Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 38: 38. Kapitel ----------------------- 38. Kapitel: Mal wieder wurde Uruha unsanft aus seinem Schlaf gerissen! Erschrocken keuchte der Brünette auf, als er hart auf dem Boden landete, und sich dabei den Hinterkopf an der Schrankkante aufschlug. Leise fluchtend und den Schlaf wild aus den Augen blinzelnd, rieb er sich zähneknirschend die schmerzhaft pochende Stelle am Kopf, während er sich murrend aufsetzte und missgelaunt nach dem Schalter der Nachttischlampe suchte. Gedämpftes und leicht gelbliches Licht hüllte das Zimmer ein, und Uruhas Augen verengten sich verärgert zu schmalen Schlitzen, als er in die engelsgleichen Unschuldsmienen von Aoi und Yuki sah. Eng umschlungen und aneinander gekuschelt, lagen sie mitten auf dem Bett und gaben abwechselnd leise glückliche Seufzer von sich, während sie sich ihren Träumen hingaben, wobei die beiden schnurrenden Katzen schnurrend an ihnen lehnten. Natürlich kickten sie die nicht so einfach aus dem Bett! Er konnte diesen Anblick kaum noch ertragen. Es verdunkelte seine derzeitige Stimmung nur noch mehr! Und es wurde von Nacht zu Nacht immer schlimmer… Denn er litt nicht nur an den Prellungen die er sich jede Nacht zuzog, wenn Aoi und Yuki sich mal wieder im Bett zu breit machten, und auch das Gefühl der Ausgeschlossenheit und leichten Eifersucht, wenn er jeden Abend mit ansehen musste, wie die beiden im Schlaf zusammen kuschelten, war Nichts im Vergleich zu seinem Hauptproblem. Diese beiden Tatsachen rieben nur noch mehr Salz in die Wunde. Er hatte ein noch viel größeres Problem zu bewältigen und das war der Fakt das er Sex wollte! Sex! Er konnte an nichts anderes mehr denken! Und er hasste sich dafür! Denn es waren mal gerade vier Wochen vergangen, wo er sich mit Aoi versöhnt und ihm versprochen hatte ihm Zeit zugeben. Und was tat er stattdessen? Ihm überkamen jetzt schon bei den kleinsten alltäglichen Gelegenheiten lüsterne Gedanken. Wenn Aoi sich in seiner engen Jeans bückte… Wenn er hörte wie Yuki duschte… Wenn Aoi mit den Katzen spielte… Wenn Yuki versuchte zu kochen… Wenn die beiden nur mit Shorts bekleidet in das Bett krabbelten… Kurz gefasst… Er dachte jede Sekunde am Tag an Sex! Schon wenn er die Augen schloss, überfluteten ihn lebhafte Bilder, wie er über Aoi herfiel. Es kostete ihm Unmengen an Kraft, das wenn er Aoi oder Yuki küsste, diesen Kuss sanft zu gestalten und ihn nicht in voller Lust und Ekstase aufgehen zu lassen. Und das Schlimmste daran war, das er diese Problem noch nie vorher in seinem Leben gehabt hatte. Denn immer wenn er Sex gewollt hatte, war er einfach in den Club gegangen und hatte da einen One – Night – Stand nach dem anderen flachgelegt. Und jetzt? Jetzt war er mit zwei der wohl süßesten und verführerischsten Schönheiten zusammen, und durfte seine Gelüste nicht an ihnen ausleben! Das war reine Qual! Keuchend stand Uruha vom kalten Boden auf und rieb sich mit zusammengekniffenen Augen den schmerzhaften Hintern. Es war zum Verrücktwerden… Er musste irgendetwas finden, womit er sich ablenken könnte! Schließlich durfte er nicht immer an Sex denken, da er so immer stärker zu Versuchungen fähig wäre, und das wollte er seinem geliebten Aoi ja nicht antun. Und wieder fiel sein Blick auf Aoi und Yuki, die immer noch leicht lächelnd in den Armen des jeweils anderen lagen. Zwar freute er sich, dass Aoi so große Fortschritte gemacht hatte, und jetzt immer mehr Berührungen zuließ, doch wollte er, auch wenn er nur schlief, auch daran teilhaben. Doch stattdessen wurde er immer aus dem Bett gedrängt… Das Bett war für drei Personen wohl einfach zu klein! Bei diesem Gedanken leuchteten Uruhas Augen freudig auf! Das war es! Das Bett war zu klein! Er müsste also