ZURINA'S TALES Vol. (2) - Die Jagd nach dem heilenden Schwert von abgemeldet (Zurinas zweites Abenteuer!) ================================================================================ Kapitel 2: Die Quiz Show des Verderbens --------------------------------------- "Sphingen!", sagte Zurina atemlos. "Nicht irgendwelche Sphingen!", stellte die mittlere Sphinx klar. Dann warf sie sich stolz die Pfote in die Brust: "Wir sind Cherubina ...!" "Destenya ...!", fügte die Sphinx zu ihrer Linken hinzu. "Und Philosophia!", schloss die zu ihrer Rechten. "Die Wächter des Heilenden Schwertes von Atlantis! Unverwundbar und Meister der Magie! Wer sich mit uns anlegt, hat gleich verloren!", verkündete Cherubina. "Naaa", fragte sie Zurina herausfordernd, "willst du das Schwert immer noch haben?" "Ja!", antwortete diese tapfer. "Dann heißen wir dich hiermit herzlich willkommen zur Quiz Show des Verderbens!", riefen die Sphingen begeistert im Chor. Unterhaltungsmusik und Massenapplaus schallten plötzlich durch die Halle! Vor Zurinas Füßen schoss ein Buzzer-Pult aus dem Boden! Auch Cherubina befand sich auf einmal hinter einem Pult. Es ragte so hoch an die Decke, dass die kleine Sphinx von weit oben auf Zurina herabsah. "Ja, meine Damen und Herren, dies ist eine neue Ausgabe des Quiz des Verderbens! Und ich bin ihre Gastgeberin - Cherubina!", sprach die Sphinx laut zu einem nicht vorhandenen Publikum. Tatsächlich erklang kräftiger Beifall. Vergebens versuchte Zurina auszumachen woher. Cherubina redete indes weiter: "Unsere heutige Kandidatin ist - äh ..." Sie beugte sich hinunter zu Zurina und fragte gelangweilt: "Wie heißt du noch gleich?" "Prinzessin Zurina", antwortete diese. "Genau! Palasthuhn Bulimina!", rief die Sphinx an das imaginäre Publikum gewandt. "Und nun, wie immer, die Spielregeln: Ich stelle dir jeweils ein Rätsel aus den Themenbereichen: Tierwelt, Pflanzenwelt, Physik, Chemie, Sport, Kunst, Geschichte, Gesellschaft heute, Philosophie, Magie, Allgemeinbildung der Zukunft und Geheimnisse des Universums." Cherubina schmunzelte unserer Prinzessin zu und wippte vielsagend mit den Augenbrauen. "Der Clou dabei ist, du weißt nie im Voraus, aus welchem Themenbereich das Rätsel stammt. Das weiß nur ich. Wenn du alle Rätsel löst, gewinnst du das Heilende Schwert!" Die beiden übrigen Sphingen präsentierten in koketter Pose, den besagten Gegenstand. "Doch wenn du auch nur eine falsche Antwort gibst", sagte Cherubina, wobei ihre Augen aufleuchteten wie rotglühende Kohlen, "kannst du deine Weihnachtspostkarten dieses Jahr aus dem Jenseits verschicken!" Dann meinte sie, wieder mit normalen Augen: "Beginnen wir mit dem ersten Rätsel." Sie drehte das Rad, das neben ihr stand. Die zwölf verschiedenen Farben auf ihm, standen mit größter Wahrscheinlichkeit für die zwölf Themenbereiche. Als es stehen blieb, holte Cherubina einen Zettel hervor und las: "Es wächst, wächst aus, verliert seine Kindheit, wird aber nie erwachsen. Was ist das? Wenn du die Antwort weißt, drücke auf den roten Buzzer." Zurina dachte scharf nach. Plötzlich begannen ihre Augen zu leuchten! Schnell drückte sie den Buzzer. "Das ist eine Frau der meisten heutigen Gesellschaften!", rief Zurina. "Sie wächst aus und verliert ihre Kindheit, wie jedes andere Geschöpf auf Erden auch. Dennoch wird sie weiterhin wie ein Kind