Don't let me fall asleep... von Ikeuchi_Aya (Aku x Roku) ================================================================================ so i met you… ------------- Meine Lieben, es geht weiter! ^____^ Nachdem ich endlich sämtliche Klausuren und auch die Semesterarbeit fertiggestellt habe und nun nur noch gute zwei Wochen mündliche Zensurensammelzeit ansteht, ist die Zeit gekommen, wieder weiterzuschreiben. Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich dieses Kapitel durchgelesen, ausgemerzt und verbessert habe. Und ich bin an manchen Stellen immer noch nicht zufrieden. Liegt aber teilweise auch daran, dass es für mich wahnsinnig schwierig ist, in der Ich-Erzählform zu schreiben. Mal sehen, wenn die Story fertig ist werde ich diese vllt. doch noch einmal überarbeiten und in meiner geliebten Allwissender-Erzähler-Form schreiben (u know what i mean^^"). Mal sehen! ^___^ @Yume_chan: Hai, ich lese immer schön weiter und werde morgen endlich mal n Kommi abgeben. Verzeih mir bitte meine Faulheit.... V///v" it's so embarassing... @Aerith_Uchiha: Danke dir! ^__° Es freut mich, wenn's gefällt! @Saeko-chan: Auch dir vielen lieben Dank! Ganz so schnell geht es nicht, aber ich bemüh mich! ^____^ @others: Danke für die Aufnahme in eure Favolisten! Das freut mich wirklich sehr!! >//< _-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_ chapter II : so i met you... [Roxas] Es war bereits das zweite Mal in dieser Woche, dass mir die Typen aufgelauert haben. Doch nun waren sie nicht nur auf eine reine Pöbelei aus, sondern wollten sich direkt prügeln oder besser: mich verprügeln. Ich versuchte gar nicht erst mich zu wehren. Was brachte es, wenn man gegen sieben Kerle ankommen wollte, die um einige Zentimeter größer als du selbst und auch noch stärker waren? Beinahe genauso viel, als wenn man gegen den besten Athleten der Welt anträte und nicht einmal annäherungsweise an dessen Leistung heranreichte. Immer wieder spürte ich die Schläge und die Tritte, die gegen meinen Körper gerichtet wurden, mich erniedrigen sollten. So gut es ging schützte ich mich davor, hoffte, dass sie bald von mir ablassen würden. Und immer wieder fragte ich mich, was ich ihnen getan hatte, dass sie mich so quälten. Schon einige Tage zuvor, als ich neu in die Stadt gekommen bin, hatten sie sich einen Spaß daraus gemacht, mich „Blondie“ oder „Knirps“ zu schimpfen. Dass ich nicht darauf reagiert hatte, hatte ihnen wohl nicht gepasst und die Quittung bekam ich jetzt zu spüren! Warum kam auch niemand zur Hilfe? Warum sahen alle so verdammt feige weg? … Würde ich anders reagieren? … Anders als die Menschen, die selbst bloß nicht in die Gefahrenzone rücken wollten? In diese gefährliche Zone, welche den eigenen Ruf auf die Schnelle ruinierte, das Image Schaden nehmen könnte? Vielleicht… aber wohl eher nicht… Das war eines der Dinge, die ich bereits vor einigen Jahren begriffen hatte, anderorts. Einen weiteren Schlag gegen die Schläfe kassierend, hörte ich auf einmal jemanden etwas zu der Gruppe rüberrufen: „Lasst den Kleinen in Ruhe!“ Klein… zwar passte es mir gar nicht, dass ich schon wieder als solches betitelt wurde, aber darauf kam es jetzt nicht an. Ich versuchte einen Blick auf denjenigen zu werfen, der sich in diese Prügelei gewagt hatte einzumischen, doch versperrten mir zwei Staturen von den insgesamt sieben Kerlen die Sicht. Was war das für ein Mensch, der es sich zutraute allein gegen solch eine große Gruppe ankommen zu können? Der sich für einen ihm vollkommen Fremden einsetzte? „Wie war das?