Liebe ohne Regeln von Dei (NaruxSasu) ================================================================================ Kapitel 2: Krankenhausbesuche ----------------------------- Langsam öffnete Sasuke die Augen. Kaum hatte er sein Bewusstsein gänzlich wieder, sprudelten die Erinnerungen an den vergangenen Tag in ihm hoch. Und mit ihnen auch verwirrende Gefühle, die er zum Teil nicht ganz verstehen konnte. Sasuke rieb sich den Schlaf aus den Augen und setzte ich aufrecht hin. Eine Weile starrte er gedankenverloren in den Raum. Er fühlte sich müde und fast krank vor Sorge um Naruto. Dann stand er auf und ging in Richtung Küche, um sich Frühstück zu machen. Dabei warf er einen prüfenden Blick auf die Uhr. Wunderte es ihn, dass er schon um halb sechs wach war? Er wusste es nicht genau. Mit schnellen Bewegungen hatte er bereits nach kurzer Zeit eine Lunchtüte fertig und stellte sie in den Flur. Dann machte er sich fertig. Alles schien völlig normal, aber das war es nicht. Nach einem kurzen Blick auf das Foto von Team 7 verließ er das Haus und machte sich auf den weg ins Krankenhaus. Er hoffte, dass es Naruto besser ging. Und wenn nicht? Was würde er dann tun? Während er so darüber nachdachte blickte er immerzu auf die Tüte in seinen Händen. Plötzlich kam ihm der Einfall, dass Naruto bestimmt hungrig sei, da er den Krankenhausfraß verabscheute. Zum Glück hatte er zu viel eingepackt, wie immer, und Sasuke konnte sich auf Narutos Lachen freuen, wenn er ihm etwas abgeben würde. Schließlich war er am Krankenhaus angelangt und wunderte sich, wie ruhig und friedlich es doch aussah. Gestern noch sah alles trostlos aus, als ob dies kein guter Ort wäre. Aber jetzt, als die Sonne auf das weiße Gebäude schien verflüchtigte sich der Gedanke. Sasuke öffnete die Tür und hielt auf den Tresen zu, wo er nach Narutos Zimmernummer fragte. Flügel B, Zimmer 54a. Es brannte ihm noch eine wichtige Frage auf der Zunge. „Was… Was hat Naruto denn jetzt? Ist es schlimm?“ Die Frau überlegte kurz und kramte dann in einer Schublade nach seiner Akte. „Nun ja. Es ist etwas, was man nicht mit normaler Medizin heilen kann, zumindest zum Teil nicht.“ Sie studierte weiterhin die Papiere. „Zum einen leidet er an Schlafmangel, deshalb die Alpträume. Außerdem hat er hohes Fieber. Da ist noch etwas, aber wir warten noch auf die Testergebnisse. Wenn du Morgen noch einmal kommst, dann kann ich dir mehr sagen.“ Sasuke nickte und machte sich auf den Weg, mit immer schneller klopfendem Herzen. Schon nach kurzer Zeit stand er vor Narutos Tür. Sasuke sammelte sich und überlegte, was er sagen sollte. Doch er wurde unterbrochen, als die Tür aufging und er ausweichen musste, um nicht eine verpasst zu kriegen. Vor ihm sah er das Gesicht mit der hohen Stirn und direkt daneben das, mit dem hässlichen Grinsen. Sakura und Ino, war ja klar. Beide starrten ihn verliebt an und grüßten ihn übertrieben freundlich. „Guten Morgen, Sasuke! Was machst du denn hier?“, fragte Sakura direkt drauf los und ignorierte Ino, die ihr ins Wort fiel. „Hey, Sasuke! Guten Morgen, wie geht´s dir?