Kein Heiliger von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 37: Siebenunddreißigstes Buch – Leb wohl! ------------------------------------------------- Kein Heiliger Siebenunddreißigstes Buch – Leb wohl! Der Animagus riss erst die Augen auf, dann stieß er sich von Aurelius ab und schüttelte fassungslos den Kopf. „Nein. Nein! NEIN! Das kann nicht sein!!“ Seine Hände wanderten zu seinem Kopf, verfingen sich in den Haaren. Tränen rannen über sein Gesicht und machten ihn beinahe blind. „Sag, dass das nicht stimmt! Harry, sag mir, dass du ihn zurückholen kannst!“, bettelte der Mann vor ihm und sank auf die Knie. „Nicht auch noch er! Das kann nicht sein, nicht er auch noch! Remus!!“ Tom eilte nun endlich auf seinen Freund zu, umarmte ihn und wiegte den zitternden Körper. Beruhigende, aber dennoch überflüssige Wörter flüsternd, strich er Sirius über den Rücken. Sein Blick suchte den von Aurelius. „Es war Dumbledore. Doch was auch immer sein Grund war, er wird eine gerechte Strafe erhalten. Mein Großvater, Balthasar persönlich wird sich seiner annehmen.“ Der Dunkle Lord nickte und kümmerte sich weiter um seinen Freund, der noch immer weinte. „Sirius, möchtest du ihn noch mal sehen?“ Gefragter wandte sich sofort herum, starrte den Silberhaarigen an. „J-ja!“ „Dann komm, wir haben ihn hierher gebracht. In einigen Stunden werden wir ihn dann gebührlich begraben. Und habe keine Angst, Sirius, seine Seele wird in sicheren Händen sein. Bestimmt wird sich meine Mutter seiner angenommen haben. Sie mag es nicht, wenn Unschuldige sterben und sie weiß, dass er mir wichtig war…“ Benommen nickte der Black und trat zu Aurelius, der ihn zu dem kleinen Altar führte, auf dem sein toter Freund lag. So viele Jahre hatte er Remus gekannt, und nun war er doch vor ihm gestorben. „Wenigstens muss er jetzt nicht mehr unter dem Werwolf leiden…“, flüsterte er matt lächelnd. Tom legte seine Arme um ihn und sein Kinn auf seine Schulter. „Eines Tages wirst du ihm wieder begegnen, glaube fest daran.“ --- Die gesamte Schule nahm an der Beerdigung des ehemaligen Lehrers teil. Und nachdem sich die Schüler und Lehrer wieder in die Halle versammelt hatten, erhob Aurelius das Wort. „Als erstes möchte ich euch mitteilen, dass Remus Lupin ein wunderbarer Mensch war. Doch seine Gutmütigkeit und Hilfsbereitschaft kostete ihn das Leben. Albus Dumbledore war es, der ihn mit dem Avada ermordete. Ich versichere, dass Remus´ Mörder seine Strafe erhalten wird – oder bereits erhalten hat. Das heute soll ein Tag sein, der nicht vergessen wird. Ein Tag, der als Exempel statuiert werden soll. In Zukunft werde ich nicht mehr zulassen, dass Dinge getan werden, die der letzte Schulleiter geschehen ließ. Es werden niemals wieder Magische Wesen diskriminiert werden, egal ob schwarz oder weiß! Von heute an werden sich Dinge hier ändern und auch das Ministerium wird nicht drum herum kommen, alle Geschöpfe anzuerkennen, denn sonst wird der Krieg niemals enden! Es ist nichts anderes, als der Aberglaube, dass Schwarze Magie böse ist und jeder, der sie anwendet, automatisch auch, dass diese Konflikte herrschen. Es sind die Absichten des einzelnen Menschen, der ihn gut oder böse macht. Und selbst da liegen Welten zwischen den Ansichten, die viele nicht einmal kennen.