Harry Potter und das Medaillon der Vampire von Altron (Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix") ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- "Zerrissen von Schatten und dunklen Trieben. Durchbohrt von den brennenden Fackeln seiner Sucht nach Respekt und Anerkennung. Zwei verbunden durch Vertrauen, nicht durch Blut, aber entzweit durch Verrat. Der eine Mörder und Schöpfer zugleich, ermöglicht dem anderen durch seine Opferung ein neues Aufbegehren seiner Kräfte, anders und stärker als zuvor, und einst Verbündete werden zu Todfeinden. Da steht er zwischen Himmel und Hölle, jetzt und für alle Zeit und Ewigkeit, seinen nicht zu stillenden Durst zu bekämpfen versuchend bis ihn die Liebe zu einer Frau von diesem Schicksal erlöst. Zwei... verbunden durch vertrauen,... aber entzweit durch Verrat... Da steht er zwischen Himmel und Hölle,... aber sein Durst ist nie gestillt." (Prophezeiung von Professor Trelawney aus Harry Potter und das Haus des Phönix) ********** Prolog Simon Lestrange stand keine zwei Meter von ihm entfernt und richtete seinen Zauberstab auf Harry. Dieser sah sich hastig um, doch es gab keine Fluchtmöglichkeit mehr. Seine Wunden schmerzten und er sah ängstlich zu dem Slytherin auf. "Diesmal entkommst du nicht", sagte Simon kalt und seine auffälligen, blassblauen Augen fixierten die Harrys. Harry lehnte sich schwer atmend zurück, schloss resigniert die Augen und ließ den Kopf auf die Brust sinken. 'Jetzt war es vorbei...' dachte er und versuchte Simons Gesicht vor seinem geistigen Auge zum Verschwinden zu bringen. Er wollte nicht, dass das Letzte, woran er dachte, sein Mörder war. Doch es war ihm kaum möglich seine Gedanken zu bereinigen. Immer wieder sah er den jungen, schwarzhaarigen Mann vor sich, von dem er lange geglaubt hatte, sein Freund zu sein. Ein plötzlicher Schrei von Simon ließ ihn zusammenzucken und Harry öffnete vorsichtig seine Augen. Professor Snape hatte den Slytherin von hinten angegriffen und diesen zu Fall gebracht. Simon hatte beim Sturz seinen Zauberstab verloren und versuchte sich verzweifelt gegen Snapes Angriff zu wehren. Harry richtete sich auf und nahm Snapes Zauberstab an sich. Der Zaubertranklehrer schien den Kampf zu gewinnen und er fixierte Simon mit seinen Händen am Boden. Dann sah er zu Harry auf. "Sieh zu, dass du weg kommst!" befahl Professor Snape scharf, "Mit dem, komme ich schon alleine klar." "Er wird mich töten, wenn du weg bist..." hörte er Simons zitternde Stimme in seinem Kopf und seine Augen verrieten die plötzliche Panik in ihm. Doch Harry starrte unwillkürlich seinen Zaubertranklehrer an. "Harry, geh bitte, bring dich in Sicherheit und schau nicht zurück", sagte Professor Snape nachdrücklich. Ohne darüber nachzudenken, oder auch nur ein bisschen Mitleid für Simon zu verspüren, drehte Harry sich um und ging. "Harry...", schrie Simon, doch er ignorierte es. Wie betäubt schleppte er sich von den beiden fort. Es gab keinen Zweifel, dass Snape seinen Patensohn töten würde und Harry hatte mit seinem wortlosen Rückzug Simons Todesurteil besiegelt. Ein schmerzverzerrter Schrei des Slytherins ließ Harry innehalten. Automatisch wandte er sich um. Snape kniete über Simon, der sich noch verzweifelter gegen seinen Patenonkel wehrte, doch so sehr Simon sich auch wehrte der Griff des Lehrers lockerte sich