Du kannst ihn nicht lieben. Er ist eine Maschine. von Ober_Uke (~ COMPLETE ~ ♥ Aoi x Kai ♥) ================================================================================ Kapitel 1: .Un. --------------- "Das gibt es doch nicht! Verdammte Scheiße!!" Wutentbrannt schmiss ich den fast schon glühenden Kugelschreiber in die Ecke des Schreibtisches und stütze meinen Kopf auf beide Hände. "Ich hatte es doch fast!! Es fehlt doch nur noch ganz wenig..." Seufzend fuhr ich mir durch die Haare und ging bestimmt zum hundertsten Mal die Geschichte durch. "Aber was fehlt denn da...?" Es ist wirklich zum Haare raufen. Kaum hat man ein Problem gelöst, tun sich bereits 10 Neue auf. Das kann doch gar nicht klappen! Kopfschüttelnd packe ich meine Papiere und Aufzeichnungen auf einen Stapel und klemm' mir diesen unter den Arm. Soll sich doch Jiro mit dem Mist abquälen! Der hat jeden Tag die Füße auf dem Schreibtisch und zieht sich eine Zigarette nach der anderen rein! Der kann auch mal seinen Arsch bewegen. In der Zeit kann ich im Labor weiterarbeiten, vielleicht hilft mir das ja, etwas entspannter zu werden. Mit einer Miene, mit der ich so ziemlich jeden verschrecken würde, würden sie es nicht alle schon von mir kennen, ging ich aus meinem Büro in den kalten, in sterilem Weiß gehaltenen Flur und nicke ein paar Kollegen kurz zu, die dieses erwidern, mich aber nicht mal richtig ansahen. Es dauerte auch gar nicht lange, bis ich an der ebenfalls weißen Tür von Jiro's Büro ankam. Ein kurzes, unscheinbares Klopfen und schon riss ich die Tür auf und sah mich suchend im Raum um, wobei Jiro mal wieder nicht zu übersehen war. Nein, ich suchte einen Platz zwischen den ganzen Porno-Heftchen, wo ich die Unterlagen draufpacken konnte. Sonst fehlt mir nachher noch was und dann... Ich will nicht dran denken. Geräuschvoll knalle ich den Stapel Blätter und Mappen auf den Schreibtisch, wo mein Vorgesetzter wieder seine Füße drauf hatte. "Nimm die Füße runter, ich hab' Arbeit für dich!" Jiro lächelte amüsiert und nahm dann auch seine Lackschühchen von dem Schreibtisch. "Was gibt's denn, Boss?" Grinsend sah er mich an und zog einmal an der Zigarette, die er zwischen den Lippen hatte. "Ich komm' einfach nicht drauf! Und du bist besser ausgebildet als ich!" Zumindest behauptet er das immer von sich. "Also kannst du ja vielleicht finden, was ich suche." Jiro grinste gleich mehr. "Ach, kriegt der große Kai es nicht mehr hin? Da muss ich wohl helfen." Ich schnaubte nur einmal und verdrehte innerlich die Augen. Dieser Macho. Einfach schrecklich. "Sag mir Bescheid, wenn du etwas Brauchbares gefunden hast. Ich bin im Labor." Und schon stürmte ich aus dem Büro raus und knallte die Tür hinter mir zu. "Dreckskerl..." Grummelnd ging ich den Gang runter zur Treppe, die in den Keller führte. Als ich die Treppen überwunden hatte, zog ich mir in einer Umkleidekammer alles bis auf die Boxershorts aus und schlüpfte in einen dieser schrecklich umständlichen Schutzanzüge, die nur aus einem Haufen Plastik bestehen. Wofür zieh' ich die überhaupt an!? Nach der Dusche mit dem Desinfektionsmittel in einer weiteren abgetrennten Kabine darf ich nun endlich in das Labor, wo einige Andere schon waren und mit Chemikalien rumspielten. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf. Sie sind hier immer fast wie Kinder. Ich auch. Aber das ist nicht mein Job. Mit fast schon sehnsüchtigem Blick sah ich zu dem Tisch, über dem eine Art Käseglocke lag, damit dem Chip nichts passierte. Der kleinste Windhauch würde ihn vom Tisch wehen und das wäre ganz und gar nicht gut. Leise seufzend überlegte ich, was ich am besten machen könnte. Schließlich fand ich dann doch eine Beschäftigung und mitten in meiner Arbeit kam Jiro zu mir und knallte mir die Unterlagen auf den Tisch. "Vergiss es..." Und schon war er wieder weg. Mit einem breiten Grinsen, welches man Dank dem Mundschutz nicht sehen konnte. "Tja..." Kopfschüttelnd suchte ich mir die Seite raus, wo meine Aufzeichnungen zu Ende waren. Stirnrunzelnd las ich mir die anderen Aufzeichnungen durch. "Aber..." Mit immer größeren Augen durchwühlte ich den Rest der Unterlagen, die immer noch so lagen wie ich sie Jiro gebracht hatte, was mich daraus schließen ließ, dass er sie wohl kaum angesehen hat. Mit dem Finger fuhr