Live together, die alone von Tengel (Saying Sorry) ================================================================================ Kapitel 17: Geheime Dokumente ----------------------------- Eddy sah mich immer noch grinsend an: „Was hast du eigentlich jetzt vor?..wegen Tara und so mein ich.“ Er trocknete die abgewaschenen Cocktailgläser und sah mich ernst an. Er wusste die ganze Geschichte. Wenn man jemand zum Zuhören brauchte, war er perfekt. Niemand anderes konnte so gut zuhören und einem einen Ratschlag geben. Er behielt stets die Ruhe. Bei manchen war er auch schon fast ein Psychologe statt Barkeeper. Ich sah ihn an, was sollte ich nun tun? Ich musste gestehen, dass ich es nicht wusste. Vielleicht sollte ich in der Bibliothek nachforschen. Ohne etwas zu sagen nickte ich. „Ich informier mich erstmal ein wenig. Schreib mir den Trink auf die Rechnung“, antworte ich ihm, nickte ihm kurz lächelnd zu und sprang vom Stuhl. Auf dem Weg zur Bibliothek kam ich am Krankenhaus vorbei. Mein Herz zwang mich hinein zu gehen um nach Jack zu sehen. Wären wir damals nicht zu dem Leuchtturm, wäre ihm nichts geschehen. Natürlich plagte mich mein Gewissen. Die weißen wände schienen mich zu erdrücken. Einen Hauch von Nichts symbolisierten sie. Nichts und die Gewissheit, hier würden Menschen sterben und gerettet werden. Mit wirren Gedanken fuhr ich mit dem Aufzug in den 4. Stock. In ihm wurde ich durch typische Aufzug-Musik begleitet. Sie war eines der langeiligsten Dinge in dieser Stadt. Wenn man jedoch betrunken ist, ist sogar sie etwas Lustigem. Die Töne bohrten sich durch mein Trommelfell in meinen Kopf und schon bald hatte ich einen Ohrwurm. Das war das Schlimmste. Ich hoffte nur noch, dass ich bald ankam, um diese Schrecklichkeit hinter mir zu haben. Nun nach langem Nerven erreichte ich den vierten Stock. Ich eilte hinaus, um die Ecke und zu Zimmer mit Nummer 777. Wiedermal dachte ich nicht daran anzuklopfen, ich platzte herein. Fand das Bett jedoch leer. Ein fragender Blick setzte sich auf mein Gesicht. Wo war er? Er hätte noch nicht entlassen werden sollen. Verwirrt sah ich mich um, eine Krankenschwester schlenderte den Gang entlang. „Miss? Verzeihung.“ , rief ich ihr zu. Als sie sich umdrehte fuhr ich fort: „Wissen Sie zufällig wo Jack Stoke aus Zimmer 777 ist? Er ist nicht mehr hier.“ Die Schwester sah mich nur an und lächelte dann: „Jack Stoke? Er ist auf eigene Verantwortung aus dem Krankenhaus. Wo er ist kann ich dir leider nicht sagen.“ Nun grinste sie. Das grinsen hatte etwas Diabolisches an sich. Es schauderte mir. Schnell verließ ich das Krankenhaus über die Treppen. Wo war er? Mir war seine Sicherheit nun wichtiger. Während ich auf den Weg zu dem Labor war, sah ich kurz auf den Boden. Etwas grünes Klebriges bildete eine kleine Pfütze. Ich beugte mich hinunter und stupste es an. Es zitterte. Die einzelnen Tropfen flossen zusammen. Nun wusste ich was es war. Ich nahm das schleimige Ding hoch. „Schleimi?“ ,fragte ich sanft. Nun erschienen auch die Augen und der lächelnde Mund. Es war tatsächlich Schleimi. Doch was machte er so weit weg vom Labor? Schleimi kroch meinen Arm hoch und saugte sich an meiner Schulter fest. Er wusste genau, dass ich wieder zum Rennen anfing und wollte nicht runterfallen. Da ich wusste, dass Schleimi sicher hing, rannte ich auch wieder los. Kaum zu glauben, aber ich brauchte dieses Mal nur 8 Minuten um zum Labor zu kommen. Der weiße Porsche stand vor der Tür und das Labor stand noch. Ohne Vorwarnung stürmte ich hinein und sah Zarana auf der Couch. Etwas verwundert sah sie mich an. „Lucia? Was ist den Anliegen? Oh du hast Schleimi gefunden. Seit er sich weiterentwickelt, entwischt er mir immer wieder. Irgendwann wird er nicht mehr zurückfinden.