohen Verlusten konnten wir entkommen und von 13 Leuten unserer Gruppen waren bloß 4 übrig geblieben. Ich war eine davon und zudem sehr schwer verletzt. Ich hatte im Kampf die Übersicht verloren und einen Hieb mit einem Zweihänder auf den Rücken gekriegt. Da waren nicht viele Knochen heile geblieben. Um mein Leben zu retten brachten mich königliche Wachen zu einem Tempel am Rande des Wüstengebirges, wo ich dann von unserem besten Magier gerade so gerettet werden konnte. Und dort lernte ich wenig später nach meiner völligen Genesung, meine Kampftechniken zu verbessern. Ich hatte die besten Kampfmeister als Lehrer. So erlernte ich auch den Umgang mit völlig neuen Waffen. Jetzt kann ich beispielsweise auch mit dem Streitkolben oder mit der Axt umgehen. Und auf Schwertkampf und Stabkampf habe ich mich spezialisiert. - Wobei meine Ausbildung noch lange nicht abgeschlossen ist, aber die Ereignisse wollten, dass ich mich schon nach einem Jahr wieder auf den Weg machte. Ich war einer Kampfeinheit zugeteilt worden, die tief in das Gebiet noch weiter nördlich von Rehas Festung eindringen sollte. Diese Einheit fand dann auch die Leichen der anderen, die verschleppt worden waren." Syjahna pausierte kurz und schaute gedankenverloren zu Boden. Sie hatte bei dem Massaker in Rehas Festung viele Freunde verloren, Personen, die ihr sehr nahe gestanden hatten. "Allerdings...," fuhr sie dann fort, "dich haben wir damals nicht gefunden. Das war mein einziger Trost. Auch wenn es extrem unwahrscheinlich war, hatte ich immer geglaubt und gehofft, dass du noch irgendwo am Leben seiest. Das war es auch, was mir die Kraft gab, die kommenden Schlachten durch zu stehen. Harur war nämlich zu einer Großoffensive über gegangen und versuchte die Allianz der Königreiche zu zersplittern. Es fanden mehrere große Schlachten statt, die schlimme Verluste für beide Seiten bedeuteten. An zweien dieser Schlachten nahm ich teil und es war kein Erlebnis, auf das ich wirklich stolz wäre, obwohl beide Schlachten siegreich für uns ausgegangen waren. Ich weiß heute noch nicht, wie viele Feinde ich damals umgebracht habe. Die meisten waren zwar nur von Harur künstlich erschaffene Zombies, aber auch echte Soldaten aus der Bevölkerung seines Reiches waren darunter. Aber letztlich hatten wir Harurs Truppen zurück geschlagen und es herrschte ein erzwungener Frieden: Wir alle waren Kriegsmüde und Harur hatte keine Truppen mehr, mit denen er uns ernsthaft hätte gefährden können. Also kehrte ich für knapp 6 Monate zum Tempel zurück und setzte meine Ausbildung zum königlichen Elite Kämpfer fort. Doch dann erreichte uns die Nachricht, dass Harur vorhatte, die legendäre Armee der Finsternis wieder zu erwecken. Nun und seitdem bin ich wieder unterwegs. Das ist jetzt fast vier Wochen her. Und bald geht es wieder los mit dem Kämpfen... und der Ungewissheit...," sie stoppte kurz und sah ihn aus großen, traurigen Augen an, "... ob ich den morgigen Tag noch erlebe... oder meine Gefährten...," Tränen füllten ihre Augen, "...oder... du." Sie drückte ihn fest an sich und heulte hemmungslos los. "Verdammt! Warum habe ich dich überhaupt mitgenommen? - So eine blöde Idee!" Der Subco legte seine Arme um sie und drückte sie ebenfalls an sich. Ihm wurde so langsam bewusst, dass sie ihn viel mehr vermisst hatte, als er gedacht hätte. Es dauerte einige Minuten bis sie sich beruhigt hatte. Dann löste sie sich wieder von ihm und schaute ihn beschämt an: "Tut mir leid... jetzt musst du mich auch schon trösten - dabei bin ich eigentlich die Anführerin dieser Gruppe." "Ist schon in Ordnung. Gerade dafür sind Freunde doch da: Dann zu helfen, wenn der andere Hilfe braucht; zu stützen, wenn der andere im Sturm des Lebens schwankt. Egal was ist, ich