Der gefallene Engel von Amunet_89 (Luzifers Tränen) ================================================================================ Kapitel 1: Tränen eines Engels ------------------------------ Einige Zeit und tausend besorgte Blicke später konnte sie sich endlich ihrem reinem Gefühl der unendlichen Reue hingeben. Sandro war endlich gegangen und nun lag sie, Luzifer, der schwarze Engel allein auf ihrer Liege im Garten Gottes. Hätte sie jemand hören können so wäre er aufgrund des Klanges ihrer weinenden Stimme sicherlich im Unglück dieser Person untergegangen. Sie weinte um den verlorenen Tag in der Welt der Menschen, um den unbekannten Mann und seine sprechenden Augen, die sie nie wieder sehen wird und sie weinte um Sandro, um die Tatsche, dass sie ihn trotz ihrer engen Freundschaft doch so schrecklich angelogen hatte. Warum tat sie das? Warum konnte sie nicht einfach die Wahrheit sagen? Warum nicht? War sie nun in alle Ewigkeit verdammt diese Sünde mit sich zu tragen? – Du sollst nicht lügen- Sünde! Die ganze nächste Woche verließ sie den Garten nicht und war auch nicht in der Lage ihre Selbstzweifel zu überwinden. Sandro wusste genau, dass er Luzifer in einer solchen Lage nicht helfen konnte. Sie weinen zu sehen, löste in ihm schon immer etwas aus, etwas das er nicht zu erklären vermochte. Den Drang bei ihr zu sein sie in den Arm zu nehmen und ihr Trost zuzuflüstern. Sie würde ihm nicht sagen warum es ihr so schlecht ging, zweifelsohne hatte es mit dem Besuch auf der Erde zu tun. Danach war sie wie ausgewechselt. Nach dem dritten Tag fasste er einen Entschluss, er suchte den Cherubim Feri auf um ihn über die Welt der Menschen auszufragen, Sandro musste den Grund für Luzifers Unbehagen herausfinden, sonst würde er wohl nie mehr Glücklich, jedenfalls empfand er es in diesem Augenblick so. „Ihr seid Sandro, ein Thronoi, warum seit ihr gekommen?“ Feri musterte ihn genau. „Herr, ich bin gekommen um... um. Herr bitte erzählt mir über die Welt der Menschen, ich muss einfach mehr darüber wissen. Die Engel sagen zwar es sei dort so wunderbar aber ich muss wissen wie es dort wirklich ist. Meister Feri, bitte helft mir. Luzifer geht es furchtbar schlecht, sie ist seit dem Besuch in dieser Welt wie ausgewechselt. Sie weint und ich mache mir große Sorgen. Sie sagt zwar sie hätte dort nichts gesehen aber ich denke das stimmt nicht ich glaube...“ „Sandro, seid Ihr Euch dessen bewusst was ihr von euch gebt? Aus Eurem Mund kommen Worte über deren Sinn Ihr Euch scheinbar nicht im klaren seit. Ihr meint, dass der Erzengel Luzifer euch belügt, ist Euch die schwere Eurer Worte denn bewusst?“ Sandro wurde totenblass, bezichtigte er sie gerade der Sünde!? „Nein ich,“ Plötzlich fehlten ihm die Worte, er spürte Zorn in sich aufsteigen „ Meister Cherubim Feri, ich würde es nie wagen, Luzifer, die Person der ich ewige Treue schwören würde zu verraten. Bitte seit nachsichtig mit meinen Worten, ich kann es mir nicht erklären warum aber ich leide, wenn sie auch leidet. Ich bin zu euch gekommen um einen Weg zu finden ihr leiden zu beenden. Bitte, bitte, so helft mir doch, bitte.“ Sandro flehte aus tiefstem Herzen, dass der Cherubim ein Dämon hätte sein können und doch hätte er ihm helfen müssen. „Ich verstehe dich sehr gut, Thronoi, und doch mache ich mir auch Sorgen, nicht aus Angst sie hätte von der Erde der Menschen einen Schock behalten ,sondern eher darum, dass sie dich, ihren einzigen wahren Freund belogen zu haben scheint, warum, frage ich ,warum lügt ein Engel?“ Feri sah ihn streng in die Augen und Sandro fühlte sich wie ein Gefangener, wie jemand der unter Androhung des Todes gestehen musste, dass er eine andere Person getötet hatte. „Ich weis es nicht...“ Feri seufzte „Nun, Sandro Thronoi, ich werde Euch helfen, wenn Ihr in der Lage seit mir meine Frage zu beantworten.