Pride Lands von tarnaeffchen (Was neben dem Königsfelsen geschah) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 - Trauer ----------------------------- Chumvi hatte sich selbst zum Anführer ernannt. Schließlich war er der einzige Mann im Rudel. Sie waren mittlerweile aus dem geweihten Land entkommen. Sie wanderten durch einen Urwald und überquerten einen großen Fluss. Sie jagten kleinere Gazellen und fanden immer wieder etwas neues zu entdecken. Ziwa war nicht mehr die Alte. Chumvi und Kula taten alles, damit sie wieder glücklich sein konnte. Jedoch half nichts. Sie hatten ihre Mutter auch verloren, aber sie hatten noch sich. Ziwa hatte niemanden mehr aus ihrer Familie. Die Drei lagen im Schatten eines Regenschirmbaumes, als Kula unerwartet aufsprang und meinte, dass sie mal sehen würde, ob sie heute Glück mit dem Jagen haben würden. Chumvi lag neben Ziwa. Er sah Kula hinterher und als diese außer Sichtweite war, betrachtete er Ziwa. Er tat dies oft, aber natürlich so, dass Ziwa es nicht bemerkte. Ziwa war zu einer hübschen jungen Löwin herangewachsen. Sie waren zwar noch nicht erwachsen, jedoch benahm sie sich dementsprechend. Sie war immer diejenige, die den kühlen Kopf bewahrte, egal, was es für ein Problem gab. Aber sie hatte ihre Wärme verloren. Sie war gnadenlos, besonders, wenn es ums Jagen ging. Es kümmerte sie nicht, ob sie die Mutter eines kleinen Gnus tötete oder das Baby einer Gazelle. Es war ihr egal, solange sie nicht verhungerte. Chumvi hat Ziwa des Nachts oft weinen hören. Sie entfernte sich immer von ihrem Platz unter dem Regenschirmbaum, aber ihr Schluchzen war bis tief in die Savanne zu hören. Bisher hatte er sich nie getraut sie darauf anzusprechen, aber irgendwann musste sie über den Tod ihrer Mutter hinweg kommen. In der nächsten Nacht würde er zu ihr gehen und versuchen sie zu trösten. „Was jagen wir heute, Gazellen oder Gnus? Oh, oder wie wäre es mit einem schönen saftigen Zebra?“, schreckte Ziwa Chumvi aus seinen Gedanken. „Ich... äh“, stotterte er. „Lass uns einfach auf Kula warten, mal sehen, was sie entdeckt hat.“ Ziwa hob eine Augenbraue. „Hab ich dich etwa aus den Gedanken gerissen?“ Sie grinste ihn fies an. Dann sprang sie auf, tippte ihm unsanft mit einer Pfote gegen die Schulter und rief: „Du bist dran!“ Sie lief ein Stück davon, drehte sich und duckte sich mit dem Vorderkörper ins Gras. Sie wackelte mit dem Hintern und wartete, dass Chumvi sie fing. Chumvi jedoch verstand nicht recht. Wollte sie etwas spielen? War sie sich nicht zu erwachsen dafür, wie sonst immer? Er schaute sich um. Kula war nirgends zu sehen. Er erhob sich langsam und schaute wieder zu Ziwa. „Was ist, hast du verlernt, wie man sich an pirscht?“, rief Ziwa. „Anpirschen? Und ich dachte, sie wollte spielen...“, sagte er leise zu sich selbst. Plötzlich hechtete er los. Ziwa war für einen Moment so erschrocken, dass sie beinahe vergaß weg zu rennen. Dann drehte sie sich und rannte los. Mist, jetzt kriegt er mich, dachte sie. „Ha, gleich hab ich dich“, rief Chumvi dicht hinter ihr. Ziwa stauchelte und fiel. Sie rutschte grob über den Boden. Chumvi konnte so schnell nicht bremsen und stürzte ebenfalls. Die Beiden kugelten über das Gras und blieben letztendlich liegen. Ziwa lag halb über Chumvis Bauch. Sie erhob sich sachte und begann auf einmal zu lachen. Chumvi wunderte sich, stimmte jedoch schnell ins Lachen ein. Ziwa konnte gar nicht mehr auf hören. Sie legte sich neben Chumvi und kugelte sich zusammen. „Mein Bauch tut weh!“, kicherte sie. Chumvi schaute ihr tief in die Augen. Er lächelte sanft. „So glücklich hab ich dich lange nicht gesehen“, brach es aus ihm heraus. Ziwa verstummte. Ihr Gesicht wirkte nachdenklich, jedoch konnte sie ihre gute Laune nicht verbergen. Sie rollte sich auf den Rücken und blickte in den Himmel. Chumvi lag auf der Seite und musterte sie noch immer. Er erhob sich langsam und beugte sich über Ziwa. „Du hast ein bezauberndes Lächeln. Es sollte häufiger dein Gesicht zieren“, sagte er sanft und machte sich dann auf den Weg zurück zu ihrem Schattenplatz. Ziwa war ganz warm geworden. Ihr Herz pochte, ihre Wangen erröteten. Sie legte sich schräg auf den Bauch und schaute Chumvi hinterher. Dann stand sie ebenfalls auf und ging gemächlich und mit einigem Abstand Chumvi hinterher. Kula wartete bereits auf die beiden. Sie grinste breit. Chumvi schaute sie schräg an. „Warum grinst du so blöd?“, fragte er seine Schwester. „Ach, nichts“, erwiderte sie und fügte hinzu, dass sie eine Herde Zebras entdeckt hatte. Ziwa schüttelte sich leicht um ihre Gedanken los zu werden. „Na dann, los“, sagte sie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)