Breaking free von Ayame-chan (Seto x ?Yami?) ================================================================================ Kapitel 12: Tell me what is true -------------------------------- 11. Tell me what is true Yami seufzte. „Seto, ich kenne dich nicht von früher, aber ich weiß, wer es damals gewesen sein könnte,“ versuchte er es weiter. „Ach wirklich?“ die blauen Augen funkelten kalt. Ihr Besitzer hatte keine Lust das Thema weiter auszuweiten. „Und was war er? Auch so eine Hobbynutte, wie du?“ zischte er. Nun blitzten auch die Amethyste gefährlich. „Nein, war er nicht!! Wenn du ihn für so jemanden hältst, dann scheinst du ihn überhaupt nicht zu kennen! Am besten, ich erzähle dir gar nicht von ihm!!“ wütend wand sich Yami ab, doch nun war Setos Aufmerksamkeit doch geweckt. Seto betrachtete das Gesicht des Strichers. Er schien es ernst zu meinen. Konnte es wirklich sein, dass es jemanden gab, der Yami ähnlich sah? Jemanden, mit einem tätowiertem Schulterblatt? „Ist dieser jemand, tätowiert?“ fragte er einfach in die Stille. Yami wand ihm wieder sein Gesicht zu. Hatte er nun doch das Interesse seines Gegenübers geweckt? „Ja,“ sagte er schließlich. „Auf der rechten Schulter trägt er einen kleinen Adler. Wie ich trägt er auch einen Anhänger, da der Adler für die Freiheit steht, aber die Tätowierung verurteilt ihn zur Gefangenschaft.“ Seto horchte auf. „Was soll das heißen?“ Yami funkelte ihn an. „Zuerst, erzählst du mir, was damals vorgefallen ist, bevor ich dir irgendetwas über ihn verrate!“ Seto senkte kurz den Blick, sammelte sich und begann dann schließlich von jenem Abend, vor einem halben Jahr zu erzählen. „Ich war mit einem Geschäftsmann verabredet, der sich Jo McLaggen nannte....“ Mariku lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er hatte schlechte Laune. Wegen diesem türkishaarigen Betrüger besaß er nun einen gewaltigen Schuldenberg, Yami und Seto waren noch immer nicht aufgetaucht, es gab keinerlei Nachricht von den Skorpionen und dann machte ihm auch noch sein Bruder Vorhaltungen, weil er ihn nicht nur versetzt, sondern auch noch den braunhaarigen Valon angeboten hatte, um die Wartezeit zu überbrücken. „Verdammt Marik, jetzt sag endlich, warum du hier bist!“ rief er schließlich, als er es nicht mehr aushielt. Marik funkelte seinen älteren Bruder wütend an, kam dann jedoch zum Grund seines hier seins. „Zum einem will ich dir dazu raten schnellstmöglich das Land zu verlassen.“ „Ach und warum?“ fragte dieser desinteressiert. „Du erinnerst dich doch noch sicherlich an den ‚Unfall’ vor vier Monaten, oder?“ Mariku überlegte kurz. „Ach so, du meinst den kleinen Gefallen, um den mich Seth gebeten hat.“ „Genau den. Hör zu, die Polizei mag zwar ziemlich unterbelichtet sein, weshalb du hier ja auch deinen kleinen ‚Club’ führen kannst, aber die Escorpión negro sind dafür umso gerissener.“ „Ich versteh nicht, auf was du hinaus willst.“ Gelangweilt drehte er eine Zigarette zwischen den Fingern und beobachtete, wie sich der Tabak auf dem Tisch verteilte. „Ich weiß aus einer zuverlässigen Quelle, dass sie dir auf die Spur gekommen sind. Was auch immer die mit Mokuba zu tun haben, Mariku, die wollen dich umbringen!