Totgesagte leben länger - Kapitel 1 von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Die Begegnung ------------------------ Totgesagte leben länger 1.Kapitel - Die Begegnung Es geschah äußerst selten aber es kam doch vor, dass Zuko sich die Zeit nahm um mit seinem Onkel gemeinsam zu essen. Besonders nach den Ereignissen am Nordpol. Seit jenen Tagen hatte eine ungeheuer starke Lethargie den Prinzen befallen: er war lustlos, antriebslos und seine sonst so energische Suche nach dem Avatar war zum Stillstand gekommen. General Iroh war zutiefst in Sorge um seinen Neffen, der wie ein Sohn für ihn war. Er betrachtete den jungen Mann der ihm gegenüber saß und nur lustlos in seinem Essen rumstocherte. "Ihr müsst etwas essen Zuko, sonst werdet ihr für eure weitere Suche nach dem Avatar bald überhaupt keine Kraft mehr haben." sagte er, in der Hoffnung die ermüdetetn Lebensgeister seines Neffen wieder wecken zu können. Doch Zuko sah seinen Onkel nur mit müden Augen an und antwortete niedergeschlagen: "Was bringt meine Suche denn noch, Onkel? Mein Vater hat ganz sicher bereits meine Schwester, das Schoßkind des Glücks, auf den Avatar angesetzt. Jetzt habe ich endgültig alles verloren. Und auch ihr habt euer Ansehen in seinen Augen verloren und ich bin schuld daran." "Lasst den Kopf nicht hängen, ich bin sicher sobald ihr den Avatar gefangengenommen habt wird euer Vater anders denken." versuchte Iroh den traurigen Prinzen zu ermutigen. Doch jeder Versuch schien sinnlos, Zuko war einfach zu müde um etwas zu unternehmen. Er war sogar in einem besonders schwachen Moment versucht gewesen die Besatzung zu entlassen, was Iroh jedoch erfolgreich verhindert hatte, da die Männer nach Admiral Zaho´s Verschwinden zu Zuko zurückgekehrt waren. Plötzlich wurde die Luft von einem Rauschen erfüllt, so als ob sich ein Sturm zusammenbrauen würde, es war jedoch keine Wolke am Himmel zu sehen. Zu dem mysteriösen Rauschen gesellte sich schon bald ein langezogener Schrei. Und ohne, dass weder Zuko noch sein Onkel darauf vorbereitet waren, flogen sämtliche Teller, welche sich auf dem Tisch vor ihnen befunden hatten in alle Himmelsrichtungen davon. General Iroh und sein Neffe sprangen erschreckt auf und standen sofort in Kampfposition um sich gegen einen potenziellen Angreifer zu verteidigen. Auch die Männer an Deck standen sofort bereit um ihren Vorgesetzten zu verteidigen. Nun begann sich die Gestalt, die Zuko und dem General so unerwartet ins Mittagessen "geplatzt" war zu bewegen. "Au, verdammt. Scheint als hätte ich diesen Dämon gründlich unterschätzt." sagte sie und es war klar erkennbar, dass es sich um eine junge Frau handelte. Zuko schien davon auszugehen, dass von dieser Frau keine allzu große Gefahr ausging, dennoch sagte er zur Sicherheit: "Leutnant, nehmen sie diese Frau fest und entwaffnen sie sie." Erst jetzt wurde deutlich, dass die Frau bis an die Zähne bewaffnet war. Leutnant Ji sprang herbei, zerrte die Frau, die sich heftig wehrte, unsanft vom Tisch herunter, aber nur um sie gleich darauf mit dem Gesicht auf selbigen zu drücken, damit er ihr die Handschellen anlegen konnte. Doch die Frau wollte sich so schnell nicht geschlagen geben und trat dem Leutnant mit voller Kraft vor das Scheinbein, so dass dieser mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden sank. General Iroh schien diese kleine Szene äußerst amüsant zu finden, denn es kostete ihn alle Mühe nicht lauthals loszulachen. Mittlerweile waren auch andere Soldaten herangeeilt und versuchten mit vereinten Kräften diese junge Frau, die sich auch mit Handschellen erstaunlich gut verteidigte, zu bändigen. Einer der Männer gab ihr einen leichten Schlag in die Nähe des Magens, der sie zwar nicht bewusstlos machte aber dafür keuchend in die Knie zwang. "Was soll das," japste sie. "warum lasst ihr mich wie einen Schwerverbrecher festnehmen? Ich habe nichts getan." Nun hatte Zuko zum erstan Mal die Gelegenheit seine unfreiwillige Bekanntschaft näher zu betrachten: Sie konnte nicht älter sein als er selbst, also in etwa 18 Jahre, hatte eine schlanke, durchtrainierte Figur und war etwa einen halben Kopf größer als er. Sie trug schwere Kampfstiefel und eine eng anliegende Lederhose, welche schon etwas abgeschürft war. Ihr Oberkörper war in eine schwarze Coursage gehüllt die ihre weiblichen Rundungen angenehm betonte, darüber trug sie eine schwarze Jacke, ebenfalls aus Leder. Ihr langes feuerrotes Haar, welches sie im Nacken zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte, bildetete einen nahezu schmerzlich perfekten Kontrast zu ihren Eisblauen Augen, aus denen jetzt sowohl Schmerz als auch Wut und Verwirrung sprachen. Einen kurzen Moment lang kam Zuko diese Frau merkwürdig vertraut vor, doch im selben Augenblick sagte er sich, dass er sich geirrt hatte. "Du fragst warum wir dich festnehmen?" sagte Zuko betont ruhig und für einen Augenblick kehrte, sehr zur Freude General Irohs, das alte Feuer in seine Augen zurück. "Du bist geradewegs in unser Mittagsmahl gefallen und hast dann meine Männer verprügelt. Wie hättest du reagiert wenn du an meiner Stelle gewesen wärst?" Das Mädchen schien nicht ganz bei der Sache zu sein. Immer wieder warf sie einen Blick an Zuko vorbei auf das Meer, als erhoffte sie sich von dort Hilfe. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf Zuko und sah ihm geradeheraus in die Augen und antwortete: "Zum einen hab ich mir meine Absturzstelle nicht freiwillig ausgesucht, glaubt mir euer Tisch war nicht gerade ein angenehmer Landeplatz. Und zweitens habt ihr mich Festnehmen lassen, noch bevor ich die Möglickeit bekam zu erklären wer ich bin und warum ich so hereingeplatzt bin. Und euer Leutnant hat mich nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Ich habe mich nur verteidigt. Was hättet ihr gemacht wenn ihr an meiner Stelle gewesen wärt?" Zuko verlor allmählig die Lust an dieser Unterhaltung und befahl Leutnant Ji die Frau unter Deck in eine Zelle zu bringen. "Ich habe momentan andere Probleme." sagte er während er dich umdrehte. Ohne sich vom Leutnant auch nur einen Milimeter wegzerren zu lassen sagte sie mit einem erneuten Blick auf das Wasser: "Und die werden euch bald gering vorkommen im Vergleich zu dem was im Moment auf euch zukommt." Zuko drehte sich zu ihr um, sah sie an und fragte: "Was sollte ein größeres Problem darstellen, als meine Sorge um meine verlorene Ehre?" Und mit auf das nun brodelnde Wasser gerichetem Blick antwortete sie: "Das da." Zuko folgte ihren Blick um im selben Moment vor schreck zu erstarren: hinter ihm war aus dem