“ Der Typ, der mich bis eben noch am Kragen festgehalten hatte, ließ mich los, so dass ich unsanft auf den Boden landete und dort für einige Sekunden leicht betäubt liegen blieb. Der Schmerz steckte noch um einiges tiefer als ich dachte, und ich musste aufpassen, nicht das Bewusstsein zu verlieren, so sehr verschwamm mein Umfeld vor meinen Augen. Doch das alles nahm schneller ein Ende als ich es selbst wahrnehmen konnte. Zwei von der Bande gingen ebenso wie ich zu Boden, blieben beinahe leblos und ächzend liegen. Allerdings gab es immer noch fünf andere, die sich nun daran machten, auch demjenigen eine Lektion zu erteilen, der mich aus diesem Schlamassel rauszuholen wollte. Wieso? Warum musste es immer so weit kommen? Vor Schmerzen keuchend, setzte ich mich schließlich auf, sah, wie sich die Gruppe der aggressiven Typen verzog, ihre beiden zu Boden gegangenen Kollegen mitnehmend. Unsicher ließ ich meinen Blick weiterschweifen und sah nun zum ersten Mal denjenigen, der mich gerettet hatte und im Moment wohl selbst nicht besser aussah, als ich es tat. Er schien nicht gerade älter zu sein. Vielleicht ein oder zwei Jahre. Seine Haare trug er offen, waren rot und lang, allerdings zu allen Seiten hochgestylt. Die Augen auf mich gerichtet, leuchtend grün. Man konnte in ihnen versinken, wenn man nicht aufpasste – versinken und nie wieder auftauchen. Seine Augenbrauen waren etwas kürzer, als man es normalerweise kannte, und seine Lippen spiegelten genau die gleiche Verwunderung aus, wie es sein Blick tat. Ich stellte mir vor, wie es war, wenn er lächeln würde. Garantiert unwiderstehlich. Vermutlich war er sogar auf der Liste der begehrtesten Typen ganz oben unter den Top 10. Der Klamottenstil war eindeutig Street, hatte aber dennoch… etwas Eigenes. Etwas, was ihn eben zu jemand Besonderem machte. Der Fremde trug lediglich ein einfaches ärmelloses schwarzes Shirt, durch welches man die Konturen seines nicht gerade schlecht gebauten Oberkörpers sehen konnte, einen leicht ahnen ließen, wie es darunter aussah. Die dunkelblaue Jeans war leicht ausgewaschen, hatte hier und da einige Risse, ob gewollt oder nicht, war nicht auszumachen. Um seinen Hals lag eine silberne Kette an, an der ein ebenso silberner Anhänger prangte. Klein aber auffällig, in der Form eines schwer beschreibbaren Tribals. Alles in allem ganz normal gekleidet und dennoch besaß er eine ziemlich anziehende Aura… Warum guckte er mich jetzt so an? Hatte ich irgendetwas Seltsames an mir? Abgesehen von den vielen Blessuren, die ich davon getragen hatte? Er musste gemerkt haben, dass ich ihn ein wenig skeptisch ansah und stand nun wieder auf, reichte mir die Hand, um mich hochzuziehen. „Alles in Ordnung mit dir?“ Nein, natürlich nicht. Aber… es ging mir seinetwegen nun besser, als zuvor. „J-Ja… ich glaube schon!“, hörte ich mich sagen und nahm dankend seine Hand entgegen. Kalt. Einfach nur kalt. Beinahe so, als würde in ihm kein Leben herrschen. Oder aber Einsamkeit, die ihn plagte. Nein, vermutlich interpretierte ich zu viel hinein. So jemand wie er, so jemand Starkes, ganz anders als ich, würde dieses Gefühl von Angst, das Alleinsein, nicht kennen. „Haben die dich schon mal so zugerichtet?