werde immer für dich da sein," sagte der Subco. "- Zumindest, solange ich in dieser Welt bin und helfen kann," fügte er noch in Gedanken hinzu. "Vielen Dank," flüsterte Syjahna. "Weißt du was? Ich mag dich, ich mag dich wirklich sehr... komm mit, ich will dir etwas zeigen. Hier in der Nähe gibt es einen wunderschönen Ort." "Ich komme gerne - äh warte, ich will noch kurz Kimba rufen, damit er das auch sehen kann." Der Subco stand auf und hatte sich schon in Richtung des Lagers gedreht. Mit einem Satz war Syjahna bei ihm: "Oh, warte! Ich wollte eigentlich, dass nur du diesen Ort siehst." Der Subco wunderte sich eine Runde lang und ließ sich dann von der jungen Elfe zu einem felsigen Platz ziehen. Aus den Ritzen und Löchern an einem dieser aus dem Boden hervorragenden Felsen dampfte es und heißes Wasser vereinte sich recht schnell zu einem kleinen Bächlein, dass sich zunächst in einer natürlichen flachen Wanne sammelte und dann als kleines, angewärmtes Bächlein in Richtung des Sees floss. "Diese Quellen hier haben warmes Wasser. Es ist schön, darin zu baden und es soll sogar gesund sein, wenn ich den Erzählungen meines Meisters im Tempel glauben schenken darf." Der Subco hielt seine Hand ins Wasser. "Stimmt. Angenehm warm. Ich kann mich nicht daran erinnern, mal warmes Wasser gehabt zu haben - in dieser Welt." "Dann komm mit rein," lachte Syjahna. Der Subco drehte sich zu ihr und traute seinen Augen kaum: Sie hatte nichts mehr weiter an als ihren kurzen, grünbraunen Rock. "Ich wusste gar nicht... dass das... hier üblich ist..." meinte er etwas eingeschüchtert und deutete auf Syjahnas Oberkörper. "Kommt drauf an, wo, wann und wer dabei ist...," grinste sie ihn frech an. Dann stand sie zügig auf, schnappte den Subco an beiden Händen und zog ihn in Richtung Wasser. Der Subco stand schon mit einem Bein in der Quelle als er zögerte: "Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist, wenn ich hier jetzt auch reingehe?" Syjahna drehte ihren Kopf zum Subco. Ihre türkisfarbenen Augen funkelten und ein etwas spöttisches aber wohlwollendes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Mit einer recht kraftvollen Bewegung zog sie den "Normalerweise-Imperator" an sich heran und schaute ihm tief in die Augen. "Ich war mir noch nie bei irgendetwas sicherer...," sagte sie mit einem Ton, der auch nichts anderes vermuten ließ. Keine drei Sekunden später lagen auch schon zwei engumschlungene Körper in dem warmen Wasser der Quelle. Kimba entschloss sich, die Neuigkeit vom fertigen Abendessen erst mal für sich zu behalten. Praktische Erfahrung hatte er mit der Situation, die er in einiger Ferne vor sich sah, noch nicht. Aber er wusste auch so, dass die beiden in jenen Momenten lieber alleine bleiben würden. Auch wenn es ihm noch immer schwer fiel, ließ sein Gesicht ein leichtes Lächeln erkennen. "Wahrscheinlich musste er in diese Welt kommen, um endlich wieder an die Menschlichkeit herangeführt zu werden. In unserer Welt hätte er als Imperator alleine auf der Brücke seines Flaggschiffes gesessen," überlegte der weiße Löwe. Als er die Liebe der beiden in der Ferne sehen konnte, spürte er, dass auch ihm jemand fehlte. Und es waren nicht Piwi und Lukas. Oder Daniel. Die fehlten ihm auch, doch sie waren tot. Es war aber jemand, der am Leben war, der ihm fehlte - die ihm fehlte. "Rahja..." Gedankenverloren drehte sich Kimba um und ging wieder zurück in das Lager. Es war schon fast völlig finster geworden, als zwei Silhouetten ganz dicht Seite an Seite beieinander saßen, die eine mit ihrem Arm die Taille der anderen umschließend, die ihrerseits ihren Arm um die Schulter der ersteren gelegt hatte und sie so ständig sanft an sich heranzog. Der Subco schaute tief in Syjahnas türkisfarbene