Island of Dreams von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 6: # 06 ---------------- Also ich glaube, einige werden mich jetzt hassen xDDD Wie ich schon im Zirkel so schön geschrieben habe: „Wollt ihr wirklich, dass Sakura zu Sasukes Antrag >Ja< sagt? – …Ich nämlich nicht… xPPPP“ Trotzdem viel Spaß! K-Ryu~ „Was?“ Sakura war fassungslos. „Ich sagte, wir werden heiraten.“ Ungeduldig strich Sasuke sich seine Haare aus dem Gesicht. „Mach dich nicht lächerlich!“ Bei allen Szenarien, die sie sich im Bezug auf ihre erste Begegnung mit Sasuke nach all den Monaten ausgemalt hatte, war sie niemals auf eine derart absurde Idee gekommen. Verärgert runzelte er die Stirn. „Was meinst du mit lächerlich? Das ist das Vernünftigste, was wir in dieser Situation tun können.“ Als wenn so etwas der Grund dafür sein sollte, zu heiraten! “Nein, ist es nicht“, widersprach sie entscheiden. „Heutzutage heiratet man nicht mehr wegen eines Kindes, Sasuke.“ „Aber in unserem Fall…“ „Nein! Du wolltest keine Verantwortung, keine Beziehung und vor allem keine Ehe.“ „Aber dies hier ist eine Verantwortung, eine Verpflichtung für uns beide.“ „Und ich werde sie für uns tragen“, schloss Sakura. „Du willst dieses Kind doch gar nicht.“ „Woher willst du das wissen?“, brauste er auf. „Du hast mir in aller Deutlichkeit gesagt, dass du frei und unabhängig bleiben willst.“ „Das war damals.“ „Das macht doch keinen Unterschied.“ Sie wollte gehen, aber er hielt sie zurück. „Ich will mich um dich kümmern“, sagte er beschwörend. „Ich will dich heiraten.“ Er rang nach Atem, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. „Wenn ich heirate, Sasuke“, entgegnete sie ruhig, „dann nur aus Liebe. Und mit Liebe hat das hier leider nichts zu tun.“ Verzweifelt presste er seine Lippen aufeinander und sagte dann: „Sakura, sei doch vernünftig!“ „Ich bin vernünftig. Ich will einfach keine Ehe ohne Liebe. Und du willst überhaupt keine Ehe. Nicht wirklich. In diesem Moment willst du nur das Richtige tun. Aber das ist nicht notwendig. Du musst dich um keinen von uns beiden kümmern. Tausend Dank für dein Angebot, Sasuke, aber ich lehne es entschieden ab!“ „Sakura!“ „Schluss jetzt! Ich werde dich nicht heiraten!“ Nein? Sie sagte schlicht und einfach Nein? Sasuke konnte es kaum glauben. Nichts von alledem! Sie trug sein Kind unter ihrem Herzen. Sie lehnte seinen Heiratsantrag ab. Und obendrein tat sie auch noch so, als hätte er sie mit diesem Antrag beleidigt. Sasukes ganze Welt war auf den Kopf gestellt und er hatte keine Ahnung, wie er das Chaos wieder richten sollte. Zu allem Überfluss kam sein Bruder Itachi plötzlich auf sie zu und rief: „Was denkt ihr euch, euch hier einfach zu verstecken? Ma braucht dich auf der Tanzfläche, Sasuke. Und wenn mir mein Leben lieb ist, bringe ich dich jetzt zurück. Auf der Tanzfläche wimmelt es momentan von Mädchen, die Ausschau nach eine Tanzpartner halten.“ „Ich tanze nicht“, gab Sasuke gereizt zurück. „Erzähl das Ma“, sagte Itachi ungerührt und schob Sasuke vor sich her zum Klubhaus. „Sie ist gleich da drüben.“ Wenige Minuten später hakte sich seien Mutter bei Sasuke unter. „Was ist los mit dir?“ Bestimmt hätte es sie gefreut zu hören, dass er Vater wurde. Aber noch ging es sie nichts an. Zuerst musste Sasuke für sich einiges klären. Suchend sah er sich um. Seien Mutter wich nicht von seiner Seite. „Hast du mit Tenten gesprochen?