Unverhofft kommt oft! von melhilwen (In zusammenarbeit mit sweet_honeymoon!) ================================================================================ Kapitel 6: Das Fest ------------------- Der Raum füllte sich nach und nach immer mehr, doch Aragorn, der neben Legolas stand und sich vorhin mit ihm unterhalten hatte, vermisste noch immer zwei besondere Gäste... Dann sah er dass die Saaltür erneut aufschwang und er sah die erwarteten Gäste, nein Halt, eigentlich sah er nur eine, wo war denn die Braunhaarige? Legolas stupste ihn an. „Aragorn, mellon nîn, sag, wer ist die junge Elbe die gerade den Saal betrat? Ich meinte alle wunderschönen Elbinnen zu kennen!“ Aragorn grinste still in sich hinein. „Das weiß ich nicht, ich schätze Arwen hat sie eingeladen. Geh doch hin und frag sie!“ Gesagt getan, schon machte sich der blonde Prinz auf den Weg zum Eingang, wo eine um sich blickende Elbe stand. „Verzeiht wenn ich Euch in Euren Gedanken störe, My Lady, sucht Ihr jemanden?“, fragte eine allzu gut bekannte Stimme auf einmal neben Claudia. Sie drehte sich um und sah direkt in die dunkelblauen Augen von Legolas. Was sollte das, wollte er sie jetzt etwa vera...äppeln, nur wegen dem unfreiwilligen, zutiefst unglücklichen Treffen vor zwei Tagen? Düster blickte sie ihn an. Er nahm ihre Hand, hauchte mit gesenktem Kopf einen zarten Kuss darauf und wollte dann wissen: „Bitte entschuldigt, ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Legolas, ein guter Freund von Arwen und Aragorn.“ Er richtete sich wieder auf. „Darf ich auch Euren Namen erfahren?“ Claudia brachte noch immer kein Wort hervor. Der Elb aus dem Düsterwald hatte sie wirklich nicht erkannt. „Mein Name ist Melhilwen, mein Prinz.“ Sie deutete einen kleinen Knicks an doch Legolas erwiderte schnell: „Bitte, lasst diese Höflichkeitsformel weg, einfach Legolas genügt auch. Und diese Verbeugung will ich nie wieder sehen!“, meinte er schmunzelnd. Das Mädchen lächelte scheu zurück. Wie nett er doch sein konnte. Wenn er doch sonst auch so wäre. Beide merkten nicht, dass sie beobachtet wurden.... „Hat er es immer noch nicht bemerkt?“ Aragorn wandte sich der Stimme zu und sah Yvonne vor sich stehen. In seinem Blick stand unverhohlene Bewunderung. Ebenso wie ihre Freundin hatte sie sich wunderschön hergerichtet. Sie trug ein pfirsichfarbenes Kleid mit weinroten Stickereien und Verzierungen. Es war schulterfrei und passte ihr perfekt, da es die Figur von ihr betonte und ihre Brüste, die nicht so besonders waren wie die der Freundin, voller erschienen ließ. Sein Blick wanderte anerkennend über ihre Gestalt. Nein, zu verachten war sie genau so wenig wie das andere Mädchen. Der einzige Unterschied zwischen den beiden heute Abend war dass Claudia eher eine Elbenfrisur hatte und Yvonne eine Hochsteckfrisur. Einzelne Locken fielen ihr ins Gesicht und ließ sie nicht so streng aussehen. „Was meinst du damit?“ Sie deutete in Richtung der Eingangstür. Der König fing an zu grinsen. „Ich schätze Legolas sehr aber manchmal ist er wirklich begriffsstützig.“ „Und du schämst dich gar nicht so als König alle auszuspionieren und zu beobachten?“, meinte Yvonne herausfordernd. Aragorn versuchte sie böse anzuschauen doch er musste sehr aufpassen um nicht zu lachen was ihr auch auffiel. „Ja ja, die Könige sind auch nicht mehr das was sie früher einmal waren.“ Sie zwinkerte und er konnte sichergehen dass sie das nicht ernst meinte. „Ja es geht wirklich bergab mit dem Land.“ Schließlich musste er doch noch lachen. So gut hatte er sich schon lange nicht mehr amüsiert doch seit die Freundinnen hier waren war alles anders. Sie brachten ein wenig Schwung in die ansonsten eher ruhige Stimmung. Yvonne seufzte. Yvonne seufzte. Ob er recht wütend wäre wenn er es herausfand? Wahrscheinlich meinte er sie hätte ihn absichtlich getäuscht. Nun, sie hoffte dass es anders verlief. Claudia wusste nicht was sie tun sollte. Wie verhielt man sich wenn man jemanden kannte und eben doch nicht? Doch diese Entscheidung wurde ihr abgenommen als Legolas fragte ob die mit ihm tanzen wolle, die Antwort jedoch nicht abwartete und sie hinter sich auf die Tanzfläche zog. Zum Pech des Prinzen trafen sie unterwegs Gimli und die Hobbits. „Na, hat der Herr Elb schon ein Opfer gefunden, dem er auf die Füße steigen kann?