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Mein Meister und Ich

Wir sind in dieser Welt allein...
von

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Figured You Out

Kommentar: Dieses Kapitel ist länger als Letzte. Bin gespannt, ob das so weitergeht. Diesmal beschäftigt sich Orochimaru zum ersten Mal mit seinem Team. Zur Information: ich habe nicht den traditionellen ‚Glöckchentest‘ benutzt. Außerdem muss ich sagen, vergesst jegliche Planung. Die Kapitel werden ab jetzt veröffentlicht, wenn sie fertig sind. Ich finde nicht die Zeit so schnell zu schreiben, dass da ein Überfluss vorhanden wäre.

mangacrack
 

xxx
 

Team 10 wartete jetzt schon mehr als eine Stunde auf diesen Orochimaru. Itachi stand immer noch am Baum und sinnierte vor sich ihn. Er kümmerte sich nicht darum, dass er vielleicht noch eine weitere Stunde warten musste bis sein neuer Meister kam. Eigentlich nicht. Ganz im Gegensatz zu seinem anderen Teamkameraden. Der junge Uchiha sah kurz auf und beobachtete Anko, die begonnen hatte in einem anscheinend sehr interessanten Buch zu lesen. Die Außenwelt schien sie dabei völlig vergessen zu haben, nur ihre Augen blitzen manchmal so seltsam auf, fand Itachi, doch er kümmerte sich nicht darum. Wenigstens war sie still und nervte nicht.
 

Nur das letzte Teammitglied, der unscheinbare Junge namens Yue, begann sich offensichtlich Sorgen zu machen. Er sah sich immer wieder um und blickte in alle Richtungen. Dabei sah er so ängstlich drein, dass Itachi nicht wusste ob er um oder vor dem neuen Meister Angst hatte. Denn jetzt fing der Junge auch noch an mit seinem Hosenboden auf der Erde herumzurutschen. Ein Geräusch, das gewaltig nervte.
 

„Nun hör endlich auf damit!“, fuhr Itachi den armen Jungen nach einer Weile wütend an.

Sein Blick war dabei so eiskalt, dass der andere Ge-nin vor Schreck erstarrte.
 

„Aber unser Meister...“, versuchte Yue sich zu verteidigen.
 

„Jetzt hör mir mal gut zu, du Feigling“, unterbrach Itachi den Jungen. So langsam ging ihm dieses Verhalten mächtig auf den Geist. Wenn der Junge wirklich immer so war, wie schon auf der Akademie, dann würde er bald die Wände hochgehen ohne vorher je das Training dazu gehabt zu haben. „Du solltest warten bis unser Meister kommt. Von ihm selbst kommt die Nachricht, dass wir uns hier treffen sollen. Wenn Orochimaru-sensei meint, noch nicht kommen zu müssen, dann wirst du warten bis er kommt. Verstanden?“
 

Itachi hatte ein wenig laut gesprochen und er bereute es schon wieder, denn jetzt fing das Kind vor ihm auch noch an zu heulen. Schrecklich, dabei war er doch nur ein paar Schritte auf ihn zugetreten. Bevor Yue aber irgendetwas sagen konnte sprach der Uchiha weiter, während Anko interessiert zuschaute. Sie schien nicht sonderlich erfreut über die Störung zu sein, aber sie unternahm auch nichts um dem Schwächern zu helfen.
 

„Zum Dasein eines Ninjas gehört es, seinem Meister und seinen Vorgesetzten bedingungslos vertrauen zu können. Willst du Orochimaru-sensei vielleicht enttäuschen, wenn er nicht auf dich zählt, dass du alle seine Befehle befolgen kannst? Und das noch bevor du ihn je einmal gesehen hast?“
 

Darauf schüttelte der kleine schwache Junge, der den Uchiha die ganze Zeit angstvoll angestarrt hatte, den Kopf. Jedoch bekam er gleich darauf einen noch größeren Schrecken als von hinten ein Schatten über ihn viel und einen großen Mann über ihm aufragte.
 

„Itachi-kun hat Recht, Kleiner. Wie willst du mein Schüler werden, wenn du nicht einmal fähig bist, zu warten? “, sprach Orochimaru, der seine neuen Schüler hatte testen wollen.
 


 

Itachi war froh, dass ihr Meister endlich aufgetaucht war. Er musterte den Ninja vor ihm und stellte fest, dass dieser nicht sehr viel anders gekleidet war als beim ersten Mal, wo sie sich getroffen hatten. Und wieder sah er diese seltsame Aura, die der Mann, also eigentlich Orochimaru, er kannte ja jetzt seinen Namen, schon beim letzten Mal bemerkt hatte. Der schwarzhaarige Junge trat ein paar Schritte zurück, damit sein Sensei aus dem Gebüsch treten konnte, in welchem er gestanden hatte. Dabei fiel ihm ein, dass er den Ninja gar nicht gehört hatte, obwohl dieser eigentlich hätte auf das Unterlaub hätte treten müssen. Darauf schlussfolgerte Itachi, das Orochimaru extrem gut sein musste, wenn er es schaffte sich so leise zu bewegen, dass ihn keiner bemerkte.
 

Er beobachte genau seinen Meister, der nun ein unheimliches Grinsen auf setzte und sie mit einem scharfen Blick bedachte. Itachi schauderte. Diese Augen schienen alles durchdringen zu können. Es war, als würde er jeden seiner Gedanken lesen können. Itachi fühlte gleichsam Bewunderung wie Angst. Bewunderung für diese Fähigkeit und Angst bei dem Gedanken, dass er es tatsächlich könnte. Anko hatte sich derweil von ihrem Buch aufgerafft, stellte sich neben Itachi und sah den langenhaarigen Schlangenmann schief an. Irgendwann stellte sich auch der immer noch verängstigte Yue dazu. So war Team 10 zum ersten Mal versammelt.
 

„So.“
 

Orochimaru sah sich seine drei Schüler an. Er war gespannt was ihn jetzt so erwarten würde. Er warf einen Blick zu dem zweiten Jungen, der ihn immer noch so ängstlich ansah. Gut, er hatte allen Grund dazu, sein Training würde höllisch werden, aber dennoch würde dieser Junge mehr Arbeit machen als Itachi. Nun glitt der Blick zu dem Uchiha. Der stand mit vor der Brust verschränkten Armen etwas weiter weg von ihm und fixierte ihn ausgiebig. Man sah ihm die versteckte Überraschung an, dass er es nicht erwartet hatte, den Mann von gestern als Meister zu bekommen. Ob der Junge überhaupt wusste, was für einen Aufruhr er veranstaltete mit seinem Verhalten? Amüsiert schüttelte der San-nin innerlich den Kopf.
 

Nun würde er testen müssen, ob dies angenehme Jahre mit ein wenig Behinderung oder anstrengende Jahre mit ein wenig Freude werden würden. Sein Blick glitt zu dem Mädchen. Sie wirkte nicht verängstigt, sondern eher misstrauisch, aber auch neugierig.
 

Er warf einen Blick auf ihre Kleidung, die konnte bei einem weiblichen Ninja schon viel über das Wesen aussagen. Aber er fand keinen teuren Stoff oder irgendwelches unpraktisches Zeugs, dass sie bei der Arbeit und bei den Übungen behindern würde. Eine halblange graue Hose, die ihr bis über das Knie reichte und ein weites dunkles Shirt, darunter das berühmte Netzshirt. Auffällig war das Buch, was in ihrer hintern Hosentasche steckte.
 

/Wenn dieses Mädchen ebenso eine Flasche zu sein scheint, wie der Junge neben ihr, könnte es ungemütlich werden/, dachte sich der San-nin, aber er sagte es nicht.
 

Auf den ersten Blick hatte er erkannt, dass der Junge links neben dem Mädchen, während Itachi rechts stand, nicht sonderlich zum Ninja taugte. Aber der Hokage hatte ihn sicherlich nicht ohne Grund hier in diese Gruppe gesteckt. Er suchte die Kandidaten immer so aus, dass sich die Teilnehmer einander ergänzten. Zu schade, dass er sich erst jetzt mit ihnen befassen konnte, denn normalerweise beobachtete der neue Meister seine Schüler mehrere tagelang, bevor er sie übernahm, um ihr Eigenarten herauszufinden. Da er aber erst kürzlich von einer mehrmonatigen Mission zurückgekehrt war, konnte er froh sein, dass er nicht zu spät aufgetaucht war. Denn dann hätte er den Uchiha niemals unterrichten könnten. Aber es war egal, solange er dieses Potenzial ausbauen durfte, würde er sich notfalls auch mit zwei weiteren Nieten herumschlagen.

Notgedrungen.
 

Nachdem er seine Musterung beendet hatte, grinste Orochimaru Itachi, Anko und Yue herausfordernd an. Die Stunde der Wahrheit war gekommen. Durch das einstündige Beobachten hatte er zwar schon einiges erfahren, aber er wollte alles wissen.
 