“ Es herrschte Totenstille unter den schwarzen Trauerbannern. Aurelius war erfreut darüber, dass scheinbar jeder zu begreifen schien, was er zu erklären versuchte. „Vor über zwanzig Jahren war ich schon einmal hier an dieser Schule. Albus Dumbledore hielt mich für einen Heiligen, da ich, wie er selbst sagte, wie ein Engel aussehe. Ich war sanft zu den Magischen Wesen und half und förderte die Schüler, die mich brauchten. Das waren die Gründe, weshalb er mich zu einem Heiligen erklärte. Aber er sah nicht genau hin, er achtete nicht auf das alte Sprichwort: Der Schein kann trügen! Es ist keine Lüge, dass man einen Menschen erst bei genauerem Betrachten richtig sieht. So steht es auch mit mir. Wenn ihr mich seht, was erkennt ihr? Einen Mann, der mit eurem nervenden Tränkemeister verheiratet ist - jemand, der gerecht ist – einen Zauberer? Aber das ist nur die halbe Wahrheit! Genau genommen bin ich nicht mal ein Mensch!“ Erschrockenes Keuchen war zu vernehmen. Mit großen Augen sahen ihn die vielen Schüler und vereinzelt auch Lehrer an. Der Unglaube war nicht abzustreiten. Aber auch Angst und Verwirrung konnte man erkennen. Aurelius grinste ob der Tatsache. „Ich möchte mich einmal richtig vorstellen: Mein Name lautet Aurelius Magnus Slytherin. Ich bin der direkte und einzige Nachfahre Salazars, der einer der Gründer dieser Schule ist.“ Erneut erklang ein kollektives Keuchen in der Großen Halle. Der Lehrer sollte kein Mensch UND ein Erbe eines Gründers sein? Nun setzte leises Gemurmel ein, bei dem besprochen wurde, ob der Mann mit den silbernen Haaren denn die Wahrheit sagte. Immerhin war das alles ja schon so unglaublich, dass es beinahe wahr sein könnte! Und man sollte sich schließlich gut damit auseinander gesetzt haben, bevor man sich entschied! Das amüsierte Lachen Salazars Sohnes hallte wider und ließ die Menschen innehalten. Zum wiederholten Mal starrten sie ihn an. „Ich lüge nicht. Das würde mir nicht im Traum einfallen. Und da wir gerade bei so vielen Überraschungen sind, wollte ich euch noch etwas verraten!“, erklärte er für jeden gut hörbar. Am Slytherintisch sah Draco den Mann seines Paten interessiert an. Würde er DAS sagen? „Vor einigen Wochen ist doch Harry Potter entführt worden, richtig?“ Zustimmende Rufe erklangen. „Nun, alle Welt glaubt, dass Voldemort ihn gefangen hält, oder?“ Wieder stimmten alle zu. „Dann muss ich euch jetzt sagen, dass das gelogen ist. Genau genommen sitzt dieser von aller Welt als besessener Schwarzmagier bezeichneter Möchtegernweltherrscher genau neben mir!“ Damit deutete der Silberhaarige auf Tom, der ihm erst einen strafenden Blick zuwarf, ehe er galant in die Gesichter der Schüler schaute. „Neben ihm sitzt Sirius Black, der von einem angeblich guten Freund verraten wurde und den das Ministerium unschuldig ins Gefängnis sperrte!“ Empörung machte sich breit. Obgleich die meisten die Geschichte aus dem dritten Schuljahr des jetzigen siebten Jahrgangs kannten, empfanden sie es als ungerecht, dass jemandem so etwas angetan worden war. „Und zu guter Letzt sollte ich euch verraten, was es mit Potter auf sich hat“, grinste Aurelius. Er wischte einmal mit der Linken durch die Luft und die Anwesenden erstarrten geschockt. Vor ihnen stand nicht mehr Professor Snapes Mann, sondern Harry Potter – und Theodore Nott kippte nach hinten von der Bank, hatte er seinen Angebeteten doch auf Ewig verloren. „Da staunt ihr, nicht wahr? Nun, ich kann euch versichern, dass Tom mich niemals gefoltert oder misshandelt hat. Die Entführung war geplant, damit ich aus einem Käfig entkommen konnte, der sich Goldjunge nannte. Ich bin nicht im Geringsten daran interessiert, einen Krieg gegen etwas zu führen, zu dem ich gehöre. Außerdem ist Voldi ein Freund, den ich bestimmt nicht verrate.