“ Entsetzt blieb er stehen und ergriff den Arm seiner Mutter. „Was? Ist sie etwa hier?“ „Ich dachte, du magst Tenten. Sie meinte, ihr hättet euch auf Santorin wunderbar verstanden.“ Sie lächelte hoffnungsvoll. „Hat sie das gesagt?“, brummte Sasuke. Offensichtlich nahm es Tenten mit der Wahrheit immer noch nicht so ganz genau. „Wo ist sie?“ „Ich habe keine Ahnung. Vielleicht tanzt sie.“ Damit ließ sie ihren Blick umherschweifen. „Sie wird nicht ewig auf dich warten“, bemerkte sie spitz. „Mit der Zeit wird sie sich nach jemand Besserem umsehen, obwohl es ja keinen Besseren gibt.“ Sie gab ihrem Sohn einen leichten Schubs. „Los, tanz mit deiner Tante Uruchi!“ Sasuke blieb nichts Anderes übrig, als die Flucht vom Regen in die Traufe. Beim Tanzen bemühte er sich, mit dem Kopf dem riesigen Hut seiner Tante auszuweichen und ihr stetiges Geplapper so weit es ging zu überhören. Nach dem Tanz führte er Uruchi an ihren Tisch zurück. Dabei suchte er mit Blicken den ganzen Saal nach Sakura ab – vergeblich. „Wenn du die hübsche Schwester von Bräutigam suchst, sie ist gegangen“, bemerkte seine Tante gelassen. „Wie bitte?“ Nervös stolperte er über seine eigenen Füße. „Woher weißt du…?“ Sie zuckte die Schultern, und ihr üppiger Busen wippte dabei. „Ich habe Augen im Kopf, mein Junge. Und viel Zeit, um sie zu benutzen. Du hast mit ihr getanzt, nur mit ihr, und hältst zudem permanent Ausschau nach ihr. Du warst mit ihr unten am Strand.“ Sie schnalzte voller Missfallen. „Was denkst du dir nur? Sie hätte sich dort den Tod holen können. Es ist schließlich tiefster Winter. Ihr jungen Leute!“ „Wo ist sie hingegangen?“, unterbrach er den Vortrag seiner Tante. „Keine Ahnung. Weit, weit weg fürchte ich. Irgendwohin, wo es warm ist. Armes Baby! Ist es deines, Sasuke?“ „Wie?“ Hustend überlegte er, wie er auf diese direkte Frage antworten sollte. Seine Tante verdrehte die Augen und tätschelte nachsichtig seinen Arm. „Geh und finde sie, mein Junge! Und dann tu das Richtige!“ „Glaub mir, das werde ich tun“, versprach er finster und verließ die Hochzeitsfeier. Überall suchte er nach Sakura, doch sie war nicht einmal mehr in der Nähe des Jachtklubs. Selbst Ino wusste nicht, wo ihre Schwester war. Mit seinem Mietwagen fuhr Sasuke nach Montauk, doch auf halber Strecke musste er eine Pause machen, um in Ruhe nachzudenken. Er stieg aus und sah von der Küstenstrasse aufs Meer hinaus. Die See hatte ihm immer Ruhe und einen klaren Kopf verschafft. Sie war für ihn die Basis seiner Welt, von der aus er auf sein Leben blicken und dessen Sinn verstehen konnte. Aber momentan machte nichts wirklich Sinn. Während der letzten sechs Monate war es ihm nicht gelungen, sich Sakura aus dem Kopf zu schlagen. Ständig, egal, am welchem Ort auf der Welt er sich gerade aufhielt, dachte er darüber nach, dass ihr bestimmte Dinge gefallen könnten oder sie bestimmte Sachen sehen, hören oder schmecken müsste. Zu den unmöglichsten Situationen tauchte ihr Gesicht vor seinem inneren Auge auf. Dabei konnte er sich an die Frauen, mit denen er mal etwas gehabt hatte, kaum erinnern. Ihre Gesichter und ihre Persönlichkeiten waren verblasst, nur Sakura war in seiner Erinnerung lebendig. Aber er war selbst