Wasser ein gewaltiger Dämon erschienen. Er sah sie alle mit gelb glühenden Augen böse an und sein Gebiss schien absolut todbringend. Sein Körper schien aus Stählernen Schuppigen Platten zu bestehen. Dieses Wesen war etwa 15-20 Meter groß und stieß nun einen Schrei aus der Tote hätte zum Leben erwecken können, selbst den mutigsten unter Zuko´s Männern gefror bei diesem Schrei das Blut in den Adern. "Was zum Teufel ist das?" fragte Iroh, ohne sich große Mühe zu geben, dass Entsetzen in seiner Stimme zu verbergen. "Das ist der Grund warum ich auf eurem Tisch gelandet bin." erklärte die junge Frau erstaunlich ruhig. Doch auch Zuko´s Starre dauerte nicht lange an; er formierte seine Männer um einen Angriff gegen diese Biest durchzuführen. Auf seinen Befehl schossen dem Dämon an die zwanzig Feuersalven entgegen, was ihm jedoch nichts auszumachen schien im Gegenteil: das Biest schien sich herausgefordert zu fühlen und antwortete mit einem Schwall Flüssigkeit der stark an Schneckenschleim erinnerte, sich aber als tödliche Säure entpuppte die ein großes Loch in den Boden des Oberdecks brannte. "Wenn ihr ihm mit eurem Feuer angreift, reizt ihr ihn nur." rief die Frau und versuchte sich gegen den Mann zu wehren der sie festhielt. "Ich bitte euch nehmt mir die Handschellen ab und gebt mir meine Waffen zurück. Ich bin dafür ausgebildet worden solche Dämonen zu erlegen." Doch der Soldat lies sich nicht im geringsten erweichen. Also wandte sie sich an Zuko´s Onkel: "General Iroh ich flehe euch an wenn euch das Leben von Prinz Zuko, euer eigenes und das eurer Männer etwas wert ist lasst mich frei und gebt mir meine Waffen, damit ich dieses Biest töte." Iroh schien einzusehen, dass diese junge Frau ihre einzige Überlebenschance war und gab dem Soldaten einen kurzen Befehl: "Tut was sie verlangt." Ohne zu protestieren öffnete der Soldat die Handschellen und gab ihr die Waffen zurück. Wie ein Schatten sprang sie los und an Zuko, der noch immer mit seinen Soldaten versuchte gegen den Dämon anzukommen, vorbei. Im Sprung schlug sie Zuko zur Seite um ihn vor einer weiteren Schleimattacke des Dämons zu retten und zog eine Klingenwaffe, die dreigeteilt war und schlug sie dem Dämon hart in die Schnauze, was einen erneuten Schrei zur Folge hatte. Sicher wie eine Katze landete sie auf der Schnauze des Dämons und zog ihre Klinge aus ihm zurück, was jenem ein weiteres fürchterliches Brüllen entlockte. Er versuchte sie mit seinen Zähnen zu fassen zu bekommen, doch sie sprang erneut in Luft. Es schien als wären ihr Flügel gewachsen, denn der Dämon verfehlte sie knapp und sein Biss ging ins Leere. Noch im Flug drehte sie sich um, zog einen Langbogen hervor und schoss in kurzen Abständen zwei Pfeile ab, welche ihr Ziel mit perfekter Präzision trafen: die Augen des Untiers. Der Dämon brüllte vor Wut und Schmerz, war jedoch nun unfähig seine Beute zu sehen. Diese Gelegenheit nutzte die junge Jägerin um auf seinem Rücken zu landen. Auch wenn der Dämon einen scheinbar dicken Schuppenpanzer hatte, so war er erstaunlich empfindlich denn er drehte den Kopf in Richtung seines Rückens und versuchte erneut seine Gegnerin zu erwischen, doch diese sprang erneut mit den Reflexen und der Wendigkeit einer Katze ab, zog diesmal zwei normale Langschwerter, welche sie