Harry Potter und das Medaillon der Vampire von Altron (Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix") ================================================================================ Kapitel 12: Flitwicks Lehrplanwechsel ------------------------------------- So Devillady, hier kommt jetzt auch endlich das neue Kapitel... Das letzte Mal dass ich hier hochladen wollte, hat die Seite nicht funktioniert. *schulterzuck* Was Voldy und co angeht, lass dich einfach überraschen. Hier werden jetzt erst einmal nur kleine Hinweise eingeworfen. Flitwicks plötzlicher Lehrplanwechsel Die letzten Tage des Oktobers vergingen schnell. Hermine saß fast ihre gesamte Freizeit in der Bibliothek und wollte nicht gestört werden. Harry hatte mehrmals versucht, mit ihr zu reden, doch es war anscheinend ihre Art, mit dem Alleinsein fertig zu werden und endgültig von Ron loszukommen. Die Art ihrer Bücher ließen ihn allerdings stutzig werden: Geschichte, Verteidigung gegen die dunklen Künste, der Ehrenkodex der Vampire von 1754 und ein Haufen anderer zum Teil sehr alter Schriften. Doch sie gab keine Antworten auf seine Fragen und schließlich gab er den Versuch auf, mehr aus ihr herauszulocken. Er verbrachte viel Zeit mit Ginny und auch Theodor entzog sich zunehmend dem Einflussbereich der Slytherins, was zu regelmäßigen Beleidigungen und Beschimpfungen aller Art führte. Mit diesen Anfeindungen musste Theodor sich abfinden. Schüler und Lehrer versuchten am Mittwochnachmittag die Große Halle und die Gänge auf das am Abend anstehende Fest vorzubereiten. Harry, der sich nicht rechtzeitig aus dem Staub gemacht hatte, wurde sogleich von Hagrid zur Verantwortung gezogen, einen Teil des Schlosses zu schmücken. Das gleiche Schicksal ereilte Ron auch, der laut fluchend neben Harry zu der Hütte ihres Lehrers ging. "Ich dachte, ihr könntet mir ein wenig unter die Arme greifen. Ich denke, das Wetter wird gut genug. Diese Kürbisse… Seid ihr so nett und könnt sie ein wenig auf dem Gelände verteilen?" "Warum ausgerechnet wir?", fragte Ron patzig. "Lavender wollte sich mit mir im Gemeinschaftsraum treffen, bevor..." "Es dauert ja nicht lange", besänftigte Hagrid den Rothaarigen. Ron lenkte widerwillig ein und wandte sich den Kürbissen zu. Einige Exemplare waren fast drei Meter hoch und Hagrid hatte schon die letzten Tage damit verbracht, sie auszuhöhlen und zu kleinen gemütlichen Sitzecken umzufunktionieren. "Glaubt mir", sagte Hagrid. "Ich würde es ja auch alleine machen, aber einige sind einfach zu schwer, um sie zu tragen und ich dachte, ihr könntet sie mit einem Schwebezauber zum Schloss bringen." Harry und Ron nickten und zogen ihre Zauberstäbe hervor. Beide liefen schweigend, jeder mit einem riesigen Kürbis, der vor ihnen schwebte, zum Schloss. Harry hatte keine Ahnung, worüber er mit Ron reden sollte und so zog er es vor, nichts zu sagen. "Wie geht es dir?", fragte Ron plötzlich, als sie weitere zwei Kürbisse zum Schloss schafften. "Mmh... geht so", murmelte Harry, ohne den Blick von seinem Kürbis abzuwenden. "Und dir..?" "Weiß nicht", sagte der Phönixhausschüler. "Habe ein wenig Stress mit Lavender... ähm ... wie geht es ... ist … ist Hermine immer noch böse auf mich?" Der Slytherin blieb abrupt stehen und sah Ron misstrauisch an. "Siehst du endlich ein, einen Fehler gemacht zu haben?", entgegnete Harry überraschend kühl. "Ich wüsste sonst nicht, was dich das