“ Genervt schloss er die Augen und ging an den beiden vorbei zur Tür und wollte sie grade öffnen, als Sakura wieder etwas sagte. „Naruto schläft, du brauchst gar nicht erst rein zu gehen. Komm lieber mit…“ Dann hörte er nichts mehr, denn er hatte die Tür hinter sich geschlossen und positionierte eines seiner Kunais so an der Klinke, dass sie nicht mehr von außen geöffnet werden konnte. Kurz war noch Klopfen und Gemurmel zu hören, aber dann verschwand auch das und es war still im Zimmer. Sasuke hatte nun die Möglichkeit einen Blick auf Naruto zu werfen. „Er schläft ja wirklich…“, brachte Sasuke leise hervor, um hin nicht zu wecken. Dann trat er an sein Bett und betrachtete ihn. Sasuke zog jeden Gesichtszug mit einer gedachten Linie nach. „Wie friedlich er doch auch aussieht, wenn er schläft.“ Bei diesen Worten verzog sich sein Gesicht zu einem freundlichen Lächeln. Er zog sich den einzigen Stuhl im Zimmer zu Narutos Bett, legte seine Ellenbogen darauf und stützte sein Kinn auf seine gefalteten Hände. Als er ungefähr 10 Minuten ausschließlich Naruto betrachtet hatte, wandte er sein Gesicht und sein Blick fiel auf die Blumen auf seinem Nachttisch. Die waren höchstwahrscheinlich von Sakura und Ino. Aber da war noch etwas. Eine Karte. Obwohl er wusste, dass ihn das nichts anging, griff er nach ihr und öffnete sie. Es waren ein paar nette Worte geschrieben, was Sasuke nicht überraschte, doch dann war ein großes Kakashi -Gesicht zu sehen, welches frech ein peace-Zeichen mit seiner Hand machte. Das war ja klar, typisch Kakashi eben. Da war noch ein Ps. Ps.: Sasuke, das geht dich nichts an! Sei nicht immer so neugierig und pass lieber auf Naruto auf! Etwas geschockt legte er die Karte wieder hin. Da Sasuke nicht wirklich hungrig war, entschließ er sich, seine Lunchtüte hier zu lassen. Naruto würde schon wissen, von wem sie war. Dann konzentrierte er sich wieder darauf, Naruto zu beobachten. Doch er blieb nicht lange ungestört, denn ein weiteres Mal klopfte es. Instinktiv wusste er, dass es nicht wieder Ino und Sakura waren, deswegen ging er schnell zur Tür und entfernte das Kunai. Als er sie geöffnet hatte, blickten ihn Kiba uns Shikamaru an. Sasuke war nicht überrascht, aber die anderen beiden schon, denn sie hätten nicht geahnt, dass er Naruto besuchen würde. „Morgen.“, sagte Sasuke und ließ von der Tür ab, um sich seinen Platz zu sichern. Shikamaru und Kiba grüßten zurück. Dann betraten auch sie den Raum, doch als sie Naruto schlafend sahen, legten sie nur ihre Karten ab und unterhielten sich leise. Natürlich auf der Anderen Seite des Raumes. „Sag mal, Shikamaru, seit wann würde Sasuke Naruto besuchen kommen?“, fragte Kiba misstrauisch. Shikamaru musste grinsen. „Denk dran, gestern war Valentinstag. Da ist bestimmt etwas passiert.“ Flüsterte er zurück und zwinkerte so, dass nur Kiba es sehen konnte. „Stimmt, aber das sollte uns ja nicht überraschen, oder?“ Kiba grinste Shikamaru an und stupste ihn an seine Nase. Shikamaru wusste, was er meinte und wurde bei Kibas Geste leicht rötlich. Dann sagte Shikamaru etwas lauter, sodass auch Sasuke es hören konnte: „Also, wenn Naruto sowieso schläft, dann können wir ja auch gehen.“ Kiba nickte und ergriff ihn am Arm, um ihn aus dem Raum zu ziehen. Sasuke blickte auf, als die Tür zufiel und legte kurz darauf auch wieder seine improvisiert Verriegelung davor. Schließlich war es wieder still und Sasuke war alleine mit dem schlafenden Naruto. Er nahm wieder seine Pose ein und tat nichts anderes, als auch schon zuvor. Doch dann kam plötzlich ein eigenartiges Verlangen in ihm hoch. Es war, als hätte er nur darauf gewartet, mit ihm alleine zu sein. Sasuke konnte Narutos Atmung unter der Decke erkennen, sie ging ruhig und gleichmäßig. Sasuke errötete, als er begriff, was das für ein