Breaking free von Ayame-chan (Seto x ?Yami?) ================================================================================ Kapitel 25: No rescue? ---------------------- Sorry, dass es so lang nicht mehr weiter ging. Aber ich bin in letzter Zeit einfach zu unmotiviert gewesen, um weiter zu schreiben, oder neue Kapitel hochzuladen. Hat auch was mit der geringen Kommizahl zu tun. Als Autor frustriert das ziemlich. Aber ich freu mich dennoch immer wieder über deine konstruktive Kritik HerzAs *knuddel* 24. No rescue? „Na? Eine schöne Nacht gehabt?“ wollte Seth sarkastisch wissen, nachdem er seine Lippen von denen Yamis gelöst hatte und grinste ihn selbstgefällig an. „Ich hoffe doch du hast gut geschlafen.“ „Wirklich witzig!“ fauchte der Schwarzhaarige, doch klang seine Stimme weniger trotzig, als er es sich gerne gewünscht hätte und seine Antwort wurde sogleich bestraft, indem Seth ihm das Ohrläppchen blutig biss. „Nun tu doch nicht so, als ob es dir nichts ausgemacht hätte, was ich mit dir getan habe,“ sagte Seth mit fast schon zu sanfter Stimme und begann den Brustkorb Yamis entlang zu streicheln. Zwar versuchte dieser daraufhin den Arm wegzudrücken, doch sein Widerstand war bereits geringer, als gestern Abend. Sicherlich war es kein langer Weg mehr, bis er den Kampfwillen des Strichers zerstört und dessen Seele zerbrochen hatte. „Fass mich nicht an,“ zischte Yami und funkelte den Älteren wütend an doch sein Blick wich dem der Angst, als Seth seine Beine spreizte und sich zwischen ihnen platzierte. Leise wimmerte Yami und biss sich auf die Unterlippe. /Verdammt, ich darf ihm nicht nachgeben. Bitte beeilt euch doch. Ich will nicht zerbrechen./ „Keine Sorge,“ sagte der Braunhaarige ruhig. „Immerhin habe ich mich soeben erst geduscht. Wobei....wenn du etwas anderes tun würdest, darüber würde ich mich freuen. Aber ich glaub dazu bist du noch zu widerspenstig.“ Zärtlich strich er Yami den Pony aus der Stirn und hielt dann dessen Gesicht fest, um ihn zu küssen. „Aber wir haben ja Zeit, nicht wahr?“ Er tätschelte Yamis Oberschenkel und ließ dann von ihm ab, um sich anzuziehen und verließ anschließend das Zimmer, um zu arbeiten und sich mal wieder mit seinem guten alten Freund dem Polizeipräsidenten in Verbindung zu setzen. Denn immerhin galt es noch dafür zu sorgen, dass Seto lebenslang eingebunkert wurde. Das sich Seto jedoch gar nicht in Polizeigewalt befand konnte er ja nicht wissen. Wenn Seto sich in irgendjemandes Gewalt befand, dann in der von Atemu. Dieser hatte die Hände in den Rücken des Älteren gekrallt und verursachte dadurch lange Striemen, die den Betroffenen jedoch nicht zu stören schienen. Ihr gemeinsames Stöhnen erfüllte den Raum und mit einem heiseren Schrei kam Atemu zu seinem Höhepunkt, krallte die Nägel dabei fester in den Rücken Setos, welcher kurz nach ihm über die Klippe stürzte. Mit rasselndem Atem blickten sie einander an und ihre Lippen verschmolzen zu einem verlangenden Kuss. Die Hände des Schwarzhaarigen fuhren nun durch die Haare Setos und er schloss seine Augen, versuchte so das Gefühl ihrer Vereinigung besser zu genießen. „Ich liebe dich Seto,“ hauchte er matt. „So sehr...