Confusing Dreams von BlackThunder-chan (Sora x Kairi) ================================================================================ Prolog: Seltsame Träume... -------------------------- Ein leichter Wind wehte über die Insel. Verträumt saß sie in ihrem Zimmer und blickte durch ihr Fenster auf den roten Himmel, der sich immer mehr verdunkelte. Kairi dachte nach, über die vergangenen Ereignisse, ihre seltsamen Träume in letzter Zeit und darüber, was in Zukunft wohl geschehen würde. So viele seltsame Dinge sind geschehen, die sie sich vorher niemals hätte erträumen können. Sie erinnerte sich daran, wie damals ihre Insel verschwand und die so genannten Herzlosen auftauchten. Sie verlor ihr Herz, doch sie wurde gerettet und konnte auf ihre Insel zurückkehren. Es war Sora. Sora. Kairi senkte ihren Blick und ihr Gesicht wurde im nächsten Moment traurig. So viel hatte er für sie getan, doch sie bemerkte, dass sie eigentlich nichts für ihn getan hat. Letztes Jahr, als die Niemande auftauchten und diese sie entführten, hatte sie auch nichts entgegenzusetzen. Sie musste sich wieder von Sora retten lassen, und sie konnte nicht einmal im Kampf gegen die Niemande helfen. Dafür waren Sora und Riku zuständig… Kairi legte sich auf ihr Bett und versuchte zu schlafen, doch sie hatte Angst vor ihren Träumen, die sie in letzter Zeit öfter hatte. Sie sah darin immer ihre Freunde, Sora und Riku, die in die Dunkelheit gezogen wurden, und sie war die einzige, die sie retten könnte. Doch sie konnte nicht, sie redete sich immer ein, sie wäre zu schwach dafür. Danach wachte sie immer verängstigt auf. Kairi wusste nicht, was zu tun war. Sie hoffte, dass sich dieser Traum nicht wiederholt und schlief langsam ein. Kapitel 1: Fragen um Rat ------------------------ Schweißgebadet wachte Kairi auf. „Schon wieder dieser Traum…“; murmelte sie leise und stand auf. Sie schaute aus dem Fenster und bemerkte, dass die Sonne gerade erst aufgegangen war, deshalb legte sie sich wieder auf das Bett. „Ich muss mit ihm darüber reden…“, dachte sie, „Ich halte diese Träume nicht mehr aus, ich muss Sora nach einem Rat fragen.“ Sie setzte sich auf die Bettkante und entschied, sich doch schon fertig zu machen, um vor Schulebeginn noch bei Sora vorbeizuschauen. Etwas später stand Kairi vor der Haustür und schloss diese ab. Langsam ging sie den schmalen Kiesweg entlang, einen Fuß vor den anderen setzend. Dabei dachte sie wieder über den Traum nach. Sie verstand immer noch nicht, was dieser bedeutete. War es Einbildung, war es nur eine bedeutungslose Illusion? Oder zeigte dieser Traum, was in Zukunft geschehen würde? Vielleicht bedeutete es doch etwas anderes? So viele Fragen, keine Antworten. Kairi senkte nachdenklich ihren Kopf, sie wusste nicht, was zu tun war. Sie folgte weiter dem schmalen Weg, währenddessen war die Sonne wieder etwas gestiegen. Nach einer Weile kam sie endlich an Soras Haus an und klingelte. Die Tür öffnete sich. Dort stand Sora, der noch ziemlich müde war, sich verschlafen die Augen rieb und einen Moment später bemerkte, dass es Kairi war, die vor ihm stand. „Guten Morgen“, sagte Sora verwirrt. „Schon so früh da? Ich bin gerade erst mit dem Frühstück fertig geworden…“ – „Entschuldigung, dass ich schon so früh da bin, aber ich wollte etwas wichtiges… mit dir bereden.“ Kairi verstummte. Sie wusste nicht, wie sie es ihm sagen sollte. „Was ist denn los?