“ Der Zwerg sah das Mädchen zwinkernd an. Legolas sah ihn böse an und ging weiter. Gerade fing ein Lied an das der blonde Elb zu kennen schien denn er fand sich schnell in den Rhythmus ein und führte Claudia sicher. Nach und nach entspannte sie sich. Seine kleine Bekanntschaft tanzte ganz gut. Legolas musterte sie unauffällig, wie er meinte. Sie sah wunderschön aus und hatte freundliche Züge. Er MUSSTE sie einfach näher kennen lernen. Doch jetzt tanzten sie erst einmal. Vorsichtig legte er seine Hände in ihre Taille und bewegte sich zu der langsamen Musik. Ohne dass sie es merkte zog er sie näher zu sich heran und schließlich schloss er die Augen. Dadurch kamen andere Sinne besser zur Geltung und genießerisch sog er den Duft ihrer Haare ein, die herrlich nach Blumen und frischer Luft rochen. Plötzlich endete die Musik und die beiden lösten sich voneinander doch als sogleich das nächste Stück begann fanden sie sich wieder. Jeder war wie verzaubert von dem anderen. Dieses Lied ziemlich schnell und Claudia machte weitere Bewegungen. Dies bewirkte auch dass die Strähnen, die ihre Ohren verdeckten, hin und her schwangen. Der Elbenprinz erstarrte. Seine Miene verfinsterte sich und er sah das Mädchen durchdringend an. Sie erwiderte trotzig seinen Blick. „Wieso versucht Ihr eine Elbe zu spielen wenn Ihr keine seid? Wie lautet Euer wirklicher Name, und warum habt Ihr mir etwas vorgespielt?“ „Ich Euch vorgespielt? Du bist selber schuld wenn du zu blind bist um mich zu erkennen!“ Sie schnaubte verächtlich. „Kaum habe ich eine Elbenfrisur und ein schönes Gewand an bist du nett! Ihr Elben seid wirklich falsch!“, meinte sie spöttisch. Wie sehr sie verletzt war wusste er nicht. Er hatte also nicht mit ihr getanzt sondern mit einer Elbe. Wäre ja auch zu schön um wahr gewesen, wenn er auf einmal nett zu ihr gewesen wäre. Sie wandte sich um um zu gehen doch er bekam sie noch am Arm zu fassen und drehte sie zu sich zurück sodass sie mit viel Schwung an seiner Brust landete. Im Bauch des Prinzen fing es zu kribbeln an. „Sag mir endlich wer du bist! Ich muss gestehen dass ich wirklich nicht darauf komme woher ich dich kenne.“, flüsterte er leise an ihr Ohr. Das Mädchen trat einen Schritt zurück und sah ihm verstört in die Augen. Sein Magen zog sich zusammen als er sie so sah. Dann lächelte sie leicht, zumindest versuchte sie es. „Nun, man kennt mich eher unter dem Namen `Claudia´.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und ging durch die Menge, doch wohin konnte er nicht sehen. „Es tut mir leid.“, flüsterte er ihr nach. Yvonne unterhielt sich gerade mit dem Zwerg als Aragorn auf sie zukam. „Ah hier seid ihr. Elrond, Galadriel und Celeborn sind eingetroffen. Ich bitte euch mir zu folgen. Habt ihr eine Ahnung wo Legolas und Claudia sind? Ich kann sie nirgends entdecken.“ „Nein, aber wenn du willst suche ich sie.“ Was wohl passiert war? In diesem Moment kam Legolas auf die Gruppe zu doch auch er musste die Frage des Königs verneinen. Sie trennten sich und Yvonne begann ihre Freundin zu suchen. Schließlich fand sie sie auf ihrem Zimmer. Sie kniete vor dem Schminktisch, und hatte das Gesicht in den Armen vergraben. Man hörte nur ihr Schluchzen. Langsam ging Yvonne auf ihre Freundin zu und nahm sie in den Arm. Sie konnte Claudias Worte zwischen den vielen Schluchzern kaum verstehen, aber sie interpretierte sie etwas so: „Er ist so ein Arsch, und den Typen habe ich mal süß und nett gefunden. Stell dir vor, ich war vom ersten Moment an total in ihn verknallt! Aber das hat sich jetzt geändert, er ist ein selbstsüchtiger, eingebildeter, hochnäsiger, aufgeblasener Arsch!!! Er hat mich nur angesprochen weil er dachte ich wäre leichte Beute, er ist genauso Schwanzgesteuert wie alle anderen Männer, ich hasse ihn!!!!“ Yvonne streichelte ihr beruhigend über den Rücken und erwiderte: „Genau! Und du wirst ihm jetzt beweißen das er dir total egal ist. Wir werden jetzt ganz ruhig zurückgehen und er wird sich vor Ärger in den A**** beißen das er nicht früher bemerkt hat was für ein nettes und wunderschönes Mädchen du bist!