A ninja's life 4 von Kimiko93 (Vergangenes lässt sich nicht totschweigen) ================================================================================ Kapitel 21: Exposition ---------------------- Anmerkung: Da ist eine 4 im Titel. Jegliche Kontinuitätsfehler bezüglich der Originalstory werden in Teil 1 und 2 begangen, als diese Stellen im Manga noch nicht angesprochen wurden. Und hey, Konsequenz heißt, auch Holzwege zu Ende zu gehen. Auf dem Rückweg nach Konoha war die Sänfte etwas voller. Diesmal befanden sich darin nämlich nicht nur Sasuke und Sakura, sondern auch noch die Drillinge, da man ihnen allen die Reise zu Fuß nicht hatte zumuten wollen. Und natürlich der bewusstlose Toshio. Wie der es geschafft hatte, ihnen unbemerkt zu folgen, stellte auch noch ein Rätsel dar… Allerdings interessierten die Drillinge irgendwie andere Fragen mehr. „Mama, wer zur Hölle war der Kerl?“, verlangte Tsugumi zu wissen. „Ich meine, klar, Mizukage und so, aber… Woher kannte der dich? Und…“ „Ich sollte ihn mal heiraten.“, erklärte Sakura, der man ob ihrer spärlichen Bekleidung eine Decke hatte zukommen lassen und die sich an Sasuke lehnte, welcher nach der Episode mit Toshio wieder um einiges lebendiger wirkte, merkwürdigerweise. „Und das musstest du nicht, weil?“, beharrte Tsugumi. „Ich meine, hallo, Mizukage?“ „Weil, mein gutes Fräulein, wir in einer modernen Welt leben, in der man sich seinen Ehepartner frei aussuchen kann.“, erklärte Sakura gereizt. Ihr war klar, dass sie diese Unterhaltung früher oder später würde führen müssen, aber doch um Himmels Willen nicht jetzt. „Und was hatte Natsukis Mutter bei ihm zu suchen?“, wollte Tsuyoshi wissen. „Also, außer uns zu füttern und zu verwirren…“ „Keine Ahnung.“, antwortete Sakura. „Das letzte Mal hab ich sie vor etwa sechzehn Jahren gesehen, und damals war sie halbtot und wir hielten es für besser, es dabei zu belassen… Warum auch immer.“ „Sie wäre auf unserer Mission wahrscheinlich eh umgekommen.“, unterstützte Sasuke sie. „Wir wurden am Ende angegriffen…“ „Stimmt.“, meinte Sakura erleichtert. „Und wir hatten noch andere Gründe, sie nicht mitzunehmen. Das… Erzählen wir euch irgendwann nochmal. Oh, und… Erwähnt sie bitte nicht Natsuki gegenüber, ich glaube, sie möchte davon lieber nichts wissen.“ „Aber es ist ihre Mutter!“, protestierte Tsugumi. „Wie kann sie sich dafür nicht interessieren?“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Ihre Mutter hat nicht den besten Lebenswandel hinter sich und sie unmittelbar nach der Geburt in ein Waisenhaus gegeben. Und von da ist sie zu der auch nicht sehr herzlichen Familie von Toshio gekommen.“, erklärte sie knapp. „Und… Was war mit Natsuki-nee-sans Vater?“, wagte Sayuri leise zu fragen. Sakura stöhnte und Sasuke verkrampfte sich. Außerdem warf er einen finsteren Seitenblick auf Toshio, den die Drillinge allerdings noch nicht deuten konnten. „Das… Erzählen wir euch später.“, ging Sakura dieser Frage zum wiederholten Male aus dem Weg. „Wie schon erwähnt, nicht jetzt.“ „Wow.“, gab Tsugumi von sich, verschränkte die Arme und zog beleidigt eine Augenbraue hoch. In diesem Moment hatte sie erschreckende Ähnlichkeit mit Yuki, wie Sakura ihn das letzte Mal gesehen hatte. Als sie ihm Informationen verweigert hatte und er deswegen beleidigt gewesen war. Oh. Vielleicht sollte sie sich da eine bessere Taktik überlegen… „Da wird man schon mal von einem absoluten Psycho gekidnappt und drei Tage lang festgehalten und ist anscheinend immer noch nicht traumatisiert genug, um ein paar Antworten zu bekommen.“ „Was soll das heißen?“, fragte Sakura scharf mit einem besorgten Seitenblick auf Sasuke, dessen Gesicht ausdruckslos war. „Na, ganz einfach.“, behauptete Tsugumi. „Ihr werdet Toshio doch Antworten geben, oder? Weil er es ja verdient hat, nach allem was er durchmachen musste?“ „Ugh…“, machte Sakura und versuchte die aufkommenden Kopfschmerzen weg zu massieren. „Toshios gesamte Familie wurde von diesem Psycho getötet, vielleicht sollte man ihm mal sagen warum…“ „Siehst du, genau das mein ich!“, regte Tsugumi sich weiter auf. „Wir müssen mit dieser ewigen Geheimniskrämerei schon unser ganzes Leben lang klarkommen! Verdienen wir es nicht auch, zu wissen, was dieser Psycho von uns wollte?“ „Hat er euch das nicht erzählt?“, fragte Sakura dumpf. „Euch gegen mich eintauschen. Er ist seit Jahren schon mein persönlicher Stalker, und das hier war sein Masterplan. Vorher hat er uns alle emotional ein wenig aufgerüttelt, mit den geschmierten Banditen und den versuchten Kidnappings. Und ein wenig politischem Zeugs, was ihr nicht mitbekommen habt. Mit euch hatte das an sich nichts zu tun…“ „Und Natsukis Mutter?“, wollte Tsuyoshi wissen. „Die war dabei nur Deko, oder was?“ „An sich, ja.“, vermutete Sakura. „Um euch durcheinander zu bringen. Und ob es wirklich Natsukis wirkliche Mutter war, wissen wir auch nicht.“ Die Drillinge tauschten betretene Blicke. „Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit…“, murmelte Tsugumi schließlich. „Und was ist mit ihrem Vater?“ „Okay, hör mal.“, sagte Sakura und sah Tsugumi nun direkt an, bemüht, sich zu beherrschen. „Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber da ihr eigentlich davon ausgegangen sein solltet, dass ich entweder verschleppt oder tot, für euch also unerreichbar sein sollte, hätte ich mir diese Szene irgendwie rührender vorgestellt, ihr nicht auch?“ Wieder tauschten die Drillinge betretene Blicke. „Na ja.“, meinte Tsuyoshi schließlich. „Wir wären bestimmt emotionaler, wenn wir dich nicht heute schon zweimal nicht verloren hätten und du uns nicht wissentlich dadurch in Gefahr gebracht hast, dass du uns nichts erzählt hast…“ „Das reicht jetzt.“, mischte Sasuke sich zum ersten Mal mit autoritärer Stimme und strengem Blick ein. „Eure Mutter und ich entscheiden, wann ihr die ganze Geschichte zu hören kriegt, nicht ihr. Verstanden?“ Dem fügten sich die Drillinge widerwillig. ~ Die Ankunft zu Hause war relativ knapp ausgefallen; jedes Kind war einmal gedrückt und angewiesen worden, keine Fragen zu stellen (irgendwann würden sie schon alles erfahren, und so). Dann hatte man Toshio in seinem Bett abgelegt und Sayuri dazu gesetzt, die ihm sagen sollte, er solle doch bitte ins Konferenzzimmer kommen, sobald er aufgewacht sei. In diesem Konferenzzimmer hatte auch schon die erste Unterhaltung mit ihr stattgefunden und Sakura fand es immer noch reichlich albern, aber wenn er und Sasuke sich dadurch wohler fühlten… Schienen sie dummerweise nicht. Wenn Sakura sich genau umsah, saß vor ihr ein kleines Häufchen Elend, welches es nicht schaffte, ihnen ins Gesicht zu sehen, und neben ihr ein größeres Häufchen Elend, welches dies allerdings besser verstecken konnte. Dies hier sollte also die große Enthüllung werden. Na ja, eher die kleine, immerhin war sie nur für Toshio. Die anderen Kinder wurden in der Zeit von Natsuki beschäftigt, um irgendwelche Aufstände zu verhindern, oder so. Sasuke neben ihr starrte mit komplett neutralem Gesichtsausdruck auf Toshios gesenkten Kopf herab. Seit etwa drei Minuten. Toshio hatte die Fäuste auf dem Boden geballt und schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob er lieber weinen oder auf Sasuke losstürmen wollte. Wahrscheinlich beides. Sie gab den beiden noch zwei Minuten, bis sie irgendwas sagen würde, einfach nur um das hier hinter sich zu bringen. Diesen Gedanken schien Sasuke auch zu haben, denn plötzlich erhob er sich. „Na los.“, sagte er mit teilnahmsloser und furchtbar, furchtbar neutraler Stimme zu Toshio. „Bringen wir’s hinter uns. Greif mich an.