“ die Augen wieder öffnend blickte er in die Saphire, deren Besitzer kurz schluckte. Seto zögerte, da er sich einer Erwiderung nicht sicher wahr. Doch wenn es nicht Liebe war, was dann? Für keinen anderen Menschen hätte er jemals so viel getan. Mit keinem anderen Mann hätte er sich vereinigen können. „Ich...liebe dich auch,“ erwiderte er und spürte die Wärme in sich aufsteigen, als Atemu ihn glücklich anlächelte und überschwänglich küsste. Ein Klopfen zerstörte ihre Zweisamkeit, doch blieb Seto gar keine Zeit mehr um noch ein ‚Nein’ zu formulieren, denn die Tür wurde ohne eine Antwort abzuwarten einfach aufgerissen und zwei Männer, einer weiß- der andere braunhaarig stürmten in den Raum. Während letztgenannter auf Grund der eindeutigen Situation, in der Seto und Atemu waren, knallrot anlief, hatte erstgenannter nur Augen für Atemu und stürmte zu ihm ins Bett. „Ati!!“ quiekte Ryou überglücklich darüber seinen Freund wieder zusehen. „Ryou...hi,“ war das einzige, was der Schwarzhaarige beschämt hervorbrachte, denn sein Gesicht hatte eine dunkelrote Färbung angenommen, während Seto vor unterdrückter Wut fast zu implodieren schien. Wütend funkelte er Tristan an. „Hat euch Skorpionen niemand beigebracht, dass man auf ein ‚Herein’ oder ‚Ja’ wartet, bevor man ein Zimmer stürmt, um vielleicht Situationen wie diese zu vermeiden???“ fauchte er, woraufhin der Angesprochene nur noch röter wurde und Ryou fragend den Kopf auf die Seite legte. „Warum liegst du unter dem Mann? Ist er nicht schwer? Und tut er dir auch nicht weh?“ „Ähm...“ versuchte Atemu eine Antwort zu formulieren, doch Seto unterbrach ihn wutschnaubend. „Wann hattest du eigentlich vor die Klone aufzuklären??“ fragte er schnippisch. „Seto...“ versuchte der Angesprochene auszuweichen, doch die blauen Augen sahen ihn so durchdringend an, dass es ihm nicht gelang um eine Antwort drum rum zu kommen. „Yami war aufgeklärt,“ gab er schließlich kleinlaut von sich. „Ist ja schön!“ fauchte Seto unzufrieden. „Und warum dann nicht auch Ryou oder Kura? Ich musste dem Jungen erklären, was Kamasutra ist!“ fauchte er und Atemu glich nun mehr einer überreifen Tomate, während Ryou interessiert den Begriff des Braunhaarigen aufgriff. „Was ist Kamasutra?“ Seto knirschte mit den Zähnen, doch diesmal meldete sich Tristan zu Wort, der von der Gesichtsfarbe her kaum von der Atemus zu unterscheiden war. „Du hast gesagt du wolltest ein Mal der Escorpións entfernen lassen, oder besser dein Angestellter hat mir das mitgeteilt. Ich kann immer noch nicht glauben, dass er uns gefunden hat.“ Der Braunhaarige murrte, doch zwang er sich zur Ruhe und zog sich nun endlich aus Atemus Körper zurück, was diesem jedoch ein leises, jedoch hörbares Keuchen entlockte und hastig schlug der Schwarzhaarige sich die Hände vor dem Mund. Konnte es noch peinlicher werden? Beschämt zog er sich die Bettdecke über den Kopf und wünschte ein Loch möge sich auftun und ihn auf der Stelle verschlingen. „Wir haben unsere Quellen,“ erwiderte Seto auf Tristans Worte hin und griff neben das Bett, wo seine Shorts lagen und zog sie sich über. Dann warf er Atemu die Seine zu, welcher sich beschämt zusammengerollt hatte. „Zieh dir was an,“ sagte der Braunhaarige an seinen Geliebten gewand, ehe er Tristan mit einem Blick taxierte und dann auf das Schulterblatt Atemus deutete, nachdem dieser sich angezogen hatte. „Außerhalb der Stadt steht ein Haus, dass einem Irren gehört. Bakuras Schwester hat ihm das Mal eintätowiert und um sich selbst zu schützen hat er das selbe bei Atemu getan.