Quiet Emotions von Sookie (TR/HP) ================================================================================ Kapitel 5: Die Prüfung ---------------------- Quiet Emotions Autor: Sookie Teil: 6/ca. 10 (+Prolog/Epilog) Pairings: TR/HP Genre: Shounen-Ai (don’t like it, don’t read it!), Romantik, evtl. Dark bzw. Drama Zusammenfassung: Harry Potter ist ein Junge wie jeder andere, abgesehen davon das er über keinerlei Erinnerung verfügt, die weiter als ein halbes Jahr zurück liegen. Auf dem Weg zu dem ersten Treffen mit seiner Tante und seinem Onkel, lernt er einen eigenartigen schwarzhaarigen jungen Mann namens Tom kennen. Harry erkennt sofort das zwischen ihnen ein enges Band besteht leider hat er keine Ahnung welcher Art es ist. Er fühlt sich seltsam zu ihm hingezogen und er bemerkt auch, dass es Tom nicht anders ergeht. Eine Geschichte aus Leidenschaft, Wut und Verrat nimmt ihren Lauf. ~*~*~*~*~*~*~*~ Kapitel V: Die Prüfung Als der Unbekannte Harry beiseite schob um den Raum ungefragt zu betreten, kam Harry nicht umhin das vorfreudige Glitzern in seinen Augen zu bemerken. Die Tür hinter dem Fremden fiel laut krachend ins Schloss noch ehe Harry protestieren konnte. "Tom schickt mich" er sah sich aufmerksam in dem Zimmer um, bevor sein Blick an Harrys Augen hängen blieb. Harry drehte sich um und begann auf dem überfüllten Schreibtisch von Tom nach einem Blatt und einem Stift zu suchen. >Wer sind sie und was genau wollen sie hier?< stand auf dem zerknüllten Zettel, dem er dem Fremden nun unter die lange Adlernase hielt. "Severus Snape" seiner Stimme konnte Harry ohne weiteres entnehmen, dass er nicht gerade freiwillig hier zu sein schien. Severus legte eine kurze Pause ein, in der er in den Tiefen seiner Manteltasche nach etwas suchte "und das hier," er hielt Harry eine kleine Flasche hin "ist der Grund warum Tom mich zu dir schickt." Harry nahm etwas überrascht die Phiole an sich, nebenbei kritzelte er noch schnell auf seinen Zettel >Und was soll ich damit?< Severus schüttelte den Kopf als würde er sich innerlich über etwas lustig machen. "Ich wusste ja, dass sie in meinem Fach noch nie sonderlich gut waren, Potter." Er ließ den Namen Potter wie eine Krankheit klingen, die man nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünschte. Severus seufzte resigniert auf. Es machte einfach keinen Spaß sich über jemanden lustig zu machen, der das nicht einmal mitbekam. "Nehmen sie den Trank heute Abend, kurz bevor sie zu Bett gehen ein. Und dieses kleine Wundermittelchen..." seine Stimme triefte vor Sarkasmus "...wird ihnen helfen besser zu schlafen." Harry verwirrte das ganze einfach nur. Dieser Mann schien ihn nicht zu mögen, das konnte er deutlich spüren. Hatte er ihn also bereits vor seinem Gedächtnisverlust gekannt? "Es gibt noch einen weiteren Grund, weshalb ich sie sprechen wollte." Auch wenn das gesagte weder unpassend noch unhöflich war, wusste Harry das dieser Mann nichts gutes im Schilde führte, allein die Art in der ihn seine dunklen Augen musterten, zeigte ihm die Abneigung die der Ältere ihm gegenüber hegte. Noch während Harry über ihn sinnierte, wurde er nicht direkt grob, aber doch bestimmend in einen der dunkel grünen Sessel gedrückt. Als er protestieren wollte indem er versuchte den unerbittlichen Griff um seine Oberarme zu lockern, wurde er noch fester zurück gedrückt, so dass er nun fast in der weichen Polsterung der Rückenlehne unterging. Zum wiederholten Mal der letzten Tage fand Harry sich nun in einer ähnlich ausweglos erscheinenden Situation. Doch viel weiter konnte Harry diesen Gedankengang nicht ausführen, denn in diesem Moment fühlte er eine fremde Präsenz, die unerbittlich in seinen Gedanken wühlte. Er versuchte sich mit aller Kraft dagegen zu wehren und verschob jegliche andere Grübelei auf einen späteren Zeitpunkt. Wie war es nur möglich das jemand direkt in seine Gedanken eindringen konnte? Harry konnte es nicht fassen. Die Versuche den anderen