Augen. Sie waren schon immer hübsch gewesen, aber in jener Nacht ganz besonders... sie wirkten so glücklich. Der Subco sinnierte kurz. Er erinnerte sich an die erste Begegnug mit Sy, ihr erstes Wort in seiner Sprache, sein erster Satz in ihrer Sprache, die Kämpfe, die sie zusammen überstanden hatten. Dann ihre Verletzung, die ihr das Leben vor jener unheilvollen Mission gerettet hatte. Und vor allem, wie vorsichtig und zurückhaltend sie meist doch gewesen war. "Weißt du, Syjahna..." begann er ein wenig nachdenklich. "Ja...?" hauchte sie zu ihm hoch, während sie sich noch etwas mehr an ihn anschmiegte. "Du hast dich... irgendwie... verändert. - Ja, früher warst du... zurückhaltender, denke ich." "Ich weiß, was du meinst. Aber ich hatte viel Zeit mir Gedanken zu machen, als du weg warst. Und eines ist mir dabei klar geworden: Ich kann nie wissen, ob wir beide morgen noch leben werden... - oder nur einer von uns... - oder keiner. Als du verschwunden warst, bemerkte ich, dass es zu spät sein könnte. Zu spät für alles. Ich hatte die Befürchtung, dass ich dir niemals mehr so nah sein könnte, wie ich es gerne gehabt hätte. Und jetzt, wo ich dich doch noch wiedergefunden habe und wir eigentlich vor derselben Situation stehen, gab es nur noch eine richtige Entscheidung: Jetzt oder vielleicht nie. Ich hab sicher nicht vor, morgen von Harurs Schergen getötet zu werden... und du bestimmt auch nicht. Aber ganz sicher sein kann man sich nie. Vor allem, da wir uns auf direktem Wege zu seinem Gebiet befinden." Der Subco nickte und schaute nachdenklich in den Himmel. Hatte sie nicht recht? Hatte sie nicht sogar viel mehr an Erkenntnis verlauten lassen, als er, der schon hunderte von Jahren Zeit gehabt hat, darüber nach zu denken? - Ja, er war auch nur ein Sterblicher. Hier, in dieser Welt sowieso und auch in der anderen - seiner Heimatwelt - war er nur ein Sterblicher. Sicherlich hielten ihn die Maschinen des Imperiums am Leben, wann immer es auch brenzlig wurde. Sicherlich alterte er nicht - in keiner der beiden Welten. Doch theoretisch war es möglich, dass selbst er, der mächtige Imperator und einsame Herrscher des Imperiums, sterben konnte. Vielleicht durch die Hand eines übermächtigen Feindes, vielleicht durch einen Unfall, vielleicht durch das Ende des Universums selbst. Vielleicht aber auch durch etwas völlig anderes... - aber was es genau sein würde war egal. Alleine die Tatsache dass es möglich war, ließ die Wahrscheinlichkeit für seinen Tod auf 100% steigen. Nicht heute, nicht morgen. Aber im Laufe von den vielen Jahrtausenden - oder vielleicht sogar Jahrmillionen? - machte sich dieses Restrisiko bemerkbar. Irgendwann würde es auch ihn erwischen, das war sicher. Und dann? ... Die Gedankenfetzen und Ahnungen in seinem Kopf nahmen immer konkretere Formen an. "Und dann... " begann er den finalen Gedanken. Blutrot stieg die Sonne am nächsten Morgen zwischen den Gipfeln der Berge empor; jene Berge, die gar nicht mehr so weit entfernt zu sein schienen, wie noch am Tage zuvor. Einige wenige Nebelschwaden stiegen aus dem Wald gen Himmel, an dem die letzten hellen Sterne in der Helligkeit der aufgehenden Sonne verschwanden. Als Kimba die Augen öffnete, war der Subco bereits wach. Es wunderte ihn, denn der Subco war erst nach ihm ins Lager zurückgekehrt. Er hatte zu diesem Zeitpunkt bereits geschlafen und müsste glauben, der Subco habe gar nicht geruht, wenn er ihn nicht in einem kurzen Moment des Erwachens in tiefster Nacht an seinem Platz hätte schlafen sehen. Der Subco jedoch schien nicht sonderlich müde zu sein, sondern wirkte eher nachdenklich, als ob er mit seinen Gedanken in einer anderen Welt schwebte und dabei so konzentriert war, als müsste er jene Welt als Gottheit