“ Tristan runzelte die Stirn und kroch dann zu den beiden ins Bett, um sich die Tätowierung anzusehen. Noch immer puterrot im Gesicht setzte Atemu sich auf und drehte dem Escorpión den Rücken zu, damit sich dieser das Mal ansehen konnte. Raue Finger fuhren über die schwarze Farbe, ehe sich deren Besitzer mit einem Seufzen durch die Haare fuhr. „So leid es mir auch tut, aber wer auch immer ihm den Adler eintätowiert hat muss eine andere Mischung benutzt haben. Ich würde es wahrscheinlich hinbekommen, dass die Hunde nicht mehr darauf anspringen, aber es dürften ziemlich üble Narben zurückbleiben und die Farbe sich nicht vollständig entfernen lassen, wenn ich es versuche.“ Seto grummelte und wollte schon antworten, als Atemu ihm zuvorkam. „Es reicht, wenn die Hunde nicht mehr auf mich losgehen,“ sagte der Schwarzhaarige sanft und legte eine Hand um den Anhänger um seinen Hals. „Der Adler stört mich nicht. Ich mag ihn, denn immerhin steht er für Freiheit und das Land meiner Herkunft.“ Überrascht zog Tristan eine Augenbraue nach oben. Es stimmte zwar, dass der Adler zusammen mit der Schlange ein Wahrzeichen Mexikos war, doch einzeln hatte er sich mittlerweile als Erkennungszeichen für Diejenigen eingebürgert, die von den Skorpionen gejagt wurden. Jeder, der ihnen einmal zwischen die Finger kam, wurde das Mal eintätowiert, um sie, sollten sie fliehen, jederzeit wieder finden zu können. Ratlos wand der Braunäugige Seto seinen Blick zu, der jedoch nur mit den Schultern zuckte, die Arme um Atemus Hüfte schlang und ihm einen Kuss in den Nacken drückte. „Ganz wie du willst, Süßer,“ hauchte er dem Jüngeren ins Ohr, welcher daraufhin von neuem rot wurde. „Stell keine Dummheiten mit ihm an,“ drohte Seto dem Skorpion und funkelte ihn warnend an, woraufhin dieser abwehrend die Hände hob. „Keine Sorge, ich werd mich nicht an ihm vergreifen. Immerhin gehört ihr sozusagen auch zu den Skorpionen und die spielen sich nicht untereinander aus. Mal ganz davon abgesehen, dass ich lebensmüde sein müsste, wenn ich Bakuras Freunden etwas antun wollte.“ Der Blauäugige nickte nur und stand auf, um duschen zu gehen, während Tristan alles vorbereitete und über Telefon bei der Rezeption die Dinge bestellte, die er noch brauchte. Als Ryou hörte, dass er assesstieren durfte, war er Feuer und Flamme und fühlte sich hin und her gerissen, als Kura neugierig das Zimmer betrat. Aufgeregt fiel er seinem Bruder um den Hals und begann ihm gleich vergnügt von all dem zu erzählen, was er alles tolles kennen gelernt hatte und wollte bei der Gelegenheit auch gleich mal wissen, was denn nun Kamasutra war. Überrascht wand Atemu ihm daraufhin seinen Blick zu. „Du erinnerst dich noch daran? Dabei hatte Seto das doch nur ganz kurz erwähnt.“ Tristan hinter ihm, der den Adler zu desinfizieren begann, räusperte sich daraufhin verhalten. Ryou hielt inne und nickte dann eifrig und strahlend, während Kura einfach nur teilnahmslos daneben stand. Er hatte keine Lust seinem Ebenbild zuzuhören und strengte sich daher auch nicht an dessen schnelles Gerde zu verstehen. Ja, er besaß keinen wirklichen Fehler, wie Dartz ihm immer unterstellt hatte. Nur hatte er einfach keine Lust sich anzustrengen zuzuhören, wenn es ihn nicht interessierte. Anfangs hatte Kura sich noch bemüht, doch da Dartz mit ihm einfach nicht zufrieden war, egal, wie sehr er sich bemühte, hatte er damit einfach aufgehört und nur, wenn es die Situation erforderte, bewies er, dass er durchaus des Verstehens fähig war. Ryou hingegen war einfach nur scheuer und ängstlicher und so gelang es ihm nicht sich unter Dartz’ Führung besser anzustrengen. Hier draußen fühlte er sich um einiges wohler und freier und wenn alle mit ihm so geduldig waren, wie Tristan, fiel es ihm um ein vielfaches leichter, sich an die unterschiedlichsten Dinge zu erinnern. Atemu lächelte auf Ryous Nicken hin und strahlte ihn an. „Das ist wunderbar! Siehst du? Ich hab dir doch immer gesagt, dass du es kannst!