“, fragte mein Retter und klopfte sich ein wenig den Staub von den Sachen, schien gleichzeitig nach irgendwelchen größeren Wunden an seinem Körper zu suchen. „N-Nein… Ich… habe die noch nie gesehen!“ Eine große Lüge, aber es musste nicht unbedingt sein, dass er sich noch weiter in meine Angelegenheiten einmischte. Dass er meiner Wenigkeit wegen ebenso Schläge hatte einstecken müssen, reichte schon. Es schien, als glaubte mir dieser rothaarige junge Mann nicht, zumindest starrten mich seine so klar wirkenden grünen Augen an, als hätte ich Chinesisch gesprochen. Für einen Moment schwiegen wir beide, doch dann nickte er: „Verstehe. Wie heißt du?“ Mehr nicht? Einfach nur ein „Verstehe“ und das war’s? Er nahm meine Antwort hin wie sie war und aus? „R-Roxas…“, stotterte ich meinen Namen, hätte mich dafür verfluchen können, dass ich schon wieder so unsicher wirkte, „Und du…“ „Axel. Kannst du dir das merken?“ „Blöde Frage. Natürlich!“, erwiderte ich leicht grummelnd, hatte meine Fassung zurückerlangt. „Gut!“, lachte mein Gegenüber, Axel, und wuschelte mir durch die Haare. „Hey~ lass das gefälligst!“ Mühsam versuchte ich wieder die einzelnen Haarsträhnen zu richten, die sich kreuz und quer aufgerichtet hatten, was für einen weiteren kleinen Lachanfall bei Axel sorgte. Es musste wohl sehr albern aussehen, wie ich mich anstellte, aber genauso fühlte ich mich: Albern. „Sorry… aber das hat einfach dazu eingeladen! Kommst du mit?“, fragte er immer noch leicht grinsend. Ich blickte ihn an, und fühlte mich in meiner Annahme bestätigt, dass man diesem Lächeln nicht widerstehen konnte. Mir ging es nicht anders. Ich konnte nicht Nein sagen, erwiderte stattdessen einfach nur ein „Wohin?“. „Wo wir deine Verletzungen behandeln können. Du siehst nicht gerade unbeschädigt aus.“ Ich sah an mir herunter, bemerkte wieder die unzähligen Schrammen, die mir diese Typen verpasst hatten und sah dann zu Axel, welcher ebenso von nicht gerade wenig Kratzern geziert war. „Wir können zu mir gehen. Wenn es dir nichts ausmacht!“, fügte er schnell hinzu, dachte anscheinend, dass er irgendwie zu aufdringlich wirkte. Ich schüttelte leicht den Kopf, rang mir ein kleines Lächeln ab. „Nein, ist in Ordnung.“ Würde ich jetzt nach Hause gehen, säße ich vermutlich eh nur wieder auf meinem Bett und würde mich fragen, warum ich erneut die Hilfe eines anderen abgeschlagen hatte, warum ich wieder denselben Fehler beging. „Gut, dann los! Es wird wohl bald anfangen zu regnen!“, bemerkte Axel, als er hoch in den Himmel sah. Graue Wolken zogen auf, mal dunkler, mal heller, aber allesamt kündeten sie den nassen Niederschlag an, der nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Ein kühler Windhauch tat sein Übriges und bestätigte Axels Ahnung. Meine neue Bekanntschaft packte meine Hand und ging los. Ungeschickt stolperte ich hinterher, blickte mich ab und an um, um zumindest nicht völlig die Orientierung zu verlieren. Doch zu spät. In dieser fremden Stadt waren nun einmal sämtliche Straßen für mich irritierend. Ich hatte schon längst den Sinn einer Route von unserem Ausgangsort aus verloren, hoffte nur, dass ich hinterher wieder zurückfinden würde, denn von Straßenschildern schien diese Stadt auch nicht gerade zu leben. Er zog mich in eine Seitenstraße, weiter zu einem modernen Wohnhaus und schloss die Haustür auf. „Nach dir!