Eine Prinzessin hat's nicht immer leicht... von SoScandalous ================================================================================ Kapitel 2: Tragödien und mehr... -------------------------------- Der König stand am Balkon und genoss die Aussicht. Die Sonne ging langsam unter, und bot einen herrlichen Anblick. Entspannt verfolgte er das ganze, und dachte eigentlich an gar nichts. Der König war eher von hagerer Gestalt. Doch fiel dies nicht so auf, da er einen weiten, pelzartigen Mantel trug. Er hatte schulterlanges, braunes Haar, was mittlerweile schon einige graue Strähnen hatte. Unten, im Königlichen, ausgesprochen großen, Garten waren zwei Hofdamen mit ihren Kindern die fangen spielten. Doch das beachtete er nicht, der Anblick war nichts Neues. Er wartete auf eines seiner Dienstmädchen. Es war eigentlich nicht üblich für ihn, „Konferenzen“ mit seinen Bediensteten zu halten, aber das Dienstmädchen, Huna, bestand darauf, und es schien ihr sehr wichtig. Da sie sagte, es ginge um seine Tochter, wurde er neugierig und sagte zu. Er vermutete allerdings dass es wahrscheinlich beschwerden waren - seine Tochter war ziemlich hochnäsig. Trotzdem würde es ihn stören, wen jemand etwas gegen sie sagt, das waren einfach seine Väterlichen Instinkte. „Sie verspätet sich…“, sagte er leise zu sich selbst. Höchst unverschämt, sie traf sich schließlich mit keinem geringeren als dem König! Gerade wollte er sich umdrehen und gehen, da sah er wie Huna herbeistürmte. „T-t-tut mir Leid, Majestät.“ Stieß sie Luft holend aus, sie atmete schwer, wahrscheinlich war sie den ganzen Weg gelaufen. „A-a-ber - puh - ihre Tochter hat mich aufgehalten.“ Sie machte einen kleinen Knicks und setze sich. Der König nickte ihr zu und fragte dann: „Nun, was möchtest du?“ Huna sah ein wenig verlegen aus. „Also, Majestät, es fällt mir wirklich schwer das zu sagen, aber na ja, wie ich schon angedeutet habe, es geht um ihre Tochter.“ Er nickte wieder. „Was hat sie gemacht?“ „Ah, nichts Majestät, es ist nur… wissen sie ich mache mir Gedanken, In zwei Jahren wird sie den Thron übernehmen, und ich gebe zu Bedenken, ob sie wirklich schon reif genug ist …“ Der König seufze schwer. „Ich weiß Huna, ich weiß… Aber was soll ich machen? Sie ist meine Tochter!“ Huna überlegte sich ganz genau, was sie sagen könnte. „Es… gäbe eine Möglichkeit…“, sagte sie langsam. „Und die wäre?“ „Also… ich habe mir überlegt, das das Verhalten eurer werten Tochter vielleicht darauf zurückführt, das ihr das Leben viel zu leicht gemacht wird.“ „Könnte sein.“, gab der König zu. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ Huna war der Meinung das die Zeit gekommen war, das höfliche rumgedruckse sein zu lassen, mit fester stimme sagte sie: „Ihr fehlt es an Erfahrung, sie sieht Bauernkinder usw. als minderwertig an, weil sie an diese lächerlicher Vorstellung von ‚hoher Geburt’ festhält. Sie sollte für einige Wochen - oder sogar Monate wie eine Bäuerin leben! Die Arbeit einer Bäuerin nachgehen, ihre Kleider tragen… Meinen sie nicht, das sie ihre Untertanen dann mehr schätzen und respektieren würde?“ Der König schaute sie fassungslos an. Das war ein Vorschlag auf den er… niemals gekommen wäre, er war irgendwie so gut durchdacht und dann doch irgendwie auch idiotisch. Sei’s drum, beeindruckt war er in jedem Fall. „Dein Vorschlag interessiert mich.“, sagte er, „ich werde darüber nachdenken. Ich denke, wir werden das aber erst nach dem Winterball machen, da soll sie als Prinzessin auftreten, nichts als Bäuerin“ Huna verabschiedete sich vom König und ging mit einem höchst selbstgefälligen Lächeln eiligst zu den anderen Dienstmädchen, um ihnen davon zu erzählen. „Was soll das sein?“, fragte Liana gereizt. „I-Ihr Kleid, Prinzessin, wie sie es sich gewünscht haben.“, antwortete ein Diener leicht stotternd. „Sie wollten, dass es umgefärbt wird.“ „Ich weiß was ich wollte!“, fauchte Liana und lief vor Wut rot an. „Aber, lieber Derik, welche Farbe hat dieses Kleid?“ Derik stotterte wieder leicht: „Ro-Rosa wie-wie sie es ge-gesagt haben.