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Truth...?

Tatsurou x Miya
von

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Teil 2.1

So... hier das Kapitel,in dem ihr Erfahrt was Miya´s Problem ist...

Irgendwie... stellt ihr euch alle sicherlich richtig tolle/aussagekräftige etc. Dinge vor, weswegen unser Gitarrist so wütend und genervt war...

Deshalb entschuldige ich mich jetzt schon mal, wenn ihr es für ziemlich abgedroschen halten werdet, was mit ihm los ist...

Tut mir leid wenn das der Fall ist...
 

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- Teil 2. 1 -
 

Am nächsten Morgen regnete es immer noch. Es war ungefähr 8:25 Uhr. In der kleinen Küche lief das Radio, aus dem momentan die neuesten Nachrichten strömten. So auch der Wetterbericht, der ankündigte, dass in der nächsten Zeit kaum die Sonne zum Vorschein käme. Er würde also nur regnen, kalt sein und vielleicht auch schneien.

Außerdem konnte man von der Küche aus einen leckeren Geruch von Essbaren wahrnehmen. Dieser schwebte fast in der ganzen Wohnung umher. So auch im Wohnzimmer.
 

In die Decke gekuschelt lag Tatsurou zur Couchwand gelehnt da. Er befand sich im Halbschlaf, nahm nur unbewusst wahr, was um ihn herum passierte. Der Sänger hatte heute gar keine Lust überhaupt irgendetwas zu machen, dass wusste er jetzt schon. Also könnte er genauso gut den Rest des Tages einfach nur rumgammeln. Noch völlig verschlafen blinzelte der Vocal. Wie erwartet taten ihm alle Gliedmaßen weh und seine Muskeln waren total verspannt.

„So ein Dreck...“ beklagte such Tatsurou lautstark und wollte sich zur Seite drehen. Allerdings hatte er dabei die Breite der Couch deutlich unterschätzt, was dazu führte, dass er gnadenlos mit einem quietschigen Aufschrei auf den Zimmerboden fiel. Noch völlig perplex stützte sich der Sänger mit seinen Armen ab, so dass er aufrecht sitzen konnte.

Da vernahm er ein lautstarkes Kichern hinter sich. Blitzschnell wand Tatsurou seinen Kopf nach hinten, zu schnell jedoch, was dazu führte, dass dieser ein nicht gerade angenehmes Knacksen von sich gab. Ein „A- ah, scheiße.“ kam von dem Sänger, der sich mit speerangelweit geöffneten Mund seinen Hals hielt. Vor sich erblickte er einen im Türrahmen stehenden, sich fast vor Lachen krümmenden Miya. Der Vocal warf ihm einen bösen Blick zu.

„Das ist nicht witzig, verdammt!“ beschwerte er sich wütend, was den Gitarristen allerdings nicht zur Last viel. Weiterhin kichernd wandte er sich ab und verschwand in dem Zimmer hinter sich. So ließ er einen schmollenden Tatsurou zurück, der nun eine stolzverletzte Schnute aufsetzte. Langsam erhob sich der Sänger und trottete seinem Bandkollegen hinterher.
 

„Wow... nicht schlecht...“ staunte der Größere, als er das Zimmer betrat. Der kleine Tisch, der sich in einer Ecke des Raumes befand, war reichlich mit Brötchen, Wurstsorten, Käse und Reis bedeckt. Fast schon ein wenig sabbernd lief der Vocal auf die Mahlzeit zu und stürzte sich darauf. Der Gitarrist, der gerade etwas zu Trinken aus dem Kühlschrank geholt hatte, zog eine Augenbraue nach oben. Der Anblick Tatsurou ´s war wirklich amüsant:

Beide Backen waren vollgestopft mit Lebensmitteln, einige Reiskrümel klebten ihm an den Wangen. Links und rechts hielt das MUCC Mitglied zwei völlig belegte Brote in den Händen. Ohne ein Wort darüber zu verliefen und sich ein Grinsen verkneifend machte Miya es sich ebenfalls an dem Tisch bequem.

Dann stellte er dem Vocal eines der kühlen Getränke hin. Tatsurou schluckte sein Essen hinunter, dann trank er einen Schluck und dankte dem Gitarristen. Es schien, als ob dessen schlechte Laune ganz und gar weggeblasen war. Fröhlich aß der Sänger weiter. Der andere dagegen begnügte sich damit, seinen Bandkollegen zu beobachten. Nun konnte Masaaki sich wirklich kein Grinsen mehr verkneifen. Manieren waren für den Vocal anscheinend ein Fremdwort.
 

