TwoNice von Akki ================================================================================ Kapitel 7: Eurydike... ---------------------- Und schon gehts weiter. Wie gesagt, ich bemühe mich die FF bald zu Ende zu bringen - obwohl sie sich gerade mal wieder verselbstständigt und hartnäckig weigert zu Ende gebracht zu werden *hmpf* * * * Hölle. Genau so musste es sich in der Hölle anfühlen. Und er hasste es. Genervt vergrub sich Yuki weiter in seiner Decke. Die gröhlenden Stimmen seiner Freunde konnte er damit allerdings kaum ausblenden. Wer war auch auf die Idee gekommen ihnen einen Wochenvorrat Alkohol aufs Zimmer zu bringen? Und die Karten hatten sie bestimmt auch nicht selbst mitgebracht. Und überhaupt - wie lang ging das jetzt schon? 3 Stunden? Vier? Würde bald der Hahn krähen und sie alle verwundert vor den Beginn des nächsten Tages stellen? //Das würde wenigstens diesem Krach ein Ende bereiten.// Der Blonde war nicht oft sauer... oder genervt... oder hegte Mordgedanken, aber in diesem Moment... am liebsten würde er aufspringen und Ranmaru eine halbvolle Flasche über den Kopf ziehen, damit er endlich Ruhe gab. Denn dass Ranmaru die Ursache seiner Schlaflosigkeit war stand außer Frage. Schließlich war ganz allein er es, der die anderen beiden immer wieder zu neuen Trinkspielchen und Pokerrunden überredete. Der jetzt immer wieder Kyoheis Ehrgeiz anstachelte. Takenaga war ihm schon vor einer gefühlten Stunde aus den Fängen entkommen, indem er schlichtweg eingeschlafen war und sich partout nicht mehr wecken ließ. Der Glückliche. //Argh, Ranmaru!// Für Yuki mochte es nicht so aussehen, aber Ranmaru war alles andere als stockbesoffen. Nein, der Frauenheld verfolgte einen Plan. Einen verzweifelten zwar, aber bisher schien er zu funktionieren. Und solange er Kyohei wach und am Spielen halten konnte, würde diese Nacht ohne Zwischenfälle vorübergehen. Welche Art von Zwischenfällen er da genau meinte? Na Kira- Zwischenfälle. Wusste er doch ganz genau, dass der Dunkelhaarige vor ihrer Tür oder an der Wand des Nebenraums auf der Lauer liegen und nur darauf warten würde, dass sie alle schliefen. Dann, wenn sie alle ausgeschaltet wären, würde er sich lautlos ins Zimmer schleichen und den wehrlosen Yuki überfallen. Wahrscheinlich würde er ein Tuch mitbringen, mit dem er den Jüngeren Knebeln und dessen Hilferuf verhindern konnte. Für ihn wäre es ein besonderer Kick seinen Trieben nachzugeben, während die Freunde seines Opfers ahnungslos neben ihnen schlummerten. Dieser Perversling! Aber nicht mit ihm. Er, Ranmaru Mori, war schließlich nicht dumm und er würde den Teufel tun, wenn er nicht die finsteren Absichten ihres Gastgebers zu verhindern wusste. Also überredete er den gefährlich schwankenden und in seiner Müdigkeit nicht mehr zurechnungsfähigen Kyohei zu einer erneuten Runde Poker. Reizte ihn, schmeichelte ihm, provozierte ihn und tat insgesamt einfach alles, damit dieser ihn in seinem Plan unterstützte. Unbewusst natürlich. Nur ein paar Meter entfernt krallte sich Yukis Hand immer fester in den fremden Futon. Vor seinem inneren Augen zogen die grausamsten Foltermethoden ab. Oh ja, auch wenn es vielleicht keiner ahnte, aber durch Sunako und deren Dvd-Sammlung hatte er allerhand Vorlagen für grausige und qualvolle Szenarien. Die Hauptfiguren seines kleinen Augenkinos? Yukinojo Tôyama in der Rolle des Foltermeisters. Und in der Rolle des Opfers eine schlanke, blonde männliche Gestalt. Nannten wir sie der Einfachheit halber doch einfach mal Ranmaru Mori. Ähnlichkeiten mit lebenden Figuren waren absolut beabsichtigt. //Noch lebenden Figuren...