“, fragte Sora vorsichtig. „Na… na ja“, stotterte Kairi, „Ich weiß… wirklich nicht, wie ich dir das sagen soll…“ Verlegen starrte sie zur Seite. „Reiß dich zusammen!“, dachte sie, doch sie brachte einfach keinen Ton heraus. „Ist schon gut“, sagte Sora und klopfte Kairi leicht auf die Schulter. „Wenn es dir leichter fällt, es mir zu erzählen, kannst du einfach ein anderes Mal zu mir kommen, in Ordnung?“ Er grinste. Kairi schaute zunächst verwirrt, doch im nächsten Augenblick verformte sich ihr Mund zu einem Lächeln: Sora hatte es immer wieder geschafft, Kairi wieder froh zu machen, egal, welche Sorgen sie hatte. „Danke“, flüsterte sie ihm leise zu. „Schon in Ordnung. Ich gehe kurz meine Schultasche holen und wir gehen gemeinsam zur Schule, sonst kommen wir noch zu spät.“ Kairi nickte, doch während Sora für kurze Zeit im Haus verschwand, machte sie sich Vorwürfe. „Warum habe ich gezögert? Ich wollte es ihm doch unbedingt erzählen… Warum fällt es mit nur so schwer? Wenn nicht jetzt so schnell wie möglich, wann soll ich es dann tun?“ Kairi seufzte. „Nicht traurig sein!“, sagte Sora, der in der Zwischenzeit wieder aus dem Haus gekommen war. „Alles wird gut.“ Kairi wurde aus ihren Gedanken gerissen und lächelte ihm erneut zu. „Lass und gehen!“, sagte Kairi fröhlich, und so gingen sie Hand in Hand zur Schule. Kapitel 2: Geständnis --------------------- Sora und Kairi kamen ziemlich früh an der Schule an, es waren nur sehr wenige Schüler um das Schulgelände herum zu sehen. „Dann warten wir eben ein wenig“, sagte Sora gelassen und lehnte sich gegen die Mauer des Schulhofes. „Schon so früh da? Das ist ja mal was Neues!“, ertönte eine Stimme hinter Kairi, die nicht bemerkt hatte, dass jemand gekommen war. Es war Riku. „Ach, wir haben uns einfach mal entschieden, etwas früher zu kommen, sonst kommen, wir ja meistens fast zu spät“, antwortete Kairi, denn sie wollte Riku lieber nicht erzählen, warum sie wirklich schon so früh da waren. „Na sag mal, warum bist DU eigentlich immer so früh da, Riku?“, fragte Sora, doch er bekam keine Antwort, da eine laute Stimme ihn unterbrach. „Guten Morgen!“, rief jemand und alle erschraken. „Guten Morgen, Selphie!“, grüßte Kairi anschließend zurück. „Na, was steht ihr hier denn noch herum?“, fragte Selphie. „Wir sollten lieber schon mal reingehen!“ – „Gute Idee.“ So gingen sie alle in das Schulgebäude hinein. „Also, möchtest du mir jetzt sagen, was los ist?“, fragte Sora Kairi nach dem Unterricht am Schultor, doch er wollte nicht aufdringlich werden. „Naja…“, zögerte Kairi zunächst. „Wie wäre es, wenn wir uns nachher auf unserer Insel treffen? Ich denke, es wird mir dort leichter fallen…“ – „Ist schon in Ordnung“, antwortete Sora. „Wir treffen uns dort gegen Sonnenuntergang, ich denke wir werden dort alleine sein.“ Kairi nickte wieder nur. Sie war wirklich froh, dass Sora so verständnisvoll war. „Na los, wartet ihr etwas auf eine Einladung? Kommt schon!“, rief Selphie, die mit Riku schon mal vorgegangen war. „Wir kommen ja schon!“, rief Kairi zurück, packte Sora am Arm und lief mit ihm zu Selphie und Riku. Gemeinsam gingen sie alle nach Hause. Am späten Nachmittag saß Kairi in ihrem Zimmer. Sie überlegte sich erneut, wie sie Sora von ihrem Traum erzählen sollte, und wie er wohl reagieren würde. Ihr Blick wanderte durch ihr Zimmer, da fiel ihr etwas auf. Es war ein Foto, das vor langer Zeit einmal aufgenommen wurde. Darauf waren sie und alle ihre Freunde aus ihrer Kindheit zu sehen: Sora, Riku, Selphie und Tidus und Wakka, die auf immer auf ihrer Insel waren. Auf