“ „Ja!“ stimmte der Angesprochene begeistert zu, nahm dann voller Lebensfreude Kura bei der Hand und zog ihn mit in das Nachbarzimmer zurück. „Jetzt erklär mir, was Kamasutra ist!“ befahl er und die Tür fiel hinter den beiden ins Schloss. Nachdenklich starrte Tristan auf die zugefallene Tür, während er dabei geistesabwesend die Tätowierung reinigte. Ob die beiden Geschwister waren? Sie ähnelten sich jedenfalls wie ein Ei dem anderen und auf gewisse Art und Weise waren sie auch Bakura sehr ähnlich. Wenn er so die Gesichtsformen und Augen betrachtete, so wirkten sie zwar femininer, doch konnte man bestimmte Züge wieder finden, die auch Bakura sein Eigen nannte. Doch so weit Tristan wusste hatte Bakura nur eine Schwester und diese war tot und für ihre Kinder schienen ihm die beiden zu alt zu sein. „Tristan?“ Atemus leise Frage holte ihn aus seinen Gedanken. „Ja?“ „Wird es...wehtun?“ Der Braunhaarige zögerte kurz, ehe er antwortete. „Ein bisschen vielleicht.“ Der Violettäugige nickte daraufhin und strich mit dem Daumen über den Anhänger an seinem Hals. Ein wenig fürchtete er sich vor dem, was der Skorpion nun vorhatte, vor allem, da er nicht sehen konnte, was dieser tat. Doch war er sich sicher, dass es um ein vielfaches angenehmer sein würde, als sich das Tattoo von Dartz stechen zu lassen. Die blauen Augen waren geschlossen, das Gesicht gen Duschbrause gerichtet, sodass es vom Wasser umspült wurde. In dünnen Bahnen zeichnete es die Konturen des ansehnlichen Körpers nach, spülte dabei den Schaum fort und zog ihn mit sich in die Dunkelheit des Abflusses. Eine schlanke Hand drehte den Hahn zu und der Wasserfluss erstarb. Das wenige Nass, welches noch übrig war verursachte ein unregelmäßiges Tropfen, wenn es auf den Boden der Duschkabine fiel. ‚Keine Sorge, ich werd mich nicht an ihm vergreifen. Immerhin gehört ihr sozusagen auch zu den Skorpionen und die spielen sich nicht untereinander aus.’ /Warum?/ die blauen Augen aufschlagend starrte Seto an die Fliesen, der Pony klebte ihm nass in der Stirn und behinderte seine Sicht, doch es störte ihn wenig. Warum nur standen die Escorpión negro sich so nahe? Warum intrigierten sie nicht untereinander und schalteten sich aus, um eine Bedrohung abzuwenden? Warum behandelten sie einander wie eine Familie und warum taten es die Kaibas nicht? Sie unterschieden sich doch kaum voneinander! Setos Familie zog genauso alle Register, wie die Skorpione mit dem Unterschied, dass sie nicht allzu schnell über Leichen gingen. Aber warum gab es in seiner Familie welche, die ihre Angehörigen umbrachten, um den eigenen Wohlstand zu verbessern?? Warum taten es die Escorpión nicht?? Seto erinnerte sich daran diese Frage einmal Bakura gestellt zu haben. Nach dem der Weißhaarige den Schulbus in die Luft gejagt hatte, war ein großes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt worden und sie suchten bei einem alten Mann, der mal zu den Escorpión negro gehört