angehen sollte." "So war das jetzt nicht gemeint", sagte Ron und ging weiter den Berg hinauf. "Es ist nur ... ich vermisse euch: dich, Hermine und Ginny... verstehst du? Lavender ist so Besitz ergreifend, dass ich... ach egal." Ron erhöhte das Tempo und obwohl die beiden noch ein paar Mal den Weg von Hagrids Hütte zum Schloss machten, sprachen sie kein Wort mehr miteinander. Das Festmahl begann sehr früh und trotz der Hektik hatte man es doch geschafft, die Halle wunderbar zu schmücken. Harry bedauerte, dass der Vorschlag eines Schülers abgelehnt wurde, für dieses Fest die fünf Haustische aufzulösen und dafür mehrere Sitzgruppen zu machen. Daher blieb ihm nur die Möglichkeit, seinen Platz so zu wählen, dass er Ginny von dort aus sehen konnte. Zum Abschluss führten die Hausgeister ihre alljährliche und gleich bleibende Show auf, der Harry kaum noch Beachtung schenkte. Es war bereits sehr spät, als das Fest beendet wurde und Harry erhob sich rasch und bahnte sich einen Weg durch die Schülermenge zum Gryffindortisch. Ginny zog ihn auf den freien Stuhl neben sich und gab ihm einen zärtlichen Kuss. "Schade, dass wir schon wieder in die Gemeinschaftsräume müssen", sagte Ginny. "Hättest du nicht den Hut dazu bringen können, dich wieder nach Gryffindor zu stecken?" Harry lächelte verlegen. "Ich wollte eigentlich auch nicht nach Slytherin", sagte er. "Und ich würde auch viel lieber noch etwas mit dir unternehmen." "Und warum tust du es nicht?" fragte Ginny und lächelte ihn verführerisch an. "Wegen der Sperrstunde! Wir dürfen uns jetzt nicht zusammen sehen lassen." "Schade", murmelte Ginny und überhäufte ihren Freund mit Küssen. "Aber wir könnten uns im Raum der Wünsche verstecken", sagte Harry, zwischen zwei Küssen. "Glaubst du?" fragte Ginny. "Ja", murmelte Harry. "Ich denke, wenn wir den Raum versiegeln, wird keiner herausfinden, dass wir dort sind." Ginny stoppte die Küsse und sah ihn an. Die Schüler strömten immer noch durch das Eichenportal nach draußen. Die Rothaarige nahm Harry an die Hand und zog ihn mitten in das Gewimmel. Keiner achtete darauf, dass der Slytherin in die falsche Richtung ging. Kurz vor dem Gryffindorturm lösten sie sich aus der Schülermenge und stiegen die Treppen weiter hinauf zum siebten Stock. *** Es war früh, als Harry nach dem Halloweenfest wieder erwachte. Er kuschelte sich noch einmal an Ginny und gab ihr vorsichtig einen Kuss. Die Nacht im Raum der Wünsche war besser gewesen, als er es sich gestern noch ausgemalt hatte. Er hatte seine Unschuld verloren und sie hatten sich lange und intensiv geliebt. Eine ganze Weile betrachtete er seine schlafende Freundin, doch als der Tag anbrach und die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster schienen, weckte er sie vorsichtig. Sie küssten sich ein paar Mal leidenschaftlich, doch beide wussten, dass die Nacht in ihrem heimlichen Versteck zu Ende war. *** Mit dem November schien sich das Wetter rasch zu wandeln. Es ging stark auf den Winter zu und die Tage wurden zunehmend kürzer. Aus den Wolken, die die Sonne meist bedeckten, würde schon bald der erste Schnee fallen. Harry verbrachte einen Großteil seiner Freizeit in der Bibliothek und bereitete das nächste DA Treffen vor, welches gegen Ende der Woche stattfinden würde. Doch seine Vorfreude darauf war nicht sonderlich groß. Zu oft hatte es bei den letzten Treffen Proteste gegeben, was die Inhalte des Übungsstoffes