Spiel der Liebe von Erdnuss91 ================================================================================ Kapitel 13: Bittere Wahrheit ---------------------------- Zitternd wische ich mir die Tränen von den Wangen, spüle ein letztes Mal meinen Mund mit Wasser aus. Nur langsam beruhigt sich mein Körper, die Erschöpfung macht sich breit. Leicht wankend gehe ich zu Uruha ins Wohnzimmer, lasse mich auf seinem Schoß nieder. Schlinge seufzend meine Arme um ihn und schmiege mich an seine Halsbeuge. „Was hast du Yuu?“, zaghaft streicht er mir durch die Haare. Ich schüttele nur den Kopf, fange wieder an zu weinen. Meine Augen fangen schon an zu brennen, habe ich doch schon die letzte halbe Stunde fast die ganze Zeit geweint. Nur am Rand bemerke ich, wie Uruha mir immer wieder über den Rücken streicht. Nur langsam verschwindet die Übelkeit, die Angst. Ich höre wie Uruha mit der Tastatur klackert. „Was machst du?“, meine Stimme klingt so brüchig, heiser. „Ganz ruhig, Yuu. Ich chatte etwas mit Kai und Reita. Hauptsächlich wegen Morgen“, zaghaft streicht er mir die Haare hinter die Ohren, „Komm ich lass dir ein Bad ein und dann gehst du wieder ins Bett.“ „Ich hab Angst...“, murmele ich leise. „Dann leg dich wenigstens etwas neben mich auf das Sofa. Du bist schon wieder kalkweiß im Gesicht“, leicht knufft er mir in die Wange. „Wie soll ich denn sonst aussehen?“, keife ich ihn an. Ein Zittern durch läuft meinen gesamten Körper. Mir wird wieder schlechter. „Yuu?! Was hast du?“, vorsichtig drückt er mich von sich weg. Kopfschüttelnd kralle ich mich an ihn, versuche mich zu beruhigen. Nur mit Mühe schaffe ich es, die Galle nicht auszuspucken. Uruha legt mich richtig auf das Sofa und deckt mich zu. Geht anscheinend etwas holen. Nur langsam finde ich zurück in die Welt meiner Träume... ~ Nervös zupfe ich an meiner Kleidung herum. Gleich haben wir einen Fernsehauftritt, mit anderen Bands. Ich bin nervös! „Yuu, jetzt halt doch endlich einmal still! Das ist ja kaum auszuhalten mit dir heute!“, seufzend gibt mir Reita einen Schlag auf den Hinterkopf. Grummelnd lehne ich mich gegen ihn und schließe die Augen. „Du bist echt ein Depp!“, kopfschüttelnd zieht er die Decke wieder über meine Schultern. Reita wurde vom Manager dazu verdonnert, bei mir zu bleiben. Damit ich ja nicht weglaufe oder mich verausgabe bis zum Auftritt. Und da Reita von Uruha erfahren hat, dass ich heute morgen umgekippt bin, muss ich hier liegen bleiben. Dabei war das lediglich ein kleiner Schwächeanfall, nichts Ernstes. Und seit dem geht es mir auch wieder viel besser. Wahrscheinlich wegen den geheimnisvollen Tabletten von heute Morgen. Ruki ist irgendwohin verschwunden, genau wie Uruha und Kai. Es ist ziemlich langweilig, da zwischen Reita und mir immer noch eine angespannte Stimmung herrscht. Auch wenn wir uns wieder ein wenig besser verstehen. „Rei-chan? Darf ich wenigstens noch auf Toilette gehen?“, fragend schaue ich ihn an. „Natürlich! Warte ich komme mit. Nachher entführt dich noch einer!“, lachend hilft er mir auf die Beine. „Denkst du Uruha taucht nachher noch einmal auf?“, gähnend vergrabe ich die Hände in den Taschen. „Wenn du ihn nicht zu sehr verärgert hast“, lachend piekst er mich in die Seite. „Ärgere mich nicht!“, wütend plustere ich die Wangen auf. „Schau einmal da drüben. Uruha steht da“, meint Reita immer noch lachend. Grummelnd verschwinde ich in der Herrentoilette, wo ich erst einmal meine Blase erleichtere. Mir ist schon wieder ein wenig schlecht... Seufzend lehne ich mich an die Kabinenwand und schließe die Augen. Wie soll ich bitte einen Auftritt von 3 Liedern überstehen, wenn es mir nur dank den Tabletten ein wenig besser geht? „Yuu? Ist alles in Ordnung?