„So. Ich will, dass ihr euch vorstellt. Was ihr mögt, was hasst, eure Überzeugungen und eure Träume, Stärken oder auch Schwächen, so was alles eben. Na los. Fangt an.“
 

Damit ließ sich Orochimaru lässig ins Gras fallen und kurz darauf folgten ihm seine Schüler. Anko ergriff als erste das Wort: „Ich bin Anko Mitarashi!“
 

Orochimaru runzelte unmerklich die Stirn, konnte sich aber nicht erinnern, je diesen Namen schon einmal gehört zu haben. Oder doch?
 

„Ich liebe Waffen, besonders welche die tödlich und außergewöhnlich sind. Genauso wie ich mich für alle verschiednen Tötungarten interessiere. Meine Stärke sind meine Ideen und meine Schwäche sind Insekten, denn ich bin gegen viele Käfer allergisch. Meine Lieblingstiere sind Schlangen und mein Traum ist es stark zu werden.“
 

Damit beendete Anko ihren Vortrag und Orochimaru war angenehm überrascht. Eine derartige Persönlichkeit hatte er nicht erwartet. Er hatte eher mit einer dieser Puppen gerechnet, die nur Ninja wurden, weil ihr Schwarm es auch wurde.
 

„Der Junge links.“
 

„Ich ... ich bin Yue Hongo. Ich weiß, dass ich mich nicht für das Ninja Dasein eigne, aber um mein Ziel zu erreichen muss ich eine gewisse Grundausbildung machen. Denn ich will eines Tages als Entschlüssler von Geheimcodes arbeiten. Meine Stärken sind mein mathematisches Gedächtnis und meine Begabung für Sprachen.“
 

Orochimaru nickte dem Jungen zu.

Bevor er Itachi ein Signal gab, reden zu dürfen, überlegte er sich, dass dieser Junge zwar kein Ninja werden würde, aber dennoch bei ihm richtig war. Er hatte schon viel an Geheimcodes gesehen und dann würde dieser Junge eben mental unterrichtet werden. Zwar würde er sie dann nicht auf Missionen begleiten, bei denen es gefährlich werden könnte, aber dann wäre er zumindest keine Last. Also hatte der Alte doch mal wieder das Richtige Gespür gehabt.

Der San-nin stütze nun seinen Kopf auf seinen Händen ab und sah Itachi an. Nun war er gespannt. Dieser Junge würde ihm nichts über Träume erzählen und wenn doch würde ihn das sehr überraschen.
 

„Nun, Itachi. Was kannst du mir über dich erzählen?“
 

Itachi schwieg erstmal eine Weile.

Was sollte er antworten?

Er hatte sich nie sonderlich über diese Sachen Gedanken gemacht. Missmutig runzelte er die Stirn. Würde Orochimaru-sensei ihn für einen Versager halten, wenn er nichts würde nennen können? Er fühlte sich so, aber warum sollte er antworten? Das war doch sinnlos, was für einen Sinn sah sein Meister darin?
 

„Versuch ’s einfach, Itachi-kun.“

Mit großen Augen sah der Angesprochene seinen neuen Meister an. Woher wusste er...?

Aber er egal woher dieser wusste, dass er keinen Traum hatte, dass würde er herausfinden, er würde es zumindest versuchen müssen. Am besten er sagte die Wahrheit.
 

„Also. Ich habe wenig mir Gedanken zu machen, was meine Hobbys sind. Ich mag es, wenn ich meine Ruhe habe und meinen Trainingseinheiten nachgehen kann. Ich bleibe lieber für mich und ich hasse es, wenn man mich mit sinnlosem Gelaber aufhält. Großkotziges Verhalten hasse ich ebenso sehr. Meine Überzeugung ist, dass jeder auf sich selbst zu achten hat. Träume habe ich nicht, denn das kann ich mir nicht leisten.

Aber sie sind sowieso sinnlos.“
 

Nach Itachi kühler und klarer Antwort, herrschte erst einmal dröhnende Stille. Die beiden Ge-nin waren von Itachis unpersönlichem Verhalten abgeschreckt und selbst Orochimarus Blick verfinsterte sich zusehends. Der San-nin ahnte, vorher diese Art von Antwort stammen mochte. Scheinbar hatte der Clan bei seinem Erben gute Arbeit geleistet. Er war als Erbe und Waffe erzogen worden und so würde es immer weiter gehen. Sie hatten jegliches Denken an eigene Wünsche unterbunden und wenn er Itachi zu einem einmaligen Ninja machen wollte, so musste er das ändern.
 

Doch zuerst gab es nur noch eine kleine Sache zu regeln.

Er stand auf und warf dem zweiten Jungen seiner Gruppe einen Blick zu. Er hatte im Moment keine große Lust sich um ihn zu kümmern und anhand seiner Statur sah man, dass D - Mission zu senden. Der Körper war zu klein und zu schmächtig dafür. Er würde seine Kontakte nutzen um diesen Jungen dann zumindest den besten Unterricht zukommen zu lassen, den er kriegen konnte. So würde er auch seinen gewünschten Sonderunterricht mit weniger Schülern bekommen, sodass er sich auf Itachi konzentrieren konnte.
 

„Wie ihr sicher wisst, müsst ihr um vollends ein Ninja zu werden noch eine Prüfung ablegen. Es ist eigentlich ganz einfach. Ihr werdet einzeln gegen mich antreten. Ungesehen von den anderen. Für jeden von euch, werde ich mir etwas anderes ausdenken. Üblicherweise ist es ja so, dass ihr im Team eine Aufgabe lösen müsst, aber ich handhabe das etwas anders. Solange wie einer von euch gegen mich antritt, werden die anderen hier warten. Habt ihr verstanden?“
 

Orochimaru sah in die Runde und bemerkte voller Zufriedenheit, dass seine Schüler scheinbar einverstanden waren. Natürlich sah er die Unsicherheit in den Augen Yues und die Aufregung in denen von Anko, aber Itachi wollte nicht preisgeben, was er davon hielt. Dennoch konnte er die Kampflust, und den Willen sich zu beweisen, in der Seele des Jungen sehen.
 

„Ach ja, eins noch. Wenn ihr versagt, werdet ihr ausgeschlossen. Dann geht ihr zurück in die Schule.“
 


 

Itachi atmete schwer.

Der Kampf gegen seinen Sensei Orochimaru war schwerer als er angenommen hatte. Er hatte sich wohl zu Anfang ein klein wenig überschätzt, wie er feststellen musste.

Er war der Letzte gewesen, der eine Aufgabe von Orochimaru bekommen hatte. Er hatte keine Ahnung was für eine Prüfung Yue und Anko hatten ablegen müssen. Zuerst war Yue mit dem Meister im Wald verschwunden und er sowie Anko waren zurückgeblieben. Als Orochimaru später kam um Anko zu holen war Yue nicht mit dabei gewesen. Nach einer längeren Zeit war dann er selbst dran gewesen die so genannte Prüfung abzulegen. Auch wenn er es leugnete, so war er doch mit klopfendem Herzen seinem Meister durch den tiefen Wald zu einer Lichtung am Bach gefolgt.
 

Zuerst sollte er ein paar Übungen machen, etwa wie Chakra schmieden, Kunai werfen und sehr einfache Illusionen durchschauen. Nachdem Itachi sich schon langsam gelangweilt, aber nicht zu fragen gewagt hatte, war schließlich der nächste Auftrag gekommen. Es sollte ein Zweikampf sein. Orochimaru gegen Itachi. Itachi sollte die ‚Kibaku-Satsu’ (Feuerbeschwörungsformel) vernichten, die an allen möglichen Stellen klebten ohne die Bombe auszulösen. Zudem war es sein Ziel um seinen Meister herumzukommen, denn dieser hatte die Aufgabe die ‚Explosivs Notes’ zu beschützen.
 

Einige hatte er schon vernichtet. Doch nun musste er sich den Zetteln an Orochimarus Körper widmeten. Zwei hafteten an dessen Rücken. Jeweils eins am rechten und linken Bein. Einer an der Brust und einer am Nacken. Es war mehr als nur schwer an diese Zettel zu kommen. Sein Meister war zu schnell und zu geschickt! Itachi nahm an, dass er, falls er versagen sollte und wirklich eins der Kibaku-Satsu auslösen, dann wäre sein Meister wohl schnell genug um nicht zu Schaden zu kommen. Warum sonst würde er diese Übung sonst machen?

Ein solches Risiko würde er doch nicht für einen Schüler eingehen.