lenken, damit dort alles lief. "Guten Morgen du Nachtschwärmer!" begrüßte Kimba den Subco freundlich. "Sag mal, über was grübelst du? Du siehst so nachdenklich aus...." Der Subco brauchte ein paar Sekunden, bevor er reagierte. Aus Augen, die Kimba ansahen -aber auch irgendwie wieder nicht ansahen - als wären sie auf einen Punkt am Horizont gerichtet, schien Kimba die Stoff gewordene Suche selbst entgegen zu scheinen. "Ich weiß, Kimba. Das ist auch so..." "Aber worüber denkst du nach?" hakte Kimba nach und setzte sich kurz vor den Subco, der wohl ohne das Nachfragen seine Gedanken erneut einige tausend Welten weiter weg geschickt hätte. "Ich weiß es selber nicht genau... noch nicht." Kimba wackelte mit seinem rechten Ohr während er das linke ein wenig absenkte. "Sachen gibts... : Der denkt nach und denkt und denkt bis der Kopf raucht - und weiß noch nicht einmal worüber," murmelte er. Der Subco ging nicht weiter darauf ein. Genaugenommen hatte er es gar nicht richtig wahrgenommen, so vertieft war er schon wieder. Kimba schaute etwas ungläubig, dass der Subco schon wieder geistig abwesend war, wackelte kurz mit beiden Ohren und ging dann mit einem "Dann eben nicht...!" leicht beleidigt zu den anderen. Etwa 3 Stunden später befand sich die Gruppe schon zwischen den ersten großen Bergen des nahen Gebirges. In einiger Entfernung in einem großen Tal konnten sie blitzende Rüstungen einer großen Armee sehen. Es waren ihre Leute, ihre Verbündeten. "Jetzt gehts also los..." murmelte der Subco und bemerkte, dass seine Kleidung schon fast wieder getrocknet war. Eigentlich hätte er erwartet, dass Syjahna ihn wachküsst, falls er beim Abmarsch gerade geistig abwesend sein sollte. Der halbe Eimer kaltes Wasser entsprach doch gar nicht so dem, was sich die Nacht zuvor abgespielt hatte. Aber immerhin hatte es zur allgemeinen Erheiterung der Gruppe beigetragen und Sy schien auch alles andere als böse auf ihn zu sein. Genaugenommen war sie ihm nie mehr als ein paar Meter von der Seite gewichen. Das Heer der freien Völker Wadranas zählte etwa 2500 Bewaffnete Krieger und etwa eine Hundertschaft an Magiern und Druiden. Mit der Einheit von Syjahna trafen noch zwei andere Einheiten aus Erebas ein, ebenso eine größere Einheit Zwerge und drei Einheiten von Menschen, sowie zwei der Katzenmenschen. Der Subco bemerkte, dass hier nicht nur Dialekte sondern teilweise völlig verschiedene Sprachen gesprochen wurden und sein Sprachchip an den Rand der Überlastung getrieben wurde. "Sag mal Sy, wie wollt ihr eigentlich einen Angriff planen? Hier spricht ja jeder zweite ne andere Sprache." "Deswegen wird der Großmagier Odo in Kürze einen Sprachzauber aussprechen, der uns alle ein und dieselbe Sprache sprechen lässt." "He, Kimba! Es könnte glatt sein, dass auch du demnächst alle Leute verstehst." Mit großen fragenden Augen schaute der weiße Löwe zum Subco hoch. "Magie ist hier existent. Also wird gleich ein Sprachzauber gesprochen, damit sich alle hier verstehen können. Lass dich überraschen!" Plötzlich wurde es stiller in der Menge. Einige hundert Meter entfernt stieg eine Gestalt mit hohem, spitzen Hut und weit ausladenden Krempen auf einen großen Felsen. Man musste kein Hellseher sein oder die Gestalt kennen, um zu wissen, dass es sich um einen Magier handelte. Der Subco vermutete, dass es der Großmagier Odo war und Kimba vermutete, dass der große Zauber von dem der Subco gesprochen hatte, gleich von dieser Gestalt gesprochen werden würde. Es war inzwischen totenstill in der riesigen Menge. Alle sahen ehrfurchtsvoll zu dem Zauberer, der seine Arme gen Himmel gestreckt hatte und dann begann, sie langsam vor sich kreisen zu lassen. Kimba bemerkte, dass sein Herz schneller schlug und ein komisches Gefühl stieg