“ sagte Marik nun eindringlich. Langsam wich die Farbe aus dem Gesicht des Älteren, als ihm die Tatsachen klar wurden. Bei den Unfall, den er in Seths Auftrag ausgeführt hatte, sollte Mokuba getötet werden und so weit er von Seth erfahren hatte war Mokuba der jüngere Bruder von Seto. /Aber wenn die Biester hinter mir her sind, dann kann das nur bedeuten, dass Seto doch zu den Skorpionen gehört./ „Scheiße,“ fluchte er. /Und ich will nicht wissen, was Yami denen alles erzählt hat./ „Fuck!“ „Das kannst du wohl laut sagen,“ gab Marik von sich. „Verdammt, wie soll ich denn aus Mexiko rauskommen? Wer weiß, wo die überall ihre Spione haben?“ man sah deutlich die Panik, in dem sonst so grausamen Gesicht. Auch, wenn Mariku zu der ‚groberen’ Sorte Mensch gehörte, so fürchtete auch er die Foltermethoden der schwarzen Skorpione, die zwar als Gerüchte herumschwirrten, doch hin und wieder fand man auch mal Beweise für diese Annahmen. Gedanklich sah der Lavendeläugige sich schon in der Wüste, an einem Baum gekettet, umzingelt von hungrigen Kojoten und Assgeiern. Marik sah ihn beruhigend an. „Wegen deiner Flucht bin ich ja hier.“ Mariku sah ihn forschend an. „Ach ja? Und wie willst du mich aus dem Land rausschaffen?“ Der Jüngere griff in seine Jackentasche und holte einen goldenen Ring daraus hervor, den selben, den auch er am Ringfinger trug. „Ich habe mich vor einigen Wochen verlobt, mit einer Frau, die dir auf den ersten Blick recht ähnlich sieht.“ „Ist ja schön für dich!“ schnaufte er. „Sag mal fällt der Groschen nicht? Ich hab sie bezahlt, damit sie die Verlobung eingeht! Sie sieht dir recht ähnlich und wenn du Perücke und einen BH trägst wird der Unterschied kaum auffallen.“ Mariku sah seinen Bruder an, als wolle er ihn auf der Stelle erwürgen. „Du verlangst, dass ich mich als Frau ausgebe?“ zischte er bedrohlich. „Ja, das tue ich! Aber wenn du lieber in die Hände der Skorpione gelangen willst, bitteschön, dann bleib halt hier!“ Wütend knirschte der Ältere mit den Zähnen. „Na gut, ich mach’s.“ „Dir bleibt auch keine andere Wahl.“ Marik öffnete seine Reistetasche und holte eine Perücke und alles weitere Notwenige daraus hervor. Inzwischen hatte Seto seine Erzählung beendet. „Ich hab alle Hebel in Bewegung gesetzt, um ihn zu finden. Tja und dann, holte Seth mich nach Mexiko und statt meinem Unbekannten One-Night-Stand traf ich dich.“ „Und so, wie du darauf reagiert hast, seit du weißt, als was ich arbeite, darf ich wohl davon ausgehen, dass dir diese Nacht mehr bedeutet hat, als ein einfaches One-Night-Stand, oder?“ fragte Yami prüfend und sah in die blauen Augen des Älteren. Dieser rang mit sich, denn er sprach nicht gerne über Gefühle, doch wenn er seinen Herzensschönen wieder sehen wollte, würde er Yami wohl oder übel davon erzählen müssen. Obwohl, es gab ja auch noch die Foltermethoden der Skorpione... Yami seufzte. „Entweder du packst aus, oder du erfährst kein Wort!“ zischte er. „Also schön, ja, ich finde ihn anziehend!“ Eine der schwarzen Augenbrauen bewegte sich nach oben. „Anziehend?“ fragte er prüfend. Seto knirschte mit den Zähnen. „Ich....seine Augen haben mich einfach in ihren Bann gezogen. Er wirkte so geheimnisvoll und das machte ihn interessant.