Als Tatsurou mit seiner Mahlzeit fertig war, sah der Leader von ihm weg und staunte nicht schlecht, als der ganze Tisch leer von jeglicher Art Lebensmittel war. Eine Augenbraue nach oben ziehend schaute er wieder zu seinem Freund, der sich nach hinten gelehnt und seine Arme an dem oberen Teil der Rückwand nieder gelassen hatte.

„Hat ´s geschmeckt...?“ fragte der Gitarrist, immer noch in einer gewissen Art und Weise von dem Kuhmagen des anderen begeistert. Dieser lehnte sich nun quer über den Tisch zu Miya hinüber, stupste mit seinem Zeigefinger gegen dessen Nasenspitze und meinte nur grinsend: „ Und wie! Du solltest öfter ´s mal was für uns zaubern, die anderen würden sich bestimmt auch darüber freuen! Gut, es ist nun wirklich nichts besonderes, gekaufte Lebensmittel zu servieren aber trotzdem!!“.

Der Leader verdrehte die Augen. „Ich habe wichtigere Dinge zu tun...“ sagte er nur.

„Klaaar, allseits beschäftigt mit Arbeit, Arbeit und noch mehr Arbeit, nicht wahr? Oh, stimmt ja, um deine Gitarren musst du dich ja auch noch kümmern, hätte ich fast vergessen...!“ stimmte ihm der Sänger mit viel Ironie in der Stimme zu.

„Wenigstens bin ich nicht so ein Kindskopf wie gewisse andere Personen...“ entgegnete der Schwarzhaarige und seine Augen verengten sich zu kleinen Schlitzen.

„Ja, und ich genieße mein Leben nun einmal,...“ erwiderte Tatsurou. „... und vergisst dabei die Ernsthaftigkeit des Lebens...“.

„ Bei dir ist es genau andersrum...“
 

Nun herrschte Stille zwischen den beiden. Böse schaute Miya zu dem Jüngeren. Ihm fiel wahrhaftig kein Argument dazu ein. Nun gut, er wüsste schon einige, aber man wollte ja nicht schon wieder einen Streit anzetteln.

Tatsurou ´s vorherige Worte ignorierend beugte er sich etwas zu diesem vor und wischte mit seinem rechten Zeigefinger über die Wange des Sängers. Jener setzte nun einen verdutzten Blick auf, spürte, dass sich seine Bäckchen leicht rot verfärbten. Der Gitarrist lehnte sich wieder zurück.

„Du hattest da noch was...“ klärte er diesen auf und zeigte seinen Finger, an dem einige Reiskrümel klebten. „A- ach so...“ stotterte der Vocal verlegen, da er gerade auf falsche Gedanken gekommen war. Ebenfalls lehnte er sich zurück. Gerade hatte er sich aufgerichtet, um aufzustehen, als Tatsurou zu dem Leader sah, der genüsslich die Reiskrümel aufleckte. Der Schwarzhaarige spürte diese Blicke auf sich, erwiederte ihn.

„Was dagegen?“ fragte er nur und setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf. Peinlich berührt hielt der Vocal seine Hände vor sich und schüttelte den Kopf. „N- nein, a- alles klar....!“ stotterte er verlegen.
 

Nun herrschte wieder Stille zwischen den beiden. Keiner wollte etwas sagen, nein, lieber hingen sie ihren Gedanken nach und träumten vor sich hin. Die ersten Geräusche, die einer der beiden auslöste, waren die klirrenden Geschirre, die in den Geschirrspüler gepackt wurden. Dann wurde eine Tür geöffnet. Kleidung wurde der Maschine entnommen. Der Sänger nahm sich einen Wäschekorb und stopfte die Textilien in diesen.

Miya hatte sich mittlerweile interessiert über die Stuhllehne „gehängt“. Erwartend blickte er zu Tatsurou, dem nun erstmals auffiel, dass der kleinere immer noch in seinem Handtuch gekleidet dasaß. Erst wusste der gar nicht, was der andere von ihm wollte, aber dann kam ihm die Erleuchtung.

