Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 24: 24. Kapitel ----------------------- 24. Kapitel: Uruha hatte die ganze Nacht kein Auge zugetan. Jetzt war es schon seit einigen Stunden hell, und er sah direkt in das sanfte schlafende Gesicht von Aoi, dessen Gesichtszüge durch die warmen Sonnenstrahlen umrandet wurden. Vorsichtig, um ihn auch ja nicht zu wecken, strich er immer wieder zärtlich über seine Wangen und Lippen. Die ganze Nacht, seitdem er fest eingeschlafen war, hatte Uruha ihn so berührt und ihn angesehen. Es tat so gut. Dieses friedliche Gesicht zu sehen. Den leisen ruhigen Atem zu hören und auf der Haut zu spüren. Das zarte Haar und die weiche Haut zu streicheln. Plötzlich verzog Aoi schmerzverzerrt das Gesicht und begann hilflos um sich zu schlagen. Uruha, blieb beinahe das Herz stehen, weil er dachte das Aoi durch sein Streicheln aufgewacht war und ihn nun ertappt hatte. Doch schnell erkannte er das Aoi keinesfalls aufgewacht war. Es war viel schlimmer…! „Yune…nicht... nein… ich will nicht…. YUNE… mh… lass mich…!“, begann nun der Schwarzhaarige mit zitternden Stimme und gequälten Gesichtsausdruck immer wieder zu murmeln, während er sich mit Händen und Füßen, gegen eine unsichtbare Person zu wehren schien. Uruha schluckte, und konnte nicht umhin, das ihn nun Tränen über die Wangen rollten. Da war er wieder. Aois Schmerz. Aois seelische Wunden, die immer noch weit aufgerissen waren und sich wohl nie wieder schließen konnten. Uruha tat es so unendlich weh, Aoi so voller Schmerz und Qual zu sehen. Er wollte ihn beschützen, seine Wunden heilen, für ihn da sein… Schnell schlang er seine Arme fester um den Schwarzhaarigen und zog ihn gegen seine Brust, während er begann sie beide langsam hin und her zu wippen. „Sch….“, versuchte der Brünette seinen Freund zu beruhigen und strich ihn vorsichtig immer wieder über den Rücken. „Yune ist nicht da… er wird nie wieder kommen…Sch…Ich bin da… es ist alles gut…!“, flüsterte Uruha mit belegter Stimme, dabei versuchend seine Tränen zurückzuhalten. Warum hatte ER ihm so weh getan? Warum hat Aoi sich nur so sehr von IHM kaputt machen lassen? Warum hat er sich verletzten lassen? Doch am meisten verfluchte er sich dafür, dass er selber es zu spät gemerkt hatte, nicht eingreifen konnte, Aoi nicht helfen und somit viel Leid ersparen konnte… Es tat ihm so leid… so verdammt leid… Auch Aoi begann nun leicht zu schluchzen, und klammerte sich ängstlich an Uruhas Shirt, den Dämonen seines Alptraums noch immer vollkommen ausgeliefert. Der Körper des Schwarzhaarigen begann zu zittern, und es zeriss Uruha beinahe das Herz. Vorsichtig küsste er Aois Schopf und streichelte ihn, in der Hoffnung, dass er wieder ruhiger werden würde. Uruha wusste was Aoi brauchte. Er braucht Liebe und Zuneigung. Jemanden der sich um ihn kümmert. Und er wollte das so sehr dieser ‚jemand’ sein. So sehr! Es vergingen noch einige lange und sorgenvolle Augenblicke, bis Aoi in seinen ruhigen Schlaf zurückgefunden hatte. Sanft wischte Uruha seinem Freund den Schweiß von der Stirn, ehe er Aoi einen zärtlichen Kuss auf die Lippen hauchte. Yune war jetzt bereits seit zwei langen Jahren tot. Doch Aoi litt noch immer unter ihn. Dieser verdammte Dreckskerl! Erzürnt knirschte Uruha mit den Zähnen, und der kleinste Gedanke an Yune ließ sich seine Hände vor Wut zitternden Händen ballen. Nun lag es an ihm, Aoi diese schrecklichen Erinnerungen vergessen zu lassen. Doch so sehr er sich auch bemühte, so ließ es Aoi nicht zu. Immer wieder sperrte der Schwarzhaarige sich ein, ließ niemanden in sein Innerstes. Aber Uruha würde nicht aufgeben. Doch um sein Ziel zu erreichen, mussten einige Dinge beseitigt werden. Schließlich wollte er das Aoi sich ihm öffnete, ihm wirklich anvertraute, und da konnte er keinen Störenfried gebrauchen. Automatisch glitt sein Blick zur Schlafzimmertür. Yuki! Sofort verengten sich seine Augen zu zwei gefährlichen Schlitzen, als er einen Entschluss fasste. Vorsichtig krabbelte er vom Sofa und deckte Aoi wieder sorgfältig zu. Gezielt griff er nach seinen Sachen und schlüpfte geschickt in seine Jeans und Pullover. Als er fertig angezogen war, kniete er sich vor dem Sofa nieder und streichelte den Schwarzhaarigen sanft durchs Haar. „Ich lass nicht zu das ER dir weiterhin weh tun wird…!