einfach nur ein größeres Bett besorgen, wodurch er die Gelegenheit hätte, in der Nacht Aoi sanft in den Arm zu nehmen, ohne dann wieder von der Bettkante zu fallen. Und wer weiß… Vielleicht würde er dann durch den besseren Schlaf und die doppelte Portion an Kuschel – Einheiten, den Gedanken an Sex ein paar Stunden pro Tag verdrängen können. Einen Versuch war es wert! Schnell schielte der Brünette zum Fenster, und seine Lippen verformten sich zu einem breiten Grinsen. Es dämmerte bereits leicht! Auf Zehenspitzen und mit angehaltenem Atem, um Aoi und Yuki auch ja nicht zu wecken schlich er zum Kleiderschrank und zog sich an. Denn auch wenn es noch ziemlich früh war, er würde schon ein Möbelhaus finden, das geöffnet hatte und ihm so ein großes Bett noch heute und so schnell wie möglich tischlern würde. Schließlich war es Aoi und Yuki zu Liebe… Doch gerade als er das Schlafzimmer verlassen wollte, hielt er plötzlich inne und schlug sich lautlos gegen die Stirn. Wie konnte er das nur vergessen! Schnell schlich Uruha zurück ins Zimmer, und kramte aus dem Nachttisch ein Maßband heraus, welches er freudig funkelnd anstarrte. So oder so wollte er ja das größtmöglichste Bett für sich, Aoi und Yuki, weshalb er vorher die Wand vermessen musste. Denn je größer das Bett, destso größer war auch ihre ‚Spielwiese’. Bei diesem Gedanken, riss er seine Augen erschrocken auf und schüttelte heftig den Kopf. Da war er schon wieder! Der Gedanke an Sex! Dabei hatte er doch vorgehabt mit einem größeren Bett, den Sex zu verdrängen. Verlegen seufzte der Brünette und strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht! Dann hauchte er Aoi und Yuki jeweils einen sanften Kuss auf die Wangen, worauf sich die beiden genüssliche rekelten, und verließ leise die Wohnung. Ein plötzliches lautes Poltern ließ Aoi aus dem Schlaf schrecken. Kerzengerade saß er nun im Bett und blinzelte verwirrt und zugleich hektisch. Was war das denn für ein Geräusch gewesen? Schnell tastete er neben sich, doch seine Hand fuhr nur über den weichen Stoff des Lakens. Verdattert sah er zu seiner Rechten. Nichts! Wo war denn Uruha? Panisch begann sein Herz hart gegen seine Brust zuschlagen. Es war schon lächerlich, wie unsicher er sich immer noch fühlte, und das er jetzt so große Angst hatte sich nach links zu drehen, um sich zu vergewissern ob wenigstens noch Yuki im Bett lag… Denn er hatte Angst, alleine zu sein. Er hatte Angst, dass die Erinnerungen an DIESE Nacht ihn wieder einholen würden, wenn er auch nur einen Augenblick, sich der Gegenwart seiner Freunde nicht sicher war… Wieder ein Beweis wie schwach er doch war… Doch so sehr er sich auch bemühte, es wurde nicht besser! Zumindest nicht so wie er es gerne hätte. Schließlich spürte er tagtäglich Uruhas Blicke auf sich… Laszive und begierige Blicke, die ihn manchmal sogar auszuziehen drohten. Er empfand diese Blicke Uruhas keineswegs als unangenehm, doch zeigten ihm diese Aufmerksamkeiten des Brünetten, wie armselig er immer noch war. Armselig genug, um nicht auf die Bedürfnisse seines Freundes eingehen zu können! Ein kleiner Kuss hier, ein etwas längerer Zungenkuss dort. Doch kaum wenn die Berührungen nur etwas intensiver wurden, bremste er sie, da er sich immer noch nicht recht wohl dabei fühlte. Von den intimen Berührungen ganz zu schweigen. Und dabei wollte er es eigentlich doch… Er verstand sich selbst nicht mehr! Aoi seufzte niedergeschlagen und konnte spüren wie sich neben ihn etwas leicht zu bewegen begann, als auch schon ein lautes und dunkles Stimmenwirrwarr durch die Tür drang. Und nun tat es ihm Yuki gleich und setzte sich erschrocken auf, ehe wieder ein lautes Poltern folgte. „Was… ist das?