aus seinen Gedanken zu verbannen, entzogen Harry all seine letzten Kraftreserven. Ihm wurde heiß und kalt, er sah Bilder an sich vorüber ziehen, die in den letzten Tagen geschehen waren und solche die ihm nur dunkel bekannt vorkamen - als wären es nicht seine eigenen. Als Harry dachte nicht mehr zu können bäumte er sich noch ein letztes mal auf, die Schmerzen hinter seiner Stirn wurden schlimmer, alles in ihm schrie danach aufzugeben, doch Harry war nicht bereit auch nur eine seiner wertvollen Erinnerungen preis zu geben. Mit einem mal spürte er Feuer in sich auflodern und mit einem Ruck drückte er den anderen von sich und aus seinen Gedanken "Aufhören!" der ungebetene Gast, ließ sich nicht einfach so von sich drücken. "Aufhören habe ich gesagt!!" Das goldene Licht wabberte wieder um seinen Körper und ließ ihn dabei aussehen als würde sein Körper in Flammen stehen. Severus ließ ihn augenblicklich los und zuckte zurück als habe er sich verbrannt. Harrys Hals fühlte sich rau an und seine Stimme krächzte. Die Flammen züngelten noch immer um Harrys magere Gestalt und verliehen ihm ein gefährliches Aussehen, als er einen Schritt auf Severus zu ging. „Was haben sie da gerade gemacht?“ seine Stimme glich einem Zischen und seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt. Severus trat vorsorglich einen Schritt zurück. „Beruhigen sie sich Potter!“ sein Blick war noch immer herablassend, doch Harry konnte nun auch einen kleinen Schimmer Respekt erkennen. „Sie sind ungefragt in meine Gedanken eingedrungen!“ das goldene Leuchten nahm an Intensität noch einmal zu. „Wagen sie es noch einmal und ich werde sie nicht so einfach davon kommen lassen. Das verspreche ich ihnen!“ Severus beäugte den Jungen aufmerksam. „Ich musste ihre Absichten überprüfen.“ Harry schnaubte abfällig. „Ich hoffe sie haben ihre Antwort gefunden“ Severus antwortete nicht, sondern drehte sich nur auf dem Absatz um und verschwand mit wehendem Mantel aus dem Zimmer. Harry sackte in sich zusammen, das Leuchten erstarb. Er fühlte sich ausgelaugt und wollte nichts weiter als sich wieder in Toms Bett zu verkriechen – was er dann auch tat, nachdem er die Tür verriegelt hatte. Nagini schlängelte sich durch Toms Büro, das sich in den Kellergewölben des Schlosses befand. Sie konnte spüren, dass ihr Meister nervös war. Besänftigend schlängelte sie sich um Toms Beine und rieb ihren Kopf sanft an seiner Hand. Tom reagierte kaum, er fuhr nur schnell über ihren Kopf und es schien Nagini als sei er weit weg mit seinen Gedanken - bei wem, dass konnte sie sich bereits denken. Tom war unwohl zumute Harry so lange allein zu lassen, auch wenn er Severus damit beauftragt hatte sich um den Jüngeren zu kümmern. Er hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. Rhythmisch trommelten seine Finger auf die hölzerne Oberfläche seines Schreibtisches, während er versuchte seinem Gesprächspartner, dessen Kopf im Kamin schwebte, zuzuhören. "Wenn ihr wünscht werde ich mich der Angelegenheit annehmen." verkündete die tiefe Stimme aus dem Kamin, als mit einem lauten Krachen und ohne Vorwarnung die Tür zu Toms Büro aufflog und ein gestresster Severus Snape zum Vorschein kam, dessen Gesichtszüge wütend und angespannt waren. Sein Blick suchte nach Toms. "Tu das Greyback und nun lass mich alleine." Der irritierte Blick von Fenrir Greyback wanderte kurz zu Severus und dann zurück zu Tom, bevor er mit einem Nicken die Verbindung kappte. Nagini beobachtete argwöhnisch wie Severus den Platz gegenüber Tom einnahm. Sie hatte diesen Menschen noch nie riechen können. Sie wusste beim besten Willen nicht was Tom an diesem Snape fand das er ihm so viel Vertrauen entgegen brachte. Aufgebracht zischte sie und verzog sich in eine im Schatten liegende Ecke. Tom registrierte Naginis auffälliges Verhalten nur am Rande, seine Aufmerksamkeit galt: "Severus." Tom musterte ihn beiläufig bevor er fortfuhr. "Was sollte das gerade?" Er respektierte ihn und