“ Toshio hörte auf zu zittern, schien seinen Ohren nicht zu trauen. Ungläubig hob er den Kopf leicht und sah Sasuke vor ihm stehen, die Beine leicht auseinander, die Arme einladend ausgestreckt. Auch Sakura konnte das irgendwie nicht glauben und sah ihn verstört an, doch er beachtete sie nicht. Toshio schien noch einige Sekunden zu überlegen, bis er plötzlich auf die Füße sprang und mit einem verzweifelten Schrei begann, auf Sasuke loszustürmen und auf ihn einzuschlagen. Dier ersten paar Schläge gegen seine Brust und Magengegend nahm Sasuke einfach hin, ohne sich auch nur von der Stelle zu bewegen. Dann machte er eine blitzschnelle Bewegung mit dem Fuß und Toshio fiel nach hinten über. Innerhalb von Sekunden hatte er sich jedoch wieder auf die Beine gerappelt und griff erneut an. Sasuke schubste ihn weg. Diesmal fiel Toshio einige Meter weiter nach hinten, und als er sich aufrappelte, um erneut anzugreifen, hatte er das Kunai in der Hand, mit welchem er auch schon Yasume angegriffen hatte. Wieso hatten sie nicht daran gedacht, es ihm abzunehmen? Das schien Sasuke sich auch zu denken, als er sich zum ersten Mal vom Fleck bewegte und sich Toshio mit vorausgestrecktem Unterarm entgegen warf. Mit diesem Unterarm stieß er Toshio zurück, sodass selbiger quer durch den Raum flog und an der Wand aufschlug. Mit der anderen Hand nahm er ihm vorher das Kunai ab. Toshio blieb am Boden liegen. Er war nicht bewusstlos, aber er keuchte schwer und ein kleines Rinnsal Blut lief ihm aus dem Mundwinkel. Sakura war kurz davor, aufzuspringen und nach weiteren Verletzungen zu gucken, doch Sasuke deutete ihr, zu bleiben wo sie war. Er hatte hier immerhin mehr Ahnung, was zu tun war. „So.“, sagte er, immer noch so furchtbar neutral. „Fühlst du dich jetzt besser?“ Toshio starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sakura ebenfalls, allerdings hob sie dabei lieber die Augenbrauen. Auch dieser Moment dauerte einige Sekunden, bevor Sasuke die Arme vor der Brust verschränkte und die Tür zur Veranda öffnete, um sich gegen den Türrahmen zu lehnen. Toshio hatte sich inzwischen hingesetzt und starrte wieder zitternd zu Boden. Jetzt schien er sich sicher zu sein, lieber weinen zu wollen. „Du…“, setzte er mit stockender Stimme an. „Du… Hast doch… Keine Ahnung!“ Sasuke überging dies und starrte einen Moment lang in den Garten hinaus. „Du bist jetzt elf, oder?“, fragte er dann Toshio, ohne ihn anzusehen. „Und?“, fragte Toshio aggressiv. „Ich war acht.“, begann er dann, vollkommen ruhig und immer noch so furchtbar neutral seine Erzählung. „Acht Jahre alt, als ich zu spät nach Hause kam und die ganze Straße voller Leichen vorfand. Früher gehörte das ganze Viertel den Uchihas. Und alle waren sie auf offener Straße ermordet worden. Die Leichen meiner Eltern, die übrigens… Ziemlich genau hier im Zimmer lagen, waren noch warm. Und hinter ihnen stand mein Bruder, das blutige Schwert noch in der Hand. Und als ich ihn dann gefragt habe, was passiert ist, hat er das… Wörtlich genommen und mir mit einer… Technik des Sharingans im Detail gezeigt, wie er sie alle umgebracht hat. Meine Eltern hatte er sogar lange genug am Leben gelassen, damit ich ihre Körper noch zu Boden fallen höre, wenn ich nach Hause komme.“ Hier machte Sasuke eine Pause. Toshio starrte ihn mit aufgerissenem Mund und Augen an. Auch Sakura war entsetzt, sie kannte die Geschichte zwar, aber… Nicht von Sasuke selbst. Und er war noch nicht fertig. „Dann hat er mich dazu aufgefordert, solange zu überleben, bis ich ihn umgebracht habe. Als ich das mit zwölf zum ersten Mal versucht habe, ganz ähnlich wie du gestern, und gerade eben irgendwie, hat er mir Handgelenk und Rippen gebrochen und mir das ganze Massaker nochmal gezeigt. Zweiundsiebzig Stunden lang. Nachdem er mir gesagt hat, dass ich es immer noch nicht wert bin, getötet zu werden und ich ihn noch nicht genug hasse.“ Nun wandte Sasuke sich von der Veranda ab und ging auf Toshio zu. „Deswegen glaube ich, dass ich sehr wohl Ahnung habe. Denn ich weiß, wie die Geschichte ausgeht.“ Er blieb vor Toshio stehen. „Was würdest du tun, um deine Familie rächen zu können?“ „Alles!“, brachte Toshio ohne zu zögern hervor. Sasuke nickte. „Genau. Du würdest alles tun, vor nichts zurückschrecken und alles, was du noch hast, dafür aufgeben. Dabei wäre es dir egal, was mit dir selbst passiert. Und irgendwann, wenn du dein Ziel tatsächlich erreicht haben solltest, die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der bis zum Alter von 11 Jahren keinerlei Training erhalten hat, es tatschlich schaffen könnte, den Mizukage bei vollem Bewusstsein umzubringen, brauch ich dir wohl nicht vorzurechnen, stehst du dann vor den Trümmern, die du hinterlassen hast.“ „Aber ich hätte ihn doch umbringen können!“, widersprach Toshio. „Gestern hätte ich das geschafft!“ „Das ist wahr.“, gab Sasuke zu. „Und du hättest das ganze Dorf mithineingezogen. Und wärst legal auch nicht lebend aus der Höhle gekommen. Es gibt da sowas wie Retaliationsrecht.“ „Ist mir doch egal!“, kreischte Toshio außer sich. „Mir doch egal was aus diesem Dorf wird! Oder aus mir! Er hat…“ „…Deine Familie umgebracht, ja.“, unterbrach Sasuke ihn. „Und glaub mir, deine Mutter hat dich nicht aus diesem Feuer gerettet, damit du dein Leben so wegwirfst. Und sie hat dich hierhin geschickt, weil wir deine letzten lebenden Verwandten sind. Somit bist du Teil dieses Dorfes.“ „Da hab ich nie drum gebeten!“, erwiderte Toshio hysterisch. „Ich auch nicht.“, fuhr Sasuke immer noch furchtbar ruhig und neutral fort. „Und ich habe ebenfalls alles weggeworfen, ohne auf die Konsequenzen zu achten. Und ich habe mein Ziel erreicht. Und lass mich dir eins sagen, als der Einzige, der dir das sagen kann: Das alles war es nicht wert. Man fühlt sich danach nicht besser. Im Gegenteil. Danach ist alles nur noch schlimmer.“ „MIR DOCH EGAL!“, kreischte Toshio erneut, sprang auf und rannte aus dem Zimmer. Sakura machte Anstalten, ihm zu folgen, doch Sasuke hielt sie auf. „Lass ihn.“, meinte er nur unberührt. „Der kommt eh nicht weit.“ „Und wenn doch?“, fragte sie skeptisch. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Dann werden sie ihn am Dorftor abfangen und zu uns zurückbringen. Ist ja nicht zu verfehlen, wo er hingehört.“ Dann ging er zur geöffneten Tür zurück und sprach mit der Veranda. „So, ihr da unten. Erstens konnte ich mich in eurem Alter besser verstecken. Und zweitens kommt rein, damit wird das hier zu Ende bringen.“ „WAS?“, fragte Sakura scharf und starrte auf die Veranda, unter der nacheinander die Drillinge und Yuki hervorkamen. „Kaa-san hat uns nicht bemerkt.“, stellte Yuki fest. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Die war ja auch nicht in eurer Nähe.“ „Du hast gewusst, dass sie da sind, und trotzdem weitergemacht?“, fuhr Sakura ihn entsetzt an. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Ich hatte keine Lust, es zweimal zu erzählen.“ Das brachte Sakura dazu, betreten zu schweigen. „Also, nur mal so…“, setzte Tsugumi an. „Hab ich das richtig verstanden, unser toter Onkel, Natsukis Vater, hat die gesamte Familie umgebracht?“ „Ich weiß, das ist ein unglaublicher Schock für euch…“, setzte Sakura an, wurde aber unterbrochen. „Nicht wirklich.“, meinte Tsuyoshi nämlich und zuckte mit den Schultern. „Also, ganz blöd sind wir ja nicht. Dass dieses ganze Viertel leersteht und keine Menschenseele von unserem ach so großen Clan mehr am Leben ist, konnte ja gar keine natürlichen Ursachen haben. Dass Papa lebt, sein Bruder nicht, Natsuki aber doch und ihre Mutter… Äh… Von der Straße aufgelesen wurde, deutet ja auch nicht gerade auf ein friedliches Ableben aller Beteiligten hin, oder? Und dass alle hinter Natsukis Rücken wispern, wie gefährlich sie doch ist…“ „Das machen sie bei uns auch.“, warf Tsugumi ein. „Ja, sicher.“, stimmte Tsuyoshi ihr zu. „Aber wenn Natsuki ihm entgegen kommt, holt Hiashi Hyuuga eine Sonnenbrille aus der Tasche und rennt weg. Da muss schon was Heftiges vorgefallen sein…“ „Und du hast deinen Bruder getötet?“, lenkte Yuki das Gespräch wieder auf die ursprüngliche Bahn zurück. Sasuke nickte nur. „Und… Das hast du wie genau angestellt?“, wollte Tsugumi wissen. „Ich meine, keine Ahnung, wie gut oder schlecht unsere Familie damals war, aber wenn er es geschafft hat, sie alle auf einmal zu töten… Wie alt warst du da? Zwanzig? War das noch vor unserer Geburt?“ „Dreizehn.