in seinem Magen auf. Es war etwas zwischen Neugier, Euphorie und Angst vor dem Unbekannten. Er konnte seinen Blick gar nicht mehr von dem Magier Odo abwenden, so faszinierend war es, ihm zuzuschauen. So konnte er auch nicht den Blick des Subco sehen, der ebenfalls kein Auge von dem Großmagier nahm - jedoch weniger aus Faszination als aus wissenschaftlichem Interesse. Er studierte jede Bewegung und jedes Wort aufs genaueste. Syjahna und die anderen jedoch schauten nur aus Bewunderung und Ehrerbietung zu dem wohl mächtigsten Zauberer des Kontinents. Plötzlich bemerkte der Subco einen Unterschied in den Kreisbewegungen der Arme: Sie schienen die Luft nach sich zu verzerren, als ob die Luft durch Hitze flackern würde. Einen Augenblick später konnten auch Kimba und die anderen Wesen mit normalen Augen erkennen, dass sich um die Arme herum eine Art Energie aufgebaut hatte. Da sprach Odo auch schon laut und deutlich das Ende seines Zauberspruches. Die Energie leuchtete auf und dehnte sich explosionsartig aus. Eine dünne, kaum sichtbare, bläuliche Energiewelle durchlief die komplette Armee - vom Standpunkt des Großmagiers aus bis zum anderen Ende, wo sie sich in Luft auflöste. Kimba fühlte ein angenehmes Kribbeln im Kopf und hatte die Vermutung, dass er irgendetwas wichtiges verstanden hatte. Syjahna drehte sich auch sogleich zu ihn um: "Jetzt müsstest du mich auch verstehen können, stimmt' s?" "Ja, klar und deutlich," freute sich Kimba. Dann wandte er sich augenzwinkernd zum Subco: "Jetzt kann ich endlich auch mal hören, was ein Subco so an Liebeserklärungen von sich geben kann." Der Subco hielt sich beide Hände vor das Gesicht und schien sich nicht sonderlich wohl zu fühlen. "Mach dir nichts draus," lachte Syjahna, "inzwischen weiß es sowieso jeder in der Gruppe." Der Subco schüttelte den Kopf und setzte sich so schnell auf den Boden, dass es nur noch halb freiwillig wirkte. "Geht es dir nicht gut, Subco?" fragte Kimba besorgt. "Nicht so laut... bitte." Stöhnte der Subco, doch es half nicht viel, da in der Armee inzwischen jeder ausprobieren wollte, ob der Zauber denn auch bei einem selbst geklappt hatte. "Das verstehe ich nicht," wunderte Syjahna sich, "solche Sprachzauber sind doch eigentlich völlig ohne jede Nebenwirkung. - Kompliziert aber ungefährlich." Das Gesicht des Subco entspannte sich plötzlich. "Hm... ja... das ist schon besser," meinte er dann halb zu sich selbst. "Was ist?" wunderte sich Syjahna. "Ich glaube, ich habe mich daran gewöhnt. - Ich musste eben nur ein wenig... umdenken," lächelte der Subco sie an. Wenig später setzte sich die große Armee in Bewegung. Als Syjahna gerade einige Meter weit vom Subco entfernt war, wollte Kimba es endlich wissen: "Was war denn los? Und was hast du getan, dass es dir so plötzlich wieder besser ging?" "Ganz einfach: Der Zauber ist nicht gerade kompatibel mit meinem Sprachchip. Ich hatte ein schallendes Echo in den Ohren, bei jedem Wort das gesagt wurde. Dann habe ich den Sprachchip abgeschaltet und das Problem war gelöst." Kimba schüttelte den Kopf: "So etwas kann auch nur dir passieren. Mit du bist so vollgestopft mit irgendwelchem technischen Schnickschnack, da ist es doch nur eine Frage der Zeit bis dich das Zeug ins Grab bringt..." "Du könntest ruhig ein wenig mehr Vertrauen in die imperiale Technologie haben. Wenn wir mit der Möglichkeit der Zauberei gerechnet hätten, hätten wir den Sprachchip auch dafür kompatibel machen können. - Und letztlich bist du ja selber fast ausschließlich durch imperiale Technologie erschaffen worden." Kimbas Blick verdunkelte sich: "Erinnere mich bitte nicht daran!" grummelte er in einem Ton, der an der Ernsthaftigkeit keinen Zweifel ließ. "Schau mal, Subco! Da drüben gehen Hen Dynari und