behandelt. Anstelle ihrer Eltern sagt ihr nun ihr Mann, was sie zu tun und zu lassen hat. Da geht es uns Ägypterinnen noch am besten!" "Das ist richtig." sagte Cherubina. "Ein Punkt. Und nun zum zweiten Rätsel." Abermals drehte sie das Rad und las einen neuen Zettel ab: "Es hat den Schnabel einer Ente, den Körper eines Otters und den Schwanz eines Bibers. Was ist das?" Ihr wißt natürlich alle, dass hier von einem australischen Schnabeltier die Rede war. Aber Zurina, die Australien ja nicht kannte, konnte dies unmöglich erraten! Doch manchmal ist das Falsche zu tun, gerade richtig ... "Hä?!", rief Zurina dümmlich aus. "Was ist das denn für ein komisches Schnabeltier?!" Im nächsten Augenblick schlug sie sich, entsetzt über ihr unbedachtes Gerede, die Hände auf den Mund. "Da sieht man mal wieder, wozu ein loses Mundwerk gut sein kann." meinte Cherubina verdrießlich. "Antwort stimmt. Zwei Punkte. Nächste Frage: Es speichert Wasser wie ein Kamel, wird hoch wie ein Tempel und fünfundachtzig Männer können es umfassen. Was ist das?" Diesmal drückte Zurina sofort auf den Buzzer: "Ein Affenbrotbaum! In Trockenzeiten sammelt er große Mengen an Wasser in seinem schwammartigen Stamm. Und er ist in jeder Hinsicht gigantisch." "Wieder richtig. Drei Punkte", antwortete die Sphinx gleichmütig. "Mal sehen, ob das Rad diesmal ein schwierigeres Thema anzeigt." Sie drehte das Rad und tatsächlich - ihr Blick erhellte sich. Nun legte sich das Fabelwesen lässig über sein Pult und gab Zurina das vierte Rätsel auf: "Es hängt an der Wand und macht NICHT >tik< >tak<" - Cherubina bewegte ihren Schweif in der Luft, wie das Pendel einer Uhr. "Und wenn es runter fällt, ist das Wetter im Keller. Was ist das?" Die Sphinx grinste triumphierend, wobei ihr Löwengebiss zum Vorschein kam. Denn Ihr und ich wissen zwar, dass des Rätsels Lösung ein Barometer war, aber woher sollte Zurina das wissen? 1700 Jahre vor Christi Geburt?! Zurina sperrte nur ratlos den Mund auf, bis Cherubina mit gekünsteltem Bedauern rief: "Schade, schade, schade, die Zeit ist um!" Augenblicklich verschwanden die zwei Pulte mit dem bunten Rad im Boden. "Tja", meinte die Sphinx nun gemein lächelnd, Game over, Lara Croft für Arme!" Da gab plötzlich eine der Bodenplatten auf denen die Prinzessin stand nach. Sofort nahm sie ihren Fuß von ihr und sah, wie die Platte durch den Boden ins schwarze Nichts fiel. Dasselbe geschah nun auch mit etlichen anderen Platten des Steinpflasters! Zurina sprang jetzt panisch von einer nachgebenden, zur nächsten festen Platte, um nicht selbst in den Abgrund zu stürzen! Und es wurden immer weniger Platten, die noch auf geheimnisvolle Weise durch den Raum schwebten. "Hast du noch einen letzten Wunsch?", fragte das Sphingen Trio in der Luft flatternd. "Wir erfüllen auch gerne Musikwünsche." Auf diese Worte hin, begann Philosophia mit einem Tamburin zu scheppern und die Drei pfiffen im Chor, genau wie die Bangels in ihrem Song Walk Like an Egyptian. Ausgerechnet das, brachte Zurina auf den rettenden Einfall! ~Wozu bin ich eine akrobatische Tänzerin?!