Seimei dake da yo von Sweden_ (Es ist nur Leben) ================================================================================ Kapitel 2: Grundschulzeit ------------------------- ~~~ Hm... ich denke es geht weiterx'D Ich danke euch für die aufbauenden Kommis^^ und möchte nur erwähnen, dass es mir nicht schwer fällt soetwas zu schreiben^^ ~~~ Grundschulzeit Wie gesagt, ich freute mich tierisch darauf eingeschult zu werden. Doch mir war ganz mulmig, dieses Gebäude war so groß. Meine Mutter hatte sich Zeit genommen, um mich zur Schule zu bringen, selbst mein Vater kam kurze Zeit später mit meinen Schwestern. Ich hatte Glück, ich kam dieselbe Klasse, wie meine Clique. Wir waren noch zusammen, doch waren auch andere Kinder dabei, die ich noch nicht kannte. Schon im Kindergarten hatten wir unsere Schultüten gebastelt, welche wir nun stolz vor uns hertrugen. Ein grüner Frosch. Meine Schultüte war ein grüner Frosch. Während alle anderen die Schultüte kurz nach der Einschulung weggeworfen hatten, hatte ich sie noch immer. Würde einer zu mir ins Zimmer kommen, würde er sie sehen, wie sie still und leise auf meinem Bücherregal liegt, eine Erinnerung an längst vergangene Zeiten. Kinder spielen, ihnen ist es egal mit wem. Alle Pausen verbrachte die Klasse mit Spielen, mal 'Pferdchenspiel', bei dem ein Spieler eine Zahl im Kopf haben muss und der, der sie errät muss denjenigen jagen, mal 'Fangen', was jedem bekannt sein müsste, oder auch sogenannte 'Klatschspiele', bei denen man zu einem bestimmten Text die Hände des anderen klatscht. Damals war ich noch glücklich bei solchen Spielen. Ich gehörte dazu. Unlängst hatten wir kein Kindermädchen mehr, brauchten wir nicht mehr, da meine Eltern nun häufiger daheim waren. Wir bauten uns eine eigene Firma auf. Das Ganze wurde jedoch überschattet von einer unheilvollen Diagnose, die bei meinem Opa mütterlicherseits festgestellt wurde: Alzheimer. Ich hatte nicht verstanden, wieso ich Opa nicht mehr sehen durfte, ich wusste nur, dass er nicht mehr bei sich daheim war, dass er krank war. Jedoch liessen wir uns nicht unterkriegen, wir lebten weiter. Ich begann, mit meiner Schwester, Handball zu spielen, lernte meine Energie zu verbrauchen. Schon immer war ich etwas aufgedreht, aber nie zu stark. Aufgrund des Trainings hatte ich nun nicht immer Zeit, auch Spiele kosteten Zeit. Meine beste Freundin hielt nichts von Sport. Es begann, damit, dass sie nicht mehr immer Zeit für mich hatte, da ihr die Tage, an denen ich Training hatte, zu kurz waren, sodass ich an solchen Tagen alleine daheim war und mich mit mir selbst beschäftigte. 2.Klasse, ich bekam eine Zahnspange. Da ich im Alter von ca. 3 Jahren einmal hart auf der Bettkante aufgekommen war, standen meine Zähne grob gesagt 'krumm und schief' in meinem Mund. Nun sollte es gerichtet werden. Zuerst hieß es ich solle die Spange nicht lange haben. Ich weinte. Es tat weh, war so anders, so neu. Ich wollte nur normal sein. Das war für mich nicht mehr normal. Alles änderte sich. Nur ein paar Wochen später begann ich das Hockey spielen. Ohne Eis. Hallen- und Feldhockey, geiler Sport, gefährlich und erbarmungslos. Es passierte nicht selten, dass ich mit Verletzungen nach Hause kam, doch es störte mich nicht. Dieser Sport gab mir etwas, was mir lange gefehlt hatte. Den Hang zur Realität. Die Schmerzen zeigten deutlich, dass ich lebte. Ich lebte. Mehr Sport glich weniger Zeit. In der 3.ten Klasse war es schon soweit, dass ich die meiste Zeit alleine war, keine Zeit für Freunde. Ein Kind ohne Freunde, ohne Zeit, was ist das? Ich gewöhnte mich ans allein sein, meine Schwestern wollten nie etwas mit mir spielen, ich war ihnen zu jung. Sie hatten Freunde, gemeinsame Hobbys. Ich hatte niemanden, außer mir selbst. Da fing es an. Mir mangelte es an Aufmerksamkeit; was also tun? Schon immer hatte ich eine kleine Begabung, die mir weiterhalf: Geschichten erzählen. Um mehr Beachtung zu ergattern begann ich anderen Lügen zu erzählen. Ich log nicht, weil es Spaß machte, nicht weil es sein musste. Ich log, weil ich