nicht. Schweißgebadet schrak Harry auf und rang keuchend nach Luft. Er atmete ein paar Mal tief durch und setzte sich auf. Mit der rechten Hand fuhr er hastig über seine Stirn und wischte sich den Schweiß ab. Er brauchte eine Weile um zu realisieren, dass er in seinem Bett im Ligusterweg lag. Mit Ausnahme des Schnarchens von Dudley aus dem Nachbarzimmer war kein Geräusch zu hören und ein Blick aus dem Fenster verriet ihm, dass die Lichter in den Häusern des Ligusterwegs noch immer erloschen waren. Es war immer noch tiefe Nacht. Harry seufzte resigniert und knipste das Licht an. Obwohl er immer noch sehr müde war, raffte er sich auf und schlurfte ins Badezimmer. Er musste irgendwas gegen seine Müdigkeit machen, damit er nicht wieder einschlief. Er schlug sich eine handvoll kaltes Wasser ins Gesicht, doch wacher wurde er davon nicht. 'Früher oder später werden mich die Alpträume in den Wahnsinn treiben', dachte er und schleppte sich zurück auf sein Bett. Er griff nach einem Schulbuch, das auf seinem Nachttisch lag. Dabei fiel sein Blick auf den schwarzen, langen Gegenstand, der nur ein paar Zentimeter neben dem Buch gelegen hatte. Gedankenverloren legte er es wieder beiseite, nahm zögernd den Zauberstab an sich und strich mit dem Zeigefinger über die feine, goldene Gravur am Griff: Severus Snape. Harry hatte den Lehrer immer gehasst und dieser Gegenstand unterstützte nun die grausigen Erinnerungen, die sich wieder langsam in Harrys Gedanken einzuschleichen drohten, die die grausamen Bilder immer und immer wieder vor Harrys geistigen Auge abspielten: "Corpus Inflamare", rief Lucius Malfoy. Harry zuckte zusammen und umklammerte den Zauberstab seines Lehrers noch fester, bevor er aus seinem Versteck hervor gestürmt kam. Die gesamte Kleidung von Professor Snape brannte und erhellte das triste Moor mit einem grellen weiß-blauen Licht. "Finite Incantatem", schrie Harry, doch der Zauber blieb wirkungslos. Lucius Malfoy lachte kalt und verschwand kurz darauf zwischen den Duellen, die sich die Todesser mit den Auroren und dem Orden des Phönix lieferten. Harry unternahm zwei weitere Versuche den todbringenden Fluch von Professor Snape abzuwenden, doch auch diese schlugen fehl. Verzweifelt blickte Harry sich um, aber niemand war da, der ihm zu Hilfe eilen und Professor Snape vor dem sicheren Tod bewahren konnte. "SEVERUS,… NEIN!" Simons verzweifelter Schrei und die Dunkelheit die plötzlich über dem Culloden Moor lag, waren beängstigend. Harry drehte sich um und erblickte Simon, der auf die Stelle starrte, wo Professor Snape zuletzt gelegen hatte. Der Lehrer hatte es nicht geschafft den Slytherin zu töten, aber ihn schwer verletzt. Simons blasse Haut war gänzlich mit Blut besudelt. Harry trat einen Schritt vor. Fest entschlossen, Snapes Werk zu vollenden und den Verräter zu töten, erhob er den Zauberstab und richtete ihn auf Simon… Hastig legte Harry den Zauberstab zurück. Er wollte nicht an Professor Snape denken, nicht gerade nach diesem Albtraum. Die Erinnerungen, an die letzte Begegnung mit Lord Voldemort waren noch zu frisch und Harry musste versuchen, damit klar zu kommen. Es war nicht Snapes Tod, der ihn bedrückte, sondern vielmehr die Ungewissheit darüber ob Simon Lestrange wirklich noch am Leben war. Harry hatte ihn nicht töten können und Lupin und Dumbledore glaubten, dass obwohl Simon sehr