„Ah, sorry Miya-Kun… aber deine Sachen muss ich erst noch... trocknen... aber du kannst ja was von mir haben!“ entschuldigte sich der Vocal und schaute Masaaki mit einem Dackelblick an. Jener wäre nun beinahe von seinem Sitzplatz gefallen. Seufzend entschied er sich aber dann doch für das einfache Aufstehen. Kopfschüttelnd guckte er seinen Freund an.

„Nein danke... du musst mir nichts leihen... die paar Stunden halt ich auch noch so aus...“ meinte er nur, verließ dann die Küche, allerdings nicht ohne sich vorher eine Dose Bier mitzunehmen. Der größere blickte ihm stutzend hinterher, dann aber kam ihm DIE Idee.

//Hm... Miya verträgt ja nicht wirklich viel Alkohol... hey, vielleicht kann ich ja rausfinden, was in letzter Zeit mit ihm los ist...// dachte der Sänger mit einem bösen Grinsen, schnappte sich noch ein paar Bierdosen und ging schließlich auch zurück in das Wohnzimmer.
 

In diesem hatte es sich der Gitarrist schon reichlich auf der Couch bequem gemacht, lag zu einem dreiviertel auf dieser. Sein Getränk schlürfend schaltete Masaaki durch das TV Programm. Tatsurou nahm sich die Freiheit und hockte sich zu dem Schwarzhaarigen. Der Leader warf ihm nur kurz einen fragenden Blick zu, dann aber widmete er sich ganz und gar dem Fernseher. Der andere grinste.

„Sag mal, Miya-Kun... ich dachte, du verträgst keinen Alkohol...“ fing er nach einer Weile ein Gespräch an. Ohne ihn anzuschauen schlürfte der Schwarzhaarige sein Bier leer, stellte die Dose vor sich auf den Couchtisch und meinte dann nur: „Keine Sorge, Tatsurou... ich weiß, wann ich aufhören sollte und wann nicht...“.

Als der Sänger diesen Satz hörte, musste er innerlich ein richtig fettes Grinsen aufsetzen. Der Gitarrist war schon ziemlich betrunken, auch wenn dieser selbst es nie zugeben würde. Aber der lallende Unterton in dessen Stimme war kaum zu überhören.

„Na gut... wenn du meinst... magst du dann vielleicht noch was haben?“ fragte der größere grinsend und hielt seinem Kumpel ein weiteres Getränk vor die Nase. Eine Danksagung murrend schnappte sich der Leader die Dose und öffnete sie. Tatsurou staunte nicht schlecht: War der andere doch tatsächlich im Stande, eine einzige Dose Bier innerhalb von weniger als einer Minute leer zu trinken. Der geleerte Behälter wurde auf den Tisch gestellt und schon wurde nach einem neuen gegriffen.
 

So ging das ungefähr eine viertel Stunde weiter, bis Miya tatsächlich total vollkommen alkoholisiert war.

//Banzai...// dachte Tatsurou zufrieden grinsend. Der erste Teil seiner Plans hatte also geklappt. Nun folgte der zweite.

„Ähm, Miya-Kun...? Kann ich dich vielleicht etwas fragen...?“ wollte der Sänger wissen. Der Angesprochene musste hicksen, schaute dann zu dem Sitzenden auf. „Klar, wiescho nischt?“ lallte er vor sich hin, guckte dann wieder gebannt in Richtung Fernseher. „Abba sach mol, seit wann hascht ´n zwee Glotze?“ fügte Miya noch hinzu, mittlerweile alles doppelt und dreifach wahrnehmend. Der andere grinste nun nur noch breiter. Ohne auf die Frage des Leaders einzugehen, stellte er seine eigene: „Also... was ist denn eigentlich mit dir los? Du bist in letzter Zeit so... aggressiv deinen Mitmenschen gegenüber... Und ich bin nicht der einzigste, dem das aufgefallen ist. Yukke, Satochi und einigen anderen, die bei uns arbeiten, auch.“.

„B- bitte? Das is´ alles waste wisse willscht?”. Etwas perplex guckte Miya wieder zu Tatsurou. Dann gab er sich einen Ruck, so dass er kurz kniete, krabbelte etwas an seinen Freund dran und ließ sich auf dessen Oberschenkel mit seinem Oberkörper fallen, drehte sich dann auf seinen Rücken und machte es sich bequem. Von dieser Pose aus konnte er dem Sänger direkt in die Augen sehen.