Doch er hatte keine Zeit um nachzudenken, deswegen zog er ein paar Kunai aus seiner Tasche und griff erneut an. Allerdings mit einem Plan im Hinterkopf, denn ohne diesen würde es nicht funktionieren. Es war schon ihm Fernkampf schwer genug gewesen die Kibaku-Satsu von den Bäumen zu holen, im Nahkampf direkt gegen seinen Meister würde es wohl eine Unmöglichkeit werden. Das war etwas, was Itachi in den folgenden Minuten begriff, als er versuchte nacheinander die Zettel vom Körper des Anderen zu lösen.
 

Doch es gab einfach kein Durchkommen für ihn.
 

Egal, ob er mit Taijutsu, Ninjutsu oder gar mit Genjutsu angriff. Sein Sensei schien es schon zu wissen bevor er selbst den ersten Zug gemacht hatte. Dieser Kampf war anders als alles was er je zuvor kennen gelernt hatte. Denn es war ein Kampf! Keine Trainingseinheit in der man ihn nur belehrte, nicht forderte. Obwohl Itachi schon fast vollkommen erschöpft war und kaum noch Reserven hatte, sammelte er sich noch einmal und begann sich auf ein einziges Kibaku-Satsu zu konzentrieren. Sicherlich würde das ein wenig helfen, wenn er nur EIN Ziel vor Augen hatte. Itachi nahm sich vor, diesmal erfolgreich zu sein. Er durfte die Erwartungen nicht enttäuschen.
 

Mit einer scheinbar unüberlegten Bewegung stürmte er auf Orochimaru zu. Wenn sein Plan auf ging, dann war der Überraschungseffekt auf seiner Seite! Er versuchte Orochimaru zu treffen, doch dieser blockte die Angriffe schon fast enttäuscht ab. Itachi steigerte sich und brachte den San-nin dazu ihn endlich anzugreifen, um sich selbst zu schützen. Zwar wäre er niemals dem Anderen gefährlich geworden, aber für diesen Level schätze er sich schon recht weit ein.
 

Besser als die anderen, doch zu gern hätte Itachi ja gewusst, wie sich Anko geschlagen hatte. Als Vergleich mit seinen eignen Leistungen, nicht der Sorge um sie wegen. Doch Neugierde half ihm hier auch nicht weiter.
 

Deswegen verfolgte er seinen Plan weiter, der daraus bestand, dass Orochimaru angreifen sollte, damit er selbst, die recht einfache, aber wirkungsvolle Jutsu namens San-no-tachi (Das dritte Schwert) verwenden konnte.
 

Itachi wartete und versuchte Orochimaru dahin zu locken, wo er ihn hin haben wollte, aber das war gar nicht so einfach, denn der blieb beharrlich in der Defensive und schien Itachis Angriffe nur abwehren zu wollen, aber irgendwann erbarmte sich der San-nin dann doch und griff den jungen Uchiha an. Er wusste nicht, was der Junge sich ausgedacht hatte, aber er wollte sehen wie groß Itachis Schmerzgrenze war, deswegen versuchte er Itachis K.O. noch eine Weile hinzuziehen, denn es war außer Frage, dass Itachi die von ihm gestellte Aufgabe nicht erfüllen würde, dazu war sie auch gar nicht gemacht. Amüsiert und auf die Reaktion Itachis gespannt sprang Orochimaru in einem normalen Tempo vorwärts, gut sichtbar für den Jungen.
 

/Da/, dachte Itachi, /endlich greift er mich an/, und schleuderte ein mittelgroßes Shuriken auf den Gegner zu.
 

Natürlich war es Orochimaru ein Einfaches dem auszuweichen, doch er übersah fast den wirklich nur hauchdünnen Faden, den Itachi an das Wurfmesser angebunden hatte.

Mit einem weiteren Kunai lenkte Itachi den Weg des Fadens, der einmal an dem mittelgroßen Shuriken und dem Kunai befestigt war. So kam das Shuriken von hinten wieder wie ein Bumerang zurück geschossen. Itachi hoffte, dass das Shuriken seinen Meister lang genug beschäftigen konnte, damit er die Chance bekam an zumindest eines der Kibaku-Satsu heranzukommen. Wenn nicht abreißen, dann wenigstens berühren.

Aber daraus wurde nichts.
 

Auch diesen Plan vereitelte Orochimaru, indem er geschickt das Shuriken in eine andere Bahn lenkte, das letztendlich in einem Baum stecken blieb. Itachi, der von oben auf Orochimaru hatte zustürzen wollen, konnte nicht mehr bremsen, als dieser auswich und dann der Boden auf den Uchiha zuraste. Das war auch das Letzte, dass Itachi sah, bevor er beim Versuch sich abzufangen, das Gleichgewicht verlor und alles um ihn herum schwarz wurde.
 


 

Itachi bemerkte, dass er im Gras lag, als er wieder aufwachte.

Er blieb erstmal eine Weile so liegen wie er war, denn jedes Mal wenn er sich bewegte, regte sich in ihm ein leises Schwindelgefühl. Auch sein Hinterkopf schmerzte und aus dem logischen Schluss zog er, dass er wohl auf den Hinterkopf gefallen sein musste. So erschlagen wie er sich jetzt fühlte, war er wohl noch nie gewesen. Er richtete sich langsam auf und versuchte sich an das Schwindelgefühl zu gewöhnen, doch jedes Mal, wenn er sich auch nur ein bisschen zu schnell bewegte, überkam ihm das Gefühl sich übergeben zu müssen. Er hustete und spuckte ins Gras neben sich, um den grässlichen Geschmack loszuwerden und sah danach in den Himmel auf, um den Stand der Sonne zu prüfen um herauszufinden wie spät es war. Die Sonne war schon niedriger gegangen, was bedeutete, dass es ungefähr Nachmittag sein musste.

Er kratzte sich am Hinterkopf, da es ihn dort furchtbar juckte, doch er stellte fest, dass er in getrocknetes Blut fasste.
 

Der Uchiha starrte sein Hand an und betastete vorsichtig die Wunde an seinem Hinterkopf. Damit kannte er sich nicht so gut aus. Aber so schlimm würde es wohl nicht sein. Plötzlich fiel ein Schatten auf ihn und Itachi drehte sich um. Hinter ihm stand Orochimaru, doch weil dieser genau in der Sonne stand, sah er nichts außer den Umrissen.

Dann fiel Itachi auch wieder ein, was passiert war und dann bekam er Angst.

War Orochimaru-sensei jetzt enttäuscht, böse oder wütend auf ihn, weil er die Aufgabe nicht erfüllt hatte? Schnell senkte er den Kopf um den Meister nicht ansehen zu müssen. Er wollte die Verachtung nicht sehen, aber am meisten machte er sich selbst Vorwürfe, dass er versagt hatte.
 

Seine Fähigkeiten waren nicht ausreichend gewesen. Er hatte den Auftrag nicht erfüllt, also war er zum Ninja ungeeignet.

Was sein Vater wohl dazu sagen würde? Bestimmt war er sicher nicht sehr begeistert darüber. Es wurde doch von ihm erwartet, dass er Ninja würde. Langsam aber sicher spürte Itachi wie die Hilflosigkeit in ihm aufstieg. Seinen Meister hatte er schon fast vergessen. Viel zu sehr dachte er daran, was passieren würde, wenn er jetzt nach Hause ginge.

Itachi biss sich auf die Lippen um den Kummer, der in seinem Herzen aufkam, zu unterdrücken. Er mochte es sich nicht einfach vorstellen wie sein Leben jetzt weiter verlaufen würde, wenn er kein Ninja war. Er wollte es nicht wissen. Unsicher sah er nun Orochimaru an, der ihn zunächst einmal ausdruckslos musterte.
 

Orochimaru das Verhalten des Ge-nins natürlich nicht entgangen. Ihm war der beschämte Blick aufgefallen. Das angstvolle Glitzern in den Augen des Jungen, aber hatte er Angst vor ihm? Oder war Itachi ein schlechter Verlierer? Der San-nin hatte von Anfang an gewusst, dass Itachi die Aufgabe nicht würde erfüllen können, aber genau das hatte er ja beabsichtigt. Er wollte wissen, wie Itachi mit so etwas umging. Einem unerfüllten Auftrag oder Ähnlichem.
 

„Nun, Itachi-kun?“, fragte Orochimaru, da er wusste, dass der Uchiha etwas sagen wollte, doch sich wohl nicht richtig traute.
 

Itachi nahm dies als Aufforderung und nahm die Position ein, die sein Vater immer in derartigen Situationen verlangte. Die überdeutliche Haltung der Unterwerfung eines Schülers gegenüber einem Meister. Er kniete sich hin, legte seine Hände angewinkelt vor seine Knie und senkte den Kopf soweit zu Boden, dass seine Stirn beinahe seine Hände berührte.
 