“, antwortete Sasuke monoton und musste ob der verblüfften Gesichter seiner Kinder fast grinsen. „…Heute bringen sie einem sowas nicht mehr bei.“, kommentierte Yuki dies nach einigen Sekunden lahm. „Ja, das Wie-töte-ich-meinen-unsinnig-starken-Bruder-in-zwölf-Monaten?-Seminar ist heutzutage nicht mehr so in.“, erklärte Sasuke trocken. „Also willst du’s wirklich zu Ende erzählen?“, fragte Sakura, einerseits nicht begeistert davon, andererseits unglaublich erleichtert, dass Sasuke Witze darüber machte. Dieser zuckte mit den Schultern. „Wenn wir schon mal dabei sind…“ „Okay.“, akzeptierte Sakura dies. „Ich glaube, für den nächsten Teil brauchen wir ein wenig historisches Fachwissen. Los, Otokriege. Was wisst ihr?“ „Dass wir drei gebraucht haben, um dieses Piffeldorf platt zu machen?“, schlug Tsugumi vor. „Die ersten beiden Male hat Oto angegriffen.“, widersprach Yuki ihr prompt. „Das allererste Mal sogar mit Suna.“ „Und das zweite Mal meiner Gasbombe vorher, genau.“, bestätigte Sakura. „Ähm, an den Folgen dieser Gasbombe ist übrigens meine Mutter gestorben. Wenn wir schon grad dabei sind, euch die toten Verwandten zu erklären.“ Ein nervöser Seitenblick auf Sasuke. „Okay, was noch?“ „Warte, war Oto nicht das Dorf, was von diesem… Orochi-dingens gegründet wurde?“, wollte Tsuyoshi wissen. „Orochimaru, genau. Weiter?“, bestätigte Sakura. „Wisst ihr, wer genau das war?“ „Der Dritte von den ersten Sannin.“, sagte Tsugumi schnell, bevor Yuki den bereits geöffneten Mund nutzen konnte. „Was ich nie verstanden habe, wenn der doch rausgeflogen ist, wegen irgendwelcher bescheuerten Experimente und so, ein eigenes Dorf gegründet, Konoha damit angegriffen und den dritten Hokagen getötet hat, wieso genau hat man den Titel Sannin weiter gegeben? Ich meine, bei dir und Naruto-sama macht das ja irgendwie Sinn, ihr wart ja Schüler von den alten Sannin, aber…“ „Jaaah, hier stoßen wir dann auf den Kern der Sache.“, meinte Sakura halbwegs erfreut. Sie sah Sasuke erneut an. „Soll ich oder willst du?“ Sasuke zuckte mit den Schultern. „Nur zu.“ „Okay…“, sagte Sakura und fuhr sich nervös durch die Haare. „Also, das ganze begann, zufälligerweise, während unserer eigenen ersten Chuuninexamen. In die sich Orochimaru eingeschlichen hatte, um eurem Vater hier ein gewisses… Fluchmal zu verpassen, welches ihm unglaublich tolle Kräfte verlieh, allerdings auf Kosten seiner Geistesgegenwart.“ „Nicht unbedingt.“, warf Sasuke ein. „Die Male, die du es gesehen hast, waren so, aber das war entweder direkt nachdem ich es bekommen hatte oder nachdem ich wieder aus Oto weg war.“ „Du warst in Oto?“, fragte Yuki entsetzt. „Ja, dazu wollte ich gerade kommen.“, antwortete Sakura schnippisch. „Ähm, wie ihr ja vielleicht aus der Rede eben mitbekommen habt, war euer Vater damals sehr… Versessen darauf, seinen Bruder umzubringen. Und dazu war ihm, pardon, jedes Mittel Recht.“ „Okay…“, sagte Tsugumi langsam. „Dabei dachte ich immer, dieses Dorf würde mit Verrätern ein wenig… Strenger verfahren…“ Sakura begann zu kichern. „Oh, warte erstmal ab. Aber ja, euer Vater hat aufgrund dieses Mals und der Macht, die ihm von Orochimaru versprochen worden war, das Dorf verlassen. Verraten. Aber nach etwa einem Jahr ist es uns gelungen, ihn wieder zurück zu holen, mit dem Versprechen von noch besserem Training…“ „…Was ich euch keine Sekunde lang abgenommen habe.“, warf Sasuke ein. „Ebenso wenig wie deine komische Gleichung, Tsunade sei stärker als Orochimaru. Ist sie vielleicht gewesen, als er seine Arme nicht benutzen konnte, aber…“ „Ach, sei still, ich erzähle hier.“, winkte Sakura ab und hielt eine Hand abwehrend in seine Richtung. „Also, nach etwa einem Jahr Spezialtraining unter Jiraiya in unserem Team und einer kurzen, zweiten Invasion von Oto, beschlossen wir, Oto zu eliminieren. Lief super. Bis wir dann nach Hause kamen und das Dorf von einer komischen Gruppe S-Rank Nuke-Nins besetzt war, die einen fürchterlichen Modegeschmack hatten und es auf Jinchuuriki abgesehen hatten. Ich habe keine Ahnung, wieso, was zu Hölle, und wer so dumm war, die ins Dorf zu lassen.“ „Oh, sie haben alle Wachen, die zurückgeblieben waren, wunderbar beseitigt.“, erklärte Sasuke. „S-Rank Nuke-Nin wird man nicht ganz ohne Aufwand, weißt du?“ „Nein. Wir haben den Titel geschenkt bekommen.“, erinnerte Sakura ihn. „Ihr wart S-Rank Nuke-Nins?“, fragte Yuki verstört. „Ja, gleich.“, winkte Sakura ab, der das Erzählen ihrer Kindheit und Jugend verboten viel Spaß zu machen schien. „Und ich glaube, dem Großteil dieser Typen ist der Titel auch geschenkt worden.“ „Ähm, nein.“, widersprach Sasuke ihr. Sakura sah ihn skeptisch an. „Sasuke, wir haben jeden einzelnen von ihnen innerhalb eines Tages ohne große Verluste unschädlich machen können, wie stark können die schon gewesen sein?“ „Hießen die zufällig Akatsuki, oder so?“, fragte Tsuyoshi nun. „Also, von den Geschichten her…“ „Alles übertrieben.“, unterbrach Sakura ihn. „Ich meine… Okay, mein Kampf… Ja, gut, ich musste von… Einem Freund gerettet werden, der dabei starb, und euer Vater hätte es ohne meine Hilfe auch nicht geschafft, aber… Wir waren dreizehn, um Himmels willen! Das ist peinlich.“ „Stimmt. Also hat Papa seinen Bruder da getötet, der war doch Mitglied, oder?“, wollte Tsugumi wissen. „Woher weißt du das?“, fragte Sasuke verblüfft. Tsugumi zuckte mit den Schultern. „Der Nachname war zensiert und die Augen auf dem Bild nachträglich blau gefärbt worden. Hat nicht ganz geklappt, die waren irgendwie lila, und das Muster der Sharingan hat man trotzdem noch gesehen.“ „Ich muss mal ein ernstes Wörtchen mit der Zensurbehörde reden…“, murmelte Sakura. „Egal! Ja, euer Vater schaffte es so im Alter von dreizehn Jahren seinen Bruder zu töten.“ „Und wie seid ihr jetzt zu S-Rank Nuke-Nins geworden und trotzdem noch in diesem Dorf?“, beharrte Yuki. „Gleich.“, tat Sakura diesen Einwand erneut ab. „Nach dieser Aktion, dank der wir übrigens das Winterfest haben, das liegt genau zwischen dem Otokrieg und der Invasion, bin ich erstmal für zwei Jahre ins Ausland gegangen, um in Suna Medic-Nins auszubilden, und als ich dann wiederkam, war hier der Teufel los.“ „Der letzte Krieg aller Großmächte?“, wollte Tsugumi wissen. „Äh, nicht direkt. Der dauerte ja auch nur drei Tage, aber sagen wir, er hat der Lage nicht so ganz geholfen.“, antwortete Sakura. „Aber nein, als ich zurückkam, hatte ich, sowie alle anderen auch, das heiratsfähige Alter erreicht.“ „Und das war ein Problem, weil?“, konnte Tsuyoshi nicht verstehen. „Weil die Leute damals sehr fixiert auf vorteilhafte, politische Ehen waren.“, erklärte Sakura mit einem spöttischen Unterton. „Soll das heißen, eure Ehe ist nicht politisch orientiert?“, fragte Tsugumi verblüfft. „Bitte?“, erwiderten Sakura und Sasuke empört. Tsugumi zuckte mit den Achseln. „Okay, dass das ein tolles Bündnis zwischen Konoha und Kumo ausmacht, wusstet ihr ja auch erst seit Kurzem…“ Sasuke sah plötzlich besorgt aus. „Du… hast gedacht, wir hätten aus politischen Gründen geheiratet?“, fragte er ernst. „Na ja, nicht wirklich.“, winkte Tsugumi ab. „Dazu habt ihr euch zu ekelhaft lieb. Aber… Na ja, ihr seid doch sonst immer so… Vorbildlich und alles.“ „Und S-Rank Nuke-Nins.“, ergänzte Yuki bissig. „Noch nicht ganz.“, kommentierte Sakura, doch auch Tsuyoshi hatte hier etwas hinzuzufügen. „Also, ich dachte jetzt eigentlich, dass ihr geheiratet habt, damit Mama nicht an diesen Psycho verheiratet wird…“ „Äh…“, machte Sakura unschlüssig. „Also… Ehrlich gesagt haut mich das gerade um. Wie konntet ihr annehmen, dass unsere Ehe etwas anderes als eine Liebesheirat war? Äh, ist.“ Jetzt sahen sie alle vier Kinder verblüfft an. „Weil… Ihr nie sowas erzählt habt?“, schlug Sayuri zaghaft vor. „Nie irgendwelche romantischen Geschichten vom Kennenlernen, oder irgendwelchen Verabredungen, oder Heiratsanträgen, oder…“ Jetzt begann Sakura echt, an sich zu zweifeln. „Na, kein Wunder, kennen gelernt haben wir uns in der Akademie, Dates oder Heiratsanträge hatten wir nie.