Hinata Fantasies von abgemeldet (-Love Hina Shortstories-) ================================================================================ Kapitel 1: Motokos Training: #1 Klingenspiel -------------------------------------------- „Motokos Training“ -Teil 1: Klingenspiel- Ein Blitzen von Stahl. Ein Hauch eines Geräusch. Ein geteiltes Ahorn-Blatt. Die Abfolge von Bewegungen wiederholte sich unglaublich schnell und der Boden zu ihren Füßen war bald mit gespaltnen Ahorn-Blättern übersät. Motoko schwang ihr Katana wie eine Weltmeisterin, wie eine Amazonenkönigin, wie eine Ästhetin der Klinge. Motokos Schwertkampf wirket perfekt. Doch sie selbst, nicht einmal von dem abendlichem Training schwitzend, wusste nur zu gut, dass ihre Fähigkeiten nicht einmal ein wenig an die ihrer Schwester herankamen. Deswegen trainierte sie heute Abend nun schon benahe drei Stunden auf der Dachterrasse des Ryokan, das sie seit längerem ihr Zuhause nannte: Hinata. Die Sonne war schon im Begriff unterzugehen und Motokos geschmeidige, fast schon geisterhaft exakte Bewegungen sahen einfach nur verzaubernd aus. Dass fand auch Suu, die ihr nun schon seit etwas längerer Zeit beim Training zusah. Sie mochte es ihre Freundin beim Spiel mit dem Schwert zuzusehen und ein Lächeln bahnte sich auf ihre Lippen, als sie auch Motoko lächeln sah, warum auch immer... Motokos Lächeln hatte eine ebenso einfache wie für sie verblüffende Begründung: Suu! Sie freute sich insgeheim, dass sie ihr zusah, dass sie sie nicht unterbrach oder einfach auftauchte und wie dieser Baka Hentai Urashima unangenehm in der Gegend rum stand. Andererseits... Ja, andererseits war Suu heute Abend ungewöhnlich ruhig. Normalerweise, wenn sie ihr beim Training zusah, gab sie irgendwelche Kommentare von sich oder zählte die Blätter die Motoko schon geteilt hatte oder feuerte sie einfach nur energisch an. Diese Ruhe von Suu ist etwas besonderes, dachte sich Motoko und begann etwas nachdenklich ihre Choreographie, die sie „Klingenwind des weißen Drachen“ nannte. Die in Trace tanzte Motoko mit ihrem Schwert exakt um sich wirbelnd über die Terrasse und schien Momente lang zu schweben. Schweiß flog wie in Zeitlupe von ihr fort und gab ihrem Schwerttanz eine gewisse Grazie, die selbst Suu mit offenen Mund still dasitzen ließ und sie , Motoko, beobachten ließ. Die Katanaklinge rotierte wie ein weiteres Kleidungsstück um sie herum. Sie schlug Piuetten mit Klinge und Körper, die eine Balletttänzerin neidisch werden lassen. Und in dem Moment, als die Sonne den Horizont berührte, der Wind die rötlichen Blätter des Ahorns aufwirbelte und einige Sekunden der absoluten Stille eintraten lächelte Motoko auf eine Art, wie sie es sicherlich seit ihrer Kindheit nicht mehr getan hatte: rundumglücklich. Alles stimmte heute beim Tanz, bei der Stimmung, beim Ambiente. Mit einer letzten gewagten Drehung und einem Klingenwirbel schwindelerregender Art endete Motoko ihren Tanz und blieb zuerst in einer sehr poserhaften Stellung stehen: Sie befand sich in einer Abwehhaltung. Den rechten Arm weit vor dem Körper gehalten und das Katana rücklings an den Unterarm gedrückt in paralleler Haltung zum Körper. Der linke Arm zum Gegenschlag bereit. Einfach eine perfekte Geste, die vom Sonnenuntergang hinter ihr wundervoll abgerundet wurde. Mit dem nächsten Atemzug entspannte sich Motoko wieder und stellte sich in ungewohnt lockerer Haltung hin und genoss den kühlenden Herbstwind auf ihrem schweißnassem Gesicht. Dann sah sie zu Suu hinüber und erschauderte ein wenig. Suu kam auf sie zu, ganz ruhig und seelig lächelnd. „Wow, dass war wundervoll Motoko. Du bist klasse mit dem Schwert“, lobte Suu sie mit einem typisch Lächeln, dass nur ihr zu eigen war. Motoko lächelte zurück und verbeugte sich, schließlich hatte sie ein großes Lob bekommen. Noch dazu von einer ernsthaften Suu, der sie bedingungslos zu glauben bereit war. Innerlich hoffte sie natürlich, dass ihre recht beherrschte Art, sieht man mal von den Urashima-baut-Mist-Aktionen ab, auf Suu abgefärbt hat, doch sie war sich sehr sicher, dass es nicht wirklich an ihr lag...zumindest nicht ganz. Sie atmete ruhig aus und lächelte Suu so an, wie sie während des Tanzes gelächelt hatte, befreit von