gekreuzt vor sich hielt, auf den Kopf des Untiers zu. Für einen Moment schien es als würde sie gegen den Hals des Dämons prallen, doch sie schnitt mit der Auseinanderbewegung ihrer Arme den Kopf ihrer Beute in vier Teile, die geräuschvoll ins Wasser klatschten und selbiges rot und grünlich einfärbten; und ebenso sicher wie sie zuvor auf der Schnauze des Dämons gelandet war, landete sie nun in den Knien aufkommend an Deck, die Schwerter in den Händen, welche sie von ihrem Körper abgewinkelt hielt. In dem Augenblick als Zuko merkte, wie seine Gefangene an ihm vorbei schoss wurde er auch schon von ihr zur Seite gestoßen. Er landete schmerzhaft auf der Schulter und an der Stelle wo er Sekunden zuvor gestanden hatte klaffte nun ein großes Loch im Boden. Zuko wurde gleich darauf von seinem Onkel wieder auf die Füße und aus der Gefahrenzone gezogen. "Warum habt ihr sie freigelassen, Onkel?" fragte Zuko aufgebracht. Doch Iroh antwortete ruhig: "Weil sie die einzige Chance ist, die wir haben." Aus sicherer Entfernung beobachteten nun sämtliche Männer die sich an Bord des Schiffes befanden, wie diese zierliche junge Frau gegen einen Dämon antrat der in etwa fünzig mal so groß war wie sie selbst. Ihre Angriffe waren wohlüberlegt und äußerst präzise. Und schon nach kurzer Zeit hatte sie ihn besiegt und landete vor ihren Füßen, scheinbar noch nicht einmal ansatzweise außer Atem. "Sie ist gut." kam ein anerkennender Kommentar von einem der Männer. Es folgte zustimmendes Murmeln, selbst von Zuko. General Iroh jedoch hing anderen Gedanken nach: Woher wusste sie wer wir sind? Keiner von uns hat seinen Namen genannt und auch die Männer haben uns nicht namentlich angesprochen. Inzwischen war die Jägerin wieder aufgestanden und sah Zuko, Iroh und die Besatzung an. "Glaubt ihr immer noch, dass ich eine Gefahr für euch bin nachdem ich euer Leben gerettet habe?" fragte sie. "Das nicht," antwortete Iroh, der an Zuko vorbeitrat. "aber ich wüsste gerne woher du unsere Namen kennst, denn niemand hat dir gesagt wer wir sind." Nun schien sie nach den richtigen Worten zu suchen. "Ihr erkennt mich wirklich nicht?" fragte sie und wandte sich an Zuko: "Dabei war ich mir sicher, dass gerade du deine beste Freundin erkennen würdest." Doch Zuko sah sie genauso kalt an wie vorher. "Ich habe keine Freunde." erklärte er. "Die einzige Freundin die ich hatte, war Admiral Zaho´s Tochter Rayne und die starb vor über drei Jahren." Die junge Frau sah Zuko einen Moment lang verwirrt an an, und fing dann laut zu lachen an. "Hat man euch tatsächlich erzählt ich sei tot, Zuko? Nun ja dafür fühle ich mich sehr lebendig, obwohl fast wäre ich wirklich gestorben." erklärte sie. "HÖR AUF!!" schrie Zuko sie an. "Wie kannst du es wagen so zu tun, als wärst du tatsächlich die einzige Freundin die ich jemals hatte?" "Weil ich es bin. Wenn du mir nicht glaubst, vielleicht überzeugt dich das hier." Mit diesen Worten zog sie eine Kette hervor, die sie unter der Coursage getragen hatte. Der Anhänger stellte eine Hälfte des Symbols der Feuernation dar, der ziemlich genau in der Mitte durchgebrochen war. Mit vor Schreck geweiteten Augen entriss Zuko ihr den Anhänger, holte ebenfalls eine Kette hervor die die andere Seite jener Kette zu sein schien und hielt beide Stücke aneinander