Der Schwarzhaarige räusperte sich kurz, dann sagte er : „ Also, eigentlich ist ´s ja nix b´sondres... Ich will ´s da eigentlisch gar ned sage, weil de denne was nix judes vun ma halte tätscht...“. Der andere zog neugierig seine Augenbrauen nach oben.

„Wieso sollte ich? Komm schon, so schlimm wird ´s nun nicht sein!! Ich lache dich auch nicht aus oder bin wütend auf dich!“ versicherte Tatsurou. Miya dagegen runzelte nachdenklich die Stirn, fuhr dann aber fort, wobei er versuchte, halbwegs nüchtern zu sprechen.
 

„Also... weißte... hat alles vor zwee Monate oder so angfange... weißt doch, hatte doch ne Probe wonach ich so schnell abgdüst bin, ne?“. Der Zuhörende nickte stumm. „Also... auf jeden Fall war de Grund, dass mai damalig´ Freundin mir wat sache wollt und ich war halt volla Vorfreude irschndwie...“ . „Du hattest eine Freundin..??!“ Der Jüngere riss seine Augen auf. Davon hatte er gar nichts gewusst. Und irgendwie störte ihn diese Tatsache. Nicht, dass er davon nichts wusste, sondern eher das Miya überhaupt eine Beziehung gehabt hatte. Der Gitarrist seufzte. „Ja, hat ich... wie g ´sagt, hatte...“ – schlagartig verfinsterte sich das Gesicht des Leader ´s – „ ... an dem Tach hat sich des Weib von mir g ´trennt...“.
 

Stille trat ein. Zumindest für einen kurzen Augenblick. Der Sänger wollte gerade einen „Das tut mir aber leid für dich...“- Satz aussagen, als sich der Kleinere plötzlich aufrichtete und auf Tatsurou ´s Schenkel setzte. Zudem legte Masaaki noch seine Arme um den Hals der anderen und schaute ihn mit durchdringenden Blick an.

Er torkelte noch etwas, dann kam die Frage: „Was denkste, was für ´n Grund ´se ma genannt hot....?“ von ihm. Spielerisch stupste er seinen Zeigefinger gegen die Nasenspitze des anderen. Tatsurou zuckte nur mit den Schultern.

Woher sollte er das auch wissen??! Der kleinere seufzte, patschte dann sanft gegen die Wange seines Kollegen. Er schwieg noch ein paar Sekunden, als ob er sich nicht sicher wäre, ob er nun fortfahren oder es für sich behalten sollte. Letztlich entschied sich Miya für die zweite Variante.

„´s hat g ´ment, ich würde... na ja, also... auf disch... ach, sie war halt der Mänung, ich würde wat vun da wolle... also, so rischtisch... weißt scho was ich män...“ klärte Masaaki seinen gegenüber auf, der nun weit die Augen aufriss.

Wie war das bitte? Fast schon etwas geschockt starrte er auf sein Gegenüber, der sich nun an den größeren lehnte und seinen Kopf in dessen Nacken bettete. Beruhigend strich er durch die zerzauste Frisur des jüngeren. „Abba keine Sorsche... das is´ definitiv nicht de Fall...“ meinte der Gitarrist und schloss seine Augen.
 

Tatsurou starrte immer noch völlig perplex auf seinen Bandleader. Miya und schwul...? Nein, dass konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Seine damalige Freundin musste wahrlich einen Sprung in der Schüssel gehabt haben, den Schwarzhaarigen mit so einer Begründung abzuservieren.

Wieder halbwegs gefasst richtete des Vocal eine Frage an den anderen: „Und, äh- wie bitte schön kam sie da drauf...?“.

„ Ach... keine Ahnung... weil ´sch angeblich Dinge gemacht und g ´sacht hab die mit da zu tun hatte...“ seufzte der Gitarrist, blieb weiterhin in seiner kuschelnden Position.

„Zum Beispiel..?“ Jetzt hatte der Schwarzhaarige den anderen wahrlich neugierig gemacht. Miya spielte noch etwas mit dem Haaransatz Tatsurou ´s, dann ließ er von diesem ab, immer noch auf ihm sitzend, schaute den Sänger dann durchdringend an.

„Ach, so Sache halt à isch würd´ im Schlaf von da Rede... nichts jugendfreies... oder das ´sch wenn wir uns alte Aufnahmen von uns angeguckt haben di´ imma wie hypnot ´siert angugge tät...“ meinte der Leader. Dann drehte er schnell seinen Kopf weg.