“, fragt Reita besorgt. „Ha-Hai“, erwidere ich schwach. Leicht zitternd betätige ich die Spülung und gehe mir die Hände waschen. Direkt ist Reita an meiner Seite und stützt mich. „Am Besten du holst gleich etwas dagegen. Ist besser so“, zaghaft streicht er mir über die Seite. „Es geht schon wieder etwas... Danke“, müde lächelnd schaue ich ihm in die Augen. Mittlerweile empfinde ich nichts weiter als freundschaftliche Gefühle für ihn. „Yuu ich weiß es war eine blöde Idee... Aber schlag dem Dickkopf von Ruki mal so etwas aus dem Kopf. Du bist immer noch krank und da brauchst du Ruhe, keinen Stress.“ ~ Mies gelaunt stapfe ich den Weg zurück in den Aufenthaltsraum entlang. Der Auftritt war klasse, ohne Zweifel, aber meine miese Laune kommt nicht daher. Ich hatte kurz vorher einen heftigen Streit mit Uruha und ich glaube diesen haben zu viele mitbekommen. Immerhin haben wir uns im Aufenthaltsraum die schlimmste Dinge an den Kopf geworfen und dabei total laut geschrien. Bis Kai uns auseinander gezerrt und Uruha eine Ohrfeige verpasst hat. Reita geht auch mittlerweile neben mir, aber er nimmt etwas Abstand. Weil er weiß, dass ich nicht ganz so ungefährlich bei so etwas bin. Mein Kopf brummt und mir ist schwindlig, außerdem geht es meinem Magen absolut nicht gut. „Yuu-chan? Soll ich dich auf den Rücken nehmen? Du siehst echt nicht gut aus“, besorgt legt er mir eine Hand auf die Stirn. „Geht schon...“, seufzend gehe ich weiter. Erst nach einer gefühlten Stunde sind wir endlich am Aufenthaltsraum von uns angekommen. Augen reibend lege ich mich auf das Sofa, versuche mich zu entspannen. „Soll ich jemanden holen?“, leicht tätschelt mir Reita die Wange. Nur noch ein Nicken bekomme ich zu Stande, ehe mich die Dunkelheit völlig umhüllt. ~ Leise seufzend schmiege ich mich an die Wärmequelle neben mir. „Yuu? Bist du wach?“, Reita?! Geschockt reiße ich die Augen auf. „Ruhig, ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung“, vorsichtig streicht er mir die Haare aus dem Gesicht. „Mir ist schlecht...“, wieder fallen mir die Augen zu... Wie eine leere Batterie fühle ich mich. Alle Energie ist aufgebraucht, die Kerze ist längst ausgebrannt. „Der Manager holt dir gerade etwas. Halt noch etwas durch, bitte“, ich höre ein Flehen in seiner Stimme. „Wo sind die anderen?“, murmele ich erschöpft. „Kai ist auch hier, er hat die anderen beiden weggeschickt“, zaghaft massiert er mir die Schläfen. Jemand legt mir ein kaltes und feuchtes Tuch auf die Stirn. „Entspann dich Aoi, es geht dir bestimmt gleich besser“, wirklich Kai? Wimmernd presse ich mir die Hand auf den Mund und krümme mich leicht. Was ist nur passiert? Warum geht es mir so schlecht? „Was hast du?! Aoi? Hey!“, immer wieder schlägt mir Kai leicht auf die Wange. „Mein Kopf“, den Tränen lasse ich freien Lauf. Es fühlt sich so an, als würde jemand unaufhörlich gegen meinen Kopf schlagen. Immer wieder durchzucken Lichtblitze mein Gesichtsfeld. „Komm ich helfe dir jetzt aus dem Kostüm raus und dann geht es ab nach Hause“, vorsichtig hebt mich Kai hoch und setzt mich richtig auf das Sofa. Zitternd ziehe ich mich um und kann nur mit Mühe das Schluchzen unterdrücken. Mittlerweile ist auch der Manager wieder da, mit etwas zu Trinken und Traubenzucker. „Ihr werdet gleich nach Hause gefahren. Ruki ist schon längst mit Uruha nach Hause“, besorgt mustert mich der Manager. „Danke“, eher angewidert trinke ich etwas und esse den Traubenzucker. „Dann gute Besserung. Hoffentlich bis Morgen“, mit diesen Worten geht er. Halbherzig versuche ich das Zittern zu unterdrücken, erfolglos. „Aoi? Ich nehme dich mit zu mir. In dem Zustand lasse ich dich nicht alleine“, fürsorglich legt mir Reita eine Hand auf die Schulter. Nickend lehne ich mich an ihn, entspanne mich. „Rei, mir ist schlecht“, wieder fange ich an zu weinen. „Du wiederholst dich, Aoi“, lächelnd umarmt er mich. Warum fühle ich mich immer noch so wohl in deinen Armen? -Bitterliches Ende, ist es Zeit zu gehen?- Ein Klopfen an der Tür ist zu hören. „Seit ihr startklar? Dann können wir jetzt fahren“, meint Akiya fröhlich. „Wir haben schon gedacht, ihr kommt gar nicht mehr!