„Ich entschuldige mich für mein Versagen, Orochimaru-sensei. Ich werde die Folgen aus der unerfüllten Aufgabe zu tragen wissen.“
 

Dem San-nin viel es schwer sein Erstaunen zu verbergen, er hatte alles erwartet, aber nicht das. Er sah sich den am Boden knienden Uchiha an und dachte sich, dass er es eigentlich hätte wissen müssen. Bei einem Clan wie diesem, wo Tradition alles war, wurde auf Versagen anderes reagiert als in der heutigen Zeit auf der Akademie. Er hatte Itachi testen wollen, wie er auf eine unerfüllte Aufgabe reagierte und sonderlich zufrieden war er bis jetzt nicht. Er wollte die Meinung des Jungen und nicht die seines Clans.
 

„Du glaubst also versagt zu haben, ja?“
 

„Ja, Meister Orochimaru. Ich habe die Aufgabe nicht zureichend erfüllt. Wenn dies meinen Ausschluss von der Gruppe bedeutet, so werde ich dies befolgen. Auch wenn nur sehr ungern.“
 

Den letzten Satz hatte er kaum hörbar hinzugefügt und nun sah Itachi wieder in die Augen seines, wie er glaubte, Noch-sensei.
 

Dennoch hatte Orochimaru ihn gehört und es bestätigte seine Ahnung.

Der junge Itachi war, seit er in diesen Clan geboren worden war, so erzogen worden, dass Versagen eine Schwäche und grundsätzlich unverzeihlich war. Das zeigte auch seine Haltung anderen Menschen gegenüber. Itachi war auf Leute, die keine sonderlich herausragenden Leitungen erbrachten, nicht sehr positiv gegenüber eingestellt. Er verachtete sie nicht dafür, wusste aber, dass er selbst besser war, doch anscheinend er keine Ahnung wie er damit umzugehen hatte.

Orochimaru wusste selbst was es hieß, der Bessere sein und es war nicht minder schwer, sein wahres Selbst unter all den Neidern zu bewahren, als sich als schlechterer Respekt in der Gruppe zu verschaffen. Jetzt würde er den Jungen erst einmal von seiner Angst befreien, wovor auch immer Itachi Uchiha sich fürchten mochte, das konnte später noch geklärt werden.
 

„Nun Itachi. Wenn ich dir die Chance geben würde, es noch einmal zu versuchen, würdest du annehmen und dich noch einmal der Herausforderung zu stellen, obwohl du dennoch weißt, dass du es vorher nicht geschafft hast?“
 

Itachi Augen blitzen freudig als er erkannte, dass das sozusagen eine Aufforderung, sowie eine Art der Beruhigung war. Zumindest empfand er das so, denn ihm rollte eine Steinlawine vom Herzen. Selbst wenn er es nicht morgen oder übermorgen schaffen sollte, irgendwann wäre er soweit, dass er es schaffte. So sprach er das aus, was sein Meister eh schon wusste.
 

„Orochimaru-sensei. Ich würde es noch einmal versuchen. Immer wieder. So lange bis ich in der Lage bin Sie zu besiegen.“
 

Daraufhin grinste Orochimaru Itachi nur an, der den Kampfgeist in sich wiedererwachen sah. Auch wenn er vorher etwas entmutigt war und bis zu dem Tage seine Meinung nicht groß zum Ninja Dasein kundgetan hatte, so sah er es jetzt als seine Bestimmung an, Ninja zu werden.

Orochimaru selbst war zufrieden. Den Jungen hatte er jetzt auf seiner Seite. Die unterwürfige Haltung von eben würde er ihm nach und nach schon abgewöhnen, denn die hatte ihm absolut nicht gefallen. Daran merkte man, wie sehr die Erziehung des Uchiha Clans schon bei dem Jungen fruchtete. Er würde sich da ein wenig einmischen müssen. Das könnte er gleich mit dem verpflichteten Vorstellungsgespräch verbinden. Mit hinterhältigen Gedanken trat er auf Itachi zu, der sich inzwischen wieder gerade hingestellt hatte und sich nun langsam daran machte nach Hause zu gehen.
 

„Warte Itachi.“
 

Itachi drehte sich erstaunt um. Er hatte nicht gedacht, dass ein Meister noch da war, sondern, dass sie sich erst morgen um dieselbe Zeit hier wieder sehen würden. Was könnte dieser also noch von ihm wollen?
 

„Ja, Meister?“
 

„Nun Itachi-kun, warte bitte einen Moment. Ich muss mich deinen Eltern, beziehungsweise deinem Clan, noch vorstellen. Das ist normalerweise nichts weiter als eine lästige Notwendigkeit um besorgte Eltern zu beruhigen. Es ist am Besten, wenn ich gleich mit dir komme.“
 

Leicht misstrauisch und verwirrt sah Itachi zu seinem Meister auf, der sich nun in Bewegung setzte, in die Richtung des Uchiha Anwesens. So richtig verstand er den Grund des Besuches nicht, seine Eltern sorgten sich doch nicht um ihn, sondern immer nur um ihren Erben. Deswegen verstand er diesen Aufwand nicht, aber er würde es nicht wagen, seinem Meister in seine Entscheidungen hereinzureden, dass was ihn mehr störte, dass Orochimaru den direkten Weg nach Hause nahm und nicht wie er selbst, die etwas längere Strecke ging.
 

Sie gingen quer durch das Unterholz, wobei der San-nin darauf achtete sein Tempo ein wenig zu zügeln, denn Itachis Verletzung wollte er nicht weiter ausreizen oder gar einen Schwindelanfall erzeugen. Als er vorhin auf den Kopf gefallen und ohnmächtig geworden war, hatte er geglaubt, dass Itachi sich womöglich ernsthaft verletzt hätte, aber er war schneller wieder auf die Beine gekommen als er gedacht hatte. Es war aber doch besser wenn er sich heute Abend etwas ausruhte und wenn er den Uchiha Clan richtig einschätzte, dann war es besser, wenn er Itachi nach Hause brachte.
 

Plötzlich hörte er hinter sich ein Krachen und Orochimaru drehte sich mit einer derartigen Geschwindigkeit um, dass Itachi fast noch zusätzlich hinfiel. Er war über eine Wurzel gestolpert und hatte sich an einem Ast festhalten wollen, da er das Gleichgewicht nicht richtig halten konnte, doch der war mit einem lauten Krachen angebrochen und er hinter dem Ast her. Als er so am Boden saß, merkte der junge Uchiha Erbe dann doch, wie sehr in diese Prüfung angestrengt haben musste. Schließlich wäre es für ihn normalerweise kein Problem gewesen sich abzufangen.
 

Itachi blieb einen Moment sitzen um Luft zu holen und neue Kraft zu schöpfen. Das Adrenalin, dass woher noch durch seine Venen gepumpt worden war und ihm geholfen hatte nicht sofort vor seinem Meister zusammenzubrechen, klang jetzt ab und er fühlte die Erschöpfung. Er fühlte sich vielleicht deswegen so erledigt, weil sein Körper einen derartigen Kampf noch nicht gewohnt war und im selben Gedankengang kam er sich schon wieder schwach vor. Doch Orochimaru kam dem wirksam entgegen. Der schwarzhaarige San-nin streckte seine Hand aus und bot sie zur Hilfe an.

Itachi wusste einen Moment lang nicht recht was er tun sollte, war er zuvor noch nie so behandelt worden, aber dann ließ er sich dankbar auf die Füße ziehen. Orochimaru lächelte leicht, ja fast unmerklich. Das was er jetzt tun würde, hätte wohl keiner von ihm erwartet.
 

„Komm Itachi, steig auf meinen Rücken, ich trage dich!“
 

„Hä?“, kam es verdattert von Itachi zurück.
 

„Du hast schon richtig verstanden. Wir kommen schneller voran, wenn ich dich trage und damit du nicht wieder umfällst. Ich gebe zu, dass ich es für die Prüfung ein wenig übertrieben habe, aber vielleicht kann ich es ja so ein wenig wieder gutmachen. Außerdem wollen wir doch nicht, dass du morgen möglicherweise zu erschöpft bist, um am Training teilzunehmen, nur weil du dich nicht richtig erholt hast.“
 


 

Darauf konnte Itachi nicht mehr viel erwidern und deswegen kletterte er gehorsam auf den Rücken seines Meisters, obwohl ihm das immer noch ein wenig unangenehm war, schließlich hatte man ihn noch nie so getragen, aber schon bald empfand er es als schön, die Körperwärme seines Meisters spüren zu können. Es war ihm plötzlich egal, ob sein Meister ihn für schwach hielt. Er war dafür da ihn stärker zu machen und deswegen war es sicher besser ihm seine Schwächen auch zu zeigen.
 