“ Die Amethyste durchbohrten ihn. Murrend erzählte Seto weiter. „Normalerweise schlafe ich nie mit Fremden und schon gar nicht mit Kerlen, aber irgendwie sagte mir mein Gefühl, als ob es richtig wäre, was ich da tue. Reicht dir das jetzt??“ er brach ab und durchbohrte den Jüngeren mit kaltem Blick. Zufrieden lehnte sich Yami zurück. „Ein einfaches ,Liebe auf den ersten Blick’ hätte auch gereicht,“ sagte er und grinste überlegen, als Seto etwas unverständliches vor sich hin murmelte. War das nicht eine leichte Röte auf seinen Wangen? „Gut, dann will ich dir jetzt erzählen, wer deine geheimnisvolle Bekanntschaft ist. Sein Name ist Atemu und ich und er sind einerseits ein und die selbe Person....anderseits sind wir es nicht.“ „Drück dich deutlicher aus!“ zischte der Braunhaarige. „Du hast sicherlich von dem Durchbruch in der Klonforschung gehört. Die Wissenschaft hatte es geschafft eine Ziege zu klonen und sie wollten nun den nächsten Schritt wagen und einen Menschen klonen.“ Seto nickte. „Aber die Bevölkerung hat dagegen protestiert und nach mehreren Anschlägen hat die Regierung die Forschung eingestellt.“ „So war es, aber nicht alle ließen das Projekt fallen. Dartz war so vernarrt in seine Aufgabe einen Menschen zu klonen, dass er es nicht ertragen konnte, nun in einem anderen Bereich eingesetzt zu werden. Er forschte zuhause weiter und um alles finanzieren zu können betrog er viele Firmen. Allerdings gingen sämtliche Versuche eines geklonten Menschen schief. Deshalb wand er sich an Tlaloc, den Regengott der Azteken...“ er wurde unterbrochen. „Er hat sich an Tlaloc gewendet?“ fragte Seto hämisch. „Und der Gott hat ihn dann natürlich geholfen!“ sagte er sarkastisch, doch Yamis Blick blieb ernst. „Zumindest hat er das geglaubt.“ „Wie bitte?!“ „Dartz war jahrelang allein mit sich und seinen Experimenten. Ich denke das hat ihn allmählich durchdrehen lassen. Er war so besessen von seinem Wunsch einen perfekten Menschen zu schaffen, dass ihn Verzweiflung überkam. Die meisten Menschen werden religiös, wenn sie keinen Ausweg mehr kennen, tja und Dartz wand sich dem Kult der Azteken zu. Warum er gerade Tlaloc ausgewählt hatte weiß ich nicht, doch er bat ihn um Hilfe.“ Yami machte eine kurze Pause, um Luft zu holen, ehe er fortfuhr. „Atemu hatte das Pech zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Er hat mir erzählt, dass er seinem Hund hinterher gelaufen war und so auf Dartz’ Grundstück landete. Dieser hat ihn für den gehalten, den Tlaloc ihm geschickt hatte.“ „Regalo de Tlaloc,“ sagte Seto leise. „So nannte Dartz ihn oft. Wahrscheinlich lag es an der neu gewonnenen Motivation, dass er es schaffte, dass von zehn Klonen zwei überlebten. Einer war Yugi und der andere war ich.“ Yami war zum Schluss hin immer leiser geworden und hatte nun den Blick abgewandt. Seto starrte seinen Gegenüber an, ungläubig, ob er ihm glauben sollte, oder nicht. „Du bist ein....“ „Ja,“ unterbrach der Schwarzhaarige ihn. „Hass mich ruhig, für das, was ich bin. Ich bin es gewohnt, dass ich als widerwärtiges Individuum betrachtet werde, dass kein Recht aufs Leben hat.“ Seto schwieg erst, doch dann lachte er kalt auf. „Genau, schäm dich für das, was du bist. Ein dummer, widerlicher Klon. Hergestellt in einem Reagenzglas, wie ein Spielzeug, in einer Fabrik. Ich würde sagen, da hast du doch bei Mariku deine richtige Stelle gefunden. Ein niederes Wesen, nur dazu da, um seinen Schöpfern Freude zu bereiten.