Short Storys von Sandi-chan (ShikaIno One Shots . Pairings ect.) ================================================================================ Kapitel 7: Verblüht ------------------- Verblüht Wann ist es geschehen? Wieso hatte sie es nicht kommen sehen…und wieso konnte sie nicht wieder raus. Raus aus diesem Alptraum. Raus aus diesem trott, diesem immer wiederkehrenden schrecklichen Alltag. Sie war darin gefangen, ohne Aussichten wieder herauszukommen. Wie konnte es so weit kommen? Wieso war niemand für sie da gewesen? Keiner der sie rausholen konnte. Niemand der sich um sie kümmerte. Es war niemand da. Sie weckte in keinem ein Interesse. Choji hatte sie hinter sich gelassen. Sein Training und seine Missionen waren sein neues Leben. Er spornte sich an, wurde stärker und erreichte so einiges. Sakura, war eine erfolgreiche Medic-nin. Sie half wo sie konnte, immer im Stress. Leben Retten war ihr Leben. Shikamaru. Sie wusste es nicht. Er war in seiner Welt, er hatte sie hinter sich gelassen. Sie war nichts mehr wert. Das ehemalige Team 10 gab es nicht mehr. Asuma’s tot hatte alles verändert. Sachte erhob sie sich, wollte etwas tun. Wollte ein Ziel haben. Etwas wofür es sich zu leben lohnte, einen Traum. Aber es war weg. Alle haben sie hinter sich gelassen. Sie existierte für niemanden mehr. Vielleicht lag es daran das sie nicht mehr auf Missionen geschickt wurde. Tsunade hatte es ihr verboten. Keine Missionen für Ino Yamanaka. Lag es an der Alkoholsucht, die seit einigen Monaten hinter sich hatte. Sie zählte die Tage. 98 Tage ohne einen tropfen. Nichts. Wie konnte es so weit kommen, dass sie sich über 98 Tage ohne Alkohol so erfreuen konnte? Ihr lächeln erstarb, und sie ging aus ihrer kleinen spärlich eingerichteten Wohnung. Vorbei an den verwelkten Blumen, dem Bild ihres ehemaligen Teams. Es kam ihr alles so grau, und starr vor. Sie hörte niemanden mehr lachen, niemanden mehr weinen, niemanden mehr schreien. Als wäre das Leben aus den Menschen gesogen worden. Sie fror, wie meistens. Vielleicht hätte sie sich mehr anziehen sollen. Oder mal wieder etwas essen sollen? Sie war sich nicht sicher ob es daran lag, oder an den eisigen Temperaturen in Konoha. Es könnte auch sein das es an allem lag, der spärlichen Bekleidung, der Tatsache das sie nichts aß und den eisigen Temperaturen. Einfach alles schien ihr so fremd. Die Bewohner des Dorfes, die mit schneebedeckten Straßen, die kleinen Geschäfte. Sogar der Geruch. Der ihr sonst so vertraute Geruch, schien anders. Eigenartig und anders. Konnte es denn wirklich sein das sie so eine Leblosehülle ihrer selbst geworden ist. Die früher so stolze Kunoichi, gefallen in ihren jungen Jahren. Was war nur mit ihr passiert…? Wann hat sie aufgehört zu Leben? Wann war der Zeitpunkt sich von der Welt fernzuhalten? Als sie feststellen musste das sie nichts tun konnte um ihren geliebten Sensei zu retten? Als er vor ihren Augen starb? Als sie sich bei jeder Mission nur im Hintergrund befand und Todesangst davor hatte Shikamaru oder Choji zu verlieren? Oder als sie die beiden langsam aber sich verlor? Sie wusste nicht mehr recht wann es geschah. Wann sie sich zurückzog, und aufhörte zu leben. Ihre Füße trugen sie zu einer kalten mit schneebedeckten Bank, keine Menschenseele befand sich noch draußen, kein Wunder, bei diesen Temperaturen draußen herumzuspazieren würde sowieso keinem einfallen. Kälte machte ihr aber schon lange nicht mehr aus, sie fror zwar, aber das machte ihr nichts aus. Das alleine sein störte sie ebenfalls nicht, sie hatte sich schon an den Zustand gewöhnt. Zu schweigen und die ihr früher so schrecklich erschienen Einsamkeit zu ihrem Leben zu machen. Schweigend legte sie sich auf die Bank, es war so endlos ruhig. Wann hatte sie die ruhe als einen allgegenwärtigen zustand kennen gelernt? Wann war der Zeitpunkt gekommen nur noch in Ruhe zu leben. Vielleicht als sie jeden Tag alleine zuhause saß? Vielleicht als sie niemanden