vertraute ihm, aber ein solch ungebührliches Verhalten konnte er nicht einmal Severus durchgehen lassen. "Der Junge." Toms Geduldsfaden war äußerst angespannt und Severus, da war Tom sich sicher, wollte nicht derjenige sein, der ihn zum reisen brachte. "Drück dich bitte etwas genauer aus." Das in Toms Stimme eine gehörige Portion Sarkasmus mitschwang bemerkte auch Severus, also zwang er sich zur Ruhe in dem er ein, zwei, drei Mal tief durch atmete und dann begann sich zu erklären. "Etwas stimmt nicht mit ihm. Wie du mir befohlen hast, habe ich vor seiner Tür Wache gestanden, bis ich mir sicher war, dass er aufgewacht ist." Tom war noch immer ungeduldig. "Er ist Harry Potter. Natürlich stimmt da etwas nicht." Severus schnaufte laut. "Du weißt genau was ich meine Tom." Der Angesprochene unterbrach ihren Blickkontakt. "Ich wollte dir helfen." Eine kurze unangenehme Stille entstand. "Ich musste ihn prüfen." Nun war Severus es, der an Tom vorbei sah. Toms Kopf ruckte in seine Richtung. "Ohne mein Einverständnis?" Seine Selbstbeherrschung war wie seine Geduld zum zerreißen gespannt. "Ich habe ohnehin nichts heraus gefunden, er hat sich standhaft geweigert und mir seine Missfallen deutlich gezeigt." Toms Gemüt beruhigte sich langsam wieder. "Was genau ist passiert?" "Ich kann nicht genau sagen was geschehen ist. Aber er scheint eine Kraft in sich zu tragen, die mir in diesem Ausmaß noch nie begegnet ist." Tom nickte, ja das hatte er auch schon herausgefunden. Er stand auf und ging wortlos an Severus vorbei, er hatte bereits seine Hand an der Türklinke als Severus noch einmal das Wort ergriff. "Er hat gesprochen." Ohne ein weiteres Wort öffnete Tom die Tür und ließ einen reichlich verwirrten Severus Snape zurück. Tom stand seit geschlagenen Zehn Minuten bereits vor seiner Zimmertür - wohlgemerkt vor seiner Tür - und wusste nicht so recht ob er nun hinein gehen sollte, oder lieber doch nicht. Vor allem wusste er nicht was ihn erwartete. Wenn man es genau nahm dürfte er hier nicht einmal stehen, er sollte in seinem Büro sitzen und seinen geschäftlichen Tätigkeiten nachgehen, aber nein er war ja so Kopflos davon gestürmt. In ihm brodelte die Wut obwohl er sich nicht sicher war auf wen diese Wut gerichtet war - Tom wurde bewusst, dass er am heutigen Tag erstaunlich wenig Ahnung von allem hatte und dafür umso zwiegespaltener war und es gab nichts das Tom mehr hasste, als nicht die Kontrolle über alles und jeden zu besitzen. Entschlossen umfasste er den Türknauf. Mit einem schlechten Gefühl drehte er den Knauf um und betrat sein Zimmer in dem sich wie erwartet noch immer Harry befand. Der Schwarzhaarige saß auf der Bettkante und rieb sich verschlafen über die Augen. Als er bemerkte, dass jemand den Raum betreten hatte straffte sich seine Haltung und sein verschlafener Blick klärte sich. Mit wachen Augen verfolgte er wie Tom langsam drei Schritte näher kam, dann aber unschlüssig stehen blieb. "Was für ein Spiel spielst du, Tom?" Seine Stimme war eisiger als Tom sie in Erinnerung hatte. Die Entfernung zwischen ihm und dem Jüngeren kam Tom immer weiter vor, je länger er seine Antwort hinaus zögerte. "Ich sollte dir wohl einiges erklären." seufzte Tom und ging trotz der Kälte die der Jüngere ausstrahlte wagemutig einen Schritt auf ihn zu. "Ich warte." Seine Stimme war ebenso kalt wie die Aura die sich unsichtbar um ihn gelegt hatte und gleichzeitig emotionslos, als würde er einen kurzen smalltalk halten. Tom erschauerte innerlich, doch ließ er sich nichts anmerken, sondern trat noch zwei Schritte näher um sich in den Sessel neben dem Bett fallen zu lassen. Nach einigen Sekunden des Schweigens, räusperte sich Tom leise um den unangenehmen Klos in seinem Hals los zu werden. Nagini schlängelte unruhig durch das lange Tunnelsystem, dass sich hinter den Wänden des alten Schlosses verbarg, sie hatte ein schlechte Vorahnung was Tom anging. Lange hatte sie ihn nicht mehr so voller Emotionen