Des Todes Bote von Tammi ================================================================================ Kapitel 3: Eine Begegnung ------------------------- Was hatte sie nur getan das die Menschen auf dem Markt sie so anstarrten? „Hat es was mit dieser komischen Gasse zu tun?“, fragte sie sich und sah sich noch einmal zu ihr um. Irgendwas war komisch... doch es wollte ihr einfach nicht einfallen was es denn sein könnte. Sie drehte sich wieder um und wollte den Platz verlassen als es bei ihr wie ein Blitz einschlug. Jemand stand in der Gasse. Gerade eben. Schnell drehte sie sich um und konnte nur noch sehen wie ein Schatten hinter einer Ecke verschwand. Verwundert starrte sie die Gasse an und ignorierte die, die sie anstarrten und dann immer wieder von der Gasse zu ihr guckten. „Ist jetzt auch alles egal.“, dachte sie sich und ging auf die Gasse zu, sie lief dort entlang wo sie den Schatten gesehen hatte. Vorsichtig linste sie um die Ecke um zu sehen ob da jemand stand. Doch zu ihrer Verwunderung konnte sie niemanden entdecken obwohl die Gasse relativ lang war und keine weiteren Gassen von dieser einen abführten. „Wo konnte er nur hin sein? So lange habe ich doch gar nicht gebraucht um hierher zu kommen....“, verärgert sah sie sich um, „und es stinkt wie die Hölle hier...das ist so widerlich...“, unbehaglich sah sie sich um. Sie war noch nie in diesem Teil der Stadt gewesen, bis heute wusste sie nicht einmal das es ihn gab. Sie sah sich noch einmal um bevor sie sich umdrehte und ihr fast das Herz stehen blieb. Sie öffnete den Mund zum schreien doch sie brachte keinen Ton heraus, ängstlich ging sie ein paar schritte zurück und stieß gegen irgendetwas gegen. Geschockt sah sie ins leere – wo bis vor einer Sekunde noch jemand gestanden hatte, der so plötzlich aufgetaucht war das sie ihn nicht einmal bemerkt hatte. Sie hatte angst. Gegen was war sie da gestoßen? Wo kam dieser Mann eben her? Wie hatte er es geschafft hinter ihr aufzutauchen ohne das sie es bemerkt hatte? Und wieso hatte er sie so gemustert... so böse...? Sie traute sich nicht um zudrehen, aber hörte den Atem von jemandem der dicht hinter ihr stand. Ihre Nackenhaare stellten sich auf als sie kalten Atem in ihrem Nacken spürte, sie zitterte am ganzen Körper und spürte wie ihr ein eiskalter Schauer der Angst über ihren Rücken lief, als sie eine schwere kalte Hand auf ihre Schulter legte. Sie spürte wie sich ein Kopf neben den ihren schob. Sie hörte seinen Atem laut und deutlich. Sie wagte nicht zur Seite zu schauen. Alice sah nur stur gerade aus, mit weit aufgerissenen Augen. Ihre Hände fingen an weh zu tun obwohl sie nicht wusste warum. Ihr Atem wurde schneller und sie wurde panisch als sich ein Gesicht an ihres drückte. Seine Wange war Eiskalt und ihr wurde noch kälter als ihr überhaupt schon war. Eine kalte Windböe wirbelten ihre Haare nach vorne, so das sie kaum noch etwas sehen konnte. Sie wagte nicht, sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen... sie hatte zu viel Angst. Langsam strich ihr eine Hand über den Rücken hoch zur Schulter und hielt sie dort eisern fest. Sein Gesicht verzog sich zu einem grinsen – einem hinterhältigem grinsen. Er hielt sie nun an beiden Schultern fest und hatte sie ganz nah zu sich heran gezogen als er ihr über die Wange leckte. „Was läufst du mir nach kleines?“, hauchte er ihr ins Ohr und berührte es etwas mit den Lippen, „Warum bist du denn so weiß? Hast du Angst?