“, grinste Axel erneut und wartete, bis ich durch die Tür gegangen war, ließ diese hinter sich ins schwere Metallschloss fallen. Mich leicht in eine Richtung dirigierend, überquerten wir einen kleinen Hinterhof, kamen zu einem versteckt liegenden weiteren Wohnhaus an und gingen durch die nächste Eingangstür, schließlich die Treppen hoch. Aus irgendeinen Grund versuchte ich mir den Weg hierher zu merken. Vielleicht, weil mein Unterbewusstsein mir sagen wollte, dass es nicht das letzte Mal wäre, dass ich hierher kommen würde. Drei Etagen höher drängelte Axel sich schließlich vor und ließ einen Schlüssel in das Türschloss zu einer Wohnung, wohl seiner Wohnung, gleiten. Er bedeutete mit einem Fingerzeig, dass ich ihm folgen sollte. Ohne Nachzudenken tat ich dies. Es war seltsam, dass ich ihm so vertraute, obwohl wir uns gar nicht kannten. Dabei war ich sonst immer ziemlich misstrauisch gegenüber mir fremden Personen. „Setz dich schon mal ins Wohnzimmer! Einfach erster Raum links!“, kam die nächste Aufforderung von Axel. „In Ordnung.“, rief ich etwas lauter zurück, da er schon ins Badezimmer verschwunden schien, um Verbandszeug zu holen. Neugierig sah ich mich um, kam schnell zu dem Schluss, dass seine Wohnung recht spärlich eingerichtet war, aber dennoch etwas Gemütliches an sich hatte. Im Flur, der simpel weiß gestrichen war, befand sich ein altmodischer Garderobehaken aus Messing, an dem zwei Jacken sowie ein schwarzer Schal hingen. Ich ertappte mich dabei, wie ich ein Ende des Schals zwischen meine Finger nahm und leicht daran roch. Ein angenehmer, süßlicher Duft, der mir in die Nase stieg und mich wie geborgen fühlen ließ. Außerdem befand sich in diesem kurzen Flur auch noch eine Kommode, die jedoch im Gegensatz zum Garderobehaken im modernen Weiß gehalten war, was sich wunderbar mit der Wandfarbe stach, und vermutlich auch aus einen dieser Billigmöbelhäuser kam, die im Moment wie Unkraut aus allen Ecken schossen. Mich nicht weiter darum kümmernd ging ich weiter, sah rechts das Badezimmer, geradeaus ein weiterer Raum, wohl das Schlafzimmer. Ich lugte kurz noch einmal zur Badezimmertür, die unverändert angelehnt war und öffnete dann, ohne das geringste Geräusch zu erzeugen, die Tür zum eben noch geschlossenen Raum. Durch einen Spalt, steckte ich meinen Kopf hindurch, wollte mir einen kleine Übersicht verschaffen. Ein großes Bett fiel mir direkt ins Auge, ungemacht, mit schwarzer Bettwäsche und einem roten Laken. Das Gestell hatte einen leicht romantischen Touch, was wohl an den Schwüngen lag, die sich querfeldein durchzogen. Ob vielleicht seine Freundin hier mit ihm zusammenwohnte? Zumindest das Bett schien ziemlich mädchenhaft, irgendwie nicht passend für einen sonst so coolen und lässigen Typen wie Axel. Rechts daneben befand sich ein kleiner Nachttisch, auf dem eine Tischlampe stand und auf der linken Seite… „Dass mit der Orientierung üben wir aber noch einmal!“, spürte ich plötzlich einen warmen Atem an meinem Ohr, mit welchem diese geflüsterten Worte verbunden waren. Ich drehte mich erschrocken um, zog schnell die Tür zu und starrte entsetzt Axel ins Gesicht, der mich triumphierend anlächelte. „I-Ich… a-also… i-ich wollte nur mal…“ „Schon okay!“, unterbrach er mich einfach, schloss kurz seine Augen und ging ins Wohnzimmer vor, „Sieh dich ruhig um!“ Ich fühlte mich fast schon wie ein Verbrecher. Geniert ging ich ihm hinterher, blickte leicht beschämt zu Boden. Neugier war zwar gut, aber nicht in Übermaßen. Und ich hatte es gerade mal wieder ein wenig übertrieben. „Setz dich!