Orochimaru hingegen bekam langsam das Gefühl, dass er sich fast ernstzunehmende Sorgen um seinen Schüler machen musste. Er hatte bisher ständig angenommen, dass Itachi seine Gefühle verbarg, dass er eine Maske erschaffen hatte, um seine eigenen nicht zu zeigen und das hatte ihn sehr verwirrt. Niemand, sei er noch so begabt, konnte eine Maske derart beherrschen und vor allem nicht in dem Alter. Aber es sah so aus, als ob Itachi Uchiha nicht sonderliche viele Gefühle kannte. Sein Schützling konnte sich seinen eignen Bedürfnisse nicht erklären und konnte deswegen auch nicht auf die Bedürfnisse anderer Menschen eingehen oder sie lesen.

Jetzt machten so einige verwirrte Blicke einen Sinn.
 

Aber der San-nin fragte sich auch, woher das kam, dass ein 6-jähriges Kind, dass Itachi eigentlich sein müsste, schon ein halbfertiger Ninja war. Im Stillen überlegte er sich, dass es wohl besser wäre, wenn er testete, ob Itachi seine Gefühle unbewusst unterdrückte oder sie einfach nicht kannte. Denn Gefühle waren im Ninja Dasein wichtiger, als man zunächst annehmen konnte. Auch wenn es besser war sie nicht zu zeigen, so waren doch die Leute, die am meisten fühlten, doch immer weiter gekommen als andere. Er selbst hatte da so seine Probleme damit, aber das würde ihn nicht davon abhalten seinem Schüler zu helfen.
 

Orochimarus Gesicht verfinsterte sich als er schon von weitem die Mauer sah, die das Anwesen des Uchihas Clans vom Dorf abtrennte, und er nahm sich vor ein ernstes Wort mit dem Oberhaupt zu reden, was den Jungen hier betraf.

Jener Junge wurde jetzt, da sie fast bei seinem zu Hause angekommen waren, ein wenig unruhig.
 

„Orochimaru-sensei?“
 

„Ja?“
 

„Könnten sie mich bitte runterlassen? Den Rest kann ich auch alleine laufen, vielen Dank.“
 

Orochimaru drehte seine Kopf zu Itachi und sah ernsthafte Angst in den dunkeln Augen. Er konnte sich denken, was den Jungen fast Horrorvorstellungen durchleben ließ. Die Aussicht vollkommen erschlagen und so geschwächt nach Hause zu einem derart strengen Vater zu kommen, wenn man womöglich nicht einmal mehr laufen konnte, würde ihm an seines Stelle auch nicht behagen. Also ließ er Itachi von seinem Rücken gleiten und der nickte ihm dankbar zu.
 


 

Dann machten sie sich zum Haupteingang auf. Als sie durch das Tor schritten, war der San-nin von der Überheblichkeit des Clans wieder einmal erstaunt. Es gab keine Häuserecke, keine Wand oder kein Haus, dass nicht das Uchiha Clansymbol trug. Jetzt verstand er, warum Itachi nicht wie normale Kinder war. Es war meist schon schwer genug Clan Erbe zu sein, aber hier aufwachsen zu müssen, musste ja irgendwelche zusätzlichen Auswirkungen haben.
 

Er musste plötzlich auch an den Uchiha Jungen in Minatos Gruppe denken. Was der für ein Wunder angestellt hatte, sich zwischen all den arroganten Verrückten, wie ein normales Kind verhalten zu verhalten. Der San-nin selbst war in seinem Leben bisher nur wenige Male im Anwesen gewesen und jedes Mal, wenn er es betrat kam es ihm vor, dass die Uchiha noch verrückter und isolierter geworden waren als zuvor. Neben ihm lief Itachi her, zeigte ihm unauffällig den Weg zum Haupthaus, so dass sie nicht sofort auffielen, doch diejenigen, die ihn sahen, erkannten ihn natürlich sofort. Ein San-nin kam schließlich nicht alle Tage ins Anwesen und das auch noch unangemeldet. Ob sie darüber erfreut oder erbost waren, würde er schon noch früh genug erkennen.
 

Itachi hatte ähnliche Gedanken. Auch er fragte sich wie sein Vater auf seinen Meister reagieren würde. Heute Morgen hatte er etwas verärgert geklungen und deswegen hoffte er, dass sein Vater einen guten Tag gehabt hatte. Sein Vater und wütend, war keine gute Mischung. Er betete inständig, dass er die Kopfverletzung nicht bemerken würde. Wahrscheinlich war er noch nicht einmal sauber genug bekleidet.
 

Itachi strich sich ein wenig nervös ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Es hatte ihn schon ein wenig beim Kämpfen gestört, dass immer wieder Haare in sein Gesicht geflogen waren. Gleich heute Abend würde er sie sich so zurechtschneiden, dass das nicht wieder passieren könnte. Oder er besorgte sich ein besseres Haargummi, denn aufgeben tat er seine Haarlänge nicht gerne.
 

Doch die Gedanken an seine störenden Haare verschwanden fast wieder sofort als sie sich dem Haupthaus näherten. Sie trafen immer mehr andere Uchiha auf der Straße, obwohl es eigentlich Zeit zum Abendessen war. Sie warfen ihm und seinem Meister immer wieder ein paar seltsame Blicke zu, doch keiner schien sie ansprechen zu wollen. Einige seiner Onkel wirkten sehr verunsichert und sie schienen nahezu ehrfürchtig seinem Meister anzusehen.

Das verstand er nicht richtig, aber Itachi war froh, dass sie ihn in Ruhe ließen. Normalerweise bequatschten sie ihn immer und dabei wollte er doch nur seine Ruhe haben. Ruhe vor irgendwelchen Onkel, die von einer gefährlichen Mission zurückkamen und an deren Namen er sich erinnern sollte, Ruhe vor idiotischen Cousins, die sich selbst schon als Hokage sahen, oder Tanten, die ihn mit dem neusten Tratsch aus dem Dorf informierten. Manchmal konnte es richtig Überhand nehmen und dann verzog er sich meist in irgendein Waldstück und trainierte dort für sich allein oder hing seinen Gedanken nach.
 


 

Fugaku Uchiha, der Kapitän der Polizei Ninja Einheit von Konoha und das Oberhaupt des Uchiha Clans saß in seinem Büro und ging einige Akten durch. Er hatte einen ganz normalen Tag verbracht. Er war um 5 Uhr morgens aufgestanden, hatte dann einige Fälle durchgearbeitet, um 9 Uhr gefrühstückt und dann weiter seine Arbeit erledigt. Zwischendrin hatte ihn seine Frau mit dem Mittagessen genervt und von wegen, dass sie sich Sorgen um ihren Sohn mache, da dieser immer noch nicht nach Hause gekommen war.

Sie machte ein wenig zu viel Aufheben um Itachi.
 

Entweder war er stark genug, wie er selbst es von ihm erwartete und sein Sohn bestand die Prüfung oder er war ein Schwächling und fiel durch. Wenn das allerdings passieren sollte, dann durfte sich Itachi auf einige harte Wochen und Monate vorbereiten, denn dann würde Itachi trainieren. Und wie er trainieren würde.
 

Doch selbst wenn sein Sohn bestehen sollte, was er selbst nicht wirklich erwartete, schließlich hatte sein Sohn in den letzten Wochen nicht genug trainiert, dann könnte er den Prüfer immer noch bestechen. Geld wollten sie alle und der Uchiha hatte kein Problem damit, einen unterbezahlten Jo-nin finanziell ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Sein Sohn würde ein richtiger Uchiha werden und um das zu erreichen, würde seinen Sohn nur von ihm und anderen fähigen Uchihas trainiert und ausgebildet werden. Kein anderer unfähiger Ninja sollte sich seinem Sohn annehmen. Schließlich war Itachi der Nachfahre des Clans. Irgendwann würde er den Clan anführen und ihn leiten. Er musste dafür sorgen, früh dafür sorgen, dass sein Sohn die Motive nicht vergaß und niemals vergessen würde.
 

Gerade als er eine kleine Pause machen wollte um sich ein wenig zu erholen, klopfte es hektisch an der Tür und einer seiner Neffen stürzte aufgeregt herein ohne seine Antwort abzuwarten.
 

„Taichou! Taichou!“
 

Missmutig blickte der Angesprochene seinen Verwandten an. Er hasste es, wenn die Traditionen gebrochen wurden. Eine dieser Traditionen war, dass man erst herein kommen durfte, wenn das Oberhaupt die Erlaubnis dazu gegeben hatte. Der junge Ninja wurde sich wohl bewusst, was er getan hatte und warf sich auf den Boden, um Verzeihung bittend.
 

„Verzeihen sie, Taichou! Aber da gibt es etwas, dass ich ihnen berichten muss.“
 

„Was ist passiert, dass du wie eine Horde Ge-nins beim ersten realen Kampf in Panik gerätst?“
 

„Es … geht um ihren Sohn, Taichou! Er...“, der junge Spund brach ab.
 

„Was?“, herrschte das Oberhaupt ihn nun wütend an. Was hatte sein Sohn schon wieder angerichtet?
 