es konnte. Horrorgeschichten, Lebensgeschichten, Erfahrungen, kein Problem, ich konnte alles. Alle glaubten ich hätte ein Horrorheim. Alle dachten ich sei superintelligent. Alle mussten geglaubt haben, ich sei jemand anderes. Um anzugeben erfand ich Geschichten über meine Kuscheltiere, sie könnten reden, würden fliegen, ich würde fliegen. Ich wäre ein Wesen der Nacht. Was mir nur zu Gute kam waren die Animes. Japan eroberte Deutschland. Pokémon, Digimon; es begann. Alle Jungen in der Klasse redeten nur noch von Pokémon, auch ich. Ich fand wieder etwas, was ungelogen war. Anders als die anderen hatte ich es nicht so mit dem Kartenspiel, ich hatte kaum Geld, um mir die heißersehnten Karten zu kaufen, so begann ich etwas, was die anderen nicht konnten. Ich erfand meine eigenen Pokémon, kritzelte sie nieder und gab ihnen Namen. Damals war alles noch irgendwie einfacher. Ein paar Jungs sahen meine Zeichnungen an, fanden sie süß. Ich denke, sie fanden auch mich süß. Immer bekam ich eine Karte von ihnen geschenkt. Kein Ding bei so kleinen Kindern, doch mir gab es Rückhalt. Wieder ein paar Momente in Frieden. Mittlerweile war meine ältere Schwester nicht mehr in der Grundschule, nun besuchte sie das Gymnasium. Ich war also wieder mal alleine, doch es störte mich nicht. Ich lernte schnell. Mathematik wurde mein Lieblingsfach, das Dividieren meine Leidenschaft. Schnell fing das Vergessen an; keine Hausaufgaben, vergessen von Terminen. Musterschüler mit Macken konnte man sagen. Meine schlechteste Note war eine 3, in Sport. Sportlich und doch unsportlich. Trotz meinen zwei Sportarten schaffte ich nichts anderes, als 3en im Unterricht. Kletterwand; Verweigerung, Angst. Mein Hasstag in der Schule war schon immer der Sporttag, ein Tag, andem nur Sport getrieben wurde. Ein Parcour über den Bock, über Kästchen, übers Trampolin und schließlich die Sproßenwand hoch. In keinem Jahr hatte ich teilgenommen, obwohl ich gezwungen wurde. Schißer bleibt Schißer. Jedesmal, wenn ich dran war quetschte ich mich in die Ecke und weinte. Verdammt, ich hatte Höhenangst. Es war nunmal so und ich konnte es nicht ändern. Ich musste mir immer ausmalen, wie ich am Boden lag, Genickbruch. Todesangst, anders konnte man es nicht beschreiben. Früh sah ich mich tot. Ja, verdammt. Ich hatte schon immer dieses gestörte Verhalten. Schon immer dachte ich an den Tod, wollte ihm nah sein, und doch nicht sterben. Wieso war ich eigentlich immer der Freak? Es gab größere Streber, als ich es war. Es gab größere Spießer, als ich es war. Es gab größere Idioten, als ich es war. Und doch war ich es, die nicht eingeladen wurde zu Geburtstagen. Sie kannten mich ja nicht so gut, sagten sie. Wen kannten sie denn schon gut? Sie luden alle ein, außer mir. Ich war gekränkt, beleidigt, beschämt, verwirrt. Wieder begann ich zu Lügen, begann Intrigen zu organisieren. Ich versuchte alles, um mich beliebter zu machen. Oft weinte ich. Oft weinte ich mich bei anderen aus. Es half nicht. Sogar, als ich einmal fast überfahren worden wäre, es kümmerte keinen. Ist das ein lebenswertes Leben? Meine Clique hatte sich drastisch verkleinert in den 4 Jahren Grundschulzeit. Am Ende hatte ich nur noch eine, meine einzigste beste Freundin. Konnte ich sie noch so nennen? Ich war mir nicht so sicher. Doch sie war da. Bis dahin. Vierte Klasse, Notenkonvente. Mir war es von Anfang an klar gewesen, ich hatte irgendwo ein gewisses Potential gehabt. Mein Notendurchschnitt lag bei 1,3. Gymnasium, keine Frage. Insgesamt waren es 5 Leute aus der Klasse, die aufs Gymnasium kommen sollten. Der einzigste Junge aus diesen Fünf lehnte ab. Er wollte bei seinen Freunden bleiben und auf die Realschule gehen. Es blieben 4. Meine beste Freundin war nicht dabei. Ich sollte also wiedermal alles alleine anfangen.. Ohne Freunde, ohne Beistand, ohne Gewissheit für die Zukunft... Bevor wir uns trennten, schworen meine beste Freundin und ich uns, niemals den Kontakt zu verlieren und auf ewig Freunde zu bleiben. Auf Ewig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)