S a l t y Selection von Tamaki (Reituki [Reita x Ruki]) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Die Sonne ist jetzt komplett untergegangen und ich sitze, wie ihr sicher schon seit laengerer Zeit vermutlich wisst, immernoch hier. Das Wasser ist kaelter denn je und nun bekomme ich auch noch Kopfschmerzen. Ich zerbreche mir einfach zuviel den Kopf. Mir vergeht gerade auch irgendwie die Lust, euch zu erzaehlen was dann geschah. Ich denke einfach nicht gerne daran und genau das ist der Grund, warum ich jetzt Kopfweh habe. Aber okay, wer A sagt muss auch B sagen... Nach diesem „kleinen Zwischenfall“ der mich nach wie vor verwirrte, sass ich einige Tage zu Hause mit einer Art Grippe. Das dachte jedenfalls meine Mutter. In Wirklichkeit taeuschte ich nur ein bisschen Husten und Gliederschmerzen vor, das Thermometer an der Bettflasche erledigte den Rest. In diesen Tagen hoerte ich nichts, aber auch rein garnichts, weder von Kai noch von Akira, was mich ziemlich in Unruhe brachte. Als ich nach 4 Tagen immernoch nichts hoerte, beschloss ich meine Krankheit zu beenden und wieder in die Schule zu gehen, oder wenigstens mal bei Kai vorbeizuschauen. Er hatte nicht angerufen. Er war auch nicht bei mir. Aber okay, was erwarte ich von einem besten Freund, der mich beluegt, wenn es um meinen festen Freund geht. Und umgekehrt irgendwie auch. Reita haette mir damals auch schon sagen koennen, dass er Kai kannte. Am naechsten Morgen machte ich mich also auf, zurueck in meinen Schulalltag. Auf dem Weg dorthin begegnete ich Kouyou, der aber zum Glueck auf der anderen Strassenseite und ein ganzes Stueck vor mir lief. Ich wusste nicht, ob ich ihn erwuergen oder ausfragen wollte. Aber ich entschied mich, ihn einfach zu ignorieren! In der Schule dann ging alles vor wie immer – ausser, dass Akira nicht aufzufinden war. Er war anscheinend schon laenger nicht mehr in der Schule, unter seinem Tisch befanden sich noch die Buecher vom Montagsunterricht. Erkundigen, wo er war wollte ich mich allerdings nicht, die Pruegelei-Aktion hatte schon genug Aufsehen um uns beide erregt. Nachmittags machte ich mich dann auf den Weg zu Kai. Mein Magen fuehlte sich an, als haette man ihn auf ein Karussell geschnallt und in meinem Kopf kreisten die Gedanken. Ich wollte Kai soviel fragen, andererseits war ich leicht saeuerlich eingestellt. Und dazu hatte ich ja auch schlieslich Recht! Immerhin spielten gerade irgendwie alle Katz und Maus mit mir!!! Bei Kai angekommen muss ich erst einige male klingeln bis seine Mutter mir aufmacht und kaum habe ich Kais Zimmer erreicht, wird sie gerade aufgerissen und der Bewohner des Zimmers steht vor meiner Nase. Ich war etwas erschrocken, denn ich hoerte am Ende des Ganges die Dusche, und dachte, er waere im Bad. „Eh- Hi, Kai.“ Stammelte ich und laechle leicht. „Ruki. Dich hab ich nicht erwartet. Ich...wollt grad aufs Klo gehen~ Aber komm rein!...“ Er trat einen Schritt beiseite und wies mich nach drinnen. Ich nahm auf seinem Bett Platz und sah zu ihm auf, konnte ihm aber nicht direkt in die Augen sehen. „Du...hast dich nicht gemeldet.“ Sagte ich Vorwurfsvoll. Kai verzog seine Miene und setzte sich neben mich. Eine Zeit lang ist es still und ich sah ihn an. „Ich weiss. Mir tut das ganze so unheimlich leid, Ruki. Ich wollte nicht, dass es irgendwie ausartet oder so...“. „Dann moechte ich hier und jetzt auf der Stelle hoeren, woher du Reita kennst! Bitte...“ Ich drehte mich ihm zu und sah hoffnungsvoll in seine Augen. Er wich meinem Blick aus und suchte anscheinend nach einer Antwort, denn es blieb erstmal wieder still. „Also....Ich weiss nicht, ob ich dir das erzaehlen sollte, Ruki. Ich hab ein schlechtes Gefuehl dabei. Ausserdem...solltest du besser gehen...ich rufe dich heute abe-“ „Sags mir einfach. Ohne weitere Luegen und bitte einfach nur die Fakten... Schlimmer als jetzt kann es ja wohl kaum werden.