Despair von MissAdler (Eine Welt in der ich dich hasse.) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- ~#~ „Gottes Wort ist das, was die Welt dir verkündete. Ob du ihm nun Glauben schenkst, oder es anzweifelst. Das ist ganz allein deine Entscheidung und niemand kann sie dir nehmen.... niemand.„ Meine Augen öffneten sich nur träge. Ich schmeckte noch den leicht bitteren Geschmack von Erbrochenen in meinem Mund. Es war unangenehm. Die Umgebung in der ich mich befand war dunkel und eintönig.. Durch die Dunkelheit, die ich noch wage wahrnehmen konnte, befand ich mich in der Annahme das es schon Abends sein musste. Ich brauchte einige Anläufe bis ich schließlich merkte das es meine Wohnung war, in der ich mich befand. Doch ich konnte beim besten willen nicht sagen wie ich dort hin gelangt bin. Es war zu skurril. Nichts wollte ich mehr wissen. Es war als ob man mir jegliche Erinnerungen an die letzten paar Stunden genommen hatte. Ob wohl doch gar nicht soviel passiert war. Ich meine... was war schon los gewesen?... In meinem Gehirn arbeitete es... und mit jeder einzelnen Sekunde in der ich einen klaren Gedanken fassen wollte. Verlor ich diesen auch schon wieder. Mein Kopf war leer. Darum ließ ich es einfach sein und schloß die Augen noch einmal für einen kurzen Moment. Bis ich mich schließlich langsam aufrappelte, um wenigstens den Anschein zumachen mir würde es besser gehen. Auch wenn ich genau wusste, das es ganz und gar nicht der fall war. Und das stand mit größter Sicherheit fest. Es war schon bescheuert... dass ich mir nicht mal Gedanken machte wie ich überhaupt nach Hause gekommen war. Hatte Uruha denn die Kraft gehabt, mich bis hierher zu tragen? Oder hatte ich etwas getrunken? Und konnte mich nur nicht mehr daran erinnern? Was war geschehen? Das war alles... Ich konnte mich nur geschlagene 3 Fragen mit diesen Gedanken beschäftigen. Dann ließ ich es sein und setzte mich ganz langsam auf einen der Stühle, die in der Küche standen und hielt meine Hand an den Kopf, der immer noch wie blöd hämmerte. „Hör auf...„ Ich kniff meine Augen zusammen in der Hoffnung so würde es ein wenig besser werden, doch es schien fast so als würde geradewegs das Gegenteil geschehen. ~#~ Nach einigen Schmerztabletten, die ich hinter mich gewürgt hatte, wie es Uruha immer mit seinen kleinen Pillen machte, ging es mir tatsächlich besser. Wir hatten am nächsten Tag Probe, aber leider war mir ganz und gar nicht danach mich mit den anderen rumzuschlagen und über irgendwelche Sachen zu reden, ob nun die Klamotten im neuen PV klassisch, oder vielleicht doch eher außergewöhnlich - modern sein sollten... Seufzend machte ich die Augen kurz zu und zündete mir eine Kippe an, da ich schon wieder wie blöd zitterte. Es war grauenhaft. Nach den ersten paar Zügen an meiner Zigarette ging es mir wirklich besser und ich konnte spüren wie die alten Lebensgeister nach und nach wieder in mich zurück kehrten. In dem Moment viel mir wieder ein, das ich nach wie vor nicht wusste, wie ich nun in meine Wohnung gekommen war. In fast demselben Moment klingelte es an der Tür und ich fuhr dermaßen zusammen, das ich meine Kippe fallen ließ. Genervt schaute ich auf die Uhr. „21:30.... welcher Idiot...„ Murrend tappte ich schließlich zur Tür und öffnete sie auch gleich, ohne einen Blick durch den kleinen Spion zu werfen. „Hast du schon mal-„ begann ich, um mich lauthals zu beschweren, wer es denn wagen könnte so spät abends noch zu stören. Ich blickte in das Gesicht eines altbekannten Kollegen. Seine Nase verdeckte sein Schal, den er schwungvoll um seinen Hals gebunden hatte und bis zum Anschlag nach oben gezogen war. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, ich liebte es wenn er das machte. Es beruhigte einen, das es auch noch Menschen gab die sich gerne zum Affen machten . „Reita-chan was willst du?„ Meine Stimme klang, zu meiner Überraschung um einiges sanfter als ich es erwartet hatte. Mein gegenüber schaute mich mit einem schiefen Grinsen an (zumindest nahm ich das an...) und huschte an mir vorbei, ohne das ich überhaupt etwas sagen konnte. Aber letzten Endes war es mir egal. Ich hatte nichts zu befürchten, da das ganze Zeug ja eh bei Uru-chan war. „Reita?„ Meine Stimme klang nun etwas härter, weil ich wirklich gerne wissen wollte, was der Bassist zu so später Stunde noch hier wollte. Zumal er um einiges weiter weg wohnte. „Dich besuchen mein Lieber„ „Klar ... mitten am Abend?„ „ich hatte nix anders vor~ und du doch auch nicht?„ Während er das sagte schaute er sich zaghaft im Wohnzimmer um, das amüsierte mich ein wenig. „achja~ und woher willst du das so~ genau wissen, wenn ich fragen darf? Vielleicht bekomme ich ja gleich Besuch„ Reita zog eine Augenbraue nach oben und schaute mich skeptisch an. „Besuch?... Es ist mitten in der Nacht und so wie du aussiehst hattest du schon Besuch bzw erwartest keinen, weil sich da ja jedermann ... Frau, vor dir erschrecken würde.„ Während er das sagte zog er sich langsam aus und schmiß seine Jacke und Schal auf die Couch. Wo der Liebe Reita recht hatte..., hatte er wohl recht. Und der Tag war wirklich durchzecht gewesen. „Achja... und Besuch hast du eben bekommen„ Mit einen Lächeln auf den Lippen, die ich nun endlich sah, setzte er sich gemütlich auf das Sofa. Ich rollte grinsend die Augen, mir ging es irgendwie besser... „Willst du was trinken?„ Mit einem Nicken sagte er mir das er etwas wollte und ich ging in Küche. Ich holte einfach irgendeine Brause aus dem Kühlschrank. Selbst auf den Geruch von Alkohol hatte ich jetzt keine Lust, geschweige denn etwas von diesem Gesöff zu trinken, bereitete mir einen Schauer über den Rücken. Als ich zurück in das Wohnzimmer kam, stand Reita vor dem kleinen Schrank und schaute sich die Bilder an, die dort säuberlich eingerahmt standen. Es waren Bilder meiner Familie... der Band ... und einige Erinnerungsfotos, die ich sehr mochte. Ich hätte nicht erwartet das sich Reita für so etwas interessieren würde, aber demnach tat er es..., zumindest machte es den Anschein. Erst als ich das Tablett auf den Tisch stellte, drehte sich der Blonde um und sah mich verstohlen an. Nichts weiter sagend setzte er sich hin und nahm sich ein Glas um es mit der Orangenbrause zu füllen. „Danke.„ Lächelnd sah ich ihn an und machte ihm damit verständlich das er sich nicht deswegen bedanken müsse. Auch ich nahm mir jetzt ein Glas und nahm ein Schluck der Brause. Ekelhaft süß... „also... was suchst du nun hier?„ Es dauerte etwas bis mir Reita endlich antwortete. „Ich wollte ... dich sehen...„ Er murmelte das so unverständlich, das ich überlegen musste was er da gesagt hatte. „Aber wir ... hätten uns doch morgen gesehen?„ Seufzend sah mich Reita an und ich wusste nicht was er von mir wollte... „Kai... ich wollte dich jetzt sehen!„ Mir war immer noch nicht klar warum ... oder... wieso er das wollte.... Es machte mir Angst zu hören was er sagte und ich schluckte um zu verstehen. „Es tut mir leid... Kai... Ich mag dich wirklich sehr..., ich hab mir Sorgen gemacht. Du bist in letzter Zeit..., so durcheinander. Du bist nicht mehr bei der Sache, unser Manager macht sich auch schon sorgen...