“ Axel hatte sich bereits auf die runde, schwarze Couch niedergelassen, schlug auf die Sitzfläche neben sich. Irgendwie war in jedem Zimmer etwas Schwarzes vorhanden oder bildete ich mir das nur ein? Wortlos ging ich zu ihm, setzte mich. Er beobachtete mich einen kleinen Moment, zog dann eine Augenbraue hoch. „Was ist los?“ „Nichts.“ „Und in Wahrheit?“ Hinterfragungen… wie ich es hasste. Aber dennoch… zeigte es mir, dass er sich wirklich für mich zu interessieren schien. „Also, wenn du dir jetzt wegen eben den Kopf zerbrichst… dann werd’ mal ein bisschen lockerer, Kleiner… Roxas.“, verbesserte sich Axel automatisch, als er meine leicht stechenden Blicke im Nacken spürte. Ich nickte etwas, stimmte ihm zu. Mir war es unangenehm, aber wenn er es für okay empfand… Trotzdem hätte ich wohl zumindest einmal fragen sollen, ob ich mich umschauen dürfte. Doch dafür war es nun zu spät. „Zieh mal dein Shirt aus!“, meinte Axel beiläufig und öffnete den kleinen, blauen Sanitätskasten, den er aus dem Bad mitgebracht hatte. Ich tat wie mir geheißen, fand keine Widerworte und wartete einfach nur ab, was er machen würde. Kam es mir nur so vor, oder konnte ich ihm wirklich keine einzige Bitte und Aufforderung abschlagen? Beinahe schon erbärmlich… Axel hatte in der einen Hand eine Flasche mit Desinfektionslösung, mustere mich aber ein wenig. „W-Was ist?“, fragte ich leicht gereizt. „Nichts. Sag mal… wie alt bist du eigentlich?“ Wie kam er auf die Frage? Seit wann konnte man an Körpermaßen das Alter bestimmen, wenn man nicht unbedingt ein Kind war? „Siebzehn!“ „Siebzehn, ja? Aha.“ Musste ich daraus schlau werden? Wohl kaum… Vermutlich verstanden ihn die wenigsten Leute… Axel hatte seine prüfenden Augen abgewandt und kümmerte sich nun um die vielen kleinen und größeren Kratzer, die meinen Körper bedeckten, versuchte dabei stets vorsichtig mit der Lösung umzugehen und mir nicht noch mehr Schmerzen zuzufügen. „Du bist eindeutig zu dünn. Kein Wunder, wenn die sich so einfach fertigmachen!“ „Bitte was?“ „Ich glaub, ich muss dich mal ein bisschen aufpäppeln!“ Ich versuchte Axel in die Augen zu blicken, doch er hatte sich vollkommen auf seine Arbeit konzentriert. Und trotzdem versank ich in diesen Blick, diesem ernsten, leicht besorgtem Augenpaar. „Oder hast du was dagegen?“ Für einen Moment trafen sich unsere Blicke und ich schwieg einfach nur, wandte meinen dann ab, weil ich nicht länger standhalten konnte. „N-Nein… ist in Ordnung.“ Was redete ich denn da? Erst Aufstand machen und dann klein beigeben? „I-Ich mein, du brauchst mich überhaupt nicht aufpäppeln! Mir geht es-“ Ein weiteres Mal fuhr Axel mir über die Zunge, in dem er eine Hand auf meinen Kopf legte und einfach nur leicht grinste. Mehr nicht. Ich konnte nicht sagen, was das zu bedeuten hatte, aber irgendwie… kam es mir vor, als ob er der Meinung war, dass uns etwas verband. Etwas, dass wir beide noch nicht ausgesprochen hatten, aber dennoch wussten, dass es existierte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, aber mit einem warmen Lächeln auf den Lippen, fuhr er fort. Ich war sogar der Meinung, dass seine Hand nicht mehr ganz so kalt war, wie zu dem Zeitpunkt, als er mir aufgeholfen hatte. „Danke“, gab ich leise von mir, zog mich allmählich wieder an. „Kein Problem. Hab ich gern gemacht.