nameless von dat_kampfkeks (Die Legenden eines Dorfes . . .) ================================================================================ Prolog: Namenlos und doch in aller Munde ---------------------------------------- Prolog Einer alten Legende nach soll hoch oben zwischen den majestätischen Gipfeln des Pilaras -Gebirges ein kleines Dorf liegen. Es ist auf keiner Landkarte verzeichnet und hat keinen Namen. Fast so, als wollte es nicht entdeckt oder in irgendein staubiges Register aufgenommen werden . . . Für die Ältesten im Dorf ‚Garzena’ unten am Fuß der stolzen Erhebung ist es sowieso einfach nur das Hirngespinst irgendeines Verrückten. Doch die Kinder des Dorfes glauben fest an seine Existenz, denn von diesem Ort lässt es sich wunderbar träumen. Sie lieben es, die vielen Mythen und Geschichten immer wieder aufs Neue zu hören, welche sich um das Dorf und die Menschen dort oben ranken. Nixen, Einhörner, Greife, Feen und Elfen, Zwerge, Geister und Dämonen. So unrealistisch erscheinende Figuren wie der blinde Maler oder das Mädchen mit dem Phönix . . . Doch sie sind wahr! All diese Geschichten, Erzählungen, Legenden und Mythen. Wohl behütet von den Geistern der Naturgewalten . . . dem Wasser, dem Feuer, dem Wind und der Erde. Jeder fand bisher den Tod, der sich einmal in dieses Gebirge aufmachte, das Dorf zu suchen. Nicht aber ein von der Liebe für das Unerklärliche getriebener Wanderer, welcher eines Tages das Tor des legendären Dorfes passierte und in seine fantastische Welt voll Begeisterung eintauchte . . . . . . . . und seine Erfahrungen auf Papier festgehalten hat! Kapitel 1: Reached ------------------ Für den Fall, dass sich noch jemand für diese Geschichte interessiert .. . . Das Kapitel ist etwas älter, weshalb man bitte vom Schreibstil nicht auf die aktuelle Qualität meiner Texte schließen möge. Kapitel 1 – Reached – Wilder Wein rankte sich um die riesigen Marmorpfeiler. Fast erschien es Imiro so, als würden sie einzig und allein durch die Ranken des Weines am Boden gehalten. Wie sie vor ihm so losgelöst in den hellblauen Himmel ragten. Er befand sich kurz vor dem höchsten Gipfel des majestätischen Pilaras-Gebirges und trotzdem fuhr ein leichte Brise durch dichtes, verwildertes Gras zu seinen Füßen. Fasziniert blickte er sich langsam um. Rechts und links von ihm ging es Tausende von Metern in die Tiefe und wenn er zum Himmel blickte, hatte er den Eindruck, die vereinzelt vorüber ziehenden Wolken mit Leichtigkeit greifen zu können. So nah erschien ihm das Firmament. Doch wegen der atemberaubenden Aussicht war er nicht hier herauf gestiegen. Auf dem Gipfel, welcher nun in greifbarer Nähe vor ihm lag, sollte nämlich das sagenumwobene ‚Namenlose Dorf’ liegen, welches er zu suchen hier hinauf gestiegen war. So setzte er also seinen Weg erschöpft fort. Er hatte den Eindruck, Stück für Stück in eine völlig andere Welt einzutauchen. Kleine Blumen öffneten schüchtern ihre Blüten und präsentierten der Sonne ihre wunderschönen Farben. Ein würziger Geruch lag in der Luft und ein warmer Wind trug den Duft über die Gipfel. Hoch über den Dörfern im Tal verlor er sich dann irgendwo zwischen den Wolken. Von dieser so unendlich friedvollen Atmosphäre gefangen genommen, vergas Imiro schnell die anfängliche Unsicherheit, als er noch vor den mächtigen Marmorpfeilern gestanden hatte. Zuversichtlicher als je zuvor wanderte der junge Mann weiter und bald verlor sich der schmale Pfad, welcher ihm bis vor kurzem noch den Weg gewiesen hatte, in einer weiten Ebene, die von wilden Gräsern bedeckt war. Das lange verwilderte Grün verströmte diesen angenehm würzigen Geruch, denn hier war er am Intensivsten wie noch keinen Schritt Imiros zuvor. Doch mitten in diesem großen Meer entdeckte der Wanderer plötzlich eine Person. Ein noch sehr junges Mädchen kniete im hüfthohen Gras und hatte ihn scheinbar noch nicht entdeckt, was sie jedoch dort machte konnte Imiro nicht erkennen. „He, ähm . . . hallo? Entschuldige bitte?!