schuld. Wäre er doch nie nach Santorin zurückgegangen, dann wäre alles anders gekommen. Er hätte derjenige sein können, der aus dieser Beziehung verschwunden wäre und sich nicht noch einmal umgesehen hätte. Aber zurück auf Santorin hatte er entdeckt, dass sie von ihm gegangen war. Und diese Tatsache ließ ihm bis heute keine Ruhe. Ihre Schwangerschaft war ein weiteres rätselhaftes Thema. Eigentlich sollte Sasuke erschrocken und abgestoßen sein. Doch merkwürdigerweise fühlte er sich seltsam Wohl bei dem Gedanken, dass Sakura ein Kind von ihm bekam. Es war aufregend und hatte etwas vom puren echten Leben. Nur dass sie ihn nicht heiraten wollte, war ein Problem. Aber Sasuke gefiel diese Wende in seinem Leben. Und was war so falsch an einer Ehe? Es war eine vernünftige Lösung für alle Beteiligten. Davon musste er Sakura nur überzeugen. Krampfhaft überlegte er, wo er nun hinfahren sollte. Zurück in sein Hotel zu gehen, kam nicht infrage. Er teilte sich ein Zimmer mit seinem Bruder Neji, der inzwischen bestimmt eine Reihe junger Frauen zu einer Privatparty eingeladen hatte. Im Auto konnte Sasuke nicht schlafen, aber ebenso wenig Sinn machte es, eine schon überstrapazierte Sakura heute Abend noch davon zu überzeugen, dass eine gemeinsame Zukunft für sie beide der einzige Weg war. Deshalb suchte er sich in Montauk ein kleines Motel und checkte ein. Die ganze Nacht zerbrach er sich den Kopf, wie er sein chaotisches Leben in den Griff bekommen sollte. Auf der Hochzeitsfeier war er viel zu grob zu Sakura gewesen. Aber das lag an seiner Vermutung, dass sie zu diesem nichtsnutzigen Sai zurückgekehrt war. Woher hätte er denn auch wissen sollen, wer ihr schwarzhaariger Begleiter gewesen war? Und warum hatte sie ihm verschwiegen, dass er Vater wurde? Dieser Gedanke machte ihn wahnsinnig. Wie konnte sie bloß denken, dass ihm so etwas egal wäre? Es bedeutete ihm sogar viel! Ein Kind sollte beide Eltern haben, dass musste er ihr einfach klar machen. Außerdem passten sie gut zusammen. Immerhin hatten sie mit ihrer brennenden Leidenschaft das Haus auf Santorin buchstäblich zum entflammen gebracht. Und wenn es nötig war, würde er Sakura gern deutlich daran erinnern. Aber er musste Rücksicht auf ihren Zustand und ihre hormonbedingte Empfindlichkeit nehmen. Liebe! Sein Kiefer spannte sich an. Liebe war nicht wichtig! Sie würde trotzdem Ja sagen, sie musste es tun. Aber zuerst musste er sie finden. Er versuchte auf jede erdenkliche Art, ihren Aufenthaltsort oder wenigstens ihre Telefonnummer herauszufinden. Deshalb blieb ihm am Ende nichts anderes übrig, als auf der Türschwelle der Uzumakis höflich um Auskunft zu bitten. Mit klopfendem Herzen stand er auf der Veranda eines riesigen Landhauses im englischen Stil. Der typische Bau einer bestimmten Generation von Einwanderern, die viel Geld, aber nicht den besten Geschmack besaßen. Er klingelte und trat von einem Bein aufs andere. Nervös dachte er darüber nach, wie Minato Uzumaki wohl auf seinen Besuch reagierte. Bestimmt war er nicht begeistert, Sasuke gegenüberzustehen, nachdem er von ihm bei jenem berüchtigten Segelbootrennen geschlagen wurde. Wenn es Minato besänftigte, würde Sasuke ihm dieses verflixte Haus eben zurückgeben. Mit einer Hand rieb Sasuke sich den Nacken, als plötzlich von innen an der Tür gerüttelt wurde. Im nächsten Augenblick stand Sakuras Zwillingsbruder Konohamaru vor ihm. Er trug nur Boxershorts und blinzelte Sasuke verschlafen an. „Ja?