der Insel, auf der sie immer zusammen gespielt hatten, wo sie gemeinsam immer viel Spaß hatten. Die Insel, auf der damals alles angefangen hatte, als die Herzlosen kamen, und wo das Abenteuer endete, als das Schicksal sie alle wieder zusammenführte. So viele schöne Erinnerungen hatte Kairi an diesen Ort, deshalb dachte sie, es würde ihr leichter fallen, dort mit Sora zu sprechen. Kairi erinnerte sich an ihre Verabredung mit Sora und sah aus dem Fenster, wie der Himmel schon deutlich dunkler geworden war. „Mist, ich komme noch zu spät!“, dachte Kairi und rannte schnell aus dem Haus. Sie lief bis ans Ufer, wo immer die Ruderboote waren, mit denen man zur kleinen Insel hinüber rudern konnte. Kairi bemerkte, dass eins fehlte. „Sora ist schon längst da!“, sagte sie leise zu sich, hüpfte in eines der Boote und ruderte so schnell wie möglich. Es dauerte nicht einmal fünf Minuten, da war sie schon angekommen. Sie lief über die Insel, zu dem Baum, an dem sie sich immer getroffen hatten. Es war ein Baum, der zur Seite gewachsen war und auf den man sich leicht hinsetzten konnte. Deshalb war er zu einem ihrer Lieblingsplätze geworden. Als Kairi in der Nähe des Baumes war, sah sie ihn. „Sora!“, rief sie laut und Sora erschrak. „Entschuldigung, dass ich erst jetzt da bin, ich habe total die Zeit vergessen. „Ist nicht schlimm“, sagte Sora lächelnd und zeigte mit einer Handbewegung, dass sie sich neben ihn setzten sollte. Sie setzte sich hin und begann zu erzählen: „Also, Sora, wegen dem, was ich dir erzählen wollte… es geht um einen Traum, der sich ständig wiederholt…“ – „Ein Traum?“ – „Ja, er immer wieder, jede Nacht, und ich kann es einfach nicht mehr ertragen…“ Kairi schaute traurig zu Boden. „Er fängt harmlos an. Riku, du und ich sind auf dieser Insel, so wie immer eigentlich. Aber dann…“ Sie schwieg zunächst, doch dann fuhr sie fort: „Dann passiert es: Der Himmel verdunkelt sich plötzlich, und es tauchen dunkle Kreaturen auf. Sie haben Ähnlichkeit mit den Herzlosen, doch sie haben eine Aura, die viel bedrohlicher ist. Plötzlich wird alles in Dunkelheit getaucht, und ich muss zusehen, wie du und Riku in diese Dunkelheit gezogen werden. Ich weiß ganz genau, ich bin die einzige, die euch retten kann, doch… ich habe einfach Angst. Statt euch zu helfen, sehe ich nur zu und mache nicht. Überhaupt nichts. Ich wusste es schon immer, aber dieser Traum hat es noch mehr verdeutlicht, dass ich schwach bin, und bis jetzt hat sich auch nichts geändert…“ Kairi blickte traurig zu Boden. „Kairi…“, sagte Sora sanft, und er wusste im Moment nicht, was er noch sagen sollte. „Aber es ist doch so“, fügte Kairi hinzu. „Ich bin schwach. Immer waren du und Riku diejenigen, die allen geholfen habe. Und ich war nur diejenige, die sich immer retten lassen musste und sich nicht selbst zu helfen wusste.“ – „Aber Kairi…“, sagte Sora. „Das stimmt doch nicht…“ –„Was weißt du denn schon!?“, schrie Kairi und Tränen kullerten ihr über das Gesicht. „Kairi…“, sagte Sora erneut und streichelte ihr über die Wange. „Das ist nicht wahr. Ich mag dich zwar gerettet haben, aber ich hatte immer das Gefühl, dass du bei mir warst. Ich habe es immer gefühlt, als du an mich gedacht hast. Und nur das hat mich so stark gemacht.