“, erklärte sie. „Wir… Haben da mehr so eine peinliche, dramatische und pubertäre Geschichte durchgemacht, die uns am Ende nichts anderes übrig ließ, als zu heiraten…“ „Das kann ich so bestätigen.“, stimmte Sasuke ihr zu. „Außerdem war das gerade in.“ „Okay, hör auf damit, du bist gruselig, wenn du Witze machst.“, warf Sakura ihm nun vor. „Na, eben!“, mischte sich nun Tsugumi wieder ein. „Das hört sich halt alles nicht gerade episch verliebt an!“ „Episch verliebt?“, schnaubte Sakura und begann nun zu grinsen. „Du willst episch verliebt hören? Pass mal auf, ich geb‘ dir episch verliebt.“ „Oh Gott, bitte nicht.“, brummt Sasuke neben ihr und begann, sich die Schläfen zu massieren. Eine Reaktion, die seine Söhne offenbar geerbt hatten. Auch sie schienen nicht sehr erpicht auf die epische Liebesgeschichte ihrer Eltern zu sein. Doch Sakura hatte bereits Luft geholt und begann, mit gespielt-verträumter Stimme zu erzählen: „Es war einmal ein süßes, kleines Mädchen, welches zwar herzlich wenig konnte und so gut wie gar kein Selbstbewusstsein hatte, aber das ist hier nebensächlich. Dieses Mädchen traf bereits an ihrem ersten Schultag die Liebe ihres Lebens; er war so ruhig und besonnen und still, im Gegensatz zu alle den anderen Jungs im Alter von sieben Jahren, der einzige, der sie in schriftlichen Prüfungen schlagen konnte und sah dabei noch so unglaublich süß aus!“ Hier unterbrach Sakura sich und ging mit der Stimme wieder zwei Oktaven runter. „Nein, ganz ehrlich, euer Vater mit acht war sehr, sehr süß. Einer der Gründe, aus denen ihr so viele seid. Wie auch immer… Jedenfalls war diesem Mädchen von Anfang an klar: Diesen Jungen würde sie einmal heiraten! Und als sie dann mit zwölf Jahren endlich zur Kunoichi wurde, und das auch noch im selben Team mit der Liebe ihres Lebens, ging einer ihrer größten Wünsche in Erfüllung!“ „WAS?“, kreischte Tsugumi entsetzt auf. „Du… Du… Warst ein FANGIRL?“ „Shush, Mama redet gerade.“, wies Sakura sie zurecht. „Und du warst mal mein Vorbild…“, murmelte Tsugumi resigniert. „Ja, dazu komme ich noch.“, versicherte Sakura ihr schmunzelnd, bevor sie wieder in den Zuckermodus überging. „Doch ihre Euphorie war leider nur von kurzer Dauer, da sie es irgendwie geschafft hatte, in ein Team zu geraten, welches in regelmäßigen Abständen beinahe starb. Und da sie aufgrund der Stunden, die sie in ihr Aussehen investiert hatte, und ihrem allgemein ungünstigen Zivilistenhintergrund nicht gerade gesegnet war, was ihre Kampffähigkeiten anging, konnte sie die ganze Zeit nur sinnlos daneben sitzen und sich gelegentlich um bewusstlose Körper kümmern. Mit… Umarmungen und feuchten Tüchern. Medic-Nins waren damals furchtbar out.“ „Medic-Nins sind immer out.“, unterbrach Tsugumi sie grinsend. Sakura zuckte mit den Schultern. „Ja, leider. Irgendwie scheint es dem Dorfrat nicht in den Schädel zu gehen, dass unsere Verlustzahlen drastisch sinken würden, wenn wir einfach den Akademiekindern schon die Grundlagen… Na ja, ich arbeite dran.“ „Ist wahrscheinlich zur Populationskontrolle.“, vermutete Tsuyoshi. „Ich meine, gut, nicht alle kriegen so derartig viele Kinder wie ihr, aber…“ „Ist ja auch egal.“, unterbrach Sakura und stellte ihre Stimme wieder auf Zucker. „Während ihres ersten Chuuninexamens dann, kam das süße, kleine Mädchen dann zu der Erkenntnis, dass es sich vielleicht nicht gerade lohnte, ein Klotz am Bein ihrer Teamkollegen zu sein. Unter anderem, weil beide Teamkollegen gerade bewusstlos waren, ebenso wie der Mensch, der… Ihr zur Hilfe geeilt war, obwohl er herzlich wenig mit ihr zu tun hatte…“ Sie stockte kurz und atmete tief durch. In den letzten Jahren hatte sie sehr, sehr selten über Lee gesprochen und auch wenn es schon Jahre her war, tat es immer noch weh. „Doch sämtliche Vorsätze, die hatte, nachdem sie sich überdramatisiert die Haare abgeschnitten hatte…“ „Das hast du selbst gemacht?“, unterbrach Sasuke sie überrascht. „Ähm, ja?“, antwortete Sakura. „Wusstest du das nicht? Ich meine, okay, du warst währenddessen bewusstlos, aber Ino hat es doch nochmal erwähnt, während unseres Vorentscheidungskampfes... Oh, da warst du ja auch bewusstlos... Äh..." „Ich dachte immer, die Typen aus Oto hätten sie dir abgeschnitten.“, erklärte Sasuke. „Als eine kreative Art der Folter, oder so…“ „Das… erklärt einiges.“, stellte Sakura fest. Dann setzte sie wieder die Zuckerattitüde auf. „Episch romantischer Moment! Als euer Vater, pardon, der süße Junge, aus seiner Ohnmacht erwachte, unmittelbar nachdem diese bösen, bösen Otonins nicht nur eure Mama, sondern auch einige andere Teilnehmer des Examens, Ino und ihr Team, zum Beispiel, sehr, sehr übel zugerichtet hatten, aktivierte er zum ersten Mal sein Fluchmal, wie schon erwähnt auf Kosten seiner Geistesgegenwart, leuchtete lila und bekam komische, schwarze Tattoos, und sagte ‚Sakura… Wer hat dir das angetan?‘“ Sayuri quietschte auf, schlug sich aber schnell die Hände vor den Mund, als sie die ungläubigen Blicke ihrer Geschwister bemerkte. „Ich glaub, ich will auch lieber die Geschichte mit den S-Rank Nuke-Nins hören.“, meinte Tsuyoshi, mit abgehackter Stimme als würde er sich gleich übergeben. „Immer dran denken, ich war nicht bei Sinnen.“, versuchte Sasuke ihn zu beruhigen. „Ich erinnere mich da gar nicht mehr dran…“ „Und es ist ja auch irrelevant.“, stellte Sakura klar. „Deine Fluchmalseite mochte mich schon immer lieber als du damals. War ja auch nicht schwer. Und im Fledermaus-Dragqueen-Modus hättest du ein gutes Haustier abgegeben…“ „S-Rank Nuke-Nins?“, versuchte Yuki sie zurück aufs sein angestrebtes Thema zu bringen. „Episch romantische Liebesgeschichte?“, forderte Sayuri hingegen begeistert. „Ja, letzteres. Ansonsten kommen wir nicht zu den S-Rank Nuke-Nins.“, erfüllte Sakura ihr den Wunsch. Die drei anderen stöhnten auf. „Also, nach diesem furchtbaren Wald geschah lange Zeit nichts, außer dass das Team sich ein wenig aufteilte, da das süße Mädchen es nicht in die letzte Runde des Chuuninexamens schaffte…“ „Meintest du nicht eben, dein Vorentscheidungskampf sei gegen Ino gewesen?“, unterbrach Tsugumi ungläubig. Sakura zuckte mit den Schultern. „Zu meiner Verteidigung: Ich war echt schwach UND es war ein Unentschieden. Oh, und beim Joninexamen hab ich den Boden mit ihr aufgewischt. Wie auch immer.“ Transition zu Zuckermodus. „Von den Geistern, die ihn quälten und die er selbst nun schon genug ausgeführt hat, wurde der süße Junge schließlich dazu verleitet, das Dorf zu verlassen. Und auch die verzweifelte Liebeserklärung des Mädchens konnte daran nichts ändern. Im Gegenteil, er bedankte sich dafür, knockte sie aus und ließ sie mitten in der Nacht auf einer Bank zurück. Und verriet das Dorf. Zum ersten Mal.“ Entsetztes Schweigen erfüllte den Raum. „Er hat was?“, fragte Tsugumi entsetzt. „Er hat sich bedankt?“, quietschte Sayuri begeistert. „Wie romantisch!“ „Das wirst du mir auf meinem Sterbebett noch vorhalten, was?“, brummte Sasuke, der den Verdacht hegte, dass Sakura die Erzählung lediglich so aufgezogen hatten, nur um ihm diesen Moment wieder unter die Nase reiben zu können. Diese grinste ihn an. „Ich werde es auf deinen Grabstein meißeln lassen, ja.“, bestätigte sie seine Befürchtungen. „Okay, er hat dich ausgeknockt und auf eine Bank gelegt, und du hast ihn trotzdem noch irgendwann mal freiwillig geheiratet?“, ergänzte Tsugumi ihre vorherige Aussage. „Hey, ich hätte sie auch auf dem Boden liegen lassen können!“, protestierte Sasuke. „Ein wenig Anerkennung, okay? Ich war nicht ganz so schlimm.“ „Die Bank war aus Stein.“, erinnerte Sakura ihn. „Und du hast dich bedankt. Für eine Liebeserklärung.“ „Egal, weiter!“, drängte Sayuri, die anscheinend nichts wirklich Verwerfliches daran finden konnte. Sakura nahm sich vor, diese Tendenz im Auge zu behalten. „Nun ja, dieses Ereignis, zusammen mit der Tatsache, dass der Suchtrupp, der ihm hinterher geschickt wurde, mehr so in Einzelteilen zurückgebrach werden musste…“, setzte sie an, doch Sasuke unterbrach sie. „Jetzt übertreibst du aber.“, meinte er nämlich. „Naruto war definitiv noch in einem Stück! Und alle anderen auch.“ „Na ja.