“, gähnte er. „Ich will mit Sakura sprechen.“ Mit einer Hand rieb Konohamaru sich die Augen. „Oh. Wieso?“ „Das geht nur Sakura und mich was an.“ „Ach ja? Dann bist du vermutlich der Vater?“ Dieses Wort versetze Sasuke einen Stich. Ihm gefiel der Ausdruck in Konohamarus Augen nicht – engstirnig, berechnend, missbilligend. Irritiert straffte Sasuke die Schultern. „Ganz richtig“, sagte er defensiv. „Das bin ich.“ „Wird Zeit, dass du mal auftauchst. Meinst du nicht?“, bemerkte Konohamaru. „Was hast du jetzt vor?“ Er wollte natürlich für seien Sohn kämpfen, aber das wollte Sasuke mit Sakura direkt klären. „Ich will mit Sakura reden, nicht mit dir.“ Konohamaru zog die Augenbrauen hoch. „Also, hol sie her!“, kommandierte Sasuke ungeduldig. „Jetzt.“ Gelassen verschränkte Konohamaru die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen. Er grinste schief. „Geht nicht. Sie ist nicht hier.“ Sasuke zuckte zusammen. „Wo ist sie?“ „Zu Hause.“ „Gut. Gib mir die Adresse!“ Konohamaru zuckte die Schultern. „Hab ich nicht. Nur die E-Mail-Adresse“, bot er an. „Ich will keine E-Mail-Adresse, ich will sie. Persönlich Sofort. Ich will sie heiraten, verdammt noch mal!“ Überrascht riss Konohamaru die Augen auf. „Seit wann das denn?“ „Seit jetzt. Nein, seit gestern“, korrigierte er sich schnell. „Als ich von dem Baby erfahren habe.“ „Du wusstest es nicht? Konohamaru kratze sich am Kopf. „Ja, könnte tatsächlich sein. Sakura hat ihren eigenen Kopf.“ Das war nicht von der Hand zu weisen. „Weiß sie davon?“, frage Konohamaru. „Dass du sie heiraten willst?“ „Selbstverständlich weiß sie es.“ Langsam dämmerte etwas bei Konohamaru, der alles in allem einen fürchterlich verkaterten Eindruck machte. „Das erklärt einiges.“ „Erklärt was?“ „Warum sie Hals über Kopf verschwunden ist. Sie hat uns nut eine Nachricht hinterlassen und ist nicht einmal lange genug geblieben, um Hina und Naruto beim Auspacken der Hochzeitsgeschenke zuzusehen. Na ja, ich habe das ja auch verschlafen.“, fügte er gähnend hinzu. „Wer will denn so etwas schon sehen?“ „Ich brauche ihre Adresse“, erinnerte Sasuke ihn nachdrücklich. „wer hat ihre Adresse?“ Er wollte nicht mitten in die Geschenkparty von Hina und Naruto platzen, um dort Sakuras Eltern danach zu fragen. Konohamaru schüttelte den Kopf. „Sie will dich nicht heiraten, was?“ „Wir sprechen noch darüber“, wich Sasuke aus. „irgendeiner muss doch ihre Adresse kennen. Deine Mutter vielleicht. Oder deine Schwester?“ „Ma eventuell“, stimmte Konohamaru zu. „Ich könnte mal im Adressbuch neben dem Telefon nachsehen.“ „Würdest du das bitte tun?“ Inzwischen hatte Sasuke sein Temperament wieder im Griff. Sein Ton wurde milde. Wie sollte er Sakura zu einer Ehe überreden, wenn er auf der Suche nach ihrer Adresse ihrem Zwillingsbruder den Hals umgedreht hatte? „Komm rein!