“ Claudia nickte, als sie sich wieder beruhigt hatte, richtete Yvonne sie so her dass sie aussah als wäre nie etwas gewesen. Die beiden Freundinnen hakten sich lächelnd ein und machten sich auf den Weg zurück in den Festsaal. Sie sahen die anderen bei zwei wunderschönen Elben stehen die nur Celeborn und Galadriel sein konnten, Aragorn hatte ihnen erzählt das sie kommen würden. Noch ein Elb stand bei ihnen der nur Elrond sein konnte. Doch leider stand auch Legolas bei ihnen. Claudia wollte schon in eine andere Richtung gehen, doch sie wurde von Yvonne mitgezogen die sie noch einmal flüsternd an ihren Plan, Legolas einfach zu ignorieren erinnerte. Als sie bei den anderen angekommen waren begrüßten sie alle freundlich, wobei sie Legolas ´aus versehen´ übersahen und Yvonne Haldir ein besonders freundliches Lächeln schenkte. Und Aragorn stellte die Mädchen noch einmal den Neuzugängen vor. Sie unterhielten sich sehr gut über alles Mögliche und erzählten den drei weisen Elben auch ihre Geschichte, da sie hofften dass sie ihnen helfen konnten. „Und, wie gefällt es euch hier in Minas Tirith?“, wollte Celeborn freundlich wissen. Die Mädchen antworteten ihm, dass es ihnen hier sehr gut ginge und es ihnen sehr gefallen würde hier zu sein. „Mit ein paar Ausnahmen“, murmelte Claudia ganz leise in sich hinein, doch alle anwesenden Elben hatten sie trotzdem gehört und Legolas’ Wangen bekamen einen leichten rosa Schimmer. Galadriel musste schmunzeln als sie dies bemerkte. „Celeborn und ich werden noch ein paar Tage nach dem Fest hier und reisen dann nach Lothloríen zurück. Wir werden in der Bibliothek von Caras Galadhorn nach einigen Hinweisen suchen, und Gandalf wird sich hier umsehen.“, verkündete die Herrin des Goldenen Waldes. „Und ich werde in meiner Bibliothek nachsehen“, ergänzte Elrond, der bisher noch nicht viel gesprochen hatte. Galadriel redete weiter: „Haldir wird noch hier bleiben und dann in ein paar Wochen mit euch uns nachreiten. Während dieser Wochen möchte ich, dass ihr zwei ein Training bei ihm absolviert. Vielleicht hilft euch noch irgendwer. Es ist unbedingt notwendig, dass ihr den Umgang mit Schwert, Pfeil und Bogen erlernt, damit ihr euch verteidigen und eventuell auch angreifen könnt, solltet ihr während eurer Reise angegriffen werden. Gut, dann sollten wir noch bestimmen wer mit den beiden in den Goldenen Wald reitet.“, meinte sie zu den anderen gewandt. Gandalf meldete sich sogleich, da er diese Sache äußerst interessant fand. Außerdem mochte er die beiden Mädchen. „Ich komme auch mit!“, kam es sogleich lautstark von irgendwo. Jeder sah sich um und schließlich bemerkten sie Gimli, der von Legolas und Haldir unfreiwillig verdeckt wurde. „Könntet ihr zwei bitte einmal umstehen? Es ist immer wieder dasselbe mit euch Elben...!“ Er fluchte vor sich hin, hatte er doch die ganze Zeit über vergebens versucht, sich bemerkbar zu machen. Legolas verzog das Gesicht und seufzte. „Dann werde auch ich sie begleiten“, meinte er. Recht begeistert sah er allerdings nicht aus, doch da sein Freund mitritt konnte er sich natürlich nicht davor weigern. Wie das aussehen würde, ein Zwerg ritt auf einem Pferd und ein Elb würde es nicht tun. Pah, diese Chance wollte er dem Zwerg nicht geben, ihn wieder auslachen und verspotten zu können. Auch die Hobbits hüpften aufgeregt umher. „Wir auch, wir auch,....!“ Aragorn allerdings musste absagen, hatte er doch als König seine Pflichten dem Volk gegenüber. Wäre es ein Kampf gegen das Böse, also etwas wirklich wichtiges, gewesen, wäre er natürlich mitgekommen, aber so... „Nun, da wir eine Gruppe zusammen haben, würde ich sagen gehen wir zurück auf das Fest. Melhilwen und Maeglin müssen sich vor ihrem Training ja noch etwas entspannen!“, meinte die blonde Elbe mit einem Lächeln. Claudia und Yvonne erstarrten. „Woher wisst Ihr unsere Nicknamen?“, hauchten sie. Innerlich biss sich Galadriel auf die Zunge. Jetzt hatte sie sich doch noch verredet. Ob sie sich verraten hate? Nein, wohl eher nicht, keiner außer ihr und ihrem Gatten wusste dieses Geheimnis, doch konnte sie es den Mädchen nicht sagen, da sie von allein darauf kommen mussten. Sie konnte ihnen nur helfen den richtigen Weg zu finden. Äußerlich aber meinte sie gelassen: „Dies sind eure Namen in unserer Sprache. Eure Namen sind mir etwas fremd und ich denke es ist für alle Anwesenden leichter euch mit diesen Namen anzureden.“ Die beiden Freundinnen schienen ihre Antwort gelten zu lassen denn sie nickten mit dem Kopf. Galadriel lächelte erleichtert. Dann gingen sie in den Hauptsaal zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)