“ Sora nahm Kairi in den Arm und küsste sie auf die Stirn. Kairi wurde rot. „Danke“, hauchte sie ihm ins Ohr und kuschelte sich an ihn. Zusammen sahen sie sich den Sonnenuntergang an und saßen dort noch bis in die Nacht hinein, Arm in Arm. Kapitel 3: Ein Nachmittag bei Sora ---------------------------------- Es war inzwischen dunkel geworden. Sora und Kairi saßen immer noch zusammen auf dem alten Baum. „Lass uns lieber wieder nach Hause zurückkehren“, sagte Sora und strich Kairi ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Es ist schon spät.“ Sie lehnte sich an seine Schulter. „Na gut“, sagte sie leise. Sie gingen zu ihren Booten zurück und ruderten wieder nach Hause. „Bis morgen“, sagte Sora, als sie beide vor Kairis Haustür standen. „Träum schön.“ – „Wünsch ich dir auch“, sagte Kairi und schlang ihre Arme um ihn. So blieben sie eine Weile lang stehen. Kairi hatte das Gefühl gehabt, noch nie glücklicher gewesen zu sein. Als sich Sora schließlich auf den Weg machte, lief sie schnell in ihr Zimmer und warf sich auf ihr Bett. Diesen Tag würde sie lange nicht vergessen, das wusste sie ganz genau. Ein wenig später schlief sie ein, und ihr Albtraum kam diese Nacht nicht wieder. Am nächsten Morgen wachte Kairi auf und blickte verschlafen durch das Fenster nach draußen. Danach fiel ihr Blick auf die große Wanduhr in ihrem Zimmer. „Oh nein, schon so spät?“, schrie sie laut, zog schnell ihre Schuluniform an und lief ohne etwas zu Essen aus dem Haus. Sie rannte und rannte, und nach einer Weile kam sie endlich an der Schule an, wo Selphie schon auf sie gewartet hatte. Der Unterricht hatte anscheinend noch nicht begonnen. „Da bist du ja!“, rief Selphie Kairi zu. „Warum kommst du denn erst jetzt?“ – „Na ja, ich habe verschlafen.“, antwortete Kairi. „Ist Sora noch nicht da?“ – „Nein, ich habe ihn heute noch nicht gesehen…“, antwortete Selphie und sah Kairi verwirrt an. „Sag mal, wo warst du eigentlich gestern Abend?“, fragte sie anschließend. Kairi dachte darüber nach, was am letzten Abend geschehen war. Sie erinnerte sich, dass sie mit Sora auf der Insel war, und dann… Schlagartig wurde sie rot im Gesicht. „Was war denn gestern?“, erkundigte sich Selphie und grinste. „Hattest du gestern etwa… ein Date mit Sora?“ Kairi wurde rot wie eine Tomate und wusste nicht mehr, was sie sagen sollte. „N… nein, das stimmt nicht, ich…“, stotterte sie verunsichert, bis sie von der Schulglocke unterbrochen wurde. „Komm schon!“, rief Kairi und lief in das Schulgebäude hinein, um das Gespräch so schnell wie möglich zu unterbrechen. Nach dem Unterricht trafen sich Kairi und Selphie wieder vor dem Schultor und hatten das Gespräch von vorhin schon längst vergessen. „Sora ist heute wohl nicht mehr gekommen…“, sagte Selphie nachdenklich. Besorgt blickte Kairi nach unten. „Was hast du denn?“, fragte ihre Freundin nach. „Naja, ich frage mich, was wohl mit ihm ist…“, antwortete Kairi leise. „Ach was“, meinte Selphie, um Kairi wieder aufzumuntern und legte ihren Arm um deren Schulter. „Ihm ging es heute Morgen vielleicht nur nicht so gut und ist zu Hause geblieben.“ Kairi lächelte, und zusammen mit Selphie machte sie sich auf den Weg nach Hause. Zu Hause saß Kairi an ihrem Schreibtisch und machte ihre Hausaufgaben. Doch sie konnte sich nicht konzentrieren, sie musste die ganze Zeit nur an Sora denken. Sie legte ihren Stift hin und beschloss, Sora zu besuchen um nachzusehen, wie es ihm ging. Sie packte ihre Schulsachen zusammen und wollte sich auf den Weg machen, da entschied sie sich, etwas Süßes für Sora mitzubringen. Kairi nahm ein Stück Kuchen mit und ging schließlich aus dem Haus. An Soras Haus angekommen, klingelte sie an der Tür. Soras Mutter öffnete. „Hallo, Kairi, du bist doch bestimmt wegen Sora hier, oder?