Don´t go! von Milu- ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Don't go! Kapitel 2 "Qui-Gon, seine Eltern! Sie sind tot!" Qui-Gon Jinn vermochte seinen Ohren nicht zu trauen. Verwirrt schüttelte er den Kopf, hoffte, dass er seinen Freund Mace-Windu jediglich falsch verstanden hatte. Langsam öffnete er seinen Mund, um zu wiedersprechen, aber kein einziges Wort kam ihm über seine Lippen. Seine Augen verloren den Glanz und mit einem aufstöhnen schlug er seine Hände vor dem Gesicht zusammen und lehnte sich gegen die Wand, da er befürchtete, sonst in die Knie gehen zu müssen. "Bei der Macht..." Mit sanften Schritten kam Mace Windu auf ihn zu und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter, hatte er doch nicht erwartet, dass es sogar den Meister Obi-Wans so schwer treffen würde. "Auch für mich ist es ein großer Schock, Qui-Gon, aber wir müssen..." Mit einem unsanften Ruck löste sich der Meister von Mace Windu und blickte ihn aus wütenden Augen an. "Nicht ich, Mace. Obi-Wan! Wie soll ich ihm das nur beibringen..." Kopfschüttelnd blickte er seinen dunkelhäutigen Freund aus traurigen Augen an, bevor er beschämt den Blick senkte und mit etwas leiserer Stimme fortfuhr. "Ich... Ich habe ihm versprochen, noch einmal seine Eltern zu sehen, Mace." "Du hast was?" Entsetzt reagierte Meister Windu auf die Nachricht seines manchmal gegen den Rat rebellierenden Freundes und stöhnte, mit dem Blick an die Decke geheftet, auf. "Ganz prima. Er wird den Schock seines Lebens bekommen, wenn er es erfährt.", meinte er mit sarkastischem Unterton in der Stimme und schaute wieder auf Qui-Gon herab, dann aber wurde sein Blick weich und traurig. "Soll ich dich begleiten?" "Ja." Obi-Wan Kenobi hatte schon Schluss und war gerade auf dem Weg zum Quartier seines Meisters und sich, als Ila-Min sich mit einem lauten Lachen um seinen Hals schmiss und somit fast zu Fall brachte. "Und? Wie gefällt es dir?" Grinsend blickte der Achtjährige auf seine Brust herab, auf welcher sich unter Ila-Mins Armen ein kleines goldenes Medaillon befand. Es hatte knapp die Größe des Daumens seines Meisters und war auf der Vorderseite mit silbernen Runen bedeckt. Sie kam ihm wie so oft zuvor, als er nach der Bedeutung der miteinander Verschlungenen Zeichen fragen wollte und, schlau wie sie war, erklärte sie in drei einfachen Worten: "Vergiss´ mich nicht!" Lächelnd schaute er in ihre silbern- strahlenden Augen und gab ihr einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. "Ich daaanke dir!" Beide fingen sie an zu lachen und Ila-Min löste sich wieder von ihrem besten Freund. Sie blieben stehen, als sie vor der Tür des Quartiers standen und Obi-Wan sie schnell öffnete, damit sie den heutigen Tag planen konnten. Aufregend am diskutieren setzten sie sich auf ein in beige gehaltenes Sofa, dass neben dem großen Fenster gegenüber der Tür stand. Auf der linken Seite des Fensters befand sich ein Tisch mit sechs Stühlen, alle in schlichtem, hellen Holz. Rechts an der Wand führte ein Durchgang in das Zimmer Obi-Wan Kenobis und ein weiterer in das seines Meisters. Die Wände waren fast überall in ein goldenes- beige gestrichen worden, außer im Bad, dass sich links von der Tür aus und am Ende eines Ganges befand. Weiter vorn im Gang ging ein weiterer Durchgang nach rechts ab, der in die kleine beschauliche Küche führte, in denen sich ein Herd mit Ofen, einige Arbeitsplatten mit einem silbernen Waschbecken und vier kleine Schränke und ein Kühlschrank befanden. Die Schränke hingen dabei an der rechten Seite über den Arbeitsplatten, während der Kühlschrank und der Herd die linke Seite in Beschlag nahmen. Am anderen Ende der kleinen, aber sorgsam eingerichteten Küche befand sich eine Tür, die in ein offenes Zimmer führte, was sich an das Zimmer mit dem großen Fenster anschloss, aber von keiner Wand getrennt wurde. Hier gab es eine kleine gemütliche Sitzecke mit mehreren Sesseln, Bücherregalen und einiger Auswahl an Musik. Der Raum verführte geradezu zum Entspannen oder Meditieren. "Vielleicht können wir ja auch mit den Anderen am See feiern. Ein bisschen Schwimmen ist im Moment doch ganz erfrischend." Zurecht, denn der junge Padawan hatte mitten im Hochsommer Geburtstag und zu dieser Zeit war jede noch so kleine Erfrischung ein wahrer Segen, ganz abgesehen von einem herrlich kühlen See. "Super Idee. Aber wir brauchen bestimmt eine Aufsicht.. Wie wäre es mit meiner Meisterin?", schlug die kleine Ila-Min vor, während ihre Finger mit ein paar dunkelbraunen Strähnen ihres langen Haares spielten, welches ihr kleines Gesicht sanft umrundete. Ein dünner, geflochtener Zopf an ihrer Stirnseite zeigte, dass auch sie ein Padawan war. Der Padawan Maja