“, versuchte er vorsichtig, das Mädchen auf sich aufmerksam zu machen, was ihm auch gelang. Die Kleine richtete sich auf und blickte zum ihm und erst da bemerkte Imiro die zwei Ohren, welche wie die einer jungen Katze aus dem langen, hellbraunen Haar ragten. Nun waren sie aufmerksam gespitzt und lauschten aufmerksam. Gerade als der junge Mann seine Sprache wieder gefunden hatte und das Mädchen fragen wollte, ob sie vielleicht den gesuchten Ort kenne, wich dieses ängstlich einige Schritte vor ihm zurück, als wäre ihr mit einem mal etwas grausames bewusst geworden. Daraufhin drehte sie sich um und rannte panisch durch das dichte Grün fort. Weg von dem leicht verwirrten Wanderer. Der Flüchtenden jedoch mit dem Blick folgend erkannte Imiro kurz darauf Rauch, der in trägen Wirbeln zum Himmel aufstieg, aber auch die verschwommenen Umrisse einiger Häuser oder Hütten bemerkten seine müden grünen Augen und plötzlich packte ihn die Euphorie. Wie beflügelt stiefelte er über die riesige Wiese . . . dem kleinen Mädchen mit den Katzenohren hinterher, denn es war ihm auf einmal so klar wie noch keine Sekunde seiner Reise zuvor. Er hatte das ‚Namenlose Dorf’ tatsächlich gefunden. Er war da! Kapitel 2: There's a Stranger ----------------------------- Kapitel 2 – There’s a stranger ! – „NAMI-NEE, NAMI-NEE, NAMI-NEE!!!“ Von der nackten Angst getrieben rannte Aina durch die staubigen Straßen des Dorfes. Was rechts und links an ihr vorbei flog wusste sie nicht und wollte es auch nicht wissen. Sie wusste nur, wo sie hin wollte und das sie dort so schnell wie möglich hin wollte. Die Gerufene konnte sie jedoch im Moment noch gar nicht hören, doch sie rief sie trotz allem. Rief so laut sie konnte. Wollte nicht wissen, dass ihre Rufe doch ungehört verhallten, nicht an die dafür bestimmten Ohren gelangen würden . . . . . . noch nicht. Ihre Katzenohren waren ängstlich nach hinten gerichtet. Würde er ihr folgen? Ihre Schritte wurden schneller. Ihre kleinen Füße rannten ohne die Erschöpfung, welche den jungen Körper allmählich taub werden ließ, auch nur wahrzunehmen. Kurze Zeit später erschien ein großer Wohnkomplex in Ainas Blickfeld. Stolz und standhaft ragte vor dem kleinen Mädchen aus dem Erdboden, doch dieser Anblick erschreckte das Mädchen nicht. Sie kannte das Gebäude. Schließlich war es ihr zuhause, ihres und das ihrer älteren Schwester. Ihre Eltern waren nicht mehr am Leben. „NAMI-NEE!!!“ Mit letzter Kraft stieß Aina das nur angelehnte Holztor auf, hinter welchem sich der Hof des alten Hauses offenbarte. Das dunkle Holz ächzte leise unter der plötzlichen Bewegung. Hatte es doch zuvor nur der Wind leicht auf und zu gedrückt. Ein feuerroter Vogel schoss aufgescheucht gen Himmel, als ein erneuter Ruf Ainas nach ihrer Schwester erschallte. „Nami-nee!!!“ Namis blickte besorgt zu ihrer jüngeren Schwester, die Augen von dem aufgescheuchten Vogel abwendend. Völlig aufgelöst schmiss Aina ihre große Schwester fast um, als sie sich dieser stürmisch in die Arme warf. „Ein Mann, Nami-nee, ein Mann, den ich nicht kenne war vorne bei den Kräutern, er . . . er war plötzlich da, Nami-nee!!!“ Aina schluchzte wild und die Größere hatte Schwierigkeiten sie zu verstehen. „Sch . . . . Kleine, alles in Ordnung, er wird nicht böse sein, wenn Siren ihn hat passieren lassen.“, versuchte Namis die Schluchzende zu beruhigen, aber diese schien von dem plötzlichen Auftauchen des Fremden völlig verstört und verschreckt zu sein. „Aber - aber - wenn er - wenn er Siren etwas - wenn er ihr etwas angetan hat, dann - dann ist er sehr, sehr böse - Siren - sie hätte niemals einen Fremden passieren lassen.