“, sagte Konohamaru und streckte sich. Im Haus von Sakuras Eltern herrschte eine warme Atmosphäre. Sasuke konnte sich gut vorstellen, wie sie hier aufgewachsen war. Es gab viel dunkles glänzendes Holz, gemütliche, bunt bezogene Sitzmöbel und jede Menge Bücher und Bilder. Darunter ein Familienportrait, auf dem Sakura etwa siebzehn Jahre alt gewesen war. Ihr junges, lachendes Gesicht erinnerte ihn an die Momente, als sie zusammen auf Santorin schwimmen oder Tennis spielen gegangen waren. Ein weiches Lächeln umspielte seine Lippen. „Hier ist sie“, verkündete Konohamaru, der in einem Telefonbuch blätterte. Eilig zog Sasuke einen Stift aus der Tasche und notierte sich die Adresse. Plötzlich stockte er. „Butte? In Montana?“ Montana. Selbst die meisten Amerikaner bezeichneten es als das Ende der Welt. Abgeschieden, riesig, rau und wild. Für Sakura war es momentan der Himmel auf Erden. Nach ihrer Rückkehr von Santorin hatte sie sich hier versteckt. Sie hatte sich dafür gehasst, ihr Herz nach einer Woche einmaligem Sex an einen Mann wie Sasuke verloren zu haben. Und New York war nicht der richtige Ort gewesen, um, diese Selbstverachtung zu verarbeiten. Zum Glück hatte ein rettender Engel im Flugzeug von Senatorin nach New York neben ihr gesessen, und dieser Engel hieß Kakashi Hatake. Er war schlank und hochgewachsen, mit grauen Haaren, die jedoch nichts über sein Alter aussagten. Und Sakura fühlte sich nicht im geringsten von ihm angezogen. Aber er hatte im Flieger ihr tränenüberströmtes Gesicht betrachtet und ihr ein Taschentuch gereicht. „Ich hasse es, Frauen weinen zu sehen“, hatte er gebrummt. „Wischen sie die Tränen weg!“ Danach hatte sie ihm ihr Herz ausgeschüttet. Stundenlang hatte er sich ergeben ihre Ausführungen über Sasuke angehört. „Klingt wie ein Idiot für mich“, schloss er tonlos, während sie sich lautstark die Nase putzte. „Ich verstehe nicht, worüber du traurig bist.“ Sakura selbst verstand es nicht, aber wahre Liebe ließ sich eben nicht rational kontrollieren. Und das sagte sie ihm auch. „Vielleicht nicht, aber man kann darüber hinwegkommen“, sagte Kakashi mit fester stimme. Dabei klag er wie ein Mann, der es entweder selbst erlebt hatte, oder niemals im Leben verliebt gewesen war. „Was tust du, wenn du gerade nicht weinst?“ „Ich fertige Wandmalereien an.“ „Wandmalereien?“ Offenbar hatte er noch nie von so etwas gehört. Trotzdem reichte er ihr am Flughafen seine Visitenkarte. „Kakashi Hatake, Real Estate and Property Developement“(Grundbesitz/Ländereien und Anwesens Bebauung - schlechtes deutsch, aber es wird etwa so übersetzt… hoffe ich^^) stand darauf. Aber das beschrieb nicht einmal die Hälfte seiner Arbeit, wie Sakura später herausfinden sollte. „Wenn du einmal ein Wandbild in Montana malen willst, ruf mich an!“, sagte er. Drei Wochen später stand sie bereits mit fast all ihren Habseeligkeiten in der Park Street von Butte, Montana, um dort ein frisch renoviertes viktorianisches Apartment zu beziehen. Kakashi half ihr dabei, sich vollständig einzurichten, und kurze Zeit später hatte Sakura schon einen Auftrag für ein Wandbild. Ein Restaurante in der Nähe wollte seine Wände mit riesigen Gemälden versehen haben. „Was haben sie sich vorgestellt?“, erkundigte sich Sakura. „Venezianisch? Toskanisch?“ „Nein, nein“, wehrte der Besitzer ab und schüttelte den Kopf. „Die Akropolis gefällt mir. Blau gehaltene Kirchen. Sie wissen schon, was Griechisches.