Lageas, einer starken, mutigen und menschlichen Jedi- Meisterin. Obi-Wan stimmte nickend zu und ergänzte nachdrücklich: "Meister Jinn darf aber auch nicht fehlen!" "Und Musik!" "Und Gebäck!" "Und deine Eltern!" "Und... Was?!" Erschrocken betrachtete er seine breit grinsende Freundin die schmunzelnd von sich gab: "Natürlich weiß ich davon. Glaubst du, ich merke so etwas nicht?" Lachend sah sie in sein geschocktes Gesicht. Wusste er doch, in was für Schwierigkeiten sein Meister geraten könnte, wenn Meister Windu und der Rat von der Sache Wind bekamen... "Keine Sorge, niemand erfährt etwas davon. Zwar können sie nicht herkommen, aber du schließlich zu ihnen, nicht?" Mit einem Zwinkern nahm sie ihm seine Sorgen und er schloss sie in eine feste Umarmung. "Danke." - "Kein Ding." Lachend spielten die beiden noch und waren mitten in den Vorbereitungen für die Feier am See nachher, als Obi-Wan das zischen der Tür hörte, und zusammen mit Ila-Min aus seinem Zimmer ging, um zu schauen, wer es war. "Meister Mace Windu, ich freue mich Euch zu sehen. Guten Morgen." Gebührend verbeugten sich die beiden Padawane kurz vor dem Ratsmitglied und blickten erwartungsvoll in das Gesicht Qui-Gon Jinns. "Obi-Wan... " "Meister, wir wollen nachher am See feiern. Werdet ihr... ?" "Obi-Wan!", unterbrach Qui-Gon seinen Schüler, sah mit traurigem Blick in die leuchtenden, erwartungsvollen, blauen Augen und kniete sich vor seinen Schüler, legte ihm eine Hand auf seine kleine Schulter. Mit leiser, aber für alle Anwesenden hörbarer, Stimme begann er schweren Herzens. "Obi-Wan, du kannst deine Eltern heute nicht sehen..." "Wieso nicht? Seh´ n wir sie etwa erst morgen?", fragte Obi-Wan Kenobi, nichtsahnend, aber die Unruhe seines Meisters spürend. Stirnrunzelnd blickte er in die sich langsam mit Tränen füllenden Augen. "Meister, was ist passiert?" Qui-Gon versuchte, den Kloß in seinem Hals runterzuschlucken, erfolglos. Die ersten Tränen benetzten seine dunklen Wimpern und rannen in stummer Trauer über seine Wangen. Er holte tief Luft und sagte mit brüchiger Stimme: "Es tut mir so leid." Schnell zog er seinen Padawan zu sich in eine feste Umarmung und flüsterte die schmerzenbereitenden Worte schluchzend in Obi-Wans Ohr. "Sie sind... nicht mehr am Leben. Sie sind... nicht mehr hier." Das sein Schüler die Worte verstanden hatte, merkte er an seiner Reaktion. Der Junge bäumte sich auf, versuchte aus der Umklammerung Qui-Gons zu entkommen, schrie laut ´Nein´ und nach seinen Eltern, aber der Jedi- Meister presste ihn nur noch fester an sich. "Obi-Wan. Obi-Wan! Shhhh!!" Immer wieder flüsterte er beruhigende Worte in seine Ohren, rief seinen Namen und erst nach einer Weile und ein wenig Kraft hörte Obi-Wan auf sich zu wehren, krallte sich in den Umhang Qui-Gons und fing bitterlich an zu Weinen, vergrub das Gesicht in der Halsbeuge seines Meisters und dicke Tränen drangen durch den dunkelbraunen Stoff und befeuchteten die darunter liegende Tunika. Auch der kleinen Padawan Ila-Min ging das Geschehen sehr nahe, hatte sie doch immer in Erinnerung, wie gern und oft ihr Freund von Ihnen gesprochen hatte. Dicke Perlen tropften von ihrem Kinn und sie begann leise zu schluchzen, sodass auch Mace Windu auf sie Aufmerksam wurde, zu ihr herüber geschritten kam, sich vor sie kniete und auch sie in eine schützende Umarmung zog, jedoch nicht so fest, wie Qui-Gon Obi-Wan. Leise Worte drangen an Ihre Ohren, die von Meister Jinn stammen und an seinen Schüler gewandt waren. "Ich kann deine Eltern nicht ersetzen, Obi-Wan. Ich kann dich nicht der Sachen lehren, die deine Eltern einst für dich vorgesehen haben. Aber ich kann für dich da sein. Und das bin ich. Ich bin für dich da!" Mit geschwollenen und blutunterlaufenden Augen sah der Junge zum ersten Mal wieder auf, direkt in das Gesicht vor sich. Leise und kaum verständlich hauchte er mit leicht aufgebrachter und kraftloser Stimme: "Ich liebe meine Eltern. Ich liebe sie so sehr, dass ich sie nicht aus meinen Gedanken verbannen kann, noch nicht einmal als angehender Jedi... Aber Ihr seid für mich wie mein Vater. Wie mein richtiger Vater, mit dem ich Reden und Lachen kann und..." Erneut rannen Tränen über das inzwischen nasse Gesicht und Obi-Wans Stimme brach. "...der für mich da ist!" Qui-Gon drückte seinen Schüler an sich und noch lang saßen die vier Menschen so da. Reglos und stumm in Trauer versunken. Aber die Trauer würden sie bewältigen können, denn sie waren füreinander da. Qui-Gon war für Obi-Wan da. Er schenkte ihm seine ganze Liebe und würde dafür sorgen, dass sein Padawan sich nie verlieren würde. Verlieren würde in der Hoffnungslosigkeit Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)