“, meinte sie und stand auf. Zärtlich nahm sie Schleimi in ihre Hand. Sie lächelte. Wusste sie denn noch nicht, dass Jack verschwunden war? Ich wollte ihr Antworten, aber schon nahm sie wieder die Wörter beim Umdrehen: „Ich hab wegen dem Leuchtturm nachgeforscht.“ Sie drehte sich wieder um und bat mich ihr zuzuhören. Nickend nahm ich Platz und bat sie um eine Tasse Tee. Diese bekam ich natürlich. Auch Zarana holte sich eine und setzte sich. Schleimi legte sie auf dem Tisch ab und gab ihm einen Stift zum spielen. Ohne zögern spielte das grüne Ding mit diesem. „Nun…Zara…“, fing ich an und sah sie erwartungsvoll an. Sie seufzte kurz und nahm einen Schluck vom Tee. Nun sagte sie: „Der Leuchtturm wurde im Jahre 1980 gebaut. 1988 wurde einen Seemann diesen Turm geschenkt. Er war dort zusagen für alles zuständig. Er liebte das Meer. Sein Name war Alexander Reek. Er war der letzte der in diesem Leuchtturm lebte. Von ihm muss also das Tagebuch stammen. In den Chroniken der Stadt las ich, dass es für die Menschen immer schwieriger wurde zu diesem Turm zu kommen. Es wurde beschrieben, dass der Weg endlos schien. Irgendwann gaben die Menschen auf. Was aus Alexander wurde, weiß niemand. Sie wussten nur, dass etwas Magisches vor sich ging. Um dies zu vertuschen, wurde nie wieder darüber geredet. Natürlich wurde jedoch alles niedergeschrieben. Das wird jedoch im Rathaus in einem besonderen Raum aufgehoben. Um mehr zu erfahren bräuchten wir es.“ „Dann holen wir es!“, unterbrach ich sie. Mein Blick wurde entschlossen. Ich wusste nun, dass diese Stadt was verbirgt. Was genau, werde ich herausfinden. „ich geb dir gerne die Mittel dazu, aber ich werde dich nicht begleiten!“, meinte Zarana. Ich nickte ihr dankend zu und verließ sie dann. Wen könnte ich fragen. Chesal war nicht mehr meine Freundin; Tara ist verschwunden und Steve…den konnte ich sowieso vergessen. Crystal war tot, Mirella und Roy würden mich verraten. Da blieben nur noch Thomeson, Victor und Cassy. Cassy hilft mir bestimmt. Die anderen zwei will ich nicht mit rein ziehen. Ich zückte also mein Handy und rief sie an. Fröhlich wie sie war, stimmte sie zu und versprach mir zu helfen. Nachdem ich fünf Minuten am Brunnen warten musste, traf Cassy ein. Sie begrüßte mich herzlich und fragte mich was sie machen solle. „Es ist ganz einfach. Den Raum in den wir müssen ist mit einer Alarmanlage gesichert. Wir müssen in dem Raum des Bürgermeisters eindringen. Dort gibt es ein Fenster, das sich auf dem Dach befindet. Du bist zierlich und kannst die gut bewegen. Du wirst die Dokumente aus dem Zimmer holen. Ich werde es öffnen.“, erklärte ich ihr. „Und warum ist es so wichtig, dass ich in das Zimmer geh?“, fragte sie verwirrt. Es war klar, dass sie nicht wusste wieso. So naiv wie sie war. Deshalb erklärte ich ihr nochmal: „In diesem Raum sind Laser. Wenn man sie berührt wird der Alarm ausgelöst. Von Zarana bekommst du eine spezielle Brille mit der du diese sehen kannst. Durch deine Beweglichkeit, kannst du locker den Lasern ausweiche und die Dokumente nehmen.