“, sagte Sakura skeptisch. „Naruto sah aus wie eine Mumie vor lauter Verbandszeug. Chouji hätte tot sein müssen. Neji lag im Sterben. Kiba hatte diese fiese Wunde im Bauch. Und Shikamaru… Hatte einen gebrochenen Finger, okay. Aber der wäre auch gestorben, wenn der Rettungstrupp aus Suna nicht gewesen wäre.“ „Ähm, Thema?“, fragte Tsugumi, bevor dies in irgendeine Grundsatzdebatte ausartete. „Jetzt bin ich aber vorerst mit dem Zucker fertig.“, schmollte Sakura. „Gott sei Dank!“, stieß Tsuyoshi da aus. „Kommen jetzt die S-Rank Nuke-Nins?“, fragte Yuki grimmig. „Schade…“, nuschelte Sayuri. Sakura räusperte sich. „Nun ja, jedenfalls nahm das süße Mädchen diese traumatisierenden Ereignisse zum Anlass, nicht mehr so süß zu sein, die Haare kurz zu lassen, tatsächlich Hosen zu tragen und ein wenig zu trainieren, um ihre Nutzlosigkeit loszuwerden.“ „Wegen Papa.“, warf Tsugumi trocken ein. „Ernsthaft? Ich such mir ein neues Vorbild… Ist Natsuki-nee-san noch frei?“ „Natsuki-nee-san braucht noch eine Weile.“, schnaubte Sakura empört. „Und der Psychokage?“, wollte Tsuyoshi wissen. „Kommt der nochmal vor?“ „Lass das bloß nicht Naruto hören.“, riet Sakura ihm. „Er hat schon genug Probleme, Yasume im öffentlichen Leben nicht als Purple Boy zu bezeichnen…“ „Purple Boy?“, fragte Tsugumi. „Wie einfallslos. Und das nur, weil er lila Haare hat?“ „Na ja. Und weil er mich Pinky nennt.“, erklärte Sakura schulterzuckend. „Egal. Ich war gerade bei dem Part, bei dem ich erträglich…er werde. Und wir in einer Gruppenaktion euren Vater zurückholen.“ „Wobei ich mehr oder weniger freiwillig mitgekommen bin.“, schob Sasuke ein. „Denn deine Argumente ergaben absolut keinen Sinn.“ „Ja, wie auch immer.“, winkte Sakura ungeduldig ab. „Jedenfalls war das süße, nicht mehr ganz so kleine Mädchen nun in ein komplett anderes extrem umgeschlagen. Sie gab sich burschikos, verbissen, karriereorientiert und hasste, hasste, hasste den mittlerweile auch nicht mehr wirklich süßen Jungen. Oh, und wie sie ihn hasste…“ „…Und wenige Jahre später heiratete.“, ergänzte Tsugumi. „Wow. Überzeugend. Das ist deine coole Seite? Meine Kindheit ist zerstört…“ „Na ja.“ Sakura hustete. „Das Hassen war auch eher Wunschdenken. Wollte ich gerne. Ging nicht wirklich. Aber hey, immerhin war ich gemein zu ihm…“ „Und ich war tief betroffen.“, bestätigte Sasuke trocken. „Wäre ich an deiner Stelle auch gewesen nachdem ich dir… Warte…“, setzte Sakura an und begann zu zählen. „Ja, du hast mir gelegentlich das Leben gerettet. Mach weiter, ich will hier nicht den ganzen Tag sitzen.“, unterbrach Sasuke sie. „Pffh, von mir aus.“, schnaubte Sakura beleidigt und fuhr mit der Erzählung fort. „Also, ich war gemein zu eurem Vater und tat alles Erdenkliche, um stark und unabhängig zu wirken. Hey, ich hab während unseres Chuuninexamens das Team gerettet. Oh, und Yasume verhauen.“ „Ach, jetzt kommt der endlich mal vor?“, warf Tsuyoshi ein. „Wird’s jetzt spannender? Und vor Allemweniger peinlich?“ „Oh, die Peinlichkeiten haben noch gar nicht angefangen.“, ertönte es da von der Tür, in deren Rahmen nun Natsuki lehnte. „Oh, hallo Natsuki-chan.“, begrüßte Sakura sie giftig. „Nett von dir, dass du auf die Kinder aufgepasst hast!“ Natsuki grinste. „Die Kleinen liegen sicher verwahrt in ihren Betten. Den Großen hab ich abgefangen und ebenfalls ins Bett verfrachtet.“ „Na wenigstens etwas.“, brummte Sakura, fuhr sich durch die Haare und fuhr fort. „Wo war ich? Ach ja, genau. Also, nach unseren Chuuninexamen passierte der ganze langweilige Kram, ich rettete eurem Vater das Leben, half ihm dabei, Lebensziel Nummer eins abzuhaken, allerdings verpasste er es, sich dafür zu bedanken…“ „Vollkommen zu Recht.“, warf Sasuke trocken ein. „Das letzte Mal, dass ich mich bei dir bedankt hatte, hältst du mir immer noch vor.“ „Ich glaube, das Ausknocken und die Steinbank sind da die schwerwiegenderen Faktoren.“, bemerkte Tsugumi beiläufig. „Dieses Nicht-Bedanken führte dann dazu, dass ich einige Zeit lang nicht mit eurem Vater sprach und eine Mission annahm, in Sunagakure Medic-Nins auszubilden.“, fuhr Sakura ungerührt fort und setzte wieder ihr strahlenstes Lächeln auf. „Doch bevor ich gehen konnte, fing mich euer Vater auf eine unglaublich klischeehafte Art und Weise ab, bedankte sich doch bei mir, ersparte mir aber glücklicherweise die Steinbank…“ „…Was sag ich?“, murrte Sasuke.“ „…Und verabschiedete mich mit den Worten ‚bleib bloß nicht zu lange weg, okay?‘.“ „AAAAAWW!“, entfuhr es Sayuri. Alle anderen starrten sie entgeistert an. „‘Tschuldigung…“, schob sie schnell hinterher und starrte auf ihre im Schoß gefalteten Hände. „Und darauf hat sie nicht einmal gehört.“, führte Sasuke die Erzählung fort. „Sie blieb ganze zwei Jahre weg...“ „…Und kam genau rechtzeitig wieder, um dir erneut das Leben zu retten.“, ergänzte Sakura schnippisch. „Weil du dich von, wie viele waren es doch gleich? Zwanzig? unfähigen Otonins hattest überwältigen lassen.“ „Fünfundzwanzig.“, berichtigte Sasuke. „Und das war gänzlich unfair; ich durfte sie nicht blutig töten und…“ „Wieso das denn?“, fragte Sakura ungläubig. „Wette mit Naruto.“, erklärte Sasuke. „Weißt du noch, wie er sich über die Sauerei in Oto aufgeregt hat?“ „Wäre es dann nicht sinniger gewesen, einfach deine schmucke Schlange zu beschwören und sie alle aufessen zu lassen?“, bohrte Sakura nach. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Es war mir in dem Moment eh egal, also…“, merkte er an. Eine peinliche Stille erfüllte den Raum, bis Sakura sie räusperte. „Also, ja. Also, wie vorhin schon mal erwähnt, hatte unsere Generation zu der Zeit etwa das heiratsfähige Alter erreicht, was eine ziemliche Kettenreaktion auslöste und wovon ich erst auf meiner ersten Mission erfuhr.“ „Oh, jetzt bin ich dran, oder?“, fragte Natsuki vom Türrahmen. „Ja, fast. Das war nämlich meine erste Mission; mit eurem Vater Natsuki aus Mizu no Kuni abholen. Genauer gesagt, von Toshios Familie.“, erzählte Sakura. „Doch da sich ein gewisser Jemand nicht um die Aufenthaltsgenehmigungen gekümmert hatte, wurden wir von dem von euch sehr betreffend betitelten Psychokagen von der Straße aufgelesen und über Nacht eingesperrt.“ „Und du hast mit ihm geflirtet.“, erinnerte Sasuke sie angewidert. „Ich wette, das hat uns diesen ganzen Schlamassel erst beschert…“ „Die Wette verlierst du.“, murmelte Sakura. „Ich erhielt in meiner Stunde unter der Erde mit ihm eine sehr ausführliche Beschreibung seiner Motive und ‚du hast damals mit mir geflirtet‘ gehörte nicht dazu…“ „Was denn?“, fragte Tsuyoshi, in der Hoffnung, das Thema zu wechseln. „War es die Errungenschaft, es als S-Rank Nuke-Nin zu schaffen, wieder ins Dorf aufgenommen zu werden?“, versuchte Yuki erneut, sein Lieblingsthema anzuschneiden. „Nein. Da fällt mir was ein!“, strahlte Sakura plötzlich und sah ihre Töchter an. „Wisst ihr noch, wie ich euch nach diesem furchtbar infantilen Kussdrama gesagt habe, dass erste Küsse nicht einmal ansatzweise so toll und wichtig sind, wie man meint? Was nicht heißt, dass das okay war!“, schob sie an Tsuyoshi gewandt ein. „Ich dachte, du hast nur mit ihm geflirtet?“, fragte Tsugumi mit gedrückter Stimme. „Ja, aber er hat uns ein Visum verschafft und wollte dafür entlohnt werden.“, bestätigte Sakura erschaudernd und Tsugumi würgte. „Und er hat dir einen Heiratsantrag gemacht.“, erinnerte Sasuke sie monoton. „Oh, ja, das.“, fiel Sakura nun auch wieder ein. „Das war der Anfang vom Ende, wenn ihr mich fragt… Oh, und dann besaß euer Vater die Güte, mir zu erzählen, dass von unserer Generation ganz viele vorteilhafte Ehen erwartet werden. Und wie vorteilhaft auszusehen hat, wurde anscheinend anhand eines Vier-Klassen-Systems erklärt, welches euren Vater nach ganz oben und mich nach ganz unten packte…“ „Oh!“, machte Sayuri da begeistert. „Und gegen dieses Klassensystem musstet ihr antreten, um heiraten zu können? Wie dramatisch!“ Natsuki schnaubte im Hintergrund. Sasuke schien eben dies nur knapp unterdrücken zu können. Alle anderen sahen sie entgeistert an. „Na ja.