The rain doesn’t stop… von Kyo-chi (Will I ever be happy?) ================================================================================ Kapitel 1: I realize just how alone I am ---------------------------------------- Mit einem lauten Stöhnen sackst du auf mir zusammen. Ich spüre deinen heißen Atem, der immer wieder an meinem Hals abprallt und mich erschaudern lässt, meinen Körper zum Beben bringt. Ich hab meine Augen geschlossen und genieße diesen einmaligen Moment, streiche dir fahrig über den Rücken. Ich bemerke die Gänsehaut, welche sich ganz fein über deinen Rücken und sicher auch über den Rest deines Körpers zieht. Gefällt es dir? Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich fahre fort, bis du dich wieder etwas aufrichtest und dich aus mir zurückziehst. Nun öffne ich meine Augen langsam, schaue dich an, um zu sehen, was du als nächstes tust. Du erwiderst meinen Blick schweigend und setzt dich auf, streichst dir einige deiner feuchten Haarsträhnen aus dem Gesicht, da sie dich zu stören scheinen. Auch ich setze mich ein wenig auf, damit ich dich besser betrachten, jede deiner Regungen verfolgen kann. Ich stütze mich auf meine Unterarme, versuche diesen Augenblick in mir aufzusaugen, will ihn nie wieder vergessen. Der Raum ist in Stille getränkt – einzig das leise Prasseln des Regens ist zu hören -, doch ich habe auch nicht vor dies zu ändern. Denn ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Soll ich dir sagen, wie sehr mir das eben gefallen hat? Dir sagen, wie sehr ich dich liebe und dich begehre? Dir sagen, wie gern ich dies ein weiteres Mal täte? Doch das traue ich mich nicht. Denn noch immer weiß ich nicht, was du fühlst. Vielleicht hast du ja auch nur aus Spaß mit mir geschlafen. Ein leises Seufzen entkommt meinen vom Küssen leicht geschwollenen Lippen und ich senke den Blick. Du scheinst mein Seufzen zu hören, denn du drehst dich etwas weiter zu mir, betrachtest mich von oben bis unten. Dein Blick gleitet über meine blonde Mähne, weiter über mein Gesicht, meinen Hals und meine Schlüsselbeine. Du beißt dir schließlich auf die Unterlippe, kaust etwas auf ihr herum. Du musterst mich weiterhin, lässt deinen Blick rastlos über meine Brust schweifen, über meinen Bauch. Schließlich wandert dein Augenmerk zwischen meine Beine, da sie leicht gespreizt sind. Du schluckst kaum merklich, wendest dich dann abrupt ab und erhebst dich. Du sammelst hastig deine Boxershorts vom Boden auf, ziehst sie an und rennst schließlich aus meinem Schlafzimmer. So schnell wie du aus der Tür bist, kann ich überhaupt nicht reagieren und ich starre nur wie betäubt auf die mittlerweile geschlossene Tür. Ich höre nur gedämpftes Poltern und ein lautes Knallen – scheinbar meine Wohnungstür. Du bist also gegangen, hast mich hier allein zurückgelassen. Und das, obwohl du eben noch so zärtlich zu mir gewesen bist, mich geküsst und liebkost, mir die Wonnen der Lust gezeigt hast. Hat es dir etwa nicht gefallen? Oder hatte ich recht damit, dass es für dich nur Spaß war und du mich überhaupt nicht liebst, du mich nur als Zeitvertreib siehst? Tränen laufen über meine Wangen, doch ich bemerke sie gar nicht. Sie tropfen einfach lautlos auf das Laken, auf welchem wir uns eben noch eng aneinander gepresst geliebt haben, auf welchen du mir gezeigt hast, wie schön es sein kann mit jemanden des gleichen Geschlechts zu schlafen. Ich lasse mich zur Seite fallen, rolle mich zu einer kleinen Kugel zusammen. Noch immer kann ich die Wärme spüren, die von dir ausgeht. Noch immer kann ich deinen heißem Atem spüren, der über meinen ganzen Körper streift, wie du mir lustvoll in mein Ohr stöhnst, mich um den Verstand bringst. Noch immer kann ich deine Hände spüren, wie sie zärtlich meinen Körper erkunden, mich liebkosen, aber auch quälen und in meine Schranken weisen. Und noch immer kommt es mir so vor, als wärst du bei mir… in mir. Doch das bist du nicht mehr. Ich habe gerade eben selbst gesehen und gehört, wie du das Zimmer verlassen hast und anschließend auch meine Wohnung. Erneut benetzen Tränen meine Wangen und zum ersten Mal spüre ich sie auch. Ich wische mir über mein Gesicht, verschmiere sie so noch mehr. Warum hast du das getan? Warum hast du mit mir geschlafen, wenn du mich hinterher wieder fallen lässt wie einen alten Lappen, du es nur als Spaß siehst? Aber irgendwie freut es mich, dass wenigstens du deinen Spaß hattest und nun befriedigt bist. Zwar hab ich keine Ahnung, wie es jetzt zwischen uns laufen, wie es weitergehen soll, aber irgendwie werde ich es schon schaffen. Bis jetzt hab ich alles irgendwie verdrängt oder überwunden, es tief in mir eingeschlossen - wenn auch nur mit Schmerzen. Auch diesmal werde ich es schaffen. Auch diesmal werde ich mich quälen, bis ich irgendwann nicht mehr kann und von selbst merke, wie sinnlos das Ganze eigentlich ist. Und vielleicht merkst du ja, was du mir angetan hast. Vielleicht merkst du irgendwann, wie sehr ich dich geliebt habe, auch wenn es dann schon zu spät ist, du mich verloren hast. Ich rolle mich noch etwas weiter ein, schluchze laut auf. „Warum…?“, hauche ich mit brüchiger Stimme, schlage mit der Faust auf das Bett. „Warum hast du das getan… Dai?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)