“, begrüßte sie Kairi mit freundlicher Stimme. „Hallo“, grüßte Kairi zurück, „Sora war heute nicht in der Schule, deshalb wollte ich...“ – „Schon gut“, unterbrach die Mutter und ließ Kairi in das Haus hinein. „Sora ist oben in seinem Zimmer.“ Als sie in der Küche verschwand, seufzte Kairi leise. Sie war erleichtert, denn Sora schien es gut zu gehen. Langsam stieg sie die Treppenstufen hinauf und schaute in Soras Zimmer hinein. „Na, du Schulschwänzer?“, sagte sie laut und grinste dabei. Sora, der auf seinem Bett saß und ein Buch las, zuckte zusammen. „Kairi“, sagte er erschrocken, da er Kairis Auftauchen im Moment nicht erwartet hatte. „Schön, dass du da bist.“ Kairi setzte sich neben ihn und erkundigte sich, warum Sora nicht in der Schule war. „Warum bist du heute nicht in die Schule gekommen?“ – „Naja“, begann Sora, „Ich konnte gestern nicht so gut einschlafen, und als ich heute Morgen aufgewacht bin, hatte ich höllische Kopfschmerzen und meine Mutter wollte unbedingt, dass ich zu Hause bleibe…“ Kairi holte ihre Tasche hervor und packte ihre Schulsachen aus. „Achja…“, sagte sie darauf, „Ich muss dir ja noch die Hausaufgaben von heute bringen.“ Soras Gesicht verfinsterte sich und Kairi fing an zu lachen. „Ich hasse Hausaufgaben…“, sagte Sora leise vor sich hin. „Ich helfe dir auch dabei“, schlug Kairi ihm vor, als sie endlich ihr Lachen unterdrücken konnte. So setzten sie sich an den Schreibtisch und machten gemeinsam Hausaufgaben. „Das war viel zu anstrengend“, sagte Sora erschöpft, als die Hausaufgaben nach einer Stunde erledigt waren. „Du hast recht“, stimmte Kairi zu, und da fiel ihr ein, dass sie etwas mitgebracht hatte. „Sora, das habe ich ja fast vergessen…“, sagte sie, während sie das Stück Kuchen hervorholte. „Für mich…?“, fragte Sora verwundert, doch weiter kam er nicht, da Kairi anfing, ihm ein Stückchen nach dem anderen in den Mund zu schieben. „Und, hat es dir geschmeckt?“, fragte Kairi, als Sora das Kuchenstück aufgegessen hatte. „Ja, aber… musstest du mich füttern?“, fragte Sora, doch Kairi lächelte nur und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Stille. Dann begann Kairi langsam zu murmeln: „Noch mal danke wegen gestern.“ – „Keine Ursache“, sagte Sora leise uns nahm Kairi in den Arm. Sie saßen eine Weile so, bis sich ihre Gesichter immer weiter näherten… Plötzlich kam Soras Mutter herein. „Sora, denk bitte daran, dein Zimmer aufzuräumen, wenn Kairi gegangen ist, ja?“ Kairi und Sora erstarrten. Als seine Mutter wortlos verschwand, war ihnen klar, dass sie nichts bemerkt hatte. Beide seufzten erleichtert. „Naja, ich muss dann wohl gehen“, sagte Kairi anschließend und stand auf. Sie nahm ihre Tasche und wollte gerade durch die Tür gehen, als Sora sie von hinten umarmte. „Bis morgen…“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Aber wegen eben… das machen wir dann ein anderes Mal…“ Kairi wurde rot und ging wortlos durch die Tür. Sie winkte Sora flüchtig zu und versuchte, so schnell wie möglich aus dem Haus zu gehen. Als sie endlich draußen war, blieb sie stehen und dachte darüber nach, was kurz zuvor geschehen war. „Wir hatten doch nicht etwa vor, uns zu…“ Bevor Kairi diesen Satz zu Ende denken konnte, rannte sie los und versuchte auf dem Weg nach Hause, nicht mehr darüber nachzudenken. ~~~ So, das ist jetzt endlich der Rest des Kapitels. ^^ Ich komme im Moment nur langsam voran, ich hoffe, das stört euch nicht. ;-) Kapitel 