Sha del Gent. Das sind zwei der größten Helden von ganz Wadrana," rief Syjahna dem Subco zu, der zwei Sterne in ihren Augen sehen zu können meinte. "Und schau mal da drüben! Dort gehen die Elite Soldaten unseres Königreiches. Und da hinten die Garde von Ujantis, der Haupstadt des Katzenmenschen Volkes." Kimba sah, dass Syjahna geradezu begeistert war, hier dabei sein zu dürfen. Der Subco jedoch schien sich weniger wohl zu fühlen. "Ist dir wieder schlecht oder komisch im Kopf?" fragte er ihn sogleich. Der Subco schüttelte den Kopf. Syjahna hatte es auch gerade bemerkt, dass mit dem Subco etwas nicht stimmte: "Was ist es denn dann?" "Es sind mir hier zu viele Menschen auf einem Haufen. Oder halt menschenähnliche. Das bin ich nicht gewohnt. Außerdem graut mir vor der Schlacht. Denn wenn ich hier mitten drin stehe, bin ich bloß einer von vielen und muss einfach mitmachen - auch wenn die Gruppe ins Verderben rennt. Das Risiko dabei zu sterben ist recht hoch und das macht mir große Sorgen." "Das ist das Schicksal eines jeden Kriegers. Irgendwann müssen wir alle sterben - und wir Krieger eben oft früher als andere." "An den Gedanken kann ich mich nicht so recht gewöhnen... denn eigentlich bin ich kein Krieger - auch wenn ich selber kämpfen kann, falls es nötig sein sollte. "Nanu? Ich dachte tatsächlich, du wärest ausgebildeter Krieger, wahrscheinlich sogar beruflich Soldat oder so. Du konntest nämlich schon immer ganz gut kämpfen und hast jede neue Technik so schnell erlernt. - Aber was bist du denn dann?" Kimba schaute in die Luft und murmelte beiläufig: "Das ist eigentlich eine gute Frage..." "Ich weiß es auch nicht...," begann der Subco nachdenklich, " vielleicht bin ich ein großer Imperator, vielleicht ein großer Visionist... vielleicht auch nur ein großer Träumer, der irgendwann den Bezug zum Leben und zur Realität verloren hat." Syjahnas Blick ließ zweifelsfrei erkennen, dass sie nicht wirklich verstanden hatte, was der Subco da meinte. Und auch Kimba schien über die Antwort ein wenig überrascht zu sein, obgleich er natürlich wusste, was die Aufgaben des Imperialen Oberbefehlshabers waren. Schließlich hatte sich die junge Elfenkriegerin genug gewundert und tat, was sie immer tat, wenn Zweifel in ihren Kameraden oder in ihren Freunden aufsteigen: "Hab keine Angst. Vertraue uns einfach. Dies hier sind alles gute Krieger und sie werden dir in der Schlacht den Rücken freihalten." "Ich würde es besser finden, wenn nur ihr beide in meiner Nähe bleiben würdet. Ihr seid mir wertvoller als eine ganze Armee aus unbekannten." Diese Aussage verwunderte Syjahna erst recht. Natürlich waren sie und der weiße Löwe die beiden wichtigsten Personen hier. Doch es ging doch um die Rückendeckung im Kampf - sollte jemand mit so viel Verstand wie der Subco hier plötzlich eine totale Fehleinschätzung vorgenommen haben? Schließlich gab es in dieser riesigen Armee hunderte von Kriegern, die weitaus besser kämpfen konnten als sie selbst oder Kimba. "Kimba...," überlegte sie. "Natürlich: Der kennt den Subco offenbar schon viel länger als ich. Sobald sich die Gelegenheit bietet, werde ich ihn mal ausfragen." Doch so sehr sie auch auf die Gelegenheit wartete, endlich mal mehr über ihre große Liebe erfahren zu können, wichen Kimba und der Subco kaum voneinander. Schließlich hatten sie die Gemeinsamkeit, als die beiden Einzigen der gesamten Armee nicht aus dieser Welt zu kommen. "Haaaaalllt!" schallte es schwach von der Spitze des Zuges. Der gleichmäßige Marsch der Massen stoppte fast augenblicklich. Die Führungsspitze der Armee - sofern sie zwischen den vielen hundert Soldaten zu sehen war - schien sich umzusehen. "Hier stimmt etwas nicht. Spürst du es auch?" fragte Syjahna flüsternd den Subco. Der