anging. Hermine konnte manchmal recht einflussreich sein, denn immer mehr Schüler forderten auch härtere Flüche, um der Bedrohung durch Todesser standhalten zu können. Die Zeit, bis zu dem Treffen, verging sehr schleppend und Harry wünschte sich nichts sehnlicher als die Weihnachtsferien, die in sieben Wochen beginnen würden. *** Neben Theodor ging er zu Peonys Klassenzimmer. Professor Peony hatte vor zwei Wochen endlich mit dem Thema Heil- und Linderungstränke angefangen. Alle Schüler hatten gehofft, dass sie endlich wieder etwas Praktisches üben würden, doch ihre Lehrerin hatte sie bisher nur einen Trank gegen eingewachsene Nägel brauen lassen, der noch nicht einmal sonderlich kompliziert gewesen war. "So", fing die Lehrerin an. "Der Tank von letzter Woche müsste jetzt genügend gezogen haben. Würden Sie bitte alle Ihre Kessel holen. Ich möchte mir die Ergebnisse ansehen und dann werden wir mit dem Antisplisstrank beginnen." Harry rümpfte die Nase, als er das hörte, tat aber das was Ihnen befohlen war und stellte fest, dass sein Trank inzwischen eine dunkelbraune schmierige Masse geworden war. "Ich hätte ein wenig mehr Elan erwartet, gerade bei einem derart einfachen Trank sollten Sie als UTZ-Kurs ein besseres Ergebnis erzielen." sagte sie vorwurfsvoll und betrachtete Harrys Trank. "Professor", meldete sich Hermine zu Wort und mit einem Nicken gab die junge Frau der Schülerin das Wort. "Wissen Sie, der Trank war zwar sehr einfach, aber ich glaube, es ist nicht ganz das, was sich die meisten hier zu lernen wünschen." "Wie meinen Sie das?", hakte Professor Peony nach. "Nun ja, wir sind hier im UTZ-Kurs und die meisten wollen lieber Tränke brauen, die für irgendetwas nützlich sind." "Nützlich?", fragte Peony und ihre Augen fixierten die Hermines. "Also ich denke, dieses hier ist mehr als nützlich. Ein eingewachsener Fingernagel kann durchaus schmerzhaft sein und das nächste Projekt ist die ideale Lösung für sämtliche Haarprobleme... in der fünften Klasse ist das sehr gut angekommen." "Aber Professor Peony", unterbrach Hermine die Lehrerin. "Wir sind im letzten Jahr und Sie lehren uns solchen Kinderkram. Sie haben doch im St. Mungos gearbeitet. Sie wissen genau so gut, wie wir alle, dass da kein Mensch hinkommt, der sich wegen eingewachsenen Nägeln oder Problemen mit Spliss herumärgert. "Eben weil die Leute wissen, wie man diese Tränke braut", entgegnete Peony. "Aber wir wollen nach der Schule keinen Beautysalon eröffnen. Wir müssen doch wissen, wie man stark blutende Wunden stillt, oder bei Vergiftungen erste Hilfe leistet." "Alles zu seiner Zeit", sagte Peony kühl. "Und das Thema Vergiftungen oder vergiftete Wunden ist derart umfangreich, dass wir es wohl kaum in diesem Schuljahr behandeln können." Hermine setzte noch einmal zu einer Erwiderung an, aber Peony ließ nicht weiter mit sich reden und drohte jedem eine Strafarbeit an, der es wagte, sie wegen ihres Unterrichtsstils noch einmal zu kritisieren. Harrys Meinung war zwar der Hermines sehr ähnlich und er glaubte, dass sie mit ihrem Wunsch, allen anderen ebenfalls aus dem Herzen gesprochen hatte, aber kein anderer Schüler wagte mehr etwas in diese Richtung zu sagen. Der Slytherin sah zu der, immer noch vor Wut zitternden, Phönixhausschülerin hinüber. Sie beugte sich zu ihm hinüber, um etwas zu sagen, doch mit einem Blick auf die Lehrerin, die sie immer noch misstrauisch