Gefühl war. Wollte er ihn wirklich im Schlaf überfallen? Nein, das konnte er ihm nicht antun. Nicht, bevor er Naruto seine Gefühle gestanden hatte und er sie erwidern würde. Aber wie lange würde es bis dahin dauern? Und könnte er sich überhaupt so lange zusammenreißen? Sein Puls wurde mit jeder Sekunde schneller. Wenn jetzt nicht bald ein weiterer Besucher kommen würde, dann könnte er dieses Verlangen nicht mehr unterdrücken. Doch niemand kam, und Sasuke wusste, dass auch niemand mehr so schnell kommen würde. Dann beugte er sich vor, ohne etwas dagegen tun zu können. Jetzt hatte er Narutos Gesicht direkt vor sich und Sasuke konnte ihn atmen hören. In seinem inneren bebte alles und er kämpfte darum, Naruto zu verschonen. Aber er verlor den Kampf. „Es tut mir Leid, aber…“, hauchte er und beugte sich noch ein bisschen weiter zu seinem schlafenden Freund runter, um seine Lippen auf Narutos zu legen. Kurz schien Sasukes Verlangen noch mehr zu wachsen, aber dann klang es langsam ab. Er hatte es wirklich getan, er hatte Naruto geküsst! Das wäre eigentlich nichts schlimmes, er wollte es ja, aber er wollte auch, dass Naruto es mitbekam! Diesmal aus freien Stücken, aber immer noch mit sich ringend küsste er ihn erneut. Dann, ganz schnell löste er sich und stürmte aus dem Zimmer, bevor er noch mehr anstellen konnte. Sasukes Atmung ging viel zu schnell und er wusste das auch. „Verdammt, was habe ich getan?“, fragte er sich und verließ gleichzeitig mit schnellen Schritten das Krankenhaus. Auch, wenn er es lieber vermeiden wollte, er würde Morgen wiederkommen, wenn nicht schon heute noch. Naruto öffnete die Augen, als er hörte, dass sich Sasukes Schritte entfernten. Seine Hautfarbe war zu einem dunklen Rot geworden. Er setzte sich auf und berührte sanft seine eigenen Lippen. „Sasuke...“, flüsterte er „Warum…“ Das war sein erster, richtiger Kuss gewesen! Und dazu auch noch von Sasuke! Naruto konnte es nicht fassen und stützte deinen Kopf in seine Hände. Auch sein Puls war zu hoch und ein Gerät, an dem Naruto angeschlossen war, fing an nervige, laute Pieps-Geräusche von sich zu geben. Geistesabwesend zog er an dem Kabel, sodass es vom Gerät getrennt wurde und augenblicklich wurde es wieder still. Dann blickte er auf und schaute auf seinen Nachttisch. Er hatte ja gemerkt, dass Sakura, Ino, Shikamaru, Kiba und –es fiel ihm schwer, seinen Namen zu denken- Sasuke hier gewesen waren. Doch er wollte jetzt keines der Geschenke betrachten, sondern sich an das Gefühl erinnern, als Sasukes Lippen auf seinen gelegen hatten. „Warum bin ich denn so nervös? Ich hätte doch auch „aufwachen“ können!“, sagte er zu sich selber. „Aber…“, er stockte „eigentlich war es ja sehr schön… Hoffentlich kommt er morgen wieder.“ Aus seinen Gedanken gerissen kamen stürmisch und mit Sorgenvollem Blick zwei Schwestern und ein Arzt in sein Zimmer gerannt. Auf ihrem Monitor war kein Herzschlag mehr zu sehen gewesen und das wäre einen Herzstillstand gewesen. Wäre es, wenn Naruto nicht den Stecker gezogen hätte. Entgeistert starrten ihn drei Gesichter an, die nicht verstanden, warum der tote Patient aufrecht in seinem Bett saß. Um das Schweigen zu unterbrechen und wieder allein sein zu können, sagte Naruto recht teilnahmslos: „Es hat sich von alleine gelöst…“ Das rief erst noch seltsamere Blicke hervor, doch dann wandten sich der Arzt und eine Schwester mit einem >Das gibt’s doch nicht! Ts, so ein Bengel< ab und