“, hauchte der Brünette leise und hauchte einen vorsichtigen aber schnellen Kuss auf Aois Wange. Schnell schrieb er noch auf einen Zettel, das er Frühstück kaufen ginge, und platzierte diesen dann auf den Couchtisch, ehe er auf den Flur trat, die Treppen heruntereilte und zu rennen begann. Seine Augen begannen zu tränen von dem kalten Wind, der ihm ins Gesicht peitschte und er begann zu frösteln. Doch das war ihm egal. Ihm war alles egal, so lange er Aoi nur glücklich machen konnte und seit langen mal wieder ein ehrliches fröhliches Lächeln auf dessen Lippen zaubern konnte. Schwer atmend, stolperte er in das Diner, wo Rei arbeitete. Da es noch sehr früh war, saßen nur einige wenige Gäste in den Sitzecken und gönnten sich ihren morgendlichen Kaffee. „Um mir eine reinzuhauen, musst du schon warten bis ich Feierabend hab!“, kicherte der Schwarzhaarige, der gerade damit beschäftigt war, einige Kaffeetassen der Gäste mit der schwarzen Brühe wieder aufzufüllen. Uruha gab nur ein abfälliges Schnalzen von sich und setzt sich auf einen der Hocker, an den Tresen. „Kaffee…schwarz!“, zischte der Brünette brummig und würdigte Rei keines Blickes. Schnell eilte Rei hinter den Tresen um goss Uruha den Kaffee ein. „Sag mal… du bist doch jetzt nicht nur hier um Kaffee zu trinken… oder ist das neuerdings dein Lieblings-Diner?“, maulte Rei nun zurück und musterte den Brünetten skeptisch. Uruha rollte genervt mit den Augen, schlürfte dann etwas an seinen Kaffe, ehe er Rei nun direkt ansah. „Also? Wie sieht dein Plan aus?“, brummte Uruha. Er wusste, dass es falsch war, sich mit Rei einzulassen, doch er wusste keine andere Lösung. Er wollte Aoi nur für sich ganz allein. Er wollte ihn glücklich machen. Und da war dieser Yuki ihm nur ein Dorn im Auge. Und Rei schien ja ganz scharf auf diesen dürren Hering zu sein! Also warum nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Denn wenn Yuki an Rei gebunden war, war er nicht mehr gefährlich für ihn, konnte sich nicht zwischen ihm und Aoi stellen. „Was?“, fragte Rei verwirrt, verschränkte die Arme und sah ihn mit großen Augen an. „Zwing mich nicht es noch einmal zusagen!“, zischte der Brünette und Rei hob abwehrend die Hände. „Okay… schon klar… ich wusste das du zur Besinnung kommst!“, lächelte der Schwarzhaarige und lehnte sich mit den Ellenbogen auf den Tresen. „Wenn ich fragen darf… was hat dich umgestimmt?“, schmunzelte der Schwarzhaarige nun überlegen und man konnte deutlich etwas Gehässiges in seinem Tonfall erkennen. „Sagen wir mal so… ich weiß wo DEIN Yuki gestern Abend geschlafen hat!“, grinste Uruha frech und seine Stimmung hellte sich auf, als er Reis geschocktes Gesicht sah. „Er kommt seit… seit der Prügelei nicht mehr nach Hause…!“, flüsterte Rei nun und sah Uruha traurig an. „Ich bin zu Tränen gerührt! Und jetzt sag mit endlich wie du es bewerkstelligen willst das Yuki und Aoi sich nicht mehr abkönnen?“, gab Uruha in einem ironischen aber sehr gefährlichen klingenden Ton wider. Rei rümpfte verärgert die Nase, wusste aber das er den Brünetten brauchte um Yuki wieder zurückzugewinnen. „Naja… wir beide wissen was ihnen nicht gefällt… was sie abstoßend finden… was sie verletzen würde…diese Wissen müssen wir gezielt einsetzen!“, sprach Rei daher leise weiter und sein Gesicht nahm etwas Boshaftes an, als er den kurz schockierten Gesichtsausdruck Uruhas erhaschte. „Versteh mich nicht falsch… ich liebe Yuki… mehr als alles andere… aber manchmal müssen Menschen verletzt werden damit sie wieder den richtigen Weg finden… Yuki soll in meine… und Aoi schließlich in deine Arme gelangen… oder?“, hauchte Rei nun frech grinsend. Uruha musste schlucken. War es wirklich die richtige Entscheidung gewesen zu Rei zu gehen? Doch anders wusste er sich nicht zu helfen! Der Brünette nickte leicht und widmete sich wieder seinem Kaffee. „Also… auf gut Zusammenarbeit Partner!“, sagte Rei lächelnd und hielt dem Lead – Gitarristen die Hand hin. Mit einem Angst einflößenden Blick, besah er zuerst Reis Hand und dann dessen Mimik, und obwohl er noch leichte Bedenken hatte, schlug er ein. Was würde er nicht alles tun, um Aois Herz endlich für sich zu gewinnen?! Doch war ihm dazu jedes Mittel Recht? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)