“, fragte der zierliche Brünette und beeilte sich damit den Schlaf aus den Augen zu reiben um besser sehen zu können. Sich auf die Unterlippe beißend sah Aoi zu Yuki und zuckte mit den Schultern. „Glaub mir… das wüsste ich auch gern!“, wisperte der Schwarzhaarige leise. „Vielleicht sollte ich mal nachsehen!“, meinte Aoi dann hauchend, doch sofort schlangen sich Yukis Arme um seinen Körper, um ihn aufzuhalten. Doch noch ehe Aoi fragen konnte was das sollte, wurde die Schlafzimmertür auch schon schwungvoll geöffnet und ein breit grinsender und fröhlich vor sich hin summender Uruha trat in Erscheinung. Das sich die Münder Aois und Yukis ungläubig weit öffneten und sich dessen Augen entsetzt weiteten, lag aber keinesfalls an der ausgesprochen guten und zugleich sehr unnatürlichen Laune des Brünetten. Denn ihre Aufmerksamkeit, galt der großen Axt die Uruha auf einer Schulter geschwungen trug. „Morgen! Na endlich wach? Ich hab eine Überraschung für Euch!“, summte Uruha fröhlich und trat langsam auf das Bett zu. Immer noch durch den Schock erstarrt, starrten Aoi und Yuki wie gebannt Uruha an. Und noch ehe Aoi reagieren konnte, griff Yuki nach dessen Arm und zwickte fest in diesen, worauf sich Aois Gesicht kurz verzog und Yuki strafend ansah. „Aua! Was soll denn das?“, gab Aoi verärgert von sich und rieb sich leicht murrend die kleine rote Stelle am Oberarm. „Okay… also ist es doch kein Traum!“, murmelte Yuki und warf Uruha einen ungläubigen Blick zu. Aoi rollte leicht mit den Augen, doch auch ihm war bereits der Gedanke gekommen, dass das Bild ‚Uruha mit der Axt’, ein Gehirngespenst sein könnte. „Anscheint nicht… also muss er jetzt durchgedreht sein…!“, wisperte Aoi und gab sich selbst die Schuld daran, weil er an Uruhas langen Sexentzug ja selbst schuld war. Denn er wusste wie unausgeglichen Uruha ohne Sex sein konnte. Und jetzt hatte ihm dieses Ungleichgewicht den Verstand geraubt! „Was flüstert ihr denn da für einen Blödsinn?“, sagte Uruha empört und setzte sich nun zu Aoi und Yuki aufs Bett, nachdem er die viel zu große Axt gegen den Nachttisch gelehnt hatte. „Ich erzähl euch gerade das ich eine schöne Überraschung für euch habe… und was macht ihr… ihr guckt mich an, als ob ich euch gleich umbringen wollte!“, schmollte Uruha und schob seine Unterlippe leicht vor. Doch so leicht ließen sich Aoi und Yuki nicht weichklopfen. Skeptisch sahen sie von Uruha zur Angst einflößenden Axt und von der Axt wieder zum süßen Schmollmundziehenden Uruha. „Ich wüsste nicht, dass wir je erwähnt hätten, dass es unser größter Wunsch sei, eine monströse Axt zu besitzen…!“, gab Yuki nun kleinlaut zu, und erntete von Uru ein Augenrollen. „Die Axt ist doch nicht die Überraschung, du kleines Dummerchen!“, schmunzelte der Brünette und wuschelte Yuki verspielt durch die Haare. „Und was hast du dann mit der Axt vor?“, fragte Aoi immer noch leicht verängstigt. Nun war es an Uruha verwirrt in die Gesichter seiner beiden Freunde zu sehen. „Wieso geilt ihr euch denn jetzt so an der verdammten Axt auf?“, gab Uruha nun leicht verletzt von sich. Zwar wusste er selbst, dass die Axt unnötig und übertrieben groß war, doch wollte er, indem er ihr altes Bett in Kleinholz zerhackte, einwenig Stress und Frust abbauen. Und diese Tatsachen musste er Aoi und Yuki ja nicht gerade auf die Nase binden. Es verging ein kurzer Augenblick der peinlichen Stille, da niemand der dreien wusste, was er nun genau sagen sollte, ehe Uruha ergeben seufzte. „Naja… auf jeden Fall ist die Überraschung um ein Vielfaches Größer als die blöde Axt… ein paar Angestellte mussten mir auch helfen es hoch zu tragen!“, lächelte Uruha sanft. Und Aoi fiel ein Stein vom Herzen, da er diese lauten polternden Geräuschen, von eben, nun zuordnen konnte. Dennoch brannte Aoi nun eine andere Frage auf der Zunge. „Angestellte?