“ Eine Weile herrschte Stille, dann erhob sich eine braunhaarige Schülerin vom Gryffindortisch. „Wirst du bleiben?“ Aurelius sah Hermine einen Moment lang an. Dann nickte er. „Ja, vorerst werde ich bleiben. Solange, bis ich der Meinung bin, dass Hogwarts wieder das lehrt, für das es errichtet worden ist. Dann werde ich mich mit meinem Mann und Freunden zurückziehen.“ Hermine nickte verstehend. „Warum hast du uns nichts gesagt? Wir hätten dir geholfen!“ „Was hätte ich euch sagen sollen? Dass ich ein Dämon bin? Dass Balthasar mein Großvater ist? Dass Voldemort, Schrecken der Zaubererwelt mein Schützling ist?“ Sie schwieg daraufhin. „Seit wann ist Sirius zurück?“, erklang nun Rons Stimme. Der Silberhaarige lächelte. „Er war niemals tot. Er durfte lediglich die Gesellschaft meines Vaters ertragen.“ „Und wer ist das?“ Hermine schlug ihm auf den Hinterkopf. „Hast du nicht zugehört?! Salazar Slytherin ist sein Vater!“ „Oh…“, brachte der Rothaarige nur heraus. „Nun, da alles geklärt ist, denke ich, solltet ihr essen und euch zurückziehen. Einen schönen Nachmittag noch“, verabschiedete sich Aurelius und verließ, gefolgt von Severus und den anderen beiden, die Halle. --- Die kleine Gruppe saß nun in dem Raum, in dem Sirius von Remus´ Tod erfahren hatte. Vor ihnen auf dem Tisch standen eine Kanne Tee und fünf Tassen. „Aurelius, woher weißt du, ob es Remus gut geht?“, wollte der Animagus leise wissen. Er hatte sich an seinen Freund gelehnt, der einen Arm um ihn gelegt hatte. „Wir können nachsehen“, schlug der Silberhaarige vor. „Bitte.“ So hob der Langhaarige seine Hand mit der Innenfläche nach oben und kurz darauf erschien eine kleine Lichtkugel. Sie war hübsch anzusehen, aber Sirius wurde bei dem Gedanken, dass man damit ins Reich der Toten sehen konnte, schlecht. „Ich muss ihn erst suchen. Einen Augenblick“, erklang Aurelius´ Stimme, der die Augen geschlossen hatte. „Hab ihn!“, rief er schließlich. Seine grünen Augen richteten sich auf die Kugel, die er nun in die Mitte des Tisches schweben ließ, damit jeder einen guten Blick hatte. „Gleich erscheint das Bild“, erklärte der Silberhaarige. Tatsächlich konnte man nur Augenblicke später Remus sehen, wie er sich fröhlich mit jemandem unterhielt. Allerdings konnte man noch nicht erkennen, mit wem. „Wo ist er?“, erkundigte sich Sirius, erleichtert darüber, dass es seinem besten Freund gut ging. „Nun, ich habe da eine Vermutung…“, antwortete Aurelius, der mittlerweile auch eine Braue in die Höhe gezogen hatte. Sein Blick traf den seines Vaters, der genauso bedeutungsvoll schaute. Dann erschien eine junge Frau, die stolz auf und ab hüpfte, während sie vor einem riesigen Pferd stand. Tom bemerkte nebenbei, dass Severus blasser geworden war und am liebsten die Kurve kratzen würde. „Was hast du, Sev?“, fragte er deshalb interessiert. Angesprochener schaute zu ihm herüber und dann zurück zu der Kugel. „Komm diesen Viechern niemals, ich wiederhole, NIEMALS zu nahe! Die fressen dich, wenn du nicht aufpasst!“ Salazar und Aurelius mussten lachen, da sie sich noch wunderbar daran erinnerten, wie sich Severus gegen das Reiten auf diesen Wesen gesträubt hatte. Allerdings hatte er den Kürzeren gezogen. „Ach?“ „Aurelius´ Mutter züchtet diese Dinger! Und sie haben mich gezwungen da drauf zu sitzen!“, pikierte sich der Tränkemeister. Nun mischte sich Sirius wieder ein: „Heißt das, dass Remus bei deiner Mutter ist?!“ „Das heißt es“, bestätigte Salazar für seinen Sohn. „Und wo ist sie?“ „Da siehst du sie doch. Sie hüpft wie eine Verrückte auf und ab!“ Tom und Sirius schwiegen abrupt. „Nicht dein Ernst!