erlebt, auch wenn es einem anderen als ihr wohl nicht weiter aufgefallen war. Tom verhielt sich in letzter Zeit seltsam und Nagini glaubte den Grund für seine Sinneswandlung zu kennen. Als sie dumpfe Stimmen hörte, hielt sie kurz inne. Sie glaubte den Namen Harry Potter im Zusammenhang mit Toms gehört zu haben. "...ist nicht mehr ganz bei Sinnen" schnappte sie gerade noch das Satzende auf. Nagini war sich sicher die Stimme von Rodolphus Lestrange darin wiederzuerkennen. Züngelnd rückte sie näher an die Wand um besser verstehen zu können. "Er hat den Jungen beschützt. Gerade er sollte wissen welche Gefahr uns von ihm droht, auch wenn er im Moment keine all zu große Bedrohung darstellt." rief Rodolphus wütend aus, der Bass in seiner Stimme ließ die Wand leicht erzittern, so erzürnt war er. "Ja." mischte sich nun auch eine zweite Stimme ein, die Nagini als die von Malfoy Senior erkannte. "Du hast Recht, wir sollten zuschlagen so lange er noch nicht in der Lage ist sein gesamtes Magiepotential zu nutzen, aber..." fuhr Lucius fort und Nagini rollte ein unangenehm kalter Schauer über die schuppige Haut, als sie den sanften klang seiner Stimme mit den verschwörerischen Worten lauschte. Sie hatte Tom schon immer davon überzeugen wollen, dass er besser mehr als nur ein Auge auf den Blonden hatte. "Im Moment wäre es nicht klug sich an den Jungen heran zutrauen. Nicht solang er Severus damit beauftragt den Jungen zu überwachen." "Aber was kann Severus schon gegen uns ausrichten!" Dieser Lestrange war dümmer als sie bisher vermutet hatte. "Wir sollten nicht unüberlegt handeln. Das müsstest du nach dem Vorfall mit deiner Frau besser wissen als wir anderen." Lucius dafür, dass musste Nagini eingestehen, war intelligenter als der Rest dieses verkümmerten Haufens Idioten. Sie hatte genug gehört. Sie musste schnell zu Tom und sie wusste auch schon wo sie ihn finden würde. Als sie wenige Sekunden später das schützende Tunnelsystem in der Nähe von Toms Privaträumen verließ, konnte sie schon leise Toms Stimme aus dem Raum zu ihrer linken hören. Sie zischte beschwörend, woraufhin eine silbern leuchtende Aura um sie wabberte, bis das Licht so hell war, dass der ganze Gang davon erleuchtet wurde. Als das Licht zurück ging und die Aura aufflackernd erlosch, stand eine junge hellhäutige Frau, in weißes Leinen gehüllt an Naginis Stelle. Mit nackten Füßen schritt sie ebenso anmutig als würde sie gleiten über den kalten Steinboden. Ihr Hüftlanges weißes Haar schimmerte in einem leichten grün und ihre Augen, waren wie Toms scharlachrot. Leise öffnete sie die Tür zu einem Nebenzimmer das Tom privat bewohnte, indem sie dem goldenen Türknauf das Passwort zu zischte. Vor ihr erstreckten sich mehrere Wand hohe Regale, gefüllt mit tausenden von Büchern, jeglicher Form und Farbe. Toms Bibliothek in der er meist seine spärliche Freizeit verbrachte, beherbergte sämtliche Bücher von allen möglichen Autoren und ebenso vielen verschiedenen Fach- und Themenrichtungen. Nagini war jedes Mal von neuem über die sanft gewölbte Decke fasziniert die so viele Meter über ihr war. Sie verstand was Tom an dieser Bibliothek fand, sie war beeindruckend weit und es roch nach vergangenen Zeiten und frisch geschliffenem Holz. Mit geschlossenen Augen und tief einatmend, ließ sie sich in einen der dunkelgrünen Sessel fallen, die man hier zahlreich fand. Entspannt lauschte sie auf das Gespräch im Nebenraum, indem sich wie sie hören konnte Tom und Harry befanden. „..was genau willst du noch von mir hören?“ Tom war wütend und Harry glaubte auch einen hauch Verwirrung in seiner Stimme mitschwingen zu hören. „Du hast es die ganze Zeit gewusst! Du hast mir jemanden vorgespielt der du nicht bist!!“ Harry war aufgesprungen. „Ich habe dir vertraut, dabei kenne ich dich gar nicht.“ Mit einem großen Sprung, war er bei dem Älteren. Er hatte sich so in Rage geredet, dass es ihm schwer fiel aufzuhören. Er war so blind vor Wut, dass er nichts mehr wahrnahm. „Du hast mich nur belogen.