“, fragte Aoi perplex. „Die Angestellten des Möbelhauses hier gleich um die Ecke!“, lächelte Uruha weiter und seine Augen begannen wieder freudig zu leuchten. „Wieso kaufst du neue Möbel?“, fragte Yuki nun konfus, da ihre Wohnung ja vollkommen möbliert war. Doch siegessicher grinsend schüttelte Uruha belustigt den Kopf. „Ich verrate erst mehr, wenn ich auch was von euch bekomme!“, schmunzelte Uruha und deutete mit seinem Zeigefinger auffordernd auf seine Lippen. Beinahe zeitgleich schüttelten Aoi und Yuki belustigt den Kopf, ehe sie sich ohne Widerrede vorbeugten und Uruha einen sanften Kuss auf dessen weiche Samtkissen hauchten. „Zufrieden?“, fragte der Schwarzhaarige schmunzelnd, besah Uruha aber mit einem neugierigen Blick. „Fürs erste ja!“, lachte Uru und räusperte sich bedeutungsvoll. „Da ich mit der derzeitigen Schlafsituation etwas unzufrieden war… habe ich uns ein neues Bett gekauft!“, gab Uruha mit beutdeutungsvollem Ton von sich und erwartete dankende Küsse, weshalb er schon mal seine Augen schloss und die Lippen leicht öffnete. „Was ist denn an der derzeitigen ‚Schlafsituation’ nicht richtig?“, fragte Yuki leicht beleidigt und verschränkte verärgert die Arme, was Uruha erschrocken blinzeln ließ. Mit SO einer Reaktion hatte er nun nicht gerechnet. „Naja… es war doch leicht beengend… daher hab ich ein größeres Bett gekauft… oder eher anfertigen lassen!“, lächelte Uruha nun leicht verunsichert, während Aoi ihm einen sehr skeptischen Blick zuwarf. Dieser war nämlich immer noch davon überzeugt, das Uruha mit dieser ‚Überraschung’ eines größeren Bettes, nur auf Sex aus war. Und ohne auch nur ein Wort zu verschwenden schwang sich Aoi schwungvoll vom Bett und ging bestimmend in die Stube, wo er wie vom Blitz getroffen plötzlich erstarrte. Seine Augen hatten sich fassungslos geweitet, denn die gesamte Wohnstube bestand aus großen Kartons. „W-wie groß ist denn dieses Bett?“, fragte Aoi mit erstickter Stimme und konnte von diesem Chaos aus Pappe und XXL – Kartons einfach nicht wegsehen. Verlegen den Hinterkopf kratzend trat Uruha hinter Aoi. Es stimmte schon, das er nicht nur, was die Größe der Axt anging, etwas übertrieben hatte, sondern auch in Bezug auf das neue Bett, weshalb er dem Tischler ordentlich ‚Trinkgeld’ gezahlt hatte damit dieser dieses Übergroße – Bett noch heute fertig bearbeitete. Doch das schien hier ja niemanden zu interessieren…. „Naja… so groß das da bequem drei Leute reinpassen!“, versuchte sich der Brünette herauszureden, doch so leicht ließ sich Aoi nicht abschütteln. „Wie groß?“, fragte Aoi daher nun mit ernster Stimme und sah Uruha nun direkt in die Augen. „Also… nicht ganz so groß wie das Schlafzimmer!“, gab Uruha nun kleinlaut zu und Aoi rollte genervt mit den Augen. „Findest du das nicht etwas…!“, begann Aoi und versuchte nach einem passenden Ausdruck für Uruhas Handeln zu finden. „- übertrieben?!“, ergänzte nun Yuki, und tapste immer noch leicht verschlafen neben Aoi, der bekräftigend nickte. Uruha sah ungläubig abwechselnd seine ‚geliebten’ und undankbaren Freunde an, fluchte verärgert leise vor sich hin, ehe er auch wieder in das Schlafzimmer ging und zur Axt griff. Und noch eher Aoi oder Yuki eingreifen konnte, holte Uruha aus und schlug mit der Axt kräftig auf das Bett ein. Da noch immer die Decken und Kissen auf diesem lagen, flogen nun lauter kleine weiße Gänsefedern durch den Raum, während Uruha immer schneller und kräftiger auf das Bett einschlug. All seine sexueller Frust und der Ärger über die ruinierte Überraschung flossen nun durch die Axt in seinen Händen. Doch Aoi und Yuki beobachteten diese Szene unbeeindruckt. Ungerührt wand sich Aoi an Yuki, der ein Gähnen zu unterdrücken versuchte. „Essen?