“ Nun nickt sie. Sie hatte alles verstanden. Nachdem wir die Uhrzeit geklärt hatten, ging ich heim. Es war schon ziemlich spät und ich wollte noch etwas davor schlafen. Als ich vor unserem Haus stand spürte ich sofort, dass etwas nicht stimmte. Ich trat ins Haus und hörte meine Mutter reden: „Ich bin so froh, dass sie hier sind. Sie hat es ziemlich schwer. Ich hoffe doch sie können das klären.“ „Keine Sorge, Miss Jackson. Ihre Tochter ist gut bei mir aufgehoben.“, hörte ich eine andere Stimme sagen. Es war eine Männerstimme. Sie hatte einen starken Ausdruck. Nach der Stimme zu Folge, war es ein Mann, der das bekam was er wollte. Ich trat ins Wohnzimmer und sah in sitzen. Er hatte weiße lange Haare, diese waren zu einen Zopf zusammengebunden, seine Statur hatte eine starke Ausstrahlung und auf seiner Nase saß eine kleine Brille. Den schwarzen Umhang mit goldener Verzierung hatte er über die Couch gelegen und seine Hände waren durch weiße Handschuhe, auf denen ein rotes Kreuz zu sehen war, verdeckt.. „Oh.“, rutschte es meiner Mutter heraus. Dann stellte sie uns vor: „Lucia. Das ist Don Gabrielé Anoldé. Er ist ein guter Priester. Er wird auf die aufpassen und dir helfen. In der Zeit wo ich weg bin.“ Der Priester nickt mir zu und stellte fest: „Jeder hat seelische Probleme. Ich kann dir da helfen. Wir werden schon miteinander auskommen.“ Er grinste. Mir fiel ein, woher ich seinen Namen kannte. „Don Gabrielé Anoldé? Mutter! Du hast einen Exorzisten für mich bestellt?“ Ungläubig sah ich sie an. Sie schüttelte den Kopf und meinte nur, dass er kein Exorzist sei. Meine Mutter stand auf, nahm ihre Koffer, die schon dort standen, und sah mich an. Nun übernahm sie das Wort wieder: „Er ist kein Exorzist. Er ist Priester. Verwechsle das nicht, Liebling. Du wirst schon mit ihm klar kommen.“ Mit diesen Worten ging sie an mir vorbei, raus aus dem Haus und zu ihrem Taxi. Nun ließ sie mich mit ihm allein. Nachdem sie dir Tür geschlossen hatte, entfuhr mir nur ein verachtendes „Mh“, ich drehte mich um und ging in mein Zimmer. Als ich die Treppen hinaufging hörte ich Don Gabrielé laut lachen. Als ich in mein Zimmer war, musste ich mir überlegen, wie ich hier rauskomme. Dieser Typ würde mich nicht einfach so gehen lassen. Lange suchte ich in meinen Schränken nach einer Lösung, dann fiel mir Mamas Medizinschränkchen ein. Dort hatte sie alles. Vom kleinsten Pflaster bis hin zu Morphium-Pflaster. Was mich interessierte war aber eine Mischung aus Hypnotika, Kopfschmerztablette und Sedativum. Ich wollte es unter den Tee mischen, den er von meiner Mutter bekam. Deshalb ging ich runter, holte die Medizin und mischte sie in einen kleinen Beutel. Ich stand an der Tür und lauschte wann er aufstand. Das würde er tun, früher oder später. Nach minutenlanger Wartezeit, stand er auf und kam zur Tür. Ohne zu zögern verssteckte ich mich schnell in dem Schrank unter der Treppe. Ich hörte wie er die Treppe hinauf stapfte und in die Richtung meines Zimmers ging. Als ich sicher war, dass er weit genug weg war, mischte ich die Medizin in seinen Tee, nahm dann meinen schwarzen Mantel und schlich mich leise, aber schnell aus dem Haus. Bald würde ich mich mit Cassy treffen. Wie erwartet stand sie schon an unserem Treffpunkt. Sie hielt einen sackähnlichen Beutel in der Hand. Als ich zu ihr kam flüsterte sie: „Zarana Pisork hat mir schon alles gegeben. Los gehen wir.