beobachtete, ließ sie es lieber bleiben. *** Harry verbrachte die meiste Zeit der Stunde damit, seinen Kessel von der schmierigen Masse der letzten Woche zu befreien. Danach füllte er ihn gehorsam mit frischem Quellwasser und gab hundert Gramm zerstoßene Fledermausknochen und einige Tropfen Algenextrakt hinzu. Danach war er fürs Erste fertig, denn dieses Gemisch musste jetzt etwa drei Tage köcheln, bis er die nächsten Zutaten hinzu geben konnte. "Ich hasse diese Frau!", fluchte Hermine, als die beiden den Klassenraum verließen und sich auf den Weg zu Verteidigung gegen die dunklen Künste machten. "Du hast ja Recht", grummelte Harry. "Und dabei habe ich gehört, dass sie eine hervorragende Heilerin sein soll.", fügte er schnaubend hinzu. "Manchmal sehne ich mich nach dem Unterricht von Snape", sagte Hermine immer noch wütend auf Professor Peony. "Der hat uns wenigstens gefordert." "Überfordert wäre treffender", quiekte Neville. Sie erreichten Flitwicks Klassenraum und unterbrachen das Gespräch, als sie erkannten, dass ihr Lehrer bereits an seinem Pult saß. Schweigend ließen sie sich auf ihren Plätzen nieder und warteten auf die restlichen Schüler, die kurz nach den Dreien den Raum betraten. "Schlagt doch gleich mal das Buch auf Seite zweihundertdreiundfünfzig auf.", fing Flitwick an, als alle Schüler saßen. Es folgte ein Murmeln und das Rascheln von Seiten, als die Schüler die besagte Seite aufschlugen. Harry hielt einen Moment inne. Auf der Seite war eine Zeichnung von einem Mann abgebildet, der einen Menschen aussaugte. Er starrte einen Moment fassungslos auf die Abbildung, dann meldete er sich irritiert. "Professor Flitwick, hatten Sie nicht in der letzten Stunde gesagt, dass wir als nächstes die Veelas durchnehmen?", fragte Harry und sah zu dem kleinen Mann auf, der hinter seinem Pult auf einem Stapel Bücher stand. "Wir sind noch nicht ganz mit den ‚ursprünglichen', magischen Halbwesen fertig, das stimmt, aber es gibt Informationen, dass Sie-Wissen-Schon-Wer inzwischen Einfluss auf die ranghohen Klanführer der Vampire hat." "Wollen Sie damit sagten, dass Voldemort einen Haufen Vampire irgendwo versteckt hat?" "So lauten die Informationen, die ich von unserem Schulleiter erhalten habe. Er bat mich, Ihnen die Abwehr gegen diese Kreaturen zu lehren", sagte Flitwick und sein Blick wanderte durch die Reihen der Schüler. "Kann mir irgendjemand etwas über Vampire erzählen?" Mit einem Mal waren unzählige Hände oben und Flitwick wandte sich an Dora, der einzigen Slytherin neben Harry, die in diesem Fach den UTZ-Kurs belegte. "Nun ... Vampire zählen zu den ‚erworbenen', magischen Halbwesen. Sie sind Menschen, bis zu dem Zeitpunkt, wo ihr Körper, durch das Gift, das beim Biss eines Vampirs in den Körper appliziert wird, stirbt. Sie hören auf zu Altern und werden somit beinahe unsterbliche Geschöpfe mit sehr stark ausgeprägten Sinnen und Instinkten. Allerdings sind sie Geschöpfe der Nacht und vertragen kein Sonnenlicht. So sind sie am Tag blind und hilflos. Es könnte sie töten, wenn sie zu lange direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Außerdem sind sie gezwungen, sich von Blut zu ernähren..." "Sehr gut, Miss Moon", unterbrach Professor Flitwick die Schülerin. "Zehn Punkte für Slytherin. Gibt es noch etwas zu ergänzen? Wie kann man zum Beispiel einen Vampir erkennen... Miss Granger?" Hermine nahm die Hand wieder herunter. "Nein, ich ... Ich wollte Ihnen eigentlich eine Frage stellen", sagte die Phönixhausschülerin. Flitwick sah von seinem Bücherstapel zu ihr hinunter und bat sie fort zu fahren. "Ist es einem Vampir unter bestimmten Bedingungen möglich, wie ein gewöhnlicher Mensch zu leben?", fragte Hermine und sah unsicher zu dem kleinen Lehrer auf. "Das ist eine sehr gute Frage", sagte der Lehrer. "Und sie erfordert eine längere Antwort. Wären Sie mir böse, wenn ich die Frage jetzt erst einmal mit einem knappen Ja beantworte und wir dieses Problem demnächst noch einmal genauer erörtern?" Hermine nickte zustimmend, während Ron einen ernsten Blick zu Harry warf. "Die glaubt doch nicht immer noch, dass Snape ein Vampir war?", fragte der Rothaarige flüsternd. Der Slytherin antwortete lediglich mit einem Schulterzucken *** "Ich wusste es", sagte Hermine nach der Stunde, als sie die Treppen in die Große Halle hinuntergingen. "Was hast du gewusst?", erkundigte sich Harry. "Das Snape vielleicht doch ein Vampir war?" Harry und auch Ron, der knapp hinter ihnen war, begannen zu lachen. "Nein, obwohl ich das immer noch für möglich halte", sagte Hermine ernst. "Ich hatte so eine Ahnung, was Voldemort und Vampire anging." "Wie kommst du denn jetzt darauf", fragte Ron, der inzwischen aufgeschlossen hatte. "Du weißt, dass Trelawney nie etwas von deinen seherischen Fähigkeiten gehalten hat." "Sehr witzig", sagte Hermine, blieb stehen und sah ihren Exfreund entnervt an, wandte sich dann aber wieder Harry zu, "Du hast mir doch von dem Gespräch zwischen Voldemort und Morticia erzählt." "Ja... und?" "Morticia ist ein Vampir, genauer gesagt, eine der vielen Klanführer und, meinen Recherchen zufolge, hat sie ein großes Gefolge unter sich... Was hatte sie noch mal genau zu Voldemort gesagt?" "Lediglich, dass sie den ‚Unbekannten' nicht jagen will, weil sie ungeduldig werden und sie sie nicht mehr lange unter Kontrolle halten könnte... und ..." Harry brach ab. "Sie hat von Vampiren gesprochen. Sie... sie drohen außer Kontrolle zu geraten", folgerte Hermine. "Wir müssen zu Dumbledore." "Übertreibst du nicht etwas?", fragte Ron. "Was glaubst du, wird passieren, wenn eine Horde hungriger Vampire durch das Land zieht?", fuhr Hermine ihren Ex-Freund an und dieser schien so langsam das Problem zu verstehen. Harry verspürte keine große Lust, mit dem Schulleiter zu reden, doch Hermine blieb eisern und so standen sie wenig später vor dem Wasserspeier, der den Eingang zu Dumbledores Büro bewachte. "Miss Granger, Mr. Potter, Mr. Weasley, was machen Sie hier?", fragte Professor Dumbledore, der den Gang entlang auf sie zukam. "Wir wollten mit Ihnen sprechen", sagte Hermine rasch und fügte, lediglich das Wort ‚Vampire' als Erklärung hinzu. Der Schulleiter nickte. "Schokoladenpralinés", sagte er und die gewaltige Wendeltreppe begann sich vor ihnen hochzuschrauben. Nur wenig später waren die vier im Büro und Hermine erklärte die Sachlage, doch der Schulleiter nickte lediglich. "Das ist mir nicht neu", sagte der alte Mann. "Ich habe vor wenigen Tagen mit dem ‚Unbekannten', wie du ihn nennst, gesprochen." "Dann wissen Sie also, wer er ist?", fragte Harry fassungslos. "Voldemort ist hinter ihm her." "Das ist mir auch schon bekannt, aber mach dir keine Sorgen um ihn, egal was Voldemort dich über ihn wissen lässt. Er ist in Sicherheit." "Aber was werden Sie in der Angelegenheit mit den Vampiren tun?", warf