„Er kommt mit seinem Meister direkt hierher. Sie wollen sie wohl sprechen.“
 

„Und? Was ist an diesem Meister so besonders?“
 

„Es ist der San-nin Orochimaru-sama, Taichou!“
 

Der Gesichtsausdruck des Uchiha Familienoberhauptes war unbeschreiblich. Unbeschreiblich komisch für einen beherrschten Mann wie ihn. Die Augen hatten sich inzwischen auf eine fast unnatürliche Größe geweitet und starrten den unglücklichen Shinobi, der die Nachricht überbracht hatte, schon seit geraumer Zeit an. Zwischendrin war ein Blinzeln in den Augen auszumachen, dann wieder ein Kopfschütteln und wieder ein Starren.
 

Um nicht später zur Rechenschaft gezogen zu werden, entfernte sich der junge Ninja wieder, der hoffte seinen Onkel in der nächsten Zeit nicht wieder zu Gesicht zu bekommen. Wer weiß wie der reagieren würde, wenn er seine Fassung wiedererlangte. Schnell machte sich das Uchiha Mitglied auf und davon. Das Gespräch zwischen dem San-nin und dem Oberhaupt wollte er nun nicht mitbekommen.

Itachi tat ihm fast Leid, dass dieser immer der Mittelpunkt des Geschehens war.
 

Goro Uchiha war nun allein in seinem Büro und seine Gedanken rasten.

Nun stand er am Fenster von wo aus er das herannahende Meister-Schüler Gespann sehen konnte. Das hatte er unmöglich vorhersehen können. Seit Jahren war Orochimaru, der legendäre San-nin, nicht mehr als ein paar Tage im Dorf gewesen und nun war er offensichtlich der Meister seines Sohnes. Was hatte er angestellt um mit einem derartigen unbestechlichen Ninja gestraft zu werden?

Wenn Orochimaru auf seiner Meinung beharrte, was dann?

Dann würde er sich im schlimmsten Fall den Wünschen des San-nins beugen müssen.

Doch irgendwie konnte man doch sicher kooperieren?
 

Mit Unbehagen sah er zu wie nun der San-nin zusammen mit Itachi das Haus betrat. Das hatte er sich nun nicht so vorgestellt. Er hatte seinen Sohn formen wollen, ihn nach allen Regeln der Uchihas unterrichten, sodass man irgendwann von seinem Sohn sprach.

Sodass er der Glanz, den sein Sohn ausstrahlen würde, auf ihn und den Clan zurückfiel. Mit Bedauern musste er immer wieder feststellen, dass Itachi sich leider nicht im Geringsten für die Vergangenheit des Clans interessierte. Ja, man konnte noch nicht einmal genau sagen, was sein Sohn machte, wenn er allein war.
 

Mit Freunden treffen durfte er sich nicht.

Das wäre ja noch schöner, was wenn Itachi zu so einem Schwächling wie Obito wurde? Niemals.
 

Ein Uchiha brauchte keine Freunde. Sein Sohn würde keine brauchen. Er würde nur im Umgang mit würdigen Kindern trainieren, wenn Itachi den Wunsch nach Gesellschaft einmal erheben sollte. Das könnte er ihm vielleicht erlauben. Spielen wie die normalen Gören von der Straße allerdings, nicht auszudenken. Womöglich würden sie Itachi verderben. Er war besser als die anderen.

Vielleicht würde er eines Tages Hokage werden, mal sehen. Aber auf jeden Fall würde er dafür sorgen, dass Itachi ein hohes Amt innerhalb Konoha bekleiden würde. Das würde ihre Machtposition steigern. Schon fast sofort nachdem er den Satz gedacht hatte, begannen die kleinen grauen Zellen des Oberhauptes zu arbeiten und er ersann einen Plan wie er sein Ziel doch noch erreichen konnte. Auch wenn es vielleicht ein wenig länger dauerte.
 


 

Die Wachsamkeit Orochimarus nahm immer mehr zu, je näher sie dem Haupthaus kamen. Er spürte die stechenden Blicke in seinem Rücken und er konnte sich sehr wohl denken, was die Anwesenden beschäftigte. Uchihas mochten es nicht gerne, wenn jemand Feindliches, Stärkeres und in seinem Fall auch Mächtigeres ihren Grund und Boden betrat. Aber sie wussten wohl, dass sich nichts gegen ihn unternehmen konnten.
 

Es war deutlich zu sehen, wie die Mitglieder des Clans auf Abstand gingen, sich wegdrehten. Nicht einer hatte sich in seinen Weg gestellt, was bei Itachis Abwesenheit sehr wohl geschehen wäre.

Eine der Stärken der Uchihas war es, Regeln geschickt zu umgehen. Die Regeln an sich brachen taten sie nicht, das wäre eines Uchihas nicht würdig. Meist setzte man sie einfach außer Kraft. Geschickt und so, dass es keiner merkte. Die Leute, die es merkten, wussten, dass man diesen seltsamen Clan nicht ändern konnte.
 

Aber vielleicht konnte es Itachi einmal irgendwann. Wenn er Oberhaupt geworden war.

Vielleicht war das die Chance, den Clan mal ein wenig aufzurütteln. Wenn er Itachi einwenig die Augen öffnete und zu einem richtigen Konoha Ninja machte, sollte er später in der Lage sein, diesen Haufen Durchgeknallter zu kontrollieren.
 

Aber ein Seitenblick sagte Orochimaru, dass das zukünftige Oberhaupt im Moment sehr zufrieden damit schien, sich nicht um den Clan kümmern zu müssen. Wie oft er wohl zu hören bekam, dass er der große Erbe war, der den Clan weiterführen musste?

Wohl aus Sicht des Vaters nicht oft genug.
 

Sie näherten sich immer weiter dem Eingang des Haupthauses. Für den ganzen Protz in diesem Viertel war die Tür relativ klein. Nichts im Vergleich zu dem Portal, dass zum Hyuuga Anwesen führte, aber dafür waren die Räume meist umso größer. Was den Effekt hatte, dass die Zimmer des Uchiha Clans sehr leer und einsam wirkten. Als sie das Haus betraten schlüpfte Orochimaru ohne Probleme aus seinen Schuhen und normalerweise hätte sich sein Schüler auch nicht die Mühe gemacht, sich dazu hinzusetzten, aber er erkannte die Erschöpfung in den Augen Itachis.

In dem Haus war es angenehm kühl, aber Itachi schien der Temperaturwechsel nicht gut zu bekommen. Orochimaru konnte das Zittern sehen und schloss daraus, dass sein Schüler fror. Er überlegte wie er Itachi am schnellsten entlassen konnte, aber sein Vater würde vermutlich ausrasten, wenn sein Sohn nicht mitkam. Orochimaru ging in die Hocke und legte Itachi seine Hand auf die Schulter und daraufhin wurde er nur mit müden, aber auch zufriednen Augen angesehen. Und er glaubte, dass Itachi verstanden hatte.
 

„Weißt du, Itachi. Ich werde jetzt kurz mit deinem Vater reden, aber für den Fall, das es länger dauert, solltest du nur am Anfang mitkommen. Du brauchst gar nicht zu reden, überlass das am Besten mir. Ich weiß, wie schwierig dein Vater sein kann. Ich werde ihm nichts von den Einzelheiten der Prüfung erzählen.“
 

Itachi nickte schwach und richtete sich dann auf. Er war seinem Meister dankbar dafür, dass dieser sich jetzt mit seinem Vater auseinander setzten durfte und nicht er. Wenn er Glück hatte, würde sein Vater mehr mit seinem Meister beschäftig sein als mit ihm. Zumindest hoffte er das.
 

Er war inzwischen zu müde als das er noch überhaupt die Kraft hatte es zu verstecken. Um vor seinem Vater dann zumindest aufrecht stehen zu können, musste er sich jetzt eben vor seinem Meister die Blöße zeigen. Er war es zwar nicht gewohnt, sich so sehr auf jemanden zu verlassen, aber bei seinem Meister hatte er zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl des Vertrauens. Seinem Vater konnte er nicht vertrauen, ihm allerwenigsten, genauso wie seinen restlichen Verwandten und seine Mutter war zu schwach um ihn beschützen zu können. Aber bei seinem Meister war das anders, dieser war stark genug um ihn beschützen zu können und er war nicht so selbstherrlich wie der Clan.

Itachi fragte sich, was er eigentlich getan hatte, damit er so einen perfekten Meister zugewiesen bekam. Er wusste natürlich nicht, dass er von Orochimaru ausgesucht worden war und was für eine Bedeutung das hatte.
 