// Und noch eine Runde. Dass Kyohei nicht einfach umkippte und losschnarchte? Moment, das hatte er doch schon gemacht! Wieso hatte Ranmaru ihn dann wieder aufwecken müssen? Sadismus? War dem Blonde zu zu trauen. Aber irgendwann musste diesen doch auch mal die Müdigkeit überkomen, oder? Oder?! Bevor das Küken der Gruppe jedoch tatsächlich aufspringen und zum wildfauchenden Mörder werden konnte, klopfte es plötzlich an die Tür und schlagartig wurde es still im Raum. Das leise Rascheln der Tür und sein eigenes laut pochendes Herz waren die einzigen beiden Geräusche in Yukis gespitzten Ohren. Dann ein Flüstern. Ranmarus patzige Antwort. Den jungen Mann kribbelte es im ganzen Körper. Am Liebsten würde er sich umdrehen, um nach zu schauen, wer da gekommen war. Eine innere Unruhe sagte ihm, dass es Kira war, aber andererseits konnten es auch James oder Elsa sein. Oder eins der beiden Mädchen. Kira war schließlich nicht der einzige, der mit ihnen hier die Nacht verbrachte. Die Nacht verbrachte... seufzend stellte Yuki sich vor, wie er in Kiras Armen lag, dem gleichmäßigen Atem des Älteren lauschte und sanft einschlief... Kiras Stimme riss ihn abrupt aus diesem Dämmerzustand. "Es reicht, Ranmaru." Die Stimme war immer noch leise, aber fest und bestimmt. "Noi hat sich gerade eine Kopfschmerztablette bei Elsa geholt. Und Sunako scheint sich so fest in ihre Decken gewickelt zu haben, dass wir sie dort morgen früh wahrscheinlich mit einem Schneidbrenner rausholen müssen." Diese Vorstellung wäre unter normalen Umständen lustig gewesen. Aber Kiras Stimme klang dazu einen Tick zu genervt, zu ruhig und zu vorwurfsvoll. "Wir feiern nur," wagte Ranmaru trotzdem zu erwidern. "Wir?" Yuki konnte förmlich hören wie Kiras Augenbraue sich hob und gespannt hielt er den Atem an. "Ja, wir. Kyo..hei... und... ich..." irritiert musste der Blonde abbrechen, da sein Mitspieler sich genau diesen Zeitpunkt ausgesucht hatte um einen lauten Schnarcher von sich zu geben und zur Seite weg zu kippen. Das nächste Mal sollte er sich bessere Helfer für seine Pläne suchen. Wütend blitzte er Kira an, nicht gewillt jetzt schon auf zu hören. "Dann feier ich eben alleine weiter," meinte er trotzig. Und zu seiner grenzenlosen Verwunderung stimmte Kira zu. "Ok, tu was du nicht lassen kannst." Wie jetzt? Der große finstere Kira ließ ihn einfach weitermachen? Was für ein Weichei war der denn? Mit dem wurde er ja schneller fertig, als er dachte. Und auch Yuki riss überrascht die Augen auf. //Was?! Er... er lässt Ranmaru einfach weitermachen? Obwohl Noi und Sunako... oh bitte nicht...// "Aber nimm diesmal etwas mehr Rücksicht auf deine Mitmenschen. - Yuki, kommst du?" Und bevor Ranmaru auch nur den Mund aufmachen konnte war der kleinere Blondschopf schon wie von der Tarantel gestochen aufgesprungen, verhedderte sich in seiner Hast kurz in seiner Decke und stand gleich darauf mit leicht geröteten Wangen neben seinem Freund. Sogleich spürte er das beruhigende Gewicht eines Armes um seiner Taille und die Wärme des anderen Körpers griff auf ihn über. "Wa-was soll das?" Ranmaru hatte sich anscheinend wieder gefangen und keifte Kira nun bitterböse an. Dieser starrte intensiv zurück. "Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, versucht Yukinojo-" Eigentlich hasste Yuki es mit vollem Namen genannt zu werden, aber bei Kira klang das irgendwie cool... und... gewichtig... "-seit etwa vier Stunden verzweifelt einzuschlafen. Ein erfolgloses Unterfangen bei eurer Party. Damit er wenigstens noch ein bisschen Schlaf bekommt, bevor wir morgen zum Skifahren los gehen, nehme ich ihn mit zu mir." Stille. "Das... das kannst du nicht machen!" "Hindere mich daran." Uh, dieses dämonische Lächeln. Ein Lächeln in das sich Yuki immer wieder aufs neue verlieben könnte. "Gute Nacht, Ranmaru, und feier noch schön." Und dann war es vorbei. Kira zog ihn mit sich aus dem Raum, die Tür fiel hinter ihnen zu, ein paar Schritte über den Gang, die nächste Tür fiel hinter ihnen zu und Yukis Rettung aus der Hölle war geglückt. Starr auf dem Boden sitzend blieb Ranmaru zurück. Zur Bewegungslosigkeit verdammt. Nicht durch Kiras Worte. Oder dessen Blick - auch wenn er ihm einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hatte. Nein, was ihn wirklich getroffen hatte war Yukis Blick. Dieser zutiefst erleichterte Blick, den er Kira zugeworfen hatte, als dieser ihn aus dem Zimmer geführt hatte. Ein Blick, als hätte der Dunkelhaarige ihn aus den Klauen des Teufels befreit. Tränen der Wut stiegen ihm in die Augen. Sah der Knirps denn nicht, welches Spiel Kira trieb? Dass er, Ranmaru, ihn nur beschützen wollte? In welcher Gefahr er schwebte? Oder wollte er etwa von Kira ausgenutzt werden? Sein Leben und