ich die einzelnen Buchstaben und Zahlen nach. "Das.." Fast schon schockiert blickte ich auf die kurzen Notizen, die ich mir bei meinen Untersuchungen gemacht habe. Einen Moment starrte ich noch auf diesen kleinen Zettel. So unscheinbar, dieser kleinen Notizen und doch entscheidend. Fast die ganzen Petri-Schälchen, Reagenzgläser und Fläschchen umschmeißend hechte ich nach dem Kugelschreiber. Vor Aufregung hätte ich ihn schon fast wieder fallen gelassen, schaffte es dann aber doch ihn fest in die hand zu nehmen und den letzten Teil des Puzzles hinzuzufügen. Ein paar Minuten habe ich noch geknobelt, ehe ich den das Blatt, auf dem ich meine Aufzeichnung vollendet und damit die Lösung stehen hab hochhielt, mir alles noch dreimal durchlas und dann vom Blatt aufsah. "Ich hab's." Gleich schnellten sämtliche Köpfe, die in diesem Labor anwesend waren, zu mir. "Wie? Du hast es?" Ich konnte mir das strahlende Lächeln einfach nicht mehr verkneifen und zog mir den Mundschutz runter. "Ich hab die Lösung!" Gleich landeten ebenfalls ein paar Mundschutze unten und schnell bildete sich eine Traube an Menschen um mich. Denen erklärte ich dann das Ganze. So ziemlich alle nickten nach wenigen Sekunden, denn das musste man auch alles erstmal verstehen. Ein schon etwas älterer Mann klopfte mir auf die Schulter. "Gut gemacht. Geh schnell zum Boss und berichte ihm von deinem Erfolg, damit wir die Informationen bekommen und den Chip vollenden können." Schnell nickte ich, bevor ich mich durch die Menge zu meinen Unterlagen drängte und diese mir unter den Arm klemmte. Und schon war ich in der abgetrennten Kammer und zog mir den nach Desinfektionsmittel stinkenden Anzug aus. Ich hatte nichtmal die Zeit, mir mein Hemd ordentlich zuzuknöpfen, so in Eile war ich. Und so rannte ich nur wenige Sekunden später die Treppen hoch in den 3. Stock, um da an den Türstehern vorbeizurauschen und fast über meine eigenen Beine zu stolpern. "Kami- äh... Boss-sama, ich hab die Lösung!" Strauchelnd blieb ich vor dem Schreibtisch des Bosses stehen und knallte diesem die Unterlagen auf den Tisch. Dieser nahm von meinen abgehetzten Zustand nicht wirklich Notiz und nahm sich gleich die unterlagen, die er gründlich studierte und dann schweigend wieder auf den Schreibtisch legte. Eine Weile schwieg er so, ehe er mich anlächelte. "Gute Arbeit, Kai. Bring' die Unterlagen nach unten, der Chip wird heute noch fertig werden." Ich erntete ein erneutes Schulterklopfen des Bosses und ging stolz aus dem Raum raus. Ja, ich war jetzt wirklich stolz. Denn ich hatte das geschafft, wozu gut 300 Wissenschaftler nicht im Stande waren. Aber daher kommt ja auch das Sprichwort 'Man sieht den Wald vor Bäumen nicht'. Unten, vor der Tür zu den Umkleidekammern erwartete mich schon ein junger Mann, der mir die Unterlagen mit einem Lächeln abnahm und im Labor wieder verschwand. Über Lautsprecher wurde plötzlich mein Name aufgerufen und die Erkenntnis, dass ich mich wieder beim Boss einzufinden hatte. Unmerklich nickte ich, ehe ich die Treppen wieder rauf lief und diesmal etwas gesitteter an der Tür klopfte, auf das "Herrein" des Bosses wartete und mich schließlich leicht vor dem Boss verbeugte. "Sie wünschten mich noch mal zu sprechen?" Der Boss nickte leicht und schob zwei Mappen zu mir rüber. "Du darfst dir jetzt die Versuchskaninchen aussuchen." Ich schluckte einmal schwer, ehe ich mich über den Schreibtisch beugte und die erste Mappe aufschlug. Es war ein Mann, Mitte 20. Kurz las ich mir die Informationen und den Lebenslauf des Guten durch, ehe ich die Mappe wieder schloss und mir die des Anderen ansah. Dieser war auch ein Mann, Anfang 30. Auch bei ihm las ich mir alles durch und überlegte eine ganze Zeit lang. "Ich nehm' ihn hier." Die Mappe des letzteren Kandidaten schob ich dem Boss zu und dieser sah sich auch noch mal alles an. "Gut, ich werde ihn verständigen. Du wirst die Ehre haben ihm den Chip einzupflanzen und ihn zu betreuen." Ich nickte nur einmal knapp, ehe ich mich von dem Boss verabschiedete und wieder ging. Toll! Konnte ich auch noch auf so einen Typen aufpassen, wobei ich nichtmal weiß was der Chip für Auswirkungen auf ihn haben wird! Aber bitte, besser als stundenlang über den Papieren zu hocken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)