“, meinte Sakura dann. „Dieses ganze Klassensystem verliert ein bisschen an Dramatik für uns, wenn man bedenkt, dass wir beide keinerlei Verwandtschaft zum Protestieren hatten.“ „Oh…“, machte Sayuri da enttäuscht. „Schade.“ „Ach, keine Sorge.“, winkte Sakura ab. „Wogegen wir angehen mussten war viel, viel epischer als sowas. Meiner Meinung, und der mittlerweile öffentlichen Meinung nach, lag der Fehler nämlich nicht bei den Klassen, sondern im System.“ „Und wieso musstet ihr alle heiraten und die ganzen Älteren vor euch nicht?“, wollte Tsuyoshi da wissen. „Ich meine, Tsunade und so waren nicht verheiratet. Und eure ganzen Senseis doch auch nicht… Von ein paar Ausnahmen mal abgesehen.“ „Ja, das habe ich mich auch mal gefragt…“, meinte Sakura. „Aber ich glaube, es wurde einfach so praktiziert, dass man eine Generation zum politisch Verheiraten und Kinder kriegen hatte und eine, die ohne Behinderungen ihren Job machte. Und wir waren leider erstere…“ „Wobei euch das hätte egal sein können.“, stellte Natsuki klar. „Das Einzige, was euch beiden im Weg stand, war eure eigene Dummheit.“ „Möchtest du nicht weiter erzählen?“, schlug Tsugumi vor. „Das wäre glaub ich weniger schmerzhaft für alle Beteiligten…“ „Oh, ich war an Allem, was sie euch sagen sollte, gänzlich unbeteiligt.“, wehrte Natsuki dieses Angebot ab, doch wie Sakura schien sie die Gelegenheit zu genießen, einmal ihre Meinung zu der Angelegenheit sagen zu können. „Ich war nur ein kleines Mädchen, welchem plötzlich gesagt wurde, ein komischer Mann, der… Genauso aussah wie alle anderen Personen in ihrem Leben auch, sei gekommen, um sie mitzunehmen. Dieser komische Mann hatte eine noch komischere Frau dabei, die so gar nicht aussah, wie alle anderen Personen in ihrem Leben, und wehrte sich auch noch vehement dagegen, eine von Takeshi-samas Töchtern zu heiraten. Blasphemie.“ „Eine von diesen Töchtern ist übrigens Toshios Mutter.“, schob Sakura ein. „Glaub ich. Und das waren die Nichten eurer Großmutter väterlicherseits.“ „Eeew…“, ertönte es von allen vier Kindern. „Inzest ist böse.“, fügte Yuki noch hinzu. Sakura kicherte. „Dann schaut euch eure Stammbäume niemals genauer an. Apropos…“, fiel ihr da noch ein. „Dieser Takeshi-Typ hat dir eiskalt ins Gesicht gelogen, Sasuke.“ „Ach ja?“, erwiderte Sasuke, der plötzlich ein wenig unbehaglich wirkte. „Wann denn?“ „Als er meinte, deine Mutter sei siebzehn gewesen, als dein Vater sie abgeholt habe.“, erzählte Sakura. „Das… Stimmt nicht so wirklich. So, gar nicht, eigentlich. Dann wäre dein Vater nämlich schon zweiundzwanzig gewesen, und für einen Erben aus gutem Hause gehörte es sich nicht, erst so spät zu heiraten… Nein, deine Mutter war damals elf.“ „EEEEW!“, entfuhr es den Kindern erneut. „Pädophilie ist auch böse.“, stellte Sayuri fest. „Ach, da kann ich euch beruhigen.“, winkte Sakura dies ab. „Wenn man so zwischen den Zeilen liest, wird einem doch sehr klar, dass euer Großvater sich damals nur für das jüngste Mädchen, welches ihm eigentlich nur pro forma vorgestellt worden war, entschieden hat, weil er einfach keinen Bock aufs Heiraten hatte. Hatte ich mit sechzehn auch nicht, aber aus anderen Gründen…“ „…Was dich nicht davon abgehalten hat, dich als Sasukes Verlobte auszugeben.“, kehrte Natsuki nun zu ihrem eigenen Erzählstrang zurück. „Um ihn vor den drei Mädchen zu retten, die ihm aufgeschwatzt werden sollten.“, erinnerte Sakura sie. „Und um schneller nach Hause zu kommen!“ „Also, ihr müsst euch das so vorstellen:“, überging Natsuki dies. „Die beiden kommen da an, weigern sich, getrennt zu werden, verlangen sogar ein gemeinsames Schlafzimmer, während er hier all seine traditionell so vorgesehenen Verlobten abweist und am Ende küssen sie sich auch noch! In der Öffentlichkeit!“ Dafür erntete sie nur ein paar verwirrte Blicke. „Das tun sie doch immer noch. Ständig.“, sagte Tsuyoshi nach einer Weile. „Ja, sicher, jetzt und… Okay, damals auch schon, aber… Stellt euch mal vor, wie das auf ein kleines, siebenjähriges Mädchen wirken muss, welchem mehr oder weniger von Geburt an eingetrichtert wurde, dass Körperkontakt bäh und Küssen absolut obszön ist!“ „…Ich dachte, sowas lernen nur Hyuugas.“, bemerkte Yuki. Und wurde dafür von allen Seiten entsetzt angestarrt. „Ähm…?“ „Bitte was?“, fragte Tsugumi entsetzt nach, während alle anderen anscheinend schon ihre Schlüsse gezogen hatten. „Was habt ihr denn?“, fragte Yuki verwirrt, dann erschien es auch ihm einzuleuchten. „Oh! Oh, oh… Eeew! Leute! Ich bin zehn!“ Betretenes Schweigen. „Und außerdem würde Yoko sich an sowas eh nicht halten, glaub ich.“, fügte Yuki schließlich nach kurzer Denkpause hinzu. „Hat Makoto ja auch nicht.“, erinnerte Tsuyoshi sich grinsend, woraufhin Sayuri neben ihm prompt sehr schnell sehr rot anlief. „Hey, ich glaub, er hat sogar damals was in die Richtung angedeutet…“ „Damals?“, schnaubte Tsugumi. „Das ist nicht mal einen Monat her!“ „Ja, hey.“, wehrte Tsuyoshi ab. „Es kommt mir halt länger vor, okay? Erstes Kidnapping meines Lebens, und so? Chuuninexamen? Da war was…“ „Und überhaupt!“, drehte Tsugumi nun auf. „Hieß es nicht, dass Makoto gar nicht mitgemacht hat? Genau wie Shikkun? Und dass ich deswegen nicht das mir zustehende Geld kriege?“ „Na, stimmt doch auch.“, antwortete Tsuyoshi patzig. „Außerdem wäre das mein Geld gewesen, weil ich als einziger mitgemacht habe und überhaupt, grenzt das nicht an Prostitution deinerseits?“ Für den Bruchteil einer Sekunde schien Tsugumi sehr, sehr böse werden zu wollen. Dann hob sie spöttisch die Augenbrauen. „Und deinerseits nicht, oder was?“, fragte sie betont gelassen. „Schon erbaulich, dass das das einzige ist, worüber ihr gerade reden wollt.“, stellte Sakura leicht irritiert fest. „Oh, ihr könnt gerne weiter erzählen.“, forderte Yuki sie auf. „Aber nur, wenn wir langsam mal zu den S-Rank Nuke-Nins kommen.“ „Na ja, wenn wir jetzt schon bei Natsuki und knutschen sind, ist es nicht mehr lange…“, sinnierte Sakura. „Denn streng genommen fasst es das ganz gut zusammen; zwischendurch war noch Krieg und danach wollten alle politisch heiraten. Wir nicht.“ „Sekunde, Sekunde.“, verlangte Tsugumi. „Ich fürchte, ich habe den Übergang von ‚Ich mag dich nicht wirklich, tu aber so, als wär ich deine Verlobte‘ und ‚Oh mein Gott, lass uns heiraten!‘ nicht ganz mitbekommen.“ „Oh Gott, frag doch nicht auch noch extra nach!“, stöhnte Tsuyoshi auf. „Wir könnten schon längst fertig sein…“ „Ach, keine Sorge.“, winkte Sakura ab. „Mitgekriegt hab ich den auch nicht, bis es zu spät war.“ „Und ihr S-Rank Nuke-Nins wart?“, versuchte es Yuki erneut. „Ehrlich gesagt, ja, stimmt.“, antwortete Sakura zur Erleichterung der männlichen Anwesenden. „Ja, wenn man das ‚nooiiin, ich wohne nicht hier‘ und ‚uuuhm, das ganze Geknutsche hat nichts zu bedeuten‘ weglässt.“, schnaubte Natsuki. „Ja, aber das tun wir jetzt einfach mal.“, beschloss Sakura. „Jedenfalls, ähm, führten diverse Entwicklungen schließlich dazu, dass euer Vater hier spontan beschloss, auf eine Trainingsreise zu gehen, seine bevorzugte Art, das Dorf zu verraten…“ „…Noch etwas, was ich mir auf ewig werde anhören müssen.“, schob Sasuke ein. „…Und ließ mich somit allein mit der berauschenden Perspektive, den von euch so… Passend betitelten Psychokagen zu heiraten.“, beendete Sakura ihren Satz. „Wobei ich das verdient hatte, also, das zurückgelassen werden, in dem Fall. Einfach nur für meine Dummheit.“ „Und… Dann bist du hinterher?“, fragte Yuki desillusioniert. „Wegen sowas wart ihr S-Rank Nuke-Nins?“ „Hey, jetzt wird’s doch erst richtig spektakulär!“, empörte sich Sakura. „Ja, euer Vater ist abgehauen aus… Eifersucht?“ „Sowas Ähnliches.“, meinte Sasuke, der nicht davon ausging, dass ‚pure Mordlust‘ oder ‚Aggressionsprobleme, die zu internationalen Konflikten führen könnten‘ sonderlich pädagogisch wertvoll als sein Motiv gewesen wäre. „Und ich bin dann hinterher aus Ablehnung gegenüber einer Hochzeit mit besagtem Psychokagen.“ „Das alles hättet ihr viel weniger melodramatisch mit ein bisschen Konversation regeln können!