Trotz aller Müdigkeit die er im ganzen Körper spürte, richtete sich Itachi wieder auf und wies seinem Meister den Weg durch das riesige Gebäude. Als Kind hatte er hier sich oft genug verlaufen und für einen Fremden war es nahezu unmöglich sich zu Recht zu finden. Zumal hier jede Ecke, jede Tür gleich aussah. Man konnte vom Flur aus unmöglich sagen, ob sich dahinter nun ein Schlafzimmer oder ein Büro befand. Schon oft hatte Itachi Ärger bekommen, wenn er zum Essen zu spät gekommen war, weil er falsch abgebogen war.
 

Inzwischen beherrschte er es, aber es war eine wundervolle Ausrede.

Immer wenn er Ruhe haben wollte, vor seinem Vater oder sonst wem, verschwand er einfach in dem Labyrinth und nur wenige konnten ihn aufhalten, denn nachdem er es erst einmal begriffen hatte, kannte er auch all die kleinen Gänge, die meist sehr nützliche Abkürzungen waren. Trotzdem hätte er jetzt lieber einen längeren Weg genommen und den größten Umweg gegangen, den er finden konnte, nur um nicht in das Büro seines Vaters zu müssen. Aber das wäre seinem Meister unhöflich gegenüber gewesen, nachdem er sowieso sich schon für ihn einsetzten wollte.
 

Deswegen nahm er die großen, breiten Hauptwege durch das Haus. Für einen Uchiha waren sie leicht zu erkennen, ganz einfach weil alle paar Meter ein Bild an der Wand hing oder eine Blumenvase auf dem Tisch stand. Der Rest war nämlich meist sehr spartanisch eingerichtet. Bald darauf erreichten sie trotzdem die große Flügeltür, hinter der sich sein Vater befand. Es war zu dieser Tageszeit ausgeschlossen, dass er sich woanders als in seinem Büro befand, auch wenn Itachi bis jetzt noch nicht begriffen hatte, was genau sein Vater dort immer trieb. Und von dem Papierkram verstand er sowieso nichts.

Itachi trat ein wenig zurzeit, sodass sein Meister an die Tür treten und klopfen konnte. Das Klopfen schien dann fast durch ganze Haus zu hallen, so kam es dem jungen Uchiha zumindest vor. Er stellte sich leicht hinter seinen Meister mit einem Abstand von zwei Schritten. Seinem Vater wäre es sicher aufgefallen, wenn er nicht höflich und respektvoll gegenüber seinem Sensei war.

Erst nach einer ganzen Weile ertönte dann die strenge Stimme seines Vaters, die den Besucher hereinbat.
 

Orochimaru öffnete die Tür und trat in das Büro des Oberhauptes.

Es war so, wie er erwartet hatte. Voll mit Papieren und Dokumenten voll gestopft, an den Wänden lagerten sich Schriftrollen bis zur Decke und an der Wand hinter dem Schreibtisch war das Uchiha Symbol lebensgroß angemalt worden. Er neigte den Kopf ein wenig zur Begrüßung und stellte sich aber aufrecht vor den Vater seines Schülers hin. Der San-nin lehnte es ab, die kniende Höflichkeitspose einzunehmen. Er hatte das schon von Natur aus immer gehasst und seit er offiziell zum San-nin erklärt worden war, das war nur aber auch schon ein paar Jahrzehnte her, brauchte er das auch nicht mehr.
 

Aus den Augenwinkeln sah er jedoch wie Itachi sich auf seine Knie niederkämpfte und dann den Blick starr zu Boden richtete. Laut dem Protokoll war das richtig so, dennoch missfiel es Orochimaru, dass sein Schüler derart unterwürfig gegenüber seinem Vater war.

Doch Itachi hatte wohl keine andere Wahl.

Jeder seiner Schritte wurde kontrolliert und überwacht. Sicher hatte das Oberhaupt schon vorher gewusst, wer an seine Tür klopfen würde, bevor sie die Eingangstür durchschritten hatten.
 

Orochimaru wandte seinen Blick ab uns richtete ihn auf Goro Uchiha, der ihn schweigend fixierte und sich erst nach einer Weile vor ihm verbeugte.
 

„Guten Tag, Orochimaru-sama. Ich freue mich sie in unserem Anwesen begrüßen zu dürfen. Was kann ich für sie tun?“
 

Lüge.
 

Orochimaru wusste, dass der Uchiha nichts lieber getan hätte als ihn im hohen Bogen hinauszuwerfen. Zwar ließ er sich nichts anmerken, doch der San-nin hatte genug Erfahrung um unter diese perfekte Maske sehen zu können.
 

„Ich komme wegen ihrem Sohn, Uchiha-san.“
 

Auch er ließ sich nichts anmerken als er sprach, doch anders als das Oberhaupt des Uchiha Clans ließ er sich nicht unter seine Maske sehen. Dazu gehörte schon mehr. Um ehrlich zu sein hatte es noch nie jemand geschafft den wahren Orochimaru aus ihm herauszulocken. Bis auf ein paar wenige Ausnahmen.
 

„Er hat doch wohl nichts angestellt, oder Orochimaru-sama? Wenn doch möchte ich mich in seinem Namen entschuldigen. Er ist noch jung. Ein unschuldiges Kind, dass nichts weiter als Spaß im Kopf hat.“
 


 

Im Innern seiner Seele lachte Orochimaru über diese Worte. Sie klangen so hohl, dass es schon wieder komisch war. Itachi war nicht unschuldig. Nicht in diesem Sinne Fugaku versuchte es ihm weiß zu machen. Itachi Uchiha besaß nicht Unschuld eines Kindes, das alles und jedem glaubte. Nein, Orochimaru hatte das Gefühl, dass Itachi schon als Ninja geboren worden war. Und als Ninja war man kein Kind mehr.
 

„Nein, Uchiha-san. Ihr Sohn hat nichts ausgefressen, wie kommen sie auf diese Idee? Haben Sie so niedrige Meinung von ihm?“
 

Bei diesen Worten sah Orochimaru wie Fugaku Uchiha für einen Moment lang das Gesicht verzog. Jemandem anderen wäre es vielleicht gar nicht aufgefallen, aber ihm wurde es wohl bewusst, dass der Andere sich darüber ärgerte, dass er das Wortspiel verloren hatte.
 

„Ich kam“, sprach Orochimaru weiter, „um ihnen mitzuteilen, dass Itachi ab heute mein Schüler ist. Er hat seine Prüfung bei mir abgelegt und ist ab heute Ge-nin – also mein Schüler.“
 

In diesem Moment wurden wohl die schlimmsten Fugaku Uchiha wahr.

Bis dato hatte er noch geglaubt, dass der San-nin aus irgendeinem anderen Grund zu ihm gekommen war, doch nun wurde ihm bestätigt, dass er keine Gewalt mehr über seinen Sohn hatte. Denn es war Gesetz, dass alles, was den Ge-nin betraf, nicht mehr die Eltern, sondern der Meister entscheiden würde. Und ab dem Zeitpunkt, wo die Ge-nin zum Mittelninja, zum Chu-nin wurden, waren sie erwachsen. Eine Altersgrenze gab es hierbei nicht. Nicht nach dem letzten Krieg, wo jeder Krieger - egal wie alt - gebraucht worden war.
 

Orochimaru wandte sich zum letzten Mal an den Herren des Hauses.
 

Er wollte nicht länger als nötig hier bleiben, aber er musste dafür sorgen, dass sein Schüler entsprechend behandelt wurde. Diesem gab er ein Zeichen aufzustehen und Itachi bemühte sich so schnell es ging.

Dennoch richtete er sich etwas langsamer auf als sonst, da seine Gliedmassen schlaff geworden waren, seit das Adrenalin nur noch vermindert durch seinen Körper gepumpt wurde. Er stellte sich neben seinen Meister, der ihn heran winkte und ihm dann die Hand auf die Schulter legte.

Dabei fühlte sich Itachi ein wenig seltsam. Es war schon lange her, seit ihn jemand berührt hatte. In freundlicher Absicht und nur als Zeichen von Nähe, versteht sich, ohne jeden Hintergedanken. Seine Mutter hatte ihn früher manchmal abends, wenn er im Bett lag umarmt oder ihm einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn gedrückt, doch das war auch schon eine ganze Weile her. Und sein Vater? Die einzigen Berührungen, die er von diesem Mann außerhalb des Trainings erhielt, waren Ohrfeigen.
 

„Ich möchte bitte, Uchiha-san, dass ich Itachi ganz alleine trainiere und niemand Außenstehendes sich da einmischt!“
 

Orochimaru fixierte den anderen Mann mit einem Furcht einflössenden Blick und sah befriedigt zu wie der sonst so strenge Mann hart schluckte. Er hatte einen dieser Blicke benutzt, die er sich antrainiert hatte. Er versetzte die Leute in Panik, ließ ihn selbst unmenschlich wirken und brachte normalerweise Todesängste hervor. Auch Itachi sah diesen Blick. Doch seltsamerweise, so erkannte Orochimaru, schien es ihm nicht viel auszumachen.
 