die letzte schloss das Gerät wieder an. Dann warf sie Naruto noch einen Blick zu, der ihn eigentlich tadeln sollte, aber als sie merkte, dass er sie gar nicht beachtete, ging sie mit einem Schulterzucken aus dem Raum. Der blonde Junge legte sich wieder hin und machte sich seine Gedanken. Er war total gespannt, was Sasuke Morgen wohl machen würde. Wenn er denn kommen würde… Naruto hoffte es. Sein Tag verging ruhig, mit einigen Besuchen, unter anderen war auch Iruka-sensei dabei. Das besserte seine Laune, doch als sein ehemaliger Lehrer wieder gegangen war, fühlte er sich genauso seltsam, wie vorher. Als ob etwas fehlen würde. Noch bevor er aber darauf kam, was es war, schlief er ein, wieder von seinen Alpträumen gejagt. Sasuke schloss sich genau wie am Tag zuvor wieder in seiner Wohnung ein, ohne jemandem die Tür zu öffnen. Im Gegensatz zu Naruto schlief er traumlos bis zum nächsten Morgen. Nachdem er aufgewacht war, überlegte er kurz, ob er es noch ein zweites Mal wagen sollte, Naruto zu besuchen. Doch da er immer noch nicht genau wusste, was mit ihm los war, entschied er sich dafür. Also machte er wieder ein Lunchpaket und verließ das Haus. Auf dem Weg ins Krankenhaus überlegte er, was er sagen sollte, wenn Naruto wach war. Wie sollte Sasuke sich verhalten, ohne, dass Naruto Verdacht schöpft? Dafür, dass er sonst immer einen kühlen Kopf bewahrte, geriet er bei diesem Thema ganz schön ins Schwitzen. So etwas war noch ganz neu für ihn. An seinem Ziel angelangt machte er sich darüber aber keinen Kopf mehr, um Naruto keinen Grund zu geben, sich zu fragen, was mit ihm los war. So weit wollte er es auf gar keinen Fall kommen lassen. Wieder saß diese Frau am Tresen und sie schien au Sasuke gewartet zu haben. Als sie ihn dann erblickte legte sie sofort die Akte bereit und formte einen passenden Satz, es Sasuke zu sagen. „Hallo.“, grüßte Sasuke sie höflicherweise. „Guten Morgen, Sasuke. Ich nehme an, du willst zu Naruto?“ Mit einem Nicken bestätigte er ihre Frage und wollte grade selber die Entscheidende stellen, als ihm die Frau zuvor kam. „Die Testergebnisse sind ausgewertet, und es hat uns alle sehr überrascht. Dass diese Dinge so etwas auslösen können… Nun ja, er ist ja auch kein gewöhnlicher Junge, sondern er…“ Sie schien mehr mit sich selbst zu reden, anstatt Sasuke zu informieren. „Ja, ich weiß! Was ist es jetzt?“ „Ach ja, Entschuldigung. Es…“, sie beugte sich vor und redete flüsternd weiter „es hat etwas mit dem Siegel zu tun. Wie du wahrscheinlich schon weißt, wird es brüchig, wenn zu viele oder zu starke Emotionen eintreten.“ Sasuke sah sie fragend an. „Genau DAS ist bei ihm der Fall, weißt du. Aber wenn es schlechte Emotionen wären, dann würde der Neunschwänzige nicht in ihm versiegelt bleiben. Das heißt also, dass Naruto im Moment stark mit seinen Gefühlen ringt, und dass es ihm an Schlaf mangelt, ist nicht gerade vorteilhaft. Es kommt also alles auf Naruto zurück, und das verursacht auch die Symptome.“ Sasuke nickte, er wusste, was sie ihm sagen wollte. „Also ist es genau genommen keine Krankheit?“, fragte er dennoch. „Nein, ist es nicht. Zumindest keine, die mit Medizin heilbar ist. Natürlich können wir dafür sorgen, dass er so viel wie möglich schläft, aber das Siegel… das können wir hier nicht erneuern. Es ist nämlich beschädigt worden.“ „Aber das heißt doch, dass wenn er sich zu sehr aufregt, er zum Neunschwänzigen wird, oder?