fand, mit dem sie reden konnte? Vielleicht als ihr Team aufhörte mit ihr zu sprechen? Ihr war nicht klar, wann die Einsamkeit zu ihrem leben geworden ist. Sie schloss ihre Augen, versuchte diese Gedanken auszutreiben. Versuchte das denken einzustellen, wollte nicht mehr darüber nachdenken wann sich alle von ihr abwandten. Oder wand sie sich von allen ab? Hatte sie aufgehört zu sprechen? Hatte sie es bevorzugt alleine zu sein? Wollte sie von allen fern bleiben? Langsame, schritte. Anfangs lauschte sie den Schritten nicht, doch sie kamen immer näher. Sie wollte nicht aufsehen. Es interessierte sie nicht, derjenige würde an ihr vorbeigehen, und sie würde ihn sowieso nicht in Erinnerung behalten. „Ino.“, es war eine Feststellung, keine frage. Diese Stimme. Sie kannte sie, obwohl es ihr so unreal erschien. Er hier. Der Mann, an dem sie vergeblich versuchte immer wieder heran zu kommen. Langsam und zaghaft vergewisserte sie sich. Shikamaru. Er stand hier, vor ihr. Leibhaftig und in voller Größe. Seine Lippen, seine Augen, seine Nase, sein Gesicht, es war so erwachsen geworden. Seine Haltung, sein Körper, alles war so…gereift. Es kam ihr vor als hätten sie sich Jahrzehnte nicht gesehen. „Shikamaru.“ Sie schluckte schwer, als er sie ansah. Mit seinen Augen. Seinen dunklen, kühlen Augen. „Du wirst krank, wenn du hier bleibst.“ Natürlich, typisch Shikamaru. Oder war das mittlerweile untypisch? Sie wusste es nicht. Sie war sich einfach nicht mehr sicher, ob es zu ihm passte oder nicht. Viel zu lange war es her, als sie noch zusammen Essen waren…und er sie im Blumengeschäft ihrer Eltern abgeholt hatte. Nun? War das ihr Shikamaru? Nein. Er war nicht mehr ihr Shikamaru, das war er schon lange nicht mehr. „Kann schon sein“, sie wusste das es ihm egal war. Er würde mit den Schultern zucken, vielleicht sagen wie anstrengend sie sei und dann sowieso wieder gehen. Oder würde er bleiben? Würde er anders reagieren? Sie konnte seine taten nicht mehr vorhersagen. Konnte keine Reaktion mehr seinerseits sehen. Er war wie eine leblose Hülle. Er erinnerte sie, an sie. Er erwiderte nichts, sah sie lange durchdringend an, tausend dinge gingen ihr durch den Kopf. Belanglose, aber auch bedeutende fragen die sie ihm nur zu gerne stellen würde. Es brannte ihr förmlich auf der Zunge, und es war so ungewohnt für sie so zu empfinden, lange war sie nicht mehr aufgeregt oder an einer Sache ernsthaft interessiert. Sie verblüffte sich selber, wie konnte es sein das ihre starre auf einmal bröckelte? Plötzlich, beinahe schon als wollte er sich losreißen von etwas wand er sich von ihr ab. „Man sieht sich.“ Mit diesen Worten zündete er sich eine Zigarette an, und ging. Sie verstand nicht was gerade geschehen war. Sollte sie jetzt lachen oder weinen? Sollte sie jetzt einfach so weitermachen? Jetzt wo sie für einen kurzen Moment wieder sie selber war. Einen kurzen Augenblick die eisige Kälte in ihren Lungen gespürt hatte. Dieser kurze Augenblick, sollte er vorbeiziehen, und sie würde es nicht mal mehr versuchen aus diesem Teufelskreis zu entfliehen? Ihre Chance ging gerade an ihr vorbei. Weg. Womöglich ihre letzte Chance wieder zu leben. Shikamaru. Er hörte seinen Namen. Laut und deutlich. Für einen kurzen Augenblick fühlte er sich wie ein kleiner Junge, der von ihr gerufen wurde. Wie früher, als es nur Team 10 für ihn gab. Als das leben jedes einzelnen Team Mitgliedes, wertvoller war als sein eigenes. Als es ihn noch interessierte wie es diesen speziellen Menschen ging. Er blieb stehen und wand sich zu der Person um die seinen Namen so anders sagte. Anders, als er ihn von irgendwelchen Shinobi hörte, anders als er ihn von seinen Feinden hörte. Es war so eigenartig seinen Namen wieder richtig zu hören. Als würde in diesem Namen jegliche Hoffnung mit schwingen. Jegliches Leben. Alles was sie noch besaß. Sie war anders. Er konnte es kaum deuten aber alles viel ihr irgendwie schwer. Das reden, das gehen, jeder