hatte, Unterschlupf. Was, wenn dieser Mann sie an die Polizei verriet, um das Kopfgeld zu kassieren und sich davon ein schönes Leben zu machen? Und Bakura hatte nicht mal lange überlegen müssen, um eine Antwort zu finden. „Auch unter uns gibt es Idioten, so ist es nicht. Die Drahtzieher sind sicherlich genauso skrupellos, wie dein Onkel. Aber wir, das Fußvolk sozusagen, halten zueinander, weil jeder jeden kennt. Wir kennen die Lebensgeschichten unserer Mitskorpione, nicht selten haben wir ähnliches durchgemacht wie sie und weil wir deshalb einander verstehen, helfen wir uns gegenseitig und würden einander nie hintergehen.“ „Trotzdem kann es doch jemanden unter euch geben, der nicht so denkt!“ hatte Seto daraufhin erwidert, woraufhin Bakura nur gelächelt hatte, wie bei einem kleinen Kind, welches soeben etwas dummes von sich gegeben hatte. „Tritt uns doch bei, dann wirst du schon verstehen, warum ich jedem einzelnen von ihnen vertraue, Otes.“ Daraufhin hatte der Weißhaarige ihm die Kette gegeben und angefangen ihn Otes zu nennen, mit der Begründung er würde erst wieder damit aufhören, wenn Seto klar war, warum die Escorpións einander vertrauten. Doch da der Braunhaarige nie vorhatte sich ihnen anzuschließen, änderte Bakura seinen Namen für ihn nicht. Wütend schlug Seto mit der Faust gegen die Fliesen und schloss erneut die Augen. Langsam versuchte er seine Atmung zu beruhigen und ließ Bakuras Worte noch einmal Revue passieren. Er sagte, auch unter den Skorpionen gebe es solche Idioten, doch das Fußvolk vertraute einander bedingungslos, da es sich kannte, das Erlebte nachvollziehen konnte. Wenn Seth einer dieser Idioten war, gehörte er dann mit zum Fußvolk? Auch an Mais Worte erinnerte er sich wieder: ‚ Kein Kaiba würde einen anderen Kaiba umbringen.’ Demnach wäre sie auch ein Teil des Fußvolkes. Und was tat ein Volk, wenn es von seinem Herrscher schlecht behandelt wurde? Es stürzte ihn! Doch wenn nur ein einzelner aus dem Volk die Grausamkeit erkannte, dann war eine Revolution nur ein Lacher, von dem bald die ganze Welt wusste. Seto hatte versucht seine Familie von der Wahrheit zu überzeugen, doch ohne Beweise glaubte ihm niemand! Die Augen wieder öffnend stieg er nun endlich aus der Duschkabine, denn auf seiner feuchten Haut hatte sich bereits eine Gänsehaut gebildet. Schnell trocknete er sich ab, zog sich einen Bademantel über und kehrte dann ins Zimmer zurück, wo er sich anzog. Dabei warf er einen kurzen Blick auf Atemu, welcher auf dem Rücken lag und die Arme um das Kissen klammerte. Tristan ermahnte ihn die Muskeln zu entspannen, damit es nicht schmerzte. Bevor er sich auf dem Weg zum Gefängnis machte sollte er vielleicht noch etwas zum Anziehen bei der Rezeption bestellen. Das Weiß würde der Schwarzhaarige sicherlich nicht mehr sehen können. Seto räusperte sich und trat dann ans Bett. „Darf ich stören?“ fragte er, woraufhin Tristan murrte. „Wenn’s sein muss.“ „Was hast du für eine Kleidergröße, Atemu?“ Verwundert wand der Jüngere ihm seinen Kopf zu. „Warum willst du das wissen?“ „Dann kann dir der Hotelservice ein paar vernünftige Kleidungsstücke beschaffen. Aber du kannst gerne deine alten Sachen behalten, wenn du magst.“ Hastig schüttelte Atemu den Kopf und nannte Seto seine Größe, der daraufhin das Zimmer verließ. Auf ein ‚Wohin gehst du?’ von seinem Geliebten antwortete er: „Ins Gefängnis. Es wird höchste Zeit Yami und Bakura daraus zu holen.