“, entkam es beiden gleichzeitig. Vater und Sohn sahen sich an. „Doch!“, grinsten sie schließlich zurück. Der Dunkle Lord starrte die Frau noch mal an, immerhin fiel es schwer zu glauben, dass so eine Frau die Mutter seines allerbesten Freundes sein sollte. „Wie dem auch sei, ihr solltet jetzt zum Abschied winken!“ Sirius wandte sich Remus zu, der sich mit Kaliva unterhielt. beide lachten, doch dann änderte sich ihr Verhalten plötzlich. Kurz sprachen der Werwolf und die Tochter des Höllenfürsten miteinander, dann dreht sich Kaliva um und grinste schelmisch. Tom und Sirius waren verwirrt, während Severus sich fragte, ob sein Partner da seine Finger im Spiel hatte. Salazar grinste einfach nur wissend. Dann entfuhr dem Animagus ein spitzer Schrei. „Sie hat gewinkt!“, rief er entsetzt. „Natürlich, sie kann uns sehen“, erklärte Aurelius. „Was?!“ „Remus kann dich auch sehen – und hören.“ Sirius schaute wieder zu der Kugel, die mittlerweile dreimal so groß war. Sein Blick traf den des Braunhaarigen. „Hallo!“, rief Kaliva dazwischen. Der Black sprang fast auf den Schoß des Lords. „Ich dachte schon, dass die Verbindung nie funktioniert. Aber jetzt! Also, mein Sohn, was gibt es?“ „Mum, ich wollte Sirius und Remus nur die Chance geben sich für lange Zeit auf Wiedersehen zu sagen.“ „Geht es dir gut?“, fragte der Black Remus. „Ja, es ist alles in Ordnung. Kaliva hat mir angeboten hier bleiben zu können. Und ich denke, das werde ich auch. Ich mag tot sein, aber hier ist es schön, Sirius. Mach dir um mich keine Sorgen.“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Das sagst du so einfach. Vielleicht weiß ich, dass es dir gut geht, aber du bist nicht mehr hier! Du warst immer ein Teil meines Lebens! Und nun?“ Einzelne Tränen rannen Sirius über die Wangen. „Komm, mach jetzt kein Theater! Harry ist doch bei dir, und wie es scheint, hast du jemanden gefunden. So sehr wirst du mich nicht vermissen. Allerdings bin ich dir schon ein wenig böse, dass du mir nicht gesagt hast, dass du lebst!“ Etwas kleinlaut senkte Sirius den Kopf. „Ich dachte, Harry hätte das getan. Tut mir leid, Remi!“ „Schon gut. Mach dir bitte keine Sorgen um mich, ja? Und wenn wirklich mal was ist, bin ich sicher, dass Aurelius mir eine Nachricht überbringen wird.“ Der Silberhaarige lächelte. „Natürlich. Wir werden uns eh ab und zu sehen. Schließlich besuche ich Mum auch mal.“ „Das freut mich, Harry!“ „Dann bis bald.“ „Bis bald.“ Remus wandte sich wieder zu Sirius. „Wir werden uns eines Tages wieder sehen, okay? Bis dahin musst du für uns beide leben. Aber versuche dabei nicht zu viel Unsinn zu veranstalten und Chaos zu hinterlassen. Ja?“ Der Black nickte. „Versprochen.“ „Leb wohl, Tatze.“ „Leb wohl, Moony.“ Die Kugel leuchtete einmal strahlendhell und weiß auf, blendete damit die Anwesenden. Der Kontakt zur Unterwelt war abgebrochen. Zurück blieb Aurelius, der ihn wieder sehen würde. Severus, den er mitschleifen würde. Tom, der ihn nicht wirklich gekannt hatte, und… …Sirius Black, der den letzten seines Rudels, den Letzten der Rumtreiber verloren hatte. Ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Züge, als er ein letztes Mal sagte: „Leb wohl, Moony.“ ENDE So, ich hoffe, dass dieses Ende befriedigend ist. Ich wusste nicht, wie ich es anstellen sollte. Außerdem möchte ich mich noch bedanken, dass ihr bis hierher gelesen habt. Ich hoffe, es hat euch genauso viel Spaß gemacht mitzufiebern, wie mir, das hier zu schreiben. Bye, Mitani P:S: Demnächst kommt was Neues!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)