“ Sakura seufzte. Über Griechenland wollte sie lieber nicht mehr nachdenken müssen. Und es war für sie ungewohnt ganz allein in der Stadt zu leben. Freude fand sie schnell, aber sie hatte niemanden wirklich an ihrer Seite. Dabei dache sie natürlich nicht an einen Mann! Ich vertraue meinen Urteilsvermögen im Bezug auf Männer nicht mehr, dachte sie. Und Kakashi, so beliebt er bei den Frauen auch ist, ist nichts weiter als ein Freund. Deshalb wollte Sakura sich einen Hund besorgen. Einen großen, liebenswerten, zotteligen Hund. Im Tierheim gab es ein paar Schäferhunde und kleine Mischlinge, die alle entschieden zu viel bellten. Und Akamaru. „Akamaru?“, fragte Sakura das Mädchen, das ihr die Hunde zeigte. Das Mädchen hob die Schultern. „Seine Vorbesitzer haben ihn so genannt. Aber Sie können ihm natürlich einen anderen Namen geben.“ Sakura lachte. Akamaru war genau das, was sie gesucht hatte. „Dann komm, Akamaru!“, sagte sie und streckte ihre Arme nach ihm aus. „Lass uns nach Hause gehen!“ Es stellte sich heraus, dass Akamaru und sie ein absolutes Traumpaar waren. Er schlief unter ihrem Bett und war nach kurzer Zeit die Liebe ihres Lebens. Zudem war er ihre Inspiration dafür, sich der herrenlosen Tiere im Tierheim zu erinnern und den Betreibern ihre dienste anzubieten. Sie wollte die Außenwand des Heims mit einem Gemälde verzieren. „Das wird die Menschen positiv beeinflussen, wenn ein riesiges Tierbild Aufmerksamkeit erregt“, erklärte sie voller Überzeugung. „Dann finden vielleicht noch mehr Menschen so wunderbare Hunde wie Akamaru.“ Und Sakura sollte Recht behalten. Das Gemälde war ein riesiger Erfolg. Es war modern, humorvoll und sorgte nicht nur für eine höhere Vermittlungsquote des Heims, sondern auch für offizielle Patenschaften und eine höhere finanzielle Beteiligung der Gemeinde am Tierschutz. Seit einem großen Zeitungsartikel über Akamaru und vor allem über Sakuras Bemühungen war sie auch über Buttes Grenzen hinaus bekannt geworden. Man engagierte sie für ein Lehrprojekt in Teilzeit an der örtlichen Highschool, und darüber hinaus arbeitete sie an einem aufwendigen Weinberg nach toskanischem Vorbild für ein italienisches Restaurante. Zuvor hatte sie schon arbeiten für ein Museum und den Flughafen fertig gestellt. Ihr Hauptprojekt war zurzeit eine Montage der Stadthistorie an der Innenwand des zweistöckigen Theaterauditoriums in einem Gebäudekomplex, der Kakashi gehörte. Diesen Auftrag hatte er im Sinn gehabt, als er ihr seine Visitenkarte gegeben hatte. Die Arbeit faszinierte sie und war die bisher größte Herausforderung ihrer Karriere. Und dazu bekam sie noch Sasukes Baby! Sie versuchte, gar nicht daran zu denken, dass sie sich mit ihm auseinandersetzten musste. Noch immer erinnerte sie sich daran, wie fassungslos sie gewesen war, als der Arzt ihre Schwangerschaft bestätigt hatte. Es kam einfach vollkommen unerwartet. „So etwas passiert eben“, erklärte der Arzt schlicht. Und jetzt würde sie auch ewig mit Sasuke verbunden sein, ob sie wollte oder nicht. Allerdings war er zu ihrem Leidwesen ein Lebemann, der sich nicht ernsthaft binden wollte. Daher war Sakura sein Heiratsantrag auch so lächerlich vorgekommen. Also konzentrierte sie sich auf ihren umfangreichen Auftrag, der endlos lange dauern würde. Das Wandgemälde sollte sich über drei Seiten des Theatergebäudes erstrecken, und Sakura konnte dafür die Hilfe einiger ihrer Kunstschüler in Anspruch nehmen. Trotzdem würde die Arbeit etliche Wochen beanspruchen. Viel Zeit hatte sie