Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 15: 15. Kapitel ----------------------- 15. Kapitel: Aoi hatte schon lange den Versuch, Yuki unter den vielen Passanten vor dem PSC ausfindig zu machen, aufgegeben. Erschöpft ließ er sich auf das breite bequeme Sofa fallen und starrte gen Decke. Er hoffte so sehr das Yuki gekommen war, und das Miyavi ihn angagiert hatte. Der Schwarzhaarige konnte zwar dieses Gefühl, das gleich in jeder Faser seines Körpers zu strömen schien, wenn er an diesen jungen zierlichen Brünetten dachte, noch immer nicht einordnen. Doch wenn er ehrlich zu sich war, wollte er das auch nicht. Er hatte Angst. Angst vor seinen eignen Gefühlen. Plötzlich machte sich vollkommene in dem Raum breit, und erst jetzt bemerkte Aoi das laute nervtötende Klicken der großen Wanduhr. Er erschrak als er erkannte, wie spät es schon war. Wo war denn Uru? Wollte er nicht was zu trinken holen? Mit einem mürrischen Laut, schwang sich Aoi von dem Sofa, kratzte sich leicht müde den Hinterkopf und machte sich auf den Weg zu ihrem Proberaum. Schließlich hatte er mal gerade nur noch fünf Minuten um pünktlich zu sein. Und wenn er auch nur einen Augenblick zu spät war, würde Kai, der wohl größte und am breitesten Lächelnde Sklaventreiber der gesamten PSC, ihm buchstäblich Köpfen. Und das mit einem seiner Sticks. Plötzlich hörte er lautes aufgebrachtes Geschrei, durch den Flur dringen. Es klang weit weg, doch er glaubte Ruki und Reita ausmachen zu können. Abrupt blieb er stehen und lauschte noch eine Weile. Dann schüttelte er lächelnd den Kopf. So ein Quatsch. Die saßen bestimmt alle im Proberaum und warteten auf ihn. Uru konnte sich auf was gefasst machen. Ihn so ahnungslos sitzen gelassen zu haben. Von weitem waren schon die harten lauten Schläge auf die Drums zu hören, was Aoi ein zweites Mal zum stocken anhielt. //Haben sie etwa schon angefangen?//, verwirrt und panisch zu gleich, beschleunigte er seine Schritte und riss mit einem breiten entschuldigenden Lächeln die Tür auf. „Gome-!“, der schwarzhaarige Gitarrist brachte er gar nicht mehr zu ende, da ihm auch schon zwei durch die Luft pfeifend Sticks, entgegen geflogen. Leise erschrocken aufschreiend, suchte er Schutz hinter der Tür und lugt erst nach einigen langen Augenblicken vorsichtig durch den Spalt. Hätte er jetzt eine weiße Fahne dabei gehabt, hätte er sich, mit der Fahne wild umher schwenkend, um Gnade gebeten. Denn mit Kai war nicht zu Spaßen. Zwar lächelte er Leader nur in einer Tour, doch das war in Ausnahmesituationen nur Tarnung. Aoi schluckte laut und trat vorsichtig halb hinter der Tür hervor. „Kai?“, fragte er leise, und fragte sich, warum der Brünette jetzt schon sauer auf ihn war, er lag doch noch in der Zeit. „Ach du bist es… gomen…ich dachte du wärst…jemand anderes…!“, erklang plötzlich die tiefe wutschnaubende Stimme des Drummers. Jetzt wo Aoi sich wieder etwas mehr in Sicherheit wiegen konnte, atmete erleichtert auf und dankte Gott dafür, das er nicht derjenige war, den Kai mit seinen Sticks eine Kopfnuss verpassen wollte. Erst jetzt erkannte er auch das extrem wütende Gesicht, was keinen Platz für ein kleines angedeutetes Lächeln übrig ließ. Und wieder war es an Aoi hart zu schlucken. „Alles in Ordnung?“, fragte der Schwarzhaarige dann leise, als er bemerkte wie durchgeschwitzt Kai schon war, und das außer ihm, niemand anderes im Proberaum zu sein schien. Hatte er irgendetwas nicht mitbekommen? „Der zweite Teil der Probe fällt aus…kannst nach Hause gehen…tschüs…bis morgen…!“, zischte Kai und schlug dann wieder mit vor Zorn glühenden Augen auf den Drums. Aoi, der natürlich keine Selbstmordgedanken hegt, wagte nicht zu fragen, was der plötzliche Sinneswandel Kais, eine Probe ausfallen zu lassen, verursacht haben könnte. So nickte der Schwarzhaarige nur und war froh die Tür hinter sich wieder schließen zu können. Erleichtert aufatmend, wollte er sich gerade auf dem Weg zur Cafeteria machen, denn so langsam machte sich Hunger in ihm breit, als ihm plötzlich jemand vorsichtig auf die Schulter klopfte. Aoi fuhr vor Schreck leicht zusammen und wandte sich dann verdattert um, und musste doch hart schlucken als er Yuki vor sich sah. Er wusste nicht was er sagen sollte. Diese Situation überrumpelte ihn, dennoch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. „Oh! Hey!