“ Fragte er lächelnd mit einem Spanischen Akzent. Kalt lief ihr ein Schauer über den Rücken und sie schluckte. Sie wollte nicht antworten - nein... sie konnte es nicht. Sie hatte Angst das ihre Stimme versagen würde - zu viel Angst. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Zitternd versuchte sie sich aus seinem eisernen Griff zu befreien, doch er lies nicht locker. "Willst du weg?", hauchte er ihr ins Ohr, "hast du so viel Angst?", fragte er schadenfroh. Er riss sie herum und drückte sie an die Wand. Er sah ihr direkt in die Augen, seine schwarzen dunklen Augen bohrten sich in die ihren. Er hatte sein hinterhältiges grinsen noch immer nicht abgelegt. Der Mann sah ihr in die Augen, sie fesselten sie, sie konnte nicht mehr fort sehen und wusste nicht ob es aus Angst war oder wegen der unheimlichen Faszination die durch seine Augen zum Vorschein trat. Sie presste sich schwer Atmend an die Wand. Er schob seinen Kopf neben den ihren und flüsterte ihr ins Ohr, während er ihr ein Bein zwischen die ihren schob, "Pass auf wo du dich aufhältst... du kennst diese Stadt nicht halb so gut wie du es gerne hättest, glaub mir man läuft hier... seltsame Wesen über den Weg." Ängstlich schloss sie ihre Augen und hoffte dass das alles nur ein schlechter Traum sei.... Sie spürte wie sich langsam etwas spitzes in ihren Bauch bohrte. Sie stieß alle Luft aus die sie in der Lunge noch hatte und keuchte auf. Sie fasste mit den Händen an ihren Bauch und öffnete geschockt die Augen. Vor ihr stand niemand - doch in ihrem Bauch steckte ein Messer was sich langsam drehte. Zitternd und verängstigt versuchte sie es herauszuziehen. Blut tropfte auf den Boden. Sie zog an dem Dolch und spürte eine leichten widerstand der den Dolch anscheinend versuchte weiter hinein zudrücken. Sie vernahm ein leises kichern und spürte wie sich ganz langsam - ganz langsam - das Messer aus ihrem Bauch zog. Schweißperlen liefen ihr über die Stirn und tropften das Kinn hinunter. Er war weg... ganz plötzlich war er weg gewesen... wo war er nur hin? Sie sank langsam auf den Boden und kauerte sich zusammen. Vorsichtig tastete sie ihren Bauch ab. Er war ganz warm - entsetzt sah sie nach unten. Ihre Hand, ihre Jacke alles war Blutverschmiert. Langsam lief das Blut an ihren Beinen herab auf den Boden und bildete dort eine winzige Pfütze. Sie starrte das Blut nur noch an, unfähig sich zu bewegen saß sie dort mit weit aufgerissenen Augen auf dem Boden. Sie spürte wie ihr heiße Tränen über das Gesicht liefen. Sie sah wie alles verschwamm. Langsam wurde ihr der Schmerz bewusst der zuerst durch den Schock unterdrückt worden war. Noch immer starrte sie auf die offene Wunde in ihrem Bauch und hörte wie jemand neben ihr hockte und amüsiert kicherte. Sie konnte hören wie jemand direkt neben ihr Atmete. Sie bemerkte wie es schon langsam dunkel geworden war in der Gasse und sie kaum noch etwas erkennen konnte. Langsam drehte sie den Kopf zur Seite. Tränen tropften ihr das Kinn herab. Sie sah zur Seite doch konnte niemanden erkennen sie sah nur ein paar Augen, welche sie neugierig doch belustigt musterten, während sich immer mehr Zähne zeigten - zum breitesten grinsen was sie jemals sah. Ihr wurde schlecht. Es war schon alles verschwommen. Doch jetzt, wurde ihr auch noch schwarz vor Augen. Sie fiel zu Boden. Sie spürte wie sie mit dem Kopf auf den Boden schlug. Ein kaum wahrnehmbarer Schmerz breitete sich in ihrem Kopf aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)