“ Meinte ich sarkastisch und versuche, mir ein Grinsen aufzuzwingen. Kai stand auf, schritt unruhig hin und her. Meine Augen bleiben an ihm haften und ich versuche mich, auf alles erdenkliche vorzubereiten. Ich meine, solange er kein Terrorist der Al Qaida oder insgeheim der Saenger von Tokio Hotel war, war mir alles gleich. „Akira...also...ich kenne ihn schon seit einigen Jahren. Ich hab ihn damals ueber einen Kumpel kennengelernt. Und er war damals schon keiner von den Guten. Du kennst doch noch diesen Kawashima-Kerl, der immer eine Stufe ueber uns war. Frueher fand ich ihn unheimlich cool. Er war beliebt bei den Maedchen, hatte super Noten. Und nahm Drogen.“ Oh ja, schon nach diesen paar Saetzen ahnte ich schon boeses und schluckte zweimal schwer. „Jedenfalls...diese Drogen bekam er von Akira, der in der Szene anscheinend recht unbekannt war. Und einmal ging ich mit diesem Kawashima mit, weil er meinte, er haette noch etwas wichtiges zu erledigen bevor wir was mit den anderen trinken gehen wollten. Ich war damals einfach zu naiv, dumm und vorallem zu jung um das irgendwie zu verstehen. Ich weiss nichtmal, warum ich mich so an diesen Widerling klettete. Als ich Akira damals das erste mal sah erschrak ich unheimlich. Er sah aus, als waere er frisch verpruegelt worden und zitterte oft unkontrolliert. Nach dieser „Aktion“ erzaehlte mir Kawashima, dass er auf eine Nachbarschule ging, auf die gleiche zu der du dann auch gingst. Kawashima nahm mich immer oefter mit zu ihm und irgendwann lud er Akira auch mal ein. An diesem Abend nahm ich mir vor, ihn besser kennenzulernen, weil er mir auf irgendeine Weise einfach sympathisch vorkam, was ich heute nicht mehr nachvollziehen kann. Wahrscheinlich war ich damals einfach von seinem „Bad-Drug-Boy“-Image geblendet. Wir fingen uns an, privat zu treffen. Ich glaube, er sah in mir jemanden, den er ausnutzen konnte, denn er wollte mit mir so oft es ging in Fast Food Laeden. Ich musste natuerlich fast immer bezahlen. Aber dafuer bekam ich dann auch Informationen ueber ihn, die mich immer mehr zu interessieren begannen. Er erzaehlte mir mit einer bedrueckenden Leichtigkeit, dass er zuhause manchmal geschlagen wurde, weil er frech war und auch schlecht in der Schule. Er schlug sich oefters mal mit anderen, nur um seinen Eltern einen Grund zum Streiten zu geben. Seine Familie hatte nicht sehr viel Geld und dann begann ich auch zu verstehen, warum er mit Drogen dealte. Er selbst nahm allerdings keine, das fand er uncool...“ Kai blieb stehen. Seine Blicke wichen wirr auf dem Boden umher. Er wich meinem Blick aus, der immernoch auf ihm klebte. Wie ich reagierte? Das weiss ich heute auch nicht mehr genau. Ich glaube ich war eeeetwas geschockt. Aber wer waere das nicht gewesen. Es machte mir damals Angst, wie wenig ich ueber seine Vergangenheit oder seine familiaeren Verhaeltnisse wusste, obwohl ich doch dachte, ich kenne ihn besser als jeder andere. Doch diese Seifenblase schien Kai gerade zum platzen gebracht zu haben. Als ich nichts darauf sagte, sprach Kai einfach weiter. „Irgendwann trafen wir uns dann fast taeglich. Kawashima hatte ich zu der Zeit schon abgeschrieben, mit solchen Leuten wollte ich dann nichts mehr zu tun haben. Akira allerdings dealte weiter. Und genau da wollte ich ihn raushaben. Es tat mir in der Seele weh, mich abends von ihm zu verabschieden und zu wissen, dass er gleich wieder dieser illegalen Taetigkeit nachging. Ich versuchte, ihn mit aller Kraft da rauszuholen. Und nach einigen Monaten konnte ich ihn schlieslich unter viel Druck und Arbeit dazu bringen, mit dem Scheiss aufzuhoeren und lieber fuer die Schule zu lernen, damit er spaeter nicht wieder Drogen verticken musste, um sich ueber Wasser zu halten. Ich lud ihn fast jeden Tag zum Essen ein, lieh ihm Geld, wo ich konnte...und irgendwie-„ „...hast du dich in ihn verliebt.