“ Yami war allein und dankte sämtlichen Göttern für diesen Umstand. Er saß auf dem Teppich vor den Panoramafenstern in Seths Schlafzimmer und starrte auf die Agavenfelder, welche die Villa umgaben. Menschen bewegten sich zwischen den geraden Reihen hindurch, ernteten Unkraut und gossen die trockenen Pflanzen. Der Schwarzhaarige hoffte sich so ablenken zu können, doch es gelang ihm nicht. Noch nie war er länger als eine Nacht in einem Zimmer gewesen, indem er einem Mann Lust geschenkt hatte. Und selbst diese eine Nacht hatte ihm immer wieder Mühen gekostet. Alles hier erinnerte ihn an Seth, die Luft, welche er atmete, schien seinen Geruch mit sich zu tragen, sein Atem ging unregelmäßig und laut. Letzteres tat er absichtlich, um so das Stöhnen zu übertönen, welches noch immer in seinem Kopf widerhallte, wie ein Ohrwurm, den man nicht mehr los wurde. Das sein Unterleib schmerzte und das Sitzen nicht gerade angenehm machte, war da noch das geringste Problem. Yami hatte sich längst an das Ziehen und Stechen gewöhnt und konnte es gut ignorieren. Nicht jedoch die Akte an sich. Diese brannten sich in seinem Kopf unter ‚unbedingt immer wieder abspielen’ ein und folgten ihm noch tagelang, ehe sie verschwanden, doch dann waren sie längst von fünf anderen ihresgleichen ersetzt worden. Die Arme hatte Yami um seinen Oberkörper geschlungen und rieb sich über die kalte Haut. Doch es half nichts und selbst, als er sich an seinen Anhänger klammerte und sich an die tröstende Stimme und die warmen Hände Atemus erinnerte, wurden die Bilder nicht verdrängt. Viel mehr erinnerte es ihn daran, dass er noch immer hier fest saß. Warum dauerte es so lange? Warum holte Seto ihn nicht hier raus? Warum machte Atemu ihm keinen Druck? Seto war doch auch ein Kaiba und konnte Seth somit entgegen treten! Oder wollten sie ihn loswerden? War Atemu ihn leid? Seto hatte ihn ja eh nie wirklich leiden können. Ein lautes aber abgehacktes Schluchzen kam ihm über die Lippen und hastig schlang er die Arme um die angezogenen Beine und vergrub sein Gesicht an seinen Knien. Nein, er wollte nicht glauben, dass Atemu ihn hasste, dass er ihn leid war! Und was wenn doch? Immerhin war er noch nicht mal ein Mensch, sondern nur ein Klon....ein Abbild eines Menschen....Atemus Schatten! Yami konnte sich nicht länger zurückhalten und ließ den Tränen freien Lauf, ließ zu, dass sein Körper von Schluchzen erzitterte und schlang die Arme enger um sich. Er wollte doch nur hier weg. Fort von Seth und dessen Gelüsten. Atemu konnte ihn ruhig hassen, damit würde er vielleicht noch klarkommen, doch nicht mit der Vorstellung eines Lebens in dem Bett dieses Perversen. Er fürchtete sich davor, was Seth alles tun würde, um ihn sich gehörig zu machen und noch mehr Angst hatte Yami davor, dass sein Geist brach. Eine Maschine, die die Befehle ihres Meisters ausführte, ohne zu hinterfragen. Eine Maschine, die jede Sekunde lang von der Angst voran getrieben wurde, welche Strafen auf sie warten würden, wenn sie versagte. Eisig blaue Augen bohrten sich in den Verstand des Schwarzhaarigen und er vermochte nicht zu unterscheiden, wem sie gehörten. Seto oder Seth? /Atemu muss mich hassen. Warum sonst bin ich noch immer hier? Wenn Dartz mich mitnahm, dann hat er jedes Mal um mich gekämpft. Er hat Ohrfeigen, Tritte und andere Bestrafungen eingesteckt, um mir zu helfen. Selbst wenn er wusste, dass sein Widerstand sinnlos war hat er es versucht. Warum dann aber kommt er nicht auch jetzt? Warum hilft er mir nicht? Warum lässt er mich im Stich?