Mud von abgemeldet (Die Geschichte eines scheinbaren Losers) ================================================================================ Kapitel 12: Zeit zu gehn ------------------------ Es war sehr früh am Morgen. Die Sonne strahlte in die Augen von Mud, so dass er wach wurde. Mud stand auf und schaute sich um. Sein Vater saß schlafend im Sessel und Wood auf einem Schattenläuferfell auf dem Boden. Mud gähnte und ging zu der Essenstruhe des Turmes. Er nahm sich ein großes Stück Schinken heraus und verschlang es sehr schnell. Nun wendete er sich der nächsten Kiste zu: seiner Waffenkiste. Er nahm sich seine Lederrüstung und seinen Rapier heraus und verschloss die Truhe danach wieder. Nun verließ er den Turm. "Was für ein schöner Morgen.", dachte sich Mud, "Ich sollte mal wieder schwimmen!" Mud machte sich auf zum See, aber als erstes schaute er noch eben bei Onar vorbei. Auf seinem Hof angekommen nahm sich Mud ein paar Flaschen Milch und verschwand schnell. Niemand hatte ihn gesehen: Glück gehabt. Nun ging er den Weg entlang, immer geradeaus. Nach kurzem Fußmarsch war er am See angekommen. Er zog sich seine Lederrüstung aus und legte sie gemeinsam mit dem Rapier ans Ufer. Dann sprang er ins Wasser. Er tauchte runter und sah sich den Boden an. Es war zwar alles etwas verschwommen, aber im wesentlichen konnte er erkennen, was es dort alles so gab. Er tauchte wieder auf und schaute sich um. Er sah ein kleines Inselchen in mittem des Sees: Dort wollte er als nächstes hinschwimmen. Kaum losgeschwommen, hörte er ein komisches Geräusch: Es war ein Lurker! "Oh verdammt!", schrie Mud. Der Lurker sprang ins Wasser und Mud schwamm so schnell er konnte. Der Lurker kam immer näher und näher. "Ich werde sterben! Verdammt ich werde sterben!", dachte sich Mud. Doch da sah er es: Das Ufer. Es waren nur noch gut 4 oder 5 Meter. Der Lurker näherte sich weiter. Mud hatte das Ufer erreicht. Er zog sich unglaublich schnell aus dem Wasser und rannte zu seiner Kleidung. Der Lurker schrie und sprang aus dem Wasser, Mud erschrak. Da kam er angerannt. "Es ist vorbei, oh nein.", schoss es Mud in den Kopf. Er schloss die Augen. Und da sprang der Lurker und landete auf Mud. "RAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!", schrie der Lurker. Mud öffnete die Augen wieder. Eine seltsame grüne Flüssigkeit tropfte auf sein Gesicht. Mud schmeckte an der Flüssigkeit: Es war Lurkerblut. Da merkte Mud, dass sein Rapier in der Brust des Lurkers steckte, scheinbar direkt im Herz. "Wie hab ich das gemacht?", fragte sich Mud. Scheinbar hatte er völlig unbewusst seinen Rapier gepackt und den Lurker damit abgestochen. Mud schupfte den Lurker von sich herunter und stand auf. Nun lief er um den Lurker herum und betrachtete ihn. Gute Arbeit war das wohl. Er zog den Rapier aus der Brust des Lurkers. Die ganze Klinge war voller grünem Blut. Muds Blick war wie eingefroren und er konnte ihn nicht mehr vom Schwert abwenden. Doch da hörte er ein komisches Geräusch: Der Lurker musste noch Leben! Mit einem schnellen, geschickten Hieb schlug Mud dem Lurker den Kopf ab. "Ein Mistvieh weniger.", lachte er. Er wusch sich und den Rapier im Wasser ab und packte sich seine Lederrüstung. Als er sie und den Rapier wieder angelegt hatte ging er zum Lurker und zog ihn zum Turm hinauf. "Guten Morgen Mud, ich dachte schon du bist abgehaun!", begrüßte ihn Wood, "Was hast du denn da?" "Einen Lurker.", erwiderte Mud. "Wo ist denn der Kopf." "Der fault in der Sonne!" "Ha, ha! Ein gutes Kind bist du!", lachte Wood. "Was gibts hier zu kichern?", unterbrach Muds Vater grimmig, "Und was ist das da für ein Stück Fleisch." "Ein Lurker mein Freund! Dein Sohn hat ihn erlegt.", kicherte Wood. "Dann wäre ja das Abendessen gesichert!", lachte Muds Vater. Mud verstand die beiden nicht, was war denn so lustig? Er zuckte mit den Schultern und ging Richtung Turm. "In einer Stunde brechen wir auf Mud.", rief Wood ihm hinterher. Eine Stunde also nur noch. Wenig Zeit viel zeug einzupacken. Nur das Wichtigste: Seine Rüstung, den Rapier, ein bisschen Brot und eine Flasche Wasser. "Bist du fertig Mud?", fragte Wood. "Ja, aber einem Moment noch! Ich muss noch kurz was erledigen!", sagte Mud. "Na dann beeil dich." Mud ging zu einem Baum und pinkelte. Das fühlte sich schön an. Endlich war die Blase leer. "Ok, wir können gehen Wood!", rief Mud. "Verabschiede dich bei deinem Vater. Du wirst ihn vielleicht eine Weile nicht mehr sehen.", befohl Wood. Mud gehorchte und ging in den Turm. "Ich werde nun gehen Vater.", sagte Mud leise. "Warte.", sagte sein Vater und kam auf Mud zu. Mud dachte er würde geschlagen werden, doch: Sein Vater umarmte ihn. "Mach mir keine Schande verstanden! Finde Lord Yannik und töte ihn, wenn du die Möglichkeit dazu hast! Und ja, grüßte Melanie von mir. Ich werde dich vermissen mein Sohn." Mud war erstaunt. Sein Vater war so nett wie schon lange nicht mehr. "Ich werde dich nicht enttäuschen Vater! Auf Wiedersehen.", sagte Mud mit Tränen in den Augen. "Weinen ist nichts für Männer mein Sohn! Machs gut!", antwortete Muds Vater, ebenfalls mit Tränen in den Augen. Mud wollte nun gehen. "Warte noch einen Moment!", sagte sein Vater. Er ging zu einer Truhe im hinteren Bereich des Turmes und holte etwas aus ihr. Danach kam er zurück und drückte Mud etwas in die Hand. "Das ist das Amulett der Erzhaut. Es schützt dich ähnlich wie eine Rüstung vor Verletzungen. Deine Mutter trug es einst. Nun soll es dir gehören." "Danke Vater! Danke Vater", weinte Mud. "Aber nun los mein Sohn!", befahl Muds Vater. "Wir sehen uns wieder!", lachte Mud. Er legte sich das Amulett um und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Dann verließ er den Turm und ging zu Wood. "Hat ja gedauert! Naja, egal. Auf gehts!", sagte dieser. Und so liefen sie los, auf in Richtung Stadt. Es war schon lange her, dass Mud das letzte mal dort war. Was ihn wohl in der Miliz erwarten würde? Er würde es bald erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)