“, erwidert Kai lachend. Seufzend stehe ich auf und lasse mich auf den Weg zum Auto von Reita stützen. „Sollen wir euch am Verlagsgebäude absetzen, oder woanders?“, fragt Akiya neugierig. „Verlagsgebäude wäre nicht schlecht“, immer wieder streicht mir Reita leicht über die Seite. „Ich hoffe Aoi-kun ist schnell wieder gesund. Ihr habt ja schließlich in einer Woche das erste Konzert“, ich weiß Akiya... „Das erste richtige Konzert ist in drei Wochen, das nächste Woche soll nur ein kleines zum Auftakt sein. Und dann muss Aoi noch seine Parts aufnehmen, damit Ruki endlich mal an der Reihe ist. Ansonsten dreht der Kleine noch völlig durch“, seufzend fährt sich Kai durch die Haare. „So ist Ruki halt. Aber gewisse andere sind ja nicht besser“, wo Akiya Recht hat... Meine Kopfschmerzen verschwinden langsam durch die Bewegung und die Übelkeit ist schon längst weg. Wenigsten etwas Gutes. „Es geht wieder“, flüstere ich. Lächelnd hört Reita auf mich zu stützen. „Das ist schön. Aber trotzdem will ich nicht, dass du nachher alleine bist. Und zu Uruha lasse ich dich nicht“, warum? ~ Später haben wir uns alle noch einmal im Studio getroffen und geübt. Den ersten Song habe ich jetzt auch schon einspielen können. Dank den Schmerztabletten waren die Kopfschmerzen schließlich ganz verschwunden. Uruha ignoriert mich so gut es geht, ich tue es ihm gleich. Immer wieder wirft Reita uns besorgte Blicke zu. „Wir machen dann gleich Schluss. Aoi, du hast heute Nachmittag dann wieder Aufnahmen. Und ihr anderen sollt schön zu Hause weiter üben. Wir sehen uns dann alle übermorgen wieder“, und mit diesen Worten lässt Kai uns gehen. Grummelnd packe ich meine Sachen zusammen und gehe mit Reita zu seinem Auto. Vorerst wohne ich bei ihm, da ich in meiner Wohnung durchdrehen würde. Außerdem kann er so ein Auge auf mich werfen, damit nichts passiert. Ich frage mich, ob Uruha seine Worte ernst gemeint hat. Er hast gemeint ich bin ihm nur eine Last, schon seit Wochen empfindet er nichts mehr für mich. Ist unsere Liebe jetzt endgültig erloschen? Wurde das Ende schon unwiderruflich eingeläutet? „Denk nicht so viel nach Aoi. Ich rede später noch einmal mit Uruha. Er ist halt momentan ziemlich mies drauf. Also nimm seine Worte nicht so ernst“, seufzend tätschelt er mir den Kopf. Ob ich deinen Worten trauen kann? Als wir zu ihm nach Hause fahren herrscht eine bedrückende Stimmung. Was soll ich tun, wenn wirklich Schluss ist? Gibt es dann überhaupt noch einen Grund zu leben? Mich jeden Tag aufs neue den Problemen zu stellen? „Nimm bitte nachher die Tabletten. Morgen hast du ja den Arzttermin, bitte rede mit ihm über alles. Ich habe Angst um dich“, wirklich? Dabei habe ich bis vor kurzem gedacht, dass du mich nicht mehr magst... „Bitte Yuu. Ich weiß es ist alles nicht so einfach, aber ich will dich nicht verlieren. Wenn nötig machen wir eine Pause und du gehst in eine andere Klinik... Aber bitte, gebe nicht einfach auf! Wir lieben dich doch alle“, mit Schrecken stelle ich fest, dass Reita weint. Wieso? Bin ich dir wirklich so wichtig? Aber warum hast du mich dann verlassen? -Alleine im Regen, sinnlos zu hoffen, auf deine Ankunft- In seiner Wohnung selbst ziehe ich mich bis auf die Boxershorts aus und schmeiße mich dann in sein Bett. Ich will nur noch eins, schlafen und vergessen. „Yuu, das ist mein Bett! Mach dich nicht so breit“, schmollend schiebt Reita mich bei Seite. „Ich kann nichts dafür, dass du so fett bist“, wütend schaue ich ihn an. „Lass deine Laune nicht an mir aus!“, mahnt Reita mich. Ich werfe ihm noch einen letzten Blick zu. Danach drehe ich mich so, dass ich mit dem Rücken zu ihm liege. Uruha, ich vermisse dich... Mein Herz schmerzt wegen der Sehnsucht... Warum liegst du nicht neben mir? Warum sagst du mir nicht, dass alles in Ordnung ist? ~~~~~~~~~~~~~ Disclaimer: nichts mir, nichts Geld Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)