S a l t y Selection von Tamaki (Reituki [Reita x Ruki]) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Ah, du bist wieder wach~...“ Erschrocken fuhr ich zusammen, als ich die Stimme meines Schlaegers vernahm. Etwas eingeschuechtert fragte ich genau nach: „W-wo bin ich? Wieso hast du mich hier her gebracht?!...“ Meine Stimme klang etwas zittrig, was mir auch sofort etwas peinlich war. Mein Blick blieb aber an meinem Ziel haften, dass sich nun neben mir auf der Couch mit 2 Tassen heisser Milch niederliess. Er sah mich kurz an, dann aber auf den Boden und murmelte etwas von: „Wollte nicht, dass die Polizei oder so dich findet...“ Aha, er hatte also Angst, dass sie ihn einbuchten. Toll, sehr fuersorglich, wirklich. „Du bist Rukku, richtig?...“ Rukku... So hatte mich keiner mehr seit dem Kindergarten genannt. Eigentlich sollte es urspruenglich Ruki-kun heissen. Dann wurde es zu Ru-kun und irgendwann wurde es der Zeit wegen zu einem symplen Rukku. Wieso frage ich mich eigentlich erst jetzt, wieso sie mich nicht einfach gleich einfach Ruki nannten?! Naja, egal jetzt... Stumm nickte ich, zuckte unwillkuerlich weiter zusammen. Ob er mich jetzt nochmal verschlaegt?... Doch zu meiner Ueberraschung drueckte mir der Nasenband-traeger die Tasse nun in die Hand und lehnte sich etwas zurueck. Schweigend betrachteten wir einander, liesen uns nicht mehr aus den Augen. Ob es aus Neugier, den Anderen mal ganz anders zu sehen, war, oder einfach weil wir Angst hatten, dass uns der jeweils andere vielleicht gleich an die Gurgel springt, wenn wir nicht hinsahen. Doch es verging fast eine halbe Stunde und rein garnichts geschah. Ich raeusperte mich kurz und versuchte aufzustehen. „Ich...muss dann mal heim...“ Das erwies sich allerdings schwerer als gedacht. Meine Magenschmerzen meldeten sich wieder und ich sackte zurueck in die Couch. „Autsch...!“ Ich verzog das Gesicht und sah Aki finster an. „Musste das vorhin sein?!“ Mutig sah ich ihn an und wartete auf eine Antwort. Aber ich bekam keine. Dieser Kerl laechelte!! Er laechelte wirklich! Und wie! Seine Blicke haetten mich ohne weiteres toeten koennen, glaubete ich zumindest. „Meinst du wirklich, ich wuerde mich fuer die paar kleinen Preller entschuldigen? Was glaubst du, was fuer Aerger ich damals wegen DIR hatte?! Ich sollte dich kopfueber an die Decke haengen und mit kochendem Blei uebergiessen, um das, was du mir angetan hast, wieder gutzumachen. Du hast mich damals geradewegs in die Hoelle geschickt, du kleines Aas!“ Wuetend sah er mich an, schmiss seine noch halbvolle Tasse Milch gen Boden. Ich sah, wie seine Haende zitterten und ihm schon der Wutschweiss auf der Stirn stand. Er war kurz davor, mich erneut zu schlagen. Ich weiss nicht, was mich dazu getrieben hatte, aber ich schob den Gedanken, gleich wieder roechelnd am Boden zu liegen, beiseite und hakte weiter nach. „Ich habe dich nie geschlagen...Also nie so richtig boese! Was willst du also von mir?“ Empoert stand Reita auf und schritt hektisch hin und her. Er suchte anscheinend passende Worte, oder er war es einfach Leid, mir nun die ganze Geschichte zu erzaehlen, denn er fasste sich recht kurz: „Durch dein Engelsgetue hat mich meine Mutter erst in eine Besserungsanstalt abgeschoben! Sie bekam damals immer nur zu hoeren, wie brutal ich doch gewesen waere und dass ich mich in Hilfe begeben sollte! Glaubst du, es ist lustig sich dann WIRKLICH mit Kindern kloppen zu muessen, die dich schon fuer ein Stueck vergammeltes Brot ohne Skrupel erschlagen wuerden?!?“ Hechelnd lies er sich auf einen Sessel mir gegenueber fallen und sah etwas verstoert auf den Boden. Sowas musste er damals durchmachen?...Und das wegen mir? Okay, der Gedanke war wirklich nicht schoen und so stand ich auf und hockte mich mit der warmen Decke vor ihn auf den Boden. Zu ihm nach oben blickend versuchte ich mich zu erklaeren. „Das tut mir wirklich Leid....Ehrlich...Ich hatte nicht gewusst, dass dich das damals so in Schwierigkeiten gebracht hatte. Sonst haette ich das nie gemacht!!! Weil eigentlich fand ich dich anfangs echt nett, aber irgendwie...keine Ahnung, du warst immer so leise und zurueckhaltend und da du nie auf meine Angebote, mit mir zu spielen, eingegangen bist,, sondern mich immer nur angepatzt hast, hab ich halt angefangen dich zu aergern....Da bist du dann lustigerweise gleich drauf angesprungen..“. Seufzend schuettelte ich kurz den Kopf. Der Blonde sah zu mir herunter. Er hatte immernoch diesen Ausdruck im Gesicht, der mir eigentlich sagte, ich solle schleunigst kucken dass ich Land gewinne, doch irgendwie suchten diese Augen etwas. „.......“ Ich sah ihm tief in die Augen und versuchte, etwas darin zu erkennen, doch gleich darauf schloss er sie wieder und stand auf. Kurz beugte er sich zu mir herunter und griff nach meiner Hand, zog mich mit sich nach oben und schubste mich leicht in Richtung der Tuer. „Ist schon okay...Anscheinend hast du es wirklich nicht mit boesen Absichten getan. Solltest du mir allerdings noch einmal in irgendeiner Form laestig werden, kannst du mit deinem Leben abschliesen....