“, fragte der Schwarzhaarige schlicht und besah seinen zierlichen Freund aufmerksam, welcher nun begeistert nickte. „Essen!“, grinste Yuki. Schnell schnappten sich die beiden ihre Sachen und ließen den tollwütigen Uruha allein Zuhause. Natürlich ließen sich Aoi und Yuki während ihres ausführlichen Mittagessens viel mehr Zeit als nötig, da sie Uru bei seiner vorläufigen und viel zu früh auftretenden Midlifecrisis nicht stören wollten. Dennoch waren sie nicht gemein und ließen Essen für Uruha einpacken. Als sie dann wieder nach Hause kamen, war es beängstigend still in der Wohnung. „Uru?“, riefen Aoi und Yuki wie aus einem Munde, und mussten über diese Tatsache leicht schmunzeln, doch als sie in die Stube traten verschwand das Lächeln auf ihren Lippen. Mitten im Wohnzimmer, stand ein drei Meter Hoher Berg aus Sägespänen. Fassungslos und zum Teil erstaunt trat Aoi näher an den Haufen heran, nur um zu erkennen das es reinster Holzstaub war; keine einzelnen Holzsplitter. „Das, ist doch nicht das, was ich denke das es ist?“, fragte Yuki mit erstickter Stimme und trat langsam neben dem Schwarzhaarigen der langsam zu nicken begann. „Doch! Ich würde sagen das sind die Überreste unseres alten Bettes!“, presste Aoi leise geschockt hervor, da er sich nicht vorstellen konnte, dass man mit einer einfachen Axt, ein Bett so in ‚Kleinholz’ zerlegen konnte. „Da seid ihr ja endlich!“, ertönte eine fröhliche Stimme hinter ihnen, und die beiden zuckten instinktiv zusammen. Die entgleisten Gesichter seiner Freunde ignorierend, griff er nach ihren Händen und zog sie sanft mir sich ins Schlafzimmer. „Tadaaa~!“, lachte Uru und zeigte wild und euphorisch auf das fertige und äußerst große Bettgestell. Die übergroße Matratze hatte Uruha wohl nicht geschafft alleine anzuheben, da sie nur halb auf dem Bett lehnte, doch was Aoi noch auffiel, war das Sachverhalt das nirgends Decken oder Kissen lagen, schließlich hatte Uruha die vorhin auch zu Schritt verarbeitet. Erst jetzt bemerkte er den erwartungsvollen Blick des Brünetten und er biss sich auf die Unterlippe und schmulte kurz zu Yuki, der wohl, genau wie er, immer noch sprachlos war. Denn nun bestand das Schlafzimmer, einzig und allein aus dem Bett. Die Kleiderschränke und Nachttische, und sogar seine große Topfpflanze waren aus dem Zimmer geräumt. „Das nenn ich doch mal groß!“, lächelte der Schwarzhaarige unsicher und stieß Yuki unauffällig mit dem Ellenbogen in die Seite, damit auch dieser liebe Worte des Dankes an Uruha richtete, da er nicht schon wieder wollte, das dieser mit der Axt wütend durch die Wohnung lief und das nächste Möbelstück in Holzspäne verwandelte. Doch Yuki tat ihm keineswegs diesen Gefallen! „Wo ist denn unsere ganzen andere Sachen?“, fragte Yuki mit belegter Stimme. „Die hab ich alle ins Gästezimmer geräumte, denn so oft haben wir nun auch keinen Besuch!“, erklärte Uruha mürrisch, da es jetzt wieder nicht so aussah, dass er Aoi und Yuki hatte begeistern können. Schließlich waren sie es ja nicht gewesen, die jede Nacht auf dem kalten Boden gelandet waren… „Da hast du dir aber viel Mühe gegeben!“, lächelte Aoi warm, ging vor Uruha auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Denn er wollte jetzt keinen Streit, und wenn Uruha dieses neue Bett so wichtig war, dann würde er damit schon klar kommen. Doch gerade als der Schwarzhaarige glaubte, das alles wieder im grünen Bereicht war, da ihm Uruha zärtlich über die Wange strich und sich seine Lippen zu einem Lächeln verformten, drangen Yukis beleidigten Worte an sein Ohr, weshalb Aoi niedergeschlagen den Kopf hängen ließ. „Und was ist mit Kissen und Decken?