Kein Heiliger von Betakuecken (ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 28: Achtundzwanzigstes Buch – Beschattung ------------------------------------------------- Achtundzwanzigstes Buch – Beschattung „Ja. Aber die hattest du bei uns beiden noch nie, oder? So unter mir gefällst du mir eh viel besser!“, schnurrte Sirius und bewegte sich leicht, so dass der Lord unter seiner Kapuze knallrot wurde und bemerkte, dass er später dringend einer Abkühlung bedurfte. --- Aurelius und Severus erreichten Kaliva schließlich und gingen die restlichen Meter in die Stallungen gemeinsam weiter. Der Vampir musste gestehen, dass ihm diese Atmosphäre hier gefiel, wirklich! Allerdings hatte er sich unter Pferden etwas anderes vorgestellt. Nicht schwarze Vierbeiner, die blutrot leuchtende Augen und silberne Mähne hatten, außerdem auch noch doppelt so groß waren wie ihre Artgenossen auf der Erde. Allerdings musste er sich eingestehen, dass diese Wesen doch einen gewissen Reiz hatten. „Willst du mal aufsitzen?“, wandte sich sein Partner an ihn, der, ohne dass er es bemerkt hatte, eines der Tiere gesattelt hatte. „Was?!“, entkam es ihm mit hoher Stimme ziemlich unmännlich. So viel Reiz hatten sie dann doch nicht! „Keine Angst, wenn du magst, nehmen wir ein Pferd. Wir reiten jetzt nämlich aus.“ Kaliva grinste die beiden an, ohne dass sie es bemerkten und freute sich, dass ihr Sohn einen so lieben Partner gefunden hatte. Natürlich war dem das alles hier noch fremd, aber das würde sich noch ändern – davon war sie überzeugt. Mittlerweile war saß sie auf ihrem Pferd und sah nun den beiden anderen zu. Aurelius versuchte Severus gerade dazu zu bringen sich auf das Tier zu setzen. „Komm schon, ich bin doch auch da.“ „Aber ich will da nicht hoch!“ „Also gut, ich geh zuerst, dann setzt du dich hinter mich. Einverstanden?“ Die Höllenprinzessin grinste, als sie bemerkte, dass Severus sich verdrücken wollte und lenkte ihr Pferd so, dass es den Weg versperrte. Dass dem Vampir diese Aktion nicht gefiel, konnte sie anhand seines Gesichtes sehen, aber das war ihr wiederum egal. Ihr Sohn stand jetzt mit seinem Hengst hinter Severus und bugsierte ihn so, dass er seinen Partner am Arm erwischen konnte. Als das geschafft war, war es kein Problem mehr ihn hinter sich auf den Sattel zu ziehen. „Das zahl ich dir heim!“, schimpfte der Mann und verstummte im nächsten Augenblick, als sie die Pferde antrieben und diese lossprinteten. --- Remus saß im Büro des Schulleiters. Er fragte sich, weshalb der Mann ihn schon wieder hergeholt hatte? „Remus, mein Lieber!“, grüßte der Schulleiter, als er seinen Gast entdeckte. Angesprochener nickte lediglich. Eigentlich wollte er jetzt hier raus und sich wieder auf die Suche nach Harry machen. „Ich möchte, dass du eine Weile in Hogwarts bleibst, Remus. Allerdings soll dich niemand sehen. Und damit meine ich wirklich niemand. Außer mir weiß keiner, dass du anwesend bist und das soll so bleiben.“ Der Werwolf wirkte überrascht und sah den anderen unverständlich an. Warum sollte niemand von den Lehrern wissen, dass er anwesend war? Vor allem, wenn diejenigen sogar zum Orden gehörten? „Weshalb, Albus?“, fragte er darum. „Ich möchte, dass du Magnus Snape beschattest. Mir kommt etwas an der Geschichte komisch vor. Wenn Severus geheiratet hätte, wäre ich sicher eingeladen gewesen.“ Remus bezweifelte das zwar stark, sprach es aber nicht aus. Er konnte sich vorstellen, dass wenn Snape heiraten würde, er das im Geheimen tun würde. So war es sicherlich auch damals gewesen, als er Magnus kennen gelernt hatte... „Gut, aber warum ich?