“, sagte er denn leise, schon seine Hände in die Hosentasche und lächelte lieblich dem zierlichen Brünetten entgegen. Gegen das starke Herzklopfen in seiner Brust versuchte er erst gar nicht anzukommen, versuchte sich aber auch diesen äußert unangenehmen Sachverhalt vor Yuki zu verbergen. Schließlich sollte der kleine Brünette nicht schon wieder Angst vor ihm bekommen. Yuki spürte förmlich wie er begann langsam aber sich, knallrot im Gesicht anzulaufen. Schließlich war ihm sein Verhalten dem Schwarzhaarigen gegenüber, in den letzen Tagen, jetzt mehr als peinlich. „Ha- Hallo!“, brachte der zierliche Junge hervor und senkte kurz beschämt den Blick. Dann sammelte er den ganzen Mut zusammen, den er aufbringen konnte, und begann zu sprechen. „I-ich wollte mich entschuldigen… mein Verhalten ihnen gegenüber war nicht gerecht und r-respektlos…!“, sprudelte es nun aus Yuki heraus. „Du…du brauchst dich nicht entschuldigen… ich hab dir schließlich Angst gemacht!“, hauchte Aoi in einem gerührten Ton und versuchte mit seinem Lächeln, seine nun leicht geröteten Wangen etwas zu vertuschen. Yuki nickte nur und wippte nun leicht nervös mit dem Füßen, wusste nicht was er nun sagen sollte, doch Aoi nahm ihm die Entscheidung ab. „Und? Warst du schon bei Miyavi?“, fragte der Schwarzhaarige dann leise. Es verschlug dem Gitarristen fast die Sprache als er Yukis große haselnussfarbenen Augen glücklich aufblitzen war, auch wenn dies nur für den Bruchteil einer Sekunde anhielt. Sein Herz drohte entweder zu platzen oder stehen zu bleiben, so stark schlug es jetzt gegen seine Brust. Was machte dieser kleine Junge nur mit ihm? „Ja…ich…also…er fand mich gut…und ich hab den Job!“, meinte Yukke mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „U-und deswegen wollte ich mich auch bei Ihnen bedanken… denn wenn Sie nicht wären, hätte ich keine zweite Chance bekommen!“, sagte Yukke leise, und hielt Aoi dann seine Hand hin. „Also…danke!“, lächelte der zierliche Brünette leicht. Aoi ließ sich seine Verwirrung und seinen Protest nicht anmerken. Schließlich hätte Yuki, wenn er ihn nicht angerempelt und krankenhausreif gemacht hätte, gar keine zweite Chance nötig gehabt. Dennoch war die Versuchung, diese weiche Haut zu berühren viel zu groß, so dass er ihr erlag und Yukis Hand leicht schüttelte. Immer darauf bedacht ihn nicht zu ängstigen, denn so viel wie er mitbekommen hatte, mochte Yuki es wohl nicht berührt zu werden, und so war diese Geste, beinahe mehr als Aoi ertragen konnte. „Das hab ich doch gern gemacht… Herzlichen Glückwunsch…ich freu mich für dich… wenn du willst lad ich dich auf ein Stück Kuchen ein…!“, hauchte Aoi leise, und hoffte sehnsüchtig dass er mit seiner letzten Aussage nicht zu weit gegangen war. Als Aoi Yuki Hand berührte und sanft schüttelte, verspürte der zierliche Brünette zum ersten Mal keine Angst. Es war ein komisches Gefühl. Seine Fingerkuppen begannen zu kribbeln, bis sie auch den Rest seiner Hand, die von Aois umfasst wurde, mit diesem beschwingenden Gefühl angesteckt hatten. Er hatte keine Angst. Wieso? Und allein aus diesem Grund nickte er, als Aoi ihn zum Kaffee einlud, dabei immer noch diese kribbelnde Gefühl genießend. Er hatte so etwas noch nie zuvor gespürt. Was konnte das nur sein? Aoi atmete erleichtert auf, als Yuki dann nickte, ließ aber immer noch nicht dessen Hand los. Denn viel zu sehr erfreute er sich an dieser zarten und weichen Haut. „Aber nur mit der Bedingung, dass du mich nichts siezt…ich fühl mich dann viel zu alt…und außerdem…sind wir ja jetzt Musiker – Kollegen!“, lächelte der Schwarzhaarige. Yukkes Wangen begannen nun vor Scham zu dampfen, und ein belustigtes Lächeln umspielte seine vollen Lippen ehe er beinahe scheu nickte. Erst dann ließ Aoi Yukis Hand wieder los, dabei nach Luft schnappend, da ihm das Lächeln des Jungen, doch tatsächlich die Luft aus der Lunge gepresst hatte. Yukke wusste nicht wieso, aber er fühlte sich sicher bei Aoi, und konnte sogar lächeln. Wie lange war es hergewesen das er ehrlich gelächelt hatte? Viel zu lange. Er konnte sich diese Gefühle nicht erklären, wusste aber, dass er diese gerne wahrnahm. Und so folgte er dem Schwarzhaarigen voller freudiger Erwartungen in die Cafeteria. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)