“ Er sprach seine Worte total ruhig aus, was mir irgendwie einen Schauer ueber den Ruecken laufen lies. Wie war der denn nur drauf?.... Zeitsprung. Ich hatte mich danach jedenfalls versucht, auf koerperlicher Naehe eine Distanz zu ihm aufzubauen, da ich wirklich nicht darauf aus war, herauszufinden, ob er sein „Versprechen“ tatsaechlich wahr machen wuerde. Trotzdem versuchte ich immer wieder mit ihm in Gespraeche zu kommen. Leider blockte er die meiste Zeit ab, doch an einem Abend schaffte ich es dann endlich, das Eis zu brechen! Wir waren gemeinsam aus, nicht alleine natuerlich. Wir waren auf Klassenfahrt und am letzten Abend spendierten unere Lehrer uns alle einen Discoaufenthalt und einen Drink dazu. Er sass, wie sonst auch immer, alleine in einer Ecke und trank ein Bier. Naja, wir waren alle mehr oder minder gerade erst 17 geworden und eigentlich hatten uns die Lehrer verboten mehr als diesen einen Drink von ihnen zu kippen, doch ihn schien dabei eh niemand zu beobachten. Also gesellte ich mich einfach mal unerlaubt zu ihm. Beim Naehertreten sah ich aber erst, dass er nicht alleine war; und dann er nicht nur einen Drink und ein Bier getrunken hatte. Der Tisch stand voller leerer Bier und Alkopopflaschen und neben Reita – nun...eigentlich eher halb AUF ihm...- sass eine blonde Auslaenderin. Sie machten nicht rum oder so!! Aber nun ja... Sie schienen heftigst zu flirten. Doch diesen Blick...den wuerde ich wohl in meinem ganzen Leben nicht mehr vergessen...Es war einer der wunderbarsten, erfuelltesten Blicke, die ich jemals gesehen hatte. Auf der einen Seite voller Leidenschaft, doch irgendwie auch total romantisch und Zaertlich. Ich verfiel wohl zu lange ins traeumen, denn besagte Augenpaare, die eben noch auf dem Blonden etwas ruhte, sahen nun durchdringlich zu mir. Waren das immernoch die gleichen Augen? Hmm..ja, das waren sie...und sie funkelten gefaehrlich. Ich bemerkte gerade noch, wie das kichernde Etwas von ihm aufstand und sich gluecksend aus dem Staub machte. „Ich...Ich wollte dir eigentlich nur Gesellschaft leisten, aber du scheinst j-„ ZACK! Knock-out...Der Aschenbecher hatte voll ins Schwarze getroffen. Ob das jemand gesehen hatte?! Den Kopf reibend stand ich schwankend wieder auf. „Ich hatte dich gewarnt!!! Du hast mich gerade um einen Quickie gebracht. Das wird dich was kosten!!!“ Mit Wut in den huebschen Augen kam er naeher an mich ran, stumpte mich leicht rueckwaerts. Ein knappes „mitkommen!!“ lies mir keine andere Wahl und so folgte ich dem grossen Blonden. Durch ein paar Vorhaenge und Tueren fuehrte er mich, bis ich mich in einer eklig krellen Toilette befand. Es stank fuerchterlich und es sah hier auch dementsprechend aus. Das hier freiwillig Gaeste aufs Klo gingen, wunderte mich wirklich. Lange konnte ich allerdings nicht in Ueberlegungen schwelgen, denn ich wurde hart gegen eine Toilettenwand gestupst. Reita verschloss die Tuere hinter sich, lehnte sich locker an die Tuer und fixierte meine immer groesser werdenden Augen. Was zum Teufel ging hier vor?! „Was wird das jetzt, bitte?!“ versuchte ich mich zu verstaendigen. Immernoch den festen Blick in den Augen sah er mich an, machte die Beine etwas breiter und grinste ganz leicht. „Blas mir einen!“ Sein Mund bewegte sich wirklich nur ein paar Milimeter nach oben, doch es machte einen so grossen Unterschied in seinem Gesamtbild, das man Angst haben konnte. Dieser Junge war wirklich Skrupellos...und zu dem auch noch unerhoert frech!! „Bist du vollkommen bescheuert?! Ich blas doch einem Typen keinen!“ rechtfertigte ich mich und draengte mich etwas weiter an die Toilettenwand. Ich sass wirklich fest. Ich konnte keine Menschenseele hoeren, sogar die Musik der tobenden Party verstummte hier. „Scheisse....“ dachte ich nur und biss mir schmerzlich auf die Unterlippe. „Ach komm, sei nicht so ein Scheiss Feigling! Du hast mich immerhin gerade um’s einlochen gebracht! Ausserdem hab ich gesehen, wie du mich die ganze Zeit immer anstarrst! Im Unterricht, in den Pausen. Was bist du eigentlich?....“ Sein Grinsen wich nicht aus seinem Gesicht und laessig steckte er seine Haende in die Hosentasche. Er hatte es also bemerkt....er hatte es wirklich bemerkt...verdammt, wie stand ich denn nun da?! Ich hatte ihn doch nur beobachtet, weil er der Kerl von frueher war! ...naja, und weil er wunderschoene Augen hatte...Und sein Laecheln! Gott, dieses Laecheln wuerde sogar den Nordpol sofort zum schmelzen bringen und die ganze Erde wuerde ueberflutet von eisigem Wasser. Hmm...seine Augen erinnern auch etwas an Eiswasser.... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)