Beast Drive von abgemeldet (fight for freedom[SakitoxNi~ya][TsukasaxToshiya]) ================================================================================ Kapitel 2: radient snow ----------------------- Radient Snow Lange irrte er durch diese verstaubte Gegend, in der ab und zu noch Teile von einstigen Hochhäusern hervorragten und er verfluchte die Wunden, die er sich zu gezogen hatte. Nie im Leben hätte er sich vorgestellt, dass er endlich wieder in Freiheit sein würde und dieser Weg für ihn doch so schwer zu beschreiten war. Mühsam schleppte er sich zu einem halbeingestürtzen Haus, lehnte sich gegen die bröckelige Mauer, schloss kurz seine Augen und kämpfte gegen die Schmerzen an, die er gerade verspürte. Langsam blickte er auf die Wunden, die er sich bei seiner Flucht vor den Wachhunden zugezogen hatte und im Moment verfluchte er diese Mistköter, da sie schon recht ordentlich zugebissen hatten. Seine Gedanken drifteten nun ab, jetzt wo ihnen die Flucht gelungen war, was würde nun weiter mit ihnen geschehen, was würde aus ihm denn werden? Hatten Ruka und Sakito es noch rechtzeitig hinaus geschafft aus dem Gebäude, was war mit Tsukasa und wie würde nun die Regierung darauf reagieren, dass sie fünf nicht mehr in der Gewahrsamkeit von SeraphiMed sich befanden? Mehrere dieser Fragen schossen ihm nun durch den Kopf, als der Blondhaarige langsam wieder aufstand und vollkommen ignorierte, dass seine Wunden nun erneut zu bluten begannen. // Ich muss hier weg und die Anderen finden, bevor sie es tun // dachte er sich gerade, wobei er sich auf die Lippen biss, da er im Augenblick nicht gerade fit war, um irgendwie weiter zu gehen. Bei seinem Ablenkungsmanöver hatte er sich doch zu sehr verausgabt, da er gedacht hatte, endlich seine Energie vor allem in der Biestform einteilen zu können, doch er hatte sich gewaltig geirrt und trotzdem hatte er es noch knapp geschafft, aus den Fängen SeraphiMeds zu entkommen. Er musste unbedingt weg aus dieser Stadt, da sie sicher nach ihnen hier zuerst suchen würden und ging mit schweren Schritten einfach weiter, obwohl sein Körper fast schon am Ende jeglicher Kraft war. *************** Es war ziemlich knapp gewesen, zu knapp nach seinem Geschmack und er fühlte deutlich, wie sein Körper fast brannte, so als wollte er jeden Moment in Flammen ausbrechen. So ganz hatte er das Biest in sich noch nicht unter Kontrolle, manchmal erwachte es aus eigenen Stücken und egal wie sehr er auch dagegen ankämpfte, es war um einiges mächtiger als er selbst. Er lehnte nun seinen Kopf gegen die Mauer eines Gebäudes, in dessen Schatten er sich versteckt hatte und im Moment wusste er nicht, ob die Anderen auch fliehen konnten. Fast wäre seine animalische Seite erwacht, aber er hatte sie noch zügeln können, doch ihm war klar, dass er nicht ewig die Kraft dazu hatte, dagegen an zu kämpfen. Seufzend lugte er um die Ecke und er entdeckte keinen der Soldaten, die hier durch die Stadt patroullierten. Sofort huschte der Schwarzhaarige über die Straße auf ein anderes, halbverfallenes Gebäude zu, dass einst ein Krankenhaus war und lehnte sich bei der Wand an, als er die Schritte der Soldaten vernahm. Sie würden sie suchen, sobald die Regierung Wind von ihrer Flucht bekam, Toshiya wusste, dass SeraphiMed sie sicher nicht so einfach gehen ließ und er überlegte sich, wie er wohl unbemerkt Sendai verlassen konnte. Toshiya schreckte ängstlich zusammen, als ihn eine Person an der Schulter antippte, die nur ein Kopf kleiner als er war und blickte in die Augen des Unbekannten. "Hier ist es viel zu gefährlich, komm mit mir" sagte der Fremde zu ihm, der ebenfalls die Soldaten genauestens beobachtete und nun Toshiya mit einem nervösen, aber auch gehetzten Blick ansah. Im Moment wusste er nicht wirklich, ob er dem Anderen vertrauen konnte, aber schließlich konnte er nicht die ganze Zeit sich hier verkriechen, wo man ihn leicht finden würde und er schloss sich dem Fremden an. *************** Er hätte ihn aufhalten, besser gesagt mit ihm gehen sollen, dann würde ihm auch nicht das Gewissen quälen, dass er die beiden Jüngeren im Stich gelassen hatte. Tief seufzend stand er bei einer Anhöhe, blickte auf die Wüste aus Staub, Beton