welche sich nahtlos zusmmenfügen liessen. Nun sah er sein Gegenüber wütend an und fragte zornig: "Woher hast du diese Kette?" "Du hast sie mir selbst gegeben, schon vergessen? Am Abend bevor ich mit meinem Vater auf die Jagd gehen sollte. Eine Jagd von der ich leider nie zurückgekehrt bin." Ihre Worte weckten eine schmerzliche Erinnerung in Zuko. Vielleicht hatte diese Frau Recht und sie war tatsächlich seine einzige Vertraute Rayne, nach der er sich die letzten drei Jahre verzweifelt gesehnt hatte. Aber um ganz sicher zu gehen stellte er ihr eine Frage, die außer Rayne niemand beantworten konnte: "Wenn du wirklich die bist die du vorgibst zu sein, kannst du mir sicherlich sagen, was wir getan haben, als wir die Kette teilten, oder?" Und drohend fügte er hinzu: "Ich warne dich, solltest du nur eine Betrügerin sein, lasse ich dich an Ort und Stelle hinrichten." Und sein Blick ließ nicht den geringsten Zweifel, dass er es ohne zu Zögern tun, ja sie sogar selbst töten würde. Doch die angesprochene schien nicht im geringsten überrascht im Gegenteil sie lächelte und erklärte an Zuko gewandt, der ihr den Rücken zuwandte: "Wir haben uns einen Eid geschworen, dass wir, was immer auch passiert, immer Freunde bleiben. Und diesen Eid haben wir mit dem Teilen deines Anhängers und folgendem Schwur besiegelt: Mögen der Mond, die Sterne und die Götter Zeuge sein. Diese Freundschaft soll bis in alle Ewigkeit bestehen, selbst wenn die Welt vergeht. Der einzige der diesen Schwur mitangehört hat war dein Onkel." Nun war es an Iroh das Wort zu ergreifen. Er trat auf die Junge Frau zu und umarmnte sie herzlich. "Rayne du bist es tatsächlich. Dein Vater erzählte uns du hättest bei jener Jagd einen Unfall gehabt." Rayne erwiederte seine Umarmung mit derselben Herzlichkeit doch sie wandte sich sogleich wieder Zuko zu der sie anstarrte als zweifelte er an seinem Verstand. Sie ging auf ihn zu und berührte vorsichtig die Narbe in Zuko´s Gesicht die von dem Kampf mit seinem Vater stammte. Doch Zuko wies diese Geste der Fürsorglichkeit fast schon brutal zurück und stürmte an ihr vorbei in seine Kabine. "Ich hätte wissen müssen, dass er mich nicht freudestrahlend begrüßen würde, aber sowas hab ich nicht erwartet." sagte Rayne fast schon enttäuscht. "Du musst ihn verstehen," sagte Iroh. "er hat in letzter Zeit sehr viel durchgemacht." "Ich weiß," antwortete Rayne. "ich habe von der Schlacht am Nordpol gehört. Aber erzählt mir lieber, was mit ihm passiert ist, dass er so verbittert ist." bat sie. "Nun das ist eine längere Geschichte," begann Iroh. "und sie nimmt ihren Anfang mit deinem vermeintlichen Tod. An dem Tag als du mit deinem Vater zur Jagd aufgebrochen bist war Zuko die ganze Zeit so merkwürdig aufgewühlt. Als ich ihn fragte was los sei antwortete er nur er habe ein ungutes Gefühl, dass er sich nicht erklären kann. Gegen Abend als wir alle dich und deinen Vater zurück erwarteten, kam dieser allein zurück und schien gedanklich abwesend. Zuko überfiel ihn direkt mit Fragen warum du nicht bei ihm seist. Daraufhin sah Zaho ihn an und brach in Tränen aus. Zuko versuchte ihn zu beruhigen und dazu zu bringen zu erklären was passiert sei. Zaho erklärte unter tausenden Entschuldigungen, dass du bei der Jagd unachtsam gewesen seist und der Keiler den ihr