Für Miya war das Gespräch anscheinend nun beendet, so dachte zumindest Tatsurou. Vorsichtig verließ der Gitarrist seinen Sitzplatz und stand nun vor dem Größeren.

„Ah ja...“ setzte der kleinere an. „Danke nochma... für die Decke...“. Nach der Danksagung sah Tatsurou dem in die Küche taumelnden Miya hinterher, wahrscheinlich um zu gucken ob der Trockner schon fertig gelaufen war.

Insgeheim ging er das Gespräch von eben noch einmal systematisch durch: Abgesehen von der Tatsache, das sein kleiner Freund betrunken war, hatte es doch den Anschein gehabt, als hätte dieser im Unterbewusstsein genau gewusst, was er da sagte und tat. Immer, wenn er etwas „peinliches“ von sich gab, hatte er entweder weggeschaut oder wie gerade eben die Flucht ergriffen.
 

//Und was, wenn er wirklich in mich...// dachte der Sänger. Seine Wangen färbten sich bei diesen Gedanken in leichte Röte. Vielleicht war er deshalb die letzten Wochen Opfer von Miya ´s Wutausbrüchen? Weil ihn wegen ihm seine Freundin verlassen und so etwas an den Kopf warf? Ja, dass musste der Grund sein. Vielleicht hatte er sich auch dabei erwischt, dass er Tatsurou wirklich öfters beobachtete als ihm lieb war. Und der Kuss von gestern- er war gerade noch das I- Tüpfelchen.

Aber... wieso hatte Tatsurou ihn eigentlich geküsst? nur weil er betrunken war...? Oder etwa deswegen, weil er selbst...

Der Sänger schlug sich gegen die Stirn. „Ach, verdammt...“ fluchte er. „Was denk ich da eigentlich? Miya-Kun hat doch gesagt, dass da nichts dran sei... und lügen tut er nicht oft...“ beruhigte Tatsurou sich selbst noch und schaute wieder auf den Fernseher.
 

.............................
 

„AAAAH!!!“

Wie eine Bombe landete der blonde Bassist im kühlen Nass. Schnell schwamm er zurück an die Wasseroberfläche, schnappte nach Luft, funkelte sogleich die drei anderen böse an, die sich vor Lachen kaum noch halten konnten.

„Verdammt noch mal!! Ihr habt sie doch nicht mehr alle!!“ warf Yukke seinen Freunden an den Kopf. Sein ganzes Gesicht war total rot angelaufen- wieder einmal war er Opfer von Tatsurou ´s Streichen.

„Ach, Yukke-Kun, nun mach dir doch nichts draus! Was sein muss, muss sein!! Ein Bad hat noch nie jemanden umgebracht!“ neckte ihn der größte breit grinsend. „Ja, aber ich bring DICH gleich um!!“ fauchte der Blonde wütend zurück und schwamm an den Beckenrand. „Oh, da hab ich aber Angst! Der böse, böse Yukke will mich holen, Hilfä!“ Mit einer dramatischen Geste ließ der Sänger sich auf die Seite fallen, wo er sogleich von dem braunhaarigen Drummer aufgefangen wurde. Satochi schaute nun mit einer Schnute in Richtung Bassist.

„Da siehst du, was du angestellt hast!! Jetzt ist Tatsurou wirklich tot!“ schimpfte er. Yukke gab nur ein genervtes Zischen von sich. Mittlerweile war er aus dem Wasser heraus. Schlotternd ging er zu Miya, der einen anscheinend jahrelang reichenden Vorrat an Handtüchern bei sich trug. Freundlich lächelnd hielt er dem größeren eines entgegen.

„Und, wie war das erste mal seit langem...??!“ fragte er dazu mit einem leicht gehässigen Unterton. Der Bassist funkelte ihn wütend an, nahm dann das Tuch entgegen, an dem sich freundlicherweise nichts wie zum Beispiel Kaugummimasse befand, trocknete sich ab und legt es dann um seine Schultern. Beleidigt hockte er sich unter den neben ihnen stehenden Baum.
 

„Och, nein, schaut euch das an! Der kleine schmollt ja!!“ sagte Tatsurou entzückt und tänzelte durch die Gegend. Satochi musste lauthals Lachen. Der Leader, der ja bekanntlich nicht gerade kindlich war, hockte sich zu seinem blonden Kindheitsfreund.
 