Hermine nach kurzem Schweigen ein. "Wir wissen, wo sie sich aufhalten", erklärte der Schulleiter. "Die Auroren überwachen den Ort soweit es ihnen zumindest möglich ist, ohne selbst in Gefahr zu geraten. Wenn Morticia die Kontrolle über ihre Vampire verliert, können wir hoffentlich schnell genug eingreifen. So sieht es zumindest der Plan vor." "Ist das alles?", fragte die Phönixhausschülerin fassungslos. "Mehr nicht?" "Im Moment ja", sagte der Schulleiter. "Unser Zaubereiminister möchte keine Panik unter den Hexen und Zauberern auslösen." "Aber..." "Hermine bitte", sagte der Schulleiter sanft. "Mehr steht nicht in meiner Macht. Ihr solltet runter zum Essen gehen. Ich muss noch etwas mit Harry besprechen." Schweigend saß Harry auf dem Stuhl und starrte seine Füße an. Erst als sich die Bürotür hinter den beiden Phönixhausschülern schloss, wagte er einen kurzen Blick zu ihm zu werfen. "Einen Zitronenbrausebonbon, Harry?" fragte der Schulleiter und hielt ihm eine Schale entgegen. Der Angesprochene schüttelte den Kopf. "Vielleicht einen Schokofrosch? ... Ich müsste noch einen..." Dumbledore suchte in den großen Pergamentstapeln auf seinen Schreibtisch und begann schließlich die zahlreichen Schubladen seines Schreibtisches zu durchforsten. "Nein, danke", sagte Harry lächelnd. "Sagen Sie mir einfach, was Sie wollen." "Nun gut", sagte Dumbledore, schloss die zuletzt geöffnete Schublade und sah Harry lächelnd an. "Hermine hatte mir berichtet, dass Sie von sich aus versucht haben, in Voldemorts Gedanken einzudringen... Ist das wahr?" Harry nickte und bereitete sich instinktiv auf eine Moralpredigt des Schulleiters vor. "Wie hat es geklappt? Hat er etwas davon bemerkt?" Damit hatte Harry nicht gerechnet. Er richtete sich in seinem Stuhl auf und seine Augen fixierten die des Schulleiters. "Nun, geklappt hat es, ja. Aber nur vage und ich konnte lediglich erkennen was er tat, sagte und so weiter. Ich komme einfach nicht tiefer in seinen Kopf." "Harry, dass ist..." Dumbledores Euphorie brach ab. "Voldemort würde merken wenn du tiefer in seine Gedanken eindringst, das wäre zu gefährlich. Deine Legilimentik scheint stärker geworden zu sein. Aber ich denke, selbst wenn du könntest, solltest du aufgrund deiner mangelnden Übung keine weiteren Versuche unternehmen." "Aber ich beherrsche die Okklumentik sehr gut ... er... er kann mich nicht mehr beeinflussen." sagte Harry, hatte aber Zweifel an seiner eigenen Aussage. "Ich würde es nicht darauf ankommen lassen." sagte der Schulleiter. "Du musst bedenken, er hat Übung darin, andere zu manipulieren. Wenn du weiter nach Plänen oder Informationen in seinem Kopf suchen willst, musst du gewarnt sein, dass er das gleiche, ohne es zu merken, auch bei dir tun kann." Dumbledore seufzte. "Ich habe im Sommer meinen besten Spion verloren und glaube mir, es gäbe nichts Wichtigeres für mich, als herauszufinden, was der Feind plant, aber ... Harry, es ist wirklich zu gefährlich und daher muss ich dich bitten, es nicht wieder zu tun." Harry nickte. Irgendwie hatte er diese Aussage erwartet. "Sonst noch etwas?", fragte Harry resigniert. Der Schulleiter schüttelte den Kopf. "Nein, du kannst gehen." Zögernd stand der Slytherin auf und ging langsam aus dem Büro. Er spürte, dass die Blicke des Schulleiters auf ihm hafteten und war froh, als die Bürotür hinter ihm ins Schloss fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)