erlegen wolltet dich angegriffen und tödlich verletzt hatte. Nun ja, du kannst dir sicher denken, was der Verlust seiner einzigen Freundin bei Zuko ausgelöst hat: er zog sich hinter eine Mauer des Schweigens zurück und war Tagelang nicht ansprechbar. Aber er schien stark zu sein und sich zu erholen, allerdings ging danach alles schief was für den jungen Prinzen nur schief gehen konnte." Dann erzählte Iroh ihr die Geschichte wie Zuko zu seiner Narbe im Gesicht gekommen war und warum sein Vater ihn auf die Suche nach dem Avatar geschickt hatte und, dass diese Suche nicht gerade von Erfolg gekrönt war im Gegenteil. "Das erklärt warum er so voller Bitterkeit ist. Und nun stehe ich wieder vor ihm und verlange praktisch, dass alles so ist wie vor dieser Jagd." sagte Rayne mitfühlend. "Nun möchte ich aber auch wissen wieso dein Vater uns zu erzählen versuchte du seist tot." riss Iroh sie aus ihren Gedanken. "Ganz einfach," begann Rayne nun ihrerseits. "weil ich ihm im Weg war." "Wie meinen?" fragte Iroh. Doch Rayne fuhr unbeirrt fort: "Er wusste, dass ich in der Gunst des Feuerlords sehr hoch stand. Man munkelte bereits darüber, dass er mich als potenzielle Verlobte für Zuko sah. Und genau das hat meinen Vater gestört ich hab ihm sozusagen den Rang abgelaufen; denn bis dahin war er der Günstling von Lord Ozai. Naja und bei jener Jagd beschloss er dem ein Ende zu bereiten." Iroh sah sie entsetzt an und traute sich kaum die nächste Frage zu stellen: "Willst du damit sagen, dass Zaho, dass dein eigener Vater...." "...ja, mein eigener Vater wollte mich umbringen." vollendete Rayne den Satz und erzählte sogleich weiter: "Als wir weit genug vom Palast entfernt waren und den Keiler aufgespürt hatten sagte er zu mir ich solle ihn von der anderen Seite angreifen. Ich tat wie mir geheißen, doch ich merkte nicht, dass er mir einen seiner Männer auf die Fersen schickte. Als ihn bemerkte war es schon zu spät; der Kerl stach blitzschnell mit einem Dolch zu. Das Letzte was ich sah war, dass Zaho, ich weigere mich ihn als meinen Vater zu bezeichnen, hinter ihm stand und eiskalt zu mir sagte: `Jetzt kannst du mir nicht mehr in die Quere kommen, leb wohl Tochter.´ Aber ich hatte Glück im Unglück: Während Zaho in den Palast zurückkehrte und vor euch den von Kummer gebeugten Vater spielte und glaubte ich würde im Wald verbluten oder den Wölfen zum Opfer fallen, wurde ich von einer Gruppe Dämonenjägern gefunden und Gesund gepflegt. Sie brachten mir alles bei was man als Jäger wissen muss und so wurde auch aus mir eine Dämonenjägerin. Aber glaubt mir, General Iroh, es verging nicht ein Tag, an dem ich nicht an Zuko gedacht habe und ihm irgendwie sagen wollte, dass ich noch lebe. Aber dann hätte Zaho erneut versucht mich zu töten und ich war noch nicht in der Lage ihm gegenüber zu treten. Aber jetzt bin ich es und ich will Rache." Iroh hatte Rayne sprachlos zugehört und war entsetzt über soviel Kaltblütigkeit. Zaho hatte in der Tat den von Kummer zerstörten Vater gespielt als er an jenem Tag zurückkehrte. Er hatte um seine, ach so geliebte, Tochter geweint und der Feuerlord hatte für sie eine Gedenkfeier veranstaltet, wie sie der Verlobten seines Sohnes würdig gewesen wäre. Auch Iroh hatte damals um sie getrauert und die eine oder andere Träne