“, warf Tsugumi ein. „Oh, ja…“, hustete Natsuki subtil im Hintergrund. „Nicht so voreilig!“, verlangte Sakura jedoch. „Denn innerhalb einiger Wochen nach unserem Abgang hatte dieses Dorf, und, na ja, alle anderen auch, es geschafft, seine heiratsfähige Population größtenteils sehr unglücklich zu verheiraten.“ Sie begann, die für sie relevanten Fälle an den Händen abzuzählen. „Also, zunächst mal wurden Hinata und Neji verheiratet…“ „EEEEW!“, ertönte es im Chor von den Kindern. „Inzest ist immer noch böse.“, ergänzte Tsuyoshi, der mittlerweile leicht grünlich angelaufen war. „Ach, Cousin und Cousine ist okay.“, winkte Sakura ab. „Das kann dann immer noch zu hässlichen, rezessiven Erbkrankheiten führen, aber hey, die Quote für Missbildungen und Ähnliches ist geringer als…“ „Mag ja sein!“, unterbrach Tsugumi ihre Mutter angeekelt. „Aber waren Hinata-samas und Neji-sans Väter nicht, na ja, eineiige Zwillinge?“ „Kann sein.“, meinte Sakura und zuckte mit den Schultern. „Das sind Hyuugas, die sehen eh alle gleich aus…“ „Glashaus, Steine.“, murmelte Yuki, wurde aber übergangen. „Das bedeutet dann aber, dass sie genetisch gesehen identisch waren!“, fuhr Tsugumi fort. „Womit dann Hinata-sama und Neji-san genetisch gesehen Halbgeschwister wären. Und das ist Inzest!“ „Daran werden wir denken, wenn wir das nächste Mal das Bedürfnis haben, Hiashi Hyuuga zu dissen.“, beschloss Sakura. „Gut, ähm. Und… Tenten war nach Suna verheiratet worden, auch wenn wir darüber besser nicht reden, und zwar an den Bruder von Yoshikos Mutter, die mit Shikamaru verheiratet worden war. Da kommt Yoshiko auch her.“ „Okay…“, murmelten die Kinder daraufhin. „Jaha.“, fuhr Sakura fort. „Und weil die Situation so generell für alle ziemlich scheiße war, haben sich alle ein Beispiel an uns genommen und sind ebenfalls abgehauen!“ Dies schien die Kinder irgendwie nicht so sehr zu beeindrucken, wie Sakura es gerne gehabt hätte. „Also, Moment mal…“, forderte Tsugumi nach einigen Sekunden. „Und… Es ist euch nie in den Sinn gekommen, euch einfach dagegen auszusprechen, am Altar nicht ja zu sagen oder einfach dieses Kastensystem zu eurem Vorteil zu nutzen?“ „Na ja, dagegen aussprechen und am Altar nicht ja sagen, hätte als politische Beleidigung gelten können, also…“, versuchte Sakura zu erklären. „Wieso? Wenn’s doch eh alle Beteiligten scheiße fanden?“, unterstützte Tsuyoshi seine Schwester. „Ich mein, mit dem Abhauen hättet ihr auch einfach nur drohen können…“ „Und wie bitteschön?“, wollte Sakura nun leicht verärgert wissen. „Eine schriftliche Beschwerde einreichen und mit Konsequenzen drohen? Alle in einen großen Kreis setzen und schnell alle Möglichkeiten durchsprechen?“ „Das Dorftor besetzen.“, führte Tsugumi die Reihe fort. „Zwangshochzeiten boykottieren oder sowas. Oder, wie schon gesagt, das System ausnutzen.“ „Na, dann mach mal vor.“, schnaubte Sakura ungläubig. Zu ihrer Aller Überraschung war es Natsuki, die sprach. „Na, das ganze System beruht ja auf recht einfachen Prinzipien; große Clans, kleine Clans, Berühmtheiten, Restmüll. Mobilität war auch damals schon eher gegeben als ursprünglich beabsichtigt. Dann gehen noch die dorfinternen Forderungen über die dorfexternen. Und hinzukommt, dass es in dem ganzen System auch Menschen gab, die eventuell mit sich reden ließen. Gaara und Temari zum Beispiel.“ „Ja, das ist ja alle richtig, aber ein Großteil der damaligen Machthaber ließ eben nicht mit sich reden.“, gab Sakura gereizt zu bedenken. „Na ja…“, meinte nun Sayuri. „Aber… Wenn doch… Also, wenn Temari-san mit sich reden ließ, wäre das doch geklärt gewesen…“ „Ja, natürlich.“, stimmte Sakura zu. „Aber das war von Anfang an die am wenigsten ernste Situation, weißt du?“ „Und nur ein Wort an Temari und Kankuro wäre auch weggeblieben.“, ergänzte Natsuki grimmig, als ob sie schon seit Jahren darauf gewartet hätte, dies einmal loszuwerden. Und wahrscheinlich war es ja auch so. „Damit hätten wir Tenten auch versorgt. Wunderbar. Ich könnte jetzt ja anmerken, dass jetzt ja auch einfach Sasuke Hinata hätte heiraten können und ihr alle hättet dann eine gemütliche Wohngemeinschaft aufgemacht, aber…“ „Also, das ist doch ein wenig… Unangebracht, findest du nicht?“, unterbrach Sakura sie nun. „Aber es wäre möglich gewesen!“, widersprach Natsuki, für ihre Verhältnisse ziemlich erbost. „Und viel weniger melodramatisch.“, pflichtete Tsugumi ihr bei. „Und kein ansatzweise so peinlicher Grund, S-Rank Nuke-Nins zu werden.“, rundete Yuki die Argumentation ein wenig redundant ab. „Aber trotzdem irgendwie… Schlechter, als die Dinge jetzt liegen.“, trumpfte Sakura auf. Sasuke räusperte sich neben ihr, schwieg aber für den Moment. „Na, dann überlegen wir einfach mal weiter.“, schlug Natsuki vor. „Dein Hauptgrund, Sasuke zu folgen war ja, neben dem ganzen gefühlsduseligen Kram, dass du ansonsten nach Kiri verheiratet worden wärst, nicht wahr? Aber wärt ihr das Ganze mal ein wenig abgebrühter angegangen, hätte er gar nicht erst irgendeinen Grund gefunden, abzuhauen, da seine Anwesenheit, und seine privilegierte Position an der Spitze der sozialen Ordnung, plus diverse Sonderrechte weil wegen ausgestorbener Clan und so, von immenser, dorfinterner Bedeutung waren. Und er innerhalb eines Wimpernschlags sofort sämtliche Ansprüche an dich hätte durchsetzen können.“ Nun sprach sie zwar weiter zu Sakura, sah dabei aber Sasuke an. „Der Gesetzeslage nach übrigens auch heute noch, ohne deine Einwilligung zu benötigen, nebenbei bemerkt. Was er übrigens auch wusste, ich hab das Gesetzbuch gefunden, als ich umziehen musste.“ „So gesehen doch sehr nett von ihm, dass er von dem Gesetz keinen Gebrauch gemacht hat.“, stellte Sakura trocken fest, allerdings ein wenig überwältigt von Natsukis heftiger Reaktion auf diese Debatte. „Und so im Nachhinein irgendwie dumm, oder?“, merkte Tsugumi an. „Darf ich mal ganz salopp fragen, was genau euer Problem ist?“, mischte sich Sasuke ein. Er wirkte verärgert. „Dass wir euch zu peinlich waren? Wieso? Was hat das heute noch mit euch zu tun? Ihr wusstet bisher nichtmals davon.“ Nun tauschten die Kinder verunsicherte Blicke. Dass ihre Mutter sich aufregte, war ja normal. Aber ihr Vater… Und das auch noch bei einer solchen Kleinigkeit? „Na ja…“, setzte Tsugumi nun zaghafter an. „Also… So wie sich das anhört… Wart ihr ja doch… Unnötig überdramatisch, oder?“ „Und?“, wollte Sasuke nun wissen. „Wie willst du bewerten können, was unnötig war? Die Situation war komplex, ja. Aber jetzt überlegt mal, wie die Gegenwart aussehen würde, wenn wir eure Vorschläge befolgt hätten. Würdet ihr da überhaupt existieren? Ich glaube nicht. Seid lieber froh, dass wir euch eine Existenz in solch stabilen Verhältnissen ermöglicht haben.“ Natsukis spöttisches schnauben wurde von Sayuris hysterischem Aufschrei übertönt. „Stabile Verhältnisse?“, kiekste sie nämlich. „Papa, wir waren gerade mehrere Tage in der Gewalt von jemandem, der uns gegen unsere Mutter eintauschen wollte! Und d-das, nachdem er uns aus e-einem Wald entführt hat, i-indem… Kinder, so alt w-wie wir… Gestorben sind die F-fliegen!“ Sie vergrub das Gesicht schluchzend in den Händen. Sasuke erhob sich nun und sah äußerst verbittert drein. „Und an sich kannst du froh sein, dass das deine erste, traumatisierende Erfahrung ist. Aber anscheinend hast du ja nicht zugehört.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum. Sayuri hatte nun endgültig die Beherrschung verloren und war in Tränen ausgebrochen, sodass Tsugumi sie unwillkürlich tröstete, ebenfalls geschockt von der plötzlichen Heftigkeit ihrs Vaters. „Was war denn mit dem los?“, wollte Tsuyoshi verdattert wissen. Natsuki wirkte amüsiert. „Tja, das nennt man wohl einen Generationenkonflikt.“, gab sie spöttisch zum Besten. Sakura zog verärgert die Brauen zusammen. „Natsuki, ich finde deine leichtfertige Einstellung in dieser Sache äußerst unangebracht.“, teilte sie ihr mit. „Oh?“, machte Natsuki gespielt überrascht. „So? Und welch andere Einstellung würdest du vorschlagen?“ „Du könntest ein wenig respektvoller sein.