“, maulte Yuki weiter und verschränkte leicht bockig die Arme. Denn er verstand Uruha nicht. Was war denn an ihrem alten Bett so schlimm gewesen? Er wollte wieder das alte Bett zurückhaben! Schließlich hatten sie in diesem Bett begonnen, zu Dritt zu kuscheln und einzuschlafen. Zwar hätte er auch nicht gedacht, dass ihm das Verschwinden des alten Bettes so zusetzte, aufgrund der banalen Erklärung des Zusammen – Einschlafens, doch nun war es so und er konnte seine Gefühle nicht verstecken. Uruha seufzte niedergeschlagen, und so langsam machte sich ein Hauch von Reue in ihm breit. Vielleicht hätte er die Sache mit dem Bett vorher mit Aoi und Yuki besprechen sollen, da sie keinesfalls begeistert von der neuen Schlafgelegenheit waren. Doch hatte er nur versucht etwas zu finden, wodurch er kurz den Gedanken an Sex vergessen konnte. Denn er wollte den beiden dich Zeit geben und nicht einfach über sie herfallen. Und auch wenn es für einen Außenstehenden nicht logisch klang, so konnte ihn etwas genüssliches Streicheln in einem Bett wo er nicht gleich heraus fiel, doch von seinem zurzeit viel zu starken Sexdrang etwas abbringen. Ohne ein Wort der Erklärung verschwand Uruha aus dem Zimmer und schob einen großen Karton zu ihnen. „Ich hoffe, dass diese Überraschung jetzt besser ankommt als die erste!“, gab Uruha leise zu und riss die Pappe auf, ehe er ein Hello – Kitty – Kissen herauszog. Und kaum als Yuki dieses Pinke Kissen sah, begann er freudig zu quietschen und riss es Uruha buchstäblich aus den Händen. Sofort fiel dem Brünetten ein Stein vom Herzen und atmete erleichtert auf. Vielleicht hatte er ja Yuki jetzt mit dem neuen Bett etwas glücklicher gestimmt. Doch als er dann den wild umherhüpfenden und kichernden Yuki betrachtete und ihm dann auch noch die dazupassende Decke zuwarf, war ihm klar, dass er voll ins Schwarze getroffen hatte. Jetzt hatte er Einen schon mal wieder glücklich gemacht. Fehlte nur noch der Zweite. Aoi! „Und für dich hab ich auch was Schönes!“, lächelte Uruha sanft und zog ein Blaues Kissen und die passende Decke heraus. Aois Augen begannen zu leuchten, als er erkannte, dass der Bettbezug aus Seide bestand. „Das hätte aber nicht sein müssen!“, gab der Schwarzhaarige verlegen und mit leicht geröteten Wangen von sich, was ihn aber nicht davon abhielt, nach dem blauen Bettzeug zu schnappen. Uruha zuckte nur mit den Schultern, und freute sich breit grinsend, das diese Geschenke seinen Freunden gefiel. Den Blick nicht von Aoi und Yuki abwendend, griff er wieder in den Karton. Schließlich hatte er ja auch für sich selbst Bettwäsche gekauft und zwar in einem dunklen Violett. Er konnte nichts dagegen tun! Die Farbe hatte es ihm einfach angetan. Doch als seine Hand plötzlich den Boden des Kartons berührte, zuckte er erschrocken zusammen. Nun wandte er doch den Blick ab und sah endgeistert in den Karton. Er war leer! Leer! Wie konnte das sein? Leer… Leise fluchend und einem Heulkrampf verflucht nahe, bis er sich wütend auf die Unterlippe. Wieso hatte er denn zurzeit immer nur Pech! Dabei war doch gerade alles perfekt gewesen! Er hatte sich schon vorgestellt wie sie gleich sich in die neunen Decken kuscheln und etwas schmusen würden. Zwar war er sich bewusste wie abgrundtief kitschig diese Vorstellung war, doch wollte er unbedingt die Vorstellung in die Tat umsetzen. Doch was war jetzt? Jetzt hatte doch tatsächlich so ein Milch – Bubigesicht vergessen sein Bettzeug einzupacken. Na warte… Diesen Milch – Bubi würde er sich vorknöpfen! Angst einflößend verengten sich Uruhas Augen zu schmalen Schlitzen. „Ich bin gleich wieder da!“, zischte Uruha missgelaunt und Aoi und Yuki, die gerade dabei waren das monströse Laken um die Matratze zu bekommen sahen verwirrt auf. „Wo willst du denn hin?