Sänger und Drummer hatten sich mittlerweile selbst in das Wasser geworfen und schwammen dort ihre Runden. „Sag mal, M-Chan, wieso muss ich eigentlich immer für euer Späße herhalten? Ich finde das manchmal gar nicht lustig...“ maulte Yukke irgendwann los und beobachtete die anderen beiden. Der Gitarrist legte die Handtücher beiseite, schnappte sich eine in der Nähe liegende Zigarette mit Feuerzeug und zündete diese an. Genüsslich nahm Miya einen Zug von dieser.

„Hm... tut mir leid. Du scheinst das irgendwie anzuziehen...“ stellte der Leader eine Theorie auf, schaute ebenfalls zu Tatsurou und Satochi, die gerade versuchten, sich gegenseitig zu ertränken. Yukke seufzte, ließ sich gegen die Schulter des Leaders fallen, bettete seinen Kopf in dessen Halsbeuge, zog seine Beine an sich heran.

„Ist ja nicht deine Schuld...“ meinte der Bassist nach einer Weile. „Ich bin ´s ja gewohnt... Aber sag mal, geht ´s dir eigentlich wieder besser? Du bist wieder fröhlich, im Gegensatz zu vor einigen Tagen...“ wollte Yukke von dem kleineren wissen. Der andere antwortete nicht. Sie saßen einfach nur so da. Zwar hatte der Bassist die Hoffnung auf eine Antwort nicht aufgegeben, aber er wollte Masaaki auch nicht unnötig den letzten Nerv rauben.
 

„Ja, danke der Nachfrage... tut mir leid, dass ich nicht gerade freundlich zu euch war...“.

Der Blonde schaute nach vorne auf seine Knie, wo sich mittlerweile ein Marienkäfer nieder gelassen hatte. Das Tier krabbelte fröhlich von einer Stelle zur anderen. Vorsichtig stupste der Bassist mit dem Zeigefinger gegen den Käfer. Dieser drehte sich zu ihm um. Es hatte den Anschein, als ob er einen fragenden Blick zu Yukke warf. Dann kletterte er langsam am Finger nach oben.

„Das macht nichts, M-Kun...“ sagte der Blonde dann, ließ den Käfer an sich hinaufklettern. „Du brauchst mir auch keinen Grund nennen, was mit dir los war oder so... schließlich haben wir alle einmal unser depressives Tief. Aber es ist schön, dich wieder etwas fröhlicher und lockerer zu sehen... also für deine Verhältnisse...“ fuhr er fort und setzte ein Lächeln auf.

Miya beobachtete das Käferspielchen. Vorsichtig bettete er nun seinen Kopf auf den des anderen. „Ich werd´ es dir irgendwann einmal erzählen... versprochen.“ Das Krabbeltier hatte sich mittlerweile ziemlich frech auf Yukke ´s Nasenspitze platziert. Der Bassist zog eine Augenbraue nach oben, schielte es an.

„Hm... gut, ich werde so lange warten...“ Nun musste auch der Ältere lächeln. Beide schwiegen. Diese ruhige, angenehme Atmosphäre genoss Miya in vollen Zügen. Er war froh, dass sein Freund ihn nicht ausfragte. Es war wohl das, was Yukke so besonders machte- Er war einfach wie ein bester Freund nun einmal sein sollte: Verständnisvoll, ein guter Zuhörer; auch würde der Bassist einen niemals im Stich lassen.
 

Plötzlich verabschiedete sich der Marienkäfer von Yukke und flog fluchtartig davon.

„Heey, Yukke! Miya! Was treibt ihr denn da??!” rief ihnen der auf sie zu rennende Drummer entgegen und ließ sich vor den beiden auf seinen Hintern fallen. Miya musterte den dazugestoßenen: Unzählige Wassertropfen klebten an seinem Körper. Die Frisur war total durcheinander. Allgemein sah Satochi ziemlich fertig aus.

„Wir? Was bitte schön sollen wir denn deiner Meinung nach treiben?“ stellte der Blonde eine Gegenfrage, zog eine Augenbraue nach oben.

„Nun ja... es hätte ja sein können, dass ich vielleicht störe...? Ich meine, ihr seht von weitem wie aus ´n Pärchen!!“ meinte Satochi und setzte ein breites Grinsen auf.