„Haben sie mich verstanden, Uchiha-san? Wenn ich feststelle, dass ihr Einfluss auf Itachi nicht gut für ihn ist, dann werde ich einschreiten und ihn gegebenenfalls zu mir holen, bis seine Ausbildung beendet ist.“
 

„Jawohl, Orochimaru-sama.“
 

Es war eine offene Drohung gewesen, doch beide Erwachsenen wussten, dass der Uchiha im Nachteil war. Als Elternpart hatte er kein Recht mehr über Itachis Ninjaweg und das Wohl des Jungen lag nun allein in Orochimarus Händen. Zwar wurde es in Regel nur selten genutzt, dass der Schüler zum Meister zog, weil die Eltern meist auch Ninja waren und wussten, dass sie sich in die Lehre des Meisters nicht einmischen durften. Dennoch glaubte Orochimaru, dass Itachis Vater versuchen würde seinem Sohn falsche Wahrheiten einzuflüstern. So konnte er den Einfluss ein wenig eindämmen, aber ganz verschwinden würde er nie.
 

Orochimaru drehte sich ohne Abschied um und verließ den Raum.

Itachi folgte ihm dann ein wenig hastig, doch bald hatten sie das Zimmer und Flur hinter sich gelassen. Orochimaru wies Itachi an ihm zu zeigen, wo er sein eigenes Zimmer hatte. Es war besser, wenn er wüsste, wo der Junge schlief. Wer weiß, ob es nötig sein würde. Als er zu sah wie Itachi todmüde ins Bett fiel, wurde ihm bewusst, dass er diesen Clan nicht unterschätzen durfte. Die Uchihas waren schon immer anders gewesen und man munkelte von einem geheimen Bluterbe, doch Orochimaru war sich selbst darüber nicht ganz sicher.

Fest stand jedoch, dass dieser Clan etwas zu verbergen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von:  sweetitachi
2010-08-25T14:44:32+00:00 25.08.2010 16:44
Oha!
Das wird ja von Kapitel zu Kapitel besser. Das Gespräch am Ende war der beste Teil. Orochimaru wird mir immer sympathischer!^^
Sonst wurde er immer als ein hinterhältiges Schwein bezeichnet.
Zumindest in den meisten FFs. Hier ist er irgendwie extrem fürsorglich.
Bin mal gespannt wie es enden wird. Da es im Moment nicht so aussieht das sich das mögliche Problem mit Itachis Körper anbahnen würde.
Wie dem auch sei. Irgendwie kann ich mir überhaupt kein Bild von dem machen was als nächstes Geschehen wird. Egal wie sehr ich darüber nachdenke, mir fällt nichts ein...
Kommt mir wie mit Kopf durch die Wand vor.^^
Also das Lesen. Ist ja eigentlich besser so. Wer will schon ein Kapitel lesen das er praktisch schon vorhersehen kann. Wäre irgendwie langweilig.
Was mich etwas verwirrt hat ist der Name den Fugaku manchmal bekommt. Vielleicht liegt es daran das ich mich nicht so gut mit den japanischen Namen/Wörtenr auskenne.

Zitat:
"Das was er jetzt tun würde, hätte wohl keiner von ihm erwartet.

„Komm Itachi, steig auf meinen Rücken, ich trage dich!“ "

Jap, das hat glaube ich keiner erwartet. Musste aber sofort Grinsen. Wer weiß, vielleicht fing das bei Sasuke auch so/deshalb an.
Wenn man annehmen würde Orochimaru wäre sein Sensei...
Vielleicht hat Itachi diese Rolle bei seinem Bruder übernommen?
Das kam mir nur kurz in den Kopf.

Im großen und ganzen ich fand das Kapitel super. Bin gespannt ob das nächste wieder besser ist.

MvfG s.ita
Von:  Destinysoul
2009-07-16T13:56:26+00:00 16.07.2009 15:56
Endlich hat Itahci in Oro einen führsorglichen Vater gefunden, der bis jetzt das beste für ihn will.
Du schreibst derart Spannend, dass ich das bis jetzte Kapitel gar nicht lesen möchte, da ich sonst durch wäre XDDDD

Aber ich kann nciht anders. Die Story ist bombe!!
Von:  Gladys
2007-12-07T08:06:05+00:00 07.12.2007 09:06
Âlso ich kann nur sagen: Die Geschichte, wie auch dieses Kapitel, ist toll und ich freu mich schon auf die noch kommenden Kapitel.

Würde mich echt freuen eine Benachrichtigung zu bekommen, wenn es weiter geht.

mfg Gladys-chan
Von: abgemeldet
2007-11-03T20:48:14+00:00 03.11.2007 21:48
Auweier meine Augen brennen.....
Wow da hast du aber ein Kappi ausgearbeitet^^
Gut deteiliert und gegliedert....
Fand es wieder super....
Ach sonst gebe ich immer einen halben
Roman als Kommi,aber meine Augen....^^
Die brennen wirklich^^

Auf jeden Fall war es super geschrieben ;p
Bislang zeigt deine FF viel Spannun.
z.B. wie treffen Itachi und Kakashi sich gegenüber?
Was macht Itachi's Vater jetzt?
Was für ein Training erhält Itachi?
UND und und.....^^

Na freue mich schon riesig aufs nächste Kappi
Sag mir doch bitte bescheid wenn's weitergeht....

Bye bye deine shining_moon
Von:  ShizoFairytale
2007-11-01T10:39:59+00:00 01.11.2007 11:39
coole ff
gefällt mir das man mal etwas über Oros und Itas Vergangenheit schreibt.
Also Itachis Vater hätte ich nicht gerne.
Freu mich aufs nächste Kapitel, kannst du mir eine ens schreiben?

Kyubi-Girl
Von: abgemeldet
2007-10-19T21:54:00+00:00 19.10.2007 23:54
also ich finde die gesamte fanfic genial!
so einen knuffigen itachi gabs noch nie!
und entgegen allem was ich mir vorgenommen hab, werd ich die fortsetzung gleich mal weiter lesen!

ciao^^

ps: was ich noch loswerden wollte: ich hab zwar keine rechtschreibfehler gefunden aber manchmal fehlte ein wort oder es kam doppelt vor. das wollte ich dir nur kurz sagen.

bis dann!
Von:  Katja12133
2007-10-18T20:11:44+00:00 18.10.2007 22:11
das war ja der hammer.
Das kapi ist echt toll geworden.
Also echt, der Vater ist einfach mal scheiße.
sorry für den ausdruck,aber so ist das nun mal.
Ich mag fugaku auch nicht.ich finde du hast ihn gut beschrieben,also gut scheiße.^^
Oh der arme Ita, der tut mir richtig leid.
Ich finde orochimaru nicht gerade toll,eigentlich finde ich ihn scheiße, aber egal, wenn er Ita hilft,dann mag ich ihn.^^
Aber die Prüfung war schon ziemlich....hm....krass.
Das war nicht gerade fair was orochimaru gemacht hat.
aber es ist ja halbwegs alles gut gelaufen, armer ita...ist auch noch verletzt, böser orochimaru.
Oh da ist man ziemlich im zwiespalt.^^
Aber egal ich fand das Kapitel toll und basta.
Ich freue mich trotzdem schon auf ein neues Kapitel,ich hoffe es kommt bald heraus.^^
Von:  Callisto
2007-10-18T19:08:03+00:00 18.10.2007 21:08
Du vermitelst einen Eindruck der Uchiha, den ich selber immer s empfunden habe und ich denke es erklärt jetzt schon so einige. Mit sechs schon kein Kind mehr zu sein ist echt hart.
Von: abgemeldet
2007-10-18T11:47:22+00:00 18.10.2007 13:47
das wa aba echt das längste kappi was ich gelesen hab
ich liebe itas vater der is cool(obwohl er manchmal streng is*(siehe kapp*
tolle kappii einfach
lol
LG
Kagome45
PS freu mich aufs nächste^^
Von:  Chi_desu
2007-10-18T06:01:06+00:00 18.10.2007 08:01
Hui das warn langes Kapitel. Eigentlich hab ich gar keine Zeit aber ich konnt nicht aufhören. Ich mag Orochimaru und ich mag wie du ihn darstellst. N bißchen hinterlistig und auf jeden Fall hochintelligent und immer mit einem Hintergedanken. Vor allem mag ichs wie er Fugaku ziemlich eins ausgewischt hat (ich mag Itachis Vater nich).

Eins frag ich mich: wird Sasuke überhaupt nicht vorkommen? Sobald Itachi daheim ist dürft er seinem Bruder doch mal über den Weg laufen, Sasuke war ja doch so ne lästige Kröte die ständig die Aufmerksamkeit von Itachi gesucht hat. Würd mich einfach interessieren wie Itachi in deiner Story über Sasuke denkt.


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