seine Zukunft zerstören? Na bitte, sollte er doch selbst sehn, wohin das führte. Wenn dieser bescheuerte Idiot nicht erkennen wollte, was gut für ihn war, dann sollte das ihn, Ranmaru in Zukunft nicht mehr stören. War doch nicht sein Problem, was der Kleine mit sich und seinem Körper machte. Wenn der meinte, dass Kira die richtige Wahl war. Bitte. Aber er sollte hinterher ja nicht bei ihm angekrochen kommen und ihm was vorheulen. Hätte ja auch auf ihn hören können. Und er würde den Blonden dann ganz bestimmt nicht in seine Arme nehmen und trösten. Er, Ranmaru Mori, war fertig mit ihrem Chibi. Aber sowas von. Und dieses eifersüchtige Stechen in seiner Brust sollte bloß die Klappe halten... "Haa~ch." Glücklich ließ Yuki sich in Kiras Bett fallen und kuschelte sich sofort in das flauschige Kissen. Der Geruch seines Geliebten stieg ihm in die Nase und sofort fühlte er sich glücklich und entspannt. Das Bett unter ihm bewegte sich leicht, als Kira sich neben ihn legte, und sofort wandte der Blondschopf dem anderen sein Gesichtchen zu. Das sanfte Lächeln Kiras ließ sein Herz Purzelbäume schlagen. Verliebt robbte er näher an seinen Freund, strahlte ihn glücklich an. Wie von selbst legten sich Kiras Arme und den schmalen Körper und verstärkten damit den Glanz in Yukis Augen. Langsam und mit laut pochendem Herzen bewegte dieser sein Gesicht weiter auf Kiras zu. Näherte sich den nachtschwarzen Augen, in denen Sterne funkelten, die schöner waren als alles, was das Firmament zu bieten hatte. Zumindest nach Yukis Meinung und die zählte schließlich am meisten. Ein Prickeln breitete sich in seiner Nasenspitze aus, als er damit die seines Freundes berührte. Gerade noch konnte er ein unschönes Näschenzucken verhindern. Das war zwar manchmal ganz nett, aber gerade war die Stimmung viel zu schön. Kiras Hände, die warm über seinen Rücken strichen, der zärtliche Blick, in dem er gerade versank, die weichen Lippen, die ihm entspannt entgegenlächelten. Und bevor er einen weiteren unnötigen Gedanken an Nebensächlichkeiten verschwenden konnte schloss er die Augen, überbrückte die letzte Distanz zwischen ihnen und küsste seinen Lebensretter verliebt. Kostete das Gefühl der männlich herben Lippen auf seinen eigenen aus, erkundete sie mit sanftem Druck, bevor auch seine Zunge ins Spiel kam und Kiras einzigartigen Geschmack kostete. Langsam und genießend strich sie über die fremden und doch bekannten Lippen. Wollte nichts überstürzen, sondern viel genießen. Und sein Geliebter ging darauf ein, ließ ihm Zeit, während seine Hände nicht ruhten, sondern ihm weiter ein Gefühl von grenzenloser Geborgenheit gaben. Frech zupfte er an der Unterlippe seines Gegenübers und wurde belohnt, als sich die Lippen in einem kaum hörbaren Seufzen öffneten. Den blonden Jungen dazu einluden das fremde Reich zu erkunden und erst nach einem langen, atemraubenden Kuss wieder zu verlassen. Mit deutlich röteren Wangen als kurz zuvor schaute Yuki seinem Freund wieder in die Augen. Konnte sein Glück wie so oft nicht fassen und wusste nicht, dass es dem Dunkelhaarigen in diesem Moment nicht anders erging. Dafür wusste er etwas anderes. Etwas, das ihre Beziehung endlich auf eine neue Ebene heben sollte. Etwas, das er sich schon viel eher hätte trauen sollen. Etwas, vor dem er sich jetzt nicht mehr schämte. Weil er Kira liebte, ihm vertraute und ganz ihm gehören wollte. Nur ihm. In einer einzigen geschmeidigen Bewegung drehte der Blonde sich über Kira und setzte sich auf. Leise lachte sein Freund auf. "Was kommt jetzt, Aiai?." Yuki lächelte, als ihm bei Kiras Kosenamen ganz warm ums Herz wurde. Seine Körperhaltung drückte noch etwas Unsicherheit aus, aber sein Blick war fest und sicher, als er Kira lächelnd antwortete: "Jetzt bedankt sich Eurydike bei ihrem Orpheus..." * * * Sorry, dass ich an dieser Stelle erstmal abbreche, aber... naja... entweder ich schreibe irgendwann mal ein Lemon-Kapitel dazu, oder... naja, die Story geht jetzt sowieso mit dem nächsten Tag weiter, also kann ich hier genauso gut erstmal einen Strich ziehn. Tut mir Leid, dass es so kurz geworden ist ^-^ Gute Nacht ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)