Der Leader schielte kurz zu Yukke hinüber und sah, dass dessen Gesicht sich knallrot verfärbt hatte. Er selbst musste ebenfalls grinsen. Dann wendete er sich an den Braunhaarigen: „Also, da verstehst du was falsch... wir... gammeln nur etwas herum...“.

„Aha... so ist das also.“ Satochi schlug mit der Faust gegen seine Handfläche. Man konnte förmlich die über ihm leuchtende Glühbirne sehen. Allerdings lag auch etwas enttäuschtes in seinem Gesicht. //Wäre doch lustig anzusehen, wenn die beiden wirklich schwul und zusammen wären...// dachte er und grinste in sich hinein.
 

„Ich geh mir dann mal etwas zu essen holen...“ sagte Miya nach einer Weile und stand auf. Gleich darauf erkundigte der Gitarrist sich noch bei den anderen beiden, ob diese auch etwas wollten, die dies bejahten. Nachdem sie Miya gesagt hatten, was sie wollten, war dieser auch sogleich verschwunden. Dafür stieß der genauso wie Satochi durchnässte Sänger zu den beiden.

„Boah, Sato! Ich sag ´s dir, du hast mich vorhin einmal zu oft untergetaucht! Das gibt Rache!!“ schimpfte Tatsurou mit dem Drummer, der auf sich selbst zeigte und eine Unschuldsmiene aufsetzte. Der Sänger tapste auf den Braunhaarigen zu und fing an, ihn durch zu kitzeln.

„Waaah! Tatsurou!! Lass das, bitte! Gnade!“ lachte das Opfer los und kullerte bauchlängs auf das Gras. Der andere dachte gar nicht einmal daran. Nein, im Gegenteil: Er setzte sich siegessicher grinsend auf Satochi ´s Rücken und kitzelte ihn weiter. Die diversen Befreiungsversuche des Drummers schlugen gnadenlos fehl; der größere von beiden war einfach stärker. Yukke betrachtete das Geschehen mit einem breiten Grinsen. // Oh ja, Rache ist süß, mein kleines Satolein...// dachte der Bassist.
 

Nach einer Weile hatte Tatsurou Gnade walten lassen. Er und Satochi hatten es sich auf dem Rasen bequem gemacht. Zu dritt genossen sie die friedliche Idylle. Glücklicherweise wurden sie von keinem anderen Badebesucher erkannt. Jedoch von ihrem Leader weit und breit keine Spur.

Da begann der Braunhaarige ein Gespräch, mit dem momentan beliebtesten Thema überhaupt: Miya.

„Hey, Leute?“ startete er und guckte seine beiden Freunde an „ Euch ist doch sicherlich auch schon aufgefallen, dass es mit Miya-Kun wieder aufwärts geht, was?“. Yukke und Tatsurou erwiederten den Blick. Zweistimmiges Nicken. „Gut...“ meinte Satochi dann. „Habt ihr eine Ahnung, woran das liegen könnte??!“ Neugierig stierte er zwischen dem Blonden und Schwarzhaarigen hin und her. Beide sahen sehr nachdenklich aus.

„Ähm... keine Ahnung. Wir haben zwar vorhin darüber gesprochen, aber ich wollte M- Kun auch nicht nach dem Grund ausfragen... ich weiß, wie ihn so etwas nervt... aber... fällt dir was dazu ein, Großer?“ fragte der Bassist den neben ihm liegenden. Der Angesprochene setzte einen Blick auf wie „Was fragst du mich denn bitte schön??!“. Aber dann dachte er nach.
 

Tatsurou ´s Gedanken gingen drei Tage zurück, zu dem Morgen, an dem Miya betrunken war. Nachdem der Gitarrist seine Kleidung aus dem Trockner genommen und sich angezogen hatte, war er sogleich auch mit dem Argument, er wolle doch dem Sänger nicht noch mehr zur Last fallen, gegangen. Tatsurou hätte schwören können, dass diese gewisse Erleichterung, sich endlich ausgesprochen zu haben, dazu führte, dass der Leader wieder besserer Laune war. Er hatte es einfach mal loswerden müssen, was Sache war. (Oder das Gesöff, dass Masaaki zu sich genommen hatte wirkte immer noch.) Aber das konnte er Yukke und Satochi doch nicht sagen- oder doch? Stimmte eigentlich, was war denn so schlimm daran? Miya hatte selbst gesagt, er würde nicht auf Tatsurou stehen- also wieso mit Bedenken seinen Kumpels gegenübertreten??!
 