allen Dämonen des Alltags und zufrieden mit der Welt. Suu blieb bei diesem Lächeln unwillkürlich stehen. Sie bekam eine Gänsehaut, wie sie sie noch nie bekommen hatte. Eiskalt und blitzartig breitete sie sich auf ihrem Rücken aus. Sie schüttelte sich leicht und lächelte Motoko ebenfalls zu. Seit Motoko sich um Suu gekümmert hatte, war da immer eine Art stilles Verständnis zwischen den beiden gewesen, dass sie sich selbst nicht erklären konnten, doch es war da und hatte schon so manches Kommentar Suus und so manchte tödliche Reaktion Motokos auf Urashima unterdrückt. Beide waren irgendwie froh, dass der andere für einen da war, doch sagen würden es wohl beide nicht... Der Wind ließ nicht nach und Motoko fröstelte ein wenig. Suu, die das gesehen hatte zauberte hinter ihrem Rücken eine Art Umhang hervor: teils Pullover, teils Umhang. Mit einem seltsamen Blick nahm Motoko die ihr angebotene Erwährmungsmöglichkeit an. Dieses Kleidungsstück fühlte sich weich und anschmiegsam an, Eigenschaften, die sie selbst eher Shinobu zuordnen würde, doch irgendwo...irgendwie fühlte sie sich wohl dabei, diese Klamotte zu tragen. „Das ist typische Molmol- Mode. Sowas träft Amara auch immer im Herbst. Sie hat es mir mal geschenkt, doch mir steht es nicht. Nun gehört es dir, Motoko. Gefällt es dir“, sprudelte es aus der körperlich scheinbar ruhigen Suu heraus. Motoko wurde ein wenig rot. Erst ein Lob, dann ein Geschenk von Suu. Irgendwie war ihr das unheimlich, doch sie sah in Suus Augen, die keinerlei Hintergedanken zu scheinen haben und fühlte sich geehrt. Wie aus Reflekt, beugte sie sich das kleine Stück zu Suu hinab und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Stirn, als Zeichen ihrer Dankbarkeit. „Danke, Suu. Es fühlt sich schön an. Gemütlich...“, meinte sie mit sanfter Stimme, die Urashima sicherlich noch nie zu hören bekommen hatte und auch nicht würde, als ihr das Wort Halse stecken blieb. Das was sie gerade sah, verblüffte sie ungemein. Suu war rot geworden und sah Motoko schüchtern an. War das wirklich Suu-chan und nicht einer ihrer verrückten Erfindungen, etwa eine Art „Brave-Suu-zur-Verschleierung-der-wahren-diabolischen-Pläne-Menschen-Mecha“. „Suu“, fragte sie das Mädchen vor sich. „Alles in Ordnung mit dir?“ Suu sah Motoko noch einem Augenblick an, dann schüttelte sie den Kopf wie um zu erwachen und tat etwas typisches, was Motoko wieder etwas beruhigte. Suu stellte ein Bein hinter das andere, kreuzte die Arme hinter den Kopf und lächelte Motoko vergnügt an. Motoko war ein wenig erleichtert. Gut, es scheint doch keine Puppe gewesen zu sein. „Aber was war denn eben mit dir“, harkte Motoko sicherheitshalber noch einmal nach. Suu schüttelte den Kopf. „Das willst du gar nicht wissen“, meinte sie geheimnistuerisch. Das weckte fast schon automatisch Kotokos Interesse. „Doch...doch...sag mal bitte was eben war“, bat sie ihre Freundin. „Ich habe nachgedacht...nein ein wenig geträumt oder mir was gewünscht“, antwortete Suu nicht gerade eindeutig, doch man merkte ihr an, dass sie selbst nicht ganz wusste, was sie sagen wollte. „Sag doch einfach mal, was da war und ich sage dir, was das war, okay?“ „Okay“, meinte Suu scheinbar etwas erleichterter. „Also?“ Motoko war gespannt, was nun kommen würde. „Ich...“, begann Suu. „Naja, ich habe gehofft, dass du mich woanders hin küsst.“ Motoko wurde etwas nervös. Bitte? Was hatte Suu da eben auf ihre einfache Art gesagt? „Aber...wohin denn, Suu“, fragte die überrumpelte Kendo-ka, hoffend, dass sie falsch lag. „Auf den Mund“, meinte Suu daraufhin und hielt ihn etwas fordernd und leicht gespitzt Motoko hin. Diese jedoch war knallrot und blinzelte nur noch vor sich her. Das war etwas zu viel für sie gewesen. Sie stand unter Schock. Suu hingegen grinste plötzlich und legte den Kopf schief, kicherte und rannte mit den Worten „Ich habe Tama heute noch gar nicht gejagt“ fort und ließ eine völlig aus der Bahn geworfene Motoko Aoyama zurück auf der Dachterrasse des Hinata-Ryokan im Sonnenuntergang. Der Wind umfloss sie wie ein Fluß einen Felsen, doch Motoko frohr nicht, wegen Suus Geschenk. Dennoch merkte sie, dass sie ein kleines Zittern nicht unterdrücken konnte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)