Memento mori von abgemeldet (Gedenke zu sterben....wenn du es denn noch kannst!) ================================================================================ Kapitel 1: Dolere ----------------- Mein Kopf schmerzte! Ich brachte es nicht einmal fertig, meine Augen zu öffnen, geschweige denn mich zu bewegen, so sehr tat es weh. Nachdem einige Minuten - oder vielleicht sogar Stunden, ich war viel zu benommen, um dies genauer sagen zu können - vergangen waren, wich der Schmerz vorerst einem Gefühl des Entsetzens. Wo in Gottes Namen war ich hier? Wer hat mich hierher gebracht? Und vor allem, warum? Bevor ich länger über die Antworten auf diese Fragen nachdenken konnte, erhellte irgendetwas den Raum in dem ich mich offensichtlich befand. Aufgrund der unerwarteten Helligkeit kniff ich meine Augenlider fest zusammen. Als ob meine Sinne plötzlich wieder zurückgekehrt wären, hörte ich einen entsetzlichen Schrei, der mir durch Mark und Bein ging. Darauf folgte ein schadenfrohes Lachen und ein lauter Knall. Dann war wieder alles ruhig. Auch das Licht war erloschen. Das alles verwirrte mich sehr. Erneut drängten sich mir Fragen auf, die unbedingt beantwortet werden wollten. Woher ist das Licht eben gekommen? Wer hatte so voller Pein geschrieen? Und wo zu Hölle befand ich mich? Nach einigen weiteren Minuten des gedankenlosen Daseins, brachte ich endlich die Kraft auf, mich etwas genauer umzusehen. Wie ich vorher schon angenommen hatte, befand ich mich in einem sehr kleinen, fensterlosen Raum. Ein Kerker, vermutete ich. Es roch nach Schweiß, Fäkalien und sogar ein wenig nach getrocknetem Blut. Obwohl mir durch diese Gerüche erneut schummrig wurde, zwang ich mich dazu, bei Bewusstsein zu bleiben. Erst jetzt bemerkte ich, dass mein Kopf nicht das Einzige war, das schmerzte. Mein Nacken war steif und ließ sich weder nach rechts noch nach links drehen. Wenn ich dies allerdings doch versuchte, durchfuhr mich ein neuer Schmerz, der sich von meinem Nacken aus bis zum Kreuz zog. Als ich daraufhin versuchte, zumindest eine etwas angenehmere Haltung einzunehmen, bemerkte ich, dass ich gefesselt war! Der mir eben zugefügte Schmerz rührte von einem eisernem Ring um meinen Hals her, welcher zu allem Überfluss auch noch durch eine Kette mit der feuchten Wand hinter mir verbunden war. Ebenso war dies bei meinen Hand- und Fußgelenken der Fall. In diesem Moment ergriff mich die pure Panik! Ich zerrte an meine Fesseln, versuchte vergeblich irgendwie freizukommen. Ein fataler Fehler! Mein Kopf wurde sofort wieder zurückgerissen und prallte hart gegen die Wand. Meine Beine, die versuchten aufzustehen, knickten nach nur wenigen Zentimetern zusammen und ließen meinen restlichen Körper auf den Boden aufschmettern. Es war mir unmöglich mich zu bewegen, ohne dass ich mir selbst Wunden zugefügt hätte. Ich wimmerte und begann zu weinen. Wer war so grausam und tat mir das an? Zumindest musste ich nicht lange auf die Beantwortung dieser einen Frage warten. Ich wusste ganz genau, wer für meine Qualen verantwortlich war! Als ob du dich den Rest deines erbärmlichen Lebens vor ihnen hättest verstecken können. Und so unvorsichtig wie du wieder mal warst, brauchst du dich nicht wundern, dass du jetzt hier bist und am liebsten sterben würdest. Die Stimme in meinem Kopf, die ich vor allem in Situationen die mich überforderten vernahm, war mir auch hier mal wieder keine große Hilfe. Ich musste ihr sogar Recht geben. Hätte ich besser aufgepasst, befände ich mich jetzt nicht angekettet in einem Kerker und würde vor Angst und Schmerz beinahe verzweifeln. Wie um meinen Gedanken Einhalt zu gebieten, öffnete sich die Tür der Zelle, welche ich vorher gar nicht einmal bemerkt hatte, und ein stämmiger Mann erschien im Türrahmen. Wie schon vorhin blendete mich das auf einmal erschienene Licht und zwang mich dazu, meine Augen erneut zu schließen. Grob und ohne auch nur zu versuchen, Rücksicht auf mich zu nehmen, befreite mich der Unbekannte von den Fesseln, stieß mich aus dem kleinen Raum und zerrte mich an meinen Haaren über den Boden. Abermals wurde mir bewusst, in was für einer schmerzlichen und wohl aussichtslosen Lage ich mich befand. Der gepflasterte, ungepflegte und kalte Boden, den ich unter einem Grossteil meines Körpers spürte, war zugleich schmutzig und schien mir noch mehr neue Wunden zuzufügen. Noch bevor sich meine Augen an das Licht und die Umgebung gewöhnt hatten, wurde ich auch schon wieder gegen eine Wand geworfen, was mich wieder nahe an eine Ohnmacht brachte. Zu meiner allerdings nur geringen Erleichterung wurden dieses mal nur meine Hände gefesselt. Unachtsam und als ob ich nur irgend ein wertloses Tier wäre, wurden meine Arme auseinander gerissen und so weit wie sie sich von mir und meinem restlichen Körper ‚trennen’ ließen, an die nicht ganz so feuchte Wand gekettet. Nur mit sehr viel Anstrengung, die ich leider nicht aufzubringen vermochte, gelang es mir, meine Füße auf dem Boden abzusetzen. So blieb mir wohl nichts anderes übrig als zu versuchen auf Zehenspitzen meine Balance zu halten. Nun vernahm ich auch Stimmen um mich herum, welche ich aber niemandem zuordnen konnte. Auch die Worte die gesprochen wurden waren zu undeutlich, als dass ich hätte mitbekommen können, welche Bedeutung sie hatten. Dann wurde mit einem Male mein Kopf brutal an meinen langen Haaren, die mittlerweile wohl ziemlich zerzaust aussehen mussten, hochgerissen. Jetzt konnte ich in viele, teils entsetzte, teils wütende Gesichter blicken. Einige von ihnen – Männer, Frauen und sogar Kinder – grölten verärgert, wenn nicht sogar hasserfüllt. Derjenige, der mich wohl hierher geschleift und der Menge präsentiert hatte, begann nun mit kräftiger und selbstbewusster Stimme zu sprechen. „Nach wochenlangem Suchen haben wir das Miststück endlich gefunden und gefangen nehmen können! Wir haben sie auf frischer Tat ertappt, als sie ihr Werk vollenden und die Leiche des vor kurzem von ihr brutalst verstümmelten und ermordeten jungen de Cuvilliér an den Teufel liefern wollte!“ ++//++//++//++//++//++//++//++// Sodalla, jetzt ist auch das erste Kapitel on. Wirklich viel ist bis jetzt ja noch nicht passiert, aber im nächsten Chap erfährt man dann ziemlich viel über die Ich-Erzählerin, und wie sie in diese Situation gekommen ist. Dann stelle ich auch einen oder zwei Steckbriefe rein *blubber* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)