“ Wütend funkelten die Amethyste ihren Gegenüber an. „Wie war das?“ zischte er. „Nicht nur dämlich, sondern auch noch schwerhörig. Ich sagte, wenn du so ein abartiges Wesen bist, dann behalte diese Stellung auch bei. Los, zeig deine Dankbarkeit, dass du leben darfst und verrichte deine Arbeit diesmal zufrieden stellend.“ Yami sprang auf. „Ich soll mich für ein Leben auf einem OP-Tisch bedanken?? Bedanken für die ständigen Erniedrigungen? Das ist kein Leben, was ich bisher hatte! Lieber wäre ich tot, als mich für das zu bedanken, was ich hatte tun müssen!!“ Seto lachte nur erneut auf. „Sag mal was erwartest du eigentlich? Als Klon wirst du niemals ein Mensch sein. Du wirst ewig ein Schatten bleiben – Atemus Schatten.“ Yamis Fäuste zitterten, während er versuchte die Worte Setos nicht zu sich durchdringen zu lassen. „Das...ist nicht....wahr.“ sagte er leise. „Ich bin kein Schatten ich....“ er senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Atemu hatte gesagt, dass er würde leben können, das er ein Recht darauf hatte ein normales Leben zu führen. „...ich habe mir nicht ausgesucht, ob ich der Klon eines Menschen werden will. Aber jetzt, wo ich hier bin habe ich ein Recht drauf zu leben. Zu leben, wie ein Mensch. Als Klon unterscheide ich mich nicht von den Menschen, ich bin nicht anders, als sie...“ „Sag mir, was du willst.“ Als Yami fragend den Blick hob, fügte Seto hinzu: „Entscheide für dich selbst, was du sein willst.“ Ihre Blicke trafen sich und Yami erwiderte diesen fest. „Ich will das sein, was ich bin....ein Mensch, der sein eigenes Leben führt.“ Setos plötzlicher Wechsel verwirrte ihn. Hatte er ihn absichtlich provoziert? „Dann tu es doch,“ sagte Seto kühl. „Ein Klon ist ein Mensch, mit dem kleinen Unterschied, dass er nicht im Bauch seiner Mutter aufgewachsen ist, sondern im Reagenzglas. Weltweit gibt es eine ganze Menge Klone, auch wenn sie nicht so genannt werden.“ Yami runzelte die Stirn. „Wie meinst du das?“ „Fällt es dir nicht ein? Fallen dir keine Menschen ein, die von Geburt an gleich aussehen?“ „Du meinst Zwillinge?“ Seto nickte, stand auf und trat ans Fenster. Durch das staubige Glas malte die Sonne goldenen Kreise auf den Teppich. „Du bist ein Mensch, nur bist du etwas anders auf die Welt gekommen.“ Yami schwieg. Das alles klang viel zu schön, um wahr zu sein. Konnte er Setos Worten vertrauen? Schließlich hatten sie bisher nicht gerade ein gesundes Verhältnis zueinander gehabt. „Warum erzählst du mir das?“ fragte er und starrte den Rücken des Braunhaarigen an. „Warum sollte ich nicht?“ „Weil es dir doch egal sein könnte, was mit mir ist, oder? Alles, was dich interessiert ist doch Atemu und nicht ich. Oder willst du behaupten, dass du es aus Reue tust? Das würde nicht zu dir passen.