schwer verletzt fliehen konnte, er möglicherweise dennoch in Lage wäre den Tod zu besiegen. Verbittert biss Harry die Zähne aufeinander. Wenn er die Augen schließen würde, könnte er Simon so intensiv und detailliert sehen, als wäre er wirklich vor ihm. Ein großer junger Mann mit schwarzen Harren, sehr blasser Haut und auffallend blassblauen Augen. Doch er würde nicht lächeln, kein Gefühl zeigen und sein Blick wäre kalt und herzlos. Das wäre nicht der Simon, den Harry geglaubt hatte zu kennen und an den er sich gerne zurück erinnern wollte. "Warum habe ich dich nicht getötet, als ich die Möglichkeit dazu hatte?", drang der Gedanke in Harrys Kopf ein. Resigniert schüttelte er seinen Kopf. Es hatte keinen Sinn darüber nachzudenken, warum er etwas getan oder nicht getan hatte. Er konnte es jetzt nicht mehr ändern. Harry merkte, dass die Müdigkeit wieder in ihm hoch kroch und er zwang sich aufzustehen. Er wollte nicht mehr schlafen, nie wieder träumen. Er warf noch einmal einen Blick aus dem Fenster, doch es war immer noch dunkel und die Nacht würde so schnell nicht zu Ende sein. Mit einem Seufzer holte er sich einen Stuhl, setzte sich vor das Fenster und öffnete das Buch, welches Hermine ihm letztes Jahr zum Geburtstag geschenkt hatte: "Tipps und Kniffe für Quidditch-Spieler: Ausgabe Sucher". Er las in dem Kapitel über den Wronski-Bluff nach, aber seine fehlende Konzentration machte das Lesen fast unmöglich und seiner Lider wurden immer schwerer und schließlich schlief er doch wieder ein. "Mr. Lestrange", sagte eine hohe, kalte Stimme. Simon, schwach, blass und der nackte Oberkörper mit glänzend, rotem Blut besudelt, trat aus dem Schatten hervor. Nur unter großen Anstrengungen konnte er sich auf den Beinen halten und er suchte Halt an einem Schrank. Seine blassen und angsterfüllten Augen fixierten die des dunklen Lords, dann kniete er nieder. "My Lord", sagte er kaum hörbar. "Steh auf!", forderte Voldemort mit einem Lächeln. Simons Blick huschte irritiert zu ihm hoch, dann folgte er der Aufforderung. Der dunkle Lord musterte ihn interessiert. "Snape, war mir zu nichts mehr nütze, aber zum Abschied hat er mir ein Geschenk gemacht auf das ich nicht zu hoffen gewagt hatte…" Der junge Mann sah Voldemort fragend an, "ja, dich hat er stärker gemacht und… wertvoller, sehr viel wertvoller, als er selbst es gewesen ist." Voldemort lachte kalt auf und Simon zuckte vor Schmerzen zusammen. "Meister. Ich glaube, ich werde Sie enttäuschen müssen…" flüsterte er schwach und sank erschöpft zu Boden, "Die Wunden sind nicht zu heilen… ich sterbe!" Harry schrak aus dem Schlaf auf. Als er diese Bilder das erste Mal gesehen hatte, hatte seine Narbe gebrannt, doch jetzt spürte er nichts dergleichen. Diese Vision, die er in der ersten Nacht nach dem Kampf im Krankenflügel hatte, war sein einziger Trost und Harry hoffte inständig, dass Dumbledore und Lupin sich irrten. "Er hat es nicht anders verdient", dachte Harry und erhob sich aus dem Stuhl. Er stellte sich ans Fenster und sah auf den verlassenen Ligusterweg hinunter. Am Himmel zeichneten sich helle Streifen ab und der Horizont färbte sich in ein sanftes rot. Bald würde die Sonne aufgehen, die Nacht war vorbei. Seufzend wandte Harry sich vom Fenster ab, ging ins Bad und ließ Wasser in die Badewanne ein. Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)