“ Ohne auf Sandros Antwort zu warten ging Feri und ließ ihn dort stehen, ohne Antworten nur mit noch weiteren Fragen und der Angst Luzifer nun verraten zu haben. Komm zurück, bitte komm zurück. Halt, sag mir doch wenigstens deinen Namen! Damit ich weis wer Schuld an meinen Leiden trägt. Der Mann drehte sich zu ihr, offenbarte ihr sein wunderbares, warmes Lächeln und öffnete den Mund, aber es kamen keine Worte daraus, nichts, er sprach doch, Worte konnte man nicht hören. Jede Nacht hatte sie diesen verfluchten Traum, jede Nacht sah sie den Mann vor sich wie er Sprach und doch nicht Sprach, seine Augen die mehr sagten als alle Wort die man finden konnte um das Gefühl, dass sie befallen hatte zu beschreiben. Menschen.... Welch seltsame Wesen! Ich verstehe dich nicht, bitte sprich ich... „Luzifer, Luzifer ich bin da, ich bin es, wach auf, Luzifer ich bin da, ich gehe nicht weg, wach auf, ich habe dich schreien gehört.“ Als sie zu sich kam fand sie sich in Sandros Armen wieder. „Sandro?“ „Ja, hier bin ich, Luzifer, du hattest einen schlechten Traum!“ Sein stahlblauen Augen schienen sie zu verschlingen. Ein Meer von blauen Augen... dachte sie. „Sandro, es tut mir so furchtbar leid, kannst du mir verzeihen, ich bin eine Sünderin, warum trägt mich der Himmel noch, warum verliere ich nicht meine Flügel und falle, und falle bis ich vor Mephistos Thron stehe und er dann über mich richten kann, warum?“ Schon wieder die Tränen, dachte Sandro, er hasste es ,wenn sie weinte, denn dann wurde er so schrecklich schwach... Er sah auf sie nieder als sie sich an ihn schmiegte. Ihre Augen waren geschlossen und ihre Hände krampften sich um sein Gewand. „Gott vergibt Sünden, wie du weist, erzähl es mir, worum geht es in deiner Sünde?“ Doch sie blieb Stumm „Luzifer,“ sein Ton nahm einen strengen klang an „so sag es mir doch, ich kann dir nicht halfen, wenn ich nicht den Grund kenne! Sprich doch zu mir, wenigstens zu mir!“ Sie kniff die Augen noch fester zusammen. „Luzifer! Sag schon, wenn du nicht bereit bist zu beichten, wist du niemals Gottes Vergebung erlangen! Du bist keine Sünderin, jetzt hilf mir, lass mich nicht an dir zweifeln!“ Sandro packte sie so fest an den Schultern, dass es ihr wehtat. „Warum lügt ein Engel, sag es mir!“ Der freundlich besorgte Ausdruck in seinen Augen wich und an dessen Stelle trat ein kalter Blick „Sandro...“ „Jetzt sprich doch endlich, sag mir die Wahrheit!“ Er schüttelte sie. „Sandro...“ „Luzifer, mir geht die Geduld aus, ich mache mir Sorgen!“ „Hör auf, du tust mir weh!“ „Luzifer...“ „Lass mich los, Sandro! Du tust mir weh!“ Plötzlich wurde ihm klar was er da tat. „Ich wollte das nicht, Luzifer ich weis nicht was in mich....“ Doch sie war nicht mehr da. Meine Sünde ist der Grund für Sandros Wahnsinn, womit habe ich das verdient, oh Gott, warum lügt ein Engel? Da spürte sie einen Stich in ihrer Brust. Luzifer? Warum weinst du? Was ist das für eine Stimme? Wer spricht da? Ich bin die Stimme deines Herzens, der Hirte der verlorenen Schafe, ich bin Gott. Gott? Ja, du hast nach mir gerufen und da bin ich nun. Du willst wissen warum Engel lügen, nun die Antwort liegt tief in deinem Herzen. Herr, darf ich euch um etwas bitten? Ich weis was du wünschst , du willst, dass ich dir die Kraft gebe selbst auf die Erde zu gelangen, die Macht den Himmel zu öffnen. Herr, ich weis, dass ich bloß ein Erzengel bin und es mir nicht zu steht eine über solche Kraft zu verfügen. Aber, ich muss zurück auf die Erde, bitte, ich muss mehr über die Menschen wissen. Nun gut, ich verstehe deine Verzweiflung, ich will dir deinen Wunsch erfüllen. Mein Herr, das wäre zu freundlich, ich stehe für immer in euerer Schuld. Da stand sie nun, die Nacht neigte sich dem Ende und Luzifer wusste nicht weiter. Sie faltete die Hände als wollte sie beten und öffnete sie so gleich wieder. Sie spürte die Kraft, die nun durch ihren Körper floss, sie glaubte jeden Moment zu sterben, denn diese Kraft drohte sie zu zerreisen, doch dann... Der Boden unter ihren Füßen öffnete sich. Jetzt oder nie sagte sie sich und sprang. Luzifer fiel und fiel, ich schlage auf, ich werde auf dem Boden zerschellen, blind vor Angst verschränkte sie die Arme vor dem Kopf um sich zu schützen. Doch da öffneten sich ihre Flügel und sie glitt wie ein Blatt auf die Erde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)