/ „....Bakura,“ es war nur ein Hauchen, doch Yamis Kopf ruckte nach oben und starrte auf die Fensterscheibe, als ob dort jemand stehen würde und diesen Namen anstatt seiner ausgesprochen hätte. Das Zittern in seinem Körper ebbte ab und auch sein Schluchzen erstarb. Nur die Tränen rannen weiterhin seine Wangen hinab. Yami konnte sich nicht erklären, wie er auf den Weißhaarigen gekommen war, doch wuchs in ihm ein kleiner Hoffnungsschimmer. Würde Bakura nicht versuchen ihm zu helfen? Zwar hatte er ihn angeschmachtet, genauso wie alle anderen Kerle..../Nein!/ bestimmt unterbrach Yami sich selbst und schüttelte den Kopf. /Bakura war nicht wie all die anderen Perversen. Zwar hat er auch versucht mich rumzukriegen, aber er hat es nie mit Gewalt getan./ Der Schwarzhaarige blinzelte. Seine Sicht war wegen der Tränen leicht verschwommen und die Felder waren mit dem Pflanzen zu einem einzigen Mischmasch aus orangerot und braungrün verwischt. Wenn Bakura wirklich etwas ernsthaftes an ihm lag, würde er dann nicht versuchen ihn von Seth zu befreien? Yami war sich sicher, dass es nur Wunschdenken war, auch wenn er sich tief in seinem Inneren etwas anderes erhoffte, doch war dieser kleiner Funke seine einzige Chance. Wenn weder Atemu noch Bakura ihn befreien kamen, dann...dann beschloss Yami, würde er sich Seth ergeben. Lieber tat er freiwillig, was dieser von ihm verlangte, als zu zerbrechen, was er jedoch über kurz oder lang sowieso tun würde, denn lange hielt er es sicherlich nicht mehr durch. Auch, wenn er schon früher Stricher gewesen war, damals hatte er wenigstens noch Hoffnung gehabt. Hoffnung, auf Freiheit. Doch Seth würde es niemals riskieren ihn entkommen zu lassen. Dafür begehrte er seinen Körper viel zu sehr. Doch ein kleines, aber wichtiges Detail ließ Yamis Funken erneut kleiner werden. Bakura saß im Gefängnis und auf Grund seiner Taten würde er für den Rest seines Lebens dort schmoren dürfen. Wie also sollte der Weißhaarige ihm helfen können? Der Violettäugige zuckte zusammen, als der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde und die Tür kurz darauf aufschwang. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, wer den Raum betreten hatte. Der Polizeibeamte begann hastig die Gläser seiner Brille zu polieren, um sich zu versichern, dass er keine Halluzinationen hatte. Doch noch immer war die selbe Zahl auf dem Scheck zu sehen. Schwarz auf Weiß. Eine halbe Million Peso! Seinen Gegenüber schienen die Gefangenen wohl ziemlich wichtig zu sein, wenn er bereit war so viel Geld für sie zu blechen. „Was ist nun?“ fragte Seto kühl und seine Hände krallten sich um die Armlehnen seines Stuhls, während sich der Polizist mit einem Taschentuch den Schweiß von den Schläfen wischte, dann schob er ihm den Scheck zurück und lächelte pflichtbewusst und freundlich. „Tut mir Leid, aber wir haben es mit einem Attentäter zu tun. So einfach kann man den nicht freikaufen. Und jemanden namens Yami gibt es hier nicht.“ Die blauen Augen weiteten sich und ihr Besitzer sprang auf. „WAS??“ „Bitte gehen Sie jetzt, Señor Kaiba.“ Hmmmm, ich glaub ich hab momentan einen Faible für Gefühlsbeschreibungen und Tiefs, wie man wahrscheinlich an Yami gemerkt hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)