vergossen, doch Zuko hatte die ganze Zeit nur dagestanden, mit versteinertem Gesichtsausdruck und keinerlei Regung gezeigt. Er hatte einfach nur auf die Trauertafel und das Grabmal geschaut und war stumm geblieben. Und von da an hatte seine Geschichte ihren Lauf genommen. Zuko hatte die ganze Zeit in der Nähe, hinter einer Tür gestanden und fassunglos mitangehört was Rayne soeben seinem Onkel erzählt hatte. Auch er konnte nicht fassen, dass Zaho so kaltblütig war seine eigene Tochter zu töten. Er wusste zwar, dass Zaho grausam war, denn immerhin hatte jener versucht ihn ebenfalls zu töten, aber seine eigene Tochter, sein Fleisch und Blut, nein diese Vorstellung widersprach jeder Vernunft. Und doch ergab Rayne´s Geschichte Sinn, denn wer außer ihr selbst hätte so genau beschreiben können was an jenem Tag vorgefallen war? Ob er wollte oder nicht, Zuko war nun völlig davon überzeugt, die Freundin vor sich zu haben die er vor über drei Jahren verloren zu haben glaubte. Er sah auf seine Hand hinunter und bemerkte, dass er noch immer den Anhänger in der Hand hielt den er Rayne vorhin entrissen hatte als er sie noch für eine Betrügerin hielt. Er trat aus seinem Versteck und schritt auf Rayne und seinen Onkel zu. Wortlos ging er auf Rayne zu und legte ihr die hälfte der Kette wieder um den Hals. Iroh staunte über eine solche Vertraulichkeit, die er bei Zuko noch nie gesehen hatte, aber er sagte auch nichts sondern wartete ersteinmal ab. Weder Zuko noch Rayne sagten etwas als er ihr die Kette umlegte. Als Zuko sie ansah glaubte sie das Leid der ganzen Welt in seinen Augen zu sehen. Doch noch bevor Rayne etwas zu ihm sagen konnte, hatte Zuko sich schon wieder von ihr abgewandt. "Die ganzen letzten Jahre hielt ich dich für tot," sagte er. "und nun stehst du vor mir als wärst du von den toten auferstanden." Rayne trat neben ihn. "Vergib mir." sagte sie leise. "Ich wünschte es hätte eine Möglichkeit gegeben dich wissen zu lassen dass ich noch lebe. Aber wer weiß wozu es gut war." Da weder Zuko noch sein Onkel etwas sagten fand Rayne es wäre an der Zeit, sich wieder auf den Weg zu machen. Sie holte eine Art Tonpfeife aus ihrer Tasche und blies hinein. Es dauerte auch nicht lange und am Himmel erschien ein Tier, das wie ein Tiger aussah allerdings um einiges größer war, groß genug um darauf zu reiten. Rayne stieg auf den Rücken des Tigers und wollte losfliegen, als Zuko sie zurückhielt: "Was hast du vor?" fragte er sichtlich enttäuscht. "Naja," antwortete sie. "der Dämon ist erlegt und jetzt muß ich weiterziehen. Die Dämonenjagd ist schließlich mein Job." Doch Zuko griff nach ihrer Hand, zog sie auf den Boden zurück und schloss sie fest in die Arme. "Nein," sagte er. "bitte geh nicht. Lass mich nicht wieder allein. Bleib bei mir." Rayne wusste nicht was sie tun sollte. Sie warf einen hilfesuchenden Blick in Iroh´s Richtung, doch dieser sah ein wenig irritiert aus, denn so hatte selbst er Zuko noch nicht erlebt. Rayne löste sich sanft aus Zuko´s Armen und sah ihn an. "Naja," sagte sie schließlich. "ich denke eine kleine Weile kann ich bleiben. Zumindest solange bis ich einen neuen Auftrag bekomme." Und zum ersten Mal seit Iroh seinen Neffen begleitete sah er ein Lächeln auf dessen Gesicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)