“ Ich nickte und ging mit ihr los. War ja auch nicht auffällig wenn zwei Gestalten in schwarzer Kleidung mit einem Sack heimlich zum Rathaus schlichen. Doch, in dieser Stadt war es eh jedem egal. Sollte man meinen. Wenn man aber genauer nachdachte, wollte kein Stadtbewohner, dass man in der Vergangenheit rumschnüffelte. Das Rathaus war ein mittelgroßes Gebäude. Es war auch einfachen Steinen errichtet und über der großen Eichentür war ein goldenes Schild angebracht worden. Was darauf stand, konnte niemand mehr lesen. Da es schon so alt war, dass die Zeit es unleserlich machte. Man wusste zwar, dass das, das Motte der Stadt war. Wie es aber lautete weiß niemand. Ich nahm den Enterhaken aus dem Sack, warf ihn aufs Dach und kontrollierte nochmals ob er hielt. Danach kletterten Cassy und ich auf das Dach. Dabei versuchten wir so leise wie möglich zu sein. Oben angekommen, öffnete ich das Fenster mit einem Laser. Das Loch war großgenug, dass wir hindurch konnten. Nun ließen wir ein Seil hinunter und banden es am dach fest. Cassy war als erstes unten, ich sah nochmal ob niemand uns beobachtete, dann folgte ich ihr. Das Zimmer des Bürgermeisters war finster, selbst im Flur schien keine einzige Lampe. Wir machten auch kein Licht, da unsere Augen sich schon an die Dunkelheit gewohnt hatten. Schnell kamen wir an der richtigen Tür an. Sie wurde nur von der Alarmanlage bewacht. Mit ein bisschen Fingerspitzengefühl und Schraubenzieher, war diese lahmgelegt. Die Tür lies sich nun ohne Problem öffnen. Jetzt musste Cassandra nur noch schaffen durch die Laser zu kommen und die Dokumente zu nehmen. Ich nickte ihr zu. Cassy atmete einmal tief ein und aus, ging dann einen Schritt hinein und setzte die Brille auf. Es war eine reine Zitterpartie. Doch sie schaffte es. Nun stand sie vor den Dokumenten. Sie steckt sie schnell in den Sack und drehte sich zu mir um. Jetzt wieder zurückkommen, ohne einen Laser zu berühren. Ich zeigte ihr kurz das Okay-Zeichen mit meiner rechten Hand. Sie nickte mir zu und zauberte wieder eine kunstvolle, rhythmische und vor allem leise Darbietung an das Licht, wie ich es noch nicht sah. Warum sie Reitet und nicht Rhythmische Gymnastik macht, blieb mir ein Rätsel. Nur noch ein Laser war zu überwinden. Doch diesen berührte sie leider. Der Alarm ging los. Erschrocken sah ich sie und sie mich an. Ich packte sie am Handgelenk und zog sie rennend zum Seil mit. „Schnell rauf und dann renn Richtung Labor!“, befahl ich ihr. Das tat sie auch. Ich sah nach hinten und hörte Stimmen. Es waren die Wachmänner die im Rathaus ihre Runden drehten. Sie kamen immer näher. Ich kletterte das Seil hinauf bis mich eine Hand am Fuß packte. Sie zog mich hinunter. Ich spürte wie ich keine Chance hatte. Cassy tat zum Glück was sie tun sollte. Sie floh. Die Wachmänner hielten mich an beiden Armen fest. Kurz darauf landete ich im Gefängnis. Zur Vorsorge. Lange starrte ich auf den kalten grauen Boden, bis endlich jemand kam. „Ich werde Ihnen versprechen, Herr Wachmeister, dass sie sich ändern wird.“, hörte ich Don Gabrielé sprechen. Ich sprang auf und sah den Wachmeister an. Es war unser Detektiv. Er sah mich leicht enttäuscht an und schloss auf. „Was hast du nur wieder getan? Dieses Mal kommst du grad noch so an einer Strafe vorbei!“, flüsterte er mir zu. Seufzend ließ er mich raus. Der Priester grinste schon wieder mich an. Er packte mich am Arm und zerrte mich hinauf. Da sah nicht gut aus. Als ich mit ihm zu Hause war sperrte er die Tür zu. Er sah mich an und trat auf mich zu. Ich sah ihn ernst an. „Was soll ich nur mit dir tun. Oh ich weiß was. Du bist so bösartig, dass kann nicht allein an dir legen. Es muss an etwas Dämonischem liegen. Wir sollten es austreiben!