New old love von abgemeldet (Komplett überarbeitet [10.04.2008]) ================================================================================ Kapitel 11: Glück und Tod? -------------------------- Part: 12/13 Titel: Glück und Tod? Autorin: Koike Fandom: Digimon Pairing: Takeru/Hikari, anfangs Takeru/OC Disclaimer: s.Beschreibung Warnung: Romantik, Drama Sonstiges: Die FF ist aus der Ich-Perspektive geschrieben, genauer gesagt aus Hikaris Perspektive. Überarbeitet Ich wusste wirklich nicht, wie ich die nächsten Tage einschlief, denn immer sah ich nachts in meinen Träumen das Bild von Tais Leiche unten auf dem Boden. Takeru spürte meine Hilflosigkeit und Trauer und nahm mich immer in den Arm, wenn ich an ihn denken musste. Es war ein schwerer Verlust für mich und mein Verlobter hatte mir gleich zugestimmt, dass wir die Hochzeit verschieben und ich war wirklich froh, denn in diesem Zustand konnte ich nicht wirklich heiraten. Es wäre einfach zu einfach nicht richtig in meinen Augen, so ein großes Glück zu feiern, wenn mein Adoptivbruder gestorben war. Doch leider kamen wir beide nicht darum, Matt, seinem besten Freund, auch die Nachricht von dessen Tod mitzuteilen. An dem zweiten Morgen nach Tais Tod fuhren wir beide in eher unauffälliger, dunkler Kleidung zu den Beiden. Dort angekommen öffnete uns Sora sogleich die Tür, nachdem wir natürlich geklingelt hatte. Sie sah unsere traurigen Blicke und sie fragte, zu meinem Glück, nicht weiter nach und bat uns herein. Sie rief Matt zu uns, während sich Takeru mit der hochschwangeren Sora, die sich fast im neunten Monat befand, bereits aufs Sofa setzte. Ich setzte mich neben ihn, nachdem Matt den Raum betreten und sich aufs Sofa gesetzt hat. "Was ist passiert, Kari?", fragte er nun, um die entstandene Stille zu durchbrechen. Bevor ich anfangen konnte zu sprechen, liefen wieder Tränen meine Wangen herunter, was mich wunderte, denn ich glaubte, gestern und vorgestern alle vorhanden Tränen verweint zu haben. Takeru nahm mich in die Arme und ich beruhigte mich langsam. Nachdem ich mich irgendwie dank der Hilfe meines Verlobten gefangen und die fragenden Blicke der Beiden ignoriert habe, atmete ich noch einmal tief durch, während Takeru mir die Tränen aus dem Gesicht wischte. "Es geht um Tai...", begann ich, während erneut diese Flüssigkeit aus meinen Augenwinkeln lief. "Er ist tot." Meine Stimme war nur ein Flüstern, doch man konnte sie, wenn man gut hinhörte, noch verstehen. Ich sah erst einen gewissen Unglauben in den Augen der Beiden, doch als sie unsere ersten Gesichtern sah, kam Schock in das Gesicht der Beiden. Ebenso war das Gefühl der Trauer in den Augen der Beiden zu erkennen, speziell Matt schien um seinen besten Freund zu trauern. "Wie ist es geschehen?", durchbrach Soras gebrochene Stimme die von Trauer triefende Stille. "Er ist vom Dach eines Hochhauses gesprungen. Es war Selbstmord", antworte zu meinem Glück Takeru, da ich mich nicht in der Lage fühlte. Erneut kamen die Tränen, doch eigentlich wollte ich stark bleiben. Takeru bemerkte dies und drückte mich noch enger an sich, um mir einen letzten Halt zu geben. Auch in den Augen der Anderen waren Tränen zu erkennen, doch sie unterdrückten diese. Wahrscheinlich mussten sie auch erst einmal den Schock verdauen, dass sich der frühere Anführer der Digiritter das Leben nahm. Irgendwann trennten wir uns, da ich noch ein Wort alleine mit dem besten Freund meines Adoptivbruders sprechen wollte. Ich musste noch etwas bezüglich Tais letzte Worte mit ihm reden. Es war mir wichtig. Ich unterdrückte den Drang zu weinen, als mein Verlobter Sora in die Küche folgte, um ihr beim Geschirr spülen zu helfen. "Matt, sei bitte ehrlich zu mir, denn du bist sein bester Freund. Ich möchte von dir wissen, ob Tai jemals ich über seine Gefühle mit dir gesprochen hat, speziell über Gefühle mir gegenüber", fragte ich ihn nun mit ehrlichem und ernstem Gesicht. Ich musste es wissen. Ich konnte ihm ansehen, dass es ihm schwer fiel, darüber zu reden. Ebenso war eine leichte Schluckbewegung zu erkennen, bevor er wieder das Wort ergriff: "Ja, Kari, er hat mit mir darüber gesprochen. Er war seit dem Tag, an dem er dich am schwarzen Meer gefunden hatte, in dich verliebt gewesen, doch anfangs, bevor du mit meinem Bruder zusammenkamst, dachte er ja immer noch, dass du seine Schwester bist, und als ihm das Gegenteil bekannt wurde, warst du schon bereits mit Takeru zusammen. Er hatte keine Chance mit dir darüber zu reden, denn er wollte dir dein Glück nicht zerstören." Gerade in dem Moment, als ich etwas erwidern wollte, kam