Schritt, schien für sie sorgfältig ausgewählt und anders. Ihre Schritte waren Sachte und bedacht. Ganz anders als er sie früher in Erinnerung hatte. Es kam ihm so vor als hätten sie sich zuletzt vor Jahrzehnten gesehen. Es war merkwürdig vor ihr zu stehen, so zerbrechlich und zierlich wie sie aussah. Als könnte jeder Windstoß sie umschmeißen, und als würde sie das Gewicht jeder Schneeflocke spüren. Vielleicht weckte ihre zierliche gestalt in ihm das Bedürfnis sie zu beschützen, als könnte sie jeden Moment in zwei brechen. Als sie ansetzte beäugte ihn anders, als er es in Erinnerung hatte. „Shikamaru, ich brauche dich.“ Ihr Worte so traurig, und so wahr. Sie sah ihn an als wäre er alles was sie noch hätte. Als würde er ihr leben schenken können, aber wieso? War sie es nicht die sich von ihm und Choji abwandte? Sie war doch diejenige die keine Menschen mehr in ihrem Leben ertrug. Wieso brauchte sie ihn jetzt? Sie war es doch, die früher alle zusammenhielt. Sie war immer dafür verantwortlich gewesen das es ihm gut ging. Sie passte doch immer auf ihr geliebtes Team auf, und nun? Brauchte die frühere so starke Person ihn? Die dünne gestalt, mit dem blonden Haaren vor ihm zitterte am ganzen Leib, sah ihn an. Er wusste nicht ob es an der eisigen Kälte lag, oder daran das sie aufgeregt war. Einen kurzen Moment lang sah er etwas in ihren Augen, was er zuvor nicht gesehen hatte. Etwas anderes. Etwas Starkes. Er sah sie. Ino, wie sie versuchte sich aus ihrer Leblosen hülle zu befreien. Aus einem ihm so rätselhaften Grund, wollte er es auch. Das erste Mal seit dem er sich erinnern konnte, wollte er wieder etwas. Er wollte etwas Bestimmtes. Ino Yamanaka, sollte nicht verblühen. „Ino“, wie er ihren Namen aussprach. Für einen Moment, fühlte sie sich wieder wie die junge, frische, Ino. Die Ino Yamanaka, die ihr leben liebte und alles tat um die Menschen in ihrem Leben zu beschützen. Vielleicht war es ein riesiger Fehler, ihm nachzugehen? Vielleicht war es auch das Beste was sie hätte tun können um sich noch zu retten? Um sich aus den Fängen der endlos scheinenden Dunkelheit zu befreien. Die Dunkelheit, die sie ohne mühe zu Bodenzwang und festhielt, bis sie darin ertrank. Sie war sich weder sicher wann sie aufgehört hatte richtig zu Leben und warum es dazu gekommen war, aber sie war sich sicher, dass er sie dazu brachte wieder Kälte und Wärme zu empfinden. Er war dafür verantwortlich, dass etwas in ihr schrie. Noch bevor er etwas sagen konnte, bevor er seine vielen Gedanken Ordnen konnte, bevor ihm dieses Gefühl, dieser plötzliche Wille ihm sagen konnte was zu tun ist, wie er reagieren sollte, spürte er sie. Ihre dünnen in einen Mantelsteckenden Arme, um seinen Hals. Er wusste nicht wie er reagieren, und was er sagen sollte. Er spürte nur wärme, eine wärme die er schon seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte. Einen Lebenswillen der ihm genommen wurde, oder den er irgendwann auf den Weg verloren hatte. Dieses Gefühl nicht wertlos zu sein, keine lebende hülle. Nein, jemand der lachen, weinen, schreien, lieben und leben kann. Er wollte nicht wieder versinken, in diesem endlosen nichts. Er konnte diese Chance nicht verstreichen lassen. Dieses Chance die sich an ihn klammerte. Er schlang seine Arme um sie. Vergrub sein Gesicht, und hielt sie an sich gepresst. Als könnte sie verschwinden. Als könnte sie genau so schnell wie sie aufgetaucht war, auch verschwinden. Seit langem. Seit einer Ewigkeit, wie es ihr vorkam spürte sie es wieder. Das Gefühl von wärme. Richtige wahrhaftige wärme. Sie wusste das er es war, er konnte ihr das vermisste lächeln wieder zurück bringen. Die tränen die sie nicht mehr vergießen konnte, und das lachen das verstummt war. Dieses leuchten, diese wundervolle und wertvolle Gabe Menschen mit einem lächeln zu erfreuen. Er könnte es ihr wiedergeben, und das würde er. Er würde sie nicht verblühen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)