4: Meeresbrise ---------------------- Es war morgens. Kairi wachte auf und ein kurzer Blick auf ihren Kalender verriet ihr, dass Wochenende war. Endlich schulfrei! Schnell sprang sie aus ihrem Bett und freute sich schon darauf, etwas mit ihren Freunden zu unternehmen. Sie öffnete das Fenster und beobachtete, wie die Vögel im Himmel ihre Runden flogen und sich die Sonne langsam über dem Horizont erhöhte. Nachdem Kairi etwas gegessen hatte, ging sie nach draußen. Es war noch nicht sehr warm und eine kühle Brise wehte durch ihre Haare. Sie ging einen schmalen Pfad entlang und genoss die angenehme Kühle. Nach einem kurzen Spaziergang kam Kairi am Strand an. Dort ließ sie sich auf den noch kühlen Sand nieder und lauschte dem leisen Rauschen der Wellen. Sie dachte über die vergangenen Tage nach, vor allem über Sora… Kairi blickte in den Himmel und betrachtete die vorbeiziehenden Wolken. In den Wolken erkannte sie verschiedene Formen: einige hatten Ähnlichkeit mit Tieren oder sie hatten eine Herzform, und in einer Wolke erkannte sie die Form einer Papufrucht. Eine Papufrucht… Kairi erinnerte sich an die Legende. Wenn sich zwei Menschen eine Papu teilten, wurden ihre Schicksale für immer verbunden. Der Baum, den Kairi immer gemocht hat, trug auch Papufrüchte. Sie fragte sich, warum sie das noch nie ausprobiert hatte. Immerhin hätte sie eine mit Sora teilen können… Aber eigentlich war das gar nicht nötig, dachte sich Kairi. Immerhin hatten die beiden immer wieder zusammengefunden, egal, was passiert war. Lag dies an dem Glücksbringer, den sie ihm damals geschenkt hatte? Oder waren ihre Schicksale von Anfang an füreinander bestimmt? Warum sonst war Kairi genau auf den Inseln des Schicksals gelandet, weit weg von Radiant Garden, ihrer ursprünglichen Heimat? Doch war das wirklich von Anfang an so bestimmt? Kairi blickte auf das weite Meer, und anschließend fiel ihr Blick auf die kleine Insel. Dort war eine geheime Höhle, in der sie mit Sora und Riku immer gespielt hatte. Sie erinnerte sich an die Zeichnung, die Sora und sie damals in die Höhlenwände eingeritzt hatten. Sie hatten sich gegenseitig gemalt… Kairi kicherte. Sie wusste noch genau, dass Sora gezeichnet hatte, wie er ihr eine Papufrucht überreichte. Das war noch vor etwa drei Jahren, als sie, Sora und Riku das Floß gebaut hatten, um die Welt außerhalb der Inseln zu erkunden. Das war kurz bevor die Herzlosen auftauchten und das ganze Abenteuer begonnen hatte. Als sie dann auf die Insel zurückkehren konnte, hatte sie die Zeichnung ergänzt… Und nachher tauchten auch noch die Niemande auf, doch sie überstanden alles und konnten anschließend alle gemeinsam zur Insel zurückkehren. Verträumt blickte Kairi erneut auf das Meer, bis sie von einer Stimme geweckt wurde. „Kairi, was machst du hier ganz alleine?“ Es war Riku. „Hallo, Riku“, sagte Kairi und lächelte ihn an. „Ich bin hierher gekommen, um ein wenig nachzudenken.“ Riku setzte sich neben ihr in den Sand, „Das Rauschen der Wellen wirkt so beruhigend, nicht wahr?“, sagte er leise und sah zu, wie einige Wellen an einem Felsen zerschellten. Einige Zeit herrschte Stille. „Nun, ich werde dich dann nicht weiter stören“; sagte Riku und richtete sich auf. Kairi nickte nur kurz und Riku entfernte sich langsam. Kairi strich ein paar Haarsträhnen aus ihrem Gesicht und genoss weiter die kühle Brise, die sanft ihre Haut streifte. Dieses Gefühl hatte sie schon immer geliebt. ~~~ Sorry, dass es erst jetzt weitergeht o>.