“ Sasukes Augen weiteten sich, und er begriff den Ernst der Lage. „Genau das. Wenn er nicht mehr so übermüdet ist, werden wir jemanden holen, der das Siegel erneuert. Aber da darfst du dich nicht an uns wenden. Wir haben unseren Teil der Arbeit dann getan.“ Sasuke nickte leicht und ging dann in Richtung Narutos Zimmer. Er hätte nicht gedacht, dass es so etwas ist… und dass die Ärzte auch nicht mehr tun konnten, als ihm Schlaf-Pillen zu geben, beängstigte ihn noch mehr. Trotzdem, war es für ihn selbstverständlich, Naruto nichts davon zu sagen. Das könnte unvorhersehbare Folgen haben. Er klopfte an seine Tür. Zu seiner Verwunderung antwortete Naruto. „Herein!“ Mechanisch drückte er die Klinke runter und machte sich auf seine meerblauen Augen gefasst. „Oh, ha-hallo Sasuke!“, brachte Naruto hervor, der sich grade ein neues, langweilig weißes Hemd überstreifte. „Sag mal, könntest du eben…“ Sasuke nickte und wurde etwas rot, als er Naruto hinten das Hemd zuknöpfte. „Guten Morgen. Wie geht es dir?“, fragte Sasuke etwas nervös. Hätte Naruto wieder geschlafen, wäre er wohl nicht imstande gewesen, sich so zu beherrschen. „Ach, es geht. Ich habe immer noch Fieber und bin total müde.“ Als er das sage, fielen Sasuke die leichten Augenringe auf, die sich inzwischen gebildet hatten. „Und selbst?“, fragte der Blonde, der sich weitaus besser im Griff hatte, als Sasuke. „Ja…alles in Ordnung.“ „Schön! Ach ja, danke für die Lunchtüte, war echt lecker! Ohne die wäre ich hier verhungert.“ Er strahlte ihn an, als ob nichts passiert wäre. Aber das war nur Fassade, innerlich brodelte es. „Ach so, ja. Gern geschehen.“ Nach den paar gewechselten Sätzen entstand eine bedrückende Stille. Beide wussten nicht recht, was sie jetzt sagen sollten. Glücklicherweise fiel Sasuke dann doch etwas ein. „Und? Hast du schon mein…Geschenk aufgemacht?“, fragte er etwas verlegen. Naruto schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Nein! Das habe ich total vergessen! Warte, ich hole es eben.“ Er stand auf und ging zum Schrank, wo seine Sachen verstaut waren. Nach kurzem hatte er das Päckchen auch gefunden. Damit ging er wieder zum Bett und setzte sich. Doch dann zögerte er, weil er sich unsicher war. „Los, mach schon auf! Du zögerst doch sonst nie.“, meinte Sasuke schließlich und brachte Naruto dazu, das Papier zu lösen. Er ließ sich Zeit, weil er immer noch nervös war. Doch dann, als er das Papier beiseite legte, kam eine kleine Schachtel zum Vorschein. Etwas verwirrt blickte er zu Sasuke, Doch der nickte nur. Naruto öffnete die Schachtel. Als er deren Inhalt sah, weiteten sich seine Augen. Vorsichtig nahm er die silberne Kette heraus und betrachtete sie. Der Anhänger hatte die Form des Konoha-Blattes, doch als er genau hinsah, erkannte er eine kleine Gravur: Ho-Kage Naruto, mein bester Freund „Was…“ Naruto war sprachlos und sah Sasuke an. „Damit du nie dein Ziel aus den Augen verlierst. Egal, was passiert.“, sagte Sasuke und lächelte sanft. Naruto wusste nicht, was er sagen sollte. Das war das beste Geschenk, das er jemals bekommen hatte. Dagegen war das Halstuch von Sakura nichts. „Sa-Sasuke…“, stammelte Naruto und im nächsten Augenblick hatte er auch schon die Arme um den Hals seine besten Freundes gelegt. Erneut liefen Tränen aus seinen Augenwinkeln, und wieder waren es Freudentränen. Sasuke errötete, wie so oft in Narutos Gegenwart und strich ihm sanft über den Rücken. Manchmal bekam er dabei seine Haut zu spüren, weil