“ Nun fing es an. Er wurde zum Exorzist. Ich wich kurz zurück und schüttelte den Kopf. Dieser Verrückte würde mich nicht anrühren. Darum würde ich mich kümmern. Ich wusste nur noch nicht wie. Das Fenster müsst in mein Zimmer offen sein. „Keine Angst, Liebes.“, versuchte er mir ruhig zu zusprechen. Schnell rannte ich die Treppe hoch, in mein Zimmer hinein und zum Fenster. Es war zu genagelt! Ich hörte wie er hinauf kam, als ich mich umdrehte, sah ich ihn in der Tür stehen. „Wo willst du denn hin? Du bleibst da!“, befehligte er. Er hielt in seiner Hand den Briefbeschwerer meiner Mutter. In dem Moment wo ich an ihm vorbei laufen wollte, rannte er auf mich zu und schwang den Briefbeschwerer. Ich schloss meine Augen und spürte nur noch einen stechenden Schmerz. Ich schrie kurz auf. Er hatte mir den Briefbeschwerer an den Kopf geschlagen. Das Blut floss aus der Stelle wo die Wunde war und tropfte auf den Boden. Ich taumelte zurück. Mir war schwarz vor den Augen und ich versuchte nicht in Ohnmacht zu fallen. Ich fasst hinter mich und merkte dann wie ich auf meinen Schränkchen tastete. Ich griff nach irgendein Parfüme und sprühte es in alle Richtung, in der Hoffnung das Gesicht des Priesters zu erwischen. Was ich dann auch erwischte. Das Parfüm traf ihn direkt in den Augen. Nun konnte ich fliehen. Ich rannte mit einem geöffneten Auge hinaus. Immer wieder taumelte ich kurz, da die Wunde am Kopf nicht die leichteste war. Ich rannte weiter, bis mich jemand in ein Haus zog. „Lucia!“, hörte ich jemand sagen. Doch bevor ich in sein Gesicht sah, viel ich in Ohnmacht. Wenige Minuten später hörte ich wie sich 3 Personen unterhalten. Es waren 2 Männer und ein junges Mädchen. Ich öffnete leicht meine Augen und bemerkte wie ich auf einer Treppe saß und mich an dem Geländer anlehnte. Am Fuße der Treppe standen die 3 Personen. Cassandra, ihr Bruder Thomeson und Victor. Cassy verteilte gerade Tassen mit Tee. Sie kam zu mir hoch und reichte mir eine mit den Worten: „Lucia. Wie geht’s dir? Ich habe die Dokumente in meinen Zimmer.“ Ich nahm die Tasse dankend an, konnte aber nichts auf ihre Frage antworten. Nun kamen auch Thomeson und Victor zu mir. Thomeson blieb einige Stufen von mir entfernt und Victor setzte sich neben mich. „Was ist passiert?“, fragte mich Victor besorgt und hielt ein Seidentuch auf meine Wunde. Thomeson fügte hinzu: „Ich hab dir reingezogen, als ich dich vom Balkon aus her rennen bzw. taumeln sah. Dann hab ich Cassy und Victor gerufen.“ Seufzend blickte ich auf den Boden und erzählte ihnen was passiert war. Alle schwiegen erstmal. „Ich schlage vor, dass wir deine Wunde verbinden. Du könntest bei Cassy übernachten.“, schlug Victor vor und sah zu Cassandra. Diese nickte, ebenfalls wie ich. Victor half mir hoch und wir gingen zusammen ins Wohnzimmer. Dort wurde meine Wunde zuerst verbunden. Nach Hause konnte ich nicht. Nicht zu diesem Wahnsinnigen. Doch wie ich meine, würde er nicht so leicht aufgeben. Thomeson verabschiedete sich schon und ging ins Bett. Ich saß dagegen mit Cassandra und Victor noch eine Weile hier. Doch da es immer später wurde und ich immer müder, gingen auch wir dann bald ins Bett. Am nächsten Morgen waren nur noch Cassandra und ich im Haus. Sie gab mir die Dokumente und meinte: „Meinst du wirklich dass du es lesen willst? Es ist schon soviel geschehen!