“ Diese Worte sprudelten voellig ungewollt aus mir heraus. Wirklich!!! Kai sah kurz zu Boden, dann in meine Augen und kam langsam auf mich zu, um sich wieder neben mich zu setzen. „Ich weiss es nicht...Ich glaube, ich schwaermte nur so fuer ihn...ich war sicher zu jung, um ihn richtig zu lieben.“ Sicher. Ich kannte Kai. Er war mein bester Freund und auch wenn ich ihm viel durchgehen lies, mitten ins Gesicht konnte er mir mit einer Luege nicht kommen. Und dies war definitiv eine. Aber wie er meinte. „Wieso habt ihr euch dann so getrennt...?“ wollte ich wissen und knabberte nervoes an meiner Unterlippe. „Das ist leicht zu erklaeren – er war eines Tages einfach weg. Seine Mutter konnte mir nur sagen, dass er nach einem heftigen Streit einfach aus der Tuer gestuermt war. Akira hatte ihr gestanden, dass er mit Drogen arbeitete, es allerdings aufgegeben hatte. Und ich hatte ihn dazu gedraengt. Ich dachte, wenn seine Eltern davon wuessten, wuerden sie aufwachen und sich endlich um ihren Sohn kuemmern. Doch ich schien genau das Gegenteil erreicht zu haben... Jedenfalls war er weg.“ „Und ihr habt euch daraufhin nie wieder gesehen? Komm schon, Kai, das kannst du deiner Grossmutter von mir aus erzaehlen...“ genervt sah ich ihn an. Ich dachte, er verschwieg mir schon wieder Tatsachen. „So war es aber...Naja...also fast...er tauchte noch einmal bei mir wieder auf, ungefaehr eine Woche nachdem ich ihn nicht gesehen hatte. Er hatte wieder mit dealen angefangen und sah schlimmer aus dennje. Seine Haare hatte er sich Strassenkoeterbraun gefaerbt und seine Klamotten sahen aus, als haette er sie seit Ewigkeiten nicht gewaschen. Ich nahm ihn fuer einige Tage bei mir zuhause auf und peppelte ihn so gut ich konnte wieder auf. Und eines Tages war er dann wieder einfach weg.“ Kai lehnte sich zurueck an die Wand und sah ins Leere. Ich tat es ihm gleich und es war wieder einige Minuten Totenstill. „...Er schrieb mir einen kurzgefassten Zettel. Er wolle nochmal nach Hause, um nochmal von vorne zu beginnen. Er habe mit seiner Mutter telefoniert und haette von ihr eine 2. Chance bekommen. Es machte mich gluecklich und gleichzeitig traurig, denn er schrieb weder ein Danke, noch ob wir uns wiedersehen. Und wie ich schon sagte – wir taten es nicht.“ „Wie konntest du ihn einfach gehen lassen? Ohne ihn zu besuchen, ohne...ohne zu wissen, wie es ihm geht?! Du hast ihn doch geliebt verdammt nochmal!!“ Ich war eigentlich garnicht veraergert. Wirklich nicht. Jedenfalls nich ganz. Ich wollte einfach nur endlich meinem Frust Luft machen, also sprang ich auf das naechstbeste Thema an, und das war nunmal, dass Kai Reita, meinen Reita, damals einfach so fallen lies! „Du haettest das gleiche getan. Da bin ich mir sicher...du weisst nicht, wie ich mich damals fuehlte und-„ „Ach komm, Kai! Ich weiss nicht, wie du dich damals fuehltest, pah! Drauf geschissen... Was glaubst du, wie ich mich JETZT fuehle?! Was waere, wenn man DICH so an der Nase herumfuehren wuerde, wie mich gerade?! Ich hab echt genug...! Genug von euch allen...