“ Namis wusste, wie Recht Aina doch hatte und wie begründet ihre Sorge war. Der Windgeist hatte bisher immer strikt jeden zurück gewiesen, der auch nur in die Nähe ihres Tores gekommen war, selbst wenn Wasser, Feuer und Erde ihm wohl gesinnt gewesen waren. Siren war ein extrem misstrauischer Geist. Außerdem hatte es der Fremde schon bis zur Kräuterwiese, Teranos Heiligtum geschafft und der Erdgeist ließ sonst nur Aina und die Heilerinnen auf dieses Stück Land. Farin, der zuvor aufgescheuchte Phönix, flatterte wild über den Hof und um die beiden Geschwister herum. Schon die ganzen letzten Tage war er so nervös, als spüre er, dass etwas auf dieses verborgene Dorf zukam. Etwas Großes würde kommen. Es würde sich in seine Geschichte eingraben und sie umschreiben . . . . . etwa ein Fremder?! „Komm, Aina, wir suchen Kanar!“ ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ + ~ Der Tempel war ein recht kleines und doch sehr imponierendes und respekteinflößendes Gebäude mit einem Flachdach. Rechts und links des Einganges standen Räucherstäbchen, deren Rauch sich um die metallenen Röhren vierer Windspiele schlängelte. 4 hingen dort und klimperten leise immer wieder neue Melodien. Je nachdem wie der Wind sie umspielte und bewegte. Jedes Windspiel stand für ein Element und den Geist dieser Naturgewalt. Betrat man das Heiligtum, gelangte man durch einen kurzen Flur, dessen Wände in reinem weiß gehalten waren, in einen großen Raum. Er war mit Bambusmatten ausgelegt und seine Wände waren so weiß wie die des Flures. Hier standen unzählige hellblaue Kerzen an allen 4 Wänden. Sie waren von verschiedener Größe und Dicke. Doch durch die Licht spendenden zwei großen Fenster je an der linken und rechten Wand ließen den Schein der Kerzenflammen fast verblassen. Unter all diesen Kerzen jedoch stachen vier besonders stark heraus. Sie waren enorm groß und sehr dick. Mit einem ungefähren Abstand von einem Meter standen sie nebeneinander an der Wand, welche dem Flur gegenüber lag und über jeder hing ein Bild mit der Darstellung je einer der vier hoch verehrten Naturgewalten. Eine alte Frau kniete vor diesen Bildern. Schräg hinter ihr kniete leicht nach vorne geneigt eine dagegen noch sehr junge Frau. Ihre langen schwarzen Haare waren nur locker geflochten und kürzere Strähnen hingen ihr in das fein gezeichnete blasse Gesicht. Dies störte sie jedoch nicht. Einzig und allein der Frau vor ihr galt ihre gesamte Aufmerksamkeit. Die Alte begann nun zu sprechen. „Kanar, mein Kind, es beginnt! Ich weiß, du fürchtest dich sehr davor und auch meine Angst ist nicht minder groß, doch können wir es nicht aufhalten.“ Schwer und müde war ihre Stimme. Kanars Blick war ehrfürchtig zu Boden gesenkt und ihre Hände verkrampften sich auf ihren Oberschenkeln. „Ich weiß . . .“, zögernd und unsicher erhob sich Kanars feine Stimme und erschien doch so laut in der Leere des Gebäudes, „ . . . . und doch zittern meine Beine . . . . und mein Körper scheint sich gegen jeglichen Willen meinerseits zu verwehren. Was soll ich nur tun, Neayoremea?“ „Aganis wird ihre schützende Hand über dich halten, mein Kind.“, war die bestimmte Antwort. Die junge Priesterin wusste gut über den Schutz des sanftmütigen Wassergeistes Bescheid, aber ihr Herz blieb weiterhin von Angst erfüllt. Auf sie kam etwas Großes zu, etwas, das alles verändern würde und Kanar fürchtete sich schon von Kindesbeinen an vor Veränderung Ohne ein weiteres Wort erhob sie sich kurze Zeit später mit ausdruckslosem Blick und ihr Gewand raschelte leise, als sie mit schnellen Schritten den Tempel verließ. Neayomerea ließ Kanar ziehen, nahm ihr das Verhalten nicht übel, blickte nur bittend zu dem Bild auf, welches das sanfte Lächeln der Fluten des Meeres zeigte, aus welchen sich eine zarte Gestalt erhob. „Gib gut auf sie Acht, Aganis . . . sie braucht jetzt deinen Beistand, mehr als jemals zuvor. Sie darf daran nicht zerbrechen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)