~, dachte sie, machte einen mehrfachen Salto durch die Luft und landetet auf dem goldenen Amboss neben dem Heilenden Schwert! Die Sphingen kreischten vor Wut, wie die Furien! Zurina ergriff das Schwert und schwang sich mit einem zweiten Salto in die Luft. Doch mitten im Flug, bekamen die Sphingen sie zu packen! Nun zerrten Cherubina und Philosophia Zurina in die eine, Destenya das Schwert in die andere Richtung. Zurina rang mit aller Kraft um das Schwert. ~Warum kämpfen sie mit mir, statt mich einfach umzubringen?~, fragte sie sich in Gedanken. Inzwischen waren alle Steinplatten des Bodens in die Tiefe gestürzt. Es sah übel aus für unsere tapfere Prinzessin! Aus lauter Verzweiflung, tat sie nun, was sie von Anfang an hatte vermeiden wollen: Ihre Freunde in Gefahr bringen. Sie schloss die Augen und rief in Gedanken: ~Fennek, Fennek!! Hilf mir!!!~ Und - die Botschaft kam an! Fennek, der draußen auf dem Kopf des Dromedars wartete, öffnete weit die Augen. Sogleich machte er zu dem Dromedar: "Rrrrrr", worauf es mit dem Fuchs in den Tempel rannte. Das war nämlich auch eine von Zurinas Fähigkeiten: Die Sprache der Tiere verstand sie genauso wenig wie Ihr und ich, aber sie verständigte sich mit ihnen über Telepathie. Zurina lachte den Zweien unendlich erleichtert entgegen, als sie im Eingang der Tempelhalle erschienen. Mit beiden Beinen stieß sie Destenya von sich weg, rief: "Fangt!", und schleudert das Schwert in die Richtung ihrer Freunde. Das Dromedar machte seinen Hals so lang es nur ging, Fennek sprang von seinem Kopf, wickelte blitzschnell den Schwanz um des Dromedars Maul und fing das Schwert auf! Sofort machte das Dromedar mit Fuchs und Schwert kehrt. Die Sphingen ließen Zurina los und flogen hinter den Tieren her. Kreischend stürzte das Mädchen hinab in die Tiefe! Aber anscheinend war dieser Hohlraum unter der Halle in Wirklichkeit ein gigantischer Trichter aus schwarzem Stoff, der in einem engen, wild gewundenen Tunnel mündete. Nach einer kurzen Rutschpartie, landete Zurina draußen, neben dem Tempel im Sand. Sie hatte keine Zeit um sich zu wundern und rannte zur Vorderseite des Tempels. Aus dem Inneren des Gemäuers drangen Hufgetrappel und zorniges Löwengebrüll. Da endlich kamen Fennek auf dem Dromedar zum Eingang heraus geritten! Geschickt sprang Zurina auf den Rücken des Reittiers und los ging die Fahrt! Hinter ihnen flogen die drei Sphingen aus dem Tempel. Sie sahen wirklich beängstigend wütend aus. Ihre Augen leuchteten rot, sie hatten die Krallen ausgefahren und die Kiefer ihrer schönen Mädchengesichter so weit aufgesperrt, wie es eigentlich nur Schlangen können. Zurinas Dromedar galoppierte was das Zeug hielt. "Ich weiß wie wir sie abhängen können!", rief Zurina. Sie holte das magische Sturmglas ihres Urgroßonkels aus der Tasche. Dann sprach sie zum Dromedar: "Wenn ich HALT sage, bleibst du stehen. Wenn ich JETZT sage, rennst du so schnell dich deine Beine tragen." Das Tier blökte verständig. Nun hob die Prinzessin das Sturmglas in die Höhe und rief: "HALT!" Das Dromedar tat, wie ihm geheißen wurde. Sie schüttelte die Kugel und augenblicklich zog ein Sturm auf der den Sand aufzuwirbeln begann. "JETZT!", schrie Zurina wobei ihr Reittier los sprintete! Schnell ragte hinter den Dreien eine riesige Windhose in den Himmel, die die Sphingen packte und sicher so schnell nicht mehr los ließ! "Yahooo!!! Wir haben’s geschafft!", jubelte Zurina. "Danke, danke! Ihr wart ein tolles Team!" Die Tiere lächelten sie glückselig an und dann ging es zurück auf den Heimweg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)