“ Liana baumelte mit dem Kleid vor seiner Nase herum. „DAS ist kein Rosa, das ist Pink, und pink ist bekanntlich dunkler ich will ein richtiges Zuckerwattenrosa! Ist das so schwer zu verstehen? Wofür wirst du eigentlich bezahlt Derik?“ Derik zog es vor, nicht zu antwortet, aber Liana ließ nicht locker. „Jedenfalls wirst du nicht dafür bezahlt, alle Aufträge falsch auszuführen.“, sie drückte ihm das Kleid in die Hand. „Zuckerwattenrosa! Bis Morgen! Du kannst gehen.“ Derik machte eine seltsame Bewegung, er wollte gleichzeitig seinen Kopf senken, um zu verstehen zu geben das er verstanden hatte, während er das Kleid an sich nahm und sich umdrehen wollte. Liana ließ sich seufzend auf ihr Bett sinken. „Muss man den alles hier selbst machen?“, fragte sie sich selbst erschöpft. Sie hatte sich gerade entspannt, da öffnete sich auch schon die Tür. Ihre Mutter, die König, trat ein. Ihre Mutter hatte blondes, langes Haar, welches ihr fast bis zu ihrem Hintern reichte, jedoch zu einer Hochsteckfrisur gemacht wurde. Sie war recht groß für eine Frau, bewegte sich jedoch sehr elegant. Liana sprang sofort hoch. „Mutter, Guten Tag.“ „Guten Tag Kind. Schnell, das Essen ist fertig.“ Liana ging zu ihrer Mutter, und sie gingen mit zugigen Schritten zum Essensaal hin. „Wie war dein Tag?“, fragte Die Königin sie. Liana antwortete nicht gleich. Sie wusste, das ihre Mutter es nicht mochte, wenn man sich ständig über etwas beschwerte. „Äh… er war eigentlich ganz okay, ist nichts besonderes passiert.“, antwortete sie nur. „und deiner?“ „hmm…“, sagte ihre Mutter und runzelte leicht die Stirn. „Also, ich hatte gerade eine Diskussion mit deinem Vater, betreffend dich!“ Die Prinzessin wurde neugierig. „Ja? Was den?“ „Das wirst du noch früh genug erfahren.“, das war alles, was sie sagte. Noch dazu ein geheimnisvolles Lächeln. Sonst nichts. Liana wollte es wissen, unbedingt! Doch sie wusste nicht, wie sie es rausbekommen sollte. Ihre Mutter war keine Bedienstete, und sie wusste, dass das Verhandeln mit ihr so gut wie unmöglich war. Ich werde wohl abwarten müssen…, dachte sie. Sie hatten den Essensaal erreicht. Liana öffnete die Tür für ihre Mutter, nach ihr trat sie ein. Liana war überrascht, die Wände hatten einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Nicht mehr dieses langweilige weiß, sondern ein mattes Gold. Die alten Kronleuchter wurden gegen neuen, imposantere eingetauscht. Sie setze sich schweigend auf einen Platz an der Tafel, und bemerkte, dass es neue Stühle gab. Sie waren viel Gemütlicher. „Vater, wieso - „ wollte sie gerade fragen, aber ihr Vater redete dazwischen. „Du weißt ja, bald ist der Weihnachtsball! Und da unsere Gäste in diesem Raum speisen werden, dachte ich, man könnte ihn ja ein wenig renovieren! Gefällt es dir?“ „Es ist wunderschön!“, stellte Liana fest, und das meinte sie auch so, obwohl es nicht einfach ist, sie zu beeindrucken. Zufrieden lächeln hob der König die Hand, um dem Koch ein Zeichen zu geben, das er das Essen nun bringen konnte. Einige Zeit später kam auch schon das Essen. Ein riesiger Braten wurde in die Mitte gestellt, und drum herum die anderen speisen. Liana tat sich von allem etwas auf, und begann zu essen. Es schmeckte gut wie immer, doch Sie fand natürlich etwas zu meckern: „Der Braten ist ein wenig zu trocken.“ Der Koch wollte sich gerade entschuldigen, doch der König kam ihm zuvor. „Der Braten ist vollkommen in Ordnung, Liana!“, sagte er scharf. Danach warf er ihrer Mutter einen viel sagenden Blick zu, nach dem Motte „Was habe ich dir gesagt?“, ihre Mutter nickte ernst. Liana schaute die beiden verdutz an. Was hatte das den wieder zu bedeuten? Schweigend machten sie sich über ihr Essen her. Tausende von Gedanken schwirrten ihr im Kopf herum: Die Blicke ihrer Eltern, die Diskussion die sie betraf, ihr Kleid, was zuckerwattenrosa und nicht pink sein sollte… Mein Leben ist eine Tragödie, dachte Liana fast schon traurig. Sie wusste ja nicht, was für eine Tragödie ihr bald offenbart werden sollte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)