“ Ich wollte fragen, was mit seinen Verletzungen sei, ob ich ihm irgendwie helfen könnte, aber es drang kein Ton über meine Lippen. Stattdessen schaute ich Axel einfach nur unsicher an, wusste halt nicht, was ich jetzt tun sollte. Er schien meine Blicke nicht zu bemerken, räumte die Sachen wieder zusammen und kam dann nach einiger Zeit zurück. „Willst du was essen oder trinken?“ Ich schüttelte meinen Kopf, stand schließlich auf. „Danke, aber ich glaube, ich sollte besser nach Hause gehen!“ Dabei war das doch zu viel der Ehre… Zuhause… Axel starrte mich für einen Moment an, senkte dann aber leicht lächelnd den Kopf. „Klar. Ich bring dich noch zurück. Du wirst wohl kaum von hier aus zurückfinden!“ Konnte man es mir an der Nase ablesen, dass ich erst seit ein paar Tagen in dieser Stadt lebte? So schnell ich also bei ihm gelandet war, so schnell ging ich auch wieder fort. Ich wandte meinen Kopf ein letztes Mal nach hinten, bevor ich die Wohnung verließ. Beinahe so, als ob ich alles in Erinnerung behalten wollte. Für das nächste Mal. … Nächstes Mal? Würde es denn ein solches geben? Axel hatte mit seiner Wetterprognose recht behalten. Kaum betraten wir die Straße, fing es auch schon an sich einzuregnen. Mit einem leichten Nieselschauer um uns herum durchquerten wir die Straßen und kamen schließlich an unserem Ausgangspunkt an, an dem wir uns getroffen hatten. „Von hier aus findest du allein nach Hause, denk ich?“ „Ja, sicher.“ Wir beide guckten uns fast schon wie zwei Freunde an, die nicht wussten, wie sie den Abschied am besten vollbringen sollten. Es war Axel, der diesen Part übernahm, in dem er mich in den Schwitzkasten brachte und mir ein weiteres Mal durch die Haare wuschelte. „Pass auf dich auf, Kleiner.“, gab er leise von sich, mit einem seichten Lächeln auf den Lippen. Ich nickte nur, konnte aber selbst nicht verhindern, dass sich meine Mundwinkel ansatzweise nach oben zogen. Damit drehte ich mich auf dem Absatz um und ging. Ich war kein Mensch, der viele Worte bei einem Abschied verschwendete. Denn zumeist sah man sich im Leben eh noch einmal wieder. Wozu also ein „Auf Wiedersehen“ verschenken? Ich bin einige Meter gegangen, als ich plötzlich meinen Namen zugerufen bekam: „Roxas!“ Mich umdrehend, sah ich Axel, der immer noch am selben Fleck stand, beide Hände in den Hosentaschen, mit einem ernsten Gesichtsausdruck. Obwohl ich ihn noch nicht allzu lange kannte, machte es mich direkt ein wenig traurig, wenn er mich so ansah. „Morgen, gleiche Uhrzeit, gleicher Ort, kannst du mir folgen?“, grinste er nun wieder ein wenig und wartete auf eine Antwort meinerseits. „In Ordnung, Großer.“ Damit ging ich nun wirklich meinen Weg und er seinen. Morgen würden wir uns also wiedersehen… Es verschaffte mir direkt einen kleinen Lichtblick für die lange Nacht, die mir noch bevorstand und die mich in Einsamkeit versinken ließ. Wenn ich aber tief in mich horchte… so wusste ich… dass es Zeit war, der Einsamkeit zu trotzen, und dass ich dies vielleicht sogar schaffen könnte. Mit seiner Hilfe. _-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_._-_____/*-+/_____-_ Ein weiteres Kapitel geschafft! ^____^ Puh~ das dritte wird ein bisschen anstrengend zu schreiben... denn dieses wird aus beider Sichten beschrieben und ich das kann dauern, bis ich das fertig habe, aber ich hoffe, dass wir uns wieder gegen 2-4 Wochen wiederlesen können! Ich freue mich wie immer über Kommentare ~ Eure Asuka ~♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)