aber nicht, da ihr Bauchumfang täglich wuchs und sie bald nicht mehr auf das große Malergerüst würde klettern können. Außerdem wollte Kakashi das Werk am liebsten schon in sechs Wochen enthüllen, wenn Schauspieler von außerhalb zu einer spektakulären Premiere kamen. Einige ihrer Schüler waren in der Vergangenheit aufgefallen, da sie als Graffitikünstler ihre werke auf nicht legale weise anfertigten. In Zusammenarbeit mit der Polizei hatte Sakura zugestimmt, ihnen die Möglichkeit zu geben, an dem aktuellen Auftrag mitzuarbeiten und dort ihr Talent unter Beweis zu stellen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit, in der viel diskutiert und gemault wurde, hatten sich die Schüler mit der Situation arrangiert und Vertrauen zu ihrer neuen Lehrerin gefasst. Und da die Zeit drängte, war Sakura auf jede künstlerische Hilfe angewiesen, was den Schülern auch gut gefiel. „Wie ist es gelaufen?“. Erkundigte sich Kakashi. Er stand neben der Leiter zu dem Gerüst, auf dem Sakura ihre Farben sortierte. Es war das erste Mal, dass sie miteinander sprachen, seit Sakura bei der Hochzeitsfeier ihres Bruders gewesen war. „Er will, dass wir heiraten“, erwiderte sie grimmig. „Ernsthaft?“ er hob seine Augenbrauen. „Und wann ist der große Tag?“ Ungläubig sah sie ihn an. „Du glaubst doch nicht dass ich zugestimmt habe?“ „Warum nicht?“, fragte er achselzuckend. Du liebst ihn doch.“ Darauf wollte Sakura nicht einmal antworten. Schweigend widmete sie sich ihrer Arbeit. „Verstehe“, seufzte er nach einer Weile. „Du hast also abgelehnt.“ „Richtig.“ Sie drehte sich nicht einmal um, aber ihr Herz schlug schneller. Wie immer, wenn sie an Sasuke dachte. „Und was sagt er dazu?“ Sakura spürte, wie ihre Anspannung wuchs. „Er hält die Ehe für den einzigen richtigen Weg.“ Dann sah sie Kakashi direkt an. „Würdest du jemanden heiraten, wenn keine Liebe im Spiel ist?“ „Vielleicht.“ „Nun, ich werde es nicht tun“, gab sie mit fester Stimme zurück. Kakashi grinste. „Gut. Wenn du keine Hochzeit planen musst, hast du mehr Zeit für deine Arbeit. Anko arbeitet schon an einem großen Empfang für den entscheidenden Tag. Die halbe Stadt wird hier sein, Bürgermeister, Presse und so weiter. Auch viele Investoren von außerhalb wollen die Künstler live erleben.“ „meine Schüler und ich werden da sein“, versprach Sakura. „aber dann lass mich jetzt auch weiterarbeiten!“ Kakashi lachte. „Keine Sorge, ich muss ohnehin los. Du weißt ja, ein paar Termine im Ausland. Heirate nicht, solange ich weg bin!“ „Bestimmt nicht“, schnaubte Sakura. „Nicht um alles in der Welt.“ Für die erste Woche im März war ein Schneesturm angesagt. Sakura war an diesem Tag früh zur Arbeit gekommen, weil sie dienstags nicht unterrichten musste und so die Zeit für das Gemälde nutzen wollte. In zwei Wochen wurden die Schauspieler für die große Premiere erwartet, und bis dahin musste das Werk präsentabel sein – auch wenn es vielleicht nicht ganz fertig wurde. Das Baby machte sich täglich mit Tritten bemerkbar und hielt Sakura damit ganz schön auf Trab. Und Anko hatte angekündigt, dass Kakashi jetzt jeden Tag von seiner Geschäftsreise zurückerwartet wurde. Jeder einzelne von Sakura Schülern arbeitete an einem Bild, das seiner persönlichen Familiengeschichte entlehnt war. Und allen Jugendlichen, die seit Generationen