“ Ich stand auf und verlies den Raum, das Haus, die Strasse....Kai hatte mich nicht aufgehalten. Er kam mir auch nicht hinterher. Aber das hatte ich auch nicht wirklich erwartet. Ihr muesst wissen, ich lese in meiner Freizeit viel Manga und auch Buecher und Filme ziehen mich oft in ihren Bann. Und genauso fuehlte ich mich gerade. Wie die Hauptperson, die von allen verarscht wird und die am Ende dann entweder das grosse Glueck in einem Happy End, oder ein trauriges Ende fand. Oder ich war einfach nur eine dumme Nebenperson, die Mittel zum Zweck war und die alle nur rumschubsten. Ich kam mir gerade wie eine Mischung aus beidem vor. Zwei weitere Tage vergingen und Reita kam immernoch nicht zur Schule, auch Kai meldete sich nicht. Kouyou hatte ich ueber diese Tage geschickt ignoriert. Er legte es auch nicht gerade darauf an, mit mir ins Gespraech zu kommen. Doch der Kerl war nunmal Klassensprecher, und wenn einer wusste, warum Reita nicht in der Schule war, dann wohl er. Am selben nachmittag noch fing ich ihn auf dem Nachhauseweg ab. Er schien ziemlich erschrocken und nahm auch gleich 2 meter Sicherheitsabstand von mir. „Ich will nichts von dir Kouyou. Und bevor du fragst: Es ist mir vollkommen egal. Du bist mir egal. Ich will von dir nur wissen, was mit Reita ist. Also sag es mir lieber, sonst werd ich vielleicht doch noch ungemuetlich, ich bin zurzeit andauernd schlecht gelaunt.“ Ich baue mich etwas vor ihm auf und schaue ihn ernst an. Seine Angst schien zu schwinden, denn ein kleines Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. „Ach...du weisst es nicht...Ich hab mich schon die ganze Zeit gewundert, warum du nicht auf mich losgehst~“ Jetzt wurde ich doch etwas nervoes. Geht der Spielfilm nun weiter?! „Du willlst wissen, wo Reita ist? Der ist vermutlich Zuhause. Oder laengst in einer Besserungsanstalt. Reita wurde vor ueber einer Woche von der Schule suspendiert und wird auch nicht zurueck duerfen.“ „Bitte?!“ Wollte der mich jetzt verarschen? Seinem gehaessigen Blick zufolge tat er das wohl nicht. Wunderbar. Wunderbar. Ging das Drama also wirklich weiter. „Ihr seid doch alle total....!!!!!“ Aufgebracht schubste ich Kouyou zur Seite und spurtete los in Richtung Akiras Zuhause. Das wird er mir buesen. Alles wird er mir buesen. Dass er mir nichts erzaehlt hat wird er buesen. Dass er sich nicht meldete wird er buesen. Aber vorallem sollte er noch fuer diese verdammte Nacht bei Kouyou buesen!!! Ich klingelte Sturm und es dauerte nicht lange, bis Reitas Mutter leicht genervt die Tuer oeffnete. „Ich moechte zu Akira!“ gab ich patzig an und stuermte die 2 Treppen zur Haustuere nach oben“ „Aki ist nicht zuhause.“ „Wo ist er dann?!“ Langsam wurde ich ungeduldig. Ich wollte ihm eine verpassen, jetzt, sofort, auf der Stelle! „Er ist schon seit ein paar Tagen nicht mehr daheim gewesen. Das hat er frueher auch oefter gemacht. Er taucht sicher irgendwann wieder auf.“ „Akira ist abgehauen?...“ geschockt blieb ich auf der letzten Stufe vor ihr stehen. Reitas Mutter sah nicht gerade besorgt drein und verdrehte kurz die Augen. „Nachdem er von der Schule geschmissen wurde gab es einen kleinen Streit. Und dann war er weg. Aber ich kenne meinen Sohn, der-„ „Garnix wissen sie! Von wegen, sie kennen ihren Sohn!“ Ja. Genausowenig wie ich anscheinend. Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief zurueck auf die Strasse. Mein Leben war so schoen. Bevor ich Reita kennenlernte war mein Leben die Geregeltheit in Person. Also, in Leben meine ich. Seit ich diesen blonden Wirbelwind kenne, hatte sich alles veraendert. Mein Leben wurde zum Roman. Oder eher einem Drama-film? Jedenfalls War ich wohl wirklich die Hauptperson in diesem Streifen und wie es Filme und Buecher nunmal so wollten, rannte ich los, zum grossen Showdown, der hoffentlich endlich alles aufklaerte und mein Leben wieder normalisierte, es regelte, so wie frueher. Und der mich auch hoffentlich wieder in seine Arme trieb. Ich schreib zuviel. Definitiv xD“ Ich sollte weniger schreiben und dafuer schneller. Verzeiht mir u_u“ Aber...ihr habts fast geschaft!! XD Ich denke, mit dem naechsten Kapitel endet die Geschichte, ich habe allerdings auch noch ein Extra-Kapitel geplant, also bleibt mir bitte auch noch bis zum Ende treu ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)