“, fragte Aoi leicht besorgt, da er Uruhas plötzlichen Stimmungsumbruch nicht nachvollziehen konnte. Doch Uruha antwortete ihm nicht, sonder war schon dabei seine Jacke überzuziehen. Und als dieser dann noch mit zornerfüllten Gesichtszügen nach der Axt griff und die Wohnung verließ, musste Aoi laut schlucken. „Sollten wir uns Sorgen machen?“, hauchte Aoi leise und starrte immer noch zur Wohnungstür. Doch auch Yuki schien von der jetzigen Situation überfordert. Stumm sahen sie sich an und einen langen Augenblick an, herrschte eine bedrückende Stille. „Ach was! Der wird schon wieder kommen! Lass uns das hier fertig machen… dann freut er sich bestimmt…!“, meinte Yuki dann leise und versucht überzeugend zu klingen, um nicht das auszusprechen, was er als sowohl auch Aoi dachten. So konnten sie jetzt nur hier warten und hoffen das Uruha keinen umbrachte! „Hai… vielleicht hast du Recht… aber er benimmt sich heute aber auch seltsam…!“, murmelte Aoi bedrückte und machte sich dann seufzend wieder daran, das Laken um die Matratze zu bekommen. „Stimmt! Vielleicht sollte er nicht mehr so viel Fast Food essen…! Du weißt schon… wegen der ganzen Chemie im dem Zeug!“, schlug Yuki vor, was Aoi leise zum kichern brachte. „Oder wir verbrennen seine Horror – Filme… solche Filme können ja gar nicht gut für die Psyche sein!“, lachte der Schwarzhaarige weiter. Doch das Lachen verging den beiden schnell, da das Laken einfach nicht passen wollte und die Matratze ziemlich schwer war, wenn sie sie hochheben mussten. Und so brauchten sie beinahe eine Stunde um das neue Bett zu beziehen. Erschöpft und sich Schweißperlen von der Stirn wischend, ließen sich Aoi und Yuki auf das Bett fallen. „Ab sofort hat Uruha Bettdienst! Das mach ich nicht noch mal! Das ist ja Schwerstarbeit!“, keuchte Yuki schwer atmend, während Aoi in murmelnd zustimmte. „Obwohl… ich muss zugeben… es ist bequemer als dass andere…!“, schmunzelte Aoi und Yuki kicherte leise. Sie lagen eine Weile nur so da, bis sich ihre Atmung wieder normalisiert hatte, als sich Yuki leicht auf die Seite rollte um Aoi besser sehen zu können. „Aoi?“, fragte Yuki leicht unsicher und biss sich verlegen auf die Unterlippe. Er wollte Aoi schon seit Längerem etwas Wichtiges Fragen. Doch bis jetzt hatte er es immer hinausgeschoben, da es ihm einfach zu peinlich war und er nicht wollte der der Schwarzhaarige ihn falsch verstand. Doch ließ ihm es einfach keine Ruhe! Er erlebte es ja zum ersten Mal… Zumal sie ‚dieses’ Thema noch nicht ein einziges Mal angesprochen hatten. Und das obwohl sie schon zusammen wohnten. Über einen Monat. „Mh?“, machte Aoi und sah fragend zu dem zierlichen Brünetten. Beschämt senkte Yuki den Blick und konnte deutlichen spüren wie seine Wangen durch den Überschuss an Blut heiß anliefen. „Also… du und Uruha… ihr kennt euch doch schon total lange… oder?“, wisperte Yuki leise. „Seit dem Kindergarten! Wieso?“, fragte Aoi sanft lächelnd und rollte sich nun auch auf die Seite. „Naja… also… ich… wenn man sich denn so länger kennt… ist es doch normal… das man… das man…!“, stotterte sich der Brünette verlegen zusammen und wünschte sich nie mit dem Thema angefangen zu haben. Doch nun war es ja zu spät. „Das man was?“, erwiderte Aoi verwirrt; verstand einfach nicht was der Brünette von ihm hören wollte. „…- voneinander träumt! Und dann… du weißt schon…!“, nuschelte Yuki leise, verkroch sich dann unter seiner Decke und hoffte so sehr das Aoi seine Worte nicht verstanden hatte. Doch seine Hoffnung war wohl vergebens… Er hörte wie der Schwarzhaarige zu lachen begann. „Lach mich nicht aus!“, schmollte Yuki und warf Aoi sein Kissen gegen den Kopf. „Hey! Was kann ich denn dafür das du Erwachsen wirst!