“ Seto schwieg daraufhin, denn die Antwort kannte er selbst nicht. Warum hatte er verhindert, dass Yami sich als Abschaum betrachtete? Zu welchem Zweck? Vielleicht hatte es gar keinen Zweck. Vielleicht war es nur passiert, weil die Antarktis ein Stück schmolz und somit wieder Dinge wie Vertrauen durchließ. /Ich habe gelernt nur mir selbst zu vertrauen aber jetzt befinde ich mich in einer Situation, in der ich mich auf jemand anders verlassen muss. Vielleicht gibt es ja wirklich Menschen, denen man noch vertrauen kann und wie es scheint, sind es die, die ähnliches erlebt haben, wie man selbst./ Seto drehte sich zu Yami um, der ihn fragend ansah und auch Bakuras Bild tauchte vor Setos innerem Auge auf. Dann schüttelte er hastig den Kopf, um seinen Gedanken wieder abzuschütteln. /Was soll der Unsinn? Man kann nur sich selbst vertrauen. Man darf niemals Hilfe ohne entsprechende Gegenleistung erwarten./ doch obwohl er sich das Misstrauen wieder zurückrief, konnte er das Vertrauen nicht vollständig wieder zurückdrängen. Fürs erste blieb es tief in seinem Unterbewusstsein, auf der Schwelle zwischen verschwinden und aufkeimen. In welcher Richtung es gehen würde, würde sich herausstellen, wenn alles vorbei war. „Wo wohnt dieser Dartz?“ fragte Seto und ging in Richtung Tür. „Was hast du vor?“ fragte Yami. „Was schon? Ich hole Atemu da raus.“ „Aber das geht nicht! Du kannst da nicht einfach reingehen, dass ist gefährlich!“ Wütend drehte er sich um. „Glaubst du etwa ernsthaft ich lasse ihn in den Händen eines durchgeknallten Irren? Außerdem habe ich nicht nach ihm gesucht, um jetzt aufzugeben, nur weil es ein bisschen gefährlich wird!“ „Aber...“ „Jetzt hör mir mal zu,“ zischte Seto. „Ich gehöre zwar nicht zu den Skorpionen, aber ich streite nicht ab, mit ihnen mal gemeinsame Sache gemacht zu haben, also erzähl mir nichts von Gefahr.“ „Es ist ja nicht so, dass ich ihn da nicht auch rausholen will, aber zum einem wird das Grundstück überwacht und zum anderen wird Atemu nicht freiwillig mitkommen wollen.“ Unbeeindruckt trat Seto auf den Flur. „Nun, irgendwie wirst du ja unbemerkt entkommen sein und um Atemus Widerwillen kümmere ich mich, wenn es so weit ist. Außerdem, warum sollte er nicht mitkommen wollen?“ „Weil Yugi noch dort ist. Der Grund, warum Atemu für meine Flucht gesorgt hat ist, dass Dartz an mir rumgeschnitten und experimentiert hat und mit Yugi hat er das gleiche getan. Er ist allerdings körperlich zu schwach, um zu fliehen.“ „Dann nehmen wir ihn halt mit,“ sagte Seto genervt und ging nun die Treppe runter, Yami direkt hinter sich. „So einfach ist das nicht. Zusammen passt ihr nicht durch den Lüftungsschacht und...“ „Halt endlich die Klappe!“ fauchte er. „Bring mich einfach nur hin, zeig mir den Eingang und gut ist!“ Yami schwieg daraufhin. Unten in der Bar saßen Ryou und Tristan an einem Tisch. Letzterer hatte anscheinend etwas gekocht, denn Ryou schaufelte gierig das Curry in sich hinein und ein anderer wäre zum Kochen nicht fähig gewesen. Was wohl Glück für den armen Jungen war, denn sonst hätten sich sicherlich sein Magen aufgelöst, so stark, wie Bakura sein Essen immer würzte. Der Kopf eben genannten lag auf der Theke, unter den Armen vergraben. Um ihn herum lagen drei leere Flaschen Tequila und eine halbvolle lag in seiner Hand. Der Inhalt tropfte seelenruhig auf die Theke und bildete eine ansehnliche Pfütze. Seto verdrehte die Augen, ging dann jedoch auf den Weißhaarigen zu und rüttelte ihn an der Schulter. Dieser gab ein lang gezogenes Brummen von sich, hob dann jedoch den Kopf und blinzelte kurz, ehe er Seto erkannte. „Was is’?