“ Es wunderte mich nicht das Cassandra sich sorgen machte. Ich nahm mir die Dokumente entgegen und legte sie vor mich hin. Es war ein dickes Buch aus einzelnen Geheften und losen Blättern. Cassandra ging in die Küche um Tee zumachen. Ich fing jedoch das Lesen an: Dieser alte Seemann war jeden hier im Dorf unheimlich. Wir wussten nicht was es in dem Leuchtturm vor sich ging. Warum wir es nicht erreichten konnten. Deshalb wollten wir eine Gruppe los schicken um es zu erforschen. Doch dazu brauchte man erst einmal Leute. Wir beschlossen diese aus den naheliegenden Dörfern zu holen. Ohne dass sie etwas von unseren Plänen wussten, waren sie damit einverstanden und versuchten zum Leuchtturm zu kommen. Sie berichteten uns von seltsamen Lichtern und wolfsähnlichen Lauten. Obwohl hier keine Wölfe mehr gibt. Es vergingen Monate, als wir dann erfuhren dass jemand zu dem Leuchtturm kam. Es war die Tochter von Pater Cheekas. Der Priester hatte natürlich hohes Ansehen bei den Menschen in St. Diego. Da er gütig und weise war. Seine Tochter war ebenfalls sehr beliebt. Doch das änderte sich, als sie abstritt, dass sie bei dem Leuchtturm war. Wir versuchten den Pater zu überreden sie zum Sprechen zu bringen. Doch dieser weigerte sich, da niemand zum Sprechen gezwungen werden sollte. Ihr Vater wollte uns nicht helfen. Deshalb brauchten wir Hilfe von jemand außerhalb der Stadt. Wir holten einen zweiten Priester in die Stadt. Dieser sollte Samanda zum Reden bringen. Wir sahen wie Samanda ein Gemälde von ihr zu dem Leuchtturm schaffte und dort Tage lang blieb. Doch sie kam wieder zurück. An einem Tag wo sie heimlief, lauerte der Priester ihr auf. Sie wusste noch nicht, dass er für uns arbeitete. Der Priester redete mit ihr und so erfuhren wir, dass Samanda sich wirklich in Alexander verliebt hatte und nicht verstünde warum wir so reagierten. Sie wusste auch was sich in dem Leuchtturm vor sich ging. Angeblich sagte sie dem Priester nicht was es war. Doch wir waren da anderer Meinung. Leider wollten die Bürger uns nicht glauben, deshalb fragten wir Ihn was wir tun sollten. Er riet und dazu, Alexander und den Leuchtturm zu vernichten. Doch das sollte nicht auf normalen Weg funktionieren. Bevor ich weiter lesen konnte, kam Cassandra mit dem Tee herein. Ich nahm mir eine Tasse und berichtete ihr dann: „Sie wollten den Seemann, der in diesem Leuchtturm lebte, ermorden! Da sie nicht wussten was los war. Ein Priester hat ihnen dazu geraten. Wahrscheinlich wurde das Ganze von den Bürgermeister und dem Hohen Rat geschrieben, da sie schrieben, dass die Bürger ihnen nicht glaubten.“ „Also, hat die ganze Stadt zwar von dem Leuchtturm gewusst, glaubte aber den hohen Tieren nicht, dass der Priester etwas verheimlicht. Deshalb zettelten sie einen, sozusagen, Krieg an?“, fragte sie nochmals nach. Ich bestätigte sie: „Ja und nur weil sie nicht wussten was in diesem Leuchtturm vor sich ging.“ Ich legte das Buch auf die Seite und trank von meinen Tee. Sie wollten Alexander Reek töten, aber der Priester meinte nicht, dass es auf gewöhnliche Weise geht. Wie haben sie ihn dann getötet? Und was ist mit dem Mädchen, das Jack im Turm gehört hatte und den Wölfen die ich sah? Rätsel über Rätsel. Das größte Rätsel war, warum solche seltsamen Dinge nun wieder passieren? Gute 20 Jahre danach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)