“ Sein Zeigefinger bohrte sich in die Brust des Größeren. Noch bevor Harry realisiert hatte, was geschehen war, fand er sich unsanft an die Tür gedrückt wieder und ebenso schnell, spürte er heiße Lippen auf seinen. Toms Kuss war rau und keineswegs sanft oder zärtlich, dafür nicht minder leidenschaftlich. Er drängte sich immer näher an den schmächtigen Körper vor sich, zwang den Kopf Harrys noch immer in dieser Position zu bleiben. Harry selbst brauchte einige Sekunden um das geschehene zu verarbeiten und als er begriffen hatte was der Ältere tat, biss er ihm kräftig in die Unterlippe, sodass Tom laut aufzischte und sich von dem Jüngeren löste. Von seiner Lippe tropfte dunkelrotes Blut auf den teuren Teppich, doch Tom ließ sich nicht so leicht abschrecken, er knurrte bedrohlich auf, ehe er ihn wieder grob an den Oberarmen packte und erneut gegen die Tür schleuderte. Harry keuchte überrascht auf. „Du hast keine Ahnung, mit wem du dich gerade anlegst!“ Seine Stimme war dunkel und glich einem gefährlichen zischen. Seine Augen hatten wieder diesen unnatürlichen roten Schimmer und Harry war sich dieses Mal sicher, dass er sich nicht einbildete wie sich seine Pupillen zu einem schmalen Strich zusammenzogen und seine Haut einen kränklichen grau Ton annahm. Erneut presste er seine Lippen auf die von Harry, doch bevor er erneut zubeißen konnte, löste er sich wieder von ihm. „Du hast keine Ahnung!“ Tom ließ von ihm ab und verschwand, immer noch in diese bedrohliche Aura gehüllt, aus der unscheinbaren Tür neben dem riesigen Schrank. Harry zögerte nicht lange, drehte sich um und griff nach dem Türknauf. Als er jedoch versuchte ihn umzudrehen, geschah nicht das geringste. Die Tür blieb weiterhin verschlossen. Verzweifelt rüttelte er an dem Griff, schrie und schlug auf die Tür ein, doch nichts rührte sich. Erschöpft ließ er sich an der Tür hinab rutschen. Tom zog die Tür hinter sich krachend zu, fluchte einmal laut und griff nach der nächst besten Vase um sie von ihrem Sockel zu reißen und anschließend gegen die Wand zu werfen. Als er nach dem nächsten wertvollen Sammlerstück greifen wollte - von denen es in seiner privat Bibliothek einige gab - entdeckte er in einer dunklen Ecke die schemenhaften Umrisse einer leise lachenden Gestalt. Seine Bewegungen gingen augenblicklich in eine Kampfhaltung über und bewaffnet mit seinem Zauberstab richtete er sich an die im dunkel sitzende. "Wer ist da?" seine Stimme zitterte noch immer vor Wut, aber auch aus Vorfreude besagte Wut an jemandem auszulassen. ::Beruhige dich:: lachend erhob Nagini sich aus dem Sessel und trat in den schwachen Lichtkegel. "Was willst du hier?" Trotz des schroffen Tonfalls, bemerkte Nagini mit Genugtuung, dass seine Haltung lockerer und der Ausdruck in seinen Augen sanfter wurde. "Ich habe einige interessante Neuigkeiten für dich." Ihre Stimme war hell und glockenklar als würde sie singen. Nagini wartete die Antwort ihres Meisters nicht ab, sondern zog ihn stattdessen bestimmend in Richtung Sessel. Mit sanfter Gewalt drückte sie ihn in die weichen Polster und ließ sich dann auf seinem Schoß nieder. Tom ließ sich mehr oder weniger freiwillig dazu bewegen sich zu setzten, eigentlich war er nicht gerade in der Stimmung sich beruhigen zu lassen, aber Naginis bestimmender Geste konnte er nicht widerstehen, er protestierte auch nicht als sie es sich auf seinem Schoß bequem machte. Stattdessen fuhr seine Hand beinahe automatisch zu ihrem Haar um die einzelnen Strähnen sanft durch seine Finger gleiten zu lassen. Harry schreckte auf, als er kurz nach Toms Verschwinden ein lautstarkes poltern und klirren hörte. Leise robbte er zu der versteckten Tür und presste sein Ohr an das raue Holz um zu lauschte. Kurz darauf hörte er wie sich Tom mit einer Frau unterhielt, zumindest vermutete er das, denn ihre Stimme war sanft und hell. ~*~ Kapitel V Ende ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)