“ nuschelte er. „Ich muss mir leider mal ein Transportmittel von euch ausleihen. An meinen Jet komme ich nicht dran.“ Wieder gab es nur ein Brummen, dann setzte sich Bakura auf, griff unter die Theke, holte eine Flasche mit einem roten dickflüssigen Inhalt hervor, der stark an Tomatensaft erinnerte, füllte damit ein Glas und leerte es in einem Zug. Anschließend schüttelte er sich angewidert. „Scheußlich das Zeug, aber macht wieder nüchtern.“ Sein Blick fiel auf Yami. „Oh, Yami-chan,“ sagte er vergnügt, „dich sieht man ja selten hier unten.“ „Er begleitet mich,“ klärte Seto ihn auf, woraufhin Bakura ihn enttäuscht ansah. „Was ist nun? Hast du ein Transportmittel da, oder nicht?“ „Natürlich hab ich,“ grummelte der Weißhaarige. „Kommt mit.“ Er stand auf, hielt sich dabei den pochenden Kopf und ging auf die Schwingtür hinter der Theke zu, die anscheinend in eine Küche führte. Seto und Yami folgten ihm. Im Gegensatz zur Bar sah die Küche noch relativ in Ordnung aus. Der Braunäugige durchquerte sie und öffnete eine Tür, die nach draußen auf einen kleinen Hinterhof führte. „Sucht euch was aus,“ sagte Bakura. „Ach ja, Seto.“ „Hm?“ „Wir haben den Mörder von Mokuba ausfindig gemacht.“ Der Braunhaarige wirbelte herum, während Yami neugierig den Blick hob. „Was soll das heißen? Seth hat ihn umgebracht!“ Bakura hob einwendend den Zeigefinger. „Nicht ganz. Der Feigling hat jemanden beauftragt, damit er keinen Dreck am Stecken hat. Mariku hat ihn umgebracht. Ist irgend so ein Bordellbesitzer. Einige der Skorpione sind gerade auf den Weg dorthin.“ Yamis Augen wurden groß. „Mariku hat jemanden umgebracht??“ „Du kennst ihn?“ fragte Bakura. Yami senkte den Blick, ehe er antwortete. „Er ist mein Zuhälter.“ Bakura hob überrascht eine Augenbraue, während Seto nur desinteressiert die Augen verdrehte, den Stricher am Arm packte und mit sich nach draußen zog. „Dafür hab ich jetzt keine Zeit, wir haben wichtigeres zu tun.“ „Dann viel Spaß,“ sagte der Weißhaarige und schloss die Tür hinter den beiden wieder. Staunend sah sich Yami auf den Hof um, der wie ein Abstellplatz für jegliche Art von Fahrzeug aussah. Sorgfältig mit Planen abgedeckt sammelten sich auf dem, doch sehr großen, Hof Fahrräder, Jeeps, ein Kleinbus, eine Limousine, ein Taxi, ein Eiswagen und ein Polizeiauto mit dazugehörigem Helikopter. Kein Wunder, dass die Skorpione alles mitbekamen. Seto sah sich um und ging dann mit einem gehässigen Grinsen auf einen weißen Jeep zu und hob die Plane ein Stück an. /Wusste ich es doch. Der gehört zu den unseren./ dann ließ er die Plane wieder los und drehte sich zu Yami um. „Wie weit ist Dartz Haus entfernt?“ fragte er. „Es steht am östlichen Stadtrand.“ Sagte er. „Dann reicht der Jeep aus.“ Seto zog die Plane von einem dunkelblauen Geländewagen und stieg auf die Fahrerseite. „Steh da nicht rum. Steig ein.“ Forderte der Braunhaarige und drehte den Wagenschlüssel um. Mit einem lauten Brummen sprang das Auto an und nach dem Yami auf seinen Sitz geklettert war, fuhr Seto den Jeep vom Hof. Stichwort Ziege: Eigentlich war es ja das Schaf Dolly. Aber ich fand für Mexiko eine Ziege passender. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)