„Ich hab ´s!“ wie ein kleines Kind sprang der Sänger in die Lüfte und stand vor den anderen beiden. Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Satochi und Yukke blickten neugierig zu dem größten auf.

Es dauerte auch nicht lange, da plapperte der Vocal auch schon los. Während er seine Theorie erklärte, von dem Zeitpunkt ab an dem er und Miya alleine waren bis hin zu dem nächsten Morgen, nahmen die Gesichter von Blondie und Brünette immer mehr einen Hauch von Erstaunen an.
 

Als der Sänger fertig war, ließ er sich wieder auf den Boden fallen. Neugierig starrte er die beiden anderen an, wartete auf deren Reaktion. „... also DAS ist mal echt krass... wirklich...“ brachte dann endlich der Drummer hervor. Blinzelnd, was seine Unglaubwürdigkeit ausdrückte und betonte, sah er zu Yukke hinüber, der ebenfalls mehr als nur erstaunt aus der Wäsche schaute. Tatsurou nickte zustimmend. „Fand ich auch...“ meinte er dann noch etwas kleinlaut und schielte von den beiden weg.

„Ähm...“ setzte der blondhaarige Bassist an. „Sag mal... glaubst du das Miya? Also, das mit... ach du weißt schon!“ endete er, versucht, Blickkontakt mit dem älteren aufzubauen. „Ach, es wird schon wahr sein, dass seine Freundin wegen mir eifersüchtig war... ich meine-„ „Ja ja, Tatsurou, wir wissen doch alle wie toll, genial und geil du doch bist! Aber lenk jetzt nicht vom Thema ab!!“ schnitt Sato dem anderen das Wort ab, bevor dieser wieder in Selbstverliebtheit versinken würde. Hüstelnd hielt der Sänger sich eine Faust vor den Mund, nahm diese dann wieder weg und schaute nun zwischen seinen beiden Freunden hin und her. Dann ließ er sich seufzend nach hinten fallen. „Ich weiß es doch selber nicht. Miya und schwul... das ist für mich unvorstellbar...“ meinte Tatsurou, wobei seine Stimme immer leiser und leiser wurde.

Erneute Stille brach über das Trio drein. Jeder war mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt. Mit ein und denselben. Jeder stellte sich die gleiche Frage. Keiner fand eine Antwort.
 

Ende Teil 2. 1



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shireikan-Saki
2007-07-09T23:30:42+00:00 10.07.2007 01:30
wuhuuuuuuuuuuuuu *_______________*


hammer ich will schnell weiterlesen *_*


ich bin immer noch extrem begeister udn bin echt fasziniert *_*v

echt super geschrieben und nicht so fantastie mäßig sondern genau wie im richtigen leben es manchmal ist *_*v


einfach hammer ^^

*_*

ich bin sehr gespannt wies weiter geht <3
Von: abgemeldet
2007-07-09T15:07:41+00:00 09.07.2007 17:07
yey
ein neues Kappi
*freu*
finds mal wieder knuffig
aber wo ist denn bloß Miya hinverschwunden...?
Weg?

Schreib fein weiter^^
Freu mich schon
Von:  Tattoo
2007-07-09T12:58:13+00:00 09.07.2007 14:58
aha, so is das also!^^ und wir nähern uns schon dem ende?! o__O
also kapi war wieder knuffig und alles, aber was mir ehrlich gesagt ni gefallen hat war miya's aussprache nach den vielen bieren. betrunkenes gelalle is was anderes als ein völlig anderer dialekt! sonst würde ein besoffener hesse ja plötzlich bayrisch oder sächsisch reden! ich weiß, jemand betrunken sprechen zu lassen ist schwierig...
naja, das tut meiner vorfreude auf's nächste kapi aber keinen abbruch! (^_^)v
Von:  Ruki_
2007-07-09T10:29:41+00:00 09.07.2007 12:29
Yeah! ich bin die erste! ^///^
also ich find das kapi mal wieder einsame spitze! ^_^
und ich bin schon sehr gespannt auf das nächste kapi!
*total neugierig desu*
*wissen will ob miya es nun ist oder nicht*
*knuff*
*winke winke*
Moe_chan


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