und Asphalt, die einst eine Millionenstadt gewesen sein musste. Ohne Probleme hatte er aus dem Forschungstrakt entkommen können, dabei hatte er auf die verhasste animalische Seite tief in sich zurück gegriffen und ihm war klar, dass er um jeden Preis zu SeraphiMed wollte, um diese Firma zu stürzen. Vorerst wollte er aber jene Leute finden, denen er die Freiheit aus dieser Hölle zu verdanken hatte und blickte auf die Soldaten, die durch die Straßen patroullierten. In seinen Augen waren sie nur willenlose Narren, die einem Befehl folgten, den sie überhaupt nicht kannten, dann drehte er sich am Absatz um und ließ die Stadt Sendai oder besser gesagt ihre Reste in seinem Rücken zurück, als ihm neonfarbener Schnee auffiel. Von dieser Art des Niederschlag hatte er schon oft aus den Erzählungen Ni~yas und Sakitos gehört, aber sie hatten immer erwähnt, Schnee wäre weiß und wirkte sehr sanft, fast so, als fielen Federn vom Himmel. "Neonfarbener Schnee?" fragte er sich leise, der die Flocken beobachtete, die nun vom anthrazitgrauem Himmel herabtanzten und er schritt langsam seinen Weg weiter, wobei er das Gefühl hatte, dass hier alles sehr verändert war und nichts davon zu den Aussagen der beiden Jüngeren passte. *************** "Warte mal, lass uns umkehren und nach Ni-chan suchen" flehte der Junge mit den hellbraunen Haaren etwas weinerlich den ältern Jungen an, der ihm am Handgelenk festhielt und mit ihm im Schutz des noch verbliebenen Waldes sich begab. "Hör zu, er ist sicher auch entkommen und wir werden ihn finden, also hör jetzt auf zu heulen" sagte er nur etwas kühl zum Jüngeren, dem er nun in die karamellbraunen Augen blickte, kurz leicht lächelte und seine Hand auf den Kopf des Kleineren legte. Mit großen, verweinten Augen sah Sakito den Älteren an, nickte nur seinen Kopf und wischte sich die restlichen Tränen weg. Ohne Ni~ya fühlte er sich halt ziemlich schutzlos, Ruka war ja auch derjenige gewesen, der auf sie beide immer aufgepasst hatte und im Augenblick wünschte er sich die Anwesenheit der ihm so vertrauten Personen. Nachdem er sich wieder beruhigt hatte, folgten sie einem schmalen, verschlungenen Pfad, der sie tiefer in den Wald führte und ihm fielen die Schneeflocken auf, die in grellen Neonfarben erschienen. "Hier werden wir erstmal rasten, morgen früh brechen wir auf" sagte der Junge mit dem dreifarbigen Haar, blickte zu Sakito und deutete auf eine verlassene und halbverfallene Hütte, die ihnen vorerst Schutz vor der aufkommenden Kälte bieten würde. Stumm nickte er nur, folgte dem Älteren sehr vorsichtig in die Hütte und im Augenblick war ihm die Wärme angenehm, die ihm das Katzenfell bot, dass einfach so erschienen war, weil er zu stark wegen der Kälte zitterte. "Du bist also von uns der Einzige, der nur zu Hälfte tierische DNS in sich trägt" sagte er mehr nachdenklich zu sich selbst als zum Jüngeren, lehnte sich an eine Wand der Hütte, sah Sakito genau an und fragte sich innerlich, ob dem blondhaarigen Jungen wirklich die Flucht aus dem Forschungstrakt gelungen war, nachdem dieser von ihnen weggelaufen war. Den Tumult der Feuerwehrleute, die gerade löschen wollten, hatten sie gut ausgenutzt und waren unerkannt vom Firmengelände gekommen. Sakito nickte nur erneut, zog seine schlanken Beine nahe an seinen Körper und beobachtete eine Weile den Älteren. So richtig hatte er noch nie etwas mit ihm zu tun gehabt, Ruka hatte Ni~ya und ihn immer vor dem anderen Jungen gewarnt, da dessen Biestform mehr als unberechenbar sein konnte und er begann sich zu fragen, was so angsteinflößendes denn innerhalb des Ältern wohl schlummerte, weswegen sich Ruka solche Sorgen um Ni~ya und ihn machte. "Hast du auch einen Namen?" fragten nun beide zeitgleich, dabei fiel Sakito dank seiner feinen Katzensinne auf, dass der Andere überhaupt keine Gefahr für ihn darstellte und blickte nun genau in die Ecke, in der sein Gegenüber hockte. "Nenn mich ruhig Tsukasa" sagte nun der Junge mit den dreifarbigen Haaren, stand nun auf und ging auf den Jüngeren direkt zu. "Ich bin Sakito" sagte er nun zum Anderen, wobei er in die nachdenklichen, braunen Augen seines Gegenüber blicken konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)