Subco sah sie verwundert an. Konnte man wirklich etwas spüren? Er versuchte, in sich hinein zu fühlen, dann versuchte er, die Umgebung zu fühlen. Doch er spürte nichts. Kopfschüttelnd antwortete er: "Ich spüre nichts. - Und du, Kimba?" Kimba schaute auf die Ebene links der Armee. Dann nickte er: "Ja... da ist irgendwas. Jemand beobachtet uns - und es ist kein freundschaftliches Beobachten." Der Subco schaute den weißen Löwen verwundert an, doch es stimmte, was er gesagt hatte: Kimba spürte deutlich die lauernden Blicke von anderen. Er konnte nicht annähernd sagen, von was sie beobachtet wurden, doch es war definitiv da - und es war schon ziemlich nahe. Etwa 100 Meter entfernt, bestimmt nicht weniger, lauterten sie. Auch die anderen Krieger schienen das zu bemerken, sie drehten sich zu den Flanken ihres Zuges. Totenstille. Es schien, als wäre die Zeit gestoppt worden. Doch es blieb nicht so. Plötzlich erzitterte der Boden unter den Kämpfern und in einiger Entfernung brachen aus dem Boden große Gestalten, die man zunächst wegen dem vielen aufgewirbelten Staub und Dreck nicht richtig sehen konnte. Zumindest hatten sie zwei Arme, zwei Beine, einen Rumpf und etwas kopfähnliches oben drauf. Es waren offenbar Wesen unterschiedlicher Gattungen: Einige waren klein und erinnerten an Kobolde oder Gnome, andere waren etwa menschengroß und einige waren um die 3 bis 4 Meter hoch. Als sich der Staub lichtete waren Kobolde, Orks, Trolle und Gnolle* sichtbar. Und waren sie schon von natur aus furchteinflößend mit ihren Krallen und spitzen Zähnen, machte sie ihre Bewaffnung nochmals ebenso gefährlich. Mit entschlossenem Blick zogen die Krieger dieser Armee - der Armee der vereinigten Völker Wadranas - ihre Waffen. Auch Kimba wusste, was die Stunde geschlagen hatten und fuhr seine Krallen aus. Jeder Muskel in seinem Körper spannte sich. Der Subco stand regungslos da und schaute sich die feindlichen Schlachtreihen an. Kimba wunderte sich, warum er noch nicht sein Schwert zog. Dann vermutete er, dass es wohl mal wieder strategisches Kalkül des Subco sein würde. Doch weiter kam er nicht, denn die Armee der Monster setzte sich in Bewegung und rannte unter Gebrüll auf die Krieger Wadranas zu. Wieder war von weiter weg der Befehl zu hören: "Looooos!" hatte einer von der Spitze gerufen und augenblicklich rannten alle los. Syjahna machte hektisch einen Schritt nach vorne, drehte sich kurz zum Subco um und rief: "Subco! Ich liebe dich!" Dann stürmte sie wie alle anderen auf die Feinde zu. Kimba musste sich schon ein wenig zurückfallen lassen, um nicht all zu weit alleine vorweg zu laufen. Doch die anderen Krieger waren ebenfalls recht schnell. Nach nur wenigen Sekunden würden die hundert Meter, die beide Schlachtreihen anfangs voneinander getrennt hatten, vollends überwunden sein. Noch immer stürmten die Krieger am Subco vorbei, der wie angewurzelt auf seinem Platz stehen geblieben war. In dieser Situation, wo wirklich jeder wusste was er zu tun hatte, konnte der mächtige Imperator mit seinen vielen Jahrzehnten Lebenserfahrung nur zusehen, wie das Geschehen seinen Lauf nahm. Doch Kimba bekam von all dem nichts mehr mit, denn er musste sich voll und ganz auf seine Gegner konzentrieren - unbekannte Gegner mit unbekannten Stärken und Schwächen. Aber er wusste genau, für wen er dieses Risiko auf sich nahm. "Rahja! Ich werde es wieder zurück in unsere Welt schaffen, egal was sich mir in den Weg stellt." *Gnoll = etwa 2,5 bis 3 Meter hoch, menschenähnlich mit Hunde/Hyänenkopf, stinkt aus dem Maul, hat einen buschigen Hundeschwanz. Alles andere: Siehe Baldurs Gate ------------------------------------------- Nächster Teil: Kimba 31 - "Wieder zuhause" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)