“, gab Aoi empört aber zugleich kichernd von sich, erhaschte ein anderes Kissen und schlug damit gegen Yukis Seite. Ohne zu zögern griff Yuki wieder nach seinem Kissen, warf sich auf Aois Hüfte und schlug mit dem Kissen heftig auf ihn ein. Doch der Schwarzhaarige blieb unbeeindruckt, lachte sogar noch und begann Yukis Kissen mit dem seinem abzuwehren. Ehe er ihn von sich warf und sie kurz über das Bett hin und her rollten, dabei natürlich die Kissen fröhlich schwingend. Als Aoi dann über Yuki zum Stillstand kam, sahen sich beide gehetzt atmend, aber nicht minder intensiv direkt in die Augen. Vergessen waren die Kissen… Ohne ihr Zutun, so schien es, schnappten beide beinahe gierig nach den Lippen des anderen und umschmeichelten ihren Gegenpart so leidenschaftlich wie sie nur konnten. Fast zeitgleich seufzten Yuki und Aoi in den Kuss, ehe sie ihn noch inniger gestalteten. Es war beinahe so, als ob sie sich noch nie geküsste hätten… Ihre Lippen den Geschmack des anderen noch nicht kannten… Dieses plötzliche Intensive war beiden neu, dennoch konnten und wollten sie diesen Augenblick des vollkommenen Genusses nicht unterbrechen. Erregt keuchte Yuki auf, als Aoi sanft von ihm rutschte um sich eng an seine Seite zu schmiegen, ohne dabei ihren viel zu süßen Kuss zu lösen. Dabei ließ Aoi seine Hand in den Nacken des Jüngeren gleiten um ihn noch näher zu spüren und ihn noch verlangender zu küssen. Ohne überhaupt zu wissen was hier gerade geschah, schlang Yuki ein Bein um Aois Hüfte und krallte seine Finger in Aois Shirt, um ihn ganz nah bei sich zu behalten. Für beide schien die Welt still zu stehen, und allein ihre Lippen die immer inniger über die Samtkissen des jeweils anderen kosten, schienen nur noch zu zählen. Doch gerade, als sich Yukis Hand daran machte, unter Aois engen Shirt zu schlüpfen ging ein plötzlicher Ruck durch sie beide. Erschrocken keuchte Yuki auf, der auf einmal auf dem Rücken lag, und weitete schwer atmend seine Augen, als er sah wie Uruha auf Aoi lag und diesen so heftig und leidenschaftlich küsste, das sogar ihm der Atem stockte. Doch Aoi hatte immer noch nicht richtig registriert was hier gerade passiert war. Sein aus Schreck verzehrtes Keuchen, wurde vollkommen von den weichen Lippen geschluckt, die die seinen wild liebkosten. Im ersten Moment, als eine fremde Zunge versuchte sich durch seine Lippen zu zwängen, war er erstarrt, war einfach überfordert von der jetzigen Situation. Leicht panisch riss er die Augen auf. Und war mehr als nur erleichtert als er erkannte… Es war Uruha! Uruha… Sofort entspannte sich sein Körper und schmiegte sich weich an den des anderen. Und erst jetzt gab er den Willen der unaufdringlichen Zunge, die gierig über seine Lippen strich, nach und öffnete seinen Mund. Sanft seufzte Aoi in den leidenschaftlichen Kuss und ließ seine Hände leicht über Uruhas Rücken gleiten. Uruha hatte einfach nicht widerstehen können! Hatte dieser immense Druck nicht länger Stand gehalten! All sein Frust… Sexueller Frust! Und dann musste er mit ansehen wie Aoi und Yuki sich engumschlungen küssten. Da war er einfach schwach geworden! Hatte seinen guten Vorsatz, Aoi Zeit zugeben bis er soweit war, einfach über Bord geworfen! Nun war es wohl an der Zeit alles auf eine Karte zu setzen… Denn aufhören konnte er jetzt nicht mehr! Lustvoll spreizte er Aois Beine und ließ sich dazwischen nieder um sich leicht an ihm zu reiben und den Kuss noch mehr zu intensivieren! Bereits jetzt drang ein erregtes Kribbeln durch seinen gesamten Körper. Nein… ‚Aufhören’ stand völlig außer Frage! Er konnte nur hoffen, dass sein aufdringliches Verhalten, sein Verlangen, seine angestaute Lust, nicht all seine Bemühungen um Aoi ruinierten! Doch er hielt es nicht länger aus… Er wollte Aoi wieder nahe sein! Ihn spüren… Also… Blieb ihn wohl jetzt nur noch die Hoffnung… Die Hoffnung, dass er jetzt nicht dabei war alles kaputt zu machen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)