Takeru zu uns in den Raum gestürmt. "Sora hat ihre erste Wehe eben bekommen. Du musst sie schnell in das Krankenhaus bringen", sagte er zu seinem Bruder gewandt, der sofort zu ihr lief und sie in Richtung Auto trug und dann ins nächste Krankenhaus fuhr. Wir sollten nur die Wohnung abschließen mit dem Ersatzschlüssel, den mein Verlobter besaß, was wir auch taten, bevor wir aus der Wohnung gingen, während ich über Matts Worte nachdachte. Warum war es mir nicht vorher aufgefallen? Am nächsten Morgen rief Yamato uns an und berichtete, dass Sora zwei Kinder bekommen hatte. Es waren Zwillinge gewesen: ein Junge und ein Mädchen, wovon jeder von uns beiden eine Patenschaft übernahm. In den nächsten Tagen gab es drei Nachrichten, die sich unter unseren Freunden verbreiteten: Die Geburt der Zwillinge, Tais Tod und unsere Hochzeitspläne. Letzteres aber nur an die, die es noch nicht wussten. Es vergingen weitere Wochen und Tage und Tais Beerdigung rückte immer näher und irgendwann war er soweit. Der Tag des großen Abschieds war gekommen. Ich zog das schwarze Kleid mit der kleinen rote Schleife an der Seite an, das Tai mir zum Geburtstag dieses Jahr geschenkt hatte, und zog einen passenden Hut, den ich mir dazu gekauft hatte, dazu an. Ein leichtes, durchsichtiges schwarzes Netz, das etwa bis knapp über die Nase ging, verdeckte mein Gesicht. Gemeinsam mit Takeru ging ich los. Mit den anderen Trauergästen, unter denen auch Sora, Matt, meine Adoptiveltern und andere Freunde und Bekannte waren und Tai kannten, trafen wir uns in der Kirche zu dem Gottesdienst. Nach dem Gottesdienst trugen Matt und einige unserer Freunde Tais Sarg zum Friedhof. Begleitet wurden sie von einfachem Flötenspiel. Ich folgte den anderen Trauerngästen zum Firedhof. Nachdem der Pfarrer und meine Eltern eine kurze Rede hielten, trat ich vor die Menge, um zu sprechen: "Wie ihr wahrscheinlich mittlerweile wisst, war Taichi nicht mein leiblicher Bruder war. Er war nur mein Adoptivbruder, aber dennoch bedeutete er mir soviel wie ein Bruder überhaupt nur kannte. Er hat mich getröstet, motiviert und stand mir in vielen Lebenssituationen bei. Er war immer für mich da, wenn ich Probleme hatte und dafür bin ich ihm immer noch dankbar. Taichi war einfach ein besonderer Mensch und ich kann es immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr da war. Neben seiner Liebe zum Fußball spielen, war er immer derjenige, der uns alle aufheiterte und unserer depressiven Gedanken mit einem Lächeln zu vertreiben. Er hatte ein einzigartiges Talent, Leute zu erheitern, wenn seine Ideen auch manchmal etwas unbedacht, vor allem früher, waren. Niemals hätte ich gedacht, dass mein Bruder so früh sterben würde, speziell jetzt, kurz vor meiner eigenen Hochzeit. Es macht mich traurig zu wissen, dass eine Person, die mich mein ganzes bisheriges Leben begleitete, nun nicht mehr da ist. Ich werde ihn vermissen und er wird immer einen Platz in meinem Herzen behalten. Ich behalte ihn in Erinnerung und ich hoffe, dass ihr es genauso tut. Ich werde dich niemals vergessen, O-nii-chan." Nach diesen Worten liefen mir Tränen die Wangen hinab, bevor ich mich vor den Sarg kniete und Blumen auf diesen legte. Takeru nahm mich sofort in den Arm nach der Rede und nun konnte ich mich endlich meiner ganzen Trauer widmen, sodass ich die Worte der Anderen kaum mitbekam. Mein Blick lag nur auf dem Sarg, während immer mehr Tränen meine Wangen benetzten. Viele Leute, die ich teilweise nicht kannte, kamen zur Beerdigung, um sich von Tai zu verabschieden. Sie sprachen ihr Beileid aus und die meisten waren selbst voller Trauer. Einige zeigten diese, andere verheimlichten sie. Ich schloss nach dem das vorbei war, einfach die Augen und verabschiedete mich wie in Trance von den Anderen, bevor Takeru uns nach Hause fuhr. In den nächsten Tagen und Wochen war ich nur zu Hause. Zur Arbeit ging ich nur ab und zu, doch meine Kolleginnen verstanden meine Abwesenheit. Ich betrachtete in dieser Zeit alte Fotoalben und versuchte mich an die letzten Erinnerung zu klammern. Doch Takeru war für mich da und ich muss sagen, er war eine große Stütze und langsam versuchte ich, mit dem Schmerz fertig zu werden. Warum hast du mich verlassen, Bruderherz, und wieso tut es so weh? Irgendwann in dieser Zeit, als ich Taichis Tagebuch fand und durchgelesen hatte, beschloss ich seiner Bitte, die er in dem letzten Eintrag hinterlassen hatte, zu folgen: 'Lebe dein Leben weiter, wo du aufgehört hast. Werde glücklich ohne mich, aber vergiss mich nie.' Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)