„ Ich sah seine Röte in seinen blassen Gesicht, was ich schon immer als hübsch empfand. Die Stille die sich einige Sekunden ausgebreitet hatte, überrollte mich mehr und mehr. War es so offensichtlich? Dabei gab ich mir doch solch Mühe niemanden zeigen zu lassen, wie schlecht es mir ging. Indem Moment wollte ich alles..., alles nur nicht mehr Reita anblicken zu müssen. „Reita würdest du gehen? Mir geht es nicht so gut...„ Ich schaute nach unten... Ich hatte seine letzten Worte nicht realisiert. Ohne es mitzubekommen stand ich vor der Haustür, verabschiedete Reita und schloß die Tür hinter meinen Rücken. Mein Kopf hämmerte, wie schon die ganze Zeit. Ich preßte mir meine Hand gegen die Stirn, in der Hoffnung es würde so besser werden. Aber es wollte nicht, es wurde schlimmer... viel schlimmer... Es kotzte mich an. Wieso? Wieso nur? Wieso war ich so schwach? Es ging anderen Menschen so viel schlechter als mir... Ich schmiß meinen Kopf gegen die Tür und drückte dann meine rechte Hand an mein linkes Handgelenk. Ich spürte wie mein Blut trommelte... Ich spürte es Vibrieren... Es tat so verdammt weh. Heiße Tränen rollten mein Gesicht herunter und der Schmerz am Gelenk wurde immer schlimmer. Ich drückte meine Hand stärker zusammen und ehe ich es bemerkte, ehe ich es realisierte, spürte ich das Warme dickflüssige Blut und mir wurde Schlecht. Wie schon so oft beruhigte mich der Schmerz. Und keinerlei fragen durchforsteten mein Gehirn, da ich mich nur auf das brennende Handgelenk fixierte. Gedanklich nur darauf geschlossen, welch Schmerz noch süßer sein könnte als dieser. Welcher verruchte Schmerz noch geiler und abtötender sein könne. Wenn es ihn gäbe, wollte ich ihn spüren. Ja! Ich wollte ihn spüren hier und jetzt... auf ewig.! Ich schlug mit aller Kraft gegen die Wand. Den Schmerz den ich dabei fühlte, war eine sündige Befreiung. Das Warme, dickflüssige Blut, was an meinem Handgelenk wieder zu laufen begonnen hatte, ließ mich für ein paar Momente dem Himmel wieder nah zu sein. ~+~ Selbst wenn du sterben willst... Selbst wenn du leben willst... Wie willst du Leben? Ohne Zu Sterben?- Sterben heißt vergessen, umarmen, leben... Verrecke, verrecke in deiner einsamen Zelle... Und erzähle mir davon ~ Mein süßer Engel~ ~+~ Wann erkennt man wohl, das man nicht mehr leben will? Und das, das leben nichts mehr bringt, was einen glücklich macht? Ich wollte immer sterben. Das wusste ich schon ziemlich früh. Klar ich bin noch jung, aber dennoch weiß man, wann man genug vom Leben hat. Man erträgt es nicht mehr. Es kotzt einen einfach nur noch an. Das klingt jetzt etwas dumm, aber für jeden Menschen gibt es etwas was einen am leben hält. Bei mir war es wohl die Musik. Wenn ich mir vorstelle nicht mehr Schlagzeug spielen zu können, wäre das ein zu großer Schmerz. Und den wollte ich nicht ertragen. Ich wachte erst am nächsten Morgen wieder auf. Es war so gegen Mittag. Mir war immer noch schlecht, aber ich schien mich nicht übergeben zu haben. Zum Glück. Plötzlich merkte ich was mich aus den Schlaf gerissen hatte, ein dumpfes Klingeln nahm ich in meinen Unterbewußtsein war. Bis ich merkte das es an der Tür klingelte. Ich wollte erst aufstehen, aber ich lag ja noch vor der Tür. Ich musste lachen. Gott ich bin so ein Idiot... Langsam rappelte ich mich auf und öffnete die Tür. Es war Uruha. „was willst du?„ Ich war genervt, Uruha war der Letzte den ich sehen wollte. Und dann auch noch dieses dreckige Grinsen, mit seinen verführerischen Lippen was er aufgesetzt hatte. Zum Kotzen. „Dich ~ Kai-chan„ Ich riss meine Augen auf. Und wusste von einem Moment, auf den anderen nicht was er wollte. Ich spürte nur seine Lippen auf den meinen. In meinen Augen sammelten sich Tränen... Ich wollte nicht... Es tat weh... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)