“, meinte Sakura scharf. „Ach?“, kam es von Natsuki zurück. „Tut mir furchtbar leid, wenn Respekt in dieser Angelegenheit nicht gerade meine Stärke ist. Ich glaube, den hat das neunjährige Mädchen verloren, das damals zurückgelassen wurde.“ Mit diesen Worten wirbelte sie auf dem Absatz herum, warf den Kopf in den Nacken und verließ das Zimmer über die Veranda, wo sie über die Gartenmauer entschwand. Sakura massierte sich die Schläfen. „Ist jetzt denn wirklich der passende Moment, um sich pubertär an die Kehle zu springen?“, stöhnte sie. „Was… War denn mit Papa los?“, wollte Tsugumi wissen, die immer noch die weinende Sayuri im Arm hielt. Sakura biss sich auf die Lippen. „Nun…“, begann sie. „Ich glaube, auch euch würde ein wenig… Ernsthaftigkeit in dieser Sache guttun. Ja, es stimmt, dass wir damals überstürzt und pubertär gehandelt haben. Aber ihr solltet euch nicht über das Ergebnis beschweren, beim besten Willen nicht. Sayuri, und für das, was vorgefallen ist, können wir nur… Bedingt etwas. Ja, das Examen war furchtbar, und viel blutrünstiger als normalerweise und ich bin da auch kein Fan von. Und ja, auch die Entführung hätte man vorhersehen können, aber auf mich hat niemand gehört. Und das steht hier auch nicht zur Debatte.“ Sie holte tief Luft. „Denn, wie ihr vielleicht dem Anfang dieses Gesprächs entnommen habt, hat euer Vater… Einiges durchgemacht. Einiges davon weiß und verstehe ich, aber ich glaube, das Ganze ist… Komplexer und Facettenreicher, als ihr es euch vorstellen könnt. Und wir haben in unserem doch recht bewegten Leben alles Mögliche getan, um euch ein… Angenehmeres Leben ermöglichen zu können. Ja, ich weiß, das kommt im Moment nicht sehr überzeugend. Aber es ist wahr. Und ich finde, davor solltet ihr schon ein wenig Respekt haben.“ Betreten sahen ihre Kinder zu Boden. Sakura seufzte. „Euer Vater fängt sich schon wieder. Keine Sorge. Sprechen wir einfach nie wieder über die ganze Sache, okay? Wir reagieren empfindlich auf sowas…“ Mit diesen Worten erhob sie sich nun ebenfalls und verließ den Raum, um Sasuke zu folgen. ~ Sie fand ihn, wie so oft, in ihrem Schlafzimmer, auf dem Bett sitzend und den Kopf in den Händen vergraben. Sie schloss leise die Tür hinter sich und setzte sich neben ihn. „So.“, begann sie nach einer Weile bedacht. „Hätten wir das auch hinter uns gebracht.“ Sasuke antwortete ihr nicht. „Und hey, vielleicht haben wir nun auch Natsuki dazu gekriegt, endlich auszuziehen.“, überlegte sie amüsiert. „Ich hätte zwar nicht erwartet, dass sie uns das immer noch so übel nimmt, aber hey. Vielleicht ist das nur ein Anzeichen ihrer verspäteten Pubertät, hm?“ Immer noch keine Antwort. Sakura seufzte. „Ach, Sasuke.“, meinte sie. „Sprich mit mir! Es ist alles gut, alles überstanden, hm?“ Sie tätschelte ihm ein wenig unbeholfen den Rücken. Gestern noch hatte sie ihn um einiges besser trösten können, aber da war die Situation auch für sie noch sehr ernst gewesen. Nun wollte sie dieses Kapitel einfach nur noch abschließen. Dennoch wurde ihr in solchen Momenten immer wieder schmerzlich bewusst, dass es Dinge gab, mit denen Sasuke niemals, niemals abschließen konnte. Natürlich war ihr das schon immer klar gewesen, aber… Über die Jahre war es besser geworden. Weniger Alpträume, die sie daran erkennen konnte, dass er sie am nächsten Morgen fest umklammert hielt, weniger apathisches vor sich hin Stieren, es fiel ihm wesentlich leichter, morgens aufzustehen und auch an Tagen, an denen er nichts zu tun hatte, wirkte er stets anwesend. Aber die Tage seit Toshios Ankunft schienen ihm den Abgrund wieder aufgezeigt zu haben, von dem sie beide eigentlich dachten, dass er ihm entflohen war. Ugh. Und jetzt dachte sie schon entsprechend dramatisch. „Sie… Haben nichts ernstgenommen…“, murmelte Sasuke schließlich in seine Hände. „Ja, das stimmt.“, antwortete Sakura erleichtert, dass er überhaupt was gesagt hatte. „Aber… Ich glaube, das ist… Na ja, gut.“ Sie seufzte. „Ich glaube, es ist gut, dass unsere Kinder in einem Umfeld aufwachsen, in dem sie einfach nicht verstehen können, was es eigentlich bedeutet, was… Dir passiert ist, oder Toshio passiert ist.“ „Sie nehmen es nicht ernst!“, widersprach Sasuke ihr vehement. „Sie nehmen nichts ernst!“ „Das können sie ja auch gar nicht!“, behauptete Sakura. „Weil sie kein Verständnis davon haben, was tot eigentlich bedeutet! Sicher, sie wissen, dass das so ungefähr ihre Karriere ist, Menschen töten, und man kann ja an Sayuri sehen, wie vorbereitet sie darauf waren, aber sie haben keine Ahnung, wie es ist, einen Menschen zu verlieren und das ist ganz gut so!“ Sie atmete tief durch. „Es ist gut, dass sie in einem Umfeld aufwachsen, in dem es nicht die Norm ist, ohne beide Elternteile aufzuwachsen. Dass sie nicht verstehen können, was eben das für Betroffene bedeutet, ist ein unangenehmer Nebeneffekt, aber… Das… Werden sie schon lernen, und…“ Ihre Stimme versagte. Ohne ein weiteres Wort zog sie Sasukes Arme von seinem Gesicht und warf sich ihm so überstürzt in die Arme, dass er hintenüber kippte und sie nun auf dem Bett lagen. Dort lagen sie dann eine Weile, die Sasuke über an die Decke starrte und Sakura sich an ihn klammerte. „Sasuke, bitte… Wir sind beide noch da. Mit allem anderen werden wir fertig.“, wisperte Sakura schließlich gegen seine Brust. „Sie sind so… Respektlos…“, murmelte Sasuke einige Minuten später. Sakura unterdrückte ein Lachen. „Ich glaube, dass ist für normale Kinder in dem Alter normal.“, meinte sie. „Außerdem haben wir sie ja nicht dazu erzogen, bei jedem Wort von uns stramm zu stehen und zu salutieren, oder?“ „Hm.“, machte Sasuke. „Und dass sie nicht verstehen können, wie wichtig es war, dass wir alles ebenso gemacht haben, wie wir es gemacht haben, kann ich auch nachvollziehen.“, fuhr sie fort. „Ich meine, wenn man mal in Betracht zieht, wie wir erzogen wurden, war das schon überstürzt und pubertär und alles… Quasi so als Reaktion darauf, hm? Außerdem ist es nicht so, dass ich in meiner Erzählung das alles sonderlich ernstgenommen habe…“ Sie seufzte. „Wahrscheinlich liegt das daran, dass Sarkasmus unsere Art ist, diese Dinge zu verarbeiten. Aber auch das können unsere Kinder nicht verstehen, weil sie bisher nichts zu verarbeiten hatten. Jetzt ist das anders, und dafür machen sie uns verantwortlich. Keine angenehme, oder angebrachte aber durchaus normale Reaktion.“ „Und was machen wir jetzt mit Toshio und Sayuri?“, wollte Sasuke ernüchtert wissen. Sakura zuckte mit den Schultern. „Toshio sollten wir irgendwie beschäftigen. Ich hab ihn vor kurzem mit einem Kunai gefunden, welches er wie hypnotisiert anstarrte, und musste ihm erstmal beibringen, wie man es richtig hält, weil er sich schon ausversehen dran geschnitten hatte…“, erzählte sie. „Ah.“, machte Sasuke da fast mit einem Anflug von Spott. „Er hat sich dran geschnitten, ausversehen, verstehe.“ Verstört hob Sakura den Kopf von seiner Brust. „Du glaubst doch nicht etwa…?“, setzte sie an, doch Sasuke zuckte nur mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir versuchen, ihn auch ausbilden zu lassen.“, schlug er dann vor. „Dann hat er immerhin was zu tun und genug Leute um sich herum, die uns berichten können, falls er ungute Tendenzen aufweist.“ Sakura schnaubte. „Ja, wir wissen ja, wie gut dieses System funktioniert.“, stellte sie fest. Sasuke Brust unter ihr bebte, als er ein Lachen unterdrückte. „Na, ich hätte das damals nicht geschafft, wenn nicht ein paar Zufälle aufeinander getroffen wären. Ohne Sharingan und Orochimaru wär’s kompliziert geworden.“ „Das ist wahr.“, stimmte Sakura zu und schmiegte sich noch ein wenig enger an ihn. „Und was Sayuri angeht… Na ja, sobald sich der erste Schock gelegt hat, wird sie sich schon wieder fangen…“ ~ Drama. Hass. Hass. Möp. Im letzten Teil musste ich meine alte Tastatur wieder benutzen. Ihr wisst schon, die vom Anfang von ANL4 vor… 4 Jahren, oder so, die gerne ds, fs und Leerzeichen verschluckt. Man vergebe mir also. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)