die Knöpfe des Hemdes so weit auseinander lagen. Und jedes Mal zuckte er leicht. Jedoch Naruto merkte das nicht, er lag einfach in diesen starken Armen und genoss die Wärme, die von Sasukes Körper ausging. Narutos unregelmäßige Atmung wurde ruhiger, und schon bald merkte Sasuke, dass er eingeschlafen war. Und das in seinen Armen! Sofort erhöhte sich sein Blutdruck. Diesmal wollte er sich beherrschen, auch wenn es diesmal noch schwieriger war, als das letzte Mal. Behutsam legte Sasuke Naruto hin und band ihm seine Kette um. Jetzt lagen seine Hände in Narutos Nacken und wieder überkam ihn dieses Gefühl. Er wollte sich nicht wieder davon leiten lassen, aber er konnte einfach nicht anders! Sasuke beugte sich zu ihm runter und berührte sanft Narutos Wange mit seinen Lippen. Aus dieser Berührung wurde schnell ein zarter Kuss. Aber anscheinend war er nicht zärtlich genug, Naruto nicht aufzuwecken. Dieser öffnete die Augen erneut und merkte erst gar nicht, was geschah. Doch dann spürte er, wie Sasuke seinen Hals liebkoste und ihm wurde schwindelig. Diese unbändige Welle an Gefühlen überrollte ihn, und er konnte nichts dagegen unternehmen. Sasuke hatte noch nicht bemerkt, dass Naruto aufgewacht war, doch das sollte sich schnell ändern. Als dieser tief einatmete und dann vergaß, wieder auszuatmen, verharrte Sasuke in seiner Bewegung. Es war also doch so weit gekommen. Und jetzt war es zu spät, er musste ihm die Wahrheit sagen. „Na…Naruto, ich…“ „Wa-warum hörst… du auf?“ Naruto zwang sich, die Worte über seine Lippen zu bringen, doch als es draußen war, entspannte er sich und atmete aus. Sasuke wusste nicht, wie ihm geschah. „Es ist…angenehm.“, sagte Naruto wieder und brach damit das Eis, das noch zwischen ihnen lag. Automatisch begann Sasuke wieder, sich an seinem Hals zu vergehen und Naruto lächelte leicht, weil es ein wenig kitzelte. Dann arbeitete sich Sasuke an seinem Hals hoch, bis zu Narutos Kiefer und Schläfe. Jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten. Die Wand, die sich noch in seinem Kopf befunden hatte war gesprengt und ließ seinen Gefühlen freien lauf. Jetzt war Sasuke so weit, dass keine Stelle in Narutos Gesicht mehr übrig war, bis auf seinen Mund. „Naruto…“, hauchte Sasuke erwartungsvoll, sodass eine Gänsehaut über Narutos Rücken kroch. „Ja?“, automatisch flüsterte auch er. „Du warst wach, als ich dich geküsst habe… nicht wahr?“ Zuerst antwortete er nicht, doch dann bejahte er. „War es schlimm, verzeihst du mir?“ „Nein, es war nicht schlimm.“ Sasuke lächelte wieder und richtete sich auf, um in seine geliebten Augen zu blicken. Auch Naruto lächelte und richtete sich ein wenig auf, überwand sich und gab Sasuke einen kleinen, aber liebevollen Kuss. Dieser wollte grade den Kuss erwidern, als er Schritte hörte. Hastig sprang er auf und setzte sich auf den Stuhl. Als die Tür aufging, bemerkte er auch das nervige Piepsen des Gerätes, welches den Herzschlag anzeigte. Wieder wunderte sich die Krankenschwestern, als nichts Schlimmes passiert war und überprüften deshalb das Gerät. Naruto kicherte, doch sie merkten es nicht. Als die Schwestern wieder gegangen waren, fielen Naruto die Augen beinahe zu und Sasuke verabschiedete sich mit einem Abschiedskuss auf Narutos Stirn. Er brauchte jetzt Schlaf. Leise ging Sasuke hinaus. Den ganzen Heimweg über musste er lächeln, weil er einfach zu glücklich war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)