on dieser Gegend lebten, hatte Sakura bisher schon bei ihren Einzelwerken geholfen – nur Gaara noch nicht. Er war der begabteste Graffitikünstler von ihnen, brachte aber am wenigsten Begeisterung für diese Aufgabe mit. Alle anderen hatten alte Fotos ihrer Familiengeschichte als Vorlagen mitgebracht, aber Sakura hatte Gaara lange dazu überreden müssen, sich für ein Motiv zu entscheiden. Schließlich hatte er das alte Hochzeitsfoto eines sehr ernsten chinesischen Paars mitgebracht. Für das Thema Hochzeit konnte Sakura sich momentan nicht wirklich begeistern, trotzdem wollte sie Gaara motivieren und ihm helfen. Seit das bild an die Wand projiziert worden war, tat er sich schwer, daran weiterzuarbeiten. Entschlossen kletterte sie das Gerüst hinauf, um an den stellen weiterzumalen, die Gaara zuletzt vernachlässigt hatte. Dabei fiel ihr Blick auf das Foto des chinesischen Paars, das vor etwa einhundert Jahren in dieses fremde Land gekommen war, um sein Glück zu finden. Dieses Foto war als Vorlage an eine Seite der Wand geheftet. Ob sie glücklich waren?, überlegte Sakura seufzend. Was hatte sie zusammengebracht? Wie hatten sie umeinander geworben? Hatten sie das überhaupt getan, oder waren sie nur eine Zweckehe eingegangen? War es Liebe gewesen? Während sie malte und die Gesichter des Paars vor Augen hatte, wünschte Sakura sich inständig, die Wahrheit hinter dem Bild zu kennen. Da die Dachfenster von Schnee bedeckt waren, war das Licht im Raum gedämpfter als sonst. Und es war so still um sie herum, dass Sakura von Zeit zu Zeit das Knarren der Wände hören konnte. Normalerweise kam Iruka – ein Bildhauer, der ein Studio im vorderen Teil des Gebäudes belegte – täglich vorbei, aber heute hatte er außerhalb zu tun. Auch der Wasserfarbenkünstler Lee und die Quiltrunde hatten heute ihren freien Tag eingelegt. Bei der Quiltrunde handelte es sich um eine ganze Reihe älterer Damen, die zum größten Teil im örtlichen Altenstift wohnten und sich regelmäßig trafen, um aus zahllosen Stoffteilen die schönsten und aufwändigsten Kunstwerke zusammenzunähen. Auch sie brachten unter andrem aussagekräftige Bilder zustande, die sich wie Stoffmosaike zusammenfügten. Niemand würde Sakura heute unterbrechen, bis die Schüler kamen. Langsam bekam sie Hunger. Normalerweise brachten die alten Ladies der Quiltrunde Kuchen mit, und auch Iruka teilte oft seine Pizza mit Sakura. Leider hatte sie vergessen, sich etwas zum Mittag einzupacken. Kurz nach zwei öffnete sich die Tür und Sakura hörte Schritte hinter sich. Kakashi, dachte sie hoffnungsvoll. „Komm nur rein, wenn du etwas zu essen mitgebracht hast!“, rief sie scherzhaft. „Ich bin am Verhungern.“ Die Tür wurde wieder geschlossen, anscheinend von außen, und Sakura verkniff sich ein Lachen. „Wir bekommen gleich was zu essen“, verkündete sie und strahlte Akamaru an, der friedlich auf dem Boden lag. Zwanzig Minuten später wurde die Tür wieder geöffnet, und schon nach wenigen Sekunden konnte sie den köstlichen Duft von Pasteten und gebratenem Fleisch wahrnehmen. Ihr lief das Wasser im Munde zusammen, und Akamaru winselte aufgeregt. „Mensch, bin ich froh, dass du da bist“, sagte sie und drehte sich um. „Mensch, bin ich froh, das zu hören“, antwortete Sasuke amüsiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)