“ „Weil du darin geübt bist. Schließlich musst du als Werwolf immer aufpassen und dich viel im Untergrund herumtreiben, mal davon abgesehen, dass du dich vor Jägern verstecken musst.“ Der Werwolf konnte gar nicht fassen mit welcher Selbstverständlichkeit der Schulleiter darüber sprach. Fast glaubte er, dass der alte Mann es für richtig hielt. Konnte das sein? „So...? Dann werde ich mich wohl aufmachen und verstecken, damit die Jäger mich nicht finden.“ Damit verließ Remus den Raum, ohne sich noch einmal umgedreht zu haben. --- Salazar, der die Szenerie im Büro des aktuellen Schulleiters beobachtet hatte, folgte nun unsichtbar dem braunhaarigen Mann. Er erinnerte sich daran, dass er damals, als Aurelius hier unterrichtet hatte, einer seiner Schüler gewesen war. Der Junge war schon immer sehr ruhig gewesen und Salazar hatte ihn gemocht. Auch ihn hatte es etwas schockiert zu hören, dass der Greis da oben so redete. Er war wirklich nicht der, der er vorgab zu sein. Remus hatte sich mit einem Unsichtbarkeitszauber belegt und verschwand gerade in einen Geheimgang. Der Gründer wusste, dass er in die Kerker führte und ahnte, dass der Mann dort Position beziehen oder versuchen würde in die Privaträume seines Sohnes und Schwiegersohnes zu gelangen. Er bezweifelte, dass Dumbledore Versagen akzeptieren würde... --- Die kleine Gruppe hatte unterdessen ihren Ausritt beendet und war zurück im Stall. Bedienstete hatten die Zügel entgegen genommen und Aurelius half nun Severus aus dem Sattel. Mit einem Grinsen bemerkte er die feuchten Hände seines Partners und küsste ihn kurz, als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. „Sag nicht, dass es so schlimm war wie du angenommen hast“, meinte der Langhaarige und umarmte den anderen anschließend. „Nicht ganz so schlimm, aber definitiv nicht meine Welt. Ich bleibe bei meinen Zaubertränken und im Notfall einem Besen, um an einen anderen Ort zu kommen.“ Kaliva lachte amüsiert auf, als sie die Worte hörte und winkte ab. „Glaub mir, du wirst dich wieder auf eines der Pferde setzen! Jeder, der einmal mit ihnen geritten ist, wollte es wiederholen!“ Der Blick des Vampirs war düster, als er verkündete: „Dann werde ich die berühmte Ausnahme sein!“ Mit diesen Worten drehte er sich um und rannte gegen eine Person, die gerade erschienen war. „Holla, Severus! Ich wusste nicht, dass du auf mich stehst! Wir sollten uns vielleicht treffen, wenn unsere Ehepartner beschäftigt sind, oder?“ Der Vampir starrte in die blauen Augen des Gründers und machte einen Satz zurück. „Nein!! Verdammt, warum ärgern mich heute eigentlich alle?!“ Aurelius, dem sein Schatz langsam Leid tat, trat näher und umarmte ihn von hinten. „Entschuldige, Liebling. Ich werde es wieder gut machen, okay?“ Der Silberhaarige hatte mit verführerischer Stimme gesprochen, die sehr viel mehr versprach. „Gut, aber wehe, wenn das so weiter geht.“ „Wird es nicht, versprochen!“, stimmte Aurelius zu und küsste den anderen auf den Nacken, so dass der schon automatisch schnurrte. „Übrigens, ich wollte euch etwas erzählen. Wäre aber bequemer, wenn wir uns dazu hinsetzen könnten.“ Salazar winkte den dreien zu und die folgten artig. Sie landeten schließlich wieder auf der Terrasse und ließen sich dort nieder. Gleich darauf erschienen Erfrischungsgetränke, die Severus skeptisch musterte. „Keine Sorge, die sind nicht so scharf wie der Kaffee!“, gluckste Kaliva, als sie den Blick sah. „Ach? Warum nicht?“ „Wir mögen nur den Kaffee so“, erklärte sie fachmännisch und zwinkerte ihm zu, so dass er verlegen wegsah. „Dad, um was geht es? Es klang wichtig“, erkundigte sich Aurelius. Salazar nicke und wedelte kurz mit der Hand, so dass Severus erstaunt beobachten konnte wie der Mann sich verjüngte. „Wow, so was habe ich noch nie gesehen.“ Kaliva und der Gründer brachen in Gelächter aus. Und der Sohn der beiden tätschelte seinen Partner: „Liebling, wenn du dein Aussehen veränderst, dann sieht das genauso aus.“ „Wirklich? Ich hab mir dabei noch nie zugesehen...“ „Macht ja nichts. Aber jetzt siehst du, dass Dad in Wirklichkeit wesentlich jünger aussieht, als er ist. Hab ich ja gesagt.“ Der Vampir nickte lediglich. „So, jetzt aber zum Thema. Ich war vorhin in Hogwarts unterwegs und habe den Werwolfjungen gesehen.“ Aurelius und Severus wussten sofort wer gemeint war: „Remus?!“ – „Der Flohfänger?!“ Über diese beiden unterschiedlichen Aussagen konnten die Ältesten nur lachen. „In der Tat, es war Remus Lupin. Neugierig wie ich bin, folgte ich ihm zum Schulleiter. Was ich dort erfahren habe, gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht.“ Die Sorge des Gründers schien ernst und Aurelius ahnte, dass Dumbledore wieder einmal eine seiner dummen Ideen hatte. „Erzähl mehr“, forderte er also. „Er will, dass Remus verdeckt im Schloss bleibt. Niemand soll von seiner Anwesenheit erfahren, nicht einmal die Lehrer. Und nun rate, warum Dumbledore ihn dazu beauftragt hat?!“ Kaliva hatte dem still gelauscht. Sie kannte den Werwolf nicht, über den hier gesprochen wurde und Hogwarts hatte sie erst einmal besucht – und das lag schon Jahrhunderte zurück. Allerdings kochte eine riesige Wut in ihr, wenn sie an diesen alten Zauberer dachte, der für den `Tod´ ihres Babys verantwortlich gewesen war. Sie wusste, eines Tages würde sie ihm gegenüber stehen. „Lass es dir nicht aus der Nase ziehen, Dad!“, maulte Aurelius und Salazar grinste. „Er hat ihn beauftragt dich zu beschatten. Er nimmt an, dass Severus ihn zu seiner Hochzeit eingeladen hätte, wenn eine stattgefunden hätte. Ihm kommt etwas an dieser Geschichte komisch vor, sagte er zu Remus und er will, dass er das prüft. Was mich des Weiteren schockierte war, dass er über die Tatsache, dass der Junge sich verstecken muss, da er ja ein Werwolf ist, mit einer solchen Selbstverständlichkeit sprach...“ Einen Moment herrschte Stille. „Mein Eindruck war, dass Dumbledore kein Versagen erlaubt. Du solltest dir überlegen, ob du deinem ehemaligen Schüler hilfst.“ --- Remus saß auf dem Boden, den Rücken an die Wand gelehnt und den Kopf in den Nacken gelegt. Eine Gänsehaut hatte sich über seine Haut gezogen, da es hier unten nicht besonders warm war und die Kälte hatte sich schon seit einer Weile in ihm festgesetzt. Auch wenn er ein Werwolf war, so hatte er momentan kleinen Pelz, der ihn davor schützen würde. Irgendwie kam es ihm vor, als säße er während dem tiefsten Winter in Sibirien. Der einzige Unterschied war, dass kein Schnee fiel. Seit Stunden wartete er nun darauf, dass entweder Severus oder Magnus auftauchten, aber nichts. Wo waren die beiden? Ein Geräusch erklang und nachdem er seine Ohren gespitzt hatte, wusste er, dass sich zwei Personen näherten. Minuten später erschienen Severus und Magnus, als hätte jemand seinen Wunsch erfüllt. Leise richtete er sich auf, um ja keine Aufmerksamkeit zu erregen. Das könnte er nun wirklich nicht gebrauchen. Die beiden hatten nun die Türe zu ihren Räumen erreicht und öffneten. Dabei fiel Remus auf, dass Magnus Parsel sprach. Keine Chance hinein zu gelangen. --- Severus ließ sich auf das Sofa fallen und schloss genüsslich die Augen. Sein Partner hingegen stand daneben und schaute auf ihn herunter. „Was?“, fragte er also und blickte in die grünen Augen. „Wir wollen ihn doch nicht wirklich da draußen stehen lassen?“ „Warum nicht?“ „Nun, da wäre einmal die Tatsache, dass wir nicht wie Dumbledore sind und dann wäre da noch der Grund, dass er sich erkälten könnte.“ Severus seufzte frustriert. „Du bist ein Dämon und hast ein Herz für Menschen! Muss ich das verstehen?“ Lachend schüttelte Aurelius den Kopf und öffnete das Portrait erneut. Der Gang schien auf den ersten Blick leer, doch er wusste es besser. Davon abgesehen, dass er den anderen anhand seiner Aura spüren konnte, war ein solch lapidarer Unsichtbarkeitszauber leicht zu durchschauen. „Remus Lupin, zeige dich mir!“, sagte er vernehmlich und wartete einen Moment. Vielleicht dachte der andere auch, dass er einen Scherz machte? „Ich weiß, dass du da bist. Zeige dich, ich muss mit dir reden.“ Dieses Mal ließ der Werwolf den Zauber fallen und eröffnete somit den Blick auf einen recht niedergeschlagenen Menschen. „Komm, hier ist es zu kalt“, forderte Magnus und reichte dem anderen seine warme Hand, die Remus annahm. Er fragte sich, woher die beiden – oder war es nur Magnus? – wussten, dass er hier unten war? „Tritt ein und setz dich, gleich bekommst du einen Tee.“ Langsam kam Remus dem nach und setzte sich auf den Sessel, der am dichtesten am Kamin und somit dem wärmenden Feuer stand. Der Tränkemeister sah ihn mit ausdrucksloser Miene an und er fühlte sich immer unbehaglicher. Die Stimmung legte sich allerdings, als Magnus dem anderen mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlug und ihn tadelte: „Schau ihn nicht so an, ist ja nicht auszuhalten!“ Dann reichte er Remus die Tasse voller Tee und setzte sich neben seinen Partner, der ihm beleidigte Blicke zuwarf. Einige Momente schwiegen sie sich an, dann stellte der Werwolf die Tasse auf den Tisch und wartete, was weiter passieren würde. Auch wenn die Stimmung etwas entlastet worden war, so fühlte er sich nicht wirklich wohl. Und dass er sich in ihre Privatsphäre hatte einmischen sollen, beziehungsweise diese verletzen, machte ihm ein noch unangenehmeres Gefühl. Wenn die zwei dahinter kommen würden, dann hätte er wohl ein riesiges Problem, denn Albus hatte verdammt seltsam gewirkt. Es war das erste Mal, dass er den Schulleiter so gesehen hatte und es machte ihm Angst zu wissen, dass der Mann auch so sein konnte. Niemals hätte er das erwartet, nachdem er immer so nett zu ihm gewesen war. „Remus?“, unterbrach Magnus seine Gedanken und lenkte damit seine Aufmerksamkeit auf ihn. „Ja?“ Stille. „Was ist?“, versuchte der braunhaarige Mann herauszufinden, was der andere wollte. „Du musst keine Angst haben und dich auch nicht unwohl fühlen. In Ordnung?“ Es irritierte den Werwolf das zu hören, aber er nickte erst einmal – war bestimmt das, was man von ihm erwartete... Er fragte sich bloß, weshalb der andere das gesagt hatte? „Remus, wir wissen, weshalb du hier unten bist. Wir kennen deinen Auftrag, den Albus Dumbledore dir